| Titel: | Kondensations-Einrichtungen auf der Weltausstellung in Brüssel 1910. | 
| Autor: | Fritz L. Richter | 
| Fundstelle: | Band 325, Jahrgang 1910, S. 705 | 
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                        Kondensations-Einrichtungen auf der
                           								Weltausstellung in Brüssel 1910.
                        Von Dipl.-Ing Fritz L. Richter in
                           									Chemnitz.
                        (Fortsetzung von S. 692 d. Bd.)
                        Kondensations-Einrichtungen auf der Weltausstellung in Brüssel
                           								1910.
                        
                     
                        
                           
                              
                              Kondensationseinrichtungen mit rotierenden Maschinen.
                              
                           Die Dampfturbine der französischen Firma Dujardin &
                              										Co. in Lille ist mit einer Mischkondensation mit
                              									rotierenden Maschinen ausgerüstet. Die 2500 PS-Turbine ist mit einem
                              									Drehstromgenerator der Firma Ateliers de Constructions
                                 										Electriques du Nord et de l`Est in Jeumont gekuppelt und läuft mit 1500
                              									Umdrehungen i. d. Min. Unmittelbar auf der Welle der Turbine sitzt eine einstufige
                              									Kreiselpumpe, die das Wasser von unten empfängt und nach unten liefert. Das
                              									Druckrohr wird dann im Keller unter der Decke entlang und in das Abdampfrohr der
                              									Turbine, das bei der 2500 PS-Turbine über einen Meter Durchmesser hat, seitlich
                              									hineingeführt. Das dicke Abdampfrohr erweitert sich ein wenig kugelförmig, um sich
                              									dann wieder zu verengen und führt senkrecht nach abwärts. Bei dem gänzlich
                              									unzugänglichen Kellerschacht, in dem sich das Rohr befindet, ist schon die äußere
                              									Gestalt des Rohres nicht weiter zu verfolgen In erheblicher Tiefe mündet das Rohr
                              									dann in einem Wasserbehälter aus. Da das Wasser, das sich hier offenbar unter
                              									atmosphärischer Spannung befindet, aber wegen zu tiefer Lage seines Spiegels nicht
                              									mehr frei abfließen kann, ist tief im Keller eine weitere Kreiselpumpe aufgestellt,
                              									die die Aufgabe hat, das Wasser der Kühlturmpumpe zuzuführen. Diese Pumpe wird von
                              									der Turbinenwelle durch vier senkrecht verlaufende Seile angetrieben. Die Pumpe
                              									selbst erscheint schwer zugänglich. Diese Pumpe hat also nicht etwa die Aufgabe, das
                              									Warmwasser unmittelbar auf den Kühlturm zu heben, sondern ist lediglich
                              									erforderlich, weil der Kondensator bei seiner großen Bauhöhe das Wasser in zu großer
                              									Tiefe abfließen läßt. Aus der hohen Drehzahl und dem Durchmesser der unmittelbar mit
                              									der Turbine gekuppelten Kreiselpumpe ist anzunehmen, daß in derselben das Wasser auf
                              									ziemlich erhebliche Pressung gebracht wird, die dann die Benutzung eines einfachen
                              									Strahlkondensators auch zur Erzielung eines guten Vakuums gestattet. Ein Manometer
                              									zur Beobachtung der von der Kreiselpumpe hergestellten Spannung war nicht
                              									angebracht. Der Kraftbedarf der Kreiselpumpe läßt sich bei der unmittelbaren
                              									Kuppelung mit der Turbine überhaupt nicht feststellen. Ob es sich um einen einfachen
                              									Strahlenkondensator gemäß Fig. 20 dieses Berichtes
                              									oder um eine Parallelschaltung vieler einzelner Strahldüsen, wie sie sich in dem
                              									Mischkondensator von Balcke nach Fig. 6 vorfinden, kann
                              									nicht angegeben werden, da die Firma zwar eingehende Besichtigung ihrer Maschine
                              									gestattet, aber irgendwelche Unterlagen über die innere Ausführung nicht zur
                              									Verfügung stellt. Jedenfalls handelt es sich um eine einfache Strahlkondensation mit
                              									ziemlich hohem Aufschlagdruck des Betriebswassers.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 705
                              a Dampfeintritt – b Motor – c Wasserzulauf – d Wasserablauf – c Kaltwasser – f
                                 										Warmwasser.
                              
