| Titel: | Polytechnische Schau. | 
| Fundstelle: | Band 332, Jahrgang 1917, S. 364 | 
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                        Polytechnische
                              								Schau.
                        (Nachdruck der Originalberichte – auch im Auszuge
                           								– nur mit Quellenangabe gestattet.)
                        Polytechnische Schau.
                        
                     
                        
                           Motorschiff Glenamoy. Ende 1916 ist das größte bisher
                              									in England gebaute Motorschiff Glenamoy in Fahrt gestellt worden. Es ist wie mehrere
                              									andere 1915 und 1916 fertiggestellte britische Motorschiffe für die Glen-Linie von
                              									der Werft von Harland & Wolff in Glasgow gebaut worden und hat seine Motorausrüstung von der Burmeister & Wain Oil Engine
                                 										Co. in Glasgow erhalten. Das Schiff ist etwas größer als die neuesten in
                              									Dänemark gebauten Motorschiffe und wird an Größe nur von einem in Deutschland
                              									während des Krieges fertiggestellten Tankmotorschiff übertroffen. Das Motorschiff
                              									Glenamoy ist 132,6 m lang, 17,55 m breit und 8,28 m tief. Der Rauminhalt beträgt
                              									5200 B. R.-T., die Tragfähigkait 10300 t ohne Brennstoffvorrat, der ungefähr 900 t
                              									ausmacht.
                           Ursprünglich war das Schiff für die Firma Elder, Dempfter
                              									& Co. bestimmt, von der es jedoch an die Glen-Linie
                              									verkauft wurde. Die Linie hat damit im ganzen drei Motorschiffe in ihren Besitz. Die
                              									Glenamoy wird durch zwei Viertakt-Dieselmaschinen von je 1800 PS angetrieben. Die
                              									Motoren für dieses Schiff stellen den sechsten Satz dar, den die britische
                              									Zweigfirma der dänischen Firma Burmeister & Wain bisher abgeliefert hat. Die Motoren haben sechs
                              									Zylinder von 670 mm Bohrung und 1000 mm Hub und machen ungefähr 110 Umdrehungen in
                              									der Minute, wobei eine Geschwindigkeit von 10,5 Seemeilen erreicht wird. Die Kolben
                              									haben Frischwasserkühlung, die sich sehr gut bewährt. Die Hilfsmaschinen haben
                              									elektrischen Antrieb. Es sind zwei Dieseldynamos von je 200 PS Leistung vorhanden.
                              									Zwei Dieselmaschinen von je 200 PS sind für den Antrieb der Luftkompressoren
                              									angeordnet. Zwei Vierzylinder-Dieselmaschinen von je 320 PS dienen zum elektrischen
                              
                              									Antrieb von 19 Ladewinden und der Gefriermaschine, ferner für die Beleuchtung und
                              									zum Antrieb der Steuermaschine. Die Kühlräume können ungefähr 750 t Ladung
                              									aufnehmen. Außerdem ist noch ein kleiner Glühkopfmotor von 20 PS vorhanden, durch
                              									den elektrische Kraft zum Antrieb eines Luftkompressors gewonnen wird, mit dem man
                              									die Motoranlage in Gang setzen kann, wenn sämtliche Druckluftbehälter leer sind. Die
                              									Anordnung mehrerer Hilfsdieselmaschinen verschiedener Größe scheint nicht
                              									vorteilhaft zu sein. Dänische Motorschiffe der gleichen Größe besitzen deshalb nur
                              									zwei oder drei Hilfsdieselmaschinen der gleichen Größe. Für die Heizung der
                              									Wohnräume ist noch ein kleiner Dampfkessel vorgesehen.. Die Glen-Linie, die noch
                              									mehrere Motorschiffe in England in Bau gegeben hat, verwendet das Motorschiff
                              									Glenamoy für Fahrten zwischen England und Ostasien. (Hansa, deutsche nautische
                              									Zeitschrift 1917 S. 381 bis 382.)
                           W.
                           –––––
                           Radialströmung zwischen zwei Platten (Clement-Thenardsches
                                 										Phänomen). Das von Clement und Thenard zuerst im Jahre 1826 beobachtete Phänomen, das
                              									auch Paalzow seinen Hörern an der Technischen Hochschule
                              									in Charlottenburg gewöhnlich vorzuführen pflegte, ist folgendes: Eine Platte, die
                              									man dem aus einer Oeffnung in einer ebenen Wand ausströmenden Luft- oder
                              									Wasserstrahl senkrecht zum Strahlquerschnitt entgegenführt, wird bei einer
                              									bestimmten Entfernung von der Ausströmungsöffnung plötzlich nicht mehr abgestoßen,
                              									sondern angezogen und bleibt in einer gewissen Entfernung von der festen Wand
                              									stehen. Eingehend wurde die Größe der Anziehung 1827 von Hachette untersucht, der auch die richtige Erklärung der Erscheinung
                              									angab. Der Verfasser der vorliegenden Arbeit (Dr. Ing. Eberhard Straube, Zeitschrift für das gesamte Turbinenwesen 1917 Heft 11
                              									bis 15) stellte sich die Aufgabe, den Bewegungsvorgang in dem Spalt zwischen den
                              									beiden Platten, der feststehenden Wand und der beweglichen Platte genauer zu
                              									untersuchen und mit den Lehren der Hydrodynamik in Einklang zu bringen. Infolge des
                              									Kriegsausbruches konnten die Versuche vorläufig nur mit Wasser durchgeführt werden;
                              									mit Luft und Wasserdampf sollen sie später wiederholt werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 332, S. 364
                              Abb. 1.
                              
