| Titel: | Bericht über die Untersuchung von Lampen auf der Internationalen Ausstellung von Apparaten für Beleuchtung u. Erwärmung in St. Petersburg. | 
| Autor: | v. Doepp | 
| Fundstelle: | Band 325, Jahrgang 1910, S. 714 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Bericht über die Untersuchung von Lampen auf der
                           								Internationalen Ausstellung von Apparaten für Beleuchtung u. Erwärmung in St.
                              								Petersburg.
                        Von Professor v. Doepp,
                           									Petersburg.
                        (Fortsetzung von S. 702 d. Bd.)
                        Bericht über die Untersuchung von Lampen usw.
                        
                     
                        
                           D. Spiritus-Glühlampen.
                           Erst seit 1903 datiert in Rußland die Verwendung von denaturiertem Spiritus zu
                              									Beleuchtungs- und Heizzwecken. Die Menge der denaturierenden Beimischungen ist den
                              									verschiedenen Ländern ganz verschieden, in Rußland beträgt sie 3 v. H.
                           Rußland hatte ein Preisausschreiben für die billigste und beste Art der Denaturierung
                              									erlassen, welches leider keine befriedigende Lösung der Frage ergab. Am
                              									brauchbarsten erwies sich für diesen Zweck das Ketonöl, an dessen Verwendung zur
                              									Denaturierung die Professoren des Kiewer Polyt. Inst. viel gearbeitet haben. Dieses
                              									Oel besitzt einen äußerst unangenehmen Geschmack und ein Zusatz von 3 v. H. genügt
                              									vollkommen, um den Spiritus zum Trinken untauglich zu machen. Indessen ist die
                              									Fabrikation dieses Oels in Rußland nicht genügend aufgenommen und erst seit 1908,
                              									als es von England in größeren Mengen bezogen werden konnte, wurde es mehr
                              									angewandt. Jetzt werden folgende Mischungen in Rußland verwandt:
                           
                              
                                 Holzgeist
                                 2,5 v. H.
                                 
                                 Holzgeist
                                 2,0 v. H.
                                 
                              
                                 Pyridin.
                                 1,0    „
                                 oder
                                 Ketonöl
                                 1,0    „
                                 
                              
                                 Lösung von Krystallen    violetter Farbstoffe
                                 0,1    „
                                 
                                 Pyridin
                                 0,5    „
                                 
                              
                                 Krystal. viol. Farbstoffe
                                 0,1    „
                                 
                              
                           In Rußland wurden im Jahre 1904 2130000 l von 100° denaturiertem Spiritus verkauft,
                              									d.h. gegen 0,5 v. H. des gesamten erzeugten Spiritus, 1907 wurde der Bedarf fünf mal
                              									so groß und stieg bis zu 13 Mill. Liter (2 v. H.). Folgende Arten von
                              									Spiritusglühlampen und Laternen wurden untersucht:
                           
                              1. Dochtlampen.
                              2. Lampen mit Druck (ohne Docht).
                              3. Lampen ohne Druck (ohne Docht).
                              
                           Der verwendete Spiritus von 92 v. H. hatte vor der Denaturierung f. d. Liter
                              									absoluten Alkohol 80 bis 110 mg Aldehyde, 200 – 350 mg Aether und 0,2 bis 0,4 v. H.
                              									Fuselöl; die Denaturierung erfolgte nach dem ersten der oben angegebenen
                              									Rezepte.
                           
                              a) Laternen und Brenner mit
                                    											Dochte.
                              
                                 1. Die Laterne
                                       													„Sinumbra“ der Firma Ecket & Glinike in Berlin.
                                 
                                    
                                    Textabbildung Bd. 325, S. 714
                                    Fig. 33.
                                    
