| Titel: | Bericht über die Untersuchung: von Lampen auf der Internationalen Ausstellung von Apparaten für Beleuchtung u. Erwärmung in St. Petersburg. | 
| Autor: | v. Doepp | 
| Fundstelle: | Band 325, Jahrgang 1910, S. 760 | 
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                        Bericht über die Untersuchung: von Lampen auf der
                           								Internationalen Ausstellung von Apparaten für Beleuchtung u. Erwärmung in St.
                              								Petersburg.
                        Von Professor v. Doepp,
                           								Petersburg.
                        (Schluß von S. 746 d. Bd.)
                        Bericht über die Untersuchung: von Lampen usw.
                        
                     
                        
                           G. Apparat von E. J. Krsheminsky
                                 										& Co. in Warschau zur Erzeugung von Luftgas.
                           Den Hauptbestandteil des Apparates von Krsheminsky
                              									bildet der Karburator oder Verdampfer B (siehe in
                              									schematischen Skizzen Fig. 45–47), der aus einem flachen, schwarz angestrichenen
                              									Schlangenrohr besteht. Die Ausführung weicht etwas von der Zeichnung ab.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 760
                              Fig. 45.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 760
                              Fig. 46.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 760
                              Fig. 47.
                              
                           Die brennbare Flüssigkeit, die durch einen Heber in bestimmten Mengen zugeführt wird,
                              									fließt von oben nach unten; zugleich strömt die Luft sehr rasch in entgegengesetzter
                              									Richtung durch den Karburator, wobei die Temperatur im Karburator infolge der
                              									Verdampfung beträchtlich sinkt, bei längerer Arbeit bis zu 10 – 15° unter Null. Die
                              									niedere Temperatur ist einerseits für den Prozeß günstig, andererseits bildet sich
                              									im Karburator oft Schnee, weshalb die zugeführte Luft in der kälteren
                              									Jahreszeit ein Gefäß mit Chlorkalzium passiert, um ihren Wassergehalt zu
                              									verlieren.
                           Zum Einsaugen der Luft und zur Beförderung derselben in den Gasbehälter D und weiter in die Röhren des Apparats dient eine in
                              									Wasser eintauchende Zirkulationspumpe C, deren
                              									Konstruktion an die Gasuhren erinnert. Die Pumpe wird durch Zahnradübertragung von
                              									der Trommel e aus in Bewegung gesetzt, von welcher sich
                              									ein durch ein Gewicht belastetes Drahtseil abwickelt, oder in anderer entsprechender
                              									Weise.
                           Auf den oberen Teil des Gasbehälters D drückt der Hebel
                              										c, der durch den Kniehebel f auf die Bremse h wirkt. Wenn sich der
                              									völlig mit karburierter Luft angefüllte Gasbehälter hebt, wirkt er auf die Bremse,
                              									wodurch der ganze Apparat seine Tätigkeit einstellt.
                           
                           Der Apparat arbeitet auf folgende Weise:
                           Wenn der Hahn d geöffnet ist und das Gas aus dem
                              									Gasbehälter in die Brenner gelangt, senkt sich der Gasbehälter gleichzeitig mit dem
                              									Hebel c, der die Bremse h
                              									und die Trommel e frei läßt, welche unter dem Einfluß
                              									eines Belastungsgewichtes die Wasserpumpe in Bewegung setzt.
                           Die Luft wird durch das Knie F und den unteren, offenen
                              									Hahn g eingesaugt, passiert den Karburator B, wo sie mit Benzin gesättigt wird, und gelangt durch
                              									das Rohr O (Fig. 45) in
                              									den Raum über der Pumpe, welche sie in der durch Pfeile bezeichneten Richtung in den
                              									Gasbehälter weiterleitet.
                           Gleichzeitig mit der Pumpe wird auch die Welle i in
                              									Bewegung gesetzt, die den ins Benzinreservoir A
                              									eingetauchten Löffel k (Fig.
