| Titel: | Beitrag zur Berechnung und Ausführung von Schraubenventilatoren. | 
| Autor: | Nanno A. Imelman | 
| Fundstelle: | Band 329, Jahrgang 1914, S. 70 | 
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                        Beitrag zur Berechnung und Ausführung von
                           								Schraubenventilatoren.
                        Von Nanno A. Imelman in Straßburg i. Eis.
                        (Schluß von S. 35 d. Bd.)
                        IMELMAN: Beitrag zur Berechnung und Ausführung von
                           								Schraubenventilatoren.
                        
                     
                        
                           Es tritt nun ein ganz eigenartiger Umstand ein, falls man mit dem Winkel ai und dem Durchmesser
                              									150 mm der Nabe arbeiten will. Die Luft wird an der Nabe nach der Saugseite
                              									zurücktreten, so daß ein Teil des Rades negativ wirkt. Es gibt hier nur einen Weg,
                              									und zwar muß die Nabe größer gewählt werden, damit der Wert H größer wird. Wird ui zu 12 in angenommen, so wird Di = 240 mm.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329, S. 70
                              Abb. 7.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329, S. 70
                              Abb. 8.
                              
                           
                              F=\frac{\pi}{4}\,({D^2}_{\mbox{a}}-{D^2}_{\mbox{i}})=0,151\mbox{
                                 										qm},
                              
                           
                              c_{\mbox{a}}=\frac{0,18}{0,151}\,5,5\,\sim\,6,5\mbox{
                                 										m}/\mbox{Sek}.
                              
                           Hierbei wird Dm ≅ 390 mm und um = 19,6 m/Sek.; mit α1 = 60° entsteht das
                              									Diagramm Abb. 7.
                           
                              H=\left(\frac{8^2}{19,62}+\frac{13,5^2-7,5^2}{19,62}\right)\,1,2\,\sim\,11\mbox{
                                 										mm WS},
                              
                           h = η ∙
                              										H = 0,4 ∙ 11 = 4,4 mm WS.
                           Da an der Druckseite 4 mm Ueberdruck herrscht, wird somit keine Luft nach der
                              									Druckseite übertreten können, sondern es wird entweder Luft von der Druckseite nach
                              									der Saugseite strömen, oder die Geschwindigkeit Null werden, da mit Abnahme von ca auch H steigt. (Z.B. bei ca = 3 ist H ≅
                              									16 mm WS; ηm = 0,38;
                              										h = ± 6 mm.) Um zum Resultat zu kommen, wird bei
                              										Dm die mittlere
                              									Geschwindigkeit zugrunde gelegt, und es ergibt sich bei
                              										\overline{c_{\mbox{a}}}=6,5 und um = 19,6 (Abb.
                                 										8)
                           
                              H=\left(\frac{8,5^2}{19,62}+\frac{20,5^2-13,5^2}{19,62}\right)\,1,2\,\overset{\infty}{=}\,20,5\mbox{
                                 										mm WS}
                              
                           In Abb. 11 sind die hydraulischen Wirkungsgrade
                              									aufgezeichnet, und zwar in Abhängigkeit von den Luftmengen.
                           Bei 60 m3 ergibt sich ηm = 0,42, somit wird h = 0,42 ∙ 20,5 = 8,6 mm WS.
                           ca =
                              									6,5 entspricht
                              										\frac{{c^2}_{\mbox{a}}}{2\,g}\,.\,\gamma\,\overset{\infty}{=}\,2,6\mbox{
                                 										mm WS},
                           hs =
                              									8,6 – 2,6 = 6 mm WS.
                           Nun ist die Verteilung über den ganzen Querschnitt sehr
                              									ungleichmäßig und findet etwa nach Abb. 9 statt, es
                              									müßte bei Dm somit eine
                              									viel höhere Geschwindigkeit eintreten, und diese beträgt etwa 8,5 m entsprechend
                           
                              H=\frac{21,5^2-16^2+6^2}{19,62}\,.\,1,2=14,6\mbox{ mm WS}
                              
                           (bei ca = 8,5 wäre Q = 78,5 m3 und ηm
                              									∾ 0,59), somit
                           h = 0,59 ∙ 14,6 = 8,6 mm WS,
                           
                           da hierbei ein höherer hydraulischer Wirkungsgrad
                              									bestehen würde.
                           Einfachheitshalber rechnet man aber mit dem mittleren Wert von ca. In Abb. 9 ist nun weiter angedeutet, daß außen am Rad
                              									sehr wenig Spiel zu geben ist, da die Leistung hiervon erfahrungsgemäß in hohem Maße
                              									abhängt. Weiter ist angedeutet, wie die Nabe bei saugender Wirkung auszubilden wäre.
                              									Es mag hier gleich darauf hingewiesen werden, daß beim Saugen die
                              									Geschwindigkeitsverteilung eine viel bessere ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329, S. 71
                              Abb. 9.
                              