                           Die Versuchseinrichtung (Abb. 1) besteht aus einem
                              									durch die Muttern l genau wagerecht einstellbaren
                              									Tisch, dessen untere Platte a in einer Buchse r den Rohransatz b trägt,
                              									der vermittels der Mutter p und der in einer Nut
                              									geführten Stiftschraube q beliebig auf- und abgestellt
                              									werden kann. An dem Rohr von 10 mm ? sitzt die Ausströmungsplatte c von
                              									200 mm ? und ihr gegenüber die ebenfalls verstellbare d
                              									von gleicher Größe, die vermittels der Rollen h an den
                              									Stangen k geführt wird und durch die Muttern n und Augen o festgestellt
                              									werden kann. Von der Traverse e geht eine Stange f zu einem gewöhnlichen Dampfmaschinenindikator, der
                              									die Größe der Anziehung mißt. An die Platten c und d sind auf den Halbmessern 17, 27, 40, 60, 80, 90, 95
                              									mm Piezometer angelegt, die den Wasserdruck an den betreffenden Stellen bestimmen.
                              									Gegenüber der Rohrmündung mißt noch ein weiteres Piezometer, dessen Bohrung in einem
                              									kleinen Exzenter t liegt, derartig, daß die Meßöffnung
                              									jede beliebige Lage zur Rohrmitte erhalten kann, den Druck vor dem Zuströmungsrohr.
                              									Alle Meßbohrungen haben 2 mm ?. Das Zuführungsrohr erhält das Wasser von einem
                              									Hochbehälter, dessen Wasserstand durch einen Ueberlauf dauernd auf derselben Höhe
                              									gehalten wurde. Die zuströmende Wassermenge wurde durch einen Hahn geregelt und
                              									durch Auffangen des ablaufenden Wassers während eines bestimmten Zeitabschnittes
                              									gemessen.
                           Der Flüssigkeitsdruck des zwischen den Scheiben strömenden Wassers verläuft nun zum
                              									Beispiel bei 0,34 mm Plattenabstand nach Abb. 2. Bei
                              									steigendem Plattenabstand wird in erster Linie der flache positive Ast der
                              									Druckkurve niedriger, und bei 3 mm Abstand verschwindet er völlig (Abb. 3); freilich wird auch die negative Spitze der
                              									Kurve zuletzt erheblich kleiner. Bei engem Spalt ist nun der Gesamtwert der
                              									Druckkraft des Wassers ein negativer, und die bewegliche Platte wird demgemäß
                              									angezogen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 332, S. 365
                              Fig. 2.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 332, S. 365
                              Abb 3.
                              
                           Aus der bekannten Gleichung der Hydrodynamik, daß der Druckhöhenunterschied zwischen
                              									dem Austrittsquerschnitt und einem beliebigen Wasserquerschnitt zwischen den Platten
                              									gleich dem Unterschied der entsprechenden Geschwindigkeitshöhen vermindert um die
                              									Widerstandshöhe ist:
                           
                              h_1-h=\frac{c^2}{2\,g}-\frac{{c_1}^2}{2\,g}-h_w
                              
                           folgt mit
                           
                              h_w=\varrho\,.\,\frac{2}{a}\,.\,\int\,\frac{c^2}{2\,g}\,.\,d\,r,
                              
                           das entsprechend wie bei Rohrleitungen usw. gebildet ist, und
                              									der Kontinuitätsgleichung
                           2 π r ∙ a ∙ c
                                 										= 2 π r1 ∙ a ∙ c1
                           für einen beliebigen Halbmesser r, dem Plattenabstand a und dem Außenhalbmesser
                              										r1 der Platten
                           
                              h_1-h=\frac{{c_1}^2\,.\,{r_1}^2}{2\,g}\,.\,\left[\frac{1}{r^2}-\frac{1}{{r_1}^2}-\varrho\,.\,\frac{2}{a}\,.\,\left(\frac{1}{r}-\frac{1}{r_1}\right)\right].
                              