                                 										47) veranlaßt, sich zu heben und zu senken. Das Reservoir A faßt 12 – 20 l Benzin, welches durch das Rohr b eingeführt wird; der Schwimmer a gibt die Menge des im Elevator vorhandenen Benzins
                              									an. Das Benzin fließt selbsttätig in den Apparat aus einem großen Behälter, der sich
                              									über dem Apparat befindet und durch eine Röhre mit Hahn mit dem Elevator verbunden
                              									ist. Der mit Benzin gefüllte Löffel k hebt sich und
                              									gießt das Benzin durch eine hohle Achse in den Trichter l, von wo es durch ein enges Rohr in den Trichter m, der mit Glyzerin gefüllt ist, gelangt. In diesem Rohr aufwärts
                              									steigend, fließt das Benzin zum Karburator B ab.
                           Ferner bezeichnen: n die Kurbel zum Heben des Gewichtes;
                              										p den Hahn zur Untersuchung der karburierten Luft
                              									und zur Entfernung des in das Knie r geratenen Wassers;
                              										q den Hahn zum Entfernen des Wassers aus dem
                              									Reservoir E; t den Hahn zum Entfernen des überflüssigen
                              									Wassers; w die Kurbelstange, die mit Hilfe des
                              									knieförmigen Hebels die Achse mit dem Löffel k hebt,
                              									und u den Ablaßhahn für das Benzin.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 761
                              Fig. 48.
                              
                           Die Brenner für das karburierte Gas haben folgende Konstruktion: Das Gas wird dem
                              									Brenner bei A (Fig. 48)
                              									zugeführt; es gelangt durch die Oeffnungen B in die
                              									Bunsenröhre C, die nach oben hin breiter wird und mit einem Schutznetz versehen ist,
                              									über welchem auf einer Nickelstange der Glühstrumpf angebracht ist. Der Luftzutritt
                              									wird durch eine Hülse reguliert, welche Oeffnungen besitzt, die den auf dem Brenner
                              									in der Höhe der Oeffnungen B befindlichen
                              									entsprechen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 761
                              Fig. 49.
                              
                           Der in Fig. 49 dargestellte Brenner unterscheidet
                              									sich von dem vorhergehenden nur durch die Konstruktion des Bunsenbrenners: hier ist
                              									in die oben erweiterte Bunsenröhre C eine zweite D
                              									eingesetzt, in welcher sich Oeffnungen E befinden. Das
                              									Rohr D ist oben geschlossen. Dank dieser Einrichtung
                              									des Brenners entweicht das Gas einem ringförmigen Schlitze.
                           Der zur Untersuchung vorgestellte Apparat arbeitete vorzüglich. Er verlangt keine
                              									Beaufsichtigung, nur das Reservoir muß für 3 – 4 Tage mit Benzin gefüllt werden, was
                              									ohne die Arbeit des Apparates zu unterbrechen geschieht. Der Gasdruck, der am Anfang
                              									der Leitung gemessen wird, bleibt während der ganzen Arbeitszeit konstant und
                              									beträgt 64 – 65 mm Wassersäule. Die Perioden der Füllung und Leerung des
                              									Gasbehälters, sowie der größere oder geringere Gasverbrauch (bis 7 cbm i. d. Stunde)
                              									haben einen nur sehr geringen Einfluß auf die Regelmäßigkeit des Gasdruckes. Die
                              									Zusammensetzung des Gases, d.h. die größere oder geringere Benzinmenge in 1 cbm Gas
                              									hängt ab: 1. von der Benzinsorte, 2. von der Größe der Füllung des Löffels, welcher
                              									das Benzin zuführt, 3. von der Geschwindigkeit der Gasbildung und von der Temperatur
                              									der eintretenden Luft. Je leichter das Benzin ist, um so reicher ist das erhaltene
                              									Gas. Benzin I. Sorte (spez. Gewicht 0,705) gibt ein Gas, das bei mittlerer
                              									Produktion (4 – 5 cbm i. d. Std.) 310 ccm = 217 g Benzin für 1 cbm Gas enthält.
                              									Benzin II. Sorte vom spez. Gewicht 0,728 liefert nur 283 ccm = 198 g Benzin für 1
                              									cbm Gas; und endlich gibt Gasolin bei einem spez. Gewicht 0,742 sogar bei kleiner
                              									Produktion kein brennbares Gas, sondern erst, wenn die Zufuhr möglichst vergrößert
                              									ist; das Gas ist dabei arm an Benzin und brennt ohne Luftzufuhr zum Brenner
                              									farblos.
                           Durch Vergrößerung und Verkleinerung des Löffels kann man auch die Benzinmenge in 1
                              									cbm Gas vergrößern oder verkleinern, wobei sich auch die Rückstandmenge verändert.
