| Titel: | DER HYDROPULSOR, EINE NEUE WASSERFÖRDERMASCHINE. | 
| Autor: | Ernst Preger | 
| Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, S. 737 | 
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                        DER HYDROPULSOR, EINE NEUE
                           								WASSERFÖRDERMASCHINE.
                        Von Dipl.-Ing. Ernst Preger,
                           									Frankfurt a. M.
                        PREGER: Der Hydropulsor, eine neue
                           								Wasserfördermaschine.
                        
                     
                        
                           Inhaltsübersicht.
                           Der Hydropulsor ist eine durch Wasser getriebene
                              									Wasserfördermaschine und eignet sich im Gegensatz zu anderen Maschinen ähnlicher
                              									Wirkungsweise zur Ausnutzung sehr kleiner Triebwassergefälle und zur Verarbeitung
                              									sehr großer Wassermengen. Es werden beschrieben: Wirkungsweise, Bauarten,
                              									Verwendungsgebiete, ausgeführte, in Ausführung begriffene und einige geplante
                              									Anlagen.
                           ––––––––––
                           Der Hydropulsor ist eine Wasserfördermaschine, welche ähnlich wie der hydraulische
                              									Widder als Triebkraft wiederum Wasser benutzt. Er ist von dem Königl. Baurat Adolf Abraham in Berlin erfunden. Das alleinige
                              									Ausführungsrecht für Deutschland besitzt die Ottensener
                                 										Eisenwerk-A.-G., Altona-Ottensen, die ihn seit etwas über zwei Jahren auf
                              									den Markt bringt, nachdem vorher umfangreiche Versuche mit der Maschine
                              									stattgefunden hatten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 737
                              
                           1. Wirkungsweise.Siehe
                                    											auch D. p. J. 1910, Heft 10, S. 782. Es gibt zwei Arten von
                              									Hydropulsoren, nämlich Druckhydropulsoren und Saughydropulsoren. Die Druckhydropulsoren arbeiten wie folgt (Fig. 1): Von einem
                              									Oberwasserspiegel A aus fließt das Wasser durch ein
                              									Zuflußrohr, Triebrohr genannt, mit dem Gefälle H der Maschine zu. Diese besteht in der Hauptsache aus
                              									einem Laufrad oder Umschaltrad L, das ähnlich einem Turbinenlaufrad durch gekrümmte Schaufeln in
                              									verschiedene Kammern geteilt ist und durch das durchfließende Wasser selbst in
                              									Umdrehung versetzt wird. Die Kammern des Rades sind abwechselnd nach oben und nach
                              									unten offen, so daß bei der Umdrehung des Laufrades das Triebrohr abwechselnd mit
                              									dem Abfluß C und mit dem Druckrohr B verbunden ist.
                           Ist, wie in der Hauptfigur (Fig. 1) gezeichnet, das
                              									Triebrohr mit dem Abfluß C verbunden, so fließt das
                              									Wasser frei aus, die ganze zwischen A und C befindliche Wassermasse kommt in Bewegung und erlangt
                              									eine gewisse Höchstgeschwindigkeit. In dem Augenblick, wo diese erreicht ist, hat
                              									sich das Laufrad um eine Kammerteilung weiter gedreht, so daß jetzt das Triebrohr
                              									mit dem Druckrohr in Verbindung steht, wie in Fig. 1a gezeichnet
                              									ist. Das einmal in dem Triebrohr in Bewegung befindliche Wasser drängt nun infolge
                              									seiner Arbeitswucht weiter und kommt bei B zum Ausfluß,
                              									wobei es um die Höhe h über den ursprünglichen
                              									Wasserspiegel A gehoben wurde. Nach kurzer Zeit wird
                              									die Arbeitswucht des Wassers im Triebrohr aufgebraucht sein, es kommt zur Ruhe und
                              									würde rückwärts fließen, wenn sich nicht das Laufrad unterdessen um eine weitere
                              									Kammerteilung gedreht hätte, so daß das Triebrohr wieder mit dem Ausflußrohr C verbunden ist. Dadurch erhält das Wasser im Triebrohr
                              									von neuem seine Höchstgeschwindigkeit und eine neue Portion Arbeitswucht, die beim
                              									erneuten Ausfluß des Wassers bei B aufgezehrt wird.
                           Mechanisch gesprochen ist die Wirkungsweise der Druckhydropulsoren folgende: Das
                              									gesamte in die Maschine eintretende Wasser „Schluckwasser“ zerlegt sich in zwei Teile, das bei C abfließende „Arbeitswasser“ und das bei B
                              									ausfließende „Förderwasser“. Das Arbeitswasser
                              									leistet die Arbeit zum Heben des Förderwassers.
                           Das Wasser im Triebrohr pulsiert also zwischen höchsten
                              									und einer niedrigsten Geschwindigkeit ohne irgend einen Stoß. Die Wirkungsweise
                              									erinnert demnach an diejenige des hydraulischen Widders. Während aber beim
                              									hydraulischen Widder infolge des abwechselnden Zuschlagens der beiden Ventile recht
                              									heftige Stöße und dadurch namentlich bei großen Modellen bedeutende Abnutzungen auftreten, sind solche
                              									beim Hydropulsor gar nicht möglich, weil kein schlagender Maschinenteil vorhanden
                              									ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 738
                              Fig. 2.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 738
                              Fig. 3.
                              
