| Titel: | Polytechnische Rundschau. | 
| Autor: | Pr. | 
| Fundstelle: | Band 329, Jahrgang 1914, S. 184 | 
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                        Polytechnische Rundschau.
                        Polytechnische Rundschau.
                        
                     
                        
                           Neues zur Kommutatorenfrage. Als unstreitig
                              									schwächster Teil der elektrischen Maschine im allgemeinen gilt immer noch der
                              									Kommutator. Die Bestrebungen, ihn entbehrlich zu machen, sind so alt, wie die
                              									elektrische Maschine selbst. Es hat auch bis in die neueste Zeit hinein nicht an
                              									entsprechenden Vorschlägen gefehlt, die jedoch strenger Prüfung nicht standhielten,
                              									oder aber für praktische Verwendung in größerem Maßstabe nicht in Frage kommen
                              									konnten. Es sei hier nur der sogenannte magnetische Kommutator genannt, dessen
                              									leitende Idee in der Aufgabe liegt, in Stromverzweigungen die dem Kommutator
                              									entsprechenden willkürlich-zwangläufigen Aenderungen der Induktanz
                              									herbeizuführen und so ein Analogon zu der elektronischen Ventilwirkung zu schaffen.
                              									Obwohl dieses Problem zunächst wegen der natürlichen elektromagnetischen Verkettung
                              									von Kraftfluß und Stromleitern nicht als lösbar erscheinen muß, möchte Schreiber
                              									dieses die Möglichkeit einer derartigen Kommutation nicht für ausgeschlossen
                              									halten.
                           Die harte Notwendigkeit, gerade für die wichtigsten Arbeitsgebiete – wie vor allem
                              									für die elektrische Traktion – den üblichen Kommutator mit Gleitkontakt verwenden zu
                              									müssen, hatte zur Folge, daß heute die Kommutatorfrage, wenigstens in bezug auf
                              									Betriebsicherheit, praktisch als gelöst betrachtet werden kann. Es ist hier in erster Linie an
                              									den Wechselstrom-Kommutator gedacht, da ja die Gleichstrommaschine im Vergleich zu
                              									ersterem geringere Schwierigkeiten bereitet hatte.
                           Immerhin ist der Kommutator ein recht teures Anhängsel, und, was meist nicht genügend
                              									eingeschätzt wird, er beschränkt die Leistung und das Verwendungsgebiet der
                              									Kommutatormaschinen in einschneidenster Weise. So haben beispielsweise die
                              									Schwierigkeiten beim Bau von Gleichstrom-Turbogeneratoren bzw. Turbomotoren von nur
                              									einigen hundert Kilowatt erheblich dazu beigetragen, den längst vergessenen
                              									Unipolargenerator zu neuem Leben zurückzurufen, obwohl man zurzeit jedenfalls noch
                              									nicht sagen kann, daß dieser einen befriedigenden Ausweg bietet. Das Ziel der
                              									Wünsche für motorische Zwecke wäre so ungefähr der bekannte
                              									Drehfeld-Induktionsmotor, möglichst sogar ohne Schleifringe, der ohne
                              									Verschlechterung seiner Arbeitsweise in recht weiten Grenzen in der Drehzahl
                              									regelbar wäre.
                           Diesem gewiß erstrebenswerten Problem rückt jetzt F. W. Meyer (E. T. Z. 1914, Heft 1 und 2) in eigenartiger und interessanter
                              									Weise auf den Leib, und zwar mit Hilfe eines der jüngsten Kinder der Elektrotechnik,
                              									des Quecksilberdampfgleichrichters. Die damit verbundene Komplikation erscheint
                              									trotz anerkennenswerter Vervollkommnung dieser Apparate dem Praktiker allerdings
                              									nicht gering, aber vielleicht gelingt der Zukunft noch, die mancherlei Bedenken zu
                              									zerstreuen. D. p. J. berichtete S. 193 Jahrgang 1913 über den derzeitigen Stand der
                              									Groß-Gleichrichter.
                           Die Verwendung des Gleichrichters für die Zwecke der Tourenregelung kann in sehr
                              									verschiedenartiger Weise erfolgen, es sollen hier nur die wichtigsten Formen
                              									beschrieben werden.
                           Ein Ein- oder Mehrphasen-Induktionsmotor ist bekanntlich in weiten Grenzen regelbar
                              									durch einen Regulierwiderstand im Rotorkreise. Die dem Rotor entnommene Energie ist
                              									ohne weiteres Verlustenergie, deren Größe in Prozenten der dem Stator zugeführten
                              									Energie ausgedrückt wird durch den Prozentsatz des Rotorschlupfes.
                           Das Spannungsgefälle im Regelwiderstande ist proportional dem Strome, mithin also der
                              									Belastung. Der Motor zeigt den Tourencharakter der Hauptstrommotoren, während meist
                              									Nebenschlußcharakter erwünscht ist. Erwähnt möge hier werden, daß dieser Zweck
                              									erreicht wird in einer neuerdings viel angewendeten Kombination des genannten
                              									Induktionsmotors auf einer Achse mit einem Drehstrom-Kommutatormotor, dem sogen.
                              									Hintermotor, der die Schlupfenergie aufnimmt und in Form mechanischer Leistung
                              									wieder an die Welle abgibt.
                           Statt dessen schlägt genannter Autor vor, den Rotor über einen Reguliertransformator
                              									an einen Gleichrichter anzuschließen und die Schlupfenergie in Form von Gleichstrom
                              									an ein besonderes Leitungsnetz abzugeben. Die Drehzahl des Motors wird durch den
                              									Reguliertransformator eingestellt und ist praktisch unabhängig von der
                              									Belastung.
                           Gleichstrom ist vielfach unentbehrlich; wird mehr davon erzeugt, als gebraucht
                              									wird, so bleibt allerdings nur übrig, einen Einankerumformer aufzustellen, der die
                              									überschüssige Gleichstromenergie in Wechselstrom zurückformt, der wieder, in das
                              									Primärnetz geschickt wird. Im Bedarfsfalle kann der Umformer zur Unterstützung auch
                              									Gleichstrom erzeugen, oder er dient nebenbei zur Verbesserung des Leistungsfaktors
                              									der Primärseite. Vorteilhaft ist es noch, daß mehrere zu verschiedenen Motoren
                              									gehörige Gleichrichter auf dasselbe Netz arbeiten können, ohne sich zu stören, ja es
                              									können gleich gut die verschiedenen Anodensätze in einem gemeinsamen
                              									Gleichrichtergefäß vereinigt, auf eine gemeinsame Kathode arbeiten.
                           Die Zentralisierung der Gleichrichteranlage beseitigt einen Haupteinwand, da eine
                              									sachgemäße Ueberwachung des oder der Gleichrichter in einer Zentrale und unabhängig