                           Der Schaufelwinkel außen αa ergibt mit 24° nach Abb. 10
                           
                              H=\frac{10^2+25,5^2-16^2}{19,62}\,.\,1,2=30\mbox{ mm WS},
                              
                           h ≅ 0,4 ∙ 30 = 12 mm WS,
                           was mit Rücksicht auf Rückströmung durch den äußeren Spalt
                              									annehmbar ist. Der Ventilator leistet somit bei Q = 60
                              										m3 etwa 5 bis 6 mm WS, somit etwas mehr wie
                              									verlangt. Die Abmessungen sind hierbei:
                           Da = 500 mm, Dm = 390 mm, Di = 240 mm, n = 960.
                           
                              
                                 (Abb. 7)
                                 αi = 60° 
                                 am
                                 Austritt;
                                 α1 =
                                    											29°
                                 am
                                 Eintritt.
                                 
                              
                                 (Abb. 8)
                                 αm = 30
                                    											°
                                 „
                                 „
                                 αm = 22° 
                                 „
                                 „
                                 
                              
                                 (Abb. 10)
                                 αa = 24
                                    											°
                                 „
                                 „
                                 αa =
                                    											15°
                                 „
                                 „
                                 
                              
                           Zu bemerken wäre jedoch, daß eine solche Ausführung teuer wird, und es ist zu
                              									empfehlen, den Stoß bei dieser kleinen Ausführung in Kauf zu nehmen und den Winkel
                              									am Austritt zugrunde zu legen. In Abb. 11 ist ηm mit Rücksicht
                              									hierauf schon niedrig gewählt. Nach Abb. 8 ist camax =11,25 m, und es.
                              									wird in diesem Fall etwa 80 v. H. der theoretischen Geschwindigkeit erreicht werden,
                              									also 0,8 ∙ 11,25 = 9 m/Sek. entsprechend \frac{9^2}{19,62}\,.\,1,2=5\mbox{
                                 										mm WS}. (ηm ≅ 0,65.)
                           Da bei freiem Ausblasen eine mittlere Achsialgeschwindigkeit ca = 9 m/Sek. erreicht wird, so ist
                              									die maximal erreichbare Luftmenge:
                           Qmax ≅
                              									60 ∙ F ∙ camax ≅ 60 ∙ 0,151 ∙ 9 ≅ 82 m3/Min.
                           Es ist nun weiter H für einige Werte von ca zu bestimmen, womit
                              									sich dann die theoretische Leistungskurve ergibt (Abb.
                                 										11).
                           Bei ca = 0 wird
                              										H=\frac{{u^2}_{\mbox{m}}}{g}\,\gamma=\frac{19,6^2}{9,81}\,.\,1,2\,\overset{\infty}{=}\,47\mbox{
                                 										mm WS};
                           
                           bei Q = 30 ist ca = 3,3,
                              										\frac{{c^2}_{\mbox{a}}}{2\,g}\,\gamma=0,66,
                           
                              H=(14^2+20^2-7^2)\,\frac{1,2}{19,62}=33,5\mbox{ mm WS},
                              
                           Hs =
                              									33,5 – 0,66 = 32,84;
                           bei Q = 60 ist ca = 6,5, H = 20,5 mm WS,
                           \frac{{c^2}_{\mbox{a}}}{2\,g}\,\gamma=2,6, Hs = 20 – 2,6 = 17,4
                              									mm;
                           bei Q = 90 ist ca = 9,9, H = 5,5 mm WS,
                           \frac{{c^2}_{\mbox{a}}}{2\,g}\,\gamma=6, Hs= – 0,5 mm.
                           Bei ca = 1,25 ist Q= 103 m3/Min.,
                           H = 0,
                              										H_{\mbox{s}}=-\frac{{c^2}_{\mbox{a}}}{2\,g}\,\gamma=-7,7\mbox{ mm
                                 										WS}.
                           Wie aus Abb. 11 ersichtlich,
                              									ergibt H fast eine Gerade.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329, S. 71
                              Abb. 10.
                              
