| Titel: | Polytechnische Schau. | 
| Fundstelle: | Band 333, Jahrgang 1918, S. 3 | 
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                        Polytechnische
                              								Schau.
                        (Nachdruck der Originalberichte – auch im Auszuge
                           								– nur mit Quellenangabe gestattet.)
                        Polytechnische Schau.
                        
                     
                        
                           U-Boot-Abwehrversuche. In der „Täglichen
                                 										Rundschau“ vom 10. Dezember 1917 Abendausgabe, wurde auf die Anstrengungen
                              									unserer Gegner, namentlich der Amerikaner hingewiesen, die auf die technische
                              									Bekämpfung der U-Bootwaffe abzielen.
                           Einen weiteren Beitrag hierzu enthält „Scientific American“ vom 6. Juni 1917,
                              									nämlich die Beschreibung eines von Hudson Maxim erdachten
                              									Verfahrens zum Schutz von Schiffen gegen Torpedos.
                           Der Erfinder ist der Ansicht, daß es keinen Zweck hat, seinen Vorschlag geheim zu
                              									halten, weil die Deutschen davon doch keinen Gebrauch machen könnten, da sie ja gar
                              									keine Schiffe auf See hätten.
                           Immerhin ist es für uns doch von großer Wichtigkeit, über alle derartigen versuche
                              									unterrichtet zu sein, um, wenn es wirklich einmal nötig sein sollte, rechtzeitig ein
                              									Gegenmittel bereit zu haben.
                           Hudson Maxims Schutzvorrichtung beruht auf einem ähnlichen
                              									Prinzip wie die Schalldämpfer für Feuerwaffen, Wenn ein Torpedo in der Nähe eines
                              									Schiffes explodiert, so bildet das umgebende Wasser eine Art Widerlager, einen
                              									Stützpunkt für die Explosionsbewegung. Dieser bietet sich im Schiffskörper der Weg
                              									des geringsten Widerstandes, den die Explosionsgase und die Geschoßteile
                              									natürlich nehmen.
                           Die Ladung eines deutschen Torpedos erreicht nach Hudson
                                 										Maxim fast das Gewicht von 200 kg bei einem Volumen von etwa 115 dm3. Die Verbrennungsgase nehmen bei 0° einen Raum
                              									von ungefähr 120 m3 ein, und da ihre Temperatur
                              									etwa 2800° C beträgt, werden sie im Verhältnis von 1 : 10, also auf 1200 m3 ausgedehnt.
                           Der Explosionsvorgang erfolgt mit einer Geschwindigkeit von rund 6000 m in der
                              
                              									Sekunde, so daß ein im Mittelpunkt der Ladung angebrachter Zünder die ganze Masse in
                              									weniger als 1/20000 Sekunde zum Auffliegen bringt. Während dieses sehr kurzen
                              									Zeitteilchens, das der Explosion und der Gasbildung voraufgeht, liegt die Energie
                              									aufgespeichert in den 115 dm3 Sprengstoff, dessen
                              									Dichte 1,5 mal so groß ist wie die des umgebenden Wassers.
                           Durch den bei der Explosion entstehenden Druck von 40 bis 50000 kg/cm2 wird eine mit der Geschwindigkeit von 1500 m in
                              									der Sekunde fortschreitende Kompression von 25 v. H. im Wasser hervorgerufen. Diese
                              									Kompressionswelle wirkt naturgemäß am heftigsten auf dem Wege des geringsten
                              									Widerstandes, d.h. in der Richtung durch den Schiffskörper.
                           Der Plan Hudson Maxims geht nun dahin, die Explosivgase
                              									durch Wärmeaustausch beträchtlich abzukühlen und ihnen geeignete Hindernisse
                              									entgegenzustellen, deren Ueberwindung eine gewisse Arbeit erfordert, wodurch den
                              									Gasen wiederum ein Teil ihrer Wärme entzogen wird. Zu diesem Zweck sollen die
                              									Schiffe innerhalb der Außenhaut ein Gitter von gekreuzten Eisenstäben erhalten.
