| Titel: | Polytechnische Rundschau. | 
| Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 217 | 
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                        Polytechnische Rundschau.
                        Polytechnische Rundschau.
                        
                     
                        
                           Automobil-Zweitaktmotoren. Zweitaktmotoren werden
                              									jetzt häufig für Motorboote verwandt, doch ist ihre Benutzung zum Antrieb von
                              									Automobilen und Flugmaschinen bei uns heute noch sehr beschränkt. In Amerika,
                              									Frankreich und England sind dagegen schon eine ganze Zahl von Firmen vorhanden, die
                              									ihre Wagen mit Zweitaktmotoren ausrüsten.
                           Bei kleineren Zweitaktmotoren für Automobilzwecke wird das Gasgemisch durch den
                              									Vergaser hindurch in den Kurbelkasten angesaugt und tritt von hier in den Zylinder
                              									ein. Diese Methode ist nicht sehr wirtschaftlich: Werden die Abgase vollkommen
                              									ausgetrieben, dann geht dabei ein Teil der frischen Ladung mit den Auspuffgasen
                              									verloren, oder andererseits die Abgase werden nicht vollständig ausgetrieben, dann
                              									bleibt ein Teil davon im Zylinder zurück und vermischt sich mit der frischen
                              									Gasladung.
                           Die große Mehrheit der Zweitaktmotoren läßt nur eine verhältnismäßig geringe
                              									Aenderung der Drehzahl zu. Die Grenze der unteren zulässigen Drehzahl ist erreicht,
                              									wenn das eintretende Gasgemisch so weit abgedrosselt wird, daß sein Volumen nicht
                              									hinreicht, die im Zylinder verbleibenden Abgasreste auszutreiben, so daß
                              									Fehlzündungen eintreten. Die höchste zulässige Drehzahl ist dann erreicht, wenn
                              									nicht mehr genügend Zeit für das Austreiben der Abgase und Füllen des Zylinders mit
                              									frischem Gemisch vorhanden ist. Da beim Zweitakt die Explosionen schneller
                              									aufeinanderfolgen als beim Viertakt, so ist die Kühlung besonders wirksam zu
                              									gestalten, und es wird darum meist Wasserkühlung angewandt. Die Leistung eines
                              									Zweitaktmotors kann bei gleichem Hube und gleicher Bohrung als eineinhalbfach so
                              									groß als die des Viertaktmotors angenommen werden.
                           Die einfachsten Zweitaktmotoren sind die der Dreikanaltype: Auspuffkanal, Einlaßkanal
                              									und Durchlaßkanal vom Kurbelkasten bis zum Zylinder. Der nach diesem Prinzip gebaute
                              										Roberts-Zweizylindermotor (mit 114 mm ⌀ und 140 mm
                              									Hub) leistet bei 1000 Umdrehungen i. d. Min. 20 PSe
                              									und wiegt 135 kg. Die Drehzahl läßt sich zwischen 200 und 1400 regeln.
                              									Benzinverbrauch 0,350 kg für die PS/Std.
                           Eine besondere Klasse bilden die Zweitaktmotoren mit Kurbelkastenkompression, bei
                              									denen das Gasgemisch im Kurbelkasten durch den abwärts gehenden Kolben komprimiert
                              									wird, von da strömt es durch einen Durchlaßkanal in den Zylinder über. Ein Nachteil
                              									dieser Motoren ist die Verölung der Zylinder infolge des mit dem frischen Gas aus
                              									dem Kurbelkasten mitgeführten Schmieröls.
                           Bei Zweitaktmotoren mit Differentialkolben dient der kleinere Kolben als
                              									Arbeitskolben, der große als Luftpumpenkolben. Ein Nachteil dieser Bauart ist der,
                              									daß sich der Motor ziemlich hoch baut, wodurch sich auch eine hohe Lage des
                              									Schwerpunktes ergibt. Auch die hin- und hergehenden Massen werden größer. Ein
                              									bekannter Vertreter dieser Bauart ist der Lutin-Motor.
                              									Bei Versuchsfahrten verbrauchte ein solcher Zweizylindermotor von 16 PS, dessen
                              									Wagen 1100 kg wog nur 11 l Benzin und ⅔ l Oel für 100 km, wobei eine
                              									Höchstgeschwindigkeit von 70 km und eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 62 km erreicht wurde.
                           Ein in England sehr verbreiteter Motor mit zwei parallelen Zylindern und einer
                              									gemeinsamen Verbrennungskammer ist der Valveless-Motor.
                              									Der Kolben jedes Zylinders arbeitet an einer besonderen Kurbelwelle mit besonderem
                              									Schwungrad. Die Schwungräder sind verzahnt und stehen miteinander in Eingriff. Im
                              									Kurbelkasten wird nur reine Luft verdichtet, so daß Kurbelkastenexplosionen nicht
                              									auftreten können. Der Motor ist sehr schmiegsam. Ein Valveless-Wagen fährt mit dem direkten Gang Geschwindigkeiten von 8 bis 72
                              									km i. d. Std., ohne daß die Kupplung gleitet.
                           Zum Schluß sei der doppeltwirkende Helium-Motor erwähnt,
                              									der in Frankreich für Automobile und Flugmaschinen verwandt wird. Der beiderseits
                              									geschlossene Arbeitszylinder ist achsial über dem Pumpenzylinder angeordnet und
                              									bildet mit ihm ein Gußstück. Dieser Motor wird in drei Typen gebaut.
                           
