| Titel: | Polytechnische Schau. | 
| Fundstelle: | Band 332, Jahrgang 1917, S. 171 | 
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                        Polytechnische
                              								Schau.
                        (Nachdruck der Originalberichte – auch im Auszüge
                           								– nur mit Quellenangabe gestattet.)
                        Polytechnische Schau.
                        
                     
                        
                           Der Torsiograph, ein neues Instrument zur Untersuchung von
                                 										Wellen. Zur Messung der in Wellenleitungen auftretenden Erscheinungen ist
                              									von Geiger ein neues Meßgerät konstruiert, über das er im
                              									Augsburger Bezirksverein deutscher Ingenieure berichtete (s. Z. d. V. d. I. 1916
                              									Heft 42). Der Zweck des Gerätes ist, die durch eine Welle übertragene Leistung, ihre
                              									Beanspruchung und die Art ihres Laufes zu ermitteln. Zur Bestimmung der
                              									Gleichmäßigkeit des Ganges wird am besten nicht die Winkelabweichung, sondern die
                              									Wegschwankung gemessen und in einer Weg-Zeit-Linie aufgetragen; durch Anlegen der
                              									beiden steilsten Tangenten an die Weglinie ergibt sich dann der
                              									Ungleichförmigkeitsgrad. Die so erhaltene Kurve ist gleichzeitig für die Ermittlung
                              									der mindestens ebenso wichtigen veränderlichen Drehbeanspruchung verwertbar, sofern
                              									man die Wegschwankungen der zu untersuchenden Welle gegenüber einer mit derselben
                              									Drehzahl genau gleichmäßig umlaufenden Welle aufzeichnet. Auch die
                              									Leistungsschwankungen und die Winkelabweichung ergeben sich aus einer solchen
                              									Schaulinie. Bei Bestimmung der Drehbeanspruchung ist die Messung an beiden Enden des
                              									betreffenden Wellenstückes vorzunehmen. Um die für ein allgemein anwendbares Gerät
                              									notwendige Forderung zu erfüllen, daß es an jeder beliebigen zugänglichen Stelle der
                              									Wellenleitung leicht angebracht und gelöst werden kann, besitzt der Torsiograph
                              									einen Bandantrieb. Damit eine genaue Uebertragung der Drehschwankungen der
                              									Maschinenwelle auf die Bandscheibe des Apparates stattfindet, muß die
                              
                              									Eigenschwingungszahl der unmittelbar mit der zu untersuchenden Welle verbundenen
                              									Schwungmasse des Meßgerätes möglichst hoch liegen. Das ist beim Torsiographen
                              									dadurch erreicht, daß nur eine, leichte Bandscheibe aus Aluminium die
                              									Drehschwankungen mitzumachen hat. Durch Versuche mit Bändern guter Beschaffenheit
                              
                              									und verschiedener Länge wurde festgestellt, daß der einfache Bandantrieb eine
                              									einwandfreie Uebertragung der Drehschwankungen bei den üblichen Drehzahlen
                              									gewährleistet.
                           Die Konstruktion des Torsiographen ist aus Abb. 1 und
                              										2 ersichtlich. Im Innern der Bandscheibe befindet
                              									sich ein auf Kugeln gelagertes Schwungrad a, das durch
                              									eine Spiralfeder e derart elastisch mit der Bandscheibe
                              									verbunden ist, daß es bei allen Schwingungszahlen genau gleichmäßig umläuft. Daraus
                              									ergibt sich eine gegenseitige Verdrehung zwischen Bandscheibe und Schwungrad,
                              									welche die Winkelabweichung der zu untersuchenden Welle darstellt. Die in
                              									tangentialer Richtung wirkenden gegenseitigen Bewegungen zwischen Schwungrad und
                              									Bandscheibe werden durch einen Winkelhebel f mit
                              									Drehpunkt g in radiale verwandelt; die radialen
                              									Ausschläge werden durch einen Winkelhebel i in achsiale
                              									umgeformt, durch eine nicht mitlaufende Nadel aus dem Drehbereich der umlaufenden
                              									Massen herausgeleitet und auf einen Schreibhebel übertragen. Alle Teile arbeiten mit
                              									verstellbaren Spitzen aufeinander. Zur Dämpfung von Eigenschwingungen des
                              									Schwungrades dient die nach Versuchen bestimmt bemessene Luftschicht zwischen
                              									Schwungrad und Bandscheibe. Die Aufzeichnung der Schwingungslinie erfolgt auf einem
                              									geradlinig unter dem Schreibhebel fortbewegten Papierband, das entweder durch
                              									Zahnräderübersetzung von der Bandscheibe aus oder durch ein Uhrwerk angetrieben
                              									wird. Zur Feststellung der Schwingungsdauer ist eine mechanische, eine elektrische
                              									und eine von Hand zu betätigende Zeitaufzeichnung vorgesehen. Die zweite kommt in
                              									Frage, wenn es sich um genaue Messungen handelt, und wenn gleichzeitig mit zwei oder
                              									mehr Meßgeräten die Wegschwankungen verschiedener Stellen gemessen werden
                              									sollen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 332, S. 171
                              Abb. 1.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 332, S. 171
                              Abb. 2.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 332, S. 171
                              Abb. 3
                              
                           In Abb. 3 ist ein Torsiogramm wiedergegeben. Der obere
                              									Linienzug stellt die Schwingung der elektromagnetisch betätigten Zeitaufzeichnung
                              									dar. Die größte und kleinste Geschwindigkeit, aus denen sich der
                              									Ungleichförmigkeitsgrad ergibt, tritt an den Stellen auf, wo die Wegkurve die größte
                              									positive oder negative Neigung hat. Bezeichnet nämlich apos den Ueberschuß über die mittlere
                              									Geschwindigkeit, aneg
                              									den Unterschuß, so ist der Ungleichförmigkeitsgrad \delta=\frac{\alpha_{\mbox{poß}}+\alpha_{\mbox{neg}}}{v_m}.. Man findet apos, indem man an die
                              									Wegkurve die steilste der Voreilung entsprechende Tangente anlegt, auf einer
                              									beliebigen Wagerechten vom Schnittpunkt der Tangente aus die der Zeiteinheit
                              									entsprechende Strecke abträgt und im Endpunkt eine Senkrechte errichtet bis zum
                              									Schnitt mit der Tangente. Die Länge dieser Senkrechten stellt unter Berücksichtigung
                              									eines gewählten Maßstabes apos dar. In entsprechender Weise wird aneg bestimmt. Die
                              									Verdrehungsbeanspruchung wird folgendermaßen ermittelt: Befindet sich zwischen
                              									beiden Meßstellen ein glattes Wellenstück vom Durchmesser D, der Länge L und dem Schubelastizitätsmodul
                              										G und sind die an beiden Stellen gleichzeitig
                              									gemessenen, auf denselben Durchmesser D bezogenen
                              									Ausschläge a1 und a2 in cm, so ist die
                              									zugehörige Schubspannung \tau=\frac{G}{L}\,(\alpha_1\,\pm\,\alpha_2).
                           Auch für die Aufzeichnung der bei Maschinenteilen, Fahrzeugen usw. neben den
                              									Senkrecht- und Wagerechtschwingungen auftretenden Drehschwingungen ist der
                              									Torsiograph verwendbar. Er wird dazu an dem zu untersuchenden Körper befestigt und
                              									die Bandscheibe festgestellt, während das Papierband durch das Uhrwerk fortbewegt
                              									wird. Abb. 4 zeigt zum Beispiel die Drehschwingungen
                              									einer Wand, in deren Nähe sich eine raschlaufende Kraftmaschine befand.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 332, S. 172
                              Abb. 4.
                              