                           In Verbindung mit der Elektra Dampfturbine der Compagnie
                                 										Général Electrique in Nancy (Frankreich), die für 300 PS und 3000
                              									minutliche Umdrehungen bestimmt ist, hat die Soc. anonyme
                                 										Westinghouse in Paris eine Schleuderrad-Mischkondensation aufgestellt, die
                              									nach dem D. R. P. 167118 dieser Firma und Maurice
                                 										Leblanc in Auteuil bei Paris ausgeführt ist. Obwohl diese Kondensation
                              									inzwischen bereits allgemein bekannt geworden ist,S. D. p. J., 1909, Bd. 324, S. 781.
                              									sei dieselbe im
                              									Zusammenhang durch Fig. 3 und 4
                              									wiedergegeben. Das Kühlwasser wird einer teilweise beaufschlagten Kreiselpumpe
                              									zugeführt, die das Wasser mit solcher Geschwindigkeit in den Kondensator schleudert,
                              									daß nach erfolgter Kondensation durch Umsetzung der Geschwindigkeit in Druck
                              									Kühlwasser, Kondensat und Luft aus dem Unterdruck gegen die atmosphärische Spannung
                              									gefördert werden. Die Schleuderpumpe ist durch einen Elektromotor angetrieben.
                           Da bei dieser Kondensation die Luft vor ihrer Verdichtung mit dem durch die
                              									Kondensation des Dampfes bereits erwärmten Wasser gemischt wird, kann dieses Wasser
                              									bei weitem nicht auf die Sättigungstemperatur der Kondensatorspannung erwärmt
                              									werden. Die Anlage ergibt eine einfache rotierende Mischkondensation.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 706
                              a Kaltwassereintritt – b
                                 										Warmwasseraustritt – c Dampfeintritt – d Luftaustritt e Diffusor – f Luftpumpe –
                                 										g Warmwasserpumpe.
                              
