| Titel: | Polytechnische Rundschau. | 
| Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 154 | 
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                        Polytechnische Rundschau.
                        Polytechnische Rundschau.
                        
                     
                        
                           Für die Verwendung von Kreiselpumpen für
                                 										Kondensatoren gibt R. L. Strobridge in der
                              									Zeitschrift „Kraft und Betrieb“ vom 13. November 1912 eine Zusammenstellung
                              									beachtenswerter Gesichtspunkte. Bei Oberflächenkondensatoren muß das einem
                              									Zulaufkanal entnommene Wasser von der Pumpe durch das Rohrsystem des Kondensators
                              									entweder in den Abflußkanal oder, bei Vorhandensein einer Rückkühlanlage, in den
                              									Kühlturm gefördert werden. Die von der Pumpe zu überwindende Förderhöhe setzt sich
                              									zusammen aus dem Höhenunterschied zwischen dem Wasserspiegel des Zulaufkanals und
                              									dem höchsten Punkte des Kondensators bzw. der Rohrleitung im Kühlturm sowie aus den
                              									Reibungsverlusten im gesamten Rohrleitungsnetz. Wenn es möglich ist, die vom
                              									Kondensator kommende Abflußleitung in den Abflußkanal eintauchen und die Kühlleitung
                              									somit als Heberleitung wirken zu lassen, tritt eine entsprechende Verringerung der
                              									Förderhöhe ein. Sie schwankt im allgemeinen bei Oberflächenkondensatoren zwischen 3
                              									und 16 m, worin die Reibungsverluste eingeschlossen sind. Letztere sind proportional
                              									dem Quadrat der Wassergeschwindigkeit und somit bei gleichem Rohrdurchmesser
                              									proportional dem Quadrat der Wassermenge. Dementsprechend steigt mit
                              									zunehmender Wassermenge der Kraftbedarf der Kreiselpumpe. Bei einem gegebenen
                              									Kondensator ist also zu prüfen, ob der durch einen schnelleren Wasserumlauf
                              									erreichte Vorteil in der Wirkung des Kondensators die damit verbundene Steigerung
                              									des Kraftbedarfs rechtfertigt. Zur Regelung der Fördermenge dient im allgemeinen ein
                              									Ventil in der Saugleitung der Pumpe. Die Regelung durch Veränderung der Drehzahl ist
                              									nur bei Antrieb durch Gleichstrommotor oder Dampfmaschine leicht möglich, sonst aber
                              									mit Schwierigkeiten verbunden.
                           Bei Verwendung der Kreiselpumpen als Kondensatpumpen für Oberflächenkondensatoren
                              									kommen als gesamte Förderhöhe für die Pumpe das Vakuum im Kondensator, der
                              									Höhenunterschied zwischen Pumpe und Sammelbassin, sofern dieses höher liegt als die
                              									Pumpe, und die Reibungswiderstände in den Rohrleitungen in Frage. Da das Vakuum im
                              									Kondensator zu groß ist, um durch die Saugwirkung der Pumpe überwunden zu werden,
                              									muß diese tiefer aufgestellt werden als der Kondensator, so daß ihr das Wasser
                              									zuläuft. Kann die Pumpe mit Rücksicht auf die örtlichen Verhältnisse nur sehr wenig
                              									tiefer aufgestellt werden als der Kondensator, so daß die zur Beschleunigung des
                              									Wassers verfügbare Druckhöhe sehr gering ist, so ist die Verwendung einer zweistufigen
                              									Kreiselpumpe zweckmäßig, deren erste Stufe dann zur Ueberwindung der Widerstände in
                              									der Saugleitung dient. Die Kondensatpumpe muß stets für die größte bei Ueberlastung
                              									der Dampfkraftanlage aus dem Kondensator abzuführende Kondensatmenge bemessen
                              									werden, um Betriebsstörungen in solchen Fällen zu vermeiden.
                           Bei Einspritzkondensatoren wird die Kreiselpumpe dazu verwandt, das Dampf- und
                              									Wassergemisch aus dem Kondensator abzusaugen und weiterzubefordern, sie tritt an die
                              									Stelle des Barometerrohres beim ursprünglichen Einspritzkondensator. Auch hier muß
                              									die Pumpe tiefer als der Kondensator aufgestellt werden. Bei einem barometrischen
                              									Kondensator wird die Kreiselpumpe zur Zuführung des Kühlwassers benutzt, während das
                              									Abwasser durch die Barometersäule abgeführt wird.
                           Bei der konstruktiven Ausbildung der Kondensator-Kreiselpumpen ist besonderer Wert
                              									auf einen luftdichten Abschluß zwischen Saugraum und Atmosphäre durch die
                              									Stopfbüchsen zu legen. Insbesondere bei Kondensatpumpen für Oberflächen- und
                              									Einspritzkondensatoren wird sonst leicht durch Bildung von Luftsäcken in der Pumpe
                              									der Zulauf des Kondensates zur Pumpe gestört. Zur Inbetriebsetzung der
                              									Kühlwasserpumpen kann man das durch die Luftpumpe im Kondensator erzeugte Vakuum
                              									verwenden, um die Saugleitung zu entlüften und das Wasser bis zur Pumpe zu heben,
                              									doch ist auch hierzu luftdichter Abschluß der Stopfbüchsen Bedingung.
                           Der Aufsatz enthält eine Anzahl Schaulinien (Charakteristiken von Kreiselpumpen für
                              									Kondensatoren, Beziehung zwischen Geschwindigkeit des Kühlwassers und erforderlicher
                              									Leistung, zwischen Drehzahl, Wassermenge, Förderhöhe und Leistung), sowie Ansichten
                              									von Pumpen und eine Schnittzeichnung.
                           C. Ritter.
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                              Textabbildung Bd. 328, S. 154
                              Abb. 1.
                              
