| Titel: | Polytechnische Rundschau. | 
| Autor: | Eckstein | 
| Fundstelle: | Band 330, Jahrgang 1915, S. 189 | 
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                        Polytechnische Rundschau.
                        Polytechnische Rundschau.
                        
                     
                        
                           Lokomotiv-Wasserstationen. Das von der Lokomotive
                              									während der Fahrt verdampfte Wasser wird aus dem Wasservorrat wieder ergänzt, der
                              									auf der Lokomotive selbst oder auf einem besonderen Tender mitgeführt wird. Das
                              									Fassungsvermögen eines solchen Tenders ist im Laufe der Zeit von 8 auf 31 m3 für Wasser und von 2,5 auf 4 t für Kohlen
                              									gestiegen. Um den Wasservorrat einer Lokomotive rechtzeitig ergänzen zu können, sind
                              									Wasserstationen in solchen Entfernungen voneinander anzulegen, daß die
                              									Wasserversorgung der Lokomotive gesichert ist. Diese Wasserstationen müssen außer
                              									dem Lokomotivspeisewasser noch Wasser zum Auswaschen der Lokomotivkessel, zur
                              									Speisung von Dampfkesseln für Werkstätten und Gasanstalten, zur Reinigung der Wagen,
                              									der Bahnsteige und Kohlenlager, für Feuerlöschzwecke usw. liefern.
                           Die Entfernung zweier Wasserstationen bestimmt sich aus dem Wasserbedarf einer
                              									Lokomotive zwischen zwei Haltestellen, oder auch aus dem Kohlenverbrauch, da dieser
                              									dem Wasserverbrauch verhältnisgleich ist. Es kann hier für Sattdampflokomotiven eine
                              									7,4-fache, für Heißdampfmaschinen eine 6,7-fache Verdampfung angenommen werden. Es
                              									schwankt dementsprechend der Wasserverbrauch zwischen 0,09 und 0,16 m3 für das Kilometer. Die meisten Tender fassen
                              									zurzeit 10 bis 21 m3 Wasser, 2 m3 davon müssen stets im Tender zurückbleiben, zum
                              									Gebrauch des Lokomotivkessels verbleiben somit 8 bis 19 m3. Mit Berücksichtigung des kleinsten
                              									Tenderinhalts ergibt sich somit die Entfernung der Wasserstationen zu
                              										\frac{8}{0,16}=50\mbox{ km}. Wird dabei mit der Möglichkeit
                              									gerechnet, daß eine Wasserstation unbrauchbar wird, so muß im Tender noch genügend
                              									Wasser vorhanden sein die nächste Wasserstation zu erreichen. Damit ergibt sich die
                              									Entfernung zu 25 km. In Wirklichkeit ist die Entfernung zweier benachbarter
                              									Wasserstationen 15 bis 20 km für Gebirgsstrecken und 20 bis 30 km für
                              									Flachlandstrecken. Bei der Arlbergbahn sind die Wasserstationen 5 km, bei der
                              									Gotthardtbahn 8 km voneinander entfernt. Für wieviel Kilometer der Wasservorrat bei
                              									einigen Tenderlokomotiven ausreicht, zeigt die folgende Zusammenstellung:
                           
                              
                                 Lokomotiv-Bauart
                                 Vorrat auf derLokomotive
                                 
                              
                                 an Wasserfür km
                                 an Kohlefür km
                                 
                              
                                 C-Zweizyl.-Heißd.-Zw.-Tenderlokomotive
                                 30,9
                                 83,0
                                 
                              
                                 1 C-Zweizyl.-Heißd.-Zw.-Tenderlokomotive
                                 38,7
                                 115,6
                                 
                              
                                 D-Zweizyl.-Sattd.-Zw.-Tenderlokomotive
                                 42,9
                                 144,5
                                 
                              
                                 E-Zweizyl.-Heißd.-Zw.-Tenderlokomotive
                                 39,2
                                 95,6
                                 
                              
                                 2-C-2-Zweizyl.-Heißd.-Zw.-Tenderlokomot.
                                 82,0
                                 236
                                 
                              
                           Für das Auswaschen eines Lokomotivkessels rechnet man 5 bis 10 m3, für eine Kesseldruckprobe 5 bis 7 m3, für Feuerlöschzwecke an jedem Schlauchanschluß
                              									350 bis 400 l/Min., für die Reinigung eines Viehwagens 2 m3 usw. Ist auf diese Weise die Größe des
                              									Wasserbehälters nach dem größten Wasserbedarf berechnet, so rundet man ihn
                              									entsprechend auf 50, 100, 200, 300, 400, 600, 800, 1000, 1500, 2000 m3 usw. auf. (Glasers Annalen für Gewerbe und
                              									Bauwesen 1914, S. 61.)
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                           Feuerlose Lokomotiven. Die feuerlosen Lokomotiven wurden
                              									von dem Deutsch-Amerikaner Dr. Lamm erfunden, der etwa im Jahre 1870 auf den
                              									Gedanken kam, als Wärmespeicher und Dampfquelle für kleine Lokomotiven heißes Wasser
                              									zu benutzen. Die erste Lokomotive dieser Art wurde für die Straßenbahn
                              									Carrolten-New-Orleans in den Dienst gestellt. Weitere Verbesserungen wurden von dem
                              									Deutschen Scheffler und von dem Franzosen Francq ausgeführt.
                           Nach dem Verfahren von Lamm wurden in einem ortfesten Kessel Wasser auf 200° C
                              									erwärmt, und damit wurde dann der Lokomotivkessel gefüllt. Hierbei traten erhebliche
                              									Wärme- und Spannungsverluste ein. Francq leitete deshalb
                              									Dampf von etwa 15 at Spannung in den mit Wasser gefüllten Lokomotivkessel. Auf die
                              									Erfindung der Heißwasserlokomotive setzte man große Hoffnungen und glaubte das
                              									billigste Beförderungsmittel für Klein- und Straßenbahnen gefunden zu haben. Ihre
                              									Abhängigkeit von einer ortfesten Kesselanlage, ihr verhältnismäßig hohes Gewicht und
                              									die Unmöglichkeit, sie zu überlasten, machen sie für diesen Zweck ungeeignet. Im
                              									Strecken- und Verschiebedienst hat dagegen die feuerlose Lokomotive ihr geeignetes
                              									Arbeitsfeld gefunden.
                           