                              									Die Produktion des Apparates wirkt merklich auf die Zusammensetzung des Gases ein.
                              									So erhielt das Gas bei den Untersuchungen unter sonst gleichen Bedingungen bei einer
                              									Produktion von 5,8 cbm i. d. Stunde 313 ccm Benzin für 1 cbm Gas, und bei einer
                              									Produktion von 7,8 nur 282,5 ccm Benzin für 1 cbm Gas. Auch andere Beobachtungen
                              									zeigen, daß sich die Zusammensetzung des Gases je nach der Geschwindigkeit der
                              									Gasbildung ändert. 1. Wenn der Apparat für 6 cbm i. d. Stunde (40 – 45 kleine
                              									Brenner) eingestellt ist und dann der Verbrauch bis zu 1 cbm (7 kleine Brenner)
                              									reduziert wird, so fangen die nachgebliebenen Brenner an zu rauchen, infolge der
                              									Bereicherung an Gas; 2. bei unmittelbarer Messung der Lichtstärke eines und
                              									desselben Brenners ergibt sich bei gleichem Gasverbrauch bei größerer Produktion
                              									geringere Lichtstärke, und umgekehrt bei kleinerer Produktion ergibt sich größere
                              									Lichtstärke; 3. der Heizeffekt des Gases ist bei größerer Produktion geringer als
                              									bei kleiner bei sonst gleichen Bedingungen. Endlich kann man das Gas bis zu einem
                              									gewissen Grade mit Benzin anreichern, indem man den Rückständen den Ausgang aus dem
                              									Karburator versperrt, und die in denselben eintretende Luft zwingt durch den
                              									zurückgebliebenen Rest zu streichen und die flüchtigeren Teile daraus zu entfernen.
                              									So zeigen die Versuche, daß bei größerer Produktion ein Gas erhalten wird, das etwas
                              									mehr Benzin erhält und größeres spez. Gewicht besitzt; ferner ergaben sich weniger
                              									Rückstände als bei kleinerer Produktion. Es ist klar, daß diese Belastung des
                              									Apparates vorteilhafter ist, denn sie gibt reicheres Gas und die flüchtigeren Teile
                              									des Benzins können besser ausgenutzt werden. Außerdem bietet der im unteren Teile
                              									des Karburators nachbleibende Rest bei leichtem Benzin, das nur wenig Rückstände
                              									gibt, bis zur nächsten Füllung keine Nachteile.
                           Eine sehr wesentliche Vorrichtung, die es ermöglicht, ein Gas von gewünschter
                              									Zusammensetzung zu erhalten, ist der bereits erwähnte Löffel, welcher das Benzin dem
                              									Karburator selbsttätig zuführt. Bei schwerem Benzin wird die Füllung vergrößert.
                              									Praktisch wird die Füllung des Löffels danach bestimmt, wie rasch die auf die
                              									Handfläche gegossenen Rückstände bei rascher Bewegung der Hand verdunsten.
                           An den Brennern ist der Umstand bemerkenswert, daß die
                              									Oeffnungen, die das Gas in das Mischungsrohr hineinlassen, nach Wunsch angebracht
                              									werden können. Jeder Brenner besitzt drei solcher Oeffnungen, und jede Oeffnung kann
                              									durch eine besondere Nadel vergrößert werden, wenn eine größere Gasmenge
                              									durchgelassen und also auch eine größere Lichtstärke erzielt werden soll. Der Verbrauch der
                              									Benzindämpfe für die Kerze und Stunde hängt ab: 1. von der Zusammensetzung des
                              									Gases; je reicher das Gas an Benzin ist, um so weniger geht Benzin f. d. Kerze auf;
                              									2. von der Lichtstärke des Brenners bei gleicher Zusammensetzung des Gases.
                           An Benzin reicheres Gas ergibt wohl eine größere Lichtstärke bei gleichem
                              									Gasverbrauch und verlangt weniger Brennstoff, aber die Brennkosten, besonders bei
                              									den kleinen normalen Brennern, sind bedeutend höher.
                           Die Brenner von H. Krsheminsky sind für die Veränderung
                              									der Gaszusammensetzung und der Menge der zugeführten Luft sehr empfindlich. Um
                              									sowohl Rauchbildung bei ungenügender Luftmenge und Geräusch bei Ueberfluß an Luft zu
                              									verhindern, als auch helleres Licht zu erlangen, sind die Brenner mit einem Ringe
                              									versehen, den man drehen und dadurch die Luftzufuhr vergrößern und verkleinern
                              									kann.