                           Die Kraft P, welche die
                              									Platten aneinander zu drücken sucht, ergibt sich aus der Gleichung
                           
                              P=2\,\pi\,\gamma\,.\,\int_{r_0}^{r_1}\,(h_1-h)\,r\,d\,r
                              
                           zu
                           
                              P=\frac{\gamma}{g}\,.\,\pi\,.\,c_1\,.\,{r_1}^2\,\left[l\,n\,\frac{r_1}{r_0}-\frac{1}{2}\,\left(1-\frac{{r_0}^2}{{r_1}^2}\right)-\varrho\,.\,\frac{r_1}{a}\,\left(1-\frac{r_0}{r_1}\right)^2\right].
                              
                           Davon ist abzuziehen die Kraft des Wasserstrahles
                           
                              R=\pi\,{r_0}^2\,.\,{c_0}^2\,\frac{\gamma}{g},
                              
                           so daß als die mit dem Indikator zu messende Kraft P – R übrig bleibt. Als größter Wert wurde gefunden P– R = 1,5 kg.
                           Kritische Abstände der Platten voneinander sind diejenigen, bei welchen P – R = 0 wird. Nach
                              									Einsetzen der entsprechenden Gleichungen erhält man hieraus die Bestimmungsgleichung
                              
                              									für a
                           
                              a^3-\frac{{r_0}^2}{4}\,.\,\left[l\,n\,\frac{r_1}{r_0}-\frac{1}{2}\,.\,\left(1-\frac{{r_0}^2}{{r_1}^2}\right)-\varrho\,\frac{r_1}{a}\,.\,\left(1-\frac{r_0}{r_1}\right)^2\right]\,.\,a+\varrho\,.\,\frac{r_1\,{r_0}^2}{4}\,\left(1-\frac{r_0}{r_1}\right)^2=0,
                              
                           die zwei positive Wurzeln hat. Mit dem Mittelwert ρ = 0,01162, der sich aus allen Versuchen ergab,
                              									wird
                           
                              
                                 a1= 0,43 mm
                                 gegenüber
                                 dem
                                 gemessenen
                                 a'1= 0,35 mm.
                                 
                              
                                 a2= 3,64 mm
                                 „
                                 „
                                 „
                                 a'2 = 3,05
                                    											mm.
                                 
                              
                           Die Unstimmigkeit rührt zum Teil davon her, daß die
                              									Widerstandshöhe hw
                              									nicht dem Quadrat der Geschwindigkeit proportional ist, sondern der 2,2 ten
                              									Potenz.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 332, S. 365
                              Abb. 4.
                              
                           Es wurde ferner die Verteilung der Geschwindigkeit innerhalb der Spaltbreite bei 3 mm
                              									Plattenabstand vermittels eingeführter Pitotröhren bestimmt, die Abb. 4 wiedergibt. Eingetragen ist außerdem noch der
                              									Strömungsfaden für die größte Geschwindigkeit. Der Verlauf sowohl der
                              									Geschwindigkeitskurven als auch des gezeichneten Maximalstromfadens rührt von den
                              									Unregelmäßigkeiten her, die durch den Eintritt des Wassers vom einseitig angesetzten
                              									Zuführungsrohr mit dem Halbmesser r0 verursacht werden.
                           Wenn die Untersuchung für die praktische Anwendung bei Ventilen und dergleichen von
                              									Wert sein soll, so muß sie allerdings noch für verschiedene Verhältnisse des
                              									Plattenhalbmessers r1
                              									zu dem Rohrhalbmesser r0 durchgeführt werden.
                           P. Stephan.
                           –––––
                           Zur Thermodynamik des Wasserdampfes. Wenn man den Wert der
                              									spezifischen Wärme des Wasserdampfes cp durch Versuche feststellt und mit Hilfe der von
                              										Clausius gegebenen Beziehung \left(\frac{\partial\,c_p}{\partial\,p}\right)_{T}=-A\,T\,\left(\frac{\partial^2\,v}{\partial\,T^2}\right)_{p}, wo p der Druck, T die
                              									absolute Temperatur und A das mechanische
                              									Wärmeäquivalent ist, das spezifische Volumen v
                              									berechnet, so zeigen die gefundenen Werte eine ausgezeichnete Uebereinstimmung mit
                              									den Ergebnissen einer unmittelbaren Messung der gesuchten Größe. Der umgekehrte Weg,
                              									die rechnerische Bestimmung von cp aus einer empirisch festgestellten Gleichung für
                              										v, schien geraume Zeit hindurch nicht gangbar. Erst
                              									R. Plank
                              									gelang es, einen
                              									Ausdruck zu finden, der einerseits die Werte des spezifischen Volumens mit
                              									hinreichender Genauigkeit wiedergibt, andererseits bei Benutzung der obengenannten
                              									Formel von Clausius zur Berechnung von cp auf befriedigende
                              									Ergebnisse führt. Leider ist die Gleichung Planks derart
                              									verwickelt, daß ihre Verwendung in Theorie oder Praxis ausgeschlossen erscheint. Es
                              									ist daher als ein Fortschritt anzusehen, wenn G. Eichelberg-Zürich in Heft 36 der Zeitschrift des Vereines deutscher
                              									Ingenieure zeigt, wie man auf verhältnismäßig einfachem Wege zum Ziele kommt. Auf
                              									Grund eines zeichnerischen Verfahrens wird zunächst aus den neuesten durch Knoblauch und Winkhans
                              
