| Titel: | ZUSCHRIFT AN DIE REDAKTION. | 
| Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, S. 750 | 
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                        ZUSCHRIFT AN DIE REDAKTION.
                        (Ohne Verantwortlichkeit der
                           								Redaktion.)
                        Zuschrift an die Redaktion.
                        
                     
                        
                           Die in dem Aufsatz „Selbsttätige Signale“ von C.
                                 										Guillery, Königl. Baurat (Heft 40, S. 625) mitgeteilten Tatsachen betr. den
                              											„van Braamschen“ Zugsicherungsapparat
                              									entsprechen nicht mehr dem heutigen Stande dieser Erfindung, weshalb wir uns
                              									veranlaßt sehen, dieselben nach dem uns vorliegenden offiziellen Material zu
                              									berichtigen.
                           Die Ausführungen des Herrn Baurats Guillery stützen sich
                              									augenscheinlich auf einen Vortrag des Herrn van Braam,
                              									den derselbe im Mai 1910 im Verein für Eisenbahnkunde gehalten hat, und betreffen
                              									ein Modell des „van Braamschen“ Apparates, das
                              									seit dem Jahre 1910, also über zwei Jahre, bereits aus
                              									den Versuchen zurückgezogen worden ist, da es den Wünschen der Kgl. Preußischen
                              									Eisenbahn-Verwaltung nicht ganz entsprach.
                           Das jetzige Modell des „van Braamschen“ Apparates
                              									ist unter sehr dankenswerter Unterstützung und Mitarbeit der Kgl. Eisenbahnbehörden
                              									durchkonstruiert und gegen das ursprüngliche dahin abgeändert worden, daß die
                              									Anschläge fest sind, also nicht mehr „durch die Stellung des Signals in
                                 										ihrer Höhenlage beeinflußt werden“ und die Schleifhebelvorrichtung
                              									(Fühlhebel) an nicht federnden Teilen der Lokomotive angebracht ist. Darüber, daß
                              									Schleifhebel abgebrochen sind, sind Klagen überhaupt nicht mehr gehört worden.
                           Das Federspiel der Lokomotiven ist in seiner ganzen Ausdehnung selbst den
                              									Eisenbahnbehörden erst durch unsere Versuche bekannt geworden und kann dem Erfinder
                              									aus der früheren Anbringung der Fühlhebel am Lokomotivrahmen um so weniger ein
                              									Mangel an Erfahrung zum Vorwurf gemacht werden, als bei den vorhergehenden
                              									langjährigen Versuchen ein störender Einfluß des Federspiels nicht beobachtet worden
                              									ist.
                           Die „van Braamschen“ Zugsicherungsapparate befinden
                              									sich seit Jahren bei der Preußisch-Hessischen Eisenbahnverwaltung, den Reichsbahnen
                              									in Elsaß-Lothringen und der französischen Staatsbahn in ausgedehntem
                              									Versuchsbetriebe und befriedigen in ihrer Wirkung durchaus.
                           Berlin.
                           Gesellschaft für selbsttätige Zugsicherung und Patente der Eisen-
                              									und Stahlindustrie m. b. H.