                                 Die Spirituslaterne „Sinumbra“ (Fig.
                                       												33), für Außen- und Innenbeleuchtung bestimmt, unterscheidet sich
                                    											von anderen Laternen durch ihren abwärtshängenden Glühstrumpf. Sie ist
                                    											folgendermaßen konstruiert: Das unten mit einer Glaskuppel L versehene doppelte Zugrohr O P ist im unteren Teil vom ringförmigen
                                    											Spiritusbassin A umgeben, mit welchem mittels
                                    											eines mit dem Deckel b versehenen Behälters das
                                    											eine Ende der Dochtröhre C verbunden ist,
                                    											während das andere in den Innenraum des Zugrohres O ausläuft. Der aus Baumwollfäden hergestellte Docht füllt das
                                    											ganze Rohr C aus und taucht seine Enden in den
                                    											Spiritusbehälter A. Das Rohr C besitzt zum Eintritt der Spiritusdämpfe den
                                    											Kanal D, und ist mit dem Rohr G verbunden, an dessen Ende sich die Düse H über der Mischungsröhre / befindet. Die
                                    											letztere ist unten mit einer Spitze aus Porzellan versehen, an weleher auf
                                    											einem Ringe der Glühstrumpf K befestigt
                                    											wird.
                                 Durch die Drehung des mit Ringen und Ketten versehenen Hebels F wird der Kanal D
                                    											des Rohres C mit der Ventilstange E geschlossen. Das Anzünden der Laterne
                                    											geschieht derart, daß zuerst das Ventil E
                                    											geöffnet, darauf eine kleine Portion Spiritus auf die im Zugrohr unter der
                                    											Röhre C befindliche Rinne gegossen und der
                                    											Spiritus durch eine besondere Oeffnung (seitwärts vom Zugrohr) angezündet
                                    											wird. Der sich hierbei im Rohr C bildende
                                    											Spiritusdampf geht durch den Kanal D und die
                                    											Röhre O, tritt aus der Düse H in das Bunsenrohr J, wo er sich mit der Luft vermischt, zum Glühstrumpf geht und
                                    											hier mit einem Zündholz entzündet werden kann.
                                 Die vom erhitzten Glühstrumpf ausströmenden Brennprodukte des Spiritusdampfes
                                    											steigen in dem inneren Zugrohr O empor, wobei
                                    											sie die Dochtröhre C erwärmen und die
                                    											Verdampfung des Spiritus unterstützen; sie entwelchen durch die obere
                                    											Oeffnung des Zugrohrs O, während die zum
                                    											Brennen notwendige Luft durch die Oeffnungen Q
                                    											und M und den ringförmigen Raum der beiden
                                    											Zugröhren O und P
                                    											zugeführt wird. Die für das Bunsenrohr J
                                    											erforderliche Luft gelangt in diese durch einen Ansatz der in den zwischen
                                    											den Zugröhren gelegenen ringförmigen Raum hinausführt.
                                 Um die Laterne auszulöschen, genügt es, das Ventil E durch den Hebel zu schließen. Die Laterne „Sinumbra“ ist
                                    											leicht zu bedienen und gibt ein angenehmes Licht ohne Schatten, eine Folge
                                    											der Art der Aufhängung des Glühstrumpfes. Die Laternen brannten bei der
                                    											Untersuchung 200 Stunden.
                                 
