| Titel: | Der Spannungszustand von Schwungrädern bei gleichförmiger Rotation. | 
| Autor: | Otto Mies | 
| Fundstelle: | Band 325, Jahrgang 1910, S. 708 | 
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                        Der Spannungszustand von Schwungrädern bei
                           								gleichförmiger Rotation.
                        Von Otto Mies,
                           								Charlottenburg.
                        (Schluß von S. 695 d. Bd.)
                        Der Spannungszustand von Schwungrädern bei gleichförmiger
                           								Rotation.
                        
                     
                        
                           6. Die Spannungen in den Armen. Sowohl die vom
                              									Kranz auf die Arme übertragenen Kräfte Z als auch die
                              									Zentrifugalkräfte der Armmassen, die bei der Rotation des abgeschnittenen Armkreuzes
                              									entstehen, rufen in den Armen Zugspannungen hervor, von denen die ersteren bei
                              									prismatischen Armen in jedem Armquerschnitt gleich groß sind, bei verjüngten Armen
                              									nach innen abnehmen, während die letzteren am äußeren Armende gleich Null, am
                              									inneren Armende am größten sind. Die größte Gesamtspannung rntsteht bei den
                              									schwachen Verjüngungen, die bei Schwungeadarmen üblich sind, wohl immer im inneren
                              									Armquerschnitt. Wird die Größe dieses Querschnittes mit fi und die durch die Zugkraft Z in
                              									diesem Querschnitt hervorgerufenen Spannung mit σz bezeichnet, so ist ohne weiteres
                           \sigma_z=\frac{Z}{f_i} . . . . . . . . 28)
                           Die auf den inneren Armquerschnitt wirkende Zentrifugalkraft C ist, wenn
                           M die Masse des Armes und
                           ρ den Abstand seines Schwerpunktes von der
                              									Rotationsachse bedeuten
                           C = M ∙ ρ ∙
                                 										ω2,
                           also die dadurch im inneren Armquerschnitt entstehende
                              									Spannung, die mit < jc bezeichnet werde:
                           \sigma_c=\frac{M\,.\,\rho}{f_i}\,.\,\omega^2 . .
                              									. . . . . 29)
                           Mit den Bezeichnungen für die Höhen- und Breitendimensionen der Arme, die in
                              									Abschnitt 3 angeführt sind, so wie nach den Erklärungen des erwähnten Aufsatzes über
                              									die Dehnungen verjüngter Armes. S. 694, Anm.
                                    											5. gilt für keilförmige Arme
                           
                              
                              M=\frac{1}{6}\,\frac{\gamma}{g}\,l\,(2\,a_i\,b_i+a\,b_i+a_i\,b+2\,a\,b)
                              
                           
                              \rho=r_n+\frac{l}{2}\,\frac{a_i\,b_i+a\,b_i+a_i\,b+3\,a\,b}{2\,a_i\,b_i+a\,b_i+a_i\,b+2\,a\,b}
                              