                           Dieser Umstand ist von sehr großer Bedeutung für die Leistungsfähigkeit des
                              									Hydropulsors. Denn während man hydraulische Widder nur bei besonders sorgfältigen
                              									Ausführungen aus hochwertigen Metallen für größere Leistungen als ∾ 3 l/sec.
                              									Gesamtzuflußwassermenge baut, weil bei größeren Modellen die Rohrweiten und vor
                              									allem die Ventildurchmesser und die Ventilmassen zu groß und dadurch die Ventilstöße
                              									beängstigend stark werden, unterliegen die Durchmesser der Triebrohre des
                              									Hydropulsors keiner Beschränkung nach oben hin. Zurzeit sind Hydropulsoren mit 250
                              									mm 1. W. der Triebrohre bereits ausgeführt und mit 750 mm 1. W. und mehr wiederholt
                              									projektiert worden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 738
                              Fig. 4.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 738
                              Fig. 5.
                              
                           Von noch größerem Einfluß für die im Hydropulsor verarbeiteten Wassermengen ist aber
                              									der Umstand, daß ein einziges Laufrad mehrere in die Maschine einmündende Triebrohre
                              									gleichzeitig bedienen kann. Das Wasser in diesen Triebrohren pulsiert dann mit einer
                              									der Umlaufzahl des Rades und der Anzahl der Rohre, entsprechenden Periodenzahl in
                              									Phasenverschiebung. Fig. 2 zeigt das Schema eines
                              									Hydropulsors mit zwei Triebrohren, die abwechselnd mit dem Abfluß- und dem Druckrohr
                              									verbunden sind. In der Praxis ist allerdings die Anzahl der Triebrohre meist
                              									wesentlich höher, nämlich je nach der Größe der Maschine 2 bis 40 und mehr.
                           Da die Anzahl und der Durchmesser der Triebrohre kaum einer Beschränkung nach oben
                              									hin unterliegen, so können die Hydropulsoren auch für unbeschränkt große,
                              									Wassermengen gebaut werden. Zurzeit sind Maschinen mit Schluckwassermengen bis 4
                              									cbm/sek. in Betrieb; geplant sind Hydropulsoren für Schluckwassermengen von 60
                              									cbm/sek. und mehr. Nur wirtschaftliche Gründe begrenzen die Leistungen nach oben
                              									hin, technische Schwierigkeiten sind kaum zu überwinden.
                           Die Saughydropulsoren haben folgende Wirkungsweise
                              										(Fig. 3): Das Druckwasser fließt vom
                              									Oberwasserspiegel A her in die Maschine ein und wird
                              									vom Laufrad in die verschiedenen strahlenartig nach außen gehenden Triebrohre
                              									verteilt. So ist z.B. das in Fig. 3 nach links
                              									gehende Triebrohr augenblicklich mit dem Zuflußrohr verbunden, so daß eine gewisse
                              									Menge Druckwasser in dieses eintritt und der ganzen Wassermasse in dem Triebrohr
                              									eine Beschleunigung nach außen bis auf eine gewisse Höchstgeschwindigkeit erteilt
                              									wird. Hat sich nun das Laufrad unterdessen um eine Kammerteilung weiter gedreht, so
                              									ist das Triebrohr mit dem Saugkanal verbunden, wie es in der Fig. 3 bei dem nach rechts gehenden Triebrohr der
                              									Fall ist. Die einmal in Bewegung nach außen befindliche Wassermasse drängt aber
                              									infolge ihrer Arbeitswucht noch weiter nach außen und saugt dabei Wasser aus dem
                              									Saugrohr in das Triebrohr nach. Auch hier nimmt natürlich durch diese
                              									Arbeitsleistung die Geschwindigkeit des Wassers im Triebrohr ab. Ehe aber das Wasser
                              									ganz zur Ruhe kommen oder gar wieder zurückfließen kann, hat sich das Laufrad
                              									nochmals um eine Kammerteilung weiter gedreht. Dadurch wird eine neue Menge
                              									Druckwasser in das Triebrohr geschickt und der Wassermasse im Triebrohr ein neuer
                              									Impuls nach außen gegeben.
                           Mechanisch gesprochen ist also die Wirkungsweise der Saughydropulsoren folgende: Das
                              										Druckwasser fließt von oben her, das Saugwasser von unten her in die Maschine ein. Beide
                              									Wassermengen vereinigen sich in den Triebrohren als Mischwasser (etwa in der Form abwechselnder Druckwasser- und
                              									Saugwasserkolben, wie in Fig. 3 gezeichnet ist) und
                              									fließen nach außen ab. Das Druckwasser leistet die Arbeit zum Hochsaugen des
                              									Saugwassers.
                           Bezüglich der Leistungsfähigkeit der Saughydropulsoren gilt dasselbe, was vorhin von
                              									den Druckhydropulsoren gesagt wurde. Auch die Saughydropulsoren können für die größten vorkommenden
                              									Wassermengen gebaut werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 739
                              Fig. 6.
                              