                           Diese Vorrichtung ermöglicht ein gleichmäßiges Licht ohne Ruß und Geräusch. Der
                              									Gasdruck veränderte sich nicht merklich mit der Veränderung der Produktion.
                           Bei ständiger Produktion brennen die einmal regulierten Brenner ganz gleichmäßig ohne
                              									Flackern und Sinken der Lichtstärke. Der mittlere Brenner, der auf ein Maximum der
                              									Lichtstärke bei einer Produktion von ungefähr 4 cbm eingestellt war, brannte 9
                              									Stunden ohne merkliches Sinken des Lichtes.
                           Der Apparat arbeitete mit Hilfe einer Wasserturbine, die bei einer Produktion von
                              									ungefähr 3½ cbm Gas 75,6 kg Wasser i. d. Stunde bei einem Wasserdruck von 2,7 at
                              									verbrauchte.
                           Die volle Produktion des Apparates beträgt 7 cbm i. d. Stunde. Bei höherer Produktion
                              									arbeitet er unregelmäßig, man vernimmt ein Geräusch in der Trommel und erhält zu
                              									armes Gas. Aus den Beobachtungen am Apparat können folgende Schlüsse gezogen
                              									werden:
                           1. Der selbsttätige Karburierapparat ist außerordentlich bequem im Gebrauch und
                              									bedarf nur geringer Beaufsichtigung.
                           2. Der Gasdruck am Anfang des Rohrnetzes hält sich beständig und verändert sich nur
                              									sehr wenig beim Wechsel der Ladung und der Füllungs- und Leerungsperioden des
                              									Gasbehälters.
                           3. Die Zusammensetzung des Gases verändert sich beim Wechsel der Belastung, und diese
                              									Veränderung wirkt sowohl auf den Heizeffekt als auch auf die Brenner ein.
                           4. Bei Anwendung von leichtem Benzin erhält man reicheres Gas, die Vergrößerung der
                              									Benzinfüllung kann nur zum Teil das Gas bei Anwendung von schwerem Benzin
                              									bereichern.
                           5. Das Gasolin der Nobel sehen Raffinerie (spez. Gewicht
                              									0,742) erwies sich als unvorteilhaft.
                           6. Die Brenner von Krsheminsky sind sehr empfindlich
                              									gegen Veränderungen der Gaszusammensetzung und der Menge der zufließenden Luft ganz
                              									besonders empfindlich bei armem Gas.
                           7. Reicheres Gas ist produktiver, besonders für Beleuchtungszwecke, denn es gibt
                              									einen größeren Lichteffekt, verbraucht weniger Brennstoff i. d. Stunde und Kerze und
                              									macht die Brenner weniger empfindlich.
                           Bei höherer Temperatur der Außenluft und der Flüssigkeit (Wasser, Glyzerin), in die
                              									der Karburator eintaucht, gibt die gleiche Benzinsorte reicheres Gas, weniger
                              									Rückstände und folglich auch ein ökonomischeres Brennen. Die besten Brennerfolge
                              									werden mit besonders flüchtigen Benzinsorten erzielt. Wenn Sorten von geringerem
                              									spezifischen Gewicht einen größeren Prozentsatz an schwer flüchtigen Teilen
                              									enthalten, dürften sie weniger geeignet für diesen Apparat sein.
                           
                        
                           IV. Die Apparate für elektrische
                                 										Beleuchtung.Kohlenstifte für
                                 									Bogenlampen.
                           Bis zum Jahre 1899 bezog Rußland die Kohlenstifte aus dem Auslande, in welchem Jahre
                              									die Moskauer Gesellschaft zur Erzeugung von
                              									Kohlenstiften eine Fabrik in Kudinowo (Moskau – Nishny – Nowgoroder Bahn) gründete;
                              									seit 1904 werden in den elektro-chemischen Fabriken in Sombkowizy (Warschau-Wiener
                              									Bahn) auch elektrische Kohlenstifte angefertigt.