                           fi = ai
                              									bi,
                           wenn der Rechnung ein rechteckiger Armquerschnitt zugrunde
                              									gelegt wird. Mit diesen Werten geht Gleichung 29 über in
                           \sigma_{\mbox{c,
                                 										keil}}=\omega^2\,\frac{\gamma}{g}\,1\,\left\{\frac{1}{6}\,r_n\,\left(2+\frac{a}{a_i}+\frac{b}{b_i}+2\,\frac{a\,b}{a_i\,b_i}\right)+\frac{1}{12}\,l\,\left(1+\frac{a}{a_i}+\frac{b}{b_i}+3\,\frac{a\,b}{a_i\,b_i}\right)\right\}
                              									. . . . . 30)
                           Für konische Arme ist
                              										\frac{a}{a_i}=\frac{b}{b_i}; daraus folgt
                           \sigma_{\mbox{c,
                                 										kon}}=\omega^2\,\frac{\gamma}{g}\,l\,\left\{\frac{1}{3}\,r_n\,\left(1+\frac{a}{a_i}+\left(\frac{a}{a_i}\right)^2\right)+\frac{1}{12}\,l\,\left(1+2\,\frac{a}{a_i}+3\,\left(\frac{a}{a_i}\right)^2\right)\right\}
                              									. . . . . 30a)
                           Für prismatische Arme endlich wird mit
                              										\frac{a}{a_i}=\frac{b}{b_i}=1
                           \sigma_{\mbox{c,
                                 										prism}}=\omega^2\,\frac{\gamma}{g}\,l\,\left\{r_n+\frac{1}{2}\,l\right\}
                              									. . . . . 30b)
                           Allgemein läßt sich die Gleichung für σc also schreiben
                           \sigma_c=\omega^2\,\frac{\gamma}{g}\,l\,\left(r_n\,.\,\mu+\frac{1}{2}\,l\,.\,v\right)
                              									. . . . . 31)
                           wo sich die Koeffizienten μ und
                              										ν, die für prismatische Arme gleich 1 sind, für
                              									verschiedene Verjüngungsverhältnisse den Tab. 2 und 3 entnehmen lassen.
                           Gleichung 31 gilt auch für Arme mit elliptischem Querschnitt, sowie für alle
                              									Querschnitte, die man in Rechtecke zerlegen kann, und deren sämtliche Dimensionen
                              									von den Symmetrieachsen aus gemessen in gleichen Richtungen gleiche
                              									Verjüngungsverhältnisse besitzen.
                           Die Gesamtspannung σ1 im
                              									inneren Armquerschnitt ist demnach gemäß den Gleichungen 28 und 31
                           \sigma_i=\sigma_2+\sigma_c=\frac{Z}{f_i}+\frac{\gamma}{g}\,\omega^2\,l\,\left(r_n\,.\,\mu+\frac{l}{2}\,v\right)
                              									. . . . . . . 32)
                           Tabelle 2.
                           Werte der Koeffizienten μ
                           
                              
                                 \frac{a}{a_i} bzw.
                                    												\frac{b}{b_i}
                                 1
                                 9/10
                                 ⅞
                                 6/7
                                 ⅚
                                 ⅘
                                 ¾
                                 
                              
                                 1
                                 1
                                 0,95
                                 0,94
                                 0,93
                                 0,92
                                 0,90
                                 0,88
                                 
                              
                                 9/10
                                 
                                 0,90
                                 0,89
                                 0,88
                                 0,87
                                 0,86
                                 0,83
                                 
                              
                                 ⅞
                                 
                                 
                                 0,89
                                 0,87
                                 0,86
                                 0,85
                                 0,82
                                 
                              
                                 6/7
                                 
                                 
                                 
                                 0,87
                                 0,86
                                 0,84
                                 0,82
                                 
                              
                                 ⅚
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 0,84
                                 0,83
                                 0,81
                                 
                              
                                 ⅘
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 0,82
                                 0,79
                                 
                              
                                 ¾
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 0,77
                                 
                              
                           Tabelle 3.
                           Werte des Koeffizienten v.
                           
                              
                                 \frac{a}{a_i} bezw.
                                    												\frac{b}{b_i}
                                 1
                                 9/10
                                 ⅞
                                 6/7
                                 ⅚
                                 ⅘
                                 ¾
                                 
                              
                                 1
                                 1
                                 0,93
                                 0,92
                                 0,90
                                 0,89
                                 0,87
                                 0,83
                                 
                              
                                 9/10
                                 
                                 0,87
                                 0,86
                                 0,84
                                 0,83
                                 0,81
                                 0,78
                                 
                              
                                 ⅞
                                 
                                 
                                 0,85
                                 0,83
                                 0,82
                                 0,80
                                 0,77
                                 
                              
                                 6/7
                                 
                                 
                                 
                                 0,82
                                 0,81
                                 0,79
                                 0,76
                                 
                              
                                 ⅚
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 0,79
                                 0,77
                                 0,74
                                 
                              
                                 ⅘
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 0,75
                                 0,73
                                 