                           Zwei eigenartige Aetzbilder stellen die Abb. 1Nach einem
                                    											Sammlungsstück von Prof. Roeßler,
                                    										Darmstadt. und 2 dar. Abb. 1 ist der
                              									Querschnitt durch eine alte schweißeiserne Welle von 300 mm ⌀. Man erkennt noch ganz deutlich, in welcher Weise die Welle aus den
                              									verschiedenen Luppenstäben zusammengesetzt ist und welche verhältnismäßig
                              									geringfügigen Formänderungen die einzelnen Luppenstäbe bei dem Verschweißen
                              									durchgemacht haben. Die Schweißung ist insbesondere in der Mitte der Welle, wo die
                              									Walzarbeit nur noch wenig zur Geltung kam, ganz außerordentlich schlecht. Hier
                              									sind die Stäbe teilweise überhaupt nicht verschweißt, sondern durch dicke
                              									Schlackenfugen, deren Breite bis zu etwa 1 cm beträgt, voneinander getrennt. Diese
                              									schlechte Verschweißung und die erheblichen Schlackeneinschlüsse in der Mitte der
                              									Welle waren schon vor der Aetzung sichtbar, während das Gefüge in der besser
                              									geschweißten Randzone erst durch Aetzung mit Kupferammoniumchlorid sichtbar gemacht
                              									werden mußte. Die Welle bietet naturgemäß in ihrer besonders schlechten
                              									Durcharbeitung lediglich ein geschichtliches Interesse, und aus dem in Abb. 1 dargestellten Bilde dürfen keine
                              									verallgemeinernden Schlüsse gezogen werden, wenn auch so manches größere, noch aus
                              									alter Zeit stammende Schweißeisenstück sich bei näherer Prüfung auch nicht als
                              									vollkommen einwandfrei erweisen dürfte.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 154
                              Abb. 2.
                              
                           Abb. 2 zeigt den Querschnitt durch eine flußeiserne
                              									Welle, die von einem größeren Durchmesser auf den Durchmesser von 50 mm
                              									heruntergeschmiedet worden war. Man kann dies noch daraus erkennen, daß der Umfang
                              									der Welle nicht kreisrund, sondern infolge der einzelnen Hammerschläge kantig
                              									erscheint. Bei dem Herunterschmieden auf den kleineren Durchmesser hatte der Schmied
                              									augenscheinlich aus Bequemlichkeit das Stück nicht nach jedem Schlage etwas gedreht,
                              									sondern vielmehr eine größere Anzahl von Schlägen in der gleichen Lage des Stückes
                              									ausgeführt, wodurch ein elliptischer Querschnitt entstanden ist. Darauf wurde das
                              									Stück plötzlich um 90 ° gedreht, hochkantig auf den Amboß gestellt und in dieser
                              									Lage weiteren Hammerschlägen ausgesetzt. Das Material an den schmäleren Seiten des
                              									elliptischen Querschnittes drückte sich dabei lappenartig an den beiden Seiten fort,
                              									so daß ein etwa achtförmiger Querschnitt entstand. Aus diesem wurde dann durch
                              									weiteres Bearbeiten ein runder Querschnitt geschmiedet. Die einmal vorhandene
                              									achtartige Form blieb jedoch in der Seigerungszone erhalten, da die letzte
                              									Formänderungsarbeit fast lediglich nur in der äußeren Randzone des Stabes wirksam
                              									war. Es läßt sich also aus der achtförmigen Seigerungsfigur die nachlässige Arbeit
                              									des Schmiedens nachweisen.
                           Dr.-Ing. E. Preuß.
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                           Der Wirkungsgrad von Planetengetrieben wird von U. Wolfrom in „Werkstattstechnik“ 1912 S. 615 bis 617
                              									in einem Aufsatz behandelt, der lebhaften Widerspruch hervorrufen muß. Die
                              									Untersuchung wird durchgeführt an einem bestimmten Beispiel, nämlich einem
                              									Planetenrädergetriebe der nachstehenden Form. Das treibende Rad d überträgt mittels der fest verbundenen und gemeinsam
                              									um Z schwenkbaren Schwesterräder cb durch Abwälzen derselben in dem feststehenden
                              									Hohlrad a
                              									das Drehmoment auf
                              									das Ritzel e der getriebenen Welle. Aus den Radien a = 400 mm, b = 160 mm,
                              										c = 144, 615 mm, d =
                              									384, 615 mm, e = 80 mm ergibt sich eine Uebersetzung
                              									100 : 1; zu übertragen sind 6 PS bei 24/2400 Umdr. i. d. Min.
                           Der Mittelpunkt 0 der Schwesterräder cb kreist um Z mit einer
                              									Umdrehungszahl n_0=n_e\,\frac{1}{1+\frac{a}{e}}; da
                              										\frac{a}{e}=\frac{5}{1} gewählt ist, folgt
                              										n=2400\,.\,\frac{1}{6}=400 Umdr. i. d. Min.
                           Da das Rad d sich mit 24 Touren dreht, wird der
                              									Berührungspunkt zwischen e und d in 1 Minute 400 – 24 = 376 mal um den Umfang des Rades d wandern. Die Geschwindigkeit, mit der dieses Wandern
                              									stattfindet, die Abwälzungsgeschwindigkeit von c
                              									gegenüber d, ist also, wie Wolfrom richtig angibt,
                           v_{cd}=\frac{d_d\,\pi\,n}{60}=\frac{0,3846\,\pi\,.\,376}{60}=7,55
                              									m/Sek.
                           Nun aber wird aus dieser Geschwindigkeit und der durch Drehmoment und Radius
                              									gegebenen Umfangskraft eine Leistung errechnet, die sich im vorliegenden Fall zu
                              									93,7 PS ergibt. Diese Leistung soll im Planetenrad erforderlich sein, um an dem Rade
                              										d 6 PS entnehmen zu können! Und jetzt wird mit
                              									einem für die Uebertragung angenommenen Wirkungsgrad von 97,5 v. H. ein Verlust von
                              									2,343 PS an dieser Stelle errechnet, so daß also an das Planetenrad 93,7 + 2,343 =
                              									96,043 PS übertragen werden müßten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 155
                              