                           Als hauptsächliches Rohmaterial zur Anfertigung von Kohlenstiften für elektrische
                              									Zwecke dienen:
                           1. Als bestes Material Graphit, der aber, da er sehr teuer ist, nur für die besten
                              									Sorten angewandt wird;
                           2. Anthrazit, er gibt beim Brennen sehr viel Asche und ist ein billiges Material zur
                              									Anfertigung von großen Elektroden;
                           3. Künstliche Materialien, die viel Kohlenstoff enthalten, und zwar: a)
                              									Retortenkohle, die sich an den glühenden Wänden der Gasretorten bei Erlangung von
                              									Leuchtgas bildet, hart und ungleichartig ist und oft viel andere fremde Bestandteile
                              									enthält (Schwefel bis 0,18 v. H.); b) Ruß, der Speziafabriken gewonnen und in
                              									Rußland aus dem Auslande bezogen wird.
                           Zum Verbinden der Bestandteile dienen: Steinkohlenteer, Syrup, Furfurol, Fukusol, und
                              									für die Dochtmasse flüssiges Glas.
                           Geprüft wurden Kohlenstifte folgender Firmen: 1. Der Moskauer
                                 										Gesellschaft zur Erzeugung von elektrischen Kohlenstiften; 2. der Aktiengesellschaft Elektritschestwo in Warschau. Beide
                              									Firmen äußeiten den Wunsch, die Kohlenstifte in bezug auf die Lichtstärke, den
                              									Verbrauch an Material und die Menge der Asche prüfen zu lassen. Zur allseitigen
                              									Charakteristik wurden die Kohlenstifte außerdem untersucht auf 1. Gleichartigkeit,
                              									die ein ruhiges, gleichmäßiges Brennen ermöglicht; 2. Widerstandsfähigkeit, und 3.
                              									Dichte.
                           Die Dichte der Kohlenstifte wurde aus ihren Dimensionen und ihrem Gewicht
                              									bestimmt.
                           Die Widerstandsfähigkeit wurde mit Hilfe des Potenzmeters von Siemens & Halske bestimmt, wobei die Stifte durch einen Strom von 10
                              									Amp. erhitzt wurden. Die Stromstärke wurde mit demselben Apparat gemessen, indem die
                              									Spannung an den Klemmer des Etalon-Widerstandes, der hinter dem Kohlenstift in den
                              									Stromkreis eingeschlossen war, bestimmt wurde. Dann wurde mit dem Potenzmeter die
                              									Spannung an zwei 5 cm voneinander entfernten Punkten des Kohlenstiftes gemessen.
                              									Diese Messung wurde dreimal an verschiedenen Stellen desselben Kohlenstiftes
                              									wiederholt. Aus den Ergebnissen wurde der mittlere Widerstand eines Zentimeters des
                              									Kohlenstiftes berechnet. Die in v. H. ausgedrückte Abweichung der einzelnen
                              									Beobachtungen von dem mittleren Widerstände ist charakteristisch für den Grad der
                              									Gleichartigkeit der Kohlenstifte.
                           Zur Bestimmung des Verbrauches an Kohlenstiften: und der Aschenmenge wurden aus den
                              									im photometrischen Laboratorium des St. Petersb. Polyt. Instituts vorhandenen Lampen
                              									diejenigen ausgesucht, die einen zuverlässigen Regulator besaßen und in denen alle
                              									Sorten farbloser Kohlenstifte geprüft werden konnten. Eine andere Lampe wurde für
                              									alle Sorten von Flammenbogen-Kohlenstiften ausgesucht.
                           Als besonders passend für farblose Kohlenstifte erwies sich die 10 Amp. Lampe von Siemens & Halske mit
                              									einem Differential-Regulator für Gleichstrom. Der obere Kohlenstift wurde mit Docht
                              									genommen (18 mm), der untere ohne Docht (12 mm), mit Ausnahme der Marke 1 Anker der
                              										Moskauer Gesellschaft, welche 13 mm stark
                              									waren.
                           
                           Tabelle 3. Ergebnisse der Prüfung von Kohlenstiften im
                              									elektrotechnischen Laboratorium des St. Petersburger Polyt. Instituts.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 325, S. 763
                              Firma; Marke; Spez. Gewicht;
                                 										Widerstand von 1 cm in Ohm × 10 – 3; Leitfähigkeit in bezug auf Kupfer in v. H.;
                                 										Gleichmäßigkeit des Gefüges in v. H.; Verbrauch in 1 Stunde; Aschengehalt in v.