                              
                              
                              
                              									gefundenen cp
                              									∙ Werten für Heißdampf die Beziehung c_p=c_{p_0}+\frac{C_1\,p}{T^4}+\frac{C_2\,(p+2\,.\,10^4)^{3,2}-C_3}{T^{15}}
                              									bestimmt, wo C1 gleich
                              									3,2 ∙ 104, C2 gleich 2,83 1022, C3 gleich
                              									1,64 ∙ 1036, p der
                              									Druck in kg/m2 und cPo die spezifische Wärme für p = 0 ist. Aus dieser, die Versuchswerte viel genauer
                              									als der entsprechende Ausdruck R. Planks wiedergebenden,
                              									Gleichung läßt sich mit Hilfe der Clausiusschen Formel
                              									durch Differentiation nach p und zweimalige Integration
                              									nach T der Ausdruck A\,v=\Psi\,(p)+T\,\varphi\,(p)-\frac{C_1}{3\,.\,4\,.\,T^3}-\frac{3,2\,C_2\,(p+2\,.\,10^4)^{2,2}}{14\,.\,15\,.\,T^{14}} ableiten. Die beiden
                              									beim Integrieren der partiellen Differentialgleichung auftretenden unbestimmten
                              									Funktionen findet man durch die Annahme, daß sich bei steigender Temperatur die
                              									Werte des spezifischen Volumens asymptotisch den υ-Werten des idealen Gases nähern, d.h. daß für T
                              									= ∞, v=\frac{R\,T}{p} und \left(\frac{\partial\,v}{\partial\,T}\right)_{p}=\frac{R}{p} wird. Hieraus ergibt sich \varphi\,(p)=\frac{A\,R}{p} und  ψ(p) = 0, wenn R die
                              									Gaskonstante ist, und es folgt eine für die praktische Verwendung durchaus geeignete
                              									Zustandsgleichung v=\frac{R\,T}{p}-\frac{1,139}{\left(\frac{T}{100}\right)^3}-\frac{11615\,.\,\left(\frac{p}{10^4}+2\right)^{2,2}}{\left(\frac{T}{100}\right)^{14}}. Die mit ihrer Hilfe festgestellten Werte des
                              									spezifischen Volumens weichen im Druckgebiete von 0 bis 19 at. und bis 300 ° C nur
                              									ganz unbedeutend von den Versuchsergebnissen ab.
                           Nunmehr könnte der Wärmeinhalt i mit Hilfe des aus den
                              
                              
                              									beiden ersten Wärmesätzen folgenden Ausdrucks d\,i=c_p\,d\,T-A\,\left[T\,\left(\frac{\partial\,v}{\partial\,T}\right)_{p}-v\right]\,d\,p bestimmt werden, wenn man
                              									integriert und die für cp und υ unter Benutzung der genannten
                              									Gleichungen gefundenen Werte einführt. Es ergibt sich i=i_0+\left(\alpha\,T+\frac{\beta}{2}\,T^2-\frac{\gamma}{T}\right)-\frac{C_1\,p}{3\,T^3}-\frac{C_2\,(p+2\,.\,10^4)^{3,2}-C_3}{14\,T^{14}}, wo α = 0,345, β = 0,000197,
                              										γ =5500 ist, während man für die
                              									Integrationskonstante i0 die Zahl 513,2 findet, sofern der Wärmeinhalt des Wassers bei 0° C als
                              									Nullpunkt gewählt und beachtet wird, daß für jeden Punkt der Sättigungsgrenze i den Sättigungswert annehmen muß. Auch die Ergebnisse
                              									dieser Rechnung entsprechen durchaus den von Jacob
                              									bestimmten Werten des Wärmeinhalts. Bei 20 at Druck und Sättigung betragen die
                              									Abweichungen erst 4 v. T.
                           Endlich läßt sich die Entropie s durch Benutzung der
                              									Gleichungen für cp und
                              