                              
                                 Leistungin PS
                                 Zylinder-zahl
                                 Bohrung
                                 Hub
                                 Umdr.-Min.
                                 Gewichtkg
                                 
                              
                                 15
                                 1
                                 70
                                 110
                                 1200
                                   65
                                 
                              
                                 20
                                 3
                                 70
                                   90
                                 1200
                                   90
                                 
                              
                                 40
                                 3
                                 90
                                 110
                                 1200
                                 120
                                 
                              
                           [Der Oelmotor 1912, S. 267 bis 276.]
                           W.
                           Die Berechnung der gekreuzt bewehrten Eisenbetonplatten und
                                 										deren Aufnahmeträger. Hugo v. Bronneck
                              									veröffentlicht in der Zeitschrift „Beton und Eisen“ 1913 Heft 2 einen
                              									Aufsatz, der einen Ueberblick über die Berechnungsgrundlagen der gekreuzt armierten
                              									Decken gibt.
                           Die rein theoretische Berechnung der gekreuzt armierten Decke gestaltet sich ziemlich
                              									umständlich. Die meisten Forscher haben sich daher mit der Aufstellung von
                              									Näherungsformeln begnügt. Professor Hager (Technische
                              									Hochschule München) hat in seinem Buche „Berechnung ebener rechteckiger Platten
                                 										mittels trigonometrischer Reihen“ die Differentialgleichung der elastischen
                              									Fläche durch eine trigonometrische Reihe ersetzt. Immerhin ist dieses Verfahren –
                              									wenigstens in seiner jetzigen Form – für die Praxis noch nicht brauchbar. Die
                              									sogenannte Christophesche Formel
                           M=\alpha\,.\,b^2\,p\,.\,\frac{a^4}{a^4+b^4} bzw.
                              										\alpha\,.\,a^2\,.\,p\,.\,\frac{b^4}{a^4+b^4}
                           wo a und b die Seiten der rechteckigen Platte, p = die
                              									Gesamtlast in kg/qm bedeuten und a = ⅛ bis 1/24 ist, je
                              									nachdem die Platte frei aufgelagert, halb oder ganz eingespannt ist, ist für
                              									Eisenbeton deshalb nicht gut zu verwenden, weil Eisenbeton ein nicht homogenes
                              									Material ist. Hierzu ist zu bemerken, daß trotzdem diese Formel von sehr vielen und
                              									angesehenen Firmen verwendet wird. Es scheint auch, daß neuerdings die vierten
                              									Potenzen in der Christopheschen Formel durch die dritten
                              									Potenzen ersetzt werden. Auch in der Literatur ist letztere Formel bereits
                              									mitgeteilt worden.
                           Die „Amtlichen Bestimmungen vom 24. Mai 1907“ schreiben die Berechnung
                              									nach der Formel M=\frac{p\,b^2}{12} vor, die natürlich vollkommen
                              									unrationelle Konstruktionen ergibt und wohl von niemanden angewendet werden wird.
                              									Einen wesentlichen Fortschritt auf diesem Gebiete verdanken wir den beiden Forschern
                              										Bach und Föppl, welche
                              									Versuche mit allseitig aufgelagerten Platten vornahmen. Als wichtigstes Ergebnis
                              									dieser Versuche ist die Erkenntnis zu betrachten, daß der Diagonalquerschnitt der
                              									gefährliche Querschnitt ist, wobei quadratische oder nahezu quadratische Platten
                              									vorausgesetzt sind. Auf Grund der Bach-Föpplschen
                              									Versuche leitete Dr. Bosch, München, die nachstehende,
                              									für den Gebrauch in der Praxis sehr bequeme Formel ab,
                              										M=\frac{1}{3}\,a^2\,.\,\frac{\lambda^2}{1+\lambda} darin ist
                              										\lambda=\frac{b}{a}; a = kürzere
                              									Rechteckseite (vergl. Dr. Bosch: Berechnung der gekreuzt
                              									armierten Eisenbetonplatte und deren Aufnahmeträger). Auch untersucht Dr. Bosch die Gesetze der Lastverteilung, wobei er die Platte
                              									durch parallel den Rechteckseiten verlaufende Streifen in eine Anzahl Felder zerlegt
                              									(25). Das so entstandene Netzwerk wird dann auf Grund des Satzes vom Minimum der
                              									Formänderungsarbeit weiter wie ein gewöhnliches statisch unbestimmtes Netzwerk
                              									berechnet. Mit Hilfe dieses Verfahrens gelingt es nun, die Verteilung der
                              									Biegungsmomente längs eines Mittelschnittes zu erforschen, was durch keine der
                              									bisher bekannten Berechnungsmethoden möglich war. Während nun Bosch lediglich zwei den Rechteckseiten parallele Fasern zur
                              									Lastübertragung heranzieht, nimmt Danusso auch die
                              									anderen, in dem Element der Platte sich kreuzenden Fasern hinzu. (Danusso-Bronneck, Beitrag zur Berechnung der kreuzweise
                              									bewehrten Eisenbetonplatten.. Berlin 1913, Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn.) Es
                              									werden also die Fasern zur Arbeit herangezogen, welche am besten geeignet sind, der
                              									Belastung Widerstand zu leisten. Danusso kommt für
                              									quadratische Platten zu den Formeln, gleichmäßige Belastung vorausgesetzt:
                           M=\frac{1}{30}\,.\,p\,.\,l^2 für frei
                              									aufliegende Platten und
                           M=\frac{1}{36}\,.\,p\,.\,l^2 für teilweise
                              									eingespannte Platten.
                           Bei vollkommen eingespannten Platten ergeben sich die
                              									Formeln:
                           M_a=-\frac{1}{34}\,p\,l^2 und
                              										M_m=\frac{p\,l^2}{70} (in Plattenmitte).
                           Die Aufnahmeträger sind ungünstiger beansprucht als nach Dr.
                              										Bosch.
                           Zum Schluß behandelt Danusso noch die Aufgabe, die
                              									Belastungsbreite einer konzentrierten Last aufzustellen.
                           A. Marx, Dipl.-Ing.
                           ––––––––––
                           Ein neues Pupinkabel wird zwischen England und Irland
                              									verlegt. Das Kabel wird etwa 120 km lang und entspricht in seiner Bauart dem
                              									englisch-belgischen Pupinkabel, das im Jahre 1911 verlegt wurde und etwa 90 km lang ist. Zur
                              									Isolierung wird ebenso wie bei diesem Kabel eine Spezialguttapercha verwandt, die
                              									eine niedrige Ableitung aufweist. Das Verhältnis der Ableitung zur Kapazität
                              										\left(\frac{G}{C}\right) dieser Guttapercha beträgt bei einer
                              									Kreisfrequenz von 2 π n = 5000 etwa 15.
                           Ferner wird die Insel Wight durch ein Guttapercha-Fernsprechkabel mit England
                              									verbunden. Auch dieses Kabel wird trotz seiner geringen Länge mit Pupinspulen
                              									ausgerüstet.
                           Th.
                           ––––––––––
                           Ein eigenartiger Indikatorantrieb. Handelt es sich beim
                              									Indizieren um Maschinen, die mehr als 120 Umdrehungen i. d. Min. machen, so ist es
                              									häufig schwierig, vom Kreuzkopf aus den Antrieb der Reduktionsrolle und des
                              									Indikators zu bewerkstelligen. Ist etwa in den Kreuzkopf ein Bolzen eingeschraubt,
                              									so ist eine große Geschicklichkeit notwendig, um im richtigen Augenblick den Haken
                              									der Indikatorschnur loszulassen und ihn von dem am Kreuzkopf eingeschraubten Bolzen
                              									mitnehmen zu lassen. Nicht selten treten durch zu spätes Loslassen Stöße auf, so daß
                              									Reduktionsrolle und Indikator beschädigt werden. Häufig reißt auch die
                              									Indikatorschnur.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 219
                              Abb. 1.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 219
                              Abb. 2.
                              