                                 										H.; Lichtstärke in Hefnerkerzen; in laufenden mm; Moskauer Gesellschaft zur
                                 										elektrischer Kohlenstitte; Extra 18 mm mit Docht; Extra 12 mm ohne Docht; 1
                                 										Anker 18 mm mit Docht1; 1 Anker 13 mm ohne Docht; 2 Anker 18 mm mit Docht; 2
                                 										Anker 12 mm ohne Docht; Extra weißMit
                                       												Metalldocht. 8 und 9 mm; Extra gelb 8 und 9 mm; beide
                                 										Kohlenstifte; Aktiengesellschaft Elektritschestwo; Plania 18 mm mit Docht;
                                 										weniger; Plania 12 mm ohne Docht; Stella 18 mm mit Docht; Stella 12 mm ohne
                                 										Docht; Silesia 18 mm mit Docht; Silesia 12 mm ohne Docht; Plania gelb 8 und 9
                                 										mm; beide Kohlenstifte; Plania leuchtend weiß 9 mm; Plania weiß 8 und 9 mm;
                                 										beide Kohlenstifte; Plania rot 8 und 9 mm; beide Kohlenstifte
                              
                           Für Flammenbogen-Kohlenstifte wurde eine Lampe für 10 Amp. mit geneigten
                              									Kohlenstiften, mit einem Regulator für Gleichstrom verwendet. Es wurden eine
                              									positive Kohle (9 mm) und eine negative (8 mm) eingesetzt. Beim Photometrieren
                              									diente als negativer Kohlenstift ein gewöhnlicher weißer derselben Firma.
                           Der Verbrauch an Kohlenstiften wurde durch das Gewicht bestimmt, da die gewöhnlich in
                              									diesen Fällen angewandte Art, die Länge der Kohlenstifte zu messen, viel ungenauere
                              									Resultate ergibt, besonders bei den geringeren Sorten, die sehr unregelmäßig
                              									abbrennen.
                           Die Kohlenstifte einer jeden Sorte wurden in den genannten Lampen ohne Glaskugeln
                              									während 8 – 10 Stunden verbrannt und ihr Gewichtsverbrauch in dieser Zeit bestimmt;
                              									nach dem Gewicht wurde der Verbrauch an Kohlenstiften in mm der Länge berechnet. Die
                              									Brenndauer wurde durch elektrische, in den Stromkreis der Lampe eingeschaltete
                              									Messer bestimmt.
                           Die Lichtstärke bei verschiedenen Kohlenstiften wurde in den Regulatoren ohne
                              									Glaskugeln bei einer Stromstärke von 10 Amp. bestimmt, wobei die Lampe vor der
                              									Photometrierung mit jeder Kohlensorte nicht weniger als eine halbe Stunde
                              									brannte.
                           Die Lichtstärke der farblosen Kohlenstifte wurde unter einem Winkel von 45°
                              									unter dem Horizonte bestimmt, da sich annähernd an dieser Stelle das Maximum der
                              									Lichtstärke befindet. Die Flammenbogen-Kohlenstifte wurden nach derselben
                              									Kombination unter einem Winkel von 80° unter dem Horizonte photometrisch
                              									geprüft.
                           Aus der Tab. 3, die alle Ergebnisse enthält, geht hervor, daß die Kohlenstifte der
                              										Moskauer Gesellschaft dem Werte der Sorten nach in
                              									folgender Reihenfolge stehen: Extra, 1 Anker, 2 Anker. Von den
                              									Flammenbogen-Kohlenstiften gibt die größte Lichtstärke Extra gelb, obgleich diese
                              									Marke rascher verbraucht wird und mehr Asche nachläßt.
                           Die Reihenfolge der Kohlenstifte der Firma Elektritschestwo ist: Plania, Stella, Silesia. Die Marke Plania hat
                              									denselben Wert wie die Marke Extra, während die Lichtstärke und der Verbrauch der
                              									Marken Stella und Silesia etwas niedriger stehen als die entsprechenden Marken ein
                              									und zwei Anker.
                           Die Marke Plania gelb gibt etwas weniger Licht, wird aber dafür auch nicht so schnell
                              									verbraucht. Die Marke Plania weiß gibt weniger Licht und mehr Asche im Vergleich zu
                              									Extra weiß.