                           Wie schon erwähnt, tritt beim Füllen des Wasserbehälters einer feuerlosen
                              									Lokomotive Dampf aus einem ortfesten Kessel mit nahezu gleichbleibender Spannung in
                              									das Wasser des Lokomotivkessels ein und gibt dort seinen Gesamtwärmeinhalt ab. Wenn
                              									hier dann der Dampfdruck fast ebenso groß geworden ist wie im Erzeugerkessel, dann
                              									ist das Füllen der feuerlosen Lokomotive beendet. Die Zeitdauer einer Füllung- hängt
                              									in erster Linie von der Größe der ortfesten Kesselanlage ab. Bei einem
                              									Flammrohrkessel kann die stündliche Dampferzeugung zu 20 bis 22 kg/m2 Heizfläche angenommen werden. Bei einem
                              									Wasserrohrkessel dagegen kann mit 25 bis 30 kg/m2
                              									Dampferzeugung gerechnet werden. Das zum Füllen der Lokomotive notwendige
                              									Dampfgewicht Gf
                              									berechnet sich aus der Gleichung
                           Gf
                              										(if'' – ia') = Qe (ia' – ie').
                           Qe ist das Wassergewicht, das vor Beginn der Füllung in der Lokomotive
                              									enthalten ist, ie' die
                              									zugehörige Flüssigkeitswärme. Nach der Füllung besitzt das Wassergewicht in der
                              									Lokomotive die Flüssigkeitswärme ia'. Der Wärmeinhalt des Fülldampfes ist if''. In obiger
                              									Gleichung bleiben jene Wärmemengen unberücksichtigt, die an das Kesselblech und die
                              									umgebende Isoliermasse dabei abgegeben werden, dementsprechend ist mit einem
                              									Zuschlag von etwa 10 v. H. zu rechnen.
                           Die Füllzeit F der Lokomotive bestimmt sich aus
                              									folgender Gleichung:
                              										F=\frac{G_{\mbox{f}}\,\times\,60}{H\,\times\,D} Minuten,
                              									wobei H die Heizfläche des Erzeugerkessels und D die stündlich erzeugte Dampfmenge für 1 m2 Heizfläche bedeutet. Die Füllzeit kann nach
                              									obiger Gleichung nur dann berechnet werden, wenn der gesamte im Erzeugerkessel
                              									entwickelte Dampf während dieser Zeit zur Füllung der Lokomotive verwendet wird.
                           Bezeichnet Qa das
                              									Wassergewicht in kg, das nach erfolgter Füllung zu Anfang der Arbeitsleistung im
                              									Lokomotivkessel sich befindet, so läßt sich das aus dem Kessel einer feuerlosen
                              									Lokomotive erzeugte Dampfgewicht (Qa
                              									– Qe) aus der Gleichung
                              									errechnen:
                           
                              Q_{\mbox{a}}-Q_{\mbox{e}}=Q_{\mbox{a}}\,\left(1-\frac{\frac{r_{\mbox{a}}+r_{\mbox{e}}}{2}-i_{\mbox{a}}'}{\frac{r_{\mbox{a}}+r_{\mbox{e}}}{2}-i_{\mbox{e}}'}\right),
                              
                           wobei \frac{r_{\mbox{a}}+r_{\mbox{e}}}{2}
                              									die mittlere Verdampfungswärme bezeichnet. Das Wassergewicht Qa ist in allen Fällen bekannt, es
                              									entspricht der meist am Wasserstandsglas angebrachten Höhenmarke. (Zeitschrift Rauch
                              									und Staub 1915 S. 73 bis 82.)
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                           Motorlokomotiven. Verbrennungskraftmaschinen werden erst
                              									in neuerer Zeit zum Antrieb von Lokomotiven verwendet. Um ein schnelles und sicheres
                              									Anfahren, Umsteuern und Anhalten hierbei zu erhalten, wurde zuerst die
                              									Kraftübertragung mittels Druckluft, Druckwasser oder Elektrizität versucht. Eine von
                              									der Gasmotorenfabrik Deutz im Jahre 1893 erbaute
                              									12-pferdige Petroleum-Druckluftlokomotive hatte bereits einen
                              									Gesamtwirkungsgradvon 56 v. H., und die im Jahre 1895 erbaute
                              									Petroleumlokomotive mit elektrischer Kraftübertragung einen solchen von 68 v. H.
                              									Diese Lokomotiven konnten aber trotz ihrer guten Regelbarkeit wegen der hohen Kosten
                              									und des geringen Wirkungsgrades bei kleinen und mittleren Leistungen nicht
                              									wirtschaftlich arbeiten.
                           Auch bei Klein- und Straßenbahnen hat man bereits versucht, zum Antrieb
                              									Leuchtgasmotoren zu verwenden. Die deutsche Gasbahn-Gesellschaft in Dessau hat die
                              									beiden Straßenbahnen in Dessau und in Hirschberg ausgeführt. Lokomotiven mit
                              									Gasmotoren wurden bei der Kleinbahn Dessau–Wörlitz und Ludwigshafen–Frankenthal
                              									verwendet. Mit den von der Gasmotorenfabrik Deutz
                              									gelieferten Gaslokomotiven konnte ein wirtschaftlicher Betrieb nicht aufrecht
                              									erhalten werden, weil diese Lokomotiven im Verhältnis zu ihrer Leistung zu schwer
                              									und teuer waren.
                           Im Jahre 1896 hat die Gasmotorenfabrik Deutz die erste
                              									Grubenlokomotive gebaut. Bei einer Leistung von 6 PS konnte sie auf wagerechter
                              									Strecke 20 t Zuglast mit 5 km Geschwindigkeit in der Stunde fördern. Somit war der
                              									Motorlokomotive ein großes neues Gebiet erschlossen. Der mit mäßiger Umdrehungszahl
                              									laufende, liegend angeordnete einzylindrige Motor hat sich hier am besten bewährt.
                              									Es sind bis jetzt Lokomotiven mit einer Leistung von 40 PS bei 300 bis 400
                              									Umdrehungen i. d. Min. gebaut worden. Zur Kraftübertragung wird die
                              									Zahnradübersetzung verwendet.
                           Um die Verdichtung im Arbeitszylinder den verschiedenen Brennstoffen anpassen zu
                              									können, ist in der Schubsfange in bekannter Weise ein auswechselbares Zwischenstück
                              									vorgesehen. Der Zylinder ist von einem großen Kühlwasserraum umgeben und besitzt
                              									eine auswechselbare Laufbüchse. Der Motor wird mit einer Handkurbel in Gang gesetzt,
                              									die lebendige Kraft, die beim Leerlauf des Motors in den beiden Schwungrädern
                              									aufgespeichert wird, reicht hin, um die Beschleunigungsarbeit beim Anfahren zu
                              									leisten. Beim Anhalten von kürzerer Dauer wird der Motor nicht abgestellt. Die
                              									Fahrgeschwindigkeit läßt sich vom Führerstand aus mittels eines Hebels ändern, der
                              									auf eine Feder des Reglers einwirkt. Je nach der Größe der Lokomotive erhält sie
                              									zwei oder mehr Uebersetzungen für Geschwindigkeiten bis zu 25 km i. d. Std. Das
                              									Triebwerk besteht aus Zahnrad- und Ketten- oder aus reinen Zahnradgetrieben. Es kann
                              									durch Ein- und Ausschalten von Reibungs- oder Klauenkupplungen auf Vorwärts- und
                              									Rückwärtsfahrt und geringere Fahrgeschwindigkeit übergegangen werden, ohne dabei den
                              									Gang des Motors zu beeinflussen.
                           Auf den Kühlmantel des Motors ist der Wasserbehälter aufgesetzt, dessen Wasserinhalt
                              									für einen mehrstündigen Betrieb genügt. Durch Verdampfungskühlung wird hier der
                              									Kühlwasserverbrauch auf 1 bis 1,5 kg für die Pferdekraftstunde verkleinert. Die
                              									Motorlokomotiven können so gebaut werden, daß sie unbedenklich auch in
                              									Schlagwettergruben Verwendung finden können. Hierzu müssen Einrichtungen vorhanden
                              									sein, die eine Entzündung brennbarer Gase am Motor ausschließen, ebenso müssen die Abgase des Motors
                              									abgekühlt werden. Es sind bereits vier bis fünf Motorlokomotiven auf solchen
                              									Strecken gleichzeitig in Betrieb, ohne daß dadurch die Luft merkbar verschlechtert
                              									wird. Alle Oeffnungen für Lufteintritt, für Auspuff usw. sind mehrfach durch
                              									Drahtsiebe abzuschließen.
                           Die große Betriebsicherheit der Motorlokomotiven hat zu ihrer großen Verbreitung
                              									geführt. Der stündliche Brennstoffverbrauch für die Pferdestärke beträgt bei Benzin-
                              									oder Schwerbenzinbetrieb 0,3 kg, bei Benzol- oder Rohbenzolbetrieb 0.25 und bei
                              									Spiritus- oder Petroleumbetrieb 0,38 kg. Bis jetzt sind etwa 1500 Motorlokomotiven
                              									von der Gasmotorenfabrik Deutz für Gruben-, Feld-, Wald-
                              									und Industriebahnenbetrieb und ebenso für den Verschiebedienst geliefert worden.
                              									(Glasers Annalen für Gewerbe und Bauwesen 1915 S. 11 bis 14.)
                           W.
                           