                              									Stäbe von 12 mm ? wechseln dabei mit solchen von 15 mm ? ab. Das Ganze ist so
                              									angeordnet, daß die Querschnitte der Stäbe in Aufriß und Grundriß auf einer
                              									Zickzacklinie liegen, so daß die Gase nicht rechtwinklig, sondern schief auf die
                              									Wandungen des Gitters treffen (Abb.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 333, S. 4
                              
                           Ferner gehört zu der Maximschen Schutzvorrichtung eine im
                              									Grundriß ebenfalls zickzackförmig erscheinende Wand von senkrecht
                              									nebeneinandergestellten, mit Wasser gefüllten Rohren, deren Inhalt beim Bruch
                              									infolge eines Torpedotreffers zerstäubt wird und sich mit den Explosionsgasen
                              									mischt. Der hierdurch bewirkte weitere Energieverlust wird noch vergrößert durch den
                              									zwischen Rohrwand und Gitter liegenden Raum, wenn dieser die Form wie in der
                              									Abbildung erhält.
                           Rohrwand und Gitter können ohne erheblichen Raumverlust in die Bauteile der
                              									Schiffswandung eingefügt werden. Nach dem Schiffsinnern zu folgt auf das Gitter ein
                              									wasserdichtes Längsschott. Der Raum zwischen diesem und der Außenhaut ist durch
                              									wasserdichte Querschotten unterteilt, so daß immer nur die vom Torpedo unmittelbar
                              									getroffenen Kammern vollaufen können.
                           Das Schutzsystem soll sich nach Maxim auch in jedes
                              									vorhandene Schiff einbauen lassen, ohne daß dadurch die Wirtschaftlichkeit in
                              									unzulässiger Weise leidet.
                           Heintzenberg.
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                           Neue Formen des Michell-Drucklagers. Nachdem das
                              									Michell-Drucklager für die Uebertragung größerer Leistungen, namentlich zur Aufnahme
                              									des Achsialschubes bei den Antriebsanlagen von Schiffen, in stets steigendem Maße
                              									Anwendung gefunden hat, machen sich neuerdings Bestrebungen geltend, zur
                              									Herabsetzung von Gewicht, Baulänge und Reibungsarbeit das Michell-Prinzip auch für
                              									Drucklager verhältnismäßig geringer Belastung nutzbar zu machen. Zwei Normalbauarten
                              									für derartige Zwecke, welche die Firma Broom & Wade an den Markt bringt, zeigen die Abb. 1 bis 3. Die eine,
                              									etwas schwerere Bauart (Abb. 1 und 2), die für
                              									Zentrifugalpumpen, Flügelradgebläse, Schneckengetriebe u.a. bestimmt ist, hat
                              									einen an der Welle linsenartig ausgebildeten Druckkamm, der nach außen in die
                              									normale zylindrische Ringform übergeht. Der Schub der Welle überträgt sich über den
                              									Kamm mittels je einer Reihe konzentrisch über die beiden Ringseiten verteilter
                              									Druckelemente d, die durch zwischen ihnen angeordnete
                              									Stoppbolzen am Mitdrehen verhindert werden, auf das Gehäuse. Die Michell-Elemente
                              									ruhen bei dieser Bauart auf radial angeordneten (in der Abbildung nicht sichtbaren)
                              									Schneiden, bei der leichteren Bauart (Abb. 3) sind ihre
                              									Auflagerflächen im Gehäuse dagegen ballig ausgebildet. Die linsenartige Ausbildung
                              									des Druckkammes a der schwereren Bauart hat den Zweck,
                              									bei geringen Lagenänderungen der Welle gegen die Gehäuseachse eine hinreichend
                              									gleichmäßige Druckverteilung sicherzustellen. Der Kamm sitzt daher mit geringer
                              									Beweglichkeit auf dem Wellenzapfen und stützt sich gegen die beiden entsprechend
                              									ausgebildeten Stützringe c, die einerseits an der
                              									Welle, andererseits an der Unterlagscheibe b Halt