                              										υ gemäß der Beziehung d\,s=\frac{c_p}{T}\,d\,T-A\,\left(\frac{\partial\,v}{\partial\,T}\right)_p\,d\,p finden. Man
                              									erhält, nachdem man die Integrationskonstante auf Grund der Bedingung bestimmt
                              									hat, daß die Entropie an der Sättigungsgrenze den Sättigungswert annimmt,
                              									s=0,6841+\left(\alpha\,ln\,T+\beta\,T-\frac{\gamma}{2\,T^2}\right)-A\,R\,ln\,p-\frac{C_1\,p}{4\,T^4}-\frac{C_2\,(p+2\,.\,10^4)^{3,2}-C_3}{15\,T^{15}}. Auch eine Prüfung dieser Formel ist möglich, wenn man berücksichtigt,
                              									daß die Entropie an der Sättigungsgrenze abzüglich der Entropie der Flüssigkeit
                              									gleich der Verdampfungswärme geteilt durch die absolute Temperatur ist. Wiederum
                              									führt die Gleichung zu einwandsfreien Ergebnissen.
                           Im Anschluß an die geschilderten Betrachtungen zeigt Eichelberg, daß man, wenn p und T als unabhängige
                              									Veränderliche betrachtet werden, eine Funktion \varphi=s-\frac{u+A\,p\,v}{T}=s-\frac{i}{T}, wo u die Energie des Dampfes ist, feststellen kann, aus der sich durch
                              									einmalige partielle Ableitung nach einer der Veränderlichen die übrigen
                              									Zustandsgrößen bestimmen lassen. Man erkennt sofort, daß letztere mit Hilfe der
                              									Gleichungen A\,v=-T\,\left(\frac{\partial\,\varphi}{\partial\,p}\right)_T,\ i=T^2\,\left(\frac{\partial\,\varphi}{\partial\,T}\right)_p,\
                                 s=\varphi+T\,\left(\frac{\partial\,\varphi}{\partial\,T}\right)_p und u=T\,\left[T\,\left(\frac{\partial\,\varphi}{\partial\,T}\right)_p+p\,\left(\frac{\partial\,\varphi}{\partial\,p}\right)_T\right] gefunden werden.
                           Den beschriebenen, auf Heißdampf bezüglichen Betrachtungen läßt Eichelberg die Ableitung der charakteristischen Funktion für Wasser folgen
                              									und berechnet unter deren Benutzung Sättigungsdruck und Verdampfungswärme. Es
                              									wiederholt sich die vorzügliche Uebereinstimmung der Rechnungswerte mit den
                              									Versuchsergebnissen. Die für die Thermodynamik des Wasserdampfes bedeutungsvolle
                              									Arbeit wird in erweiterter Form demnächst als Forschungsheft erscheinen. In dieser
                              									entwickelt der Verfasser in Ergänzung des beschriebenen Gedankenganges eine Formel
                              									für die spezifische Wärme bei gleichbleibendem Volumen cv und stellt den in der Adiabatengleichung
                              									auftretenden Quotienten \frac{c_p}{c_v}=k fest.
                           Er findet ihn nahezu unabhängig von Druck und Temperatur gleich 1,3. Ferner wird das
                              									Forschungsheft den Nachweis erbringen, daß eine Extrapolation der gefundenen
                              									Gleichungen bis zu Drücken von 40 at zulässig ist.
                           Schmolke.
                           –––––
                           Die Untersuchungen des Wärmeüberganges von W.
                                 										Nusselt-Dresden. Seit einer Reihe von Jahren ist Nusselt bemüht, die Frage nach dem Wärmeübergange von Körpern höherer
                              									Temperatur auf kältere möglichst erschöpfend zu beantworten. Da seine
                              									Betrachtungsweise vorbildlich genannt werden kann, sei im Folgenden eine Uebersicht
                              									über den Gang und die Ergebnisse der Untersuchungen gebracht. Eingeleitet wurden die
                              									Arbeiten Nusselts durch eine Abhandlung über den
                              									Wärmeübergang in Rohrleitungen, die von einer tropfbaren oder elastischen
                              									Flüssigkeit durchströmt werden, welche in ihnen eine Temperatursteigerung erfährt.
                              									Das Ziel dieser Untersuchung war die Aufstellung einer Formel für die
                              									Wärmeübergangzahl, d.h. die Wärmemenge, die in der Zeit l von der Fläche l der Wand an die
                              									Flüssigkeit übergeht, wenn zwischen dieser und dem Rohr der Temperaturunterschied
                              										l besteht. Nusselt gelangte zur Lösung der Aufgabe,
                              									indem er zunächst unter Anlehnung an die Lehre Fouriers
                              									von der Wärmeleitung feststellte, daß die Wärmeübergangzahl von der spezifischen
                              									Wärme, der Geschwindigkeit, Zähigkeit, Dichte, Temperatur und Wärmeleitzahl der
                              									Flüssigkeit sowie
                              									dem Durchmesser, der Oberflächenbeschaffenheit und der Temperatur des Rohres
                              									abhängt, und zwar ein Produkt von Potenzfunktionen mit den unabhängigen
                              									Veränderlichen als Basis und gleichbleibenden Exponenten ist. Durch Betrachtung
                              									zweier Strömungsfälle, bei denen die Unebenheiten der inneren Rohrfläche geometrisch
                              									ähnlich sind, fand Nusselt unter Benutzung der
                              									Bewegungsgleichungen für zähe, elastische Flüssigkeiten gewisse Beziehungen zwischen
                              									den Exponenten und eine sehr vereinfachte Formel für die Wärmeübergangzahl a. Ihm glückte die Bestimmung der in dieser
                              									auftretenden Festwerte durch Versuche, und es ergab sich die Gleichung \alpha=15,90\,\frac{\lambda_w}{d^{0,214}}\,.\,\left(\frac{w\,p\,c\,p}{R\,T\,\lambda}\right)^{0,786}, wo
                              										λw die
                              									Wärmeleitzahl der Flüssigkeit bei der Temperatur der Wand, w deren mittlere Geschwindigkeit, p ihr
                              									anstatt der Dichte eingeführter Druck, cp ihre spezifische Wärme, T ihre Temperatur, λ die Wärmeleitfähigkeit
                              									bei der mittleren Temperatur der Flüssigkeit, R die
                              									Gaskonstante und d der Rohrdurchmesser sind.
                           Eine Ergänzung seiner ersten Arbeit veröffentlichte Nusselt, als es ihm durch Untersuchung des Wärmeüberganges in der Nähe des
                              									Einströmquerschnittes gelungen war, festzustellen, daß die Wärmeübergangzahl auch
                              									von der Rohrlänge erheblich beeinflußt wird. Sie hat beim Eintritt der Flüssigkeit
                              									in das Rohr einen Höchstwert, der mit der Gleichmäßigkeit der radialen
                              									Temperaturverteilung wächst, bzw. mit dem Grad der Durchmischung des strömenden
                              									Stoffes zunimmt. Sofern diese eine vollkommene ist, werden verhältnismäßig kalte
                              									Flüssigkeitsschichten in die Nähe der Wand gelangen, was den Wärmeaustausch fördert.