                        
                           Die größte Karusselldrehbank Amerikas, eine schwere
                              									Maschine von 11000 mm ∅. Die große bisher in den Vereinigten Staaten gebaute
                              									Karusselldrehbank ist vor einiger Zeit in der Brooklyner Schiffsbauwerft zur
                              									Aufstellung gelangt. Sie ist von der Niles-Bement-Pond Company in ihren Werken zu Hamilton (Ohio)
                              									ausgeführt worden. Ihr Drehdurchmesser beträgt 36' (etwa 11 m) und die Höhe unter
                              									den Werkzeugen 12' (3650 mm). Dieser große Drehdurchmesser wird bedingt durch die
                              									Bearbeitung von Drehschienen für die Geschütztürme der 35 und 40 cm-Kanonen der
                              									neuen amerikanischen Schlachtschiffe. Die Maschine wird ebenfalls zum Ausbohren von
                              									Zylindern sowie zum Bearbeiten von Gußstücken für die großen Dampfturbinen der
                              									amerikanischen Kriegsschiffe verwendet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 330, S. 191
                              Abb. 1.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 330, S. 191
                              Abb. 2.
                              
                           Die hervortretende Eigentümlichkeit im Aeußern der Maschine ist, daß sie nicht
                              									nach dem Typ der Karusselldrehbänke mit verschiebbaren Ständern gebaut ist, sondern
                              									eine normale Querbalkenmaschine mit einem Drehdurchmesser von 36' 2'' (etwas über 11
                              									m) mit feststehenden Ständern darstellt. Man kann sich ein Bild von der gewaltigen
                              									Größe und Massigkeit derselben machen, wenn man die Tatsache berücksichtigt, daß das
                              									Gesamt-Nettogewicht einschließlich der Motoren über 335000 kg beträgt.
                           Der Tisch ist für eine Belastung von mehr als 91000 kg berechnet. Die
                              									außergewöhnliche Größe des Tisches (10 m ∅) machte es erforderlich, ihn in drei
                              									Teilen zu gießen; der mittlere und ein Seitenteil ist in Abb. 1, 2 und 3 dargestellt. Diese drei Teile des Tisches wiegen etwa 102000 kg. Dieser
                              									ist auf konischen Rollen gelagert, die in einer am Bett angeordneten kreisförmigen
                              									Bahn von 7300 mm ∅ laufen. Die Rollen sind aus hartem Stahl von bester Qualität
                              									hergestellt und sind auf kreisförmigen Führungsrahmen angeordnet, um eine richtige
                              									Lage zu gewährleisten. Außerdem ruht der Tisch in einem Lagerring, der die Drehachse
                              									umgibt, die senkrecht durch Stahlschrauben nachstellbar ist. Die Achse ist im Bett
                              									durch eine nachstellbare konische Büchse zentriert. Die Laufbahn des Tisches und die
                              									Achse haben zwangläufige Schmierung mittels einer vom Hauptantriebmotor betätigten
                              									Pumpe.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 330, S. 191
                              Abb. 3.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 330, S. 191
                              Abb. 4.
                              
                           Der Tisch ist mit einem Zahnkranz von etwa 8500 mm Durchmesser ausgestattet, dieser
                              									besteht aus Spezialguß mit aus dem Vollen geschnittenen Zähnen. Der Tisch wird
                              									angetrieben mittels zwei Ritzeln aus Schmiedestahl, die einander gegenüberliegend
                              									angeordnet sind.
                           Der Hauptkörper des Bettes besteht aus zwei Teilen, von denen einer in Abb. 4 dargestellt ist. Es sind zwei Ansätze am
                              									Hauptbett angebracht. Das ganze Bett wiegt roh 31300 kg. Die Tischbahn ist durch die
                              									senkrechten Stege des Bettes solide abgestützt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 330, S. 192
                              Abb. 5.
                              
                           Die in Abb. 5 dargestellten Ständer haben Kastenform
                              									und sind oben durch ein kräftiges Verbindungsstück miteinander verbunden. Die
                              									Stabilität wird außerdem durch einen Träger aus Stahl erhöht, der ebenfalls die
                              									Ständer miteinander verbindet. Jeder Ständer wog roh etwa 15000 kg.
                           Der Querbalken in Abb. 6 ist etwa 14000 mm lang; er
                              									wog in unbearbeitetem Zustande etwa 39000 kg und ist ebenfalls kastenförmig. An
                              									diesem Querbalken ist oben ein massiver Bügel angebracht, der dazu dient, die
                              									Widerstandsfähigkeit des Querbalkens zu erhöhen und den Durchbiegungsdruck
                              									aufzunehmen, der infolge des großen Eigengewichts des Querbalkens mit den
                              									Werkzeugsupporten entsteht. Die Gesamthöhe des Querbalkens mit Bügel beträgt 2400
                              									mm.
                           Der Querbalken wird mittels eines 30-pferdigen Motors gehoben und gesenkt; dieser ist
                              									auf dem Verbindungssteg montiert und mit vier sich in Bronzemuttern drehenden
                              									Hebespindeln von großem Durchmesser verbunden.
                           Die zum Bohren und Drehen vorgesehenen beiden Supporte sind so eingerichtet, daß
                              									jeder nach der Mitte des Querbalkens zu verschoben werden kann. Sie haben graduierte
                              									Schwenkbewegung und sind mit Schneckenübersetzung ausgerüstet, um sie auf jeder
                              									Seite in jedem Winkel von der Senkrechten bis zu 30° verstellen zu können.
                           Die Supporte und der Stößel sind mit schneller mechanischer Querbewegung sowie mit
                              									Anstellung von Hand für die Feineinstellung ausgestattet. Diese schnelle
                              									Querbewegung wird betätigt durch einen zehnpferdigen, auf dem Verbindungssteg
                              									angebrachten Motor. Die Betätigungdieser Mechanismen sowie das Ein- und
                              									Ausschalten der Vorschübe erfolgt von einer Maschinistenbühne aus, die an jedem
                              									Support angebracht ist. Die Steuerhebel blockieren sich gegenseitig, so daß die
                              									schnelle Querbewegung nicht für den einen Support eingerückt werden kann, bevor sie
                              									an dem anderen ausgerückt ist, und es ist daher unmöglich, daß der Maschinist durch
                              									Unachtsamkeit beide Supporte zugleich einrückt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 330, S. 192
                              Abb. 6.
                              