                           Nach derselben Methode wird als eingeführte Leistung bei M0 sogar 96,4 PS berechnet (wo bleiben die
                              									übrigen 0,36 PS?) und wieder mit η = 0,975 ein Verlust
                              									von 2,41 PS angenommen. Aus der beabsichtigten Nutzleistung von 6 PS und den bisher
                              									berechneten Verlusten wird nun die Leistung, die dem Rade b zugeführt werden muß, zu 10,753 PS ermittelt. Ein weiterer Verlust an
                              									der Stelle E ergibt dann als aufzuwendende Leistung
                              									10,97 PS; und als Gesamtresultat dieser Ableitung ergibt
                              									sich dann ein Gesamtwirkungsgrad von 55 v. H.
                           Zur Beruhigung teilt der Verfasser mit, daß von der Ausführung des Getriebes Abstand
                              									genommen wurde.
                           Der Fehler, der dem Verfasser unterlaufen ist, liegt auf der Hand. Der Begriff der
                              									Abwälzgeschwindigkeit bedeutet nicht den Weg in der Zeiteinheit, den die Kraft (der
                              									Zahndruck) zurücklegt, sondern nur, daß der Angriffspunkt der Kraft sich mit einer
                              									gewissen Geschwindigkeit innerhalb des Systems verschiebt. Wenn ich einen 200 m
                              									langen Güterzug von einer Lokomotive mit 3000 kg Zugkraft ziehen lasse, und 1 Sek.
                              									darauf denselben Zug durch eine gleiche schiebende
                              									Lokomotive weiterbewegen lasse, so ist zwar der Angriffspunkt der Kraft 3000 kg um
                              									200 m in 1 Sek. verschoben worden, keineswegs aber eine Leistung von 8000 PS
                              									umgesetzt worden! Wie die Leistung zur Fortbewegung des Zuges nur abhängig ist
                              									von dem Fahrwiderstand und der Fahrgeschwindigkeit, so ist selbstverständlich auch
                              									die Leistung eines umlaufenden Zahnrades gegeben durch den Zahndruck und die
                              									Umfangsgeschwindigkeit. Und ebenso selbstverständlich ist, daß die in ein Getriebe
                              									eingeleitete Energie wohl in den einzelnen Gliedern abnehmend allmählich kleinere
                              									Werte aufweisen wird, da ein Teil „verloren geht“, niemals aber kann eine
                              									eingeführte Leistung in irgend einem Uebertragungsteil eine höhere Leistung
                              									hervorrufen. Das Perpetuum mobile wäre fertig!
                           Infolge des unrichtigen Gedankenganges fallen auch die Folgerungen des Verfassers in
                              									sich zusammen. Die Leistung der einzelnen Räder ist nicht abhängig von Drehmoment
                              									und Abwälzungsgeschwindigkeit, sondern von Drehmoment und Umfangsgeschwindigkeit;
                              									bei der Ausführung a = d und b
                                 										= c würden zwischen den Rädern keineswegs hohe Leistungen auftreten,
                              									sondern sie würden einfach leer laufen.
                           Der Schluß des Aufsatzes, ein Verfahren zur experimentellen Bestimmung des
                              									Wirkungsgrades von Stirnrädern, bleibt trotz des wiederholten Hinweises auf die
                              									verdienstvolle Arbeit von Rickli in Z. d. V. d. I. 1911
                              									S. 1435 völlig unverständlich.
                           Der Wirkungsgrad von Planetengetrieben ist tatsächlich im wesentlichen abhängig von
                              									vier Momenten: Erstens von der Zahnreibung an jeder Eingriffsstelle der
                              									zusammenarbeitenden Räder, zweitens von der Zapfen- und Lagerreibung der Räder und
                              									des Planetenarmes, drittens von etwaigen Fliehkräften in den häufig sehr rasch
                              									umlaufenden Rädern, viertens von dem Widerstand des Oelbades, in dem man meistens
                              									das ganze Getriebe laufen läßt. Zu berücksichtigen ist dabei, daß namentlich die
                              									Lagerung des Planetenarmes und bei Differential-Planetengetrieben die des ebenfalls
                              									anzutreibenden Hohlrades a bisweilen recht große
                              									Schwierigkeiten macht und zu Konstruktionen führen kann, die den Wirkungsgrad
                              									ungünstig beeinflussen. Eine umfassende, experimentelle Untersuchung über
                              									Wirkungsgrade von Planetengetrieben wäre sehr zu begrüßen.
                           Dipl.-Ing. W. Speiser.
                           ––––––––––
                           Radsätze für Grubenwagen und ähnliche Transportmittel
                              									wurden lange Zeit in der einfachsten Weise gelagert und geschmiert. Die Erkenntnis,
                              									daß eine gute Lagerung und Schmierung für die Dauerhaftigkeit der Radsätze von
                              									großem Wert ist und bei guter Schmierung Zugkraft gespart wird, führte zunächst zur
                              									Verwendung der Fetthülsen-Radsätze und in den letzten Jahren zur Einführung der
                              									Rollenlager-Radsätze mit je einem Rollenlager an den Buchsenenden. Aber auch diese
                              									Radsätze haben noch große Mängel. Die Rollenlager liegen an Stellen, die den
                              									unvermeidlichen Stößen der Wagenkasten am meisten ausgesetzt sind und werden oft
                              									deformiert, zerdrückt und unbrauchbar. Zerschlagene oder festsitzende Rollen
                              									erschweren den Lauf der Achsen und können diese sogar abwürgen. Eine dauernd
                              									haltbare Abdichtung solcher Rollenlager ist schwer zu bewerkstelligen. Die Folge der
                              									unvermeidlichen Undichtigkeiten ist das schnelle Ausfließen des
                              									Schmiermaterials, so daß die Rollen oft und bald nach der Auffüllung des
                              									Schmiermaterials ungeschmiert laufen, und ihre Beschädigung durch die auftretenden
                              									Stöße begünstigt wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 156
                              