                           Die folgende Anordnung vermeidet diese Schwierigkeit und macht die Anwendung einer
                              									Reduktionsrolle unnötig. Sie ist allerdings nur dann möglich, wenn eine Steuerwelle
                              									vorhanden ist, die genau so viel Umdrehungen wie die Kurbelwelle macht. In Abb. 1 und 2 ist die
                              									allgemeine Anordnung dargestellt. Abb. 1 zeigt die
                              									Ansicht auf die Deckelseite des Zylinders. Die Maschine ist liegend. Der Zylinder
                              									ist durch eine gußeiserne Kappe abgeschlossen. Links vom Zylinder läuft die
                              									Steuerwelle in derselben wagerechten Ebene wie die Zylinderachse. Von der
                              									Steuerwelle aus erfolgt der Antrieb des Indikators. Abb.
                                 										2 stellt die allgemeine Anordnung im Grundriß dar.
                           Auf der Stirnfläche der Steuerwelle ist durch eine Schraube ein mit einem
                              									Schlitz versehenes Flacheisen aufgeschraubt. Dieses ist noch deutlicher aus Abb. 3 zu ersehen. Am rechten Ende ist ein Bolzen
                              									eingenietet, der an dem einen Ende mit einer Kröpfung versehen ist. Auf diese
                              									Kröpfung wird die Indikatorschnur aufgelegt, die entweder mit einem Haken oder mit
                              									einer Schleife zu diesem Zweck versehen ist. Das Aufbringen ist sehr einfach, weil
                              									das vorstehende Ende der Kröpfung annähernd zentrisch mit der Mitte der Steuerwelle
                              									läuft. Nun ist die Schnur weitergeführt. Wie aus den Abb.
                                 										1, 2 und 3
                              									ersichtlich ist, bildet die Schnur gewissermaßen die Schubstange eines
                              									Kurbelgetriebes, dessen Kurbelradius von der Einstellung des an die Steuerwelle
                              									geschraubten geschlitzten Flacheisens abhängig ist. Es läßt sich leicht so
                              									einrichten, daß die Länge des schwingenden Endes der Schnur sich zur Exzentrizität
                              									der an der Steuerwelle angeschraubten Kurbel genau so verhält wie die Schubstange
                              									der Maschine zum Radius der Maschinenkurbel. Steht die Maschinenkurbel im Totpunkt,
                              									so muß auch das erwähnte Flacheisen wagerecht stehen, was sich bei genauer
                              									Herstellung des Flacheisens durch Aufsetzen einer Wasserwage erreichen läßt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 219
                              Abb. 3.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 219
                              Abb. 4.
                              
