| Titel: | Gleisbogen mit unendlich großem Krümmungshalbmesser in den Bogenanfängen. | 
| Autor: | Robert Edler | 
| Fundstelle: | Band 325, Jahrgang 1910, S. 632 | 
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                        Gleisbogen mit unendlich großem
                           								Krümmungshalbmesser in den Bogenanfängen.
                        (Die Sinuslinie als Uebergangsbogen.)
                        Von Ingenieur Robert Edler, k. k.
                           								Professor, Wien.
                        (Schluß von S. 620 d. Bd.)
                        Gleisbogen mit unendlich großem Krümmungshalbmesser in den
                           								Bogenanfängen.
                        
                     
                        
                           Im Interesse der Betriebssicherheit soll die Schienenüberhöhung nicht so weit
                              									getrieben werden, daß die Innenschiene eine zu starke Neigung nach außen erhält. Da
                              									gemäß den „Technischen Vereinbarungen des Vereines
                                    											Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen über den Bau und die
                                 										Betriebseinrichtungen der Haupt-Eisenbahnen“ die Schienen eine Innenneigung
                              									von 1 : 20 erhalten sollen, um der Kegelform der Radreifen zu entsprechen und um
                              									einen erhöhten Widerstand gegen die nach außen wirkenden Seitenkräfte zu bieten, so
                              									steht die Innenschiene schon bei HE = 0,075 m = 75 mm lotrecht; es empfiehlt sich
                              									daher nicht, die Schienenüberhöhung HE größer als 0,1 m bis 0,125 m (100 mm bis 125 mm)
                              									zu wählen, wenn auch hie und da größere Werte vorkommen.
                           Nach der Gleichung 45 wird dann aber:
                           H_E=\frac{0,0118\,.\,\sqrt2}{R_E}\,<\,0,125 (Meter) .
                              									. 75)
                           Wählt man zur Vereinfachung der Zahlenrechnungen den Wert
                           HE =
                              									0,118 (Meter),
                           dann wird der Maximalwert der Fahrgeschwindigkeit:
                           
                              \left{{V^2=10\,.\,R_E\ \ \ \ }\atop{V=3,16\,.\,\sqrt{R_E}}}\right\}\ .\ .\
                                 										.\ .\ 76)
                              
                           Diese Formel liefert folgende Zahlen:
                           Tabelle 5.
                           
                              
                                 ReMeter
                                 V2 = 10 ∙ RE–
                                 Vkm f. d.
                                    											Std.
                                 
                              
                                   100
                                   1000
                                 31,6
                                 
                              
                                   200
                                   2000
                                 44,7
                                 
                              
                                   300
                                   3000
                                 54,8
                                 
                              
                                   400
                                   4000
                                 63,3
                                 
                              
                                   500
                                   5000
                                 70,7
                                 
                              
                                   600
                                   6000
                                 77,5
                                 
                              
                                   800
                                   3000
                                 89,5
                                 
                              
                                 1000
                                 10000
                                 100
                                 
                              
                           
                           Nach der „Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Ordnung für die deutschen
                                 										Eisenbahnen“ dürfen folgende Maximalwerte der Geschwindigkeit V nicht überschritten werden:
                           Tabelle 6.
                           
                              
                                 RE Meter         =
                                 180
                                 200
                                 300
                                 400
                                 1000
                                 1300
                                 
                              
                                 V km f. d. Std. =
                                 45
                                 50
                                 65
                                 75
                                 105
                                 120
                                 
                              
                           In Belgien rechnet man nach folgender Formel:
                           V = 3 ∙ √RE, also V2 = 9 ∙ RE. . . 77)
                           Diese Formel gibt nachstehende Werte:
                           Tabelle 7.
                           
                              
                                 REMeter
                                 V2 = 9 ∙ RE–
                                 Vkm f. d.
                                    											Std.
                                 