                           Der von E. Nack's Nachfolger in Kattowitz in jüngster Zeit
                              									auf den Markt gebrachte, nebenstehend abgebildete Enak-Radsatz D. R. P. beseitigt diese Uebelstände. Bei ihm liegen die
                              									Rollen nicht an den Enden der Achsbuchse, sondern zu einem langen Lager vereinigt in
                              									der fast stoßfreien Mitte, unterstützt durch in den Enden der Achsbuchse liegende
                              									Gummiringe zum Abfedern der Wagenstöße. Das Schmiermaterial, am besten konsistentes
                              									Fett, wird in die hohle, aus nahtlosem Stahlrohr von hoher Festigkeit bestehende
                              									Achse eingepreßt und gelangt durch Schmierlöcher an die Rollen, die über den
                              									Schmierlöchern laufen und, unterstützt durch einen im Innern der Achse liegenden
                              									Eisenstab, nur soviel Schmiermaterial erhalten, als zu ihrer Schmierung erforderlich
                              									ist. Ein Auslaufen von Schmiermaterial ist ausgeschlossen. Infolgedessen hält die
                              									Schmierfüllung wesentlich länger, als bei anderen Radsätzen. Eine Füllung soll ein
                              									Jahr ausreichen, und die Radsätze sind trotzdem dauernd gut geschmiert und laufen
                              									leicht. Defekte an Rollen und Achsen sollen jahrelang ausgeschlossen sein. Damit
                              									würden die Enak-Radsätze tatsächlich einen großen
                              									Fortschritt und eine Ersparnis an Schmiermaterial, Schmierlöhnen, Rollen- und
                              									Achsenersatz und Reparaturen bedeuten und den naturgemäß etwas höheren Preis bald
                              									ausgleichen.
                           ––––––––––
                           Ueber die Verwendung des Stahlbandantriebes gibt R. K. Cronkhite in der Zeitschrift für praktischen Maschinenbau
                              									vom 25. Dezember 1912 (deutsche Ausgabe des „American Machinist“) eins ganze
                              									Anzahl von Ausführungsbeispielen, aus denen hervorgeht, daß für die verschiedensten
                              									Betriebsbedingungen der Stahlbandantrieb Riemen- und Seiltriebe mit Vorteil ersetzen
                              									kann. Der Hauptvorzug liegt in der geringen Breite des Bandes und in dem damit
                              									verbundenen geringen Raumbedarf auch für die Scheiben; im allgemeinen braucht das
                              									Stahlband nur etwa ein Drittel bis ein Viertel der Breite eines Riemens gleicher
                              									Leistungsfähigkeit, in besonders günstigen Fällen kann man bis auf ein Sechstel
                              									heruntergehen.
                           Von Wichtigkeit für Betriebe, bei welchen die Raumtemperatur stark wechselt, ist, daß
                              									das Stahlband bedeutend unempfindlicher gegen starke Temperaturschwankungen ist als
                              									Lederriemen. Ein Ventilatorantrieb in einer Wäscherei hielt Temperaturunterschiede
                              									von mehr als 80 ° C ohne Betriebsstörung aus.
                           Die Geschwindigkeit des Bandes ist bis auf 35 m/Sek. gesteigert worden, doch
                              									scheint man im allgemeinen über die normalen Riemengeschwindigkeiten nicht
                              									hinauszugehen, wohl weil der Stahlbandantrieb bisher hauptsächlich als Ersatz für
                              									Riementriebe nachträglich eingebaut wurde. Um die Durchzugskraft des Bandes zu
                              									erhöhen und auch um die Stöße beim Auflaufen des Bandschlosses zu dämpfen, werden
                              									die Scheiben vorteilhaft mit Kanvas oder Gummimasse überzogen.
                           Einige der angeführten Fälle von Riemenersatz sind in der folgenden Tabelle
                              									zusammengestellt, leider sind nirgends genauere Angaben über die übertragene
                              									Leistung mitgeteilt.
                           