                           Q = 0;
                                 										hs = 0,36 ∙ 47 – 0 ≅ 17 mm WS.
                           Q = 30; hs = 0,38 ∙ 33,5 – 0,66 ≅ 12 mm WS.
                               = 60; hs = 0,42 ∙ 20,5 – 2,6 ≅ 6 mm WS.
                           Entsprechend:
                           ca
                              									(bei Dm) = 0.
                           ca
                              									(bei Dm)  = 5   (ca = 3,3 im
                              									Mittel).
                           c (bei Dm)   = 8,5 (ca = 6,5 im Mittel).
                           Es wird somit bei der gefragten Belastung von 60 m3 in der Minute eine statische Höhe von 6 mm
                              									erreicht, wobei die Gesamthöhe 6 + 2,6 = 8,6 mm WS beträgt.
                           Versucht man nun diesen Ventilator, so wird sich die Kurve für hs auch annähernd
                              									ergeben. Die Geschwindigkeiten, womit die Luft jedoch vorn aus der
                              									Drosselscheibenöffnung austritt, sind aber bedeutend niedriger als der Luftspannung
                              									entspricht, und zwar um so mehr abweichend, je mehr man abdrosselt. Da, wie ich
                              									feststellte, die Kontraktionen nicht so bedeutend sind, kann hs nicht so hoch sein, wie Abb. 11 angibt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329, S. 71
                              Abb. 11.
                              
                           Hierin liegt meiner Meinung nach auch die Bestätigung dafür, daß die
                              									Rotationskomponente cu
                              									bei Schraubenventilatoren ohne Leitrad nicht ausgenutzt wird. Die Druckkurve
                              									verläuft etwa wie in Abb. 11 punktiert angedeutet,
                              									und daraus ist ersichtlich, daß die Belastung, welche wir in unserem Beispiel
                              									zugrunde gelegt haben, nicht davon berührt wird, da die Rotation hier nur etwa noch
                              									3 bis 4 m beträgt (gegenüber 8,5 theoretisch). Die ausgezogene Linie ergibt sich,
                              									wenn der Ventilator in eine Leitung drückt und man etwa 3 m vom Ventilator entfernt
                              									mißt. Läßt man den Ventilator in entgegengesetzter Richtung laufen, so ergibt sich
                              									in Abhängigkeit der Luftmenge die statische Saugkurve, welche jedoch günstiger wird
                              									als die Druckkurve, d.h. der hydraulische Wirkungsgrad ist beim Saugen besser (siehe
                              										Abb. 12). Am Ende bei freiem Ausblasen erhält
                              									man den statischen Druck -\frac{{c^2}_{\mbox{a}}}{2\,g}\,\gamma.
                              									Bei obiger Konstruktion ist angenommen, daß die Schaufeln einander gerade abdecken,
                              									damit die Luft so wenig wie möglich in Wirbelung versetzt wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329, S. 72
                              Abb. 12.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329, S. 72
                              Abb. 13.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329, S. 72
                              Abb. 14.
                              
                           Mit obigem sind die Luftströmungen fixiert, und es käme nur noch der Kraftverbrauch
                              									bei den verschiedenen Belastungen in Betracht. Es zeigt sich bei den Versuchen an
                              									Schraubenventilatoren, daß der Kraftbedarf, im Gegensatz zu den
                              									Zentrifugalventilatoren, mit steigender Luftmenge und abnehmendem Widerstände sinkt.
                              									Auch dies ist wieder ein Grund dafür, die Schraubenventilatoren für geringen
                              									Ueberdruck zu verwenden am vorteilhaftesten ist.
                           Im allgemeinen ist L=\frac{Q\,.\,h}{60\,.\,75} oder mit Rücksicht
                              									auf die Verluste und mit bezug auf
                              										h_{\mbox{s}}\,:\,N_{\mbox{e}}=\frac{Q\,.\,h_{\mbox{s}}}{60\,.\,75\,.\,\eta_{\mbox{m}}}.
                              									Bei mehreren Versuchen zeigte sich weiter, daß der Kraftbedarf annähernd nach einer
                              									Geraden verläuft. Es ist aus diesen Gründen wichtig, einen Anhalt zu haben, wie hoch
                              									der Kraftbedarf entweder bei ca = 0 oder ca = camax ist; man kann dann bei
                              									einer Konstruktion leicht einen der beiden Punkte finden.
                           Nach Versuchen beträgt der Kraftbedarf bei Leerlauf (bei ca = 0)
                           
                              N=\frac{\varphi}{10^4}\,.\,k_1\,.\,z\,.\,F_{\mbox{u}}\,.\,{u_{\mbox{m}}}^3.
                              