                           Geiger zeigt dann noch an einigen aus der Praxis
                              									entnommenen Beispielen, wie zweckmäßig und in vielen Fällen sogar notwendig die
                              									versuchsmäßige Bestimmung gerade des elastischen Verhaltens von Wellenleitungen ist.
                              									Auf Grund der Untersuchung mit dem Torsiographen ist insbesondere leicht zu
                              
                              									ermitteln, ob die tatsächliche Drehungsbeanspruchung nach Art und Größe in den
                              									zulässigen Grenzen bleibt.
                           Der von Geiger konstruierte Torsiograph wird von der Indikatorenbauanstalt Lehmann & Michels G. m. b. H. in Hamburg hergestellt.
                           Ritter.
                           –––––
                           Einneues Präzisionsverfahren zur Herstellung von Glasrohren.
                              									Für wissenschaftliche und technische Zwecke benötigt man häufig Glasrohre von genau
                              									bestimmten Innendimensionen, deren Herstellung bisher große Schwierigkeiten
                              									bereitete. Da nämlich Glasrohre gewöhnlich durch Ziehen einer glühenden hohlen
                              									Glasmasse hergestellt werden, ist es selbstverständlich, daß die so erhaltenen Rohre
                              									einen wechselnden Längs- und Querschnitt aufweisen. Dieser Fehler kann bei Rohren,
                              									die für Meßgeräte bestimmt sind, durch Eichung beseitigt werden, und zwar in der
                              									Weise, daß man das Volumen des Rohres für jedes Kubikzentimeter oder für
                              									größere Intervalle genau ermittelt, hierauf durch Aetzen des Glasrohres auf der
                              									Außenseite die Marken festlegt und den dazwischen liegenden Raum in eine bestimmte
                              									Zahl von gleichen Unterabschnitten einteilt. Diese Arbeit erfordert jedoch große
                              									Sorgfalt und ist, da sie nur von Hand vorgenommen werden kann, recht
                              									zeitraubend.
                           Eine andere Art der Nachbearbeitung der Glasrohre ist das Ausschleifen, das bei
                              
                              									solchen Rohren, in denen sich ein Kolben genau anschließend bewegen soll, oder bei
                              									konischen Rohren Anwendung findet. Auch dieser Nachbearbeitung sind ziemlich enge
                              									Grenzen gesetzt, und sie erfordert ebenso wie das Eichen eine kunstgeübte Hand.
                           Ein neues Präzisionsformverfahren, das K. Küppers im
                              									Chemisch-technischen Institut der Technischen Hochschule in Aachen ausgearbeitet
                              									hat, scheint nun berufen zu sein, eine Umwälzung auf diesem Gebiete der Glastechnik
                              									herbeizuführen. Wie Dr. Ing. Lambris in der Zeitschr. f.
                              									angew. Chemie 1916 I S. 382 bis 383 mitteilt, sind die Grundlagen des neuen
                              									Verfahrens folgende: Ein Formkern von gewünschter Gestalt wird in ein gewöhnliches
                              									Glasrohr hineingebracht, das Glasrohr hierauf an beiden Enden verschlossen und
                              									luftleer gepumpt. Alsdann wird das Rohr von außen erhitzt, wodurch das Glas
                              									plastisch wird und durch den äußeren Luftdruck auf den Kern gepreßt wird. Der
                              									Formkern wird nach dem Erkalten aus dem nunmehr fertigen Glaskörper herausgezogen
                              
                              									und ist wieder gebrauchsfertig.
                           Die praktische Durchführung des Verfahrens, worüber gegenwärtig keine näheren Angaben
                              									gemacht werden können, ist ebenfalls recht einfach. Man kann nach dieser neuen
                              									Methode Rohre der verschiedensten Form herstellen, zum Beispiel solche mit
                              									kreisförmigem, ovalem oder eckigem Querschnitt als auch solche mit beliebigem
                              									Längsschnitt. Besonders wichtig ist dabei, daß nicht nur das einzelne Rohr genaue
                              									Innendimensionen hat, sondern daß man auf diese Weise beliebig viele, unter sich
                              									genau gleiche Rohre herstellen kann, was bisher auch durch das zeitraubende Eichen
                              									und Ausschleifen nicht möglich war.
                           Versuche mit einer größeren Anzahl zylindrischer Rohre ergaben, daß die Durchmesser
                              									der einzelnen Rohre bis auf tausendstel Millimeter übereinstimmten. Es ist ferner
                              									möglich, nach dem neuen Verfahren hergestellte Rohre direkt mit Skalen, Zahlen oder
                              									anderen Schriftzeichen zu versehen, so daß die Skalen usw. in dem fertigen Rohr wie
                              									eingeätzt erscheinen. Aus diesen Angaben ist zu erkennen, daß das neue Verfahren für
                              									die Herstellung von Präzisionsglasgeräten eine bedeutsame Verbesserung darstellt und
                              									sicherlich eine weite Verbreitung finden wird.
                           Sander.
                           Neuerungen und Fortschritte der elektrischen
                                 										Zugbeleuchtung durch von der Zugachse angetriebene Dynamomaschinen. Die in
                              									den letzten Jahren gemachten Erfahrungen haben den bei europäischen und
                              									außereuropäischen Bahnen eingeführten Bauarten wesentliche Verbesserungen gebracht.
                              									Bekannt ist die Bauart Dick, deren Kennzeichen die
                              									Verwendung einer normalen Nebenschlußmaschine als Stromerzeuger und eines
                              									Nebenschlußreglers ist, dessen von Strom und Spannung erregte Reglerspule einen in
                              									Quecksilber tauchenden Eisenkern einzieht und durch das Steigen und Fallen des
                              									Quecksilbers mehr oder weniger Widerstand im Nebenschlußkreise kurzschließt (vgl. D.
                              									p. J. Bd. 330 1915 S. 474).
                           Dick hat seinen Nebenschlußregler so bemessen, daß durch
                              									die zusätzliche Wirkung der Hauptstromspule bei dem größten, betriebsmäßig
                              									vorkommenden Strome (= Ladestrom + Beleuchtungstrom) die Spannung der Dynamo nicht
                              									über einen Betrag steigt, bei dem 2,25 Volt auf die Zelle der parallel liegenden
                              									Batterie entfallen, während bei Aufhören der Lichtbelastung die Nebenschlußspule
                              									allein auf eine Spannung von 2,4 Volt für die Zelle regelt. Dick geht dabei von der
                              									Tatsache aus, daß zur Vollaufladung einer Batterie auch schon 2,25 Volt für die
                              									Zelle gerade noch genügen, und daß eine während der Tagesstunden mit 2,4 Volt
                              									durchgeführte Ueberladung ausreicht. Die also im Verhältnis 2,25/2,4 veränderliche
                              									Maschinenspannung hat sich nun trotz der Verwendung von Metallfadenlampen so wenig
                              									störend gezeigt, daß der früher vorgesehene Lampenregler, der, im Lampenstromkreise
                              									liegend, auf Konstanthaltung der Lampenspannung regelte, fortgelassen werden konnte.
                              										Abb. 1 zeigt das Schaltbild der vereinfachten
                              									Anordnung, wobei R den genannten Nebenschlußregler und
                              										A den Maschinenselbstschalter darstellt. Dieser
                              									verbindet die Dynamo mit dem Netz, sobald die Netzspannung erreicht ist, und
                              									unterbricht bei Unterschreitung des vorgesehenen Mindestwertes.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 332, S. 173
                              Abb. 1.
                              