                              
                                   100
                                   900
                                 30
                                 
                              
                                   200
                                 1800
                                    42,5
                                 
                              
                                   300
                                 2700
                                 52
                                 
                              
                                   400
                                 3600
                                 60
                                 
                              
                                   500
                                 4500
                                    67,2
                                 
                              
                                   600
                                 5400
                                    73,5
                                 
                              
                                   800
                                 7200
                                 85
                                 
                              
                                 1000
                                 9000
                                 95
                                 
                              
                           In Oesterreich dagegen ist die Formel
                           V=4\,.\,\sqrt{R_E-50} . . . . . 78)
                           üblich; dieselbe liefert folgende Zahlenwerte:
                           Tabelle 8.
                           
                              
                                 RE Meter         =
                                 219
                                 275
                                 374
                                 450
                                 675
                                 
                              
                                 V km i. d. Std. =
                                   52
                                   60
                                   72
                                   80
                                 100
                                 
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 633
                              Fig. 17.
                              
                           Die Werte der Tabellen 5, 6, 7 und 8 sind in der Fig.
                                 										17 eingetragen, und man sieht daraus, daß man den in Deutschland und
                              									Oesterreich üblichen Werten durch die Formel
                           V = 3,5 ∙ √Re
                              									V2 = 12,25 RE . . 79)
                           in sehr befriedigender Weise nahe kommen kann; diese Formel gibt folgende
                              									Zahlwerte (in Fig. 17 gleichfalls eingetragen):
                           Tabelle 9.
                           
                              
                                 REMeter
                                 √RE–
                                 V = 3,5 . √REkm i. d.
                                    											Std.
                                 
                              
                                   169
                                 13
                                   45,5
                                 
                              
                                   196
                                 14
                                   49,0
                                 
                              
                                   256
                                 16
                                   56,0
                                 
                              
                                   324
                                 18
                                   63,0
                                 
                              
                                   400
                                 20
                                   70,0
                                 
                              
                                   625
                                 25
                                   87,5
                                 
                              
                                   900
                                 30
                                 105,0
                                 
                              
                                 1089
                                 33
                                 115,5
                                 
                              
                                 1296
                                 36
                                 126,0
                                 
                              
                           Die befriedigende Uebereinstimmung der Werte der Formel 79 berechtigt uns, bei den
                              									späteren Berechnungen diese Zahlen zugrunde zu legen.
                           Man kann sich jetzt mit Hilfe der Gleichung 45 leicht ein Bild über die größte
                              									zugehörige Ueberhöhung machen, denn es wird nach Gleichung 79:
                           
                              \begin{array}{rcl}H_E=\frac{0,0118\,.\,V_2}{R_E}=\frac{0,0118\,.\,12,25\,.\,R_E}{R_E}&=&0,14455\mbox{
                                 										m}\\ &=&144,55\mbox{ mm}.\end{array}
                              
                           Dieser Wert kann im Sinne der obigen Erörterungen gerade noch
                              									als zulässig angesehen werden, wenn er auch schon ziemlich hoch liegt.
                           Ein Unterausschuß des Technischen Ausschusses des Vereines Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen, der unter anderem auch eine
                              									Gebrauchsformel für die Spurerweiterung in Kurven aufstellteVergl.: Die Eisenbahntechnik der Gegenwart, 2.
                                    											Band, 2. Abschnitt, 2. Auflage 1908; Wiesbaden, Verlag Kreidel; Seite 148
                                    											und 151., empfiehlt für die Schienenüberhöhung folgende
                              									Formel:
                           H_E=K\,.\,\frac{V}{R} . . . . . . 80)
                           wobei K = 0,5 bis 0,7 zu setzen
                              									ist und für V die Werte nach Gleichung 78 anzunehmen
                              									sind. Im allgemeinen haben sich die größeren Werte der Schienenüberhöhung als
                              									günstiger erwiesen, wenn sich auch bisher keine vollkommen aufgeklärte
                              									Gesetzmäßigkeit feststellen ließ, obwohl diesbezügliche Versuche vom Verein Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen angestellt
                              										wurden.Organ für die
                                    											Fortschritte des Eisenbahnwesens 1899, Seite 238.)
                           Berechnet man aus der Gleichung 80 mit Benutzung der Formel 78 (Tab. 8) die Werte für
                              									die Schienenüberhöhung HE, so erhält man für K = 0,7:
                           Tabelle 10.
                           