                           Es sind acht umsteuerbare Vorschübe für die Werkzeughalter vorgesehen. Diese arbeiten
                              									in senkrechter Richtung oder in einem Winkel. Die Vorschübe jedes Supports sind
                              									voneinander unabhängig verwendbar. Durch Verwendung von Friktionskupplungen werden
                              									Brüche der Vorschub-Räderübersetzungen vermieden, falls Werkzeughalter oder
                              									Schlitten auf ein Hindernis stoßen. Der Hauptantrieb erfolgt durch einen 75
                              									PS-Motor. Es sind verschiedene Geschwindigkeiten zum Bohren, Drehen und Plandrehen
                              									vorgesehen.
                           Wk.
                           
                        
                           Doppeltwirkende Viertakt-Dieselmaschine. Bereits im Jahre
                              									1908 hat die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg eine von ihr erbaute Dieselmaschine nach Art der
                              									doppeltwirkenden Viertakt-Gasmaschinen in Tandembauart von 600 PS bei 160 Uml./Min.
                              									auf ihrem Versuchsstand geprüft. Diese Versuchsmaschine hat in der Zwischenzeit eine
                              									Reihe von Aenderungen durchgemacht, und auf Grund der damit gemachten Erfahrungen
                              									entschloß man sich zur Herstellung großer Einheiten. Für Leistungen von 600 bis 2000
                              									PS kommt zurzeit die Tandemmaschine, und für Leistungen von 1200 bis 4000 PS die
                              									Zwillings-Tandemmaschine in Betracht. Die Arbeitszylinder sind dabei, wie die
                              									Zylinder der Großgasmaschinen dieser Firma, in einem Stück gegossen. Jede
                              									Zylinderseite enthält oben eine Oeffnung für das Ansaugeventil, unten eine solche
                              									für das Auslaßventil. Jede Zylinderseite besitzt zwei Brennstoffventile, sie liegen
                              									auf der Steuerwellenseite in annähernd radialer Richtung zur Zylinderachse. Die
                              									Zylinderdeckel wie der Kolben besitzen je zwei Aussparungen, die den
                              									Verdichtungsraum bilden. In diese Aussparungen münden die Brennstoffventile. Auf
                              									diese Weise wird erreicht, daß sich der eingespritzte Brennstoff gut mit der
                              									Verbrennungsluft mischen kann, um eine gute Verbrennung zu erhalten. Die
                              									wassergekühlten Kolben sitzen auf den hohlgebohrten Kolbenstangen. Die Kolbenstangen
                              									der hintereinanderliegenden Arbeitszylinder sind durch eine Kupplung verbunden, die
                              									gleichzeitig zum Anschluß der Gelenkrohre des Kühlwassers dient. Die Steuerung der
                              									Ansauge- und Auspuffventile erfolgt durch je einen für beide Ventile jeder
                              									Zylinderseite gemeinsamen Nocken, dessen Hub durch Lenkerstangen und Wälzhebel auf
                              									die Ventilspindeln übertragen wird. Die gußeisernen Brennstoffventileinsätze
                              									enthalten Bohrungen für Treiböl, Zündöl und Einblaseluft. Die Brennstoffpumpen für
                              									Zünd- und Treiböl sind am Mittelstück befestigt und werden durch Exzenter von der
                              									Steuerwelle angetrieben. Die Zündölpumpen fördern bei allen Belastungen
                              									gleichbleibende Oelmengen, die Treibölpumpen stehen unter dem Einfluß des Reglers.
                              									Die Regelung geschieht in bekannter Weise durch kürzeres oder längeres Offenhalten
                              									der Saugventile der Brennstoffpumpen. Die Druckluft zum Einblasen des Brennstoffes
                              									und zum Anlassen der Maschine wird durch eine Luftpumpe erzeugt, die unmittelbar von
                              									der Kurbelwelle angetrieben wird. Für kleinere Maschinen hat die Luftpumpe zwei, für
                              									größere drei Verdichtungsstufen. Hinter jeder Druckstufe wird die Luft durch einen
                              									Zwischenkühler geleitet. Durch Abscheider werden der Luft ein Teil ihres
                              									Wassergehaltes und das mitgeführte Schmieröl entzogen. Zylinder, Deckel, Kolben und
                              									und Kolbenstangen, Auspuffventilgehäuse, Auspuffleitung, Luftpumpe und Luftkühler
                              									besitzen Wasserkühlung. Das Kühlwasser für Kolben und Kolbenstangen muß wegen deren
                              									hin- und hergehenden Bewegung mit etwa 5 at Ueberdruck zugeführt werden.
                           Für das städtische Elektrizitätswerk in Regensburg wurde eine solche 1000 PS-Maschine
                              									von 740 mm Zylinderdurchmesserund, 1000 mm Hub mit 125 Uml./Min. geliefert. Die
                              									durchgehende Kolbenstange hat 240 mm Durchmesser, das sekundliche Hubvolumen für 1
                              										PSi ist also etwa 6,4 l. Das Schwungmoment des
                              									Schwungrades beträgt 395000, das der Lichtdynamo 13050, insgesamt also 408050 kgm2, entsprechend einem Ungleichförmigkeitsgrad von
                              										1/225 bei
                              									Vollbelastung und 1/210 bei Leerlauf. Mit dieser Maschine wurden verschiedene
                              									Belastungsversuche ausgeführt, indem die beiden Dynamomaschinen, die von ihr
                              									angetrieben werden, auf Drahtwiderstände geschaltet wurden. Die Versuche mit halber
                              									Belastung dauerten über 1 Std., die Versuche mit dreiviertel Belastung etwa 1½ und
                              									die Versuche mit voller Belastung über 2 Std. Bei jedem Versuch wurde zuerst der
                              									Beharrungszustand der Maschine abgewartet. Die Nutzleistung der Dieselmaschine wurde
                              									aus der abgegebenen elektrischen Leistung berechnet. Als Brennstoff wurde bei den
                              									Versuchen Steinkohlenteer von der Deutschen
                                 										Teerprodukten-Vereinigung zum Preise von 4,25
                              									Mark für 100 kg verwendet. Als Zündöl diente Paraffinöl aus Halle, von dem 100 kg
                              									11,50 M kosten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 330, S. 193
                              Abb. 1.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 330, S. 193
                              Abb. 2.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 330, S. 193
                              Abb. 3.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 330, S. 193
                              Abb. 4.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 330, S. 193
                              Abb. 5.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 330, S. 193
                              Abb. 6.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 330, S. 193
                              Abb. 7.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 330, S. 193
                              Abb. 8.
                              