                              									von der Regelung der Motoren viel leichter durchführbar erscheint.
                           Natürlich kann unter Zwischenschaltung eines Gleichrichters auch ein Gleichstrommotor
                              									die Rolle eines Hintermotors ausüben, wie auch noch eine ganze Reihe anderer
                              									Kombinationen möglich sind. Wichtig ist von diesen die folgende:
                           Die Drehzahl des Regelmotors sinkt proportional der dem Rotor entnommenen
                              									elektrischen Energie; sie steigt aber genau so über Synchronismus, wenn ihm Strom
                              									zugeführt wird und zwar proportional dessen Frequenz. Der Reglungsbereich des Motors
                              									könnte so ohne weiteres verdoppelt werden. Hierzu wird der vorgehend genannte
                              									Einankerumformer benutzt, in solcher Schaltung, daß er vom Drehstromnetz über einen
                              									Gleichrichter auf der Gleichstromseite motorisch betrieben wird und sekundär die
                              									zusätzliche Rotorenergie liefert.
                           Jedoch läßt sich für den übersynchronen Betrieb auch der Gleichstromkommutator
                              									vermeiden. Die zusätzliche Rotorenergie wird entweder von einem besonderen
                              									Synchrongenerator mit Gleichstrom-Felderregung, oder von einem Asynchrongenerator
                              									geliefert, der primär am Netz liegt und sekundär an den Rotorstromkreis des
                              									Hauptmotors angeschlossen ist. Sie werden von einem Induktionsmotor angetrieben,
                              									dessen Drehzahl in der bekannten Weise durch Belastung mit dem Gleichrichter
                              									geregelt wird.
                           Aber auch die Schleifringe werden entbehrlich, was gewiß ganz angenehm empfunden
                              									wird, hier aber leider etwas teuer erkauft werden muß. Nach dem Prinzip der Kaskade
                              									ist auf der gleichen Welle eine zweite Induktionsmaschine angeordnet, die also nicht
                              									nur mechanisch, sondern auch noch elektrisch durch starr verlegte Zuleitungen mit
                              									dem Rotor des Hauptmotors verbunden ist. Sekundär wird die Hintermaschine durch den
                              									Gleichrichter belastet.
                           Zusammenfassend läßt sich sagen, daß der gesamte Stoff zwar noch wenig geklärt
                              									erscheint, den Kommutatormaschinen jedoch auf diesem Wege kaum ein ernstlicher
                              									Mitbewerb entstehen dürfte.
                           Rich. Müller.
                           –––––
                           Zur Frage der Gewichtsverteilung im Schiffbau. Die
                              									sprunghaft schnelle Steigerung der Schiffsabmessungen, die wir im Handelsschiffbau
                              									wie im Kriegsschiffbau verfolgen können, hat auf die Art der Gewichtsverteilung
                              									einen recht nachdrücklichen Einfluß ausgeübt, der je nach der Art der Schiffe sehr
                              									verschieden ist. Beim Handelsschiffbau hat im wesentlichen die Rücksicht auf die
                              									Steigerung der Wirtschaftlichkeit zur Projektierung der modernen Riesenschiffe
                              									geführt. Beim Kriegsschiffbau war die Veranlassung zur Deplacementsvergrößerung
                              									gegeben durch den Wunsch nach möglichster Steigerung der Gefechtskraft. In beiden
                              									Fällen mußte naturgemäß die Vergrößerung der Wasserverdrängung auch zur Vergrößerung
                              									der Schiffslänge führen, schon allein mit Rücksicht auf die dadurch bedingten
                              									günstigeren Widerstandsverhältnisse.
                           Diese Vergrößerung der Schiffslänge findet in den Kosten von Kriegsschiffen und
                              									Handelsschiffen einen recht charakteristischen Ausdruck. Betragen die Kosten eines
                              									modernen Ozeanschnelldampfers etwa 135000 M für Im Schiffslänge, so steigen sie
                              									infolge des starken Anwachsens der zu panzernden Fläche beim modernen
                              									Schlachtkreuzer oder Linienschiff bis auf rd. 235000 M (ausschließlich
                              									Geschützarmierung). Der Unterschied in den Kosten der beiden Schiffstypen wird
                              									natürlich noch größer, wenn wir beim Schnelldampfer die großen Kosten für den
                              									Innenausbau in Abzug bringen. Schon allein die Rücksicht auf den großen
                              									Gewichtsanteil, den die Breitseitpanzerung des Kriegsschiffes ausmacht, zwingt zu
                              									einer gewissen Beschränkung der Längsabmessungen, die im Verein mit den beschränkten
                              									Tauchungsverhältnissen zu einer wesentlich größeren Schiffsbreite führt als wir sie
                              									bei Handelsschiffen kennen. Rechnen wir bei Linienschiffen mit einem Verhältnis der
                              									Länge zur Breite von etwa 7 : 1, so steigt dieser Wert beim schnellen Ozeandampfer
                              									bis auf 9,3 : 1 und darüber.
                           Welchen Einfluß die angedeuteten Verhältnisse auf die Gewichtsverteilung ausüben,
                              									erläutern einige Zahlen. Beim modernen Schnelldampfer beträgt das Gewicht des
                              									Schiffskörpers einschließlich der Innenausbauten rund 48 v. H. des Gesamtgewichtes,
                              									beim modernen Schlachtschiff (ohne Panzerung) und annähernd auch beim
                              									Schlachtkreuzer rund 39 v. H. Rechnet man bei den genannten Kriegsschiffstypen das
                              									Gewicht des Panzers, der beim Linienschiff etwa 27 bis 30 v. H. beträgt, beim
                              									Schlachtkreuzer entsprechend dem auf die Maschinenanlage entfallenden höheren
                              									Prozentsatz etwa auf 25 v. H. beschränkt ist, hinzu, so ergibt sich für das moderne
                              									Schlachtschiff ein Gewicht des Schiffskörpers von rund ⅔ der Wasserverdrängung, für
                              									den Schlachtkreuzer ein Gewicht von rund ⅗.
                           Aus den hohen Prozentsätzen, die auf das Gewicht des Schiffskörpers und des Panzers
                              									bei Linienschiffen und Schlachtkreuzern entfallen, ergibt sich, daß das der
                              									Maschinenanlage zugewiesene Gewicht, wenn hohe Geschwindigkeit gefordert wird,
                              									notgedrungen beschränkt ist. Trotzdem hat sich bei den modernen Maschinenanlagen
                              									größter Leistung die Betriebssicherheit keineswegs verringert. Im wesentlichen hat
                              									sich dies erreichen lassen durch die planmäßige Verwendung hochwertiger
                              									Baumaterialien. Die nachfolgenden Vergleichsdaten geben hierzu eine nähere
                              									Erläuterung:
                           