                           Die Bauart G. E. Z. (Gesellschaft für elektrische Zugbeleuchtung) verwendet als
                              									Stromerzeuger die bekannte Querfelddynamo. Dieser Maschinentyp hat den wesentlichen
                              									Vorzug, daß er allein durch innere Ausgleichvorgänge elektromagnetischer Natur
                              									unabhängig vom Drehsinn und in hohem Maße auch von der Drehgeschwindigkeit auf einen
                              									nur von der Stärke des Erregerstromes abhängigen konstanten Strom bestimmter
                              									Richtung regelt. Wird viel Lampenstrom gebraucht, so bleibt entsprechend weniger für
                              									die Ladung der Batterie übrig, und umgekehrt; die Batterie dient als Puffer gegen
                              									Stromschwankungen. Entsprechend dem Ladezustande der Batterie bzw. der von ihr
                              									entwickelten Gegenspannung wächst auch die Spannung der Dynamo. Bei der maximalen
                              									Ladespannung von 2,5 Volt für die Zelle schaltet ein von der Maschinenspannung
                              									erregtes Relais einen Widerstand vor die Erregerwicklung der Dynamo und stellt so
                              									auf eine verringerte Stromstärke ein, die ein schädliches Ueberladen der Batterie
                              									ausschließt.
                           Die hierbei auftretenden Spannungschwankungen wurden früher durch in den Lampenkreis
                              									geschaltete Eisendrahtwiderstände in Wasserstoffatmosphäre abgepuffert. Sie wurden
                              									durch eine neue Schaltung entbehrlich gemacht, indem einfach zugleich mit dem
                              									Schalter, der die Lampen einschaltete, ein anderer Schalter eingelegt wird, der in
                              									Parallelschaltung zu dem vorgenannten Erregerwiderstande einen weiteren Widerstand
                              									fügt und zugleich auch den Vorschaltwiderstand des Relais ändert, so daß dieses
                              									schon bei 2,3 Volt für die Zelle anzieht und jetzt einem dem Werte beider
                              									parallelgeschalteten Widerstände entsprechenden Stromwert entspricht.
                           Die Bauart der S. E. T. (Société pour L'Eclairage des Trains, Paris) unterscheidet
                              									sich nur in der Regelung des Erregerwiderstandes von der vorigen Ausführung. Dadurch
                              									daß der Erregerwiderstand in drei Gruppen schaltbar angeordnet ist, wird eine
                              									feinere Abstufung der Maschinenspannung ermöglicht. Zur Gleichhaltung der
                              									Lampenspannung sind Eisendrahtwiderstände vorgesehen.
                           Die amerikanischen Bauarten zeichnen sich durch eine große Mannigfaltigkeit aus. Die
                              										Consolidated Asle Light verwendet eine normale
                              									Nebenschlußmaschine und benutzt zur Regelung der Maschinenspannung sowohl als auch
                              									der Lampenspannung Widerstände, auf deren Kontaktbahn ein mit dem Ende des
                              									Widerstandes verbundener, bogenförmig gewölbter Kontaktschuh sich abrollen kann und
                              									je nach seiner Stellung auf der Kontaktbahn mehr oder weniger Widerstand
                              									kurzschließt. Der Kontaktschuh wird von einem, von Strom und Spannung erregten
                              									Solenoid-Relais gesteuert.
                           Die Bauart U. S. L. (United States Light Co.) benutzt als Widerstand einen aus
                              									Kohlekörnern gebildeten Zylinder. Der Widerstandswert eines solchen ist abhängig von
                              									dem Druck, mit dem die Körner zusammengepreßt werden. Der Kohlezylinder steht unter
                              									Federdruck, wobei das bekannte Solenoid unter Zwischenschaltung einer entsprechenden
                              									Hebelübersetzung dem Druck entgegenwirkt und so den Erregerstrom regelt. Die
                              									Lampenspannung wird durch einen gleichen Regler konstant gehalten. Die Regelung ist
                              									hier allerdings besonders nötig, weil die U. S. L. die Dynamo auf 2,62 Volt für die
                              									Zelle einstellt, ein unverhältnismäßig hoher Wert, da wohl allgemein schon 2,5 Volt
                              									als reichlich gelten.
                           
                           Von den verschiedenen Schaltungen, welche die U. S. L. verwendet, ist besonders
                              									die eine bemerkenswert, bei der ein Motorstromzähler die der Batterie zuzuführende
                              									Strommenge bestimmt. Als Voraussetzung gilt, daß zur Ladung 25 v. H. mehr Strom in
                              									die Batterie geschickt werden müssen, als abgegeben werden können, und es ist durch
                              									einen mit dem Zähler vereinigten Schaltapparat dafür gesorgt, daß bei der Ladung
                              									diese 25 v. H. Ueberschuß durch einen Nebenschlußwiderstand fließen, also vom Zähler
                              									nicht mitgezählt werden. Das Zählwerk dient hier zur Betätigung eines
                              									Schaltapparates, der nach Durchgang der vorgesehenen Strommenge die
                              									Maschinenspannung auf die sogenannte Schwebespannung einstellt, bei der Dynamo und
                              									Batterie sich das Gleichgewicht halten, mithin kein Strom mehr in letztere fließt.
                              									Bei der Entladung läuft der Zähler entsprechend zurück und gestattet dann wieder die
                              									Zufuhr der zugehörigen Ladestrommenge. Unveränderliche Stromrichtung unabhängig von
                              									der Fahrtrichtung wird dadurch herbeigeführt, daß die Bürstentraverse leicht
                              									zwischen zwei Anschlägen drehbar angeordnet ist. Bei Aenderung der Fahrtrichtung
                              									wird allein durch die Bürstenreibung auf dem Kommutator die Traverse mitgenommen,
                              									wobei dann positive und negative Bürsten den Platz wechseln.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 332, S. 174
                              Abb. 2.
                              
                           Die Bauart E. S. B. (Electrical Storage Batterie Co.) benutzt die Rosenberg- Querfeldmaschine in einer Schaltung für eine
                              									bestimmte Höchstspannung (Abb. 2). Die Maschine hat
                              									eine zusätzliche Hauptstromwicklung F2 erhalten. Die Nebenschlußwicklung liegt
                              									an der Maschinenspannung in einer Brückenschaltung, bei der x Ohm sehe Widerstände, y Widerstände mit
                              									starkem positivem Temperaturkoeffizienten (Eisendrahtwiderstände) darstellen. Der
                              									Strom in der Nebenschlußwicklung F1 hat je nach der Maschinenspannung positive oder
                              									negative Werte und korrigiert die Wirkung der Hauptstromwicklung. Es wird mit einer
                              									gleichmäßigen Ladespannung von 2,25 Volt gearbeitet. Ein besonderer Lampenregler ist
                              									daher entbehrlich.
                           Von der Bauart Stone-Franklin
                              									ist noch erwähnenswert, daß die verwendete Dynamo eine Nebenschluß- und eine starke
                              									Gegenkompoundwicklung hat. Dadurch wird in gewissem Maße ähnlich der
                              									Querfeldmaschine auf konstanten Strom geregelt. (Elektr. Kraftbetriebe und Bahnen
                              									Heft 34 1916, Heft 1 u. 2 1917.)
                           Rich. Müller.
                           Motorschiff Peru. Das für die ostasiatische
                              									Gesellschaft erbaute Motorschiff Peru hat als zwanzigstes Motorschiff der Werft Burmeister & Wain seine
                              									Probefahrten erledigt. Die Werft hat noch Motorschiffe derselben Bauart von
                              									insgesamt 350 000 t Wasserverdrängung in Auftrag.
                           Das Schiff ist 135 m lang, die Ladefähigkeit beträgt 3500 t, das Schiffsgewicht 10000
                              									t. Die Schiffsgeschwindigkeit ist 11,15 Seemeilen. Das im Doppelboden befindliche
                              									Treiböl genügt für eine Reise um die Welt. Das Schiff ist mit einem 15 t- und einem
                              									20 t-Ladekran ausgerüstet, die elektrisch betrieben werden. Außerdem sind noch acht
                              									3 t-, vier 5 t- und zwei 1½ t-Winden vorhanden. Das Motorschiff Peru ist mit seinen
                              									Schwesterschiffen Columbia und Chile das größte von Burmeister
                              									&
                              									Wain, Kopenhagen, erbaute Motorschiff.
                           Die Maschinenanlage besteht aus zwei Sechszylinder-Viertakt-Dieselmaschinen, die
                              									zusammen bei 125 Uml./Min. 3200 PSi leisten. Die
                              									Zylinder haben 630 mm  und 950 mm Hub. Die Maschinen sind mit Druckschmierung
                              									versehen und besitzen darum geschlossenes Kurbelgehäuse. An jeder Maschine ist ein
                              									dreistufiger Luftverdichter angeordnet, welcher von der Kurbelwelle aus unmittelbar
                              									angetrieben wird. Bei den früher erbauten Motorschiffen hat die Werft vierstufige
                              									Verdichtung der Einspritzluft ausgeführt, wobei die ersten drei Stufen zu einem
                              									Luftverdichter vereinigt waren, der seinen Antrieb von einer Hilfsdieselmaschine
                              									erhielt. Die vierte Stufe wurde in einem Luftverdichter angeordnet, der von der
                              									Hauptmaschine unmittelbar angetrieben wurde. Diese Anordnung wurde bei den neuesten
                              