                              
                                 Breite desersetztenRiemens
                                 Anzahl
                                 Breite
                                 Stärke
                                 Geschwin-digkeitm/Sek.
                                 Scheiben-durch-messer
                                 Verwendungs-zweck
                                 
                              
                                 der Stahlbänder
                                 
                              
                                 100
                                 1
                                 20
                                 0,7
                                   3,55
                                 300/450
                                 Werkstattantrieb
                                 
                              
                                 150
                                 1
                                 50
                                 0,2
                                   2,75
                                 150/600
                                 „
                                 
                              
                                 150
                                 1
                                 50
                                 0,2
                                   7,10
                                 600/600
                                 Brettsäge
                                 
                              
                                 –
                                 1
                                 50
                                 ?
                                   3,14
                                 200/225
                                 Ventilator
                                 
                              
                                   90
                                 2
                                 40
                                 0,3
                                   3,14
                                 250/350
                                 Fräsmaschine
                                 
                              
                                   45
                                 1
                                 50
                                 0,2
                                 10,80
                                 115/450
                                 Versuchs-        anordnung
                                 
                              
                           Speiser.
                           Wellenspielvorrichtung. Bei elektrischen Maschinen ist es
                              									von Vorteil, wenn man dem Läufer eine in der Achsenrichtung hin- und hergehende
                              									Bewegung erteilt, damit nicht die Bürsten auf dem Kollektor und auf den
                              									Schleifringen allmählich Riefen ausarbeiten. Es gibt daher eine ganze Anzahl von
                              										„Wellenspielvorrichtungen“, welche diese achsialen Schwingungen
                              									hervorrufen sollen. In „Elektrische Kraftbetriebe und Bahnen“ (1912, Heft 36)
                              									berichtet W. Weilenmann über eine neue, von Brown, Boveri & Co.
                              									ausgeführte Vorrichtung an Einankerumformern, die den Vorteil absoluter
                              									Zwangläufigkeit in beiden Achsenrichtungen hat.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 156
                              