                              
                                 
                                 Durchschnittsgewichtder
                                    											Maschinenanlage
                                 
                              
                                 Neuere Anlagen
                                 Aeltere Anlagen(rd. 10 Jahre zurück)
                                 
                              
                                 Schlachtkreuzer
                                 ca.   67 kg/PS
                                     ca.   83 kg/PS
                                 
                              
                                 Linienschiffe
                                 
                                 
                                 
                              
                                     a) mit Kohlekesseln
                                   „   77     „
                                       „    94    „
                                 
                              
                                     b) mit Oelkesseln
                                   „    59     „
                                 –
                                 
                              
                                 Schnelldampfer
                                   „  143     „
                                       „  147    „
                                 
                              
                           Ganz wesentlich hat zu dem aus der Tabelle ersichtlichen Gewichtsgewinn bei den
                              									Maschinenanlagen von Kriegsschiffen die Verwendung des Wasserrohrkessels und der
                              									Dampfturbine sowie die Benutzung der Oelfeuerung beigetragen. Mit ihnen ist es
                              									gelungen, den auf die Maschinenanlage entfallenden Prozentsatz des Gesamtgewichtes
                              									bei Linienschiffen bis auf 11 bis 12 v. H. herunterzudrücken, bei schnellen
                              									Schlachtkreuzern, bei denen der Prozentsatz des Maschinengewichtes naturgemäß größer
                              									ist, bis auf 20 bis 22 v. H. Beim schnellen Ozeandampfer beträgt demgegenüber das
                              									Gewicht der Maschinenanlage 23 bis 24 v. H. des Gesamtgewichtes. In dieser Zahl
                              									drückt sich recht deutlich das Fehlen der Panzerung als ein Gewinn für die
                              									Maschinenanlage aus.
                           Einen weiteren Gewinn für den Schnelldampfer gegenüber dem Kriegsschiff bedeutet der
                              									Wegfall des Gewichts der Armierung, das allerdings teilweise aufgewogen wird durch
                              									das Mehrgewicht der für den Unterhalt der Passagiere notwendigen Lebensmittel usw.
                              									Das Gewicht der Geschützarmierung einschließlich Unterbauten ist beim Schlachtschiff
                              									auf 4000 bis 5000 t zu veranschlagen. Es beträgt etwa 17 v. H. des Gesamtgewichts
                              									bei modernen Linienschiffen. Beim Schlachtkreuzer beläuft sich das entsprechende
                              									Gewicht auf etwa 11 bis 12 v. H.
                           Der Restbetrag entfällt auf Vorräte und anderes. Beim schnellen Ozeandampfer rechnen
                              									hierunter außer Lebensmitteln etwa 6000 bis 7000 t Kohle, Speisewasser u.a.
                              									Insgesamt mag dieser Posten bis zu 29 v. H. ausmachen. Beim Kriegsschiff tritt zu
                              									dem Gewicht der allerdings geringer bemessenen Vorräte das Gewicht der Munition, der
                              									Torpedos und anderes hinzu. Entsprechend dem geringeren Kohlenvorrat macht dieser
                              									Posten etwa 7 v. H. beim Linienschiff, etwa 8 v. H. beim Schlachtkreuzer aus.
                           Geben diese Zahlen auch nur Ueberschlagswerte, die sich von Fall zu Fall jedenfalls
                              									etwas ändern, so charakterisieren sie doch recht anschaulich die maßgebenden
                              									Faktoren, die die Gewichtsverteilung bei modernen Schiffen beeinflussen.
                              									[Engineering.]
                           Kraft.
                           –––––
                           Entwicklung und Fortschritt im Bau stationärer
                                 										Großkraftmaschinen zeigt sich am deutlichsten in der heute erreichten
                              									Einheitsgröße der einzelnen Arten. Wer Gelegenheit hatte, vor zehn und mehr Jahren
                              									die Prüffelder der großen Maschinenfabriken zu sehen, findet heute ein gänzlich
                              									verändertes Bild. Wo damals Großkolbendampfmaschinen liefen, stehen heute
                              									Großgasmaschinen
                           
                           Tabelle 1. Elektrische Zentralen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329, S. 186
                              Nr.; Art der Maschine, Treibmittel;
                                 										Normale Dauerleistung KW; Tourenzahl des Satzes; System und Anordnung;
                                 										Einzelheiten; Platzbedarf einschl. Dynamo; Bemerkungen; Hochofengasmaschine;
                                 										Koksofengasmaschine; Generatorgasmaschine; Teeröl-Dieselmaschine; Dampfturbine;
                                 										Wasserturbine; Drehstrom; Gleichstrom; Zwillingstandem Viertakt; Zwilling oder
                                 										Tandem, Zweitakt; Zwillingstandem, Viertakt; stehend und liegend, mehrzylindrig;
                                 										Curtis, stehend; AEG, liegend; AEG und Zoelly; Doppelturbine oder
                                 										Zwillingssystem; Zwillingsturbine; Gaszylinder; Durchm.; Hub; Luftkühlung;
                                 										Generator; Oberflächenkondensation; Generatoren; Gefälle; etwa; Zwilling;
                                 										Tandem; hoch; Gew.
                              