                              									Motorschiffen verlassen. Zwischen den einzelnen Stufen des Luftverdichters werden
                              									auch hier, wie allgemein üblich, Zwischenkühler verwendet.
                           Bei Schiffsdampfmaschinenbetrieb werden die Hilfsmaschinen möglichst unabhängig von
                              									den Hauptmaschinen angetrieben, besonders bei Turbinenschiffen. Der Antrieb des
                              									Luftverdichters durch die Hauptmaschinen selbst hat aber bei Motorschiffen den
                              									Vorteil, daß die gesamte Maschinenanlage besser überwacht werden kann. Außerdem
                              									liefert dabei der Luftverdichter bei kleinerer Umlaufzahl der Hauptmaschine ohne
                              									weiteres dementsprechend weniger Einspritzluft, so daß auch bei verringerter
                              
                              									Brennstoffzufuhr das Verhältnis von Einspritzluft und Brennstoff ohne weitere
                              									Regelung dieselbe bleibt. Auch bei dem Motorschiff Peru besitzt jeder Arbeitzylinder
                              									seine eigene Brennstoffpumpe. Umgesteuert wird mit Druckluft, die in zwei Behältern
                              									mit 25 at Druck sich befindet. Die im Maschinenraum notwendigen Hilfsmaschinen
                              									werden elektrisch betrieben. Zur Erzeugung des elektrischen Stromes sind im
                              									Maschinenraum drei Zweizylinder-Viertaktdieselmaschinen mit 325 mm Zylinderbohrung
                              									und 350 mm Hub vorhanden, die bei 300 Uml./Min. 90 PSe leisten. Jede Maschine ist unmittelbar mit einer 60 KW-Dynamo mit 220
                              									Volt Spannung gekuppelt.
                           Eine Förderpumpe mit einer Stundenleistung von 50 t pumpt die täglich notwendige
                              									Brennstoffmenge aus dem Doppelboden in zwei Tagesbehälter, die Brennstoff für 24-stündigem
                              									Betrieb mit Vollast aufnehmen können. Aus diesen Behältern werden abwechselnd die
                              									Hauptmaschinen gespeist, so daß das Treiböl zwölf Stunden sich im Behälter befindet,
                              									ehe es verbraucht wird. Während dieser Zeit kann sich Wasser und Schmutz vom Treiböl
                              									abscheiden und entfernt werden. Ebenso ist im Maschinenraum eine Wasserballastpumpe
                              									vorgesehen, deren Stundenleistung 150 t ist.
                           Der Luftverdichter, der die Anlaßluft und die Luft zum Umsteuern erzeugt, ist
                              									zweistufig gebaut und mit einem Elektromotor unmittelbar gekuppelt. Die hier auf 25
                              									at verdichtete Luft wird in zwei Behälter geleitet. Der Luftverdichter dient auch
                              									als Reserve für den Luftverdichter der Hauptmaschinen. Obwohl seine Abmessungen
                              									kleiner sind als die des Luftverdichters an der Hauptmaschine, liefert er dieselbe
                              									Druckluftmenge, da er bei größerer Umlaufzahl arbeitet. Außerdem ist zur Sicherheit
                              									noch ein mit Dampf betriebener Luftverdichter vorhanden, der benutzt wird, wenn
                              									durch Unachtsamkeit oder durch Unfall der Druckluftvorrat erschöpft ist, oder wenn
                              									das Schiff nach längerer Ruhepause wieder in Fahrt gesetzt werden soll. Ein mit Oel
                              									geheizter Hilfskessel von 9,3 m2 Heizfläche
                              									liefert hierzu die notwendige Dampfmenge. Der mit Dampf betriebene Luftverdichter
                              									füllt den Druckluftbehälter des von einer Dieselmaschine betriebenen
                              									Hilfsluftverdichter auf, der dann in Betrieb gesetzt werden kann und der die zum
                              									Anlassen der Hauptmaschinen notwendige Druckluftmenge liefert.
                           Die Versuchsfahrten des Motorschiffes verliefen günstig. Das Schiff erreichte eine
                              									Geschwindigkeit von 12,74 Seemeilen bei 139,3 Uml./Min. der Hauptmaschinen. Die
                              									beiden Schiffsschrauben haben 3,6 m , ihr Abstand voneinander ist 5,1 m.
                              									Während der fünfstündigen Versuchsfahrt wurden 500 kg Treiböl verbraucht. Die
                              									indizierte Leistung war 3461 PS. Hiermit ergibt sich ein Brennstoffverbrauch von
                              									144,8 g in der Stunde, die Hilfsmaschinen mitinbegriffen. Als Treiböl diente Borneo
                              									Oel. Zwei Tage nach der Probefahrt verließ das Motorschiff mit Vollast den
                              									Heimathafen zu seiner ersten Fahrt nach dem Kap der guten Hoffnung und Australien.
                              									(Engineering 1916 II S. 324 bis 330.)
                           W.
                           –––––
                           Neue Rohrverbindungen. In Rücksicht darauf, daß die
                              									Wasserwerke kleiner Städte bisweilen mit Kanalbauten betraut werden, gibt
                              									Betriebsdirektor Wunderlich in Heft 21 der Zeitschrift
                              									des Vereins der Gas- und Wasserfachmänner in Oesterreich-Ungarn ein Beispiel für die
                              									Verwendung des in D. p. J. Bd. 331 S. 285 beschriebenen Keilverfahrens bei
                              									Steinzeugleitungen. Allerdings handelt es sich bei Kanalrohren weniger um Abkürzung
                              									der Arbeit, da auch das übliche Verstricken und Verschmieren mit Ton kaum
                              									Schwierigkeiten bietet. Vielmehr würde in diesem Falle der Vorteil des
                              									Keilverfahrens in der vollständigen Sicherheit der Dichtungen gegen Zerstörung zu
                              									suchen sein. Bekanntlich sind ja die mit plastischem Ton ausgeschmierten Muffen
                              									recht häufig der Beschädigung durch Grundwasserbewegungen, Ueberschwemmungen,
                              									Regenwürmer usw. ausgesetzt. Aber auch gegenüber der Verwendung von Zement,
                              									hydraulischem Kalk und pechartigen Dichtungsmitteln hat das Keilverfahren seine
                              									Vorzüge, da das umständliche Vergießen der Muffen mit den genannten Massen erspart
                              									wird. In der Abbildung ist ein Weg gezeigt, wie Kanalrohre mit Hilfe des Wunderlichschen Verfahrens verbunden werden können. Das
                              									eigentliche Dichtungsmittel b wird durch eine kurze
                              									Lage Teerstrick a am Eindringen in das Rohrinnere
                              									verhindert, während die Teerstricklage c das Austreten
                              									in den Rohrgraben unmöglich macht. Die zum Festhalten der Rohre während der
                              									Verlegung bestimmten hölzernen Keile können später abfaulen. Es erhält hierdurch bei
                              									Verwendung eines weichen Kittes als Bindemittel das Rohr eine gewisse Beweglichkeit
                              									bei vollständiger Dichthaltung. Vor dem Verlegen werden zunächst die Stricklagen
                              									gewickelt, so dann das halbweiche Dichtungsmittel aufgeschmiert und die Rohre mit
                              									Hilfe von Preßflanschen, die zur Schonung des Materials aus Holz sein können,
                              									zusammengezogen, ohne daß ein größerer Kraftaufwand nötig wäre.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 332, S. 175
                              