                              									Erst in einiger Entfernung von der Einströmstelle erreicht a einen unteren, von der Verteilung der Temperatur unabhängigen Grenzwert.
                              									Der Einbau von Wendeflächen in Ueberhitzerrohre zum Zwecke einer Durchmischung des
                              									Dampfstromes sowie das Versetzen der Rohre bei Wärmeaustauschvorrichtungen, für die
                              									das Kreuzstromsystem in Anwendung kommt, ist eine Nutzanwendung der gemachten
                              									Beobachtungen.
                           Von hervorragender technischer Bedeutung war die nächste, im Jahre 191, erschienene
                              									Arbeit Nusselts über die Wärmeverhältnisse in
                              									Oberflächenkühlern. Bei diesen Vorrichtungen bilden aus baulichen Gründen in den
                              									meisten Fällen die Strömungsrichtungen des Kühlmittels und der abzukühlenden
                              									Flüssigkeit einen rechten Winkel, obgleich der Gegenstrom wirksamer wäre. Von großem
                              									praktischem Interesse ist naturgemäß die Bestimmung der- ausgetauschten Wärmemenge,
                              									sowie der eintretenden Temperaturveränderungen. Wie letztere festgestellt wurden,
                              									sei als ein Beispiel der klaren mathematischen Behandlung technischer Probleme durch
                              									Prof. Nusselt angedeutet. Das Rechteck ABCD mit den Seiten x0 und y0 stelle die Kühlfläche dar, welche die beiden
                              									Flüssigkeiten voneinander trennt. Von diesen trete die kältere mit dem stündlichen
                              									Wasserwerte w und der Temperatur t = 0 bei AD ein und
                              									ströme parallel zu AB, während die wärmere mit dem
                              									Wasserwerte W an der Kante AB die Temperatur T0 hat und parallel AD fließt. Betrachtet man
                              									das rechteckige Element d x d y der Kühlfläche und
                              									nennt die Temperaturen der Flüssigkeiten in dem Punkte, dessen Koordinaten x und y sind, t und T, so geht in der
                              									Zeiteinheit die Wärmemenge dQ = K d x d y(T – t), wo K die Wärmedurchgangzahl ist, zum Kühlmittel über. Dieses erwärmt sich
                              									daher um \frac{\partial\,T}{\partial\,x}\,d\,x, während die Temperatur der anderen Flüssigkeit um \frac{\partial\,T}{\partial\,y}\,d\,y
                              									sinkt. Es folgt somit d\,Q=-\frac{W}{x_0}\,\frac{\partial\,T}{\partial\,y}\,d\,y\,d\,x=\frac{w}{y_0}\,\frac{\partial\,T}{\partial\,x}\,d\,x\,d\,y. Durch Gleichsetzen der drei für die
                              									ausgetauschte Wärmemenge gefundenen Werte erhält man die beiden Beziehungen
                              									\frac{W}{x_0}\,\frac{\partial\,T}{\partial\,y}=-\frac{w}{y_0}\,\frac{\partial\,t}{\partial\,x} und K\,.\,(T-t)=-\frac{W}{x_0}\,.\,\frac{\partial\,T}{\partial\,y}, aus denen sich durch partielle Differentiation des
                              									zweiten Ausdruckes nach x\,\frac{K\,x_0}{W}\,\left(\frac{\partial\,T}{\partial\,x}-\frac{\partial\,t}{\partial\,x}\right)+\frac{\partial^2\,T}{\partial\,x\,\partial\,y}=0 und bei Einführung des Wertes von \frac{\partial\,t}{\partial\,x} aus
                              									dem ersten Ausdrucke \frac{\partial^2\,T}{\partial\,x\,\partial\,y}+\frac{K\,x_0}{W}\,\frac{\partial\,T}{\partial\,x}+\frac{K\,y_0}{w}\,\frac{\partial\,T}{\partial\,y}=0 ergibt. Die unabhängige Veränderliche t wäre somit fortgefallen, und der Temperaturverlauf
                              									von T längs der Fläche A B C
                                 										D ließe sich berechnen, wenn man beachtet, daß für x = 0 auch t = 0, für y = 0 aber T = T0 zu setzen ist. Durch Einführung der letzten Bedingung in die obige
                              									Gleichung für K(T-t) folgt
                              									für den Verlauf von T längs der Kante A D die Beziehung K\,T=-\frac{W}{x_0}\,\frac{d\,T}{d\,y} und durch Integration
                              									T_{x=0}=T_0\,e^{-\frac{K\,x_0}{W}\,y}=T_0\,e^{-\frac{K\,F\,y}{W\,y_0}}, wo F die Kühlfläche ist. Hat man aber T berechnet, so ergibt sich aus der Formel für K (T – t) auch t, und man
                              									kann die ausgetauschte Wärme bestimmen, da man die Temperaturverteilung für beide
                              									Seiten der Kühlfläche kennt. Wenn Gegen- oder Gleichstrom vorliegen, führen
                              									gleichartige Betrachtungen zum Ziele, und es zeigt sich, daß bei ersterem der
                              									Wärmeaustausch um 5,71 v. H. größer, bei letzterem um 13,52 v. H. kleiner als beim
                              									Kreuzstrom ist.
                           Eine weitere praktisch richtige Feststellung gelang Nusselt bei Untersuchung des Wärmeüberganges in der Gasmaschine. Er
                              									widerlegte die herrschende Ansicht, daß die Wärmeübergangzahl dem
                              									Temperaturunterschiede zwischen Wand und Gas bzw. der Wärmeaustausch dem Quadrate
                              									dieses Unterschiedes proportional ist. Infolge dieser Erkenntnis wurde das bisher
                              									übliche Verfahren, den Wärmeaustausch dadurch zu berücksichtigen, daß man die
                              									Kompressions- und Expansionskurve im Kreisprozesse durch eine nach Gutdünken
                              									gewählte Polytrope ersetzt, auf eine sicherere Grundlage gestellt. Von Bedeutung ist
                              									ferner der Einfluß der Zeit seit Beginn der Abkühlung auf a. Es verringerte sich zum Beispiel während eines Versuches diese Zahl mit
                              									sinkender Gastemperatur um fast das 52-fache des Endwertes. Endlich zeigte Nusselt, daß sich bei Beginn des Wärmeaustausches die
                              									Wärmeübergangzahl in drei Summanden, das Zeitglied, die stationäre Wärmeleitung und
                              									die Wärmestrahlung zerlegen läßt, deren erstes nach einiger Zeit fortfällt. Die
                              									Frage, ob heiße Gase überhaupt eine praktisch in Betracht kommende Wärme
                              									ausstrahlen, wurde durch diese Feststellung einer Klärung näher gebracht.
                           Einen weiteren Fortschritt stellt die 1915 erfolgte Veröffentlichung einer Gleichung
                              									für den Wärmeübergang von einem festen Körper an die ihn umgebende kühlere Luft dar.
                              									Der Gang der Entwicklung weist viel Aehnlichkeit mit der an erster Stelle genannten
                              									Untersuchung Nusselts auf. Wieder werden zwei geometrisch
                              									ähnliche Körper vorausgesetzt und unter Benutzung thermodynamischer und
                              									hydrodynamischer Beziehungen Ausdrücke für die Wärmeabgabe an die Umgebung und die
                              									Wärmeübergangzahl gewonnen. Sowohl die Abkühlung im ruhenden Gasraume wie im
                              