                           2. Bauarten. In der Bauart unterscheiden sich
                              									Druckhydropulsor und Saughydropulsor äußerlich überhaupt nicht. Nur die Schaufeln
                              									des Laufrades sind bei der einen Art der umgekehrten Wasserdurchflußrichtung wegen
                              									anders gekrümmt. Das Laufrad ist in eine gerade Anzahl von Klammern, vier bis acht,
                              									geteilt, so daß die Welle desselben nie einseitig belastet wird. Die
                              									Umfangsgeschwindigkeit des Rades beträgt je nach der Größe der Maschinen 2 bis 3
                              									m/sec. bei 20 bis 60 Umläufen in der Minute. Das entspricht einer Periodenzahl des
                              									Wassers in den Triebrohren von durchschnittlich 15 i. d. Sek.
                           Für kleinere bis mittelgroße Wassermengen (5 bis 50 1/sec. Schluckwasser) werden
                              									vorwiegend liegende Hydropulsoren gebaut. Fig. 4 zeigt einen liegenden Hydropulsor für kleine
                              									Wassermengen, bei dem die Triebrohre in einem Bündel angeordnet sind. Die Kammern
                              									für das Arbeitswasser der Druckhydropulsoren führen quer durch das Laufrad hindurch
                              									nach dem Abflußkrümmer. Die Kammern für das Förderwasser krümmen sich um 90° radial
                              									nach außen, ähnlich den Kammern an Zentrifugalpumpen. Das Förderwasser vereinigt
                              									sich nach dem Verlassen des Laufrades in dem Maschinengehäuse, das sich ebenfalls
                              									wie bei Zentrifugalpumpen schneckenhausartig nach dem Druckstutzen hin erweitert.
                              									Auf der verlängerten Laufradwelle sitzt ein Schwungrad, welches das
                              									Massenträgheitsmoment des Laufrades vergrößern soll, damit gelegentliche
                              									Schmutzhindernisse, wie Holzstückchen, Schlammteile, Fische, die Maschine nicht ohne
                              									weiteres zum Stillstand bringen. Das Laufrad zieht dann infolge seiner großen
                              									Schwungmassen für den Augenblick genügend durch.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 739
                              Fig. 7.
                              
                           Bei größeren liegenden Hydropulsoren (Fig. 5) ist
                              									kein Schwungrad mehr nötig, weil das Laufrad an sich schon genügend
                              									Massenträgheitsmoment hat. Der Platzersparnis wegen kann man bei größeren Maschinen
                              									oft das Triebrohrbündel als ein großes schmiedeeisernes Rohr mit eingeschweißten
                              									radialen Wänden ausbilden. Jedes Triebrohr hat dann sektorartigen Querschnitt. Diese
                              									Art Triebrohrbündel hat die Firma Transfusor genannt. Bei
                              									größeren Schwankungen der Wassermenge wird zwischen den Transfusor und das Laufrad
                              									ein Regelschieber eingebaut, der von Hand oder mittels eines Regelmotors betätigt
                              									wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 739
                              Fig. 8.
                              