                              
                                 REMeter
                                 Vkm f. d.
                                    											Std.
                                 H_E=0,7\,.\,\frac{R_E}{V}Meter
                                 HEmm
                                 
                              
                                 219275374450675
                                   52  60  72  80100
                                 0,1660,1530,1350,1250,104
                                 166153135125104
                                 
                              
                                 Mittelwert
                                    136,6
                                 
                              
                           
                           Die vorstehenden Formeln, die ihr Entstehen den Erfahrungen und Bedürfnissen der
                              									Eisenbahnbetriebspraxis verdanken, zeigen zwar in ihren Ergebnissen einige
                              									Unterschiede, die jedoch innerhalb mäßiger Grenzen bleiben und allen Formeln
                              									annähernd gleich große Berechtigung zukommen lassen; die „theoretische“
                              									Formel
                           H_E=\frac{0,0118\,.\,V^2}{R_E} . . . . 45)
                           kann aber bei alleiniger Berücksichtigung schon aus dem Grunde
                              									allen Verhältnissen der Praxis nicht ganz gerecht werden, weil sie nur für einzelne
                              									Achsen gilt; solche freilaufende einzelne Achsen kommen aber im Eisenbahnbetrieb gar
                              									nicht vor. Ueberdies weist schon die Gleichung 45 darauf hin, daß noch eine
                              									Beziehung zwischen den Größen HE, V und RE hinzugefügt
                              									werden muß, um die eindeutige Berechnung der Unbekannten zu ermöglichen; diese
                              									Beziehung ist eben in einer der Gleichungen 76–80 enthalten. Sobald dann V oder RE als unabhängig veränderliche Größe gewählt
                              									ist, können alle anderen Größen ohne Schwierigkeit berechnet werden.
                           Um die Anwendung der verschiedenen Formeln, Tabellen und Kurven vollkommen klar zu
                              									machen, wollen wir zum Schluß zwei Zahlenbeispiele durchrechnen.
                           1. Beispiel. Es ist ein sinusförmiger Gleisbogen zu
                              									berechnen für V = 100 km i. d. Std. und für φ° = 60°, d.h. also, für einen Winkel 2 φ° =120° zwischen den Anschlußgeraden.
                           Aus der Gleichung 79, welche nach den obigen Ausführungen den praktisch bewährten
                              									Verhältnissen gut entspricht, erhält man als Krümmungsradius im Scheitel E den Wert:
                           
                              R_E=\frac{V^2}{12,25}=\frac{10000}{12,25}=816,33\mbox{ m.}
                              
                           Die Gleichung 45 liefert die zugehörige Schienenüberhöhung:
                           
                              H_E=\frac{0,0118\,.\,V^2}{R_E}=0,0118\,.\,12,25=0,1445_5\mbox{
                                 										m}=144,55\mbox{ mm.}
                              
                           (Bemerkenswert ist der Umstand, daß HE durch die Gleichung 79
                              									unabhängig von V und RE festgelegt ist; die Gleichung 79 ist eben
                              									als „Gebrauchsformel“ ein Erfahrungsgesetz und keine theoretische
                              									Formel.)
                           Die Länge l der halben Sehne zwischen den
                              									Bogenanfangspunkten A und B läßt sich aus der Gleichung 25 bestimmen; es wird mit tang φ = tang 60°= √3 = 1,73205:
                           
                              l=\frac{\pi}{2}\,.\,\frac{R_E}{\mbox{tang}\,\varphi}=\frac{\pi}{2\,.\,\sqrt{3}}\,.\,816,33=740,33\mbox{
                                 										m.}
                              
                           Die Entfernung der beiden Bogenanfangspunkte A und B vom Schnittpunkte
                              										C der beiden Anschlußgeraden kann mit Hilfe der
                              									Gleichung 23 bestimmt werden, und man erhält mit sin φ
                              									= sin 60° = 1/2 ∙ √3:
                           
                              T=\frac{l}{\mbox{sin}\,\varphi}=\frac{740,33}{\sqrt3}\,.\,2=854,86\mbox{
                                 										m.}
                              