                           Auch die Beschreibung einer auf dem Dübelverfahren beruhenden Universalverbindung für
                              
                              									alle möglichen ruhig liegenden Rohre dürfte beachtenswert sein.
                           Schmolke.
                           –––––
                           Ueber einelektrolytisches Verfahren zur Verhütung der Zerfressungen von
                                 										Metallen wird in Heft 7 Jahrgang 1917 der Zeitschrift des Vereins deutscher
                              									Ingenieure von Oberingenieur Janzen berichtet. Wenn
                              									Metalle mit Flüssigkeiten in Berührung kommen, wie dies zum Beispiel bei Kesseln,
                              									Rohrleitungen, Kondensatoren. Pumpen der Fall ist, so machen sich häufig
                              									Zerfressungen des einen Metalles bemerkbar, die allmählich fortschreiten und den
                              									Baustoff vollkommen unbrauchbar machen. Schon 1824 hatte Davy erkannt, daß diese Zerfressungen durch elektrolytische Einwirkungen
                              									entstehen. Wenn nämlich zwei Metalle, die ein verschieden hohes elektrisches
                              									Potential haben, durch eine Flüssigkeit miteinander in Verbindung stehen, so findet
                              									genau dasselbe statt wie bei einem galvanischen Element. Es entsteht ein
                              									elektrischer Strom, der von dem Metall mit höherem Potentialwerte durch die
                              									Flüssigkeit nach dem anderen Metall fließt und dabei Teile vom ersten Metall loslöst
                              									und es so zersetzt. Bekanntlich nennt man das erste Metall, von dem der Strom durch
                              									die Flüssigkeit ausgeht, die Anode, das zweite Metall die Kathode. Diese wird nicht
                              									zersetzt. Man braucht daher nur das Metall, das man schützen und unverändert
                              									erhalten will, als Kathode auszubilden. Davy hatte
                              									deshalb vorgeschlagen, um die kupfernen Bekleidungen von Schiffen vor Zerfressungen
                              									zu schützen, ein Metall mit dem Kupfer in Verbindung zu bringen, das einen höheren
                              									Potentialwert als dieses hat, so daß Kupfer dadurch zur Kathode geworden wäre. Es
                              									würde sich dann von selbst ein elektrischer Strom gebildet haben, der von dem
                              									Metall mit höherem Potentialwert ausgehend durch die Flüssigkeit nach der kupfernen
                              									Kathode gegangen wäre und das Kupfer vor Zersetzung geschützt hätte. Es zeigt sich,
                              									daß elektrische Spannungsunterschiede auch bei ein und demselben Metall auftreten
                              									können. Handelt es sich zum Beispiel um Metallteile, die vernietet, umgebördelt,
                              									gehämmert, verstemmt oder sonst bearbeitet sind, so haben die durch die Bearbeitung
                              									beanspruchten Teile gegenüber den unverändert gebliebenen Stellen stets ein höheres
                              									Potential, werden also durch Auftreten einer galvanischen Tätigkeit zerfressen.
                              									Lötstellen rufen dieselben Zerstörungen hervor. Nun ist Gußeisen dem Kupfer
                              									gegenüber positiv elektrisch. Um daher die kupfernen Leitungsrohre auf Schiffen zu
                              									schützen, hat man in die Leitungen in gewissen Abständen gußeiserne Rohrstücke
                              
                              									eingebaut, die dann zerfressen wurden und von Zeit zu Zeit erneuert werden sollten.
                              									Doch zeigte sich, daß diese gußeisernen Rohrstücke nur so lange dem Kupfer einen
                              									Schutz bieten, wie die Oberfläche des Gußeisens frisch und sauber ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 332, S. 176
                              Abb. 1.
                              
                           Trifft diese Bedingung nicht mehr zu, so tritt eine Aenderung
                              									der Polarität ein. Das Oxyd des Gußeisens und die Anfressungen des Gußeisens sind
                              									dem Kupfer gegenüber negativ elektrisch. Auch Legierungen von Kupfer und Zink leiden
                              									sehr. Die Zerfressungen nehmen verschiedene Formen an. Es zeigen sich kleine Löcher
                              									in den Wänden, in anderen Fällen werden verschieden große Stellen dünn, es entstehen
                              									Risse und das dazwischen stehen gebliebene Material bricht weg. Durch nähere
                              									Untersuchung ergibt sich, daß das Zink vollständig verschwunden ist, so daß nur noch
                              									die nunmehr ungestützten Kupferteile zurückgeblieben sind. Diese Erscheinung wird
                              
                              									gewöhnlich als Entzinkung bezeichnet. Kondensatorrohre aus einer Legierung von
                              									Kupfer und Zink zeigten vielfach Durchlöcherungen, wenn teilweise verbrannte Kohle-
                              									und Ascheteilchen durch die Kühlwasserpumpe mit den Rohren in Verbindung
                              									gebracht waren. Die Kohleteilchen sind gegenüber den beiden Metallen, die in der
                              									Legierung enthalten sind, negativ elektrisch.
                           Es muß daher vermieden werden, daß im Inneren der Kessel Teile aus Messing, Kupfer,
                              									Graphit, Zinkoxyd usw. verwendet werden, die dem Kessel gegenüber negativ elektrisch
                              									sind, da sonst am Kessel schwere Zerfressungen auftreten. Bisher ist es nicht
                              									gelungen, eine vor Zerfressungen sichere Legierung herzustellen.
                           Cumberland, nach dem auch das neue Verfahren benannt wird
                              									(vergleiche Engineering Band 95 1913), hat nun einen Schutz gegen diese
                              									Zerfressungen in folgender Weise erreicht. Er schickt von außen her von einer
                              									Niederspannungsmaschine aus einen elektrischen Strom durch eine Hilfselektrode und
                              									die Flüssigkeit so hindurch, daß der zu schützende Baustoff zur Kathode wird. Abb. 1 zeigt die Einrichtung an einem
                              									Oberflächenkondensator. In einer Niederspannungsmaschine wird Strom von 6 bis 10
                              									Volt erzeugt. Der Strom wird nach den vier Hilfselektroden a geleitet. Diese bestehen aus eisernen runden Scheiben von 51 mm Dicke
                              									und 178 mm . Die Elektroden sind isoliert in den Kondensatordeckel
                              									eingesetzt. Der Strom geht dann durch die Flüssigkeit nach dem Kessel, der mit der
                              									negativen Klemme der Maschine leitend verbunden ist und auf diese Weise zur Kathode
                              									wird. Abb. 2 zeigt die Anode a noch deutlicher. Die Scheibe besteht aus Stabeisen gewöhnlicher Art und
                              									weichem Stahl. Sie ist auf einen Stahlbolzen b
                              									aufgeschraubt, der am linken Ende mit der Zuleitung verbunden, im übrigen aber
                              									sorgfältig vom Kessel isoliert ist. Die eingetauchten Teile der Anode nutzen sich ab
                              									und müssen von Zeit zu Zeit erneuert werden. Unter gewöhnlichen Verhältnissen
                              									reichen die Anoden zwei Jahre. Ihr Gewicht beträgt 9,1 kg. Die Stromstärke richtet
                              									sich nach der Größe der zu schützenden Oberfläche. Es hat sich herausgestellt, daß
                              									etwa für 46 m2 Oberfläche 1 Amp. vollkommen
                              									genügt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 332, S. 176
                              Abb. 2.
                              