                              
                                 ¾
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 0,70
                                 
                              
                           7. Ueber den Einfluß der Kranzverbindungen. Bei
                              									Mehrteiligen Rädern beeinflussen die Verbindungskonstruktionen des Kranzes den
                              									Spannungszustand in zweifacher Weise, indem sie einerseits durch ihre Massen selbst
                              									Zentrifugalkräfte erzeugen, und andererseits die Deformierbarkeit des Kranzes an der
                              									Verbindungsstelle verändern. Bisher veröffentlichte Untersuchungen beschäftigten
                              									sich nur mit dem ersteren Einfluß, der verschieden ist, je nachdem die Trennung des
                              									Kranzes in den Armmittelebenen oder zwischen zwei Armen liegt.
                           Bei Teilung im Arm ändert sich der Spannungszustand nicht, wenn alle Arme, auch
                              									diejenigen, an deren Enden die Zentrifugalkraft einer Verbindungskonstruktion
                              									angreift, gleiche Verlängerung erleiden. Wenn
                           Cv die Zentrifugalkraft der Kranzverbindung,
                           f den Querschnitt der ungeteilten,
                           fo den Querschnitt der geteilten Arme,
                           εz und εzo die Verjüngungskoeffizienten für
                              									ungeteilte und geteilte Arme
                           bedeuten, ist das der Fall, wenn
                           
                              \epsilon_{zo}\,\frac{C_v}{f_0\,E}\,l+\epsilon_{zo}\,\frac{Z}{f_0\,E}\,l=\epsilon_z\,\frac{Z}{f\,E}\,l,
                              
                           oder
                           f_0=f\,.\,\frac{\epsilon_{zo}}{\epsilon_z}\,\left(1+\frac{C_v}{Z}\right)
                              									. . . . . . 33)
                           Bei Teilung zwischen den Armen ist die genaue Rechnung ziemlich umständlich,
                              									weil die Symmetrie des Spannungs- und Deformationszustandes der zwischen zwei Armen
                              									liegenden Segmente dadurch gestört wird. Die Rechnungen von Göbel und Tolles. Einleitung S. 692 d. Bd. gehen
                              									stillschweigend davon aus, daß sich eine Kranzverbindung zwischen je zwei Armen, und
                              									zwar in der Mitte dazwischen, befindet, wodurch die Symmetrie in den Segmenten
                              									erhalten bleibt. Es leuchtet aber ohne weiteres ein, daß dadurch der Einfluß der
                              									durch die Kranzverbindungen hervorgerufenen Zentrifugalkräfte leicht überschätzt
                              									werden kann. Um den vorliegenden Aufsatz nicht mit diesem speziellen Problem über
                              									Gebühr zu belasten, werde ich dasselbe demnächst in einem besonderen Aufsatz
                              									behandeln.
                           8. Beispiel: Die praktische Verwendung der gewonnenen
                              									Ergebnisse soll durch die Berechnung von zwei Beispielen mit Hilfe des
                              									Rechenschiebers gezeigt werden. Als erstes diene das in Fig. 4 S. 360 d. Bd. dargestellte Seilscheibenschwungrad einer
                              									Dampfmaschine mit gußeisernen, verjüngten Armen und gußeisernem Kranz, dessen zur
                              									Berechnung nötige Zahlengrößen in folgender Zusammenstellung enthalten sind:
                           
                              
                                 Normale Umdrehungszahl
                                 n =
                                 100 i. d. Min.
                                 
                              
                                 Schwerpunktsradius des Kranzes
                                 r =
                                 218,25 cm
                                 
                              
                                 Umfangsgeschwindigkeit im Schwer-    punktsradius
                                 v =
                                 22,85 m/Stk.
                                 
                              
                                 Kranzquerschnitt
                                 F =
                                 540 qcm
                                 
                              
                                 Trägheitsmoment des Kranzquerschn.
                                 J =
                                 29700 cm4
                                 
                              
                                 Schwerpunktsabstand der inneren    Kranzfaser
                                 ηi =
                                 16 cm
                                 
                              
                                 Schwerpunktsabstand der äußeren    Kranzfaser
                                 ηa =
                                 9 cm
                                 
                              
                                 Widerstandsmomente des Kranzquer-    schnitts
                                 
                                    \left\{{{W_i=}\atop{W_a=}}\right
                                    
                                 1856 cm33300 „
                                 
                              
                                 Spezifisches Gewicht d. Kranzmaterials
                                 γ1 =
                                 7,25 kg/cdm 
                                 
                              
                                 Elastizitätsmodul „
                                 E1 =
                                 750000 kg/qcm
                                 
                              
                                 Aeußerer Radius der Nabe
                                 rn =
                                 39,25 cm
                                 
                              
                                 Armlänge
                                 l =
                                 162,7 5 cm
                                 
                              
                                 Armquerschnitt an der Nabe
                                 fi =
                                 265 qcm
                                 