                           Tabelle 2. Gebläse und Kompressoren.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329, S. 186
                              Nr.; Zweck der Maschine;
                                 										Treibmittel; System und Anordnung; Leistung in PSe; Tourenzahl; Einzelheiten;
                                 										Bemerkungen; Hochofengebläse; Stahlwerksgebläse; Kompressoren; Gichtgas; Dampf;
                                 										Elektrizität; Zwillingstandem, liegend; Turbogebläse mit Dampfturbine;
                                 										Turbogebläse mit Elektromotor; Zweitakt-Zwilling; Viertakt-Zwillings-Tandem;
                                 										Kompound-Kolbenmaschine; Dampfturbinengebläse; lieg. Anordn., 3fach Exp.
                                 										Kolbenmaschine; Turbokompressor mit Turbine; Kolbenkompressor mit Motor;
                                 										Turbokompressor mit Motoren; normal; Gaszylinder; Windzylinder; Hub; stufig,
                                 										eingehäusig, etwa; lang; Dampfzylinder; zweigehäusig, Raumbedarf;
                                 										Frischdampfturbine, Kompressor 4trommeling; Luftzylinder in Tandembauart,
                                 										Drehstrommotor; Trommeln, für je; ein Motor
                              
                           und Turbinen. Die überlegene Wirtschaftlichkeit jener und die
                              									Einfachheit dieser, zusammen mit dem modernen Großelektromotor haben die stationären
                              									Großkolbendampfmaschinen fast ganz aus dem Felde geschlagen. Bezüglich der
                              									weiteren Steigerung der Einheitsgrößen kann man sagen, daß wir nach unseren
                              									Herstellungs- und Transportmöglichkeiten bei den Großkolbenmaschinen wohl die obere
                              									Grenze erreicht haben, während die rotierenden
                           
                           Tabelle 3. Walzwerksantriebe.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329, S. 187
                              Nr.; Art der Walzenstraße;
                                 										Treibmittel; System und Anordnung; Leistung in PSe; Tourenzahl; Einzelheiten;
                                 										Umkehrstraßen; Schwungradstraßen oder kontinuierliche Anlagen; Dampf;
                                 										Elektrizität; Hochofengas; Drehstrom; Gleichstrom; Zwillingstandem;
                                 										Drillingstandem; Einanker- oder Zweiankermotor mit Ilgner-Umformer;
                                 										Kompound-Maschine; einzylindrige Gleichstrom-Dampfmaschine; Zweitakt-Tandem;
                                 										Viertakt-Tandem; stark gebauter Walzwerkstyp, direkt gekuppelt; stark gebauter
                                 										Walzwerkstyp, direkt gekuppelt; max; Ilgner-Umformer, Motor; Schwungmasse;
                                 										Touren; Hub; Schwungrad; Zyl.-Durchm.; Trägerstraße; Blechstraße, Schwungrad;
                                 										Schienenstraße, Schwungrad; Trioblechwalzwerk, Schwungmassenrotor;
                                 										Trioblechstraße mit besonderer Schwungmasse
                              
                           schnellaufenden Großkraftmaschinen noch einer Steigerung der
                              									Leistungseinheiten fähig sind.
                           Die vorstehenden Tabellen, die eine Uebersicht geben über die heute laufenden größten
                              									Einheiten der verschiedenen Typen für besondere Verwendungszwecke und gleichzeitig
                              									den außerordentlichen Anteil der Eisenindustrie zeigen an der Entwicklung der
                              									Großkraftmaschinen, entstammen einem Aufsatz von W. Schömburg, Glasers Annalen 1913,
                              									15. Dez.
                           Dipl.-Ing. H. Monden.
                           –––––
                           Ueber den Nutzen einer ständigen Härtemessung unter
                              									Anwendung des Skleroskops gibt A. Zimmermann in der
                              									Zeitschrift für praktischen Maschinenbau vom 10. Dezember 1913 eine recht
                              									anschauliche Schilderung. Der Hauptvorzug dieses bekannten Meßgerätes (vergl.
                              									Skleroskop von Schuchardt & Schütte in D. p. J. 1913
                              									S. 205 ff.) besteht darin, daß durch den Meßvorgang der zu messende Gegenstand nicht
                              									in merkbarer Weise beschädigt wird, was besonders für die Untersuchung fertig
                              									bearbeiteter Werkzeuge wichtig ist, sowie, daß die Messung selbst sehr einfach ist,
                              									und dabei das Ergebnis unmittelbar in Härtegraden abgelesen werden kann.
                           Die außerordentliche Steigerung des Wettbewerbes hat es mit sich gebracht, daß die
                              									Metallindustrie mit einer sehr großen Zahl von Materialsorten rechnen muß, die ohne
                              									zuverlässige Hilfsmittel nicht voneinander zu unterscheiden sind. Aber selbst ein an
                              									sich bekanntes und als gut erprobtes Material erfordert dauernde Ueberwachung, da
                              									erfahrungsgemäß die charakteristischen Eigenschaften verschiedener Lieferungen
                              									erheblich voneinander abweichen können, woran garnicht einmal eine Abweichung in der
                              									chemischen Zusammensetzung Schuld zu sein braucht, sondern einfach nur eine Anomalie
                              									in der vorhergehenden Bearbeitung. Es ist z.B. durch Versuche festgestellt worden,
                              									daß zum Ziehen eines bestimmten Gegenstandes aus Eisenblech dieses keine
                              									größere Härte als 20° haben darf, womit im allgemeinen auch die Dehnbarkeit
                              									annähernd bestimmt ist. Der Kontrolleur hat nun einfach jede Blechtafel zu
                              									untersuchen und nicht bedingungsgemäße Tafeln zurückzuweisen. Eventl. ist das Blech,
                              									nachdem es ausgeglüht wurde, wieder gut verwendbar, jedenfalls wird Verlust durch
                              									Ausschuß vermieden. Anderseits kann es notwendig sein, daß das Blech eine gewisse
                              									Mindesthärte besitzen muß, wenn es beispielsweise poliert werden soll, oder wenn
                              									Gegenstände ausgestanzt werden sollen, die glatte Kanten ohne nennenswerten Grat
                              									zeigen sollen, um so die teure Nacharbeit zu sparen. Der nützlichen Anwendung des
                              									Skleroskops bietet sich in dieser Richtung ein unbegrenztes Feld.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329, S. 187
                              