                           Das Ende der Umformerwelle (s. Abbildung) trägt, durch Splinte befestigt, den Ring
                              										a und das Zahnrad b,
                              									die an den einander zugekehrten Stirnflächen flache, abgeschrägte Nocken nach Art
                              									einer Rutschkupplung haben. Zwischen diesen Nocken läuft der Ringe, der mit
                              									ähnlichen Nocken ausgerüstet ist und mit einem Bund d
                              									in dem Maschinengestell festgelegt ist. Dieser Ring c
                              									trägt außerdem einen Zahnkranz g und wird von der
                              									Umformerwelle aus mit Hilfe der seitlich gelagerten, fest verbundenen Stirnräder e, f angetrieben. Da der Ring c sich achsial nicht verschieben kann, muß die Welle entsprechend dem
                              									jeweiligen Nockeneingriff zwangläufig hin- und herwandern. Die Uebersetzung kann
                              									durch die Zahl der Nocken und durch geeignete Wahl der Zahnraddurchmesser und
                              									-teilungen in weiten Grenzen variiert werden. Die Zahl der Wellenspiele i. d. Min.
                              									ist gleich der Differenz der Drehzahlen der Welle und des Ringes c mal
                              									der Anzahl der Nocken auf dem Umfang; bei dem veröffentlichten Beispiel ist die
                              									Nockenzahl 2, die Uebersetzung b : e = 48 : 36, f : c = 41 : 55, die Drehzahl der Maschine 500. Es
                              									erfolgen
                           also
                              										2\,.\,\left(500-500\,\frac{48\,.\,41}{36\,.\,51}\right)=6
                              									Schwingungen i. d. Min.
                           Speiser.
                           ––––––––––
                           Schieber für Durchlässe bei Talsperren. Einen bedeutsamen
                              									Beschluß hat der Badische Landtag gefaßt; es soll der Bau und Betrieb eines
                              									Murgtalkraftwerkes durch den Staat übernommen werden. Das Wasser der Murg im
                              									Schwarzwald wird in zwei Staubecken aufgespeichert, die erste Stufe soll etwa 40
                              									Millionen KW/Std. leisten und nach Ausbau der zweiten Stufe soll die Gesamtleistung
                              									des Werkes auf rd. 88 Millionen KW/Std. gesteigert werden. Die Kosten für die
                              									Errichtung dieses großen Werkes werden den Badischen Staat mit 30 Millionen Mark
                              									belasten und tief in die wirtschaftlichen Verhältnisse des Landes eingreifen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 157
                              Abb. 1.Möhnetalsperre (Teilansicht) 22 Schieber mit je 1400 mm lichter
                                 										Weite.
                              
                           Zwecks Ausnutzung der natürlichen Wasserläufe sind in den letzten Jahren bekanntlich
                              									in allen Ländern der Erde ähnliche großartige Entwürfe ausgearbeitet und Anlagen
                              									ausgeführt worden, die künftigen Generationen für die angeblich zur Neige gehenden
                              									Kohlenvorräte Ersatz bieten sollen. Besonders auch in Deutschland macht sich eine
                              									rege Tätigkeit im Wasserbau bemerkbar, und die Nutzbarmachung der Naturkräfte ist zu
                              									einem bedeutenden Zweige unserer Volkswirtschaft geworden, dessen Kulturwert erst
                              									kommende Generationen zu würdigen vermögen. Die großen Anlagen von Wasserstauwerken
                              									und Talsperren dienen jedoch nicht nur zum Betriebe von Turbinen, sondern auch zur
                              									Wasserversorgung weiter Landesstrecken. In vielen Städten und Gemeinden hat sich bei
                              									andauernder Trockenheit großer Wassermangel gezeigt, so daß die Abgabe von
                              									Wasser zu Genußzwecken teilweise aur zu bestimmten Zeiten erfolgen konnte und der
                              									Verbrauch von Wasser zu anderen Zwecken sogar verboten oder eingeschränkt werden
                              									mußte. Dieser Umstand hat Staat und Gemeinden veranlaßt, die Wasserbeschaffung durch
                              									den Bau von Talsperren zu fördern und in jeder Weise zu unterstützen. Zu Zeiten
                              									starker Niederschläge werden die Wassermassen in durch Mauern gesperrte Talmulden
                              									gesammelt und nach Bedarf wieder abgegeben.
                           Ein anschauliches Bild von der gewaltigen Ausdehnung solcher Bauten bietet die Möhnetalsperre im Ruhrgebiet. Die Staufläche beträgt 1016
                              									ha, das Niederschlagsgebiet umfaßt 416 qkm, der Abfluß beträgt jährlich 245 Mill.
                              									cbm. Länge der Sperrmauer 650 m, Höhe 40 m, Breite 6,25 m. Die um den Rand des
                              									Stausees führenden Straßen haben eine Länge von 42 km. Die Baukosten belaufen sich
                              									auf etwa 9 Mill. Mark. Bis heute befinden sich in Deutschland insgesamt 53
                              									Talsperren im Betrieb bzw. im Bau.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 157
                              Abb. 2.Talsperrenschieber mit 2000 mm lichter Weite.
                              