                           Hierin ist y ein Koeffizient, abhängig von der
                              									Konstruktion, z die Schaufelzahl, k1 der
                              									Scherwiderstandskoeffizient, um die mittlere Umfangsgeschwindigkeit,
                              										F_{\mbox{u}}=\frac{1}{2}\,.\,b\,.\,\sin\,\alpha\,(D_{\mbox{a}}-D_{\mbox{i}}),
                              										b1 = b ∙ sin α (Abb. 13).
                           k1 ist aus Diagramm Abb. 14 zu entnehmen.
                           Bei den elektrisch angetriebenen Schraubenventilatoren stimmt innerhalb gewisser
                              									Grenzen auch das Gesetz:
                           Q1 :
                              										Q2 = n1 : n2, h1 : h2 = n12 : n22, N1 : N2
                              									= n13
                              									: n23.
                           Mit Hilfe von hs und Ne erhält man den
                              									mechanischen Wirkungsgrad ηm aus der Gleichung
                              										\eta_{\mbox{m}}=\frac{Q\,.\,h_{\mbox{s}}}{4500\,N_{\mbox{e}}}.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329, S. 72
                              Abb. 15.
                              
                           Wie aus Abb. 15 ersichtlich, liegt der günstigste
                              									Wirkungsgrad zwischen 50 und 60 m3, und es ist
                              									auch hieraus ersichtlich, daß bei kleinem Widerstand der maximale mechanische
                              									Wirkungsgrad eintritt. Der maximale Wirkungsgrad liegt bei 55 m3 und beträgt etwa 0,26, während, wenn der
                              									Ventilator saugend arbeiten würde,
                              										\eta_{\mbox{m}}\,\overset{\infty}{=}\,0,57 sein würde.
                           Es ist bei der Konstruktion zu empfehlen:
                           
                              1. wenig Spiel zwischen Rad und Rahmen,
                              2. großer Nabendurchmesser mit spitzem Einlauf, um Stöße beim
                                 										Eintritt zu vermeiden,
                              3. Schaufelseiten zuschärfen,
                              4. die Schaufeln sich decken lassen,
                              5.ca < 12 m i.
                                 										d. Sek. wegen Geräuschlosigkeit,
                              6. Drehzahlen möglichst gering (nicht über 1450 bei (Da) Durchmessern
                                 										bis 700 mm,
                              7. Schaufeln leicht auswechselbar,
                              8. Genaue Ausbalancierung des Rades auf der Motorwelle.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329, S. 72
                              Abb. 16.
                              
                           Der Rahmen des Ventilators wird zweckmäßig mit konischem Einlauf ausgeführt, um der
                              									Kontraktion beim Ansaugen möglichst zu begegnen, Am Austritt muß ein Diffusor angebracht sein,
                              									um die Geschwindigkeit möglichst gut umzusetzen (Abb.
                                 										16). Allerdings wäre diese Konstruktion nicht billig, und will man die
                              									Kontraktion an der Saugseite in Kauf nehmen, so fällt vorn der Konus k fort, und die Ausführung wird wesentlich billiger.
                              									Saugt der Ventilator die Luft von der Seite a an, so
                              									wird der Konus überhaupt überflüssig, jedoch ist der Diffusor von großer
                              									Wichtigkeit. Soll ein Schraubenventilator gegen Widerstand arbeiten, so ist unter
                              									allen Umständen beim Einbau darauf zu achten, daß der Widerstand möglichst weit
                              									vom Ventilator entfernt ist. Widerstände in Rohrleitungen bei Kühl- als auch
                              									Luftheizungsanlagen sowie Lüftungen im allgemeinen kann der Schraubenventilator vor
                              									allem saugend leicht überwinden. Für große Widerstände eignet sich jedoch nur der
                              									Zentrifugalventilator, welcher sich seinerseits wieder nur für Arbeiten gegen
                              									Widerstand und gar nicht für frei Saugen und Blasen sowie für kleinere Widerstände
                              									eignet.