                           Ein besonders wichtiges Kapitel stellt die Härtemessung im Werkzeugbau dar. Der
                              									Verfasser mag so unrecht nicht mit seiner Behauptung haben, daß infolge Fehlens
                              									einer geeigneten Härteprüfung die durchschnittliche Leistung der Werkzeuge vielfach
                              									kaum ein Viertel der erreichbaren beträgt. Da sich der Härteprozeß rechnerisch nicht
                              									voraussehen läßt, da schon jedes Material sich anders verhält, so ist man zur
                              									Erlangung des günstigsten Ergebnisses ganz auf den Versuch angewiesen für welchen es aber keinen
                              									geeigneteren Indikator gibt, als das Skleroskop. Die Abbildung zeigt an dem
                              									sprunghaften Verlauf einer Anzahl Härtekurven – die eben auch nur mit diesem
                              									Instrument ermittelt werden konnten – den einschneidenden Einfluß selbt geringer
                              									Temperaturunterschiede.
                           Noch verwickelter wird der Vorgang durch das notwendige Anlassen der Stähle, wodurch
                              									diese zwar an Härte verlieren, aber dafür um so mehr an Zähigkeit gewinnen. Es hängt
                              									in bestimmender Weise von der Stahlsorte, von der Benutzungsart, von der Schmierung
                              									bzw. Kühlung usw. des Werkzeuges ab, welche Anlaßtemperatur die vorteilhafteste für
                              									die Spanleistung ist. Ohne ein solches Härteprüfgerät ist es wohl praktisch
                              									ausgeschlossen, die erhaltenen Ergebnisse ziffernmäßig festzulegen, so daß die
                              									Erzeugung eines guten Werkzeuges mehr Zufallsache sein würde. Hiermit ist es wohl
                              									auch zu erklären, daß häufig über eine Stahlmarke von verschiedenen Stellen aus ganz
                              									entgegengesetzte Urteile abgegeben werden.
                           Auch bei der Beurteilung von Schnellschnittstahl gibt das Skleroskop wertvolle
                              									Aufschlüsse. Die Ueberlegenheit dieses Stahles beruht ja bekanntlich nur auf der
                              									Fähigkeit, hohe Temperaturen ohne Weichwerden zu ertragen. Statt langwierige und
                              									immerhin doch verschiedenen Zufällen unterworfene Arbeitsvergleiche zu unternehmen,
                              									schlägt Verfasser vor, die Vergleichsstähle stufenweise immer höher anzulassen, und
                              									bei laufender Kontrolle der Härte zu untersuchen, welcher Stahl seine Härte am
                              									wenigsten verliert, da dieser dann auch die höchste Spanleistung sichert.
                           Ebenso bei der Kontrolle von im Einsatz gehärteten Teilen läßt sich Ausschuß der
                              									verschiedensten Art ohne weiteres erkennen. In Amerika ist man schon dazu
                              									übergegangen, die Grenzwerte der verlangten Härten der wichtigsten
                              									Konstruktionsteile in die Normalienbücher aufzunehmen und die Arbeitstücke daraufhin
                              									nicht minder zu prüfen, als die Maße nach dem Grenzlehrensystem.
                           R. Müller.
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                           Ueber das Verhalten des Kupfers bei der
                                 										Kerbschlagbiegeprobe macht Baucke in den
                              									Mitteilungen des VI. Kongresses des Internationalen Verbandes für die
                              									Materialprüfungen der Technik einige bemerkenswerte Angaben.
                           Die Untersuchungen wurden nach der bekannten Frémontschen
                              									Methode an eingekerbten Stäben von 7 × 10 mm Querschnitt vorgenommen. Die Versuche
                              									zeigten, daß gegossenes Kupfer eine geringe spezifische Brucharbeit besitzt; diese
                              									steigt infolge Schmiedens an und erreicht bei ⅕ der ursprünglichen Dicke ihr
                              									Maximum, um von da an konstant zu bleiben.
                           Sauerstoffhaltiges Kupfer hat eine geringere spezifische Schlagarbeit als völlig
                              									reduziertes Kupfer. Wenn auch fremde Beimengungen in geringen Gehalten keine allzu
                              									großen Störungen bemerken lassen, so macht hiervon jedoch Wismut eine Ausnahme. Ein
                              									Gehalt von etwa 0,02 v. H. Bi soll nach Baucke die Brucharbeit vollständig herunterdrücken.
                           Kalt gezogenes Kupfer zeigt bei einer Ausglühtemperatur von 200° schon eine Erhöhung
                              									der spezifischen Schlagarbeit; diese erreicht bei etwa 700° C ihr Maximum, um- beim
                              									Ueberhitzen wieder zu sinken.
                           Auf sauerstoffreies Kupfer übt Wasserstoff keinen Einfluß aus; dagegen tritt
                              									bekanntlich bei Sauerstoffhaltigem Material eine Lockerung des Gefüges auf, durch
                              									welche die spezifische Schlagarbeit wesentlich herabgedrückt wird.
                           Bislang wurden Kerbschlagversuche an Kupfer nur sehr wenig ausgeführt. Die Versuche
                              									des Verfassers obiger Arbeit dürften daher wohl geeignet sein, das Interesse auf
                              									diesen Gegenstand zu richten.
                           Dr.-Ing. W. Müller.
                           –––––
                           Ueber die Ursachen von Rißbildung in Verbrennungsmaschinen und
                                 										die Mittel zu ihrer Verhütung. Bei Verbrennungsmaschinen treten sehr hohe
                              									Temperaturunterschiede innen und außen im Deckel und Boden des Zylinders und im
                              									Kolben auf, nach den Untersuchungen Junkers von etwa
                              									200°. Dem entsprechen Zug- und Druckspannungen von annähernd 900 kg/cm2. Hierzu kommt noch die Beanspruchung durch den
                              									inneren Ueberdruck, die bei einem Zylinderdurchmesser von 500 mm 350 bis 400
                              										kg/cm2 beträgt. Die Gesamtspannungen stehen
                              									also an der Grenze des Zulässigen. Was aber die Sache besonders gefährlich macht,
                              									sind die örtlichen periodischen Wärmeansammlungen. Das Material wird an der
                              									erwärmten Stelle um einen bleibenden Betrag gestaucht oder gestreckt, sobald die
                              									Beanspruchung die Elastizitätsgrenze überschreitet. Nach dem Temperaturausgleich muß
                              									sich das gestauchte Material unter dem Einfluß der Umgebung wieder strecken, was zur
                              									Rißbildung führen muß. Aber auch wenn die Elastizitätsgrenze des Materials nicht
                              									überschritten wird, können die periodischen Wärmedehnungen und Stauchungen mit der
                              									Zeit zu einer Rißbildung führen. Zur Vermeidung dieser Gefahr muß der Konstrukteur
                              									darauf bedacht sein, daß die aus der Wärme und dem Ueberdruck resultierenden
                              									Beanspruchungen der Konstruktionsteile nicht zu hoch werden und daß besonders starke
                              									örtliche Wärmestauungen vermieden werden. Der Wärmeübergang nach außen muß also
                              									möglichst begünstigt werden durch Rauhungen oder Rippen an der Außenseite, durch
                              									ausreichende Kühlwassergeschwindigkeit und Schutz gegen alle wärmestauenden
                              									Ablagerungen im Kühlmantel. Am meisten wärmestauend wirkt ein Belag von Dampf-,