                           Als Kreuzkopf ist in einfachster Weise ein Knoten mit Schleife in der Schnur
                              									verwendet. Zur Führung für diesen Kreuzkopf dient ein ⌴förmig gebogener Draht, auf dem der Knoten mit Schleife hin- und hergleitet.
                              									Der Draht ist, wie Abb. 3 erkennen läßt, in zwei
                              									Bohrungen verschiebbar und läßt sich durch zwei Schrauben genau einstellen.
                           Vom Kreuzkopf aus wird die Schnur in wagerechter Richtung zunächst über eine Rolle
                              									geführt und von dort aus nach dem Indikator. Die Befestigung der Rolle ist in Abb. 4 dargestellt.
                           R. Simon.
                           ––––––––––
                           Jahresarbeit in Kilowattstunden einiger großer amerikanischer
                                 										Elektrizitätswerke. Nachstehend einige Angaben über maximale Belastung und
                              									der im Laufe des Jahres 1912 gelieferten Kilowattstunden einiger großer amerikanischer
                              										ElektrizitätswerkeDie Zahlen sind der
                                    											Electr. World vom 11. I. 1913, S.81, entnommen.. Bezüglich der
                              										New York Edison Co. sei bemerkt, daß diese durch den
                              									Anschluß der Third Avenue-Bahn an ihr Netz eine weitere
                              									Belastung von ungefähr 28000 KW erhalten hat. Der Abschluß des diesbezüglichen
                              									Vertrages erfolgte aber zu spät, um auf die Jahresarbeit der Zentralen dieses Netzes
                              									noch einen besonderen Einfluß auszuüben.
                           
                              
                                 Anlage
                                 MaximaleSpitzen-belastungin KW
                                 Datum
                                    											dermaximal.Spitzen-belastung
                                 Zahl derim Jahreabgegeb.KW/Std.
                                 Jahresbe-lastungs-faktor ain v. H
                                 
                              
                                 Commonwealth Edison  Company, Chicago
                                 233000
                                 11. 12. 12
                                 799 . 106
                                 43–44
                                 
                              
                                 New York Edison Com-  pany, New-York*)
                                 189726210813
                                 20. 12. 1223. 12. 12
                                 514 . 106620 . 106
                                 30,833,4**)
                                 
                              
                                 Elektrizitätswerke der  Stadt Philadelphia***)
                                 65489
                                 23. 12. 12
                                 184 . 106
                                 32,0
                                 
                              
                                 Elektrizitätswerke der  Stadt Boston
                                 60143
                                 18. 12. 12
                                 162 . 106
                                 30,6
                                 
                              
                                 Elektrizitätswerke der  Stadt Brooklyn
                                 42500
                                 17. 12. 12
                                 126 . 106
                                 33,7
                                 
                              
                           *) Obere Zahlenreihe: Ohne Berücksichtigung der hinzugekommenen Bahnbelastung.
                           **) Geschätzt mit Berücksichtigung der neuerdings hinzugekommenen Bahnbelastung.
                           ***) Bezieht sich nur auf die an die Stadt selbst abgegebene Energie, also ohne
                              									Berücksichtigung des Verbrauches in den Vororten.
                           Unter dem in der fünften Kolonne angegebenen Jahresbelastungsfaktor ist der
                              									Quotient
                           
                              a=\frac{\mbox{Zahl der im Jahre erzeugten Kilowattstunden}}{\mbox{maximale
                                 										Maschinenleistung in KW}\,\times\,8760}
                              