                           Besorgt man die Luftabsaugung durch Schleuderoder Strahlwirkung unter Anwendung von
                              									kaltem Wasser, so kann unter der Voraussetzung, daß nicht unzulässig viel Luft zu
                              									bewältigen ist, fast vollkommen das Vakuum erzielt werden, welches der
                              									Warmwassertemperatur entspricht. Dieser Erfolg wird dadurch erzielt, daß die Luft
                              									vor ihrer Verdichtung mit einer so großen Menge kalten Wassers intensiv gemischt
                              									wird, daß ihre Abkühlung auf diese Temperatur unter Ausscheidung einer
                              									dementsprechenden Menge Wasserdampf sichergestellt ist.
                           Die Maschinenbau-Akt.-Ges. Balcke trägt dieser Tatsache
                              									Rechnung, indem sie Gegenstrom-Mischkondensationen nach dem System Westinghouse Leblanc ausführt. Eine solche Kondensation
                              									ist in Verbindung mit der 1000 PS-Maschine mit Lentz-Steuerung der Firma H. Bollinckx in Brüssel
                              									ausgestellt und durch die Fig. 5 und 6
                              									wiedergegeben. Das Kühlwasser fließt dem stehenden Kondensator durch ein Düsensystem
                              									zu, in dem die Zuflußenergie, die einmal zur Verfügung steht und die bei einem
                              									gewöhnlichen Mischkondensator durch Drosselung vernichtet zu werden pflegt, dazu
                              									benutzt wird, soweit wie möglich einen Spannungsanstieg zu erzeugen. In der so
                              									gewonnenen ersten Spannungsstufe arbeitet auch dieser Kondensator allerdings als
                              									einfacher Strahlkondensator, da die Verdichtung der Luft mit dem durch die
                              									Kondensation bereits erwärmten Wasser erfolgt. Deshalb läßt sich ein weitgehender
                              									Spannungsanstieg auf solche Weise auch nicht erzielen, immerhin wird die
                              									Zuflußenergie des Kühlwassers, die sich anders nicht ausnutzen läßt, noch dazu
                              									benutzt, das Vakuum um etwa 1 v. H. zu erniedrigen und die Arbeit der
                              									Schleuderluftpumpe zu unterstützen.
                           In dem unteren Teil des Kondensators, in dem bereits ein kleiner Spannungsanstieg
                              									herrscht, wird die Luft aus dem warmen Wasser geschieden und durch eine besondere
                              									Schleuderradluftpumpe oben abgesogen. Dadurch, daß diese besondere
                              									Schleuderradluftpumpe mit kaltem Wasser betrieben wird, wird nunmehr die Luft vor
                              									ihrer Verdichtung weitgehend abgekühlt, so daß der Kondensator in seiner zweiten
                              									Spannungsstufe als Gegenstromkondensator arbeitet.
                           Die Schleuderradluftpumpe als selbständiges Aggregat ist in Fig. 7 und 8
                              									dargestellt. Wie ersichtlich, arbeitet das Schleuderwasser im Kreislauf. Da aber
                              									gelegentlich der Luftverdichtung von dem Wasser ein gewisser Wärmebetrag aufgenommen
                              									wird, muß auch für seine Abführung gesorgt werden. Die Maßnahme hierfür ist aus Fig. 7 und
                              										8
                              									ersichtlich und besteht in der Möglichkeit, kaltes Wasser zuzusetzen und warmes
                              									dafür fortfließen zu lassen.
                           In ihrer Eigenschaft als Kreiselpumpe kann das Schleuderrad zufolge der
                              									Schaufelanordnung weder allein ansaugen, noch kann es durch einfaches Anfüllen der
                              									Pumpe, wie es bei einer gewöhnlichen Kreiselpumpe zu geschehen pflegt, dahin
                              									gebracht werden. Deshalb ist eine besondere Vorrichtung für das Anlassen nötig. Zu
                              									diesem Zwecke ist in dem Diffusorrohr unterhalb des Rades eine besondere Strahldüse
                              									ausgebildet, der die Treibflüssigkeit von außen her durch den Stutzen a zugeführt wird. Früher wurde meist Frischdampf zum
                              									Anlassen verwendet, heute wird Druckwasser bevorzugt. Dieses muß von anderer Seite
                              									verfügbar sein, da es die Kondensation sich nicht selbst herstellen kann. Diese
                              									Hilfsdüse muß zunächst ein solches Vakuum herstellen, daß das Wasser anfängt, durch
                              									die Schleuderpumpe zu fließen. Es ist darauf zu achten, daß hierzu nicht unbequem
                              									lange Zeit erforderlich ist. Sinkt aus irgend einem Grunde das Vakuum auf diesen
                              									Betrag, so reißt die Saugwassersäule ab, die Anlage kann sich nach Beseitigung der
                              									Ursache nicht selbst erholen, sondern muß von neuem angelassen werden. Aus diesem
                              									Grunde wird der Wasserspiegel des Gefäßes c für das
                              									Schleuderwasser stets so angelegt, daß sich für die Schleuderpumpe nur eine geringe
                              									Saugehöhe ergibt. Ein Teil des dabei verbleibenden erheblichen Zuflußdruckes zur
                              									Pumpe wird durch den in der Saugeleitung angeordneten Schieber b abgedrosselt, indem mit diesem Schieber gleichzeitig
                              									die Regelung der Pumpe bewirkt wird. Diese Betrachtung gilt auch bei dem
                              									Schleuderkondensator gemäß Fig. 3 und 4 und auch
                              									dann, wenn die Schleuderpumpe (Fig. 7 und 8) zum
                              									Absaugen der Luft aus einem Oberflächenkondensator benutzt wird.
                           Das Warmwasser wird bei der Gegenstrom-Mischkondensation durch eine besondere
                              									Kreiselpumpe, deren Schneckengehäuse aus Fig. 6 ersichtlich ist,
                              									aus dem Unterdrück herausgeschafft unter gleichzeitiger Förderung des untermischten
                              									Kondensates. Sie ist mit der Schleuderpumpe für die Luftsaugung in
                              									gemeinschaftlichem Gehäuse untergebracht, so daß beide Pumpen mit übereinstimmender
                              									Drehzahl laufen müssen. Fig. 5 und 6 zeigen,
                              									daß diese Bedingung bei der Warmwasserkreiselpumpe zu keiner abnormalen Ausführung
                              									führt. Die verhältnismäßig hohe Drehzahl der Schleuderpumpe kann für die
                              									Kreiselpumpe benutzt werden, da das Wasser erstens um etwa 10 m zu fördern ist und
                              									da sich zweitens für die Warmwasserpumpe dadurch ungünstigere Bedingungen ergeben
                              									dürften, daß das Wasser nicht alle Luft abgegeben hat und drittens mit einer
                              									Spannung in die Pumpe eintritt, der die Temperatur des Wassers nahezu als
                              									Sättigungstemperatur entspricht. Es ist hierbei wichtig, daß beim Ansaugen keine zu
                              									großen Geschwindigkeiten benutzt Werden, weil durch deren Erzeugung der Druck, unter
                              									dem das Wasser steht, so weit sinken kann, daß Dampfentwickelung stattfindet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 707
                              a Stutzen zur Anlaßdüse – d Luftpumpe – e Wasserzulauf – f Wasserablauf – g
                                 										Arbeitswasser h Lufteintritt – i Luftauswurf.
                              