                              									Luft- oder Gasblasen. Die Ansammlung von solchen ist daher möglichst hintanzuhalten
                              									durch richtige Führung des Wassers durch die Kühlräume. Dabei sind alle
                              									Unstetigkeiten, plötzliche Querschnitts- und Richtungsänderungen zu vermeiden; wo
                              									sich Hohlräume bilden können, sollen sie nicht auf der dem Zylinderinnern
                              									zugewandten Seite des Kühlmantels liegen. Dampf kann sich bei den in
                              									Verbrennungsmaschinen auftretenden Temperaturen im Kühlmantel leicht bilden und die
                              									Wandung förmlich mit einem Dampfpelz überziehen. Das wirksamste Mittel gegen die schädliche
                              									Wirkung von Luft-, Gas- und Dampfblasen besteht darin, daß man das Kühlwasser unter
                              									Druck durch die Kühlräume führt. Bei einer Drucksteigerung von 8 at wird z.B. die
                              									Dampfbildung um 70° hinaufgerückt und das Volumen der Luft- und Gasblasen auf ⅛
                              									verringert. Eine Führung des Wassers in geschlossener Leitung verringert den
                              									Kraftverbrauch bei dem höheren Druck. Zweckmäßig ist auch der Einbau eines
                              									Entlüfters in die Kühlleitung. Auf Schiffen sollte zur Kühlung Süßwasser in
                              									geschlossener Leitung verwendet werden. [Gümbel in Schiffbau 1913, Heft 7.]
                           Meuth.
                           –––––
                           Wassermessungen auf chemischem Wege. Nach dem Verfahren
                              									von Boucher kann das Verbrauchswasser einer Turbine in
                              									der Weise gemessen werden, daß man in die Druckleitung eine stets gleiche Menge
                              									stark konzentrierte Kochsalzlösung fließen läßt und dann durch chemische Analyse das
                              									Lösungsverhältnis im Unterwasser und in der Druckleitung feststellt – mit Hilfe der
                              									Menge von Silbernitratlösung, die einen Farbwechsel der entnommenen Proben
                              									hervorruft. Neuere Versuche an einer Turbine, die mit 50 m Gefälle arbeitet, haben
                              									den Nachweis erbracht, daß dieses Meßverfahren durchaus zuverlässige Ergebnisse
                              									liefert, die sicher bis auf 1 v. H. genau sind. Dabei wurden zwei Versuchsmessungen
                              									gemacht, die eine bei voller, die zweite bei halber Belastung der Turbine.
                           Pr.
                           –––––
                           Funkentelegraphische Erfolge. Von den Stationen Yap und
                              									Nauru in der Südsee hat der Kreuzer Nürnberg auf der Fahrt nach Mexiko bis auf 12200
                              									bzw. 9200 km Entfernung einwandfreie drahtlose Nachrichten erhalten. Desgleichen
                              									konnten sich die Schiffe des ostasiatischen Geschwaders mit der Station Tsingtau auf
                              									5200 km wechselseitig unterhalten, während eine einseitige Verbindung von der
                              									Station nach den Schiffen hin bis auf 7400 km möglich war.
                           Pr.
                           –––––
                           Neue Leuchtbojen für Schiffe in Gefahr. Die neuen Bojen
                              									sind nach einer Erfindung von Marschebourg elektrische
                              									Glühbirnen, die in einer Zelluloidhülle mit einer gegen den Wärmeunterschied
                              									schützenden Flüssigkeit umgeben sind. Die Zelluloidhülle schützt die Glasbirne
                              									gleichzeitig gegen Zerbrechen. Die Lampen werden durch Drähte vom Schiff aus
                              									gespeist und sind imstande eine ziemlich große Fläche der Umgebung zu beleuchten.
                              									Ein wesentlicher Fortschritt wäre es ja entschieden, die Lampen drahtlos zum
                              									Leuchten zu bringen.
                           Pr.
                           –––––
                           Die deutsche Maschinenindustrie auf dem Weltmarkt im Januar
                                 										1914. Im Januar 1914 hat sich, wie der Verein deutscher
                              									Maschinenbauanstalten mitteilt, die Einfuhr an eigentlichen Maschinen nach
                              									Deutschland auf 8642 t im Werte von 7778000 M belaufen und damit den Vormonat um
                              									rund 3000 t oder 2,2 Mill. M übertroffen. Gegenüber dem Monat Januar des Vorjahres
                              									ist sogar eine Steigerung der Einfuhr um 3700 t im Werte von 3,2 Mill. M zu
                              									verzeichnen. Den Hauptanteil an der Maschineneinfuhr (etwa 66 v. H.) haben nach wie
                              									vor landwirtschaftliche Maschinen, Textilmaschinen, Werkzeugmaschinen und
                              									Nähmaschinen. Auffallend ist die für den Wintermonat außerordentlich hohe
                              									Einfuhrziffer von landwirtschaftlichen Maschinen. Sie hatte schon im Dezember v. J.
                              									ein sprunghaftes Anwachsen gezeigt und ist jetzt abermals von 1600 t in die Höhe
                              									geschnellt auf 4237 t (gegen 545 t im Januar 1913). In beiden Fällen ist diese
                              									Zunahme allein auf die Einfuhr an Mähmaschinen zurückzuführen, die zu 98 v. H. von
                              									den Vereinigten Staaten geliefert werden. In ähnlicher Weise wuchs die Einfuhr der
                              									im statistischen Warenverzeichnis unter „sonstige Maschinen“ aufgeführten
                              									Maschinengattungen auf mehr als das Dreifache des Monats Dezember an, nämlich auf
                              									1011 t, ein Betrag, der in keinem Monat des Vorjahres auch nur annähernd erreicht
                              									wurde. An Textilmaschinen wurden eingeführt 1876 t (2280 t im Januar 1913) im Werte
                              									von 1,1 Mill. M, wovon der Hauptteil auf Baumwollspinnmaschinen entfällt. Die
                              									Werkzeugmaschineneinfuhr ist auf 430 t im Werte von rund ½ Mill. M zurückgegangen;
                              									sie bleibt damit wesentlich hinter dem Betrag vom Januar des Vorjahres (607 t) wie
                              									auch hinter demjenigen fast aller übrigen Monate zurück. Auch die
                              									Nähmaschineneinfuhr weist einen Rückgang auf 175 t (im Vorjahr 184 t) im Werte von
                              									372000 M auf.
                           Außer den eigentlichen Maschinen wäre noch zu erwähnen. die Einfuhr von Kraftwagen
                              									und Kraftfahrrädern, die sich mit 141 t bzw. 2 t ungefähr auf gleicher Höhe hält wie
                              									im Januar 1913, dagegen erheblich hinter dem Gesamt-Jahresdurchschnitt des Jahres
                              									1913 zurückbleibt. Umgekehrt verhält es sich mit den Schreibmaschinen und
                              									Kontrollkassen, deren Einfuhrziffer sich auf 109 t im Werte von rund 0,9 Mill. M
                              									erhöht hat.
                           Die Ausfuhr der eigentlichen Maschinen steht mit 41205 t im Werte von 48,3 Mill. M
                              									etwa auf der gleichen Höhe wie im Januar 1913, bleibt aber hinter allen übrigen
                              									Monaten dieses Jahres, besonders hinter dem Dezember mit seinem hohen Betrag von
                              									82730 t, wesentlich zurück.
                           Von besonderer Bedeutung ist der Vergleich der Einheitswerte in der Ein- und Ausfuhr,
                              									es ergibt sich für 1 t als Wert in Mark für die letzten Monate:
                           