                              									finden. Der Kamm kann sich so stets richtig einstellen, ohne eine nennenswert
                              									ungleichmäßige Belastung der einzelnen Druckelemente befürchten zu lassen. Das
                              									Drucklager ist vollkommen geschlossen gebaut und steht dauernd unter Oeldruck.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 333, S. 4
                              
                              
                           Die zweite Ausführungsform (Abb. 3), die bei
                              									Getrieben der verschiedensten Art in ähnlicher Weise wie die satzweise lieferbaren
                              									Kugellager Verwendung finden kann, zeigt die normate Form des Druckkammes. Die
                              									einzelnen Druckelemente haben, wie oben erwähnt, ballig ausgebildete Sitzflächen. Es
                              									tritt somit zwischen den Elementen und ihrem Haltering eine punktweise
                              									Druckübertragung auf. Die beiden, für wechselnde Drehrichtung vorgesehenen
                              									Tragringe, in denen die Druckelemente mittels Zapfen gelagert sind, haben konische
                              									Sitzflächen und fügen sich mit diesen entsprechend ausgebildeten Flächen des
                              									umschließenden Gehäuses an. Durch Federn werden sie am Mitdrehen mit der Welle bzw.
                              									Spindel gehindert. (Engineering 22. 6. 17.)
                           Kraft.
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                           Auffrischung verschmutzter Gipsabgüsse. Aus dem Besitz der
                              									Kgl. Museen in Berlin gingen vor einiger Zeit zahlreiche Gipsabgüsse an das
                              									Archäologische Seminar der Universität über. Diese aus ungefähr 2500 Stück
                              									bestehende Sammlung hatte im Laufe der Jahre ein häßliches graues bis grauschwarzes
                              									und teilweise glänzendes Aussehen bekommen, so daß ihre gründliche Reinigung
                              									notwendig wurde. Die bisher gebräuchlichen Reinigungsverfahren, wie Abbürsten mit
                              									Seifenwasser, Ueberziehen mit Stärkekleister, Einhängen der Abgüsse in Gipswasser
                              									oder in eine Mischung von Kalkwasser und Leim usw., konnten im vorliegenden Falle
                              									keine Anwendung finden. Auch die Anwendung des Sandstrahlgebläses führte, wie A. Rathgen in der Zeitschrift für angewandte Chemie 1917, I,
                              									S. 41 bis 43, mitteilt, nicht zum Ziele, da hierbei die Oberfläche der Gipsabgüsse namentlich bei
                              									den Gegenständen mit starkem Relief zu sehr abgenutzt wurde. So blieb denn nichts
                              									anderes übrig, als die Schmutzschicht durch einen sehr dünnen, aber durchaus
                              									deckenden Ueberzug zu verdecken, und zwar entschloß man sich zur Anbringung eines
                              									Zaponüberzugs mit Hilfe von Spritzapparaten.
                           Die Anlage, die zur Ausführung dieser Arbeit hergestellt wurde, besteht aus einem
                              									elektrisch angetriebenen Kolbenkompressor, der einen Druckbehälter mit Preßluft von
                              									4 at auffüllt. Die Preßluft gelangt durch eine Rohrleitung zu 12 Entnahmestellen, an
                              									die mittels langer Schläuche die Spritzapparate angeschlossen sind. Bei diesen
                              									Apparaten wird das Zapon aus einem zylindrischen Vorratsbehälter durch eine kleine
                              									Düse als äußerst feiner Staub herausgetrieben. Damit die Gipsabgüsse von allen
                              									Seiten gut zugänglich sind, werden sie auf drehbaren Gestellen befestigt. Sie werden
                              									zunächst mit einer farblosen Zaponschicht versehen, auf die dann nach zwei bis drei
                              									Tagen der Farbauftrag aufgespritzt wird, was nach weiteren zwei bis drei Tagen
                              									wiederholt wird. Zur Entfernung des fein verteilten Zaponstaubes aus dem
                              									Arbeitsraume dient eine größere Ventilationsanlage. Die zaponierten Gipsabgüsse
                              									wirken vorzüglich und sind viel weniger staubempfänglich als vorher.