                           In Abb. 1 bis 7 sind
                              									Indikatordiagramme der Arbeits- und Luftpumpenzylinder bei voller Belastung
                              									dargestellt. Der indizierte Leistungsverbrauch der Luftpumpe beträgt bei voller
                              									Belastung etwa 8 v. H. der indizierten Gesamtleistung der Maschine. In Wirklichkeit
                              									ist aber der auf die Luftpumpe entfallende Verlust kleiner. Es kann angenommen
                              									werden, daß von den 8 v. H. der Verdichtungsarbeit 3 v. H. im Arbeitszylinder wieder
                              									zurückgewonnen werden entsprechend einem Wirkungsgrad der Druckluftübertragung von
                              									etwa 40 v. H. Somit beträgt der Verlust in der Luftpumpe nur mehr 5 v. H. der
                              									Gesamtleistung.
                           
                           Abb. 8 stellt ein Schwachfederdiagramm des
                              									Arbeitszylinders bei vollbelasteter Maschine dar. Hieraus ist deutlich der beim
                              									Ansaugen entstehende Unterdruck zu ersehen. In Tabelle 1 sind die Versuchsergebnisse
                              									zusammengestellt. Der untere Heizwert des Teeröles betrug 9007, der des Zündöles
                              									9867 WE.
                           Tabelle 1.
                           
                              
                                 
                                    
                                    Belastung
                                    
                                 Halb
                                 Drei-viertel
                                 Voll
                                 
                              
                                 Mittlere Umlaufzahl
                                 Min.
                                 125,88
                                 125,31
                                 124,87
                                 
                              
                                 Nutzleistung, Ne
                                 PSe
                                 510
                                 752
                                 1004
                                 
                              
                                 Ueberdruck im Einblasegefäß
                                 at
                                 50,2
                                 54,0
                                 58,5
                                 
                              
                                 Verdichtungsdruck im vorderen Arbeits-  
                                    											zylinder, Kurbelseite
                                 at Ueberdr.
                                 31,6
                                 31,6
                                 31,6
                                 
                              
                                 Mittlerer indiz. Druck, ebenda
                                 „
                                 3,68
                                 4,74
                                 6,12
                                 
                              
                                 Mittl. indiz. Leistung, ebenda
                                 PSi
                                 197,9
                                 254,2
                                 326,6
                                 
                              
                                 Ges. indiz. Leistung, Ni
                                 „
                                 790,5
                                 1022,4
                                 1284,2
                                 
                              
                                 Ges. indiz. Leistungsverbrauch der Luft-  
                                    											pumpe
                                 PSi
                                 80,71
                                 82,87
                                 100,5
                                 
                              
                                 Enddruck im Hochdruck-Zylinder der Luft-  
                                    											pumpe
                                 at Ueberdr.
                                 54,0
                                 57,6
                                 62,5
                                 
                              
                                 
                                    \begin{matrix} \mbox{Mech. Wirkungsgr.}\\
                                       												\mbox{d. Maschinenanlage}\end{matrix}\left\{{{\mbox{m.
                                       												Luftpumpe}\,\frac{Ne}{Ni}}\atop{o.\ \ \ \ \ \ \ "\ \ \ \
                                       												\frac{Ne}{Ni-Ne}}}\right
                                    
                                 v. H.„
                                 64,5
                                 73,6
                                 78,2
                                 
                              
                                 Brenstoff-verbrauch
                                 Teeröl, für 1 PSi/Std.    „       „   1 PSe/Std.Zündöl  „   1
                                    											PSi/Std.    „       „   1 PSe/Std.
                                 kg„„„
                                 0,1600,2480,01240,0192
                                 0,1670,2270,00970,0132
                                 0,1790,2280,00710,0091
                                 
                              
                                 Aufgewendete Wärme insges. WE/PSe-Std.
                                 
                                 2423,4
                                 2174,3
                                 2142,9
                                 
                              
                                 Brennstoffkosten für 1 PSe/Std.
                                 Pf.
                                 1,27
                                 1,11
                                 1,07
                                 
                              
                                 Schmierölverbrauch f. Zylinder und Stopf-  
                                    											büchsen für 1 PSe/Std.
                                 kg
                                 0,0018
                                 0,0017
                                 0,0014
                                 
                              
                                 Kühlwasserverbrauch für 1 PSe/Std. (Zu-   fluß
                                    											etwa 24° C, Abfl. 44, 47 u. 53° C)
                                 kg
                                 45,7
                                 37,6
                                 28,0
                                 
                              
                           Tabelle 2.
                           
                              
                                 Es entfällt auf
                                 HalbeBelastung
                                 Drei-viertelBelastung
                                 VolleBelastung
                                 
                              
                                 Nutzarbeit der Maschine
                                 26,1
                                 29,0
                                 29,5
                                 
                              
                                 Reibungs- u. Luftpumpenarbeit,   Arbeitsbedarf der
                                    											Kühlwasser-   und Oelpumpen
                                 14,3
                                 10,5
                                   8,2
                                 
                              
                                 Kühlwassererwärmung
                                 37,9
                                 38,9
                                 36,6
                                 
                              
                                 Verluste in den Abgasen und   durch Leitung und
                                    											Strahlung
                                 21,7
                                 21,6
                                 25,7
                                 
                              
                           In Tabelle 2 ist in v. H. die Wärmebilanz der Versuchsmaschine zusammengestellt.
                              									(Zeitschr. d. Vereins deutscher Ingenieure 1914 S. 1242.)
                           W.
                           