                           zu verstehen. Der Zähler dieses Bruches entspricht somit den
                              									in Kolonne 4 mitgeteilten Werten. Bei den Werten der Zentralen von Chicago ist
                              									insofern eine Unstimmigkeit enthalten, als die Zahl der Jahres-Kilowattstunden hier
                              									sich nur auf die an Konsumenten abgegebenen bezieht, also nicht den Eigenverbrauch
                              									in den Zentralen berücksichtigt. Bemerkenswert ist der außerordentlich hohe
                              									Belastungsfaktor für Chicago; es kommt dies daher, weil die Zentralen hier
                              									gleichzeitig zur Speisung des Netzes großer Eisenbahnlinien dienen.
                           Den günstigen Einfluß, den der Anschluß elektrischer Vollbahnen auf den
                              									Belastungsfaktor der Zentralen ausübt, macht sich auch die New
                                 										Yorker Edison Co. zu Nutzen; sie rechnet, wie aus den mitgeteilten Zahlen
                              									zu ersehen, nach Anschluß der 28000 KW Belastung der Third
                                 										Avenue Bahn mit einer voraussichtlichen Verbesserung ihres
                              									Belastungsfaktors um 33,4 – 30,8 = 2,6 v. H.
                           Wie Bion J. Arnold in einer Versammlung der
                              									Ingenieurvereine in Chicago am 23. XII. 12 mitteilte (vergl. El. World Bd. 61, S.
                              									96) unterhandelt ferner die New Yorker Edison Co.
                              									gegenwärtig mit der New Yorker Zentralbahn, um das
                              									eine oder auch beide Elektrizitätswerke dieser Bahn zu übernehmen. Die
                              									Bahngesellschaft würde dann die elektrische Energie von der Edison-Gesellschaft käuflich beziehen, während letztere in der Lage wäre,
                              									die in den Bahnzentralen erzeugte überschüssige Energie an ihr übriges Netz
                              									abzugeben und dadurch ihre jetzt bestehenden, an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit
                              									bei Spitzenbelastung angelangten Zentralen wesentlich zu entlasten.
                           Die in der Tabelle mitgeteilten Werte beziehen sich lediglich auf elektrische
                              									Zentralen mit Dampfantrieb.
                           Im Zusammenhang seien hier einige Angaben über die Leistung der Kraftwerke der Niagara Falls Power Company und der Canadian Niagara Power Company mitgeteilt, welche im Grunde genommen ein
                              									einziges zusammenhängendes System bilden, da sie parallel auf das gleiche Netz
                              									arbeiten. Die Spitzenbelastung erfolgte hier am 8. März 1912 und betrug 115900 KW.
                              									Im Jahre 1912 wurden hier sogar 868 . 106 KW/Std.
                              									geliefert. Der Jahresbelastungsfaktor betrug 82,29 v. H.Die Ursache des außerordentlich hohen und wohl
                                    											von keiner anderen Anlage übertroffenen Belastungsfaktors ist hier ebenfalls
                                    											auf die angeschlossenen Bahnanlagen sowie auf die große Zahl der
                                    											angeschlossenen elektrochemischen Betriebe zurückzuführen. Das
                              									System ist somit in bezug auf Zahl der gelieferten KW/Std. f. d. Jahr als das
                              									zurzeit größte zu bezeichnen. Dabei ist aber zu bemerken, daß die Leistung noch
                              									größer hätte sein können, wenn nicht durch strenge gesetzliche (Burton act)
                              									Vorschriften den Gesellschaften nur die Entnahme eines genau bestimmten maximalen
                              									Quantums von Betriebswasser gestattet wäre. Aus diesem Grunde waren die oben
                              									genannten Gesellschaften genötigt, einen großen Teil der für die Stadt Buffalo
                              									erforderlichen Energie von der Toronto Power Co. zu
                              									beziehen, die gleichfalls ein Kraftwerk am Niagarafall, und zwar auf der kanadischen
                              									Seite desselben, besitzt.
                           Von europäischen Anlagen dieser Art sind bezüglich der Größe der Jahresarbeit die Berliner Elektrizitätswerke bemerkenswert. Sie betrug
                              									1912 255 . 106 KW/Std. Eine mit den größten
                              									amerikanischen Werken erfolgreich konkurrierende Anlage ist auch die der Victoria Falls and Transvaal Power Company (AEG), welche
                              									zur Stromversorgung der Goldbergwerke am Rand dient. Bereits nach vierjährigem
                              									Betriebe lieferte diese jährlich 500 . 106 KW/Std.
                              									Die Jahresarbeit wird aber nach einer Mitteilung Professor Klingenbergs in der
                              									Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure Nr. 1 Bd. 57 S. 5 infolge der großen
                              									Zunahme von neuen Anschlüssen voraussichtlich schon in kurzer Zeit eine Milliarde
                              									KW/Std. erreichen. Auch bei dieser Anlage ist ein hervorragend guter
                              									Belastungsfaktor festzustellen, der wesentlich auf den ständigen Betrieb der
                              									Bergwerke mit den zugehörigen Poch- und Pumpwerken zurück zu führen ist.
                           Gustav W. Meyer.
                           ––––––––––
                           Fangvorrichtungen an Aufzügen. Die üblichen
                              									Fangvorrichtungen beruhen auf dem Prinzip, daß beim Bruch eines Seiles oder
                              									beim Ueberschreiten einer Höchstgeschwindigkeit, die durch einen Regulator
                              									kontrolliert wird, sich am Förderkorb Klauen, Keile oder Exzenter unter dem Einfluß
                              									einer Feder gegen die hölzernen oder eisernen Führungschienen legen und durch das
                              									Gewicht des Förderkorbes festgeklemmt werden. Diese Teile unterliegen bedeutenden
                              									Beanspruchungen, die wesentlich von der Art der Ausbalancierung des Fahrkorbes und
                              									von der Länge des Bremsweges abhängig sind. Gewöhnlich wird das Gewicht des
                              									Fahrkorbes und der halben Nutzlast durch Gegengewichte ausbalanciert, und zwar der
                              									größere Teil an der Seiltrommel, während nur ein kleiner Teil des Korbgewichtes
                              									durch Seile ausgeglichen wird, die unmittelbar am Korbe befestigt sind. Nur diese
                              									letzteren entlasten natürlich das Tragseil und im Falle eines Seilbruches die
                              									Fangvorrichtung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 221
                              Abb. 1.Bremsweg in m.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 221
                              Abb. 2.Bremsweg in m.
                              