                           Sander.
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                           Die verschiedenen Bezeichnungen des Generatorgases
                              									unterzieht Fr. Hoffmann einer Kritik und weist nach, daß
                              									einige dieser Benennungen irreführend, andere überflüssig sind. Zunächst ist schon
                              									die häufig anzutreffende Angabe unzutreffend, daß Generatorgas „durch
                                 										unvollkommene Verbrennung“ von Kohlenstoff gebildet wird, denn wir wissen
                              									heute bestimmt, daß im Generator auf jeden Fall zuerst Kohlensäure entsteht, die
                              									erst nachträglich durch weiteren Kohlenstoff zu Kohlenoxyd reduziert wird. Verfasser
                              									gibt folgende Begriffsbestimmung: „Generatorgas ist ein brennbares Gas, das
                                 										dadurch hergestellt wird, daß innerhalb eines geeigneten schachtförmigen
                                 										Ofenraumes (Gaserzeugers oder Generators) durch den anfangs zur Entzündung
                                 										gebrachten und dann durch Nachfüllen ständig auf einer gewissen Mindesthöhe
                                 										gehaltenen festen Brennstoff hindurch ständig Luft, zumeist in Mischung mit
                                 										Wasserdampf geleitet wird“. Die in vielen Büchern sich findende
                              									Unterscheidung zwischen Generatorgas, das mit bzw. ohne Wasserdampfzusatz
                              									hergestellt ist, hat keine Berechtigung mehr, einmal weil eine scharfe Grenze
                              									zwischen beiden Gasarten praktisch kaum mehr gezogen werden kann, sodann weil
                              									Generatorgas ohne Wasserdampfzusatz heute nur noch in seltenen Fällen hergestellt
                              									wird. Die Bezeichnung „Luftgas“ sollte dem Leuchtgas vorbehalten bleiben, das
                              									durch Sättigung von Luft mit Dämpfen niedrigsiedender Kohlenwasserstoffe hergestellt
                              									wird. Die Benennungen „Dowsongas“ und „Halbwassergas“ für
                              									Generatorgas, das mit Wasserdampfzusatz hergestellt ist, sind ebenfalls entbehrlich,
                              									namentlich ist aber die Bezeichnung „Mischgas“ zu verwerfen, weil man
                              									hierunter allgemein ein Gemisch von Leuchtgas mit Wassergas versteht. (Glückauf 1916
                              									S. 1082 bis 1084.)
                           Sander.
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                           Die Temperaturreglung des Heißdampfes. (Heinrich Huebner, Z. d. V. d. I. 1917 S. 885 bis 888 und
                              									S. 921 bis 924 mit 34 Abb.) Die Mannigfaltigkeit der Einflüsse bei der
                              									Wärmeübertragung von den Heizgasen auf den Dampf und die Schwierigkeit, sie
                              									rechnungsmäßig in eine Formel zu bringen, ermöglichen es zurzeit noch nicht, die
                              									einer gewünschten Dampftemperatur entsprechende Ueberhitzergröße richtig zu
                              									berechnen. Zur Erzielung einer bestimmten Temperatur bei einem nach Erfahrungsregeln
                              									bemessenen Ueberhitzer hilft man sich deshalb mit Regelvorrichtungen, die besonders
                              									da nicht zu entbehren sind, wo die Belastung des Dampfbetriebes stark schwankt
                              									und wo die Dampftemperatur eine bestimmte Höchstgrenze nicht überschreiten darf. Die
                              									Temperaturreglung des Heißdampfes geschieht entweder durch Absperrung des
                              									Heizgasstromes vom Ueberhitzer, durch Kühlwasser oder durch Erhöhung des
                              									Wassergehaltes des Sattdampfes.