                        
                           Wassereinspritzung bei Glühkopfmotoren. Schon Hugon hat bei der Lenoir-Gasmaschine, um heftige
                              									Explosionen zu vermeiden, Wasser in den Zylinder eingespritzt. Später wurde von Banki und Schimanck dasselbe
                              									Verfahren benutzt, um höhere Verdichtungsgrade verwenden zu können. Auch bei
                              									Glühkopfmotoren hat man von Anfang an Wassereinspritzung vorgesehen, um ein
                              									frühzeitiges Zerstören des gußeisernen Glühkopfesdurch Ueberhitzung zu
                              									vermeiden. Um die Wirkungsweise einer solchen Wassereinspritzung feststellen zu
                              									können, wurden im Maschinenlaboratorium der Technischen Hochschule zu Berlin an
                              									einer Zweitakt-Glühkopfmaschine von 230 mm Zylinderdurchmesser und 270 mm Hub
                              									Versuche ausgeführt. Dem Verdichtungsverhältnis von 5,95 entspricht dabei ein
                              									Verdichtungsdruck von 10 at. Das Einspritzwasser wird in die Maschine durch die
                              									Spülluftschlitze eingeführt. Die Bestimmung der Glühkopftemperaturen geschah durch
                              									ein Thermoelement, die Leistungsmessung durch eine Bremse in Verbindung mit einer
                              									Meßdose. Als Brennstoff wurde Rohöl mit einem Heizwert von 10240 WE. verwendet.
                           Um den Einfluß der Wassereinspritzung genau bestimmen zu können, muß bei der
                              									Berechnung der eingespritzten Wassermengen auch das in der angesaugten Luft
                              									enthaltene Wasser bestimmt werden, das besonders bei niedriger Belastung nicht
                              									vernachlässigt werden darf. Die Sättigung der Luft wurde nach dem Verfahren von August gemessen. Bei den Versuchen mit einer Luftuhr
                              									wurde der Feuchtigkeitsgehalt zu 90 v. H. angenommen, da sich die durch solche Uhren
                              									strömende Luft erfahrungsgemäß nahezu sättigt.
                           Eine richtige Gemischbildung kann im Glühkopf nicht entstehen, da der ohne
                              									Einspritzluft hier eingespritzte Brennstoff nicht gut zerstäubt wird. Der Glühkopf
                              									wird, da er mit dem Zylinder nur durch eine enge Oeffnung in Verbindung steht,
                              									schlecht ausgespült, so daß keine richtige Verbrennung stattfinden kann. Daher
                              									zeigen auch Glühkopfmotoren im hohen Maße die Erscheinung des Nachbrennens. Eine
                              									gute Verbrennung wird hier erfahrungsgemäß nur dann erzielt, wenn doppelt so viel
                              									Wasser als Brennstoff eingeführt wird. Vom wärmetechnischen Standpunkt aus
                              									betrachtet, muß die Wassereinspritzung schädlich genannt werden. Die ganze
                              									Verdampfungs- und Ueberhitzungswärme geht für den Arbeitsvorgang verloren.
                              									Berechnungen darüber sind bereits in der Zeitschrift des Vereins deutscher
                              									Ingenieure 1903, S. 81 ausgeführt worden. Der günstige Einfluß des Wassers auf den
                              									Arbeitsvorgang der Glühkopfmaschine kann nur auf Grund der chemischen Vorgänge bei
                              									der Verbrennung schwerer Oele erklärt werden. Der Verbrennung voraus muß hier die
                              									primäre Aufspaltung des Brennstoffes unter Wärmezufuhr gehen. Erhitzt man dabei aber
                              									zu schnell und zu hoch, so trennt sich der Wasserstoff vollständig ab, und der
                              									Kohlenstoff scheidet in Form von Ruß und Koks aus. Der Wasserstoff verbrennt dabei
                              									explosionsartig. Bei mäßiger Erhitzung zerfallen die schweren Kohlenwasserstoffe in
                              									einfachere Verbindungen, die dann leichter verbrennen. Gelingt es, noch während der
                              									Verbrennung überschüssigen Wasserstoff an ausgeschiedenen Kohlenstoff anzugliedern,
                              									so kann eine vollkommene und vollständige, d.h. eine rauch- und rußfreie Verbrennung
                              									erzielt werden. Der überschüssige Wasserstoff entsteht durch Zersetzung des
                              									eingespritzten Wassers. Die Versuche haben weiterhin ergeben, daß der niedrigste
                              									Brennstoffverbrauch mit der niedrigsten Glühhaubentemperatur zusammenfällt, die Brennstoffverbrauchskurven steigen mit den Glühkopftemperaturkurven. Das
                              									Einspritzwasser dient nur zum geringen Teil als inneres Kühlmittel für den Glühkopf,
                              									es ist vielmehr als Kontaktsubstanz zur Aufspaltung der schweren Kohlenwasserstoffe
                              									zu betrachten. Vergrößert man die Einspritzwassermenge von einem bestimmten Punkt
                              									an, so tritt sogar eine Zunahme der Glühkopftemperatur ein.
                           
                              
                                 Ne
                                 
                                    Temperatur
                                    
                                 Wärme-verbrauch
                                 
                                    Einspritzwasser
                                    
                                 
                                    Kühlwasser
                                    
                                 
                              
                                 Kopf
                                 Abgase
                                 Raum-temperat.
                                 Relat.Feucht.
                                 Atmos.Wasser
                                 Tropf-wasser
                                 Wasser-verbrauch
                                 Menge
                                 te
                                 ta
                                 Abgeführ.Wärme
                                 
                              
                                 PSe
                                 °C
                                 °C
                                 
                                    \frac{\mbox{W E}}{\mbox{PS_e/Std.}}
                                    
                                 °C
                                 v. H.d. Sättig.
                                 g/Std.
                                 g/Std.
                                 g/PSe-Std
                                 Literi. d. Std.
                                 °C
                                 °C
                                 
                                    \frac{\mbox{W E}}{\mbox{PS_e/Std.}}
                                    
                                 
                              
                                 14,5
                                 467
                                 –
                                 3685
                                     18
                                 66
                                 1442
                                 9000
                                 720
                                 175
                                 13
                                 61,6
                                 586
                                 
                              
                                 14,4
                                 480
                                 342
                                 3910
                                     19
                                 55
                                 1275
                                 10000
                                 785
                                 121
                                 15
                                 87,6
                                 612
                                 
                              
                                 15,4
                                 450
                                 347
                                 3400
                                 17,5
                                 60
                                 1289
                                 9950
                                 732
                                 297
                                 13
                                 40,2
                                 526
                                 
                              
                                 14,9
                                 454
                                 352
                                 3580
                                 17,5
                                 60
                                 1289
                                 9950
                                 754
                                 300
                                 12,9
                                 41,3
                                 573
                                 
                              
                                 15,4
                                 434
                                 365
                                 3370
                                 17,5
                                 74
                                 1589
                                 9110
                                 695
                                 220
                                 14
                                 55,8
                                 597
                                 
                              
                                 15,5
                                 427
                                 368
                                 3210
                                 17,5
                                 74
                                 1589
                                 8810
                                 670
                                 301
                                 13
                                 45,4
                                 589
                                 
                              
                                 15,1
                                 404
                                 361
                                 3300
                                 16,5
                                 69
                                 1380
                                 9300
                                 707
                                 259
                                 14,8
                                 47,7
                                 564
                                 
                              
                                 15,8
                                 425
                                 356
                                 3120
                                 16,5
                                 69
                                 1380
                                 9300
                                 676
                                 155
                                 16,5
                                 69,4
                                 535
                                 
                              
                                 16,3
                                 404
                                 367
                                 3460
                                 15,5
                                 69
                                 1280
                                 9600
                                 667
                                 161
                                 14
                                 58,5
                                 440
                                 
                              
                                 14,9
                                 410
                                 352
                                 3360
                                 15,5
                                 69
                                 1280
                                 9300
                                 710
                                 170
                                 13,7
                                 62,6
                                 558
                                 
                              
                                 14,6
                                 411
                                 333
                                 3220
                                 16,5
                                 90
                                 1820
                                 8800
                                 729
                                   95
                                 13,9
                                 71,4
                                 374
                                 
                              
                                 15,1
                                 398
                                 359
                                 3560
                                 16,5
                                 90
                                 1820
                                 8450
                                 680
                                 110
                                 13,5
                                 66,5
                                 386
                                 
                              
                                 15,3
                                 405
                                 346
                                 3420
                                 16,5
                                 90
                                 1820
                                 8400
                                 669
                                 250
                                 12,7
                                 43,6
                                 505
                                 
                              
                           Die vorstehende Tabelle enthält die Versuchsergebnisse für Höchstleistung von etwa 15
                              										PSe. Das Einspritzwasser wurde dabei in den
                              									Spülkanal des Arbeitszylinders eingeführt. (Oelmotor 1915, S. 325 u. f.)
                           W.
                           