                           Die Abhängigkeit des erforderlichen Bremswiderstandes von dem zugelassenen Bremsweg
                              									zeigt Abb. 1, in welcher als Beispiel für einen Korb
                              									von 2000 kg Eigengewicht + 1000 kg Nutzlast und 1,5 m/Sek. Senkgeschwindigkeit die
                              									Bremskräfte in Abhängigkeit von den Wegen aufgetragen sind.
                           Der Fangwiderstand errechnet sich aus der Endgeschwindigkeit
                              										v_e=v+\sqrt{2\,g\,h}, die der Korb, dessen Seil beim Senken
                              									mit der Geschwindigkeit v bricht, auf dem Bremswege h annehmen würde, zu
                           
                              P=\frac{G\,.\,{v_e}^2}{2\,g\,.\,h}+G,
                              
                           wenn G das Gewicht von Korb +
                              									Nutzlast ist.
                           Auf dem bei uns behördlich vorgeschriebenen kurzen Bremsweg von 0,25 m werden die
                              									Beanspruchungen sehr groß; Abb. 1 zeigt, daß durch
                              									eine geringe Vergrößerung des zulässigen Bremsweges die Beanspruchungen bedeutend
                              									vermindert werden könnten, und damit durch die Möglichkeit rationeller ausgebildeter
                              									Fangvorrichtungen eine wesentlich größere Sicherheit geschaffen werden könnte.
                           Eine Fangvorrichtung, die auch vom Fahrkorb aus betätigt werden kann, ist bei den
                              									Aufzügen des Eiffelturms verwendet. Hier wird eine Klinke mit den Führungsschienen
                              									in festen Eingriff gebracht, die auf den Kolben eines hydraulischen Zylinders wirkt
                              									und die Druckflüssigkeit aus diesem durch Löcher in der Zylinderwandung
                              									verdrängt. Der Querschnitt dieser Löcher nimmt nach dem Zylinderende hin allmählich
                              									ab, so daß der Druck im Zylinder entsprechend der erforderlichen Bremskraft
                              									allmählich zunimmt. Abb. 2 zeigt in der
                              									gestrichelten Linie p die Abhängigkeit der Pressung, in
                              									der ausgezogenen Linie v die der Fallgeschwindigkeit
                              									vom Bremsweg. Man erkennt deutlich, wie beim Beginn des Fallens die
                              									Korbgeschwindigkeit zunimmt, bis die zunehmende Pressung im Zylinder eine
                              									Verzögerung des Falles hervorruft. Dadurch wird ein ziemlich stoßfreies Bremsen
                              									erzielt.
                           Alle diese Fangvorrichtungen erfüllen noch nicht die Bedingung, daß der Fahrkorb im
                              									Falle eines Seilbruches durch den Führer bis an eine Schachtöffnung gebracht werden
                              									kann, um ein gefahrloses Verlassen des Aufzuges zu ermöglichen; eine Verwirklichung
                              									dieser zweifellos wünschenswerten Einrichtung ist bisher, wohl mit Rücksicht auf die
                              									bestehenden behördlichen Vorschriften, nicht ausgeführt. [Bauinspektor Kasten in Zeitschrift für Dampfkessel und
                              									Maschinenbetrieb, 24. Januar 1913.]
                           Dipl.-Ing. W. Speiser.
                           ––––––––––
                           Ausbalancieren von Zylindern für Holzpoliermaschinen. In
                              									Holzpoliermaschinen werden gußeiserne Zylinder von etwa 275 mm ⌀ und 900 bis 2100 mm
                              									Länge im Gewicht von 200 bis 600 kg verwendet, die mit etwa 1300 Umdrehungen i. d.
                              									Min., d.h. etwa 19 m/Sek. Umfangsgeschwindigkeit, rotieren. Die Zylinder sind außen
                              									mit Filz belegt und in der Längsrichtung geschlitzt, um die Enden des
                              									Sandpapierbelags aufzunehmen, der im Innern der Walze durch eine ziemlich
                              									komplizierte Klemmvorrichtung befestigt wird. Die zylindrische Wandung ist innen
                              									durch Rippen versteift. Infolge der hohen Drehzahl, welcher die Zylinder im Betriebe
                              									unterworfen sind, muß das Fertigschleifen der Zylinderfläche bei der vollen
                              									Betriebsdrehzahl erfolgen, da sich durch die Zentrifugalkräfte die Zylinderwandung
                              									zwischen den Rippen etwas nach außen vorwölbt.
                           Vor dem Schleifen werden die Zylinder durch Bleigewichte in einer Schwalbenschwanznut
                              									sorgfältig ausbalanciert. Die statische Auswuchtung auf Linealen kann zwar den
                              									Gesamtschwerpunkt in die Wellenachse verlegen, jedoch nicht gewährleisten, daß die
                              									Schwerpunktachse mit der Wellenachse zusammenfällt. Man läßt daher nach dem
                              									Schruppen und Schlichten auf der Drehbank den Zylinder auf einer besonderen
                              									Vorrichtung in hakenförmigen Lagern laufen, die pendelnd aufgehängt sind und ihm eine gewisse
                              									Beweglichkeit gestatten. Er wird durch einen Riemen angetrieben und stellt sich in
                              									den beweglichen lagern so ein, daß er tatsächlich um seine Schwerachse rotiert. Die
                              									leichtere Seite schlägt dabei mehr als die schwerere, man kann also durch
                              									Heranführen eines Kreidestückes die leichtere Seite nahe an beiden Zylinderenden
                              									markieren. [F. E. Schmidt in Zeitschrift für prakt.
                              									Maschinenbau, 22. Jan. 1913; mit vier Abbildungen der beschriebenen
                              									Vorrichtung.]
                           Dipl.-Ing. W. Speiser.
                           ––––––––––
                           Meßverfahren in schwierigen Fällen unter Benutzung einfacher
                                 										Hilfsmittel. Jeder Praktiker kennt die Schwierigkeiten, die sich bei der
                              									Bearbeitung schiefwinklig zueinander liegender Arbeitstellen von unregelmäßig
                              									gestalteten Körpern sowie bei der genauen Nachmessung einstellen, indem es häufig
                              									fast unmöglich ist, Angriffspunkte für die bekannten genau messenden Werkzeuge, wie
                              									insbesondere die Mikrometerschraube, herauszufinden. Dieser fehlende Angriffspunkt
                              									kann jedoch verhältnismäßig leicht beschafft werden, wenn man sich geeigneter
                              									Zwischenmaße von bekannten oder leicht bestimmbaren Abmessungen, wie in erster Linie
                              									Meßbolzen und Flächenendmaße, bedient. Auch dann wird man die gesuchten Maße selten
                              									unmittelbar erhalten, sondern muß mit Hilfe trigonometrischer Funktionen
                              									Umrechnungen vornehmen, was in der Praxis zwar nicht gerade erwünscht, aber doch
                              									meist der sicherste Weg ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 222
                              Abb. 1.
                              