                           Als Absperrvorrichtungen kommen Klappen und Schieber in Betracht. Erstere eignen sich
                              									weniger für breit gebaute Kessel, weil sie hier leicht durchsacken und schwer zu
                              									bewegen sind. Statt die Klappen einseitig drehbar aufzuhängen, ist eine
                              									Abschlußvorrichtung mit mehreren je um eine mittlere Achse drehbaren,
                              									aneinanderstoßende Klappen zweckmäßig, die sich nur nicht überall einbauen läßt. Bei
                              									höheren Verbrennungstemperaturen wird meist nur der Schamotteschieber angewandt.
                              									Werden gußeiserne Schieber angewandt, so sollen die Heizgase stets vor dem Schieber
                              									durch Abschließen von Oeffnungen um häufigen Störungen und Reparaturen vorzubeugen,
                              									umgeleitet werden. Hierzu dienen Schamotteplatten, die in die Oeffnungen
                              									hineingeschoben werden; eine Regulierung ist in diesem Falle nur in den
                              									Betriebspausen möglich. Wirtschaftlich haben die Absperrvorrichtungen alle den
                              									Nachteil, daß ein Teil der Heizfläche ausgeschaltet und der Wirkungsgrad des Kessels
                              									herabgesetzt wird, weil die Abgase mit höherer Temperatur den Kamin verlassen. Auch
                              									baut sich bei Wasserkammerkesseln das Mauerwerk und damit das Kesselhaus höher, es
                              									erhöhen sich also die Anlagekosten erheblich.
                           Babcock & Wilcox regeln die
                              									Temperatur des Heißdampfes mit Hilfe eines in den Wasserraum eingebauten
                              									Rippenrohrkörpers, in welchen der Heißdampf bei Ueberschreitung seiner
                              									Höchsttemperatur geleitet wird. Ein zwischengeschaltetes Mischventil erlaubt jeden
                              									geringeren Grad der Ueberhitzung herzustellen. Durch Anordnung einer zweiten
                              									Ueberhitzerkammer als Oberflächenkühler kann auch ein Durchbrennen der Rohre
                              									verhindert werden. Ein ähnlicher Regler ist der nach dem Patent Kose, der an Stelle des Rippenkühlers ein Rohrbündel
                              									besitzt, das vom Heißdampf durchflössen wird und je nach der Dampftemperatur mehr
                              									oder weniger in das Kesselwasser eintaucht. Mit Hilfe eines Ausdehnungskörpers und
                              									eines Druckluft-, Druckwasser- oder elektrischen Schaltwerks kann die Regelung
                              									selbsttätig gestaltet werden. Bei dem Regler der Sächsischen
                                 										Maschinenfabrik liegt der Kühler nicht im Kessel, sondern außerhalb, als
                              									Rohrbündel ausgeführt, das vom Speisewasser umflossen ist, mit dessen Stand im
                              									Kühler sich die Dampftemperatur regeln läßt. Bei den vorgenannten Reglern besteht
                              									für die Ueberhitzerrohre die Gefahr des Durchbrennens oder doch der Lockerung der
                              									Verbindungen durch zu hohe Gastemperaturen. Bei der Vorrichtung von Wedertz werden in einzelne Ueberhitzerrohre Kühlrohre
                              									eingebaut, in welche Kesselwasser geleitet wird, das den Heißdampf und damit auch
                              									die Ueberhitzerrohre abkühlt.
                           Die gleiche Wirkung wie in letzterem Falle wird erreicht bei den Reglern, welche die
                              									Feuchtigkeit des Sattdampfes benutzen. Bei der Bauart Steinmüller dient die bekannte Dubiausche
                              									Rohrpumpe zur Erhöhung der Dampffeuchtigkeit. Die Germaniawerft in Kiel spritzt zu diesem Zweck eine regelbare kleine
                              									Wassermenge in die Ueberhitzerrohre, die dort verdampft. Bei der Firma Walther & Cie. wird das
                              									gleiche Prinzip verwendet, nur dient hier zur Erhöhung der Dampffeuchtigkeit reines,
                              									aus dem Kesseldampf gewonnenes Niederschlagswasser, welches das vom Speisewasser
                              									durchflossene Rohrbündel umspült. Zur Vermeidung jeglicher Ablagerung in den
                              									Ueberhitzerrohren ist die Verwendung reinen Niederschlagwassers oder reinen heißen Speisewassers
                              									besonders wichtig. Im Heißdampf selbst dürfen Wasserteilchen nicht mehr vorkommen,
                              									um Schäden an der Maschine zu vermeiden.