                           Wie Abb. 1 erkennen läßt, sind vier parallel
                              									geschaltete Stromkreise vorhanden. Die Stromstärke jedes einzelnen läßt sich durch
                              									die Widerstände d und die Umschalter e regeln und am Amperemeter c ablesen.
                           Eine Anordnung für einen Marinekessel zeigt die Abb.
                                 									3. Die eisernen Anoden sind als Stäbe ausgebildet, die zwischen den einzelnen
                              									Rohrbündeln aufgehängt sind. Die Stäbe werden von isolierten Armen getragen und
                              									stehen mit der positiven Klemme der Maschine in leitender Verbindung durch die
                              
                              									ebenfalls isolierte Zuführung f. Der Kessel führt von
                              										g aus den Strom nach der Maschine zurück.
                           Es hat sich ferner herausgestellt, daß auch zur Vermeidung der Bildung von
                              									Kesselstein dieses Verfahren sehr geeignet ist. Die anzuwendende Stromstärke muß dann etwas größer
                              									gewählt werden. Bei einem Marinekessel hat sich die Stromstärke von 1 Amp. auf rund
                              									30 m2 Heizfläche als hinreichend erwiesen. Schon
                              									vorhandener Kesselstein wird durch dies Schutzverfahren allmählich aufgelöst und die
                              									Bildung von neuem Kesselstein wird verhindert. Diese Wirkung ist folgendermaßen zu
                              									erklären: Die härteste Art des Kesselsteins ist entweder Kalziumkarbonat oder
                              									Kalziumsulfat. Die Säuren, Basen und Salze bestehen aus zwei Teilen, einem positiven
                              									und einem negativen. Positiv nennt man den einen Bestandteil, weil er unter gewissen
                              									Verhältnissen der Träger von positiven Elektrizitätsmengen sein kann. Der negative
                              									Teil kann in gleicher Weise der Träger negativer Elektrizitätsmengen sein. Unter dem
                              									Einfluß des elektrischen Stromes werden Säuren, Basen und Salze zerlegt oder ihre
                              									Bildung wird verhindert. Das Kalzium ist der positive Teil, das Sulfat bzw. das
                              									Karbonat der negative. Der positive Teil wandert zur Kathode, der negative zur
                              									Anode. Die beiden Bestandteile können sich daher nicht an den Heizflächen
                              									vereinigen, die Bildung des Kesselsteins wird also vermieden. Sie verbleiben, soweit
                              									sie unlöslich sind, in fein verteiltem Zustande im Wasser und können von Zeit zu
                              									Zeit aus dem Kessel abgeblasen werden. Ist harter, alter Kesselstein schon
                              									vorhanden, so zersetzt sich dieser in einem gewissen Grade. Die Masse wird weich und
                              									schwammig. Es bildet sich nämlich bei der Zersetzung des Wassers Wasserstoff. Dieser
                              									verhält sich genau so wie das positive Metall, er wandert nach der Kathode und setzt
                              									sich dort ab. Dadurch löst er den Kesselstein von der Wandung ab und verhindert
                              									durch seine Gegenwart die weitere Bildung von Kesselstein an der inneren
                              									Kesseloberfläche.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 332, S. 177
                              Abb. 3.
                              
                           Das erwähnte Cumberland- Verfahren hat bewirkt, daß bei
                              									einem Kessel der Betrieb dauernd neun Monate lang aufrecht erhalten werden
                              									konnte, während früher eine Reinigung alle drei Monate hatte stattfinden müssen.
                           Noch eine andere bemerkenswerte Erscheinung wurde in einer Eisfabrik beobachtet. Bei
                              									dem Ammoniakkondensator wurden zahlreiche eiserne Rohre verwendet, in denen
                              									Seewasser zur Kühlung benutzt wurde. Die Rohre hatten nicht nur durch Zerfressungen
                              									gelitten, sondern an den Rohrböden und an den Enden der Rohre hatten sich
                              									Schalentiere in großer Menge angesetzt, so daß der Wasserumlauf gehindert und die
                              									Wirksamkeit des Kondensators sehr verringert wurde. Nach Anwendung des Cumberland- Verfahrens hörten die Anfressungen auf und
                              									die Schalentiere verschwanden.
                           Zum Schluß sei noch erwähnt, daß die Kessel eines Dampfers, der 14 Monate als
                              									Hilfskreuzer unterwegs gewesen war, in vorzüglichem Zustande waren und frei von Rost
                              									und Kesselstein. Die Kondensatoren, die früher infolge von zerfressenen Rohren viel
                              									Anlaß zu Störungen gegeben hatten, waren unversehrt. Kein einziges Rohr war während
                              									der ganzen Zeit schadhaft geworden.
                           R. S.
                           –––––
                           Der Sprengstoffmotor. Der Vorschlag, Explosivstoffe als
                              									Motortreibmittel zu verwenden, ist alt. Die Energiewirkung der Explosivstoffe in
                              									Arbeitmaschinen nutzbringend verwenden zu können, ist aber praktisch noch nicht
                              									geglückt, obwohl schon im 16. Jahrhundert an der Erfindung und Ausgestaltung der
                              									Pulver- und Sprengstoffmaschinen gearbeitet wurde.
                           Der Vergleich zwischen Geschütz und Verbrennungskraftmaschine ist naheliegend. Im
                              									Geschütz wird die chemische Energie des Schießpulvers in Bewegungsenergie
                              									umgewandelt. In der Verbrennungskraftmaschine wird die im Zylinder durch Verbrennung
                              									des Treibmittels erzeugte Wärmemenge zur Arbeitleistung auf den Kolben verwendet.
                              									Somit entspricht die indizierte Arbeitleistung der Verbrennungskraftmaschine der
                              									Mündungsenergie des Geschosses. Man kann somit für beide Gattungen den thermischen,
                              									den mechanischen und den Gesamtwirkungsgrad berechnen.
                           Bei der Explosion von Sprengstoffen entstehen sehr hohe Temperaturen und sehr hohe
                              									Drucksteigerungen, denen der Zylinder einer Verbrennungskraftmaschine nicht ohne
                              									Weiteres zu widerstehen vermag. Aus der chemischen Zusammensetzung der
                              									Explosivstoffe kann man die entstehende Gasmenge bei gewöhnlicher Temperatur
                              									berechnen. Aus der Verbrennungswärme läßt sich die bei der Explosion des
                              									Sprengstoffes entstehende Temperatur bestimmen und somit auch das Volumen der
                              									Verbrennungsgase bei der erhöhten Temperatur.
                           Vergleicht man die spezifischen Volumenvergrößerungen von Sprengstoffen und
                              									Motortreibmitteln nach ihrer Verbrennung bei der Umsetzung in gasförmigem Zustande,
                              									so zeigt sich, daß die Volumenzunahme der Sprengstoffe allen anderen bei der
                              									Verbrennung Energie liefernden Stoffen um das Hundert- bis Tausendfache überlegen
                              									ist.
                           
                           Es ergibt sich bei der Verbrennung des Benzins nach der Gleichung
                           C16H14 + 9,502 + 38 N2 = 6 CO2 + 7 H2O + 38 N2
                           ein Verhältnis des Anfangs- und Endvolumens von 48,5 : 51,
                              									oder von 1 : 1,15. Ganz andere Zahlenwerte erhält man bei der Verbrennung fester und
                              									flüssiger Sprengstoffe. So ist zum Beispiel die spezifische Volumenvergrößerung
                              									bei
                           
                              
                                 Schießpulver
                                 1 : 193,
                                 
                              
                                 Schießbaumwolle
                                 1 : 1061,
                                 
                              
                                 Nitroglyzerin
                                 1 : 1298.
                                 