                           Unter diesen Gesichtspunkten verdienen die in den größten Abmessungen erforderlichen
                              									Absperrschieber der Durchlässe besondere Beachtung. Das Oeffnen und Schließen dieser
                              									Schieber geschieht zweckmäßig mittels Elektromotor, kann aber auch von Hand
                              									erfolgen. Abb. 2 zeigt einen Absperrschieber mit
                              									einer lichten Durchgangsweite von 2000 mm, im Gewicht von rd. 23000 kg. Die
                              									Gesamthöhe beträgt etwas über 7 m. Von der Größe des Absperrschiebers erhält man
                              									einen Begriff, wenn man sich veranschaulicht, daß ein Wagen mit vorgespanntem Pferd
                              									bequem durch die Oeffnung geführt werden kann.
                           Für die Staubecken der Leitzachtalwerke werden von der Firma Bopp & Reuther, Mannheim-Waldhof, acht Stück solcher
                              									Schieber hergestellt und eingebaut. Diese Firma hat außerdem in der letzten Zeit für
                              									die Listertalsperre zwölf Schieber mit je 1200 mm 1. W., für die Bobertalsperre fünf
                              									Schieber mit je 1500 mm l. W., für die Möhnetalsperre 22 Schieber mit je 1400 mm 1.
                              									W. ausgeführt. Auch für die jetzt zu erbauende Maltertalsperre sind bei der Firma
                              									elf Schieber mit je 1100 mm 1. W. in Ausführung begriffen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 158
                              Abb. 3.Möhnetalsperre (Schieberhaus).
                              
                           ––––––––––
                           Die Gefahrenquellen im Bergbau. (Aus der Festrede zur
                              									Kaisergeburtstagsfeier 1913 der kgl. Bergakademie, Berlin, gehalten von Professor
                              									Bergrat Dr. Tübben.)
                           An eigenartigen Gefahrquellen im Bergbau kommen vorwiegend in Betracht „Stein- und
                                 										Kohlenfall“ für etwa 43 v. H., „Förderung und Fahrung“ für 37 v. H.,
                              									die Schießarbeit für etwa 6 v. H. und Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosionen für durchschnittlichdurchschnittlish 3 v. H. aller Unfälle, während Grubenbrand, Wassereinbrüche und
                              									Erstickungen in giftigen Gasen immer seltener noch zu Verunglückungen Anlaß geben,
                              									soweit sie nicht als Folgeerscheinungen von Gas- und Kohlenstaubexplosionen
                              									aufzufassen sind.
                           Der Anteil der einzelnen Gefahrenquellen an den tödlichen Unfällen beim preußischen
                              									Bergbau in dem Zeitraum der letzten zehn Jahre ist aus nachstehender Tabelle
                              									ersichtlich.
                           Zugenommen hat demnach gegen früher im allgemeinen die Zahl der Unfälle bei der
                              									Förderung und Fahrung, sowie bei der Schießarbeit, während die Zahl der
                              									Verunglückungen durch Stein- und Kohlenfall eine, wenn auch nur geringe, stetige
                              									Abnahme erfahren hat.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 158
                              
                           Die durch das Hereinbrechen von Stein- und Mineralmassen in Strecken und Abbauräumen
                              									verursachten Gefahren fordern immer noch bei weitem die größte Zahl von Opfern,
                              									namentlich in Steinkohlengruben, und zwar nicht durch Massenunfälle, sondern durch
                              									Einzelverunglückungen. Ein Vergleich dieser Gefahrenquelle beim Steinkohlenbergbau
                              									der einzelnen Länder auf je 1000 Mann der Belegschaft ergibt obenstehende
                              									Durchschnittszahlen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 158
                              Vergleich der äußeren
                                 										Veranlassungen der tödlichen Verunglückungen unterläge beim preußischen Bergbau
                                 										auf 1000 Mann d. Belegschaft
                              