                              
                                 Verjüngungsverhältnisse der Arme
                                 
                                    \left\{{{\frac{a}{a_i}=}\atop{\frac{b}{b_i}=}}\right
                                    
                                 
                                    \frac{180}{225}=4/5
                                    
                                    \frac{120}{150}=4/5
                                    
                                 
                              
                                 Reduktionskoeffizienten
                                 
                                    \left\{{{\epsilon_c=}\atop{\epsilon_z=}}\right
                                    
                                 0,8561,25
                                 
                              
                                 Spezifisches Gewicht des Armmaterials
                                 γ =
                                 7,25 kg/cdm
                                 
                              
                                 Elastizitätsmodul des Armmaterials
                                 E =
                                 750000 kg/qcm
                                 
                              
                                 Anzahl der Arme
                                 
                                 8
                                 
                              
                                 Koeffizienten gemäß der Tab. 1
                                 
                                    \left\{{{m=}\atop{n=}}\right
                                    
                                 0,00069061,2739
                                 
                              
                           Zunächst werde untersucht, wie sich die Kranzspannungen σa und σm zu der im freien Schwungkranz
                              									entsprechenden Zugspannung σ1 verhalten. Nach Gleichung 1 ist
                           
                              \sigma_1=\frac{7,25}{1000\,.\,9,81}\,2285^2=38,6\mbox{ kg/qcm}.
                              
                           Für die in den Beziehungen 24 und 24a vorkommenden Winkelfunktionen findet sich aus
                              									Tab. 1 für ein Rad mit acht Armen
                           \frac{\mbox{cos}\,\alpha}{\frac{\mbox{sin}\,\alpha}{\alpha}-\mbox{cos}\,\alpha}=18,2
                              									und \frac{1}{1-\frac{\mbox{sin}\,\alpha}{\alpha}}=39,2.
                           Ferner wird
                           
                              \frac{F\,.\,r}{W_i}=\frac{540\,.\,218,25}{1856}=63,5,\
                                 										\frac{F\,.\,r}{W_a}=\frac{540\,.\,218,25}{3300}=35,7.
                              
                           
                           Es ist also
                           
                              \frac{F\,.\,r}{W_i}\,>\,\frac{\mbox{cos}\,\alpha}{\frac{\mbox{sin}\,\alpha}{\alpha}-\mbox{cos}\,\alpha},\
                                 										\frac{F\,.\,r}{W_a}\,\infty\,\frac{1}{1-\frac{\mbox{sin}\,\alpha}{\alpha}}.
                              
                           Daraus ist zu schließen, daß die Gesamtspannung σa an den
                              									Armstellen größer als σ1 ist, während die Spannung σm mitten
                              									zwischen zwei Armen ungefähr gleich σ1 sogar noch etwas kleiner als σ1 wird. Bei
                              									der praktischen Berechnung wäre es somit nur nötig, σa zu berechnen. Zum Vergleich
                              									soll hier jedoch auch σm bestimmt werden. Dazu muß zunächst die
                              									Armzugkraft Z nach der für Räder mit gleichem Arm- und
                              									Kranzmaterial geltenden Gleichung 20a berechnet werden. Nach Gleichung 19 ist
                           Z1 = 38,6 ∙ 540 = 20830 kg.
                           Nach den Gleichungen 18 ist
                           
                              \epsilon_c\,\left(\frac{r_1}{r}\right)^3=0,856\,\frac{162,75^2\,(54,25+19,625)}{218,25^3}=0,1611,
                              
                           
                              \frac{F}{F_1}\,.\,m=\frac{540\,.\,218,25^2}{29700}\,.\,0,0006906=0,5982.
                              
                           Ferner findet sich
                           
                              \epsilon_z\,\frac{F}{f}\,\frac{l}{r}=1,25\,\frac{540}{265}\,.\,\frac{162,75}{218,25}=1,900,
                              
                           so daß sich nach Gleichung 20a ergibt
                           
                              Z=20830\,\frac{1-0,1611}{0,5982+1,2739+1,900}=20830\,\frac{0,8389}{3,7721}
                              
                           Für die Spannungen findet sich nach den Gleichungen 23 und 23a
                              									mit Hilfe der in der Tab. 1 enthaltenen Werte der Winkelfunktionen
                           