                           In Abb. 1 ist ein Lagerbock dargestellt, der die
                              									Schneckenspindel für eine Einrichtung zum Prüfen eines Schneckengetriebes aufnehmen
                              									soll, bei welchem die Schnecke um einen bestimmten Winkel Θ schief zur Ebene des Schneckenrades angreift.
                           Es wurde zunächst annähernd genau die Lagerbohrung x y
                              									hergestellt, rechtwinklig zur Aussparung K für die
                              									Schnecke. In die Achsbohrung wurde ein genau passender Dorn eingesetzt, der sich mit
                              									seinen beiden hervorstehenden Enden auf zwei vorhandene Meßdorne mit den Radien R und r stützte, so daß
                              									das Werkstück selbst auf dem Maschinentisch nicht auflag. Da nun
                              										\frac{2\,(R-r)}{L}=\mbox{tg}\,\Theta, so ist der gesuchte
                              									Wert L=\frac{2\,(R-r)}{\mbox{tg}\,\Theta}=L\,\pm\,(R+r) ist dann
                              									ein Maß, das leicht genügend genau ausgemessen werden kann. Zwei entsprechend
                              									eingestellte Distanzstücke P sichern die Lage der
                              									Meßbolzen.
                           Nun kann die Auflagefläche F genau im Winkel Θ zur Achse x y bearbeitet
                              									werden. Für die spätere Messung ist es außerdem wichtig, daß die übrigen drei Seiten
                              									genau im Winkel zueinander bearbeitet sind. Das einzuhaltende Maß H zwischen Mittelpunkt der Schnecke A und Kante F ermittelt
                              									man folgendermaßen: Gesucht wird der Abstand A,
                              									denn A + H ist ein Maß,
                              									auf welches eine Höhenlehre eingestellt werden kann. Hierzu ermittelt man zunächst,
                              									und zwar rechnerisch, die Höhe
                              										E\,.\,R+\left(R+\frac{b}{2}\,.\,\mbox{cos}\,\Theta\right).
                              									Sodann wird mittels Mikrometer B bestimmt. W + B – R . tg Θ ergeben Maß a, woraus
                              									folgt E – a = A. Hierzu
                              									das gegebene Maß H addiert, ergibt die über
                              									Maschinentisch einzuhaltende Höhe, so daß also, wenn auch durch indirekte Messung,
                              									doch genau nach Maß gearbeitet werden kann.
                           In einem anderen Falle handelte es sich um eine durch Abb.
                                 										2 bis 4 dargestellte Unterlagplatte zu
                              									einer Bohrschablone. Hier sollte sich der Punkt P in
                              									einem genauen Abstand M von der Auflagefläche befinden,
                              									er sollte ferner in der gleichen Ebene mit der Fläche F
                              									und in genauer Mitte der Nut G liegen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 222
                              Abb. 2.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 222
                              Abb. 3.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328, S. 222
                              Abb. 4.
                              
