| Titel: | NEUERE GASERZEUGER MIT SELBSTTÄTIGER ENTSCHLACKUNG. | 
| Autor: | Hubert Hermanns | 
| Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, S. 504 | 
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                        NEUERE GASERZEUGER MIT SELBSTTÄTIGER
                           								ENTSCHLACKUNG.
                        Von Ingenieur Hubert Hermanns.
                        (Schluß von S. 484 d. Bd.)
                        HERMANNS: Neuere Gaserzeuger mit selbsttätiger
                           								Entschlackung.
                        
                     
                        
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 503
                              Fig. 4. Hilger-Generator der Pötter G. m. b. H.
                              
                           Der in Fig. 4 wiedergegebene Drehrostgaserzeuger von
                              										Hilger, der von der Pötter
                              									G. m. b. H. in Düsseldorf ausgeführt wird, unterscheidet sich von der vorher
                              									besprochenen Konstruktion in der Hauptsache durch das Fehlen des wassergekühlten
                              									Mantels. Die mit diesem Gaserzeuger gemachten Betriebserfahrungen ergaben, daß nach
                              									einem mehrmonatigen Betriebe ein Festbacken der Schlacke an der Ausmauerung nicht zu
                              									beobachten war. Nach der Stillsetzung eines längere Zeit in Betrieb gewesenen
                              									Generators zeigten die Wände, die lediglich aus feuerfesten Steinen gebildet werden,
                              									eine ganz glatte Oberfläche.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 503
                              Fig. 5. Pilgerschrittantrieb des Rostes.
                              
                           Abgesehen von dem durch die Ausmauerung hervorgerufenen
                              									Wärmeschutz kommen damit auch die Kosten für den Kühlwasserverbrauch und etwaige
                              									Störungen, die an den Wasserleitungen auftreten, in Fortfall. Außerdem stellen sich
                              									aber auch Gaserzeuger mit gemauertem Schacht billiger in der Anschaffung sowohl als
                              									auch im Betriebe als solche mit wassergekühltem Schacht. Es ist jedoch
                              									andererseits auch zu berücksichtigen, daß stark basisch reagierende und leicht
                              									schmelzbare Schlacke das feuerfeste Mauerwerk zerstört.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 504
                              Fig. 6. Aschenschüssel mit Rost des Hilger-Generators.
                              