                              \left\{{{\sigma_{2a}=-\frac{4630}{2}\,.\,\frac{2,4142}{540}=-10,4\mbox{
                                 										kg/qcm,}\ \ \ \ \ \
                                 										}\atop{\sigma_{3a}=\frac{4630}{2}\,.\,\frac{218,25}{1856}\,.\,0,1323=36,1\mbox{
                                 										kg/qcm,}}\right
                              
                           
                              \left\{{{\sigma_{2m}=-\frac{4630}{2}\,.\,\frac{2,6131}{540}=-11,2\mbox{
                                 										kg/qcm,}\ \ \ \ \ \
                                 										}\atop{\sigma_{3m}=\frac{4630}{2}\,.\,\frac{218,25}{3300}\,.\,0,0666=10,2\mbox{
                                 										kg/qcm,}}\right
                              
                           und endlich nach Gleichung 22,
                           
                              \left\{{{\sigma_a=38,5-10,4+36,1=64,3\mbox{
                                 										kg/qcm,}}\atop{\sigma_m=38,6-11,2+10,2=37,6\mbox{ kg/qcm,}}\right
                              
                           In der Tat ist σm, wie eingangs ermittelt, ungefähr gleich
                              										σ1 während
                              										σa
                              									erheblich größer ist.
                           Es erübrigt noch, die in dem inneren Armquerschnitt auftretenden Zugspannungen zu
                              									bestimmen. Nach Gleichung 28 ist
                           
                              sigma_z=\frac{4630}{265}=17,5\mbox{ kg/qcm},
                              
                           während nach Gleichung 31 mit
                           
                              \omega=\frac{\pi\,.\,n}{30}
                              
                           und den aus den Tab. 2 und 3 sich findenden Werten
                           μ = 0,82, v = 0,75
                           sich findet
                           
                              \sigma_c=\left(\frac{\pi\,.\,100}{30}\right)^2\,\frac{7,25}{1000\,.\,981}\,.\,162,75\,(39,25\,.\,0,82+81,375\,.\,0,75)=12,3\mbox{
                                 										kg/qcm},
                              
                           und demnach
                           σi = 17,5 + 12,3 = 29,8 kg/qcm.
                           Als zweites Beispiel soll das in Fig. 4 dargestellte Seilscheibenschwungrad mit
                              									schmiedeeisernen Armen einer Großgaßmaschine zum Antrieb eines Drahtwalzwerkes
                              									berechnet werden, wozu die nötigen Zahlengrößen in folgender Zusammenstellung
                              									enthalten sind:
                           
                              
                                 Normale Umdrehungszahl
                                 n =
                                 115 i. d. Min.
                                 
                              
                                 Schwerpunktsradius des Kranzes
                                 r =
                                 231,2 cm
                                 
                              
                                 Umfangsgeschwindigkeit im Schwer-    punktsradius
                                 v =
                                 27,8 m/Sek.
                                 
                              
                                 Kranzquerschnitt
                                 F =
                                 2375 qcm
                                 
                              
                                 Trägheitsmoment d. Kranzquerschnitts
                                 J =
                                 675000 cm4
                                 
                              
                                 Schwerpunktsabstand der inneren    Kranzfaser
                                 ηi =
                                 30 cm
                                 
                              
                                 Schwerpunktsabstand der äußeren    Kranzfaser
                                 ηa =
                                 17 cm
                                 
                              
                                 Widerstandsmomente des Kranz-    querschnitts
                                 
                                    \left\{{{W_i=}\atop{W_a=}}\right
                                    
                                 22500 cm339700 „
                                 
                              
                                 Spezifisches Gewicht d. Kranzmaterials
                                 γ1 =
                                 7,25 kg/cdm
                                 
                              
                                 Elastizitätsmodul „ „
                                 E1 =
                                 750000 kg/qcm
                                 
                              
                                 Aeußerer Radius der Nabe
                                 rn =
                                 90 cm
                                 
                              
                                 Armlänge
                                 l =
                                 111 cm
                                 
                              
                                 Armquerschnitt (senkrecht zur Richtung    der Kraft Z gemessen)
                                 f =
                                 283 qcm
                                 
                              
                                 Spezifisches Gewicht des Armmaterials
                                 γ =
                                 7,85 kg/cdm 
                                 
                              
                                 Elastizitätsmodul des Armmaterials
                                 E =
                                 2,15 ∙ 106 kg/qcm
                                 
                              
                                 Anzahl der Arme
                                 
                                 8
                                 
                              
                                 Koeffizienten gemäß der Tab. 1
                                 
                                    \left\{{{m=}\atop{n=}}\right
                                    
                                 0,00069061,2739
                                 
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 710
                              Fig. 4.
                              