                           Für besondere Fälle ist die Bauart nach Fig. 6 und
                              										7 günstig. Die Triebrohre sind auch hier ähnlich
                              									wie in Fig. 4 zu einem Bündel vereinigt. Das
                              									Förderrohr liegt zentral innerhalb dieses Bündels. Bei Druckhydropulsoren tritt also
                              									das Schluckwasser durch die Triebrohre und viertelkreisförmige Anschlußrohre im
                              									Gehäuse in die Maschine ein. Das Arbeitswasser tritt durch die nach rechts gebogenen
                              									Kammern nach dem Abflußstutzen, während das Förderwasser durch die nach links
                              									gebogenen Kammern in das Förderrohr geleitet wird, in dem es in entgegengesetzter
                              									Richtung der Triebrohre die Maschine verläßt. Die geschilderte Anordnung hat den
                              									Vorteil geringeren Platzbedarfes und günstiger Ausbildung der Laufradkammern.
                           Fig. 7 zeigt die Maschine auf dem Versuchsstand in
                              									der Fabrik. Die Werte eines Versuches seien im folgenden wiedergegeben:
                           Arbeitsgefälle Ha= 1,00 m,
                           Förderhöhe über dem Oberwasserspiegel H1 = 2,34 m, Standort der Maschine unter dem
                              									Oberwasserspiegel 0,60 m,
                           Uebersetzungsverhältnis
                              									i=\frac{H_f}{H_a}=2,34,
                           
                           
                              
                                 Schluckwassermenge Q
                                 =
                                 23,3
                                 l/Sek.,
                                 
                              
                                 Förderwassermenge   Q1
                                 =
                                   5,2
                                 l/Sek.,
                                 
                              
                                 Arbeitswassermenge  Qa
                                 =
                                 18,1
                                 l/Sek.,
                                 
                              
                                 WirkungsgradBei
                                          													der Berechnung des Wirkungsgrades ist, wie es theoretisch allein
                                          													richtig ist, die Förderhöhe vom Oberwasserspiegel an gerechnet und
                                          													nicht, wie es die Fabrikanten von hydraulischen Widdern tun, vom
                                          													Standpunkt der Maschine aus. Das letztere Verfahren gibt zu hohe
                                          													Werte. Für den vorliegenden Fall würde sich dann ein Wirkungsgrad
                                          													von \eta=\frac{2,94\,.\,5,2}{1,0\,.\,18,1}=0,843
                                          													= 0,845 errechnen.
                                    											\eta=\frac{H_f\,.\,Q_f}{H_a\,.\,Q_a}
                                 =
                                 
                                    \frac{2,34\,.\,5,2}{1,0\,.\,18,1}=0,673
                                    
                                 
                              
                           Versuche mit größerer Förderhöhe sind noch im Gange.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 740
                              
                           Die Vorteile der liegenden Bauart der Hydropulsoren sind im wesentlichen: Leichte
                              									Montage ohne Hilfe der erbauenden Fabrik durch einen nur einigermaßen geschickten
                              									Monteur, weil die Maschine als Ganzes verpackt und verschickt wird, geringe
                              									Bauarbeiten, gute Reinigungsmöglichkeit usw. Es ist wahrscheinlich, daß
                              									Hydropulsoren von etwa 5 bis 1000 l/Sek. in Zukunft liegend gebaut werden, wenn es
                              									die örtlichen Verhältnisse einigermaßen gestatten.
                           Für besonders kleine und dann wieder für mittelgroße und größte Wassermengen werden
                              									vorwiegend stehende Hydropulsoren angewendet. Namentlich
                              									bei größten Ausführungen ist die stehende Ausführung billiger als die
                              									liegende.
                           Fig. 8 zeigt den Schnitt durch einen Hydropulsor für
                              									2 l/sec. Schluckwassermenge zur Wasserversorgung in Villen usw. Alle Teile sind in
                              									Rotguß hergestellt. Die beiden Triebrohre münden nicht radial, sondern schräg in das
                              									Laufrad ein, damit sich das Laufrad mit Sicherheit drehen kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 740
                              Fig. 11.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 740
                              Fig. 12.
                              