                              
                                 2. Brenner „Albino“ der
                                       												Firma Schwintzer & Gräff in
                                       												Berlin.
                                 Der Brenner besteht aus einer dünnwandigen Dochtröhre A aus Messing (Fig. 34) mit einem
                                    											oben angelöteten massiven Kupferdeckel B, in
                                    											welchem sich der als Ausgang für die Spiritusdämpfe dienende Kanal b mit der durch die Ventilstange C mit Handrad verschließbare Seitenöffnung D befindet. In den oberen Teil des Deckels B ist die Düse E
                                    											eingeschraubt, die oben mit mehreren Weinen Oeffnungen versehen ist; auf
                                    											denselben Deckel wird auch das Kupferrohr G mit
                                    											dem Bunsenschen Vermischungsrohr aufgeschraubt,
                                    											welches oben in die Kuppel H ausläuft, die ein
                                    											Drahtnetz und einen Halter L zum Aufhängen des
                                    											Glühstrumpfes hat. Der Docht besteht aus Baumwollfäden, er umschließt eine
                                    											Messingröhre. Um den oberen Teil des Rohres A,
                                    											unter dem Deckel B läuft die ringförmige Rinne
                                    												e für den Spiritus, der beim Anzünden zur
                                    											Erwärmung des Brenners dient und durch eine besondere Pumpe zugeführt wird;
                                    											die Pumpe wird durch den Kolben d in Tätigkeit
                                    											gesetzt, wobei der Spiritus durch das Rohr e,
                                    											welches in das umgebogene Ende g über der Rinne
                                    												e ausläuft, in die Höhe steigt, dieses
                                    											ganze System wird in einem gewöhnlichen Lampenstativ untergebracht, das oben
                                    											mit einer Krone für den Zylinder K
                                    											versehen ist und unten ein Schraubengewinde hat, um in das Lampenreservoir
                                    											eingeschraubt zu werden.
                                 Zum Anzünden der Lampe wird zuerst das Schraubenventil C geöffnet, dann wird Spiritus in die Rinne e durch zwei- bis dreimaliges Niederdrücken des
                                    											Kolbengriffes f eingepumpt und angezündet, die
                                    											heiße Spiritusflamme erwärmt den oberen Teil des Rohres A und den Deckel B, die entstehenden Spiritusdämpfe gehen durch den Kanal b und seine Oeffnung D und entwelchen durch die Düsenöffnung E in das Bunsensche Rohr G, wo sie sich mit der durch die seitlichen
                                    											Röhrenöffnungen G eingesaugten Luft vereinigen,
                                    											dann emporsteigen und durch den siebförmigen Deckel der Schale H entwelchen, indem sie sich unter dem
                                    											Glühstrumpf an dem in der Rinne e brennenden
                                    											Spiritus entzünden.
                                 
                                    
                                    Textabbildung Bd. 325, S. 715
                                    Fig. 34.
                                    
                                 Die Lampe wird ausgelöscht, indem das Ventil C
                                    											geschlossen wird.
                                 
                                    
                                    Textabbildung Bd. 325, S. 715
                                    Fig. 35.
                                    
                                 Das Brennen der Lampe wird durch die Wärmemengen unterhalten, welche von der
                                    											Flamme her sich dem Halter L, dem Rohr und dem
                                    											Deckel B mitteilen, wodurch im Rohr B eine beständige Verdampfung stattfindet. Je
                                    											nach der Größe wird der Brenner mit Albino oder Albinette bezeichnet. Die
                                    											Brenndauer betrug bei der Untersuchung der Brenner Albino 200, der Brenner
                                    											Albinette 131 Stunden.
                                 
                              
                                 3. Spiritus-Glühlichtbrenner
                                       													„S S“ der Firma Ecket & Glinike in Berlin.
                                 Der Brenner (Fig. 35) besteht aus einem
                                    											dünnwandigen Dochtrohr A aus Messing, welches
                                    											oben eine Haube mit einem siebartigen Deckel und einen Halter F trägt, der zum Befestigen des Glühstrumpfes
                                    											dient. Für das Entwelchen der Spiritusdämpfe besitzt das Dochtrohr eine
                                    											seitliche, mittels Schraubventil C
                                    											verschließbare Oeffnung; das Ventilrohr hat am Ende eine Düse, die sich
                                    											unter dem unteren Ende des Bunsenschen
                                    											Vermischungsrohres D befindet, welches das
                                    											Dochtrohr A
                                    											seitlich
                                    											durchbricht und innerhalb desselben unter der Haube E endet.
                                 Innerhalb des Dochtrohres A, neben der
                                    											Ausgangsöffnung für die Spiritusdämpfe, befindet sich eine Scheidewand aus
                                    											Messing, die zur Ansammlung der Spiritusdämpfe dient. Um den Spiritus beim
                                    											Erwärmen des Brenners der Rinne zuzuführen, gebraucht man eine besondere
                                    											Pumpe ß, die mit der Röhre f, g und dem Kolben
                                    												d versehen ist. Letzterer wird durch das
                                    											Drehen des Griffes e in Bewegung gesetzt.
                                 Das ganze soeben beschriebene System ist in einer gewöhnlichen Armatur
                                    											untergebracht, die oben mit der Krone G für den
                                    											Zylinder versehen ist und unten ein Schraubengewinde zum Einschrauben des
                                    											Brenners in das Lampenreservoir trägt.
                                 Der Docht besteht aus Baumwollfäden, die auf eine kannelierte Messingplatte
                                    											aufgewickelt sind.
                                 Beim Anzünden der Lampe öffnet man zuerst das Ventil C durch das Rädchen c, dann pumpt man
                                    											Spiritus in die Rinne l ein durch mehrere
                                    											Umdrehungen des Griffes e der Pumpe a und zündet den Spiritus an.
                                 Die beim Brennen des Spiritus erzeugte Wärme in der Rinne l erhitzt den oberen Teil des Dochtrohres A, wobei der sich hier bildende Spiritusdampf
                                    											hinter der Scheidewand im Raum B ansammelt und
                                    											durch die Oeffnungen des Ventils C in das
                                    											offene untere Ende der Bunsenschen Röhre D entweicht, wo er sich mit der Luft vereinigt
                                    											und dann durch dieses Rohr emporsteigt; über dem siebartigen Deckel der
                                    											Haube E entzündet er sich und erhitzt auch den
                                    											Glühstrumpf, der am Halter hängt. Das Brennen der Lampe wird durch die Wärme
                                    											des glühenden Netzes erhalten, die durch den Halter E und das Dochtrohr A dem Dochte
                                    											mitgeteilt wird und genügend Spiritusdampf erzeugt. Das Auslöschen der Lampe
                                    											geschieht durch Schließung des Ventils C. Das
                                    											größere Modell der Lampe „S S“ brannte 200, das kleinere 130 Stunden,
                                    											wegen später Zustellung.
                                 