                              
                           Die hohe Volumenzunahme ist aber für die
                              									Verbrennungskraftmaschine nicht erwünscht. Auch sind die Druckgrenzen nach oben
                              									dabei mit Berücksichtigung der Beanspruchung der Einzelfeile der Maschine relativ
                              									klein. Die Explosion der Sprengstoffe schreitet dagegen mit großer Geschwindigkeit
                              									fort, so daß der Gasdruck in unmeßbarer kurzen Zeit seinen Höchstwert erreicht. Die
                              									Zersetzung- oder Detonationsgeschwindigkeit bei Brisanz-Sprengstoffen hat sich in
                              									neuerer Zeit sehr vergrößert. Beim gewöhnlichen Schießpulver beträgt dieselbe etwa
                              									300 m/Sek., bei brisanten Sprengstoffen steigt sie auf 6000 bis 7000 m/Sek. und
                              									mehr. Bei der Explosion solcher brisanten Sprengstoffe hat die den Sprengstoff
                              									umhüllende Luft keine Zeit mehr auszuweichen und wirkt dem Explosionsstoß wie ein
                              									festes Hindernis entgegen. Die Explosionsdrücke sind dabei 2000 bis 3000 kg/cm2.
                           Die im Geschützrohr auftretenden Drücke sind somit um das Hundertfache größer als der
                              									Explosionsdruck im Benzinmotor. Würde es auch gelingen bei einer
                              									Sprengstoffkraftmaschine durch eine bedeutende Herabsetzung der Brisanz der
                              									Sprengstoffe die genannten hohen Drücke zu vermeiden, so würden die
                              									Explosionsmotoren und vor allem die Gleichdruckmaschinen an Wirtschaftlichkeit der
                              									Sprengstoffmaschine doch überlegen sein. Für die Wirtschaftlichkeit einer
                              									Kraftmaschine ist in erster Linie der Heizwert und der Preis des Betriebstoffes
                              									ausschlaggebend. Bei der Verbrennung ergibt
                           
                              
                                 1 kg 
                                 Alkohol
                                 7184
                                 Wärmeeinheiten,
                                 
                              
                                 1  „
                                 Benzin
                                 10000
                                 „
                                 
                              
                                 1  „
                                 Petroleum
                                 11094
                                 „
                                 
                              
                                 1  „
                                 Leuchtgas
                                 13000
                                 „
                                 
                              
                           Sprengstoffe entwickeln bedeutend weniger Wärme:
                           
                              
                                 1 kg
                                 Schwarzpulver
                                 700
                                 Wärmeeinheiten,
                                 
                              
                                 1  „
                                 Nitrozellulose
                                 940
                                 „
                                 
                              
                                 1  „
                                 Nitroglyzerin
                                 1330
                                 „
                                 
                              
                           Es ist also unwirtschaftlich, Verbrennungskraftmaschinen mit
                              									Sprengstoffen zu betreiben, besonders wenn berücksichtigt wird, daß der Preis für
                              									die Gewichtseinheit im Vergleich zu den gebräuchlichen Brennstoffen bedeutend höher
                              									ist. (Motor, Februar 1917.)
                           W.
                           –––––
                           Untersuchung an Lokomotivsteuerungen. Im Lokomotivbetriebe
                              									ergibt sich die Notwendigkeit, bei älteren Lokomotiven die Steuerung auf die Güte
                              									der Dampfverteilung nachzuprüfen, da durch wiederholte Aenderungen im Betriebe die
                              									Steuerungsverhältnisse meist unrichtig geworden sind. Man hat bereits verschiedene
                              									Vorrichtungen erdacht, mit denen es möglich ist, die Schieberschaulinien an
                              									einer ausgeführten Steuerung selbsttätig aufzuzeichnen. Die meisten Vorrichtungen
                              									haben sich aber praktisch nicht bewährt.
                           Aus dem Indikatordiagramm lassen sich rasch die Fehler in der Dampfverteilung
                              									feststellen, doch läßt sich auf diese Weise meistens nicht die Ursache der Fehler
                              									ermitteln. Bei der Untersuchung der Steuerungsverhältnisse ist außerdem noch zu
                              									berücksichtigen, daß die Bewegungsverhältnisse der Steuerung bei der kalten
                              									Lokomotive andere sind als bei der Fahrt unter Dampf. Wärmeausdehnung der
                              									Schieberstange und elastische Wirkungen der bewegten Steuerungsteile beeinflussen
                              									die Dampfverteilung.
                           Ein neues Verfahren zur Untersuchung der Lokomotivsteuerung besteht nun darin, daß in
                              									gewöhnlicher Weise mit Antrieb der Indikatortrommel vom Kreuzkopf aus ein Diagramm
                              
                              									aufgenommen wird, während ein zweites mit der Bewegung der Indikatortrommel von der
                              									Schieberstange aus erhalten wird. Das Dampfdruckdiagramm, erhalten durch die
                              									Bewegung der Schieberstange, zeigt Abb. 1, hierbei
                              									bezeichnet D Beginn der Dehnung, VA Beginn der Vorausströmung, C Beginn der Verdichtung und VE Beginn der
                              									Voreinströmung. Halbiert man den Schieberhub durch die Linie O O, so läßt sich die innere und äußere Ueberdeckung des Schiebers
                              									bestimmen, wie sie durch die Einstellung des Schiebers für die Dampfverteilung
                              									maßgebend sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 332, S. 178
                              Abb. 1.
                              
                           Zeichnet man nach Abb. 2 noch die Schieberellipse und
                              									unter 90° das Dampfdruck-Kolbenhubdiagramm hierzu, so können Kolben- und Schieberweg
                              									in einfacher Weise in Abhängigkeit voneinander dargestellt werden. Im Dampfdruck-
                              									Kolbenhubdiagramm lassen sich leicht die Stellungen für Beginn der Dampfdehnung,
                              									Beginn der Vorausströmung und Beginn der Verdichtung feststellen, während die Lage
                              									für Beginn des Voreinströmens gewöhnlich nicht gut zu erkennen ist. Im
                              									Dampfdruck-Schieberhubdiagramm können diese Stellungen genau bestimmt werden. In
                              										Abb. 2 bezeichnet e
                              
                              									die äußere Ueberdeckung, i die innere Ueberdeckung, v das Voröffnen, o die größte Eröffnung
                              									des Einströmkanals. Die Schieberellipse kann gezeichnet werden, und dann läßt sich
                              									auch im Dampfdruck-Kolbenhubdiagramm die Lage des Beginns der Voreinströmung
                              									feststellen. Die Kurve der Schieberbewegung wird mehr oder weniger von der
                              									mathematischen Ellipse abweichen. Auf diese Weise lassen sich die Ursachen der
                              									Fehler erkennen.
                           Weicht die Kurve stark von der Ellipse ab, so sind die Fehler in der äußeren
                              									Steuerung zu suchen. Die Unregelmäßigkeiten können dann von der endlichen
                              									Stangenlänge herrühren oder durch elastische Formänderungen im Steuergestänge
                              									entstehen. Die elastischen Nachwirkungen im Steuergestänge sind von der Größe der
                              
                              									Schieberreibung, abhängig. Letztere hat aber nicht bei jedem Hube dieselbe Größe.
                              									Beim fortlaufenden Indizieren erhält man dann oft Veränderungen in der
                              									Dampfverteilung bei jedem einzelnen Kolbenhube.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 332, S. 179
                              Abb. 2.
                              