                           Der sehr niedrig ausgeführte Rost dieses Generators besteht aus einem runden
                              									Unterteil mit einer sternförmigen Haube, zwischen denen ein sternförmiger Spalt für
                              									den Eintritt der mit Dampf gemischten Luft in den Generator frei bleibt. Die
                              									Sternform der Rosthaube und die Wulste am Rostunterteil zwingen den größten Teil des
                              									Generatorinhalts, der Drehbewegung des Rostes zu folgen. Diese ist nach Art des
                              									Pilgerschrittes aus einer Vorwärts- und einer Rückwärtsbewegung zusammengesetzt
                              										(Fig. 5), deren Resultante eine Bewegung in
                              									einem Sinne ergibt. Sind Vor- und Rückwärtsbewegung einander gleich, die Resultante
                              									also gleich Null, so bewegt sich zwar der Generatorinhalt, ohne indessen die
                              									Schlacke auszutragen, so daß also die Durcharbeitung des Generatorinhalts unabhängig
                              									von der Entschlackung so reguliert werden kann, wie es die besonderen Umstände
                              									jeweilig erfordern. Die Austragung der Schlacke erfolgt in ähnlicher Weise wie bei
                              									dem vorher beschriebenen Generator. Der Antrieb der in Fig. 6 für sich ab gebildeten Aschenschüssel erfolgt mittels Exzenters,
                              									das von einer Transmissionswelle betätigt wird. Der Kraftbedarf für die Drehbewegung
                              									beläuft sich auf etwa 1,0 bis 1,5 PS. Der Fülltrichter zum Aufgeben der Kohlen ist
                              									derart eingerichtet, daß die Kohlen nach Bedarf entweder nach der Mitte oder nach
                              									dem Rande des Generatorquerschnitts geworfen werden können. Zu erwähnen wäre noch,
                              									daß die Schütthöhe dieses Generators eine bemerkenswert niedrige ist, wodurch
                              									sich auch die Bauhöhe dieses Generators um etwa 800 bis 1000 mm vermindert. Fig. 7 veranschaulicht noch eine Anlage von fünf Hilger-Generatoren von 2,6 m lichtem Durchmesser für die
                              									Vergasung von Gaskoks.
                           Tab. 2 gibt die Durchsatzmengen für verschiedene Brennstoffe für verschiedene
                              									Schachtdurchmesser des Hilger-Generators an, während Tab.
                              									3 die Versuchsergebnisse mitteilt, wie sie bei einem Vergasungsversuch im Stahlwerk
                              									Mannheim in Rheinau bei Mannheim mit rheinischen Braunkohlenbriketts „Union“
                              									in einem Drehrostgenerator von 2,1 m  gefunden wurden. Durch diesen Versuch
                              									sollte festgestellt werden, ob sich der Vergasung von Braunkohlenbriketts im
                              									Dauerbetriebe keine Schwierigkeiten entgegenstellen und ob das erzeugte Gas von
                              									einer für den Schmelzprozeß im Martin-Ofen geeigneten
                              									Zusammensetzung sei. Die verwendete Braunkohle hatte folgende Zusammensetzung:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 504
                              Fig. 7. Anlage von fünf Hilger-Gaserzeugern.
                              
                           
                              
                                 Kohlenstoff
                                 54,57 v. H.
                                 
                              
                                 Wasserstoff
                                   4,5     „
                                 
                              
                                 Stickstoff
                                   0,68   „
                                 
                              
                                 Sauerstoff
                                 22,00   „
                                 
                              
                                 Schwefel
                                   0,47   „
                                 
                              
                                 Asche
                                   6,42   „
                                 
                              
                           
                           Der untere Heizwert der Briketts betrug 5158 Kai. Die Durchsatzmenge schwankte
                              									im allgemeinen zwischen 16 und 21 t in 24 Std. Die Schütthöhe über der Rosthaube
                              									betrug rund 1500 mm. Die Zahlen der Tab. 3 stellen das Ergebnis einer über eine
                              									Woche ausgedehnten Versuchsreihe dar.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 505
                              Fig. 8. Verschiedene Ausführungsarten des Gaserzeugers von Rehmann.
                              
                           Tabelle 2.Stahl und Eisen,
                                    											1911, Nr. 3.
                           
                              
                                 Brennstoffart
                                 2200 mmDurchm.t
                                 2600 mmDurchm.t
                                 3000 mmDurchm.t
                                 
                              
                                 Böhm. Braunkohle
                                 20–22
                                 26–29
                                 33–36
                                 
                              
                                 Rhein. Braunkohlen-Briketts
                                 20–22
                                 26–29
                                 33–36
                                 
                              
                                 Gewaschene Nußkohle
                                 12–14
                                 16–19
                                 21–24
                                 
                              
                                 Förderkohle mit 20 v. H. Staub.
                                 11–13
                                 15–18
                                 19–22
                                 
                              
                                 Staubkohle mit 50 v. H. Staub.
                                   9–11
                                 12–14
                                 16–18
                                 
                              
                                 Hüttenkoks
                                 7–8
                                   9–11
                                 12–14
                                 
                              
                           Tabelle 3.
                           
                              
                                 Datum
                                 Zeit
                                 CO2v. H.
                                 Ov. H.
                                 COv. H.
                                 Hv. H.
                                 CH4v. H.
                                 