                           Es wurde zunächst die Auflagefläche Q hergestellt.
                              									Sodann wurde die Platte umgekehrt und auf zwei Bolzen gelagert, deren erforderlicher
                              									Abstand in der schon anfangs geschilderten Weise ermittelt wurde, um den
                              									vorgeschriebenen Winkel Θ zu erhalten. Es sollte nun
                              									soviel heruntergearbeitet werden, bis sich das Maß H
                              									ergab. Unmittelbar konnte nicht gemessen werden, und so wurde dann in die bereits
                              									vorgearbeitete Nut P ein Paßstück eingesetzt und in den
                              									Winkel zwischen diesem und der Platte ein Meßbolzen mit dem Radius R gelegt. Die Höhe L
                              									findet sich = H + B + A + R. Bekannt sind R und H, aber auch A ergibt sich zu R . cos
                              										Θ und B = C . sin Θ . C ist leicht zu finden, da es gleich dem Radius R + halber Breite der Nut. Mithin kann L aus den Einzelwerten ermittelt werden und ergibt das
                              									Maß, auf welches die Mikrometerschraube eingestellt werden muß, um das entsprechende
                              									Maß zu erhalten.
                           Wie man sieht, sind die angewendeten Hilfsmittel sehr einfacher Natur und ermöglichen
                              									eine genaue Bearbeitung und Messung auch in solchen Fällen, wo es sonst unmöglich
                              									wäre, mit den üblichen Meßmitteln ein annehmbares Resultat zu bekommen. Die Arbeit
                              									der unten angeführten Quelle enthält noch weitere Beispiele mittelbarer Messungen.
                              									[W. Groocock. Zeitschr. f. prakt. Maschinenbau vom 30. Okt. 1912.]
                           R. Müller.
                           ––––––––––
                           Rußlands Kohlenproduktion innerhalb des Zeitraumes von 1900 bis
                                 										1912.Die Angaben sind der
                                    											russischen, amtlichen Zeitschrift „Bote der Finanzen, der Industrie und
                                       												des Handels“ (Westnik Finánzow, Promishlennosti i Torgówli)
                                    											entnommen und auf metrisches Gewicht umgerechnet worden. Die
                              									Zusammenstellung zeigt, daß im Jahre 1911 mehr als 70 v. H. der jährlich
                           
                           
                              
                                 Jahr
                                 
                                    Europäisches Rußland
                                    
                                 
                                    Asiatisches Rußland
                                    
                                 InsgesamtimeuropäischenundasiatischenRußlandt
                                 
                              
                                 Donetz-beckent
                                 Dom-browa-beckenin Polent
                                 Uralt
                                 MoskauerBeckenMittel-rußlandst
                                 Kau-kasient
                                 Zusamment
                                 Russisch-Tur-kestant
                                 West-sibirient
                                 Ost-sibirient
                                 Zusamment
                                 
                              
                                 1900
                                 11001995
                                 4105772
                                 362992
                                 273636
                                 63769
                                 15808164
                                   9943
                                 147474
                                   141282
                                   298699
                                 16106863
                                 
                              
                                 1905
                                 12863361
                                 3565773
                                 492365
                                 214175
                                 27945
                                 17163619
                                 39395
                                 439653
                                 1024846
                                 1503894
                                 18667513
                                 
                              
                                 1910
                                 16688126
                                 5095646
                                 705017
                                 227853
                                 48650
                                 22765292
                                 56152
                                 517149
                                 1069073
                                 1642374
                                 24407666
                                 
                              
                                 1911
                                 19815655
                                 5903532
                                 684705
                                 177892
                                 55366
                                 26637150
                                 57332
                                 514954
                                 1054183
                                 1626469
                                 28263619
                                 
                              
                           geförderten, gesamten Kohlenmenge Rußlands auf das
                              									Donetzbecken entfielen. Im Donetzbecken wird neben Steinkohle im engeren Sinne
                              									auch Anthrazit abgebaut. Von der gesamten Kohlenmenge des Donetzbeckens im Jahre
                              									1911 (19,815 Mill. t) waren etwa 2,95 Mill. t Anthrazite. Die Donetzkohle wird
                              									hauptsächlich für den Eisenbahnbetrieb, für metallurgische Zwecke, für Zwecke der
                              									Dampfschiffahrt usw. verwendet.
                           Thieß.