                              
                                 4. Spiritus-Glühlichtbrenner
                                       													„HS“ der Firma Hugo Schneider in Leipzig.
                                 Der Brenner „H S“ stellt in etwas veränderter Form den bekannten
                                    											Brenner „Amor“ vor. Wie der Längsschnitt (Fig. 36) zeigt, besteht der Brenner „H S“ aus dem
                                    											dünnwandigen Dochtrohr C aus Messing, das den
                                    											aus Baumwollfäden verfertigten Docht A mit dem
                                    											eingelegten Messingrohr B umschließt: der Docht
                                    											ist im oberen Teil an der seitlichen Oberfläche mit einem Asbestringe
                                    											bedeckt und oben mit einer durchlöcherten Messingplatte bedeckt. An das
                                    											obere Ende des Dochtrohres C ist ein mit einem
                                    											zentralen Rohr und dem Ventil F versehener
                                    											kupferner Deckel D angelötet, welcher die
                                    											Spiritusdämpfe ausströmen läßt. Das Ventil wird geöffnet und geschlossen
                                    											mittels des Griffes f. Der Deckel D hat an der Seitenfläche ein Schraubengewinde,
                                    											auf welches das dickwandige, aus Kupfer hergestellte und mit dem Bunsenschen Mischungsrohr H versehene Rohr E
                                    											aufgeschraubt ist; letzteres trägt oben einen Deckel mit Oeffnungen am
                                    											oberen Rande h und den Halter K zum Anbringen des Glühstrumpfes.
                                 Beim Anzünden der Lampe wird zunächst das Ventil F mittels Drehung des Griffes f nach
                                    											rechts geöffnet; darauf wird aus einer Kanne eine gewisse Menge Spiritus
                                    											(gegen 5 – 7 ccm) durch eine Seitenöffnung in die innerhalb befindliche
                                    											ringförmige Rinne eingegossen und angezündet, die Flamme erwärmt den oberen
                                    											Teil des Dochtrohrs, wobei die sich entwickelnden Spiritusdämpfe durch den
                                    											Zentralkanal des Deckels des Dochtrohres und durch die Oeffnungen im Deckel
                                    											des Ventils F in die Bunsensche Röhre H übergehen, wo sie
                                    											sich mit der nötigen Menge Luft, die durch Seitenöffnungen der Röhre
                                    												H eintritt, vereinigen und sich beim
                                    											Entwelchen durch die Oeffnungen h an der Flamme
                                    											des brennenden Spiritus entzünden und den Glühstrumpf erhitzen. Die Wärme,
                                    											die während der Brenndauer entwickelt wird, teilt sich durch den Halter K und das Rohr E
                                    											dem Deckel D und der Röhre A mit, die ihrerseits die Wärme dem Docht
                                    											zukommen lassen und dadurch eine beständige Verdampfung erhalten. Das
                                    											Auslöschen der Lampe wird besorgt, indem das Ventil F durch Drehen des Griffes f nach
                                    											links geschlossen wird.
                                 Untersucht sind zwei der Größe nach verschiedene Modelle. Die Brenndauer
                                    											betrug über 200 für das große und 130 für das kleine Modell.
                                 