                              									Luftstrome zieht Nusselt in den Kreis seiner
                              									Betrachtungen, deren Ergebnisse die Erfahrung durchaus zu bestätigen scheint.
                           
                           Die Möglichkeit einer Ausdehnung der zunächst für zweiatomige Gase gefundenen
                              									Beziehungen auf tropfbare Flüssigkeiten und andere Gase zeigt die Ableitung einer
                              									Näherungsgleichung. Ein tieferes Eingehen auf die im Jahrgang 1915
                              									Gesundheits-Ingenieur erschienene, ziemlich umfangreiche Abhandlung ist an dieser
                              									Stelle nicht möglich.
                           Die besondere Beachtung des Technikers verdient auch die letzte, erst kürzlich in
                              									Heft 33 der Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure zu findende Arbeit Nusselts, in der das Ergebnis von Versuchen mitgeteilt
                              									wird, die sich auf den Wärmeübergang in einem von Gas durchströmten Rohre beziehen,
                              									bei dem sich die bei den früheren Versuchen nahezu gleichbleibende Wand- und
                              									Gastemperatur in gewissen Grenzen änderte. Die hierbei gemachten Beobachtungen
                              									führten zu der von dem obengenannten Ausdrucke für die Wärmeübergangzahl
                              									abweichenden Gleichung \frac{\alpha_m\,d}{\lambda_m}=0,03622\,\left(\frac{d}{L}\right)^{0,054}\,.\,\left(\frac{d\,w\,\gamma_m\,c_{pm}}{\lambda_m}\right)^{0,786}, wo L die Rohrlänge,
                              										γ das vom Druck p
                              									abhängende spezifische Gewicht des Gases ist. Index m
                              									deutet an, daß Mittelwerte einzusetzen sind. Da die Bestimmung von a aus dieser Formel umständlich wird, hat Nusselt ein Schaubild entworfen, aus dem man die
                              									Wärmeübergangzahl für Luft und annäherungsweise auch für Rauchgase und Abgase von
                              									Verbrennungsmotoren ablesen kann, wenn Luft- und Wandtemperatur,
                              									Rohrdurchmesser und -Länge sowie das Produkt wp bekannt
                              