                        
                           Erzeugung und Verwendung destillierten Wassers zur
                                 										Kesselspeisung. Bei der verhältnismäßig kleinen verdampfenden Oberfläche
                              									der Hochleistungskessel ist die Gefahr des Entstehens von nassem Dampf und des
                              									Mitreißens von Wasser in die Rohrleitungen und den Ueberhitzer besonders groß. Es
                              									kann zur Bildung von Ausscheidungen und Behinderung des Wärmedurchganges an den
                              									Wänden der Ueberhitzerschlangen kommen, wenn das mitgerissene Wasser salzhaltig ist,
                              									was meist der Fall sein wird, da die gebräuchlichen chemischen Wasserreinigungen nur
                              									die Kesselsteinbildner unschädlich machen, die Entstehung von Salzen aber noch
                              									befördern. In der Kolbendampfmaschine bewirken derartige Verunreinigungen starken
                              									Verschleiß an Kolben und Zylinderlaufflächen, in der Turbine schnelle Abnutzung von
                              									Schaufeln und Düsen usw. Bei Verwendung von destilliertem Wasser werden die
                              									genannten Schädigungen vermieden. Bei der Kolbenmaschine könnte die Destillation der
                              									erforderlichen Wassermenge Schwierigkeiten machen, da sich das Kondensat nur bei
                              									vorzüglicher Abdampfentölung zur Rückspeisung eignet. Bei Turbinen fallen derartige
                              									Bedenken fort. Es ist hier nur der Ersatz einer kleinen, durch Undichtigkeiten und
                              									dergleichen verlorenen Wassermenge nötig. Die Destillation dieses Zusatzwassers kann
                              									in Verdampfern erfolgen, deren Wasserraum durch Rohrspiralen geheiztwird, die
                              									von Dampf durchströmt werden. Der sich bildende Dampf wird oben abgezogen, vom
                              									Wasser befreit und im Kondensat der Turbine niedergeschlagen. Die vom Dampf
                              									mitgeführte Wärme wird nutzbar gemacht, da sie zur Erhitzung des Speisewassers
                              									beiträgt. Zum Heizen kann man den Abdampf kleiner Dampfturbinen verwenden, die zum
                              									Antriebe von Kondensations- und Speisewasserpumpen mit Vorteil gebraucht werden, da
                              									Kolbenpumpen geschmiert werden müssen und kein reines Kondensat liefern. Ein für die
                              									Herstellung des Destillats besonders empfehlenswerter Apparat ist der
                              										„Verdampfer-Auto-Kondensator“. Er besteht aus einem Vorwärmer, in dem
                              									durch 1 Teil Brüdendampf 5 Teile Rohwasser vorgewärmt werden. Diese 5 Teile gelangen
                              									in den Kochraum des Verdampfers. Hier werden 4 Teile in Brüdendampf verwandelt und 1
                              									Teil als Schlammwasser abgezogen. Von den 4 Teilen Brüdendampf dient 1 Teil zur
                              									Heizung des Vorwärmers, 3 Teile werden durch 1 Teil Frischdampf in einen
                              									Dampfstrahlapparat, dem „Thermokompressor“, angesaugt und dienen zur Heizung
                              									des Verdampfers. Das gesamte, um 1 Teil Frischdampf vermehrte Destillat wird dem
                              									Reinwasserbehälter zugeführt. Die Wärmeverluste im Apparat wachsen mit der Menge des
                              									abgezogenen Schlammwassers, das nur bis zur Sättigung mit Kesselsteinbildnern
                              									eingedampft werden darf. Die Beschaffenheit des Rohwassers ist also von Bedeutung.
                              									Auch können unter Umständen mehr als 5 Teile Destillat mit einem Teile Frischdampf
                              									gewonnen werden. Ein Schwimmerventil im Rohwasserbehälter sorgt dafür, daß nur so
                              									viel Wasser zufließt, wie verdampft wird. Einen besonders guten Wirkungsgrad erzielt
                              									man durch Hintereinanderschaltung zweier Verdampfer, so daß der erzeugte Brüdendampf
                              									zur Beheizung beider dient. Enthält das Rohwasser viel kohlensaure Salze, so wird
                              									zwischen Vorwärmer und Verdampfer ein Kalkabscheider angeordnet. (Dipl.-Ing. Gentebrück in Technische Blätter Nr. 13/14 1915.)
                           Schmolke.
                           
                        
                           
                           Stahlguß- oder Flußeisenwalzflanschen. Bezugnehmend
                              									auf die (in D. p. J. Bd. –0 Heft 6 inhaltlich wiedergegebenen) Ausführungen des
                              									Ingenieurs Seiffert über Stahlguß oder
                              									Flußeisenwalzflanschen bemerkt Oberingenieur Menk in Nr.
                              									13 der Zeitschrift für Dampfkessel- und Maschinenbetrieb Folgendes. Die Tatsache,
                              									daß ein Versuch im Materialprüfungsamt zu Groß-Lichterfelde zugunsten der
                              									Stahlgußflanschen ausfiel, ist auf die Güte der Walzarbeit zurückzuführen. Die
                              									Annahme, daß die größere Härte der Stahlgußflanschen die Anhaftefestigkeit
                              									begünstigt, ist unrichtig, da der Glühprozeß bei Massenfabrikation die Härte der
                              									oberen Schicht des Stahlgusses verringert, während der aus ursprünglich dickerem
                              									Material durch hohen hydraulischen Druck gepreßte Flußeisenflansch eine starke
                              									Verdichtung erfährt. Eine Verstärkung des Ansatzes von Flanschen am Rande dürfte
                              									bedeutungslos sein, da die Hauptwirkung des Walzens sich in der vorderen Walzzone
                              									vollzieht. Auch von einer konischen Ausführung der Flanschbohrung verspricht sich
                              										Menk wenig, da die Konizität, um den beabsichtigten
                              									Zweck zu erfüllen, so stark sein müßte, daß die Walzarbeit schwierig würde. Mehr
                              									Wert glaubt er auf genügende Umbördelung des Rohrendes legen zu müssen. Wenn bei
                              									kurzschenkligen Bogenrohren ein Ecken der Flanschverbindung eintritt, dürfte es sich
                              									vielleicht empfehlen, den Flansch durch Annieten eines Ansatzes am Rohr zu sichern.
                              									Eine Verbreiterung der Dichtleiste wird allerseits als erstrebenswert bezeichnet.
                              									Den größten Nachteil der Stahlgußwalzflanschen sucht Menk
                              									in deren Unzuverlässigkeit bezüglich der inneren Beschaffenheit. Er sieht seine
                              									Annahme durch die immer mehr zunehmende Verwendung von Flußeisen als Flanschmaterial
                              									bestätigt.
                           Schmolke.
                           