                           Die Regelung durch Mischung von Heißdampf mit Sattdampf ist für größere
                              									Temperaturerniedrigungen nicht zu empfehlen, weil dem Ueberhitzer dabei zu viel
                              									Dampf entzogen und dessen Rohrtemperatur dadurch noch mehr gesteigert wird. Mit den
                              									vorstehend beschriebenen Vorrichtungen hat nur ein Teil der auf diesem Gebiet in
                              									Gebrauch gekommenen Erwähnung gefunden.
                           M.
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                           Die Umwandlung von Licht in elektrische Energie. In
                              										„The Electrician“ vom 17. August 1917 berichtet Th. W. Case über seine in Florida angestellten Versuche zur
                              									direkten Erzeugung elektrischer Energie aus Lichtstrahlen.
                           Die ersten brauchbaren Ergebnisse erzielte Case mit
                              									folgender einfachen Vorrichtung: Zwei Kupferdrähte wurden in entgegengesetzter
                              									Richtung um einen Korken gewunden und dienten, in Wasser getaucht, als Elektroden
                              									eines Elements. Wurden beide Drähte gleichmäßig mit intermittierendem Licht
                              									bestrahlt, so war naturgemäß keinerlei elektrische Wirkung festzustellen. Wurde aber
                              									der eine Draht gegen das Licht geschützt, so konnte man in dem Stromkreis deutliche
                              									Telephongeräusche wahrnehmen. Es zeigte sich aber, daß die Vorrichtung zeitweise
                              									versagte. Als Ursache hierfür ergab sich der Umstand, daß einzelne Teile des
                              									verwendeten Kupferdrahtes oxydiert waren. Darauf wurde der eine der beiden Drähte
                              									sorgfältig mit Schmirgelpapier gesäubert und der andere in einer Bunsenflamme stark
                              									oxydiert. Die Telephongeräusche waren hiernach erheblich stärker.
                           Es wurde nun ein neues Element zusammengestellt, dessen Elektroden aus zwei
                              									Kupferplatten bestanden, welche beide oxydiert waren und welche in der Richtung der
                              									Lichtstrahlen hintereinander standen, so daß immer nur die vorderste vom Licht
                              									bestrahlt wurde, während die hintere im Schatten stand. Es zeigte sich, daß die
                              									beschattete Platte die Rolle der Zinkplatte eines gewöhnlichen Elements übernahm.
                              									Wurde dem Wasser Kochsalz zugesetzt und dadurch der innere Widerstand des Elements
                              									verringert, so erhöhten sich die Wirkungen. Im hellen Sonnenlicht konnte eine
                              									Ablenkung von 45 bis 50° beobachtet werden.
                           Sodann wurde das Verhalten von polierten, nicht oxydierten Kupferplatten in einer
                              									Kochsalzlösung geprüft. Die belichtete Platte nahm während der ersten 15 bis 20
                              									Minuten allmählich eine rötliche Färbung an, die sich dann schnell in dunkelrot
                              									verwandelte, um schließlich in grauschwarz überzugehen. Dieses Element wurde dann
                              									mit einem Galvanometer untersucht und es ergaben sich die gleichen Wirkungen wie bei
                              									dem Element mit oxydierten Platten, nur in wesentlich schwächerem Grade.