                              
                                 16. V. 11
                                 3 Uhr 20 nachm.
                                 3,9
                                 0,2
                                 29,8
                                 12,6
                                 1,6
                                 
                              
                                 do.
                                 4    „  30     „
                                 3,8
                                 0,3
                                 28,6
                                 13,8
                                 1,8
                                 
                              
                                 do.
                                   5 Uhr nachm.
                                 3,9
                                 0,3
                                 28,0
                                 14,2
                                 2,0
                                 
                              
                                 17. V. 11
                                 11   „     vorm.
                                 3,8
                                 0,4
                                 29,3
                                 12,8
                                 1,2
                                 
                              
                                 do.
                                   2   „   nachm.
                                 4,0
                                 0,1
                                 29,2
                                 12,4
                                 1,4
                                 
                              
                                 do.
                                   3   „        „
                                 3,4
                                 0,15
                                 30,4
                                 11,6
                                 1,2
                                 
                              
                                 do.
                                   4   „        „
                                 3,7
                                 0,3
                                 29,9
                                 12,2
                                 1,6
                                 
                              
                                 18. V. 11
                                   9   „     vorm.
                                 3,8
                                 0,4
                                 29,8
                                 12,2
                                 1,2
                                 
                              
                                 do.
                                 10   „        „
                                 3,4
                                 0,2
                                 30,0
                                 11,6
                                 1,5
                                 
                              
                                 do.
                                 10   „ 30    „
                                 4,3
                                 0,1
                                 27,2
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 do.
                                 10   „ 45    „
                                 4,0
                                 0,0
                                 28,9
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 do.
                                 12   „    mittags
                                 3,4
                                 0,2
                                 32,2
                                 10,0
                                 0,9
                                 
                              
                                 do.
                                   3   „    nachm.
                                 3,9
                                 0,2
                                 31,4
                                 11,2
                                 0,95
                                 
                              
                                 do.
                                   5   „        „
                                 4,6
                                 0,1
                                 31,6
                                 12,0
                                 1,0
                                 
                              
                                 19. V. 11
                                 10   „      vorm.
                                 4,0
                                 0,2
                                 30,4
                                 11,0
                                 0,9
                                 
                              
                                 do.
                                 11   „        „
                                 3,4
                                 0,1
                                 31,6
                                 10,8
                                 0,95
                                 
                              
                                 do.
                                   2   „    nachm.
                                 4,0
                                 0,0
                                 31,3
                                 10,5
                                 0,95
                                 
                              
                                 do.
                                   3   „        „
                                 3,6
                                 0,4
                                 31,8
                                 10,9
                                 1,0
                                 
                              
                                 do.
                                   4   „        „
                                 4,3
                                 0,1
                                 29,6
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 do.
                                   5   „        „
                                 3,8
                                 0,0
                                 31,6
                                 11,6
                                 1,2
                                 
                              
                                 20. V. 11
                                   9   „     vorm.
                                 3,6
                                 0,1
                                 30,1
                                 12,0
                                 1,2
                                 
                              
                                 do.
                                 10   „        „
                                 4,2
                                 0,4
                                 28,8
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 do.
                                 10   „ 30    „
                                 3,8
                                 0,1
                                 30,0
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 do.
                                 11   „        „
                                 3,5
                                 0,0
                                 31,0
                                 11,8
                                 1,0
                                 
                              
                                 do.
                                   2   „    nachm
                                 3,3
                                 0,1
                                 32,1
                                 11,2
                                 1,3
                                 
                              
                                 do.
                                   3   „        „
                                 4,0
                                 0,3
                                 28,3
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 do.
                                   4   „        „
                                 3,8
                                 0,2
                                 29,2
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 do.
                                   5   „        „
                                 3,6
                                 0,1
                                 30,8
                                 12,4
                                 1,8
                                 
                              
                           Die Durchschnittsanalyse nach diesen Versuchen stellte sich folgendermaßen:
                           Tabelle 4.
                           Durchschnittsanalyse:
                           
                              
                                 CO2
                                   3,85
                                 Vol.
                                 v. H.
                                 