                              
                                 5. Der Brenner
                                       													„Delamotte“ der Firma Rochat in Paris.
                                 Dieser Brenner ist sowohl für Außenbeleuchtung als auch für Innenbeleuchtung
                                    											bestimmt.
                                 
                                    
                                    Textabbildung Bd. 325, S. 716
                                    Fig. 36.
                                    
                                 
                                    
                                    Textabbildung Bd. 325, S. 716
                                    Fig. 37.
                                    
                                 An den flachen Boden des ringförmigen Verdampfers C (Fig. 37) aus Kupferblech (0,6
                                    											mm Dicke) sind fünf Röhren angelötet. Vier haben einen Durchmesser von gegen
                                    											10 mm (eine von ihnen, B, ist auf der Figur zu
                                    											sehen), die fünfte, D, von 4 mm; sie dient zum
                                    											Ableiten der Spiritusdämpfe aus dem Verdampfer, und vereinigt sich mitder
                                    											wagerechten Röhre E, die am einen Ende
                                    											geschlossen ist, und am anderen das Schraubventil E1  zum Auslöschen des Brenners trägt. An dieser Röhre befinden sich
                                    											zwei kleine Oeffnungen zum Entwelchen des Spiritusdampfes; sie trägt auch
                                    											den Bunsenbrenner F, der durch den Verdampfer
                                    											durchgeht und in der Höhe des oberen Randes des Verdampfers drei Gruppen von
                                    											je fünf kleinen Oeffnungen enthält. Auf das obere Ende H des Bunsenbrenners wird ein Ring G mit einem Gasscheider aufgesetzt, an dem
                                    											mittels einer Schraube der Glühstrumpfhalter aus Nickel angebracht ist. Der
                                    											Brenner ist in den Kupfermantel L1 eingeschlossen, der auch den
                                    											niedrigen (123 mm lang) Zylinder L trägt, der
                                    											ausschließlich zum Schütze des Glühstrumpfes dient.
                                 Der Verdampfungs- und Brennprozeß geht folgendermaßen vor sich: Aus dem
                                    											Verdampfer, der durch einen mit Spiritus getränkten Arbeitpfropfen
                                    											erwärmt wird, strömen die Spiritusdämpfe in die wagerechte Röhre E und dann durch zwei Oeffnungen mit großer
                                    											Geschwindigkeit in den Bunsenbrenner F, indem
                                    											sie Luft mit sich fortreißen. Ein Teil gelangt in die oben erwähnten Löcher,
                                    											entzündet sich und erwärmt den Verdampfer für die ganze Brenndauer; der
                                    											andere Teil geht unter den Glühstrumpf.
                                 Die Enden der Dochte A stehen um 15 mm vom
                                    											Erwärmungspunkte ab und brennen daher nicht so leicht durch. Der
                                    											Spiritusdampf und die Mischung werden in stark erhitztem Zustande der
                                    											Brennstelle zugeführt. Alle Teile, die zum Glühen gebracht werden können,
                                    											sind mit Silber gelötet. Die Dochte A, die
                                    											aus Baumwollfäden bestehen, umschließen einen dicken Draht, der das
                                    											Einbringen ins Gefäß erleichtert.
                                 Das Anzünden des Brenners geschieht wie folgt: Der Asbestpfropfen wird in
                                    											Spiritus getaucht, angezündet und in die dazu bestimmte Oeffnung in der
                                    											Kupferhülle des Brenners gebracht; nach einiger Zeit entzündet sich die
                                    											Lampe und der Entzünder wird entfernt. Um die Lampe auszulöschen, wird das
                                    											Ventil E1 zugedreht, wodurch dem Spiritusdampf der Zutritt zur Röhre E verschlössen wird. Die Brenndauer betrug über
                                    											200 Stunden.
                                 
                                    
                                       (Fortsetzung folgt.)