                           Das Pumpenaggregat ist auch hier elektrisch angetrieben und läuft mit 950 minutlichen
                              									Umdrehungen. Ich beobachtete eine Stromaufnahme von 24 KW, so daß die Pumpe etwa 24
                              									PS und 2,4 v. H. der Normalleistung, für die die Kondensation bestimmt ist,
                              									verbraucht. Durch die angebrachten Instrumente können das Vakuum und die
                              									Wassertemperaturen gemessen werden. Diese Beobachtung hat indessen wenig Wert, da
                              									die Maschinen auf der Ausstellung nicht genügend belastet werden.
                           In Deutschland werden von der Maschinenbau-Akt.-Ges.
                                 										Balcke in Bochum vielfach Oberflächenkondensatoren mit der Luftabsaugung
                              									nach System Westinghouse Leblanc in Verbindung mit
                              									Dampfturbinen ausgeführt. Eine solche Kondensation ist auf der Ausstellung leider
                              										nicht zu sehen.
                           Die Firma hat indessen in der Deutschen Maschinenöle auf einem eigenen Stande noch
                              									einige ihrer Erzeugnisse ausgestellt. Hervorzuheben ist hier vor allem eine
                              									raschlaufende Kreiselpumpe für geringe Förderhöhen bei großer Wassermenge. Dies sind
                              									die Arbeitsbedingungen, die sich im allgemeinen für die Kühlwasserpumpe bei größeren
                              									Oberflächenkondensationsanlagen ergeben, indem das Wasser häufig einzig um die Höhe
                              									zu fördern ist, die sich zur Ueberwindung aller Widerstände als notwendig
                              									ergibt. Diese Bedingungen erfordern an sich gerade eine geringe Drehzahl, und eine
                              									normale Kreiselpumpe kann solcher Bedingung auch nur bei geringer Drehzahl
                              									entsprechen. Die Schleuderpumpe, System Westinghouse
                                 										Leblanc, die für das Absaugen der Luft aus dem Oberflächenkondensator
                              									erforderlich ist, erfordert hohe Drehzahl, ebenso die Kondensatkreiselpumpe. Aus dem
                              									Verlangen, alle Pumpen auf gemeinsamer Welle anzuordnen, entsteht notwendigerweise
                              									die Bedingung, eine Niederdruck-Kreiselpumpe für hohe Drehzahlen zu schaffen.
                           Bei elektrischem Antrieb der Kondensation kommt Balcke
                              									der Bedingung der Kühlwasserpumpe dadurch entgegen, daß er für die Schleuderpumpe
                              									verhältnismäßig kleine Drehzahl erwählt und den gesamten Maschinensatz auf die für
                              									Drehstrom passende Drehzahlen 720 oder 960 durchbildet. Es herrscht nun heute das
                              									Bestreben vor, die Kondensation unabhängig von elektrischer Versorgung durch eine
                              									kleine Dampfturbine anzutreiben. Dieses Bestreben hat Berechtigung, da in allen
                              									Zentralen, die über Nacht stillgesetzt werden und ohne Akkumulatorenbatterie
                              									arbeiten, das Anlassen der Hauptturbine bei elektrisch angetriebener Kondensation
                              									sehr erschwert ist. Man ist zunächst bei der Hauptmaschine auf Auspuff betrieb
                              									angewiesen und muß sie beim Betrieb auf Kondensation umschalten oder man muß auf
                              									kurze Zeit zur Stromerzeugung eine andere Maschine zu Hilfe nehmen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 707
                              Fig. 9.
                              