                              
                                 O2
                                   0,18
                                 „
                                 „
                                 
                              
                                 CO
                                 30,0
                                 „
                                 „
                                 
                              
                                 H
                                 11,9
                                 „
                                 „
                                 
                              
                                 CH4
                                   1,3
                                 „
                                 „
                                 
                              
                                 N
                                 52,7
                                 „
                                 „
                                 
                              
                           Nach der Durchschnittsanalyse beträgt der untere Heizwert 1312 Kal./cbm Gas, und die
                              									für 1 kg Briketts erzeugte Gasmenge errechnet sich zu 3 cbm. Die Temperatur des vom
                              									Generator abziehenden Gases wurde mit 500 bis 550° C festgestellt.
                           Eine in mehr als einer Hinsicht bemerkenswerte Konstruktion bildet der in Fig. 8 abgebildete Drehrostgenerator von Hugo Rehmann in Düsseldorf. Was die Ausbildung des
                              									Schachtes anbelangt, so paßt Rehmann diese der Art der zu
                              									vergasenden Kohlen an. In der Hauptsache ist das Verhalten der Kohlen bei der
                              									Verschlackung maßgebend. Für nicht backende Kohle wird der Schacht in der Feuerzone
                              									voll ausgemauert, während für schwach backende Kohle ein wassergekühlter Mantel
                              									Anwendung findet. Bei stark backender Kohle endlich wird eine Kombination aus den
                              									beiden ersten Ausführungsarten gewählt, indem der Schacht in der Weise ausgebildet
                              										wird, daß zwar
                              									die Wände in feuerfestem Material hochgemauert, obendrein jedoch noch durch Wasser
                              									von außen her gekühlt werden. Diese verschiedenen Abstufungen entsprechend der Art
                              									der zu vergasenden Kohle haben sich in der Praxis als sehr betriebssicher und
                              									vorteilhaft erwiesen.
                           Der untere Teil des Generatormantels besteht aus gußeisernen Segmenten, die abnehmbar
                              									und auswechselbar sind. Zugleich dienen sie als Verschleißring, so daß in den
                              									unteren Teil des Mantels kein Verschleißring eingebaut zu werden braucht. In den
                              									gußeisernen Segmenten lassen sich in einfachster Weise Schürlöcher anbringen, um
                              									nötigenfalls den Schacht anch von außen her von Schlacken freimachen zu können. Die
                              									abnehmbaren Segmente gestatten auch, das Innere des Generators von unten her zu
                              									erreichen, um etwaige Auswechselungen von Rostteilen vorzunehmen, ohne die
                              									Deckplatte mit der Beschickungsvorrichtung entfernen zu müssen.
                           Der interessanteste Teil des Rehmann-Generators ist der
                              									nach bestimmten Gesichtspunkten ausgebildete Rost (Fig.
                                 										9), der aus verschiedenen zusammenhängenden Spitzen besteht. Infolge der
                              									Drehung dieser unregelmäßig angeordneten Spitzen findet der auf dem Rost liegende
                              									Brennstoff nirgendwo eine Ruhe- bezw. Auflagefläche. Vielmehr müssen die
                              									Brennstoffrückstände an allen Stellen und besonders auch von der Mitte herabgleiten.
                              									Eine Auflockerung der Brennstoffsäule findet mittels dieser Spitzen auch noch
                              									oberhalb des Rostes statt. Das Luft- und Dampfgemisch wird durch eine besondere
                              									Verteilungsvorrichtung in die einzelnen Spitzen geleitet, die oben überdeckt sind.
                              									Diese Anordnung bewirkt eine gleichmäßige Verteilung der Luft auf den ganzen
                              									Generatorquerschnitt. Die Luftzutrittsröhren können unter dem Rost mehr oder weniger
                              									verschlossen werden, so daß man in der Lage ist, die Luft nach Bedarf mehr nach der
                              									Mitte oder nach der Seite des Querschnitts hin zu verteilen. Die Rehmannsche Rostanordnung gestattet auch in einfachster
                              									Weise eine Vergasung von feinkörnigen und dicht lagernden Brennstoffen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 506
                              Fig. 9. Drehrost des Rehmann-Gaserzeugers.
                              