                           Die Bogenanfangspunkte A und B können also jetzt von C
                              									aus auf den Anschlußgeraden abgesteckt werden, indem die Entfernung T dabei benutzt wird. Die richtige Lage der beiden
                              									Punkte A und B kann sodann
                              									überprüft werden, weil die gegenseitige Entfernung dieser beiden Punkte gleich 2 ∙
                              										l sein muß.
                           Aus der Gleichung 21 findet man weiter die Größe r1 (m), welche bei den theoretischen
                              									Betrachtungen an früherer Stelle als Längeneinheit benutzt worden war; es wird
                           r1= 2/π ∙ l = 2/π ∙ 740,33 =
                              									471,31 m.
                           Zur Kontrolle der bisherigen Berechnungen benutzen wir die beiden
                              									Gleichungen:
                           \mbox{tang}\,\varphi=\frac{r_1}{r}\left(=\frac{l}{h}\right)
                              									. . . . . 23)
                           R=\frac{{r_1}^2}{r} . . . . . . 15)
                           und finden leicht mit tang φ =
                              									tang 60° = √3:
                           
                              r=\frac{r_1}{\mbox{tang}\,\varphi}=\frac{471,31}{\sqrt3}=272,11\mbox{
                                 										m;}
                              
                           R=R_E=\frac{471,31^2}{272,11}=816,33\mbox{ m}
                              									(wie oben).
                           Es empfiehlt sich, diese Kontrollrechnung durchzuführen, weil man sich dadurch in
                              									einfachster Weise gegen Rechenfehler schützen kann.
                           Nach Feststellung dieser Hauptergebnisse kann man nunmehr aus der Gleichung:
                           C\,.\,m=\frac{\pi}{2}\,.\,\frac{{R_E}^2}{\mbox{tang}\,\varphi}
                              									. . . . 74)
                           den Wert für (C ∙ m) berechnen und erhält:
                           
                              C\,.\,m=\frac{\pi}{2}\,.\,\frac{816,33^2}{\sqrt3}=604353,3
                              
                           Nach der Hilfstabelle 4 ist für φ
                              									= 60°:
                           m_0=\frac{Z_0}{1000}\,.\,\frac{l}{H_E}=1,020262 (Z0 ‰ Steig. i.
                              									Bogenanfg.)
                           m_m=\frac{Z_m}{1000}\,.\,\frac{l}{H_E}=1 (Zm ‰ mittlere Steigung)
                           m_{max}=\frac{Z_{max}}{1000}\,.\,\frac{l}{H_E}=1,263087 (Zmax ‰ maximale
                              									Steig.)
                           und man erhält daher die zugehörigen Werte C0, Cm und Cmax, wie folgt:
                           
                              C_0=\frac{604353,3}{1,020262}=592351,0,
                              
                           Cm =
                              									604353,3,
                           
                              C_{max}=\frac{604353,3}{1,263087}=478473,2,0.
                              
                           Diese Werte für C übersteigen den weiter oben
                              									angeführten größten Wert C = 24000 um ein Bedeutendes;
                              									der Grund dafür ist darin zu suchen, daß hier in dem ganzen Gleisbogen von ziemlich
                              									beträchtlicher Länge (halbe Sehnenlänge l = 740,33 m)
                              									die Steigung der Ueberhöhungsrampe eine sehr mäßige ist, weil sie sich auf die ganze
                              									Strecke vom Bogenanfang A bis zum Scheitel E verteilt, während bei der üblichen Art der Verbindung
                              									zweier gerader Gleisstrecken durch einen Kreisbogen im Verein mit zwei
                              									Uebergangskurven die volle Schienenüberhöhung schon im Anfangspunkt des Kreisbogens
                              									vorhanden sein muß, so daß die Ueberhöhungsrampe ganz in der Uebergangskurve
                              									untergebracht werden muß, was natürlich ein wesentlich stärkeres Uebergangsgefälle
                              									erforderlich macht (gewöhnlich 2 ∾ 3 ‰).
                           In der Tat wird hier mit l = 740,33 m und HE = 0,14455 m
                              									aus Gleichung 73:
                           
                              Z_0=1000\,.\,m_0\,.\,\frac{H_E}{l}=1020,262\,.\,\frac{0,14455}{740,33}=0,199207
                              
                           
                              Z_m=1000\,.\,m_m\,.\,\frac{H_E}{l}=1000\,.\,\frac{0,14455}{740,33}=0,195251
                              
                           
                              Z_{max}=1000\,.\,m_{max}\,.\,\frac{H_E}{l}=1263,087\,.\,\frac{0,14455}{740,33}=0,246619
                              
                           als Steigung der Ueberhöhungsrampe in m f. 1000 m.
                           