                              
                                 
                                 Oktober1913
                                 November1913
                                 Dezember1913
                                 Januar1914
                                 
                              
                                 in der Einfuhr
                                 960,5
                                 998,0
                                 988,6
                                 900,0
                                 
                              
                                 in der Ausfuhr
                                 1165,0
                                 1123,9
                                 999,4
                                 1171,9
                                 
                              
                           während der gleiche Wert für den Durchschnitt des ganzen
                              									Jahres 1913 sich in der Einfuhr auf 936,9, in der Ausfuhr auf 1160,9 belief. Der
                              									erhebliche Unterschied dieser Werte zeigt, daß im Januar die Maschineneinfuhr,
                              									verglichen mit der deutschen Ausfuhr, verhältnismäßig geringwertige Erzeugnisse
                              									umfaßt.
                           Die Ausfuhr für die einzelnen Maschinengattungen und auch für einige wichtige, mit
                              									dem Maschinenbau zum Teil unmittelbar zusammenhängende Erzeugnisse, wie namentlich
                              									Dampfkessel und Fahrzeuge, nach Gewichtsmengen zeigt, im Vergleich mit dem Monat Januar des
                              									Vorjahres, folgende Aufstellung:
                           
                              
                                 Es wurden ausgeführt an
                                 Januar1914t
                                 Januar1913t
                                 Durchschnittdes Jahres1913t
                                 
                              
                                 Lokomotiven,
                                    											Dampfstraßen-    walzenLokomobilenDampfmaschinensonstigen
                                    											Kraftmaschinen, einschl.    Verbrennungs- und
                                    											Explosions-    motorenNähmaschinenBaumwollspinnmaschinenWebereimaschinensonstigen
                                    											TextilmaschinenWerkzeugmaschinenlandwirtschaftlichen
                                    											MaschinenBrennerei-, Brauerei-,
                                    											Mälzerei-,    ZuckerindustriemaschinenMüllereimaschinenMaschinen
                                    											für Holzstoff- und    PapierherstellungPumpenEis- und
                                    											KältemaschinenHebemaschinen, einschl. KraneBaggern,
                                    											RammenBuchdruck- und SetzmaschinenBuchbinderei- und
                                    											Papierwaren-    herstellungsmaschinenVentilatoren und
                                    											GebläsenMaschinen für Leder- und
                                    											Schuh-    herstellungMaschinen der Kalk-, Lehm-,    Ton-,
                                    											ZementindustrieAufbereitungsmaschinensonstigen
                                    											MaschinenMaschinenteilen
                                   1918    924    209  2335  1998    266  1472  2116  8120  2061  2146    656  1379  1320    150  2549    875  1220    537    404    332    733    550  2521  4414
                                   2314    950    424  2992  2085      57  1788  2150  7680  2193  1020  1067    585  1420    106  1450    168    972    507    296    394  1304    533  2275  4266
                                   4505  1398    623  4754  2225    198  1772  2113  7526  3387  2213  1159    889  1264    162  2040    600  1017    516    449    338  1568  1164  2662  4947
                                 