                           Der Aschenteller ist auf Rollen gelagert und durch seitliche Druckrollen zentriert.
                              									Der Antrieb der Schüssel erfolgt in üblicher Weise mittels einer in einen
                              									Schneckenkranz eingreifenden Schnecke. Der Kraftbedarf für die Drehbewegung wird von
                              										Rehmann mit 0,5 bis 0,75 PS angegeben. Die
                              									Entschlackung wird durch eine in die Schüssel hineinragende, verstellbare Schaufel
                              									bewirkt. Vor oder hinter dieser ist noch ein rostartiger Zinken eingebaut, um die
                              									zwischen der in die Schüssel hineinragenden Generatorwand und der Schüssel
                              									befindlichen größeren Schlackenstücke selbsttätig entfernen zu können.
                           Bemerkenswert ist noch die Rehmannsche
                              									Beschickvorrichtung, die aus einem Fülltrichter besteht, der oben einen als
                              									drehbaren Deckel ausgeführten Verschluß trägt. Die Verteilung des Brennstoffs
                              									erfolgt in sehr einfacher Weise. Unterhalb des Streukegels ist ein Streuring angeordnet, der auf der
                              									Deckplatte ruht und durch feuerfestes Futter gegen Verbrennung geschützt ist. Der
                              									Streukegel ist an zwei Gelenkstangen aufgehängt und wird mittels einer
                              									Führungsstange geführt. Je nach der verschiedenen Stellung des Kegels in bezug auf
                              									den Streuring wird das Beschickgut entweder mehr nach dem Rande oder nach der Mitte
                              									des Generatorquerschnitts verteilt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 507
                              Fig. 10. Drehrostgaserzeuger von Hoeller & Bangert.
                              
                           Mit dem Rehmann-Generator wurden auf den Rombacher Hüttenwerken sich auf längere Zeit erstreckende
                              									Versuche gemacht, die in Tab. 5 mitgeteilt sind. Da aus dieser Tabelle alle
                              									wünschenswerten Aufschlüsse und Betriebsresultate zu entnehmen sind, so dürfte es
                              									genügen, in Kürze darauf hinzuweisen, daß diese Zahlen zum größten Teil ein sehr
                              									günstiges Ergebnis darstellen. Diese Versuche wurden auch angestellt, um
                              									festzustellen, welches Feuerungsmaterial das beste Resultat ergeben würde. Die
                              									Durchsatzmenge betrug bei diesen Versuchen 12 bis 22 t in 24 Std., die Temperatur
                              									der abziehenden Gase 550 bis 700° C. Der Generator hatte 3000 mm
                              									Schachtdurchmesser.
                           Die Schnittzeichnung (Fig. 10) gibt den Generator von
                              										Hoeller & Bangert
                              									in Köln a. Rh. wieder. Die von Hand bediente Beschickungsvorrichtung ist so
                              									ausgebildet, daß durch verschieden tiefes Senken der in senkrechter Richtung
                              									beweglichen Haube die Kohlen über den ganzen Generatorquerschnitt verteilt werden
                              									können. Bei der Vergasung von schwach oder nichtbackender Kohle oder Koks wird der
                              									Schacht ganz aus feuerfestem Material hochgemauert. Bei stark backender Kohle
                              									indessen wird ein feuerfester Schacht mit eingebautem Kühlmantel verwendet. Der
                              									rotierende Teller wird auf Rollen gelagert und durch seitliche Stützrollen gegen
                              									seitliches Verschieben gesichert. Der Antrieb der Drehbewegung erfolgt auch hier,
                              									wie allgemein üblich, durch Schnecke und Schneckenrad, das indessen hier seine Kraft
                              									unter Vermittlung eines weiteren Stirnrädervorgeleges auf die Schüssel,
                              									überträgt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 507
                              Fig. 11. Rost und Windzuführung des Gaserzeugers von Hoeller &
                                 										Bangert.
                              