                           Wie man erkennt, ist die Steigung an allen Stellen der Ueberhöhungsrampe
                              									außerordentlich gering, denn sie beträgt nur etwa 0,2 ‰ gegenüber jenen Werten, wie
                              									sie bei der üblichen Anordnung der Gleiskrümmung mit Uebergangskurven angenommen
                              									werden, entsprechend dem üblichen Werte C = 24000 in
                              									der Formel:
                           C=\frac{0,0118\,V^2}{\left(\frac{Z}{1000}\right)} . . . . .
                              									74)
                           Berechnet man diesen letzteren Wert, so erhält man nämlich mit
                              										V= 100 km f. d. Std.:
                           
                              \frac{Z}{1000}=\frac{0,0118\,.\,10000}{24000}=\frac{4,91667}{1000}=4,91667\
                                 										‰
                              
                           Es ist nach den Ergebnissen der vorstehenden Berechnungen
                              									nicht zu bezweifeln, daß die Fahrt in dem sinusförmigen Gleisbogen außerordentlich
                              									sanft erfolgen wird, da sowohl die Gleiskrümmung als auch die Schienenüberhöhung
                              									durchwegs sehr flache Uebergänge aufweist; nur im Bogenanfang wird eine flache
                              									Ausrundung der Ueberhöhungsrampe erforderlich, die sich auf eine kurze Strecke in
                              									die geraden Anschlußgleise hinein erstrecken muß, um die Unstetigkeit der
                              									Ueberhöhungsrampe (Längenprofil) an dieser Stelle unschädlich zu machen. Allerdings
                              									wird die Länge des ganzen Gleisbogens, wenn derselbe als Sinuskurve ausgeführt wird,
                              									naturgemäß größer als bei Anordnung eines Kreisbogens samt Uebergangskurven, doch
                              									kann dies im vorliegenden Falle kaum als eine besondere Unannehmlichkeit bezeichnet
                              									werden, da ja doch Fahrgeschwindigkeiten bis zu 100 km f. d. Std. überhaupt nur dort
                              									zulässig sind, wo genügend flache Kreisbögen (hier 816,33 m) eingelegt werden
                              									können, d.h. also in flachem, annähernd ebenem Terrain, wo in den meisten Fällen die
                              									Trassenführung keine Schwierigkeiten macht.
                           Die Berechnung einzelner Kurvenpunkte kann mit Hilfe der Gleichungen 32 – 35 im Sinne
                              									der Fig. 11 leicht durchgeführt werden; dabei wird
                              									die Tab. 2 gute Dienste leisten, da sie die bequeme Berechnung von neun
                              									Zwischenpunkten zwischen dem Bogenanfang und dem Scheitel ermöglicht. Die zugehörige
                              									Schienenüberhöhung HM
                              									läßt sich mit Hilfe der Gleichung 46 und der Tab. 2 berechnen.
                           2. Beispiel. Es ist ein sinusförmiger Gleisbogen zu
                              									berechnen, der zwei geraden Strecken mit einander verbindet, welche einen Winkel 2 ∙
                              										φ = 90 ° einschließen; die maximale
                              									Fahrgeschwindigkeit sei V = 60 km f. d. Stunde.
                           Aus der Gleichung 79 erhält man:
                           R_E=\frac{V^2}{12,25}=\frac{3600}{12,25}=293,88
                              									Meter.
                           Die Gleichung 45 liefert die zugehörige
                              									Schienenüberhöhung:
                           
                              H_E=\frac{0,0118\,.\,V^2}{R_E}=0,0118\,.\,12,25=0,14455\mbox{
                                 										m}=144,55\mbox{ mm.}.
                              