                              
                                 Maschinen zusammen
                                 41205
                                 38996
                                 49489
                                 
                              
                                 DampfkesselnEisenbahn- und
                                    											Straßenbahnfahr-    zeugenKraftwagenKrafträdernFahrrädernLuftfahrzeugen,
                                    											lenkbarenTeilen von Kraftwagen, Kraft-    rädern, Fahrrädern und
                                    											Luft-    fahrzeugenRechen- und
                                    											Schreibmaschinen,    Kontrollkassen
                                   2922  6275    819        6    123        1  2002    106
                                   2759  8072  1058      27    133        3  1270      67
                                   3547  6365  1058      26    155        3  1470      64
                                 
                              
                           Beim Vergleich der Ausfuhrziffern der beiden angeführten Monate zeigen sich einige
                              									besonders stark hervortretende Unterschiede. Bei den Baumwollspinnmaschinen und den
                              									Maschinen für Brauerei, Brennerei, Mälzerei und Zuckerindustrie war die
                              									Ausfuhrziffer im Januar 1913 besonders niedrig, die Ausfuhr im Januar 1914 nähert
                              									sich dagegen stark dem Durchschnitt des ganzen Jahres. Bei anderen
                              									Maschinengattungen dagegen, z.B. bei den Maschinen für Holzstoff- und
                              									Papierherstellung, bei den Hebemaschinen und Kranen, Baggern und Rammen, Buchdruck-
                              									und Setzmaschinen, ist eine Zunahme der Ausfuhr nicht nur gegenüber dem Januar,
                              									sondern auch gegen die übrigen Monate des Vorjahres außer dem Dezember zu
                              									verzeichnen. Die Ausfuhr von Kraftfahrrädern (für 54000 M) ist noch weiter
                              									zurückgegangen, wie schon Ende des letzten Jahres, sie weist kaum noch ein Viertel
                              									des Betrages der ersten Monate des Jahres 1913 auf. Die Ausfuhr der sonstigen
                              									Fahrräder (für 370000 M) hat zwar gegenüber den letzten Monaten wieder zugenommen,
                              									steht aber noch um ein Drittel hinter dem Monatsdurchschnitt des Vorjahres. Die
                              									Ausfuhrziffer der Rechen- und Schreibmaschinen samt Kontrollkassen hat sich mit
                              									einem Werte von rund 1,4 Mill. M gegenüber dem Durchschnitt des Jahres 1913 um etwa
                              									50 v. H. erhöht.
                           –––––
                           Verwendung von Flugzeugen in technischen Betrieben. Nicht
                              									umsonst gilt Amerika als das Land der wirklich praktischen Anwendungen; das zeigt
                              									das folgende Beispiel für die Verwendung der Flugmaschine:
                           Eine Elektrizitätsgesellschaft hat den Flieger Forber
                              									verpflichtet, wöchentlich zweimal die der Gesellschaft gehörigen Kabellinien
                              									zwischen Oakland und Oroville zu untersuchen. Es machte bisher immer große
                              									Schwierigkeiten und verursachte unangenehme Zeitverluste, Brüche aufzufinden. Diesem
                              									Uebelstande kann die Flugmaschine tatsächlich leicht abhelfen. Um auch sofort
                              									Ausbesserungen vornehmen zu können, wird der Flieger von einem Arbeiter mit den
                              									nötigen Werkzeugen und Ausbesserungsmaterial begleitet.
                           Eine zweite praktische Verwendung hat eine englischnorwegische Reederei veranlaßt,
                              									die schon seit Jahren eine regelmäßige Verbindung mit den Mündungen des Ob und
                              									Jenissei unterhält, die aber oft durch Treibeis erschwert oder unterbrochen wird.
                              									Die Gesellschaft beabsichtigt, jeden ihrer drei Dampfer mit einem Flugzeug
                              									auszurüsten, das bei vorkommenden Gelegenheiten die offene Fahrtrinne erkunden soll.
                              									Das hat bisher häufig unnütze Versuchsfahrten veranlaßt, die man durch die Flieger
                              									zu vermeiden hofft.
                           Pr.
                           –––––
                           Ein neues Voltmeter für hohe Spannungen. Ein der Firma Siemens & Halske patentiertes neues
                              									Hochspannungsvoltmeter benutzt in eigenartiger Weise den elektrischen Wind zum
                              									Messen der Spannung. Die Stärke dieses sogenannten Windes (Ausstrahlung der
                              									Elektrizität aus Spitzen) ist der Spannung direkt proportional, so daß der Wind zum
                              									Messen der Stromspannung auch unmittelbar benutzt werden kann. Die Einrichtung des
                              									Voltmeters ist folgende: Die Ausstrahlung findet in einem offenen Rohre statt,
                              									dessen über der strahlenden Spitze liegende Oeffnung durch einen nicht ganz dicht
                              									schließenden Kolben verschlossen ist. Auf diesen wirkt nun die Ausstrahlung vermehrt
                              									um die am offenen Ende durch den Wind angesaugte Luft. Die Bewegung des Kolbens wird
                              									auf einen Zeiger übertragen, der an einer Teilung sofort die entsprechende Spannung
                              									anzeigt. Eine Spiralfeder sorgt dafür, daß der Kolben nach Aufhören der Strömung
                              									wieder in seine Anfangslage zurückgedrückt wird.
                           
                              Pr.