                              									sind. Die mitgeteilte Gleichung für am gilt allerdings streng genommen nur, sofern Ein-
                              									und Austrittstemperatur des durch das Rohr fließenden Gases wenig voneinander
                              									verschieden sind. Sie kann, wenn man d=\frac{4\,F}{S} setzt, wo F der Rohrquerschnitt, S der Teil des
                              									Umfanges ist, durch den der Wärmeaustausch erfolgt, auch für die Kreisringfläche
                              									usw. angewendet werden. Indessen trifft sie nur für Strömungsgeschwindigkeiten zu,
                              									bei denen eine Durchwirbelung des Gases eintritt, und erfährt bei höheren Drücken
                              									auch innerhalb dieses Bereichs Einschränkungen. Die Wand, und Gastemperatur kann man
                              									in der Formel vertauschen, so daß diese sowohl für Erwärmung wie Abkühlung des Gases
                              									gültig ist.
                           Schmolke.
                           –––––
                           Der Deutsche Eisenbau-Verband hielt am 25. Oktober in
                              									Berlin seine Hauptversammlung ab. Der Verband, der als einer der bedeutendsten
                              									unserer Fertigindustrie in der Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft seit Jahren
                              									erfolgreich mitgewirkt hat, hat auch im dritten Kriegsjahr zur Deckung des
                              									Inlandsbedarfs, zur Sicherung und Erhöhung der Leistungsfähigkeit der besetzten
                              									Gebiete und auch zur Ausfuhr, soweit sie im vaterländischen Interesse lag, in
                              									hervorragendem Maße mitgewirkt.