                           In Fig. 9
                              									bis 12 ist ein kleinerer stehender Saughydropulsor
                              									(56 l/Sek. = 202 cbm/Std. Mischwassermenge) dargestellt. Das Laufrad hat 450 mm ∅
                              									und hängt an einer Bronzewelle, die am oberen Ende durch ein Kugelstützlager, nahe
                              									über dem Laufrad durch ein Weißmetallhalslager geführt ist. Es hat vier sich nach
                              									oben hin öffnende Druckwasserkammern D und dazwischen
                              									vier sich nach unten öffnende Saugwasserkammern S. Die
                              									Verschiedenheit in der Größe der Kammern D und S rechtfertigt sich durch die Verschiedenheit der
                              									Druckwassermenge (35 l/sec.) und der Saugwassermenge (21 l/sec.). Die Abdichtung des
                              									Laufrades gegen das Gehäuse erfolgt mittels genau gedrehter Dichtungsleisten, die
                              									mit ganz geringem Spiel in dem ebenfalls ausgedrehten Gehäuse laufen.
                           
                           
                              
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 741
                              Fig. 13.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327, S. 741
                              Fig. 14.
                              
                           Jede Druckkammer D hat auf der Unterseite zwei Löcher
                              										A, jede Saugkammer S
                              									auf der Oberseite ein Loch B. Es wird also in dem
                              									ringförmigen Raum x unter dem Rad ein höherer Druck
                              									herrschen als in dem ringförmigen Raum y über dem Rad.
                              									Durch entsprechende Wahl dieser ringförmigen Flächen kann also der nach unten
                              									wirkende Druck des Druckwassers ganz oder teilweise aufgehoben werden, was sehr zur
                              									Schonung des Kugelstützlagers am oberen Ende der Welle beiträgt. Aehnliche
                              									Anordnungen finden sich übrigens auch bei den Hegenden Hydropulsoren.
                           Fig. 11 zeigt eine Photographie des Laufrades. Man
                              									erkennt daran sehr deutlich die Saug- und Druckkammern, die Druckausgleichlöcher in
                              									denselben und die Dichtungsleisten am Umfang des Rades.
                           Der gezeichnete Hydropulsor hat zwölf schmiedeiserne Triebrohre von je 83 mm
                              									lichter Weite, die sich radial an das Gehäuse anschließen. Für gewöhnlich sind die
                              									Triebrohre stehender Hydropulsoren gleichmäßig im Kreise verteilt und ihrer ganzen
                              									Länge nach geradlinig, bilden also einen Stern. Aus besonderen Rücksichten sind hier
                              									die Triebrohre in zwei symmetrischen Gruppen angeordnet und wie in Fig. 12 deutlich zu erkennen ist, nach einer Seite
                              									hin abgebogen. Sie vereinigen sich in zwei Sammelleitungen derart, daß immer ein
                              									Triebrohr in die eine, das nächste in die andere, das übernächste Triebrohr wieder
                              									in die erste Sammelleitung usw. einmündet. Diese Spezialkonstruktion wird später bei
                              									der Besprechung der Anlage auf dem Rittergut Dretzel
                              									erläutert werden.
                           Stehende Hydropulsoren für mittelgroße und größte Wassermengen haben stets Triebrohre
                              									aus Zement, Steinzeug oder Beton. Fig. 13 und 14 zeigen einen solchen Hydropulsor
                              									(Druckhydropulsor) für 8,5 cbm/sec. Schluckwasser. Das Laufrad und das
                              									Laufradgehäuse sind aus Gußeisen angefertigt. Das Gehäuse ist in einen großen runden
                              									Betonkörper eingebettet, in welchem die Triebrohre (im vorliegenden Falle 24)
                              									eingebaut sind. Steinzeug- oder Zementrohre empfehlen sich wegen ihrer glatten
                              									Innenwand, solange der Durchmesser so gering ist, daß ein Verputzen der Rohre im
                              									Innern nicht möglich ist. Triebrohre größeren Durchmessers können direkt im Beton
                              									ausgespart und nachträglich verputzt werden. Jedes einzelne Triebrohr kann am
                              									äußeren Ende durch ein in zwei Nuten eingeschobenes Brett abgeschaltet werden, so
                              									daß man den Hydropulsor auch mit verminderter Leistung laufen lassen kann.
                           
                              (Schluß folgt.)