                           Bei unendlich langen Stangen und richtig ausgeführter Steuerung müßte bei Mittellage
                              									der Umsteuerung die Schieberellipse in eine Gerade zwischen den Punkten 2 und 8 in Abb. 2 übergehen. Die hier beschriebene
                              									Untersuchungsweise eignet sich besonders für die Prüfung vierzylindriger
                              									Lokomotiven, bei welchen die Schieber beider Zylinder einer Lokomotivseite durch
                              									eine gemeinsame äußere. Steuerung angetrieben werden. Auch für Ventilsteuerungen
                              									kann das Verfahren bei entsprechender Ausgestaltung Verwendung finden. Der große
                              									Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, daß eine vollständige und genaue
                              									Untersuchung der Steuerbewegung ausgeführt werden kann, ohne daß die Lokomotive
                              
                              									außer Betrieb gesetzt werden muß, um Schieber- oder Ventilgehäuse zu öffnen.
                              									(Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure 1917 S. 144 bis 146.)
                           –––––
                           Bergbau und Hüttenindustrie in Spanien im Jahre 1915. Nach
                              									der Statistik des Consejo de mineria bewerteten sich im Jahre 1915 die Erzeugnisse
                              									der Bergbauindustrie auf 254010000 Peseten (1914 217443000) und die der
                              									Hüttenindustrie auf 371597000 Peseten (1914 244750000). Im Betriebe waren 1915
                              									2203 Unternehmungen mit 2679 Mill. m2; Arbeiter
                              									wurden 138437 beschäftigt.
                           Eine Zunahme der Förderung der wichtigsten Erzeugnisse der Bergbau- und
                              									Hüttenindustrie zeigen 1915: Kupfer 1480000 t (1914 1477000), Blei 285000 t
                              									(246000), Steinkohle 4136000 t (3905000), Braunkohle 328000 t (291000), eine Abnahme
                              
                              									der Förderung zeigen: Anthrazit 223000 t (1914 228000), Zink 82000 t (1914 114000),
                              									Eisen 5618000 t (6820000), Eisenkies 802000 t (985000), Blei mit Silber 2934 t
                              									(22000), Salz 305000 t (337000).
                           Die Provinzen waren 1915 an der Erzeugung in folgendem Umfange beteiligt – Wert in
                              									1000 Peseten – Oviedo 112185, Vizcaya 85534, Huelva 82638, Cördoba 73447, Jaen
                              									53422, Murcia 47528, Ciudad Real 29788, Santander 22762, Sevilla 18038, Guipuzcoa
                              									13609, Leon 9667, Barcelona 9328, Valencia 9202, Palencia 8071, Almeria 6424,
                              									Tarragona 4221, in kleinerem Maße und in absteigender Folge Malaga, Navarra, Teruel,
                              									Alicante, Zaragoza, Guadalajara. (Nach Economista vom 7. April 1917.)
                           –––––
                           Preisaufgaben der Königl. Technischen Hochschule zu Berlin für
                                 										das Jahr 1917-18. Aufgabe der Abteilung für
                              									Maschinen-Ingenieurwesen: Die theoretische und experimentelle Erforschung des
                              									Verhaltens von Spulen gegenüber elektrischen Wanderwellen ist kritisch darzustellen;
                              									im Anschluß daran ist zu versuchen, die Lösung dieser Aufgabe zu verbessern oder zu
                              									erweitern.
                           Aufgabe der Abteilung für Schiff- und Schiffsmaschinenbau: Die in der Literatur
                              									verstreuten Veröffentlichungen über analytische und zeichnerische Verfahren zur
                              									Ermittlung der Festigkeit und Sicherheit des Druckkörpers von Unterseebooten oder
                              									langer, von außen gedrückter Hohlkörper sind zu sammeln und – unter besonderer
                              									Würdigung der zu Grunde gelegten Voraussetzungen – zu sichten und vergleichend zu
                              									beurteilen. Zugleich ist festzustellen, ob Versuche über dieses Festigkeitsgebiet
                              									veröffentlicht worden sind, und bejahendenfalls inwieweit diese mit den Ergebnissen
                              
                              									der analytischen und zeichnerischen Rechnungsverfahren in Einklang stehen.
                           Aufgabe der Abteilung für Chemie und Hüttenkunde: Die Erfahrung der Neuzeit hat
                              									gezeigt, daß die bisher fast allein übliche Reinigung des Hüttenzinks durch Absitzen
                              									im Raffinierofen nicht ausreicht, sobald besondere Güteanforderungen an das Zink
                              									gestellt werden. Es ist – auch unter voller Berücksichtigung der älteren Literatur –
                              									eine kritische Darlegung dessen zu geben, was überall bisher über die Reinigung des
                              									Zinks, ferner über den Einfluß der Verunreinigungen desselben auf seine
                              									Verwendbarkeit bekannt geworden ist. Dabei ist auszugehen von dem Rohzink und seinen
                              									Verunreinigungen, bzw. dem Raffinatzink, aber auch schon von dem Erz bzw. dem
                              									Röstgut, insofern, als die Art des Erzes und die Art des Hüttenbetriebes die
                              									Reinheit und damit
                              									die Verwendbarkeit des Zinkmetalls beeinflussen können.
                           Aufgabe der Abteilung für Bergbau: Kritische Untersuchung der für die zulässige
                              									Anfahrbeschleunigung bei Köpe-Fördermaschinen aufgestellten Formeln, mit Rücksicht
                              									auf die neueren Forschungsergebnisse über Schachtreibung und unter Heranziehung der
                              									zahlenmäßigen Werte für die Deutschlandgrube O.-Schl. und den Carmerschacht
                              									O.-Schl.
                           Bedingungen für die Preisbewerbung: 1. Nur die Studierenden (nicht Hörer) der
                              									Technischen Hochschule zu Berlin sind zur Preisbewerbung berechtigt. 2. Die Lösungen
                              									müssen eigene Ausarbeitungen der Verfasser sein. 3. Die Lösungen müssen bis zum 1.
                              									Mai 1918 unter den Adressen der Abteilungsvorsteher, versiegelt und mit einem
                              									Kennwort versehen, in dem Sekretariat der Hochschule eingeliefert werden. 4. Der
                              									Lösung ist in versiegeltem Umschlage, der außen dasselbe Kennwort aufweisen muß,
                              									welches die Ausarbeitung trägt, ein Zettel beizufügen, auf welchem der Name des
                              									Verfassers, die Bezeichnung als Studierender der Technischen Hochschule sowie die
                              									eidesstattliche Versicherung steht, daß die Anfertigung der Arbeit selbständig
                              									und ohne fremde Beihilfe erfolgt ist. Die genannte Versicherung ist außerdem dem
                              									Text der Arbeit sowie jeder dazugehörigen Beilage (Zeichnung) beizufügen, wobei an
                              									Stelle des Namens „der Bewerber“ zu setzen ist.
                           Die Verkündung der Preise findet am 1. Juli 1918 statt.
                           –––––
                           Vermittlungsstelle für technisch-wissenschaftliche
                                 										Untersuchungen. Der Vorstand des Deutschen Verbandes
                              									technisch-wissenschaftlicher Vereine hat beschlossen, in seiner Geschäftsstelle eine
                              									Einrichtung zu schaffen, welche für die Ausführung von wissenschaftlichtechnischen
                              									Untersuchungen zwischen der Technik und den wissenschaftlichen Instituten der
                              									Universitäten und Technischen Hochschulen vermitteln soll.
                           Der Verband richtet daher an die industriellen Werke auf dem Gebiete der Chemie, der
                              									angewandten Physik, der Elektrotechnik, des Maschinenbaues und der gesamten
                              									Ingenieurwissenschaften die Bitte, sich der Vermittlungsstelle des Deutschen
                              									Verbandes, Berlin NW. 7) Sommerstraße 4 a, zu Händen des geschäftsführenden
                              									Vorstandsmitgliedes zu bedienen.