                           Der Antrieb durch eine Dampfturbine erfordert auf alle Fälle eine für die einfache
                              									Zirkulationspumpe unbequem hohe Drehzahl. Man hat zur Lösung der Aufgabe die
                              									Kühlwasserpumpe in zwei und sogar drei doppelseitige Pumpen aufgeteilt, doch ergibt
                              									das einen unschönen Maschinensatz (Fig. 9).Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure
                                    											1909, S. 703, A. E. G. Zeitung Juli 1909. Die Maschinenbau-Akt.-Ges. Balcke geht deshalb sehr
                              									zweckmäßig dazu über, diese beiden Pumpen in einem gemeinsamen Gehäuse
                              									unterzubringen und so wieder eine einzige für die Benutzung brauchbare
                              									Kühlwasserpumpe zu schaffen. Eine solche sehr charakteristische Pumpe hat die Firma
                              									ausgestellt. Dieselbe ist in Fig. 10 mit geöffnetem
                              									Gehäuse dargestellt, so daß die Eigenart der Pumpe zu erkennen ist. Die sichtbaren Schaufelsysteme
                              									bilden nicht das Laufrad, sondern den mit Schaufeln ausgerüsteten Leitapparat, der
                              									die Laufräder umgibt, so daß der Durchmesser der letzteren noch kleiner ist. Man
                              									erkennt an der achsialen Unterteilung des Leitapparates, der bei jeder Einzelpumpe
                              									noch vorliegt, deutlich, daß jede Pumpe für sich noch eine doppelseitige Pumpe
                              									bildet, genau wie die beiden einzelnen Pumpen (Fig.
                                 										9). Mit Rücksicht auf die hohe Drehzahl, die Balcke zu 2000 erwählt, ist die Welle durch Kugellager getragen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 708
                              Fig. 10.
                              
                           Man muß es zweifellos anerkennen, daß die Maschinenbau-Akt.-Ges. Balcke, Bochum, den Schwierigkeiten, die das System
                              										Westinghouse Leblanc in sich birgt, durch sehr
                              									vollkommene Ausgestaltung gerecht geworden ist. Besonders sei auch noch darauf
                              									aufmerksam gemacht, daß die Firma in der Lage ist, Interessenten sehr vollkommene
                              									und inhaltreiche Druckschriften über ihre rotierende Kondensation, System Westinghouse Leblanc, zur Verfügung zu stellen und auf
                              									eine große Reihe von Ausführungen zu verweisen.
                           Die Firma Balcke weist durch die in Fig. 10 dargestellte Kreiselpumpe deutlich auf die
                              									Bestrebungen hin, die Kondensation von der Stromlieferung unabhängig zu machen und
                              									durch eine Dampfturbine anzutreiben. Es ist schade, daß in Verbindung mit den auf
                              									der Ausstellung arbeitenden Dampfturbinen ein solcher Antrieb nicht zu finden ist.
                              									Da es unwirtschaftlich ist, in der sich ergebenden Turbine geringer Leistung das
                              									gesamte verfügbare Spannungsgefälle des Dampfes zu benutzen, so läßt man den Dampf
                              									gern auf einen Teil seines Gefälles in der Hauptturbine arbeiten. Dieses bringt
                              									indessen wieder gewisse Schwierigkeiten, die beispielsweise in der sicheren
                              									Beherrschung der Regelung bei kleinen Leistungen liegen.
                           Es ist zu erwarten, daß die nächste Folgezeit in dieser Hinsicht eine weitgehende
                              									Entwicklung bringen wird.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)