                        
                           Wie soll man Schiedsverträge abschließen? Wird ein
                              									Schiedsvertrag abgeschlossen, so scheint es billig, die Ernennung der Schiedsrichter
                              									in der Weise zu vereinbaren, daß jede Partei ihren Schiedsrichter ernennt, und beide
                              									ernannten Schiedsrichter dann einen Obmann wählen. So werden auch bei weitem die
                              									meisten Schiedsverträge abgeschlossen. Wer aber einen tieferen Einblick in die
                              									Schiedsgerichtspraxis gewinnt, den lehrt bald die Erfahrung, wie unendlich viel
                              									Klippen diese so harmlos scheinende Vereinbarung enthält.
                           Hat die Partei, die im Schiedsgerichtsverfahren zu verklagen ist, die Absicht, die
                              									Sache hinzuziehen, so ernennt sie einen Schiedsrichter, von dem sie im voraus weiß,
                              									daß er das Amt nicht annehmen wird, oder daß er der Sache nicht gewachsen ist und
                              									sein Amt niederlegen muß.
                           Fällt der Schiedsrichter aus irgend einem Grunde fort, so hat nach § 1031 der
                              									Zivilprozeßordnung die Partei, welche ihn ernannt hat, auf Aufforderung des Gegners
                              									binnen einer einwöchigen Frist einen anderen Schiedsrichter zu bestellen. Nun
                              									bestellt sie einen Schiedsrichter, der irgendwo, vielleicht im Ausland, wohnt, gibt
                              									vielleicht absichtlich eine falsche Adresse an.
                           Gewinnt die Partei, die im Schiedsverfahren klagenwill, den Eindruck, daß der
                              									Gegner das Verfahren durch die Ernennung ungeeigneter Schiedsrichter hinzieht, so
                              									macht sie schließlich von ihrem Rechte Gebrauch, einen Schiedsrichter von dem
                              									zuständigen Gericht ernennen zu lassen. Hiergegen protestiert dann der Gegner, weil
                              									er angeblich seiner Pflicht genügt hat, und nun streiten die Parteien erst vor dem
                              									zuständigen Gericht über die Zulässigkeit der gerichtlichen Ernennung eines
                              									Schiedsrichters, gegen diese Entscheidung wird dann Beschwerde eingelegt, und so
                              									weitere Zeit gewonnen.
                           Kommt schließlich die Ernennung der beiden Schiedsrichter zustande, so erleidet das
                              									Verfahren eine weitere Hemmung dadurch, daß oft die beiden Schiedsrichter sich nicht
                              									auf einen Obmann einigen können.
                           Ist das Schiedsgericht schließlich bestellt, dann beginnen die Parteien mit
                              									Ablehnungsversuchen. Jede Partei nämlich sucht sich vorher einen Schiedsrichter aus,
                              									von dem sie gewiß ist, daß er zu ihren Gunsten entscheiden wird, ja oft genug fragt
                              									eine Partei so lange herum, bis sie einen Richter findet, der ihre Meinung teilt –
                              									und es läßt sich aus dem Gesetz nicht einmal herleiten, daß ein solches Verfahren
                              									unzulässig ist –, und dann versucht natürlich die Gegenpartei sich dieses
                              									Schiedsrichters durch einen Ablehnungsantrag zu entledigen. Ueber diesen
                              									Ablehnungsantrag entscheidet nun das Gericht; gegen diese Entscheidung wird wiederum
                              									Beschwerde eingelegt, und so hat das Verfahren noch einmal seinen Stillstand.
                           Die Schiedsrichter sind zwar befugt, unabhängig von Ablehnungsanträgen das
                              									Schiedsverfahren weiter zu führen, jedoch wird davon in der Praxis selten Gebrauch
                              									gemacht, weil die Schiedsrichter sich nicht dem aussetzen wollen, einen
                              									Schiedsspruch zu fällen, der nachträglich darum vernichtet wird, weil vielleicht das
                              									Gericht den Ablehnungsantrag für begründet hält.
                           Oft genug auch kommt es vor, daß durch die ewigen Ablehnungsversuche die
                              									Schiedsrichter selbst schließlich mürbe werden und ihr Amt niederlegen, so daß dann
                              									die Ernennung von Schiedsrichtern wieder von vorne anfängt.
                           Es erübrigt sich, die Mängel eines Schiedsvertrages, der die Benennung der
                              									Schiedsrichter den Parteien vorbehält, hier weiter zu erörtern. Hier soll nur kurz
                              									der Weg gezeigt werden, wie die Parteien diesen Uebelständen vorbeugen können.
                           Ein durchaus sicherer Weg ist es, wenn die Parteien bereits bei Eingehung des
                              									Vertrages sich auf einen bestimmten Schiedsrichter einigen; da es aber möglich ist,
                              									daß der Schiedsrichter nachträglich doch die Ausführung des Schiedsspruches ablehnt,
                              									vielleicht stirbt er, vielleicht verlegt er seinen Wohnsitz usw., so ist es
                              									angebracht, daß gleichzeitig vereinbart wird, daß dieser Schiedsrichter selbst einen
                              									anderen Schiedsrichter ernennen soll, falls er das Schiedsrichteramt nicht
                              									übernimmt.
                           Einigen sich die Parteien nicht schon bei Eingehung des Schiedsvertrages auf ein
                              									bestimmtes Schiedsgericht, so empfiehlt es sich, die Ernennung der Schiedsrichter
                              									irgend einem objektiven Dritten zu übertragen. Entweder kann man nun diejenige
                              									Person gleich namentlich bezeichnen, die später die Schiedsrichter nennen soll, oder
                              									aber man kann vereinbaren, daß irgend eine Behörde oder eine Interessenvereinigung
                              									mit der Bestellung der Schiedsrichter betraut werden soll.
                           Hierbei stehen den Parteien die verschiedensten Wege offen. Sie können irgend ein
                              									Gericht mit der Ernennung von Schiedsrichtern beauftragen oder aber eine technische
                              									Hochschule, eine Handelskammer, eine Gewerbekammer, einen Verein usw. usw. Damit das
                              									Verfahren dann durch Ablehnungsversuche nicht aufgehalten wird, sollten die Parteien
                              									entweder von vornherein auf das Recht der Ablehnung verzichten, oder aber sie
                              									sollten sich dahin einigen, daß über das Ablehnungsgesuch diejenige Behörde oder
                              									derjenige Verein zu entscheiden hat, dem die Bestellungder Schiedsrichter
                              									anvertraut war. Das Beste zur Erreichung eines zuverlässigen Schiedsspruches in
                              									kürzester Zeit ist jedoch, sich von vornherein auf ein ständiges Schiedsgericht zu
                              									einigen. Eine Reihe von Interessenverbänden hat bereits ständige Schiedsgerichte
                              									eingesetzt, und das Verfahren, nach denen die Schiedsgerichte zu entscheiden haben,
                              									in bestimmten Schiedsordnungen festgelegt. Bei solchen ständigen Schiedsgerichten
                              									sind die Schiedsrichter gegenseitig aufeinander eingearbeitet, sie haben die meiste
                              									Sachkenntnis, die meiste Uebung in der Schiedsgerichtspraxis, und so hat sich, von
                              									wenigen Ausnahmen abgesehen – die Einrichtung ständiger Schiedsgerichte in der
                              									Praxis in jeder Weise sehr bewährt.
                           Dr. jur. Eckstein.