                           Aus der Gleichung 25 kann man jetzt die halbe Länge (0 der
                              									Sehne A – B bestimmen; es wird mit tang φ = tang 45° = 1:
                           l=\frac{\pi}{2}\,.\,\frac{R_E}{\mbox{tang}\,\varphi}=\frac{\pi}{2}\,.\,293,88=461,63
                              									Meter.
                           Mit Hilfe der Gleichung 23 kann man jetzt auch die Lage des
                              									Bogenanfangspunktes A bestimmen und erhält mit sin φ = sin 45° = 1/2 ∙ √2:
                           
                              
                              T=\frac{l}{\mbox{sin}\,\varphi}=461,63\,.\,\sqrt2=652,84\mbox{
                                 										m.}
                              
                           Die Berechnung der Längeneinheit r1 (m) kann mit Hilfe der
                              									Gleichung 21 vorgenommen werden; man erhält:
                           r1 = 2/π ∙ l =
                              										2/π ∙ 461,63 = 293,88 m (= RE!
                                                                                 wegen φ = 45°).
                           Nach Gleichung 23 ist mit φ =
                              									45°, also tang φ = 1:
                           
                              r = r
                              1
                              
                           und daher nach Gleichung 15:
                           R = RE– r12/r = r1, wie oben.
                           Aus der Gleichung 74 erhält man:
                           
                              C\,.\,m=\frac{\pi}{2}\,.\,\frac{{R_E}^2}{\mbox{tang}\,\varphi}=\frac{\pi}{2}\,.\,293,88^2=135662,5.
                              
                           Nach der Hilfstabelle 4 ist für φ
                              									= 45°:
                           
                              m_0=\frac{Z_0}{1000}\,.\,\frac{l}{H_E}=0,555360
                              
                           
                              m_m=\frac{Z_m}{1000}\,.\,\frac{l}{H_E}=1
                              
                           
                              m_{max}=\frac{Z_{max}}{1000}\,.\,\frac{l}{H_E}=1,604523
                              
                           und man erhält daher die zugehörigen Werte C0, Cm und Cmax, wie folgt:
                           
                              C_0=\frac{135662,5}{0,555360}=244278,5
                              
                           Cm =
                              									135662,5
                           
                              C_{max}=\frac{135662,2}{1,604523}=84549,9
                              
                           Zur Berechnung der Steigung der Ueberhöhungsrampe benutzen wir die Gleichung 73 und
                              									erhalten mit l = 461,63 m und HE = 0,14455 m:
                           
                              Z_0=1000\,.\,m_0\,.\,\frac{H_E}{l}=555,360\,.\,\frac{0,14455}{461,63}=0,173900
                              
                           
                              Z_m=1000\,.\,m_m\,.\,\frac{H_E}{l}=1000\,.\,\frac{0,14455}{461,63}=0,313130
                              
                           
                              Z_{max}=1000\,.\,m_{max}\,.\,\frac{H_E}{l}=1604,523\,.\,\frac{0,14455}{461,63}=0,502424
                              
                           als Steigung der Ueberhöhungsrampe in m f. 1000 m.
                           Auch hier ist die Steigung an allen Stellen der Ueberhöhungsrampe nur ein Bruchteil
                              									jener Steigung, die sich aus der theoretischen Formel Gleichung 74 mit C = 24000, bezw. mit C =
                              									12000 berechnen ließe; im Zusammenhange damit steht die Tatsache, daß die soeben
                              									berechneten Werte von C wesentlich größer sind als jene
                              									Werte, die bei der gebräuchlichen Art der Anordnung der Bahnkrümmungen (Kreisbogen
                              									und Uebergangskurve) üblich sind.
                           Die Berechnung einzelner Kurvenpunkte kann wieder mit Hilfe der Gleichungen 32 bis 35
                              									durchgeführt werden (vergl. Fig. 11 und Tab. 4).
                           Die zugehörige Schienenüberhöhung HM an der betreffenden Stelle der Gleiskurve kann mit
                              									Hilfe der Gleichung
                           Hm =
                              										K ∙ HE . . . . . .
                              									46)
                           berechnet werden. Die Werte für K
                              									sind den entsprechenden Werten der Tab. 2 reziprok.