                           Unter Berücksichtigung der naturgemäßen Vermehrung der Gefahren durch die wachsende
                              									Ausdehnung der Gruben und ihr Vordringen in immer größere Teufen ist die Abnahme der Unfälle
                              									durch Stein- und Kohlenfall in Preußen besonders erfreulich.
                           ––––––––––
                           Die Verwendung flüssiger Luft zu Sprengzwecken. (aus
                              									Sozial-Technik Heft 1 v. 1. Jan. 1913). Durch die Erfindungen des Münchener
                              									Professors v. Linde wurde es schon vor etwa 15 Jahren
                              									möglich, flüssige Luft in großen Mengen herzustellen, und durch geeignete Verfahren
                              									für die Verwendung der flüssigen Luft einen Weg aus dem Laboratorium in die Gebiete
                              									der Praxis zu bahnen. Nach den Untersuchungen von Prof. Schulz (s. Glückauf 1898 Nr. 17 S. 341) entwickelt ein Gemisch von 50 v.
                              									H. flüssigem Sauerstoff mit Holzkohlen 1200 Kai. für 1 kg,; gegenüber 600 Kai. bei
                              									Karbonit und und 1170 Kai. bei Guhrdynamit, so daß die Sprengwirkung dieses
                              									Gemisches dem Dynamit nicht nachsteht.
                           In der Praxis sind denn auch die verschiedensten Versuche mit Sprengmitteln dieser
                              									Art gemacht worden, z.B. wurde beim Bau des Simplontunnels (1898–1906) die Sprengung
                              									mit flüssiger Luft in ausgedehntem Maße angewendet. So hervorragend die Wirkung
                              									dieser Sprengstoffe auch bei verschiedenen Versuchen sich noch gezeigt hat. so ist
                              									dieser sog. Oxyliquit (Kohlenstoff in geeigneter Form mit flüssiger Luft
                              									durchtränkt) doch nie als allgemeines Sprengmittel durchgedrungen. Der Grund hierfür
                              									liegt allein in den Schwierigkeiten der Handhabung der flüssigen Luft und dieses
                              									eigenartigen Sprengkörpers. Die Temperaturdifferenz zwischen der flüssigen Luft und
                              									dem Gestein, in dem das Bohrloch angesetzt ist, beträgt im allgemeinen gegen 200° C,
                              									so daß eine schnelle Verdampfung der flüssigen Luft unvermeidlich ist. Durch
                              									Versuche ist festgestellt, daß die mit flüssiger Luft vollgesaugte Sprengpatrone
                              									gleichmäßig an Wirkungskraft verliert und im Höchstfalle eine Lebensdauer von nur 10
                              									Minuten hat, d.h. in etwa 5 Minuten also schon die Hälfte ihrer Wirkungskraft
                              									einbüßt.
                           Um nun diesem Uebel abzuhelfen und die Zeit der Verdampfung auf ein minimales Maß
                              									einzuschränken, geht neuerdings Dipl. Ing. Kowatsch von
                              									dem Gedanken aus, den trockenen Kohlenstoffträger zunächst allein in das Bohrloch
                              									einzubringen und erst ganz zuletzt, nachdem das Bohrloch vollständig mit Besatz
                              									versehen ist, die flüssige Luft unmittelbar vor der Zündung einzufüllen.
                           Zu diesem Zweck benutzt er eine Patrone von 35 mm Länge, die mit einer Mischung von
                              									Kieselguhr und Petroleum (i. V. 60 : 40) angefüllt ist. Zur Aufnahme der flüssigen
                              									Luft dient (in der Mittelachse der Patrone) ein Rohr von 10 mm Weite aus
                              									feinmaschigem Drahtgeflecht, das am oberen Ende in ein Pappmundstück ausläuft, an
                              									das ein passendes Papprohr angeschlossen wird. Durch dieses Rohr, das aus dem
                              									Bohrloche herausragt, wird die flüssige Luft nach vollendetem Besetzen des
                              									Bohrloches eingebracht.
                           Die flüssige Luft wird in zweckmäßig gebauten Kannen (nach dem Dewarschen Prinzip) zur Sprengstelle herangebracht und mit einem
                              									Ueberdruck von 0,4 at, der mittels einer Handluftpumpe erzielt wird, durch die
                              									Papprohre in die Patronen eingefüllt. Die verdampfende Luft tritt durch Oeffnungen
                              									am hinteren Ende der Patrone aus, umspült kälteerzeugend die Patrone und gelangt
                              									durch den Kanal, der von der Räumnadel herrüht, ins Freie.
                           Auf diese Weise lassen sich mehrere Sprenglöcher in einer Minute laden, und es können
                              									ohne große Verdampfungsverluste die Schüsse sofort abgetan werden.
                           Nach dieser Methode sind auf dem fiskalischen Kalksteinbergwerk in Rüdersdorf
                              									Sprengungen mit bestem Erfolg vorgenommen worden. Es ist hierdurch bereits der
                              									Beweis erbracht, daß das eingeschlagene Verfahren betriebsfähig ist und jedenfalls
                              									günstige Aussichten für weitere Entwicklungsmöglichkeiten bietet.
                           Die richtige Bemessung der zuzuführenden Sauerstoffmengen, die wichtigste Frage für
                              									den Sprengtechniker, macht keine Schwierigkeiten. Da Stickstoff schneller verdampft
                              									als Sauerstoff, so nimmt das zurückbleibende Gemisch ständig (im Verhältnis) an
                              									Sauerstoffgehalt zu; auch liegt es im Bereich der Möglichkeit, von vorneherein
                              									reinen Sauerstoff oder doch sauerstoffreichere Luft zu verwenden.
                           Die Anlagen zur Verflüssigung der Luft lassen sich überall leicht errichten; die
                              									Kosten werden sich besonders auf Kohlengruben, bei Verwendung von geringwertigen
                              									Brennstoffen, Vergrößerung der Anlagen u.a. bald erniedrigen lassen. Die Verluste
                              									beim Transport, selbst wenn er mehrere Stunden erfordern sollte, sind bei
                              									sachgemäßen Vorrichtungen gering, Gefahren hierbei und Befürchtungen dieser Art
                              									gehören ins Reich der Fabel.
                           Die Vorzüge des Verfahrens bestehen in erster Linie in der niedrigen Temperatur der
                              									Explosionsgase und in der Möglichkeit, freien Sauerstoff in den Nachschwaden zu
                              									behalten.
                           Weitere Vorteile dieses Sprengverfahrens ergaben sich aus dem Wegfall von Gefahren
                              									bei Herstellung, Lagerung und Transport des Sprengstoffes und beim Versagen von
                              									Sprengschüssen.
                           Rußwurm.