                           Besonderes Interesse beansprucht bei dieser Gaserzeugerkonstruktion die Ausbildung
                              									der Windzuführung. Fig. 11 veranschaulicht eine
                              									einfachere Ausführungsart, wie sie von Hoeller & Bangert verwendet wird. Die einzelnen Stufen des
                              									Windaustritts in den Generator bilden jede eine Kammer für sich, deren innere
                              									Scheidewände aus leicht auswechselbaren Blechplatten bestehen. Die einzelnen Kammern
                              									stehen durch ihre Austrittsöffnungen mit dem Zuführungsrohr in Verbindung. Der
                              									Querschnitt dieser Austrittsöffnungen ist so bemessen, daß in jede proportional so
                              									viel Wind eintritt, als dem Vergasungsverhältnis der einzelnen Kreisringflächen des
                              									Generators entspricht. Da der Gesamtquerschnitt der Eintrittsöffnungen dem
                              									Querschnitt des Zuführungsrohres gleich ist, so wird auch die ganze Windmenge im
                              									richtigen
                           
                           Tabelle 5.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 508
                              Laufende Nr.; Febr. 1909 Tag;
                                 										Brennstoff; Analyse des Gases in Volum v. H.; Heizwert des Gases f. d. cbm
                                 										Kal.
                              
                           Verhältnis dem Generatorquerschnitt zugeführt. Um eine
                              									Regelung der eintretenden Windmenge zu ermöglichen, werden vor die einzelnen
                              									Eintrittsöffnungen kleine Brillenschieber gelegt, in deren äußeres Auge eine
                              									Blechscheibe mit entsprechender Verblendung eingelegt wird. Durch Einschalten dieser
                              									Blechscheiben vor die Eintrittsöffnungen kann der Windeintritt in die einzelnen
                              									Kammern in der verschiedensten Weise geregelt werden.
                           Bei der Ausbildung der Windzuführung nach Fig. 10 ist
                              									noch eine weitergehende Regelung der Windmenge möglich. Der Eintritt in die Kammern
                              									ist hier durch zwei sich übereinander bewegende Glocken verschlossen, deren
                              									Durchgangsschlitze derart gegeneinander versetzt sind, daß bei der Verdrehung der
                              									inneren Glocke gegen die äußere der Windeintritt aufs genaueste eingestellt werden
                              									kann. Durch Drehen eines einfachen Hebels und Einstellen desselben auf eine Skala
                              									ist der Gasstocher jederzeit imstande sein Gebläse dahin zu richten, wo es
                              									erforderlich ist. Sowohl bei der Ausführung nach Fig.
                                 										10 als auch nach Fig. 11 ist man also in
                              									der Lage, etwaige Unregelmäßigkeiten im Gange des Generators nicht nur in kurzer
                              									Zeit zu beseitigen, sondern denselben überhaupt vorzubeugen. Diese
                              									Windzuführungsvorrichtung hat außerdem den Vorteil, daß der eintretende Dampf durch
                              									ein enges Rohr bis an die Haube geleitet wird, so daß die Kondensation des Dampfes
                              									auf ein Mindestmaß beschränkt wird. Außerdem bleibt bei dieser Bauart der ganze Raum
                              									unterhalb des Generators offen und leicht zugänglich.
                           Leider waren dem Verfasser die Ergebnisse von Leistungsversuchen und
                              									Betriebserfahrungen, die mit dem Generator von Höller &
                                 										Bangert gemacht worden sind, Hoch nicht zugänglich. Es steht aber zu
                              									erwarten, daß in Kürze auf diese Seite des genannten Generators zurückzukommen sich
                              									noch Gelegenheit bieten wird.