                           Der Gang der Berechnung ist kurz folgender: Nach Gleichung 1
                              									findet sich
                           
                              \sigma_1=\frac{7,25}{1000\,.\,981}\,.\,2780^2=57,1\mbox{ kg/qcm}.
                              
                           Ferner ist nach Tab. 1 für ein Rad mit acht Armen
                           \frac{\mbox{cos}\,\alpha}{\frac{\mbox{sin}\,\alpha}{\alpha}-\mbox{cos}\,\alpha}=18,2
                              									und \frac{1}{1-\frac{\mbox{sin}\,\alpha}{\alpha}}=39,2,
                           und
                           
                              \frac{F\,.\,r}{W_1}=\frac{2375\,.\,231,2}{22500}=24,2\,\frac{F\,.\,r}{W_a}=\frac{2375\,.\,231,2}{39700}=13,84.
                              
                           Man erkennt, daß σa > σ1, σm
                              									< σ1, es genügte also σa zu berechnen; der Vollständigkeit halber soll hier
                              									auch σm bestimmt werden. Nach Gleichung 19 ist Z1 = 57,1 ∙ 2375 = 135700 kg. Nach
                              									Gleichung 20 folgt für die Glieder des Ausdrucks für Z mit εc = 1 und εz = 1, wegen
                              									des konstanten Armquerschnittes
                           
                              \frac{\gamma}{\gamma_1}\,\frac{E_1}{E}\,\left(\frac{r_1}{r}\right)^3=\frac{7,85}{7,25}\,.\,\frac{750000}{2,15\,.\,10^6}\,.\,\frac{111^2\,(37+45)}{231,2^3}=0,0309
                              
                           
                           
                              
                              \frac{F}{F_1}\,m=\frac{2375\,.\,231,2^2}{675000}\,.\,0,0006906=0,130
                              
                           
                              \frac{E_1}{E}\,.\,\frac{F}{f}\,.\,\frac{l}{r}=\frac{750000}{2,15\,.\,10^6}\,.\,\frac{2375}{283}\,.\,\frac{111}{231,2}=1,405,
                              
                           und damit für Z
                           
                              zZ=135700\,\frac{1-0,0309}{0,130+1,2739+1,405}=135700\,\frac{0,9691}{2,8134}
                              
                           Z = 46700 kg.
                           Hiernach ergibt sich für die Kranzspannungen
                           
                              \left\{{{\sigma_{2a}=-\frac{46700}{2}\,.\,\frac{2,4142}{2375}=-23,9\mbox{
                                 										kg/qcm}\ \ \ \ \
                                 										}\atop{\sigma_{3a}=\frac{46700}{2}\,.\,\frac{231,2}{22500}\,.\,0,1323=32,0\mbox{
                                 										kg/qcm}}}\right
                              
                           
                              
                              \left\{{{\sigma_{2m}=-\frac{46700}{2}\,.\,\frac{2,6131}{2375}=-25,9\mbox{
                                 										kg/qcm}\ \ \
                                 										}\atop{\sigma_{3m}=\frac{46700}{2}\,.\,\frac{231,2}{22500}\,.\,0,0666=9,1\mbox{
                                 										kg/qcm}}}\right
                              
                           
                              \left\{{{\sigma_a=57,1-23,9+32,0=65,2\mbox{
                                 										kg/qcm}}\atop{\sigma_m=57,1-25,9+9,1=40,3\mbox{ kg/qcm}}}\right.
                              
                           Für die Spannungen in den unteren Armquerschnitten findet sich
                              									nach den Gleichungen 28 und 31 mit μ = 1 und v = 1,
                           
                              \sigma_z=\frac{47170}{283}=166,6\mbox{ kg/qcm}
                              
                           
                              \sigma_c=\left(\frac{115\,.\,\pi}{30}\right)^2\,.\,\frac{7,85}{1000\,.\,981}\,.\,111\,(90+55,5)=18,7\mbox{
                                 										kg/qcm}
                              
                           
                              \sigma_i=166,6+18,7=185,3\mbox{ kg/qcm}.