                           Ferner wurde ein Element untersucht, dessen Elektroden aus einer polierten und einer
                              									oxydierten Kupferplatte bestanden. War dieses Element, während es nicht gebraucht
                              									wurde, im Dunkeln kurzgeschlossen, so war die bei der Belichtung erzielte Wirkung
                              									größer als wenn der Stromkreis vorher offen gewesen war. Der Strom bildete sich
                              									unmittelbar im Moment der Belichtung, aber nach dem schnellen Ausschwingen der
                              									Galvanometernadel folgte ein allmählicher weiterer Ausschlag, der einige Sekunden
                              									dauerte, bevor der volle Ausschlag erreicht war. Ließ man das Licht eine kurze Zeit
                              									ununterbrochen einwirken, so wurde eine gewisse Ermüdung bemerkbar, die bis jetzt
                              									noch nicht erklärt werden konnte, wahrscheinlich aber mit der Absorption von Gasen
                              									zusammenhängt. Während dieser Periode der Ermüdung bewegte sich die
                              									Galvanometernadel nur wenige Grade rückwärts und schien dann stillzustehen.
                           Wird die Belichtung des Elements plötzlich unterbrochen, so geht die Nadel schnell
                              									einige Grade zurück. War zum Beispiel der Galvanometerausschlag bei der ersten
                              									Belichtung gleich 40° und wird dann das Licht ausgeschaltet, so schnellt die Nadel
                              									fast momentan auf 15°, fällt dann aber von 15° bis 0 nur langsam im Verlaufe von
                              									zwei bis drei Minuten. Bei den meisten Elementen schlägt sie dann wieder um 3 bis 4°
                              									aus, um dann auf 0 zu fallen und dort stehen zu bleiben. Die Schnelligkeit der
                              									Vorwärtsbewegung der Galvanometernadel beim Aufhören der Belichtung scheint von der
                              									Dichte der Kochsalzlösung abzuhängen. In einer sehr starken Lösung erfolgt der
                              									Rückschlag augenblicklich.
                           Auch die Leistung des Elements hängt von der Dichte der Kochsalzlösung ab. Je
                              									schwächer die Lösung bis zu einer gewissen Grenze ist, um so besser die Resultate.
                              									Wie zu erwarten, wächst die Stromstärke mit der Dichte der Kochsalzlösung, während
                              									die Spannung im gleichen Verhältnis schnell sinkt.
                           Die Einwirkung des Spektrums auf ein kleines, besonders zu diesem Zweck geeignetes
                              									Element ist besonders bemerkenswert. Es zeigte sich, daß das rote Ende des Spektrums
                              									die stärksten Wirkungen auslöste.
                           Bessere Ergebnisse wurden erzielt, wenn die Rückseite der belichteten Platte dick mit
                              									Farbe bestrichen oder emailliert oder in irgend einer anderen Weise isoliert wurde,
                              									so daß jede lokale Einwirkung zwischen der Vorderseite und der Rückseite der Platte
                              									ausgeschlossen wurde.
                           Werden diese Elemente, bevor sie gebraucht werden, längere Zeit, beispielsweise über
                              									Nacht, im Dunkeln gelassen, so ist ihre Wirkung am nächsten Morgen wesentlich besser
                              									als unmittelbar nach ihrer Herstellung.
                           Die in Florida im vergangenen Winter im starken Sonnenlicht vorgenommenen Versuche
                              									hatten folgende Ergebnisse:
                           Es wurde ein aus zwei polierten Kupferplatten von etwa 39 cm2 bestehendes Element mit schwacher Kochsalzlösung
                              									als Elektrolyt hergestellt. Die eine (hintere) Elektrode wurde mit mehreren
                              									Schichten von Papier umgeben, so daß anzunehmen war, daß sie sich in vollkommener
                              									Dunkelheit befände; alle übrigen Teile des Elements mit Ausnahme der Vorderseite der
                              									zu belichtenden Platte wurden schwarz gestrichen. Die vordere Platte war in einem
                              									Bunsenbrenner oxydiert, die unbelichtete poliert. Am Nachmittag eines klaren Tages
                              									wurde eine elektromotorische Kraft von etwas mehr als 1/10 Volt gemessen. Ein größeres Element
                              									ergab einen Strom von mehr als ⅕ Amp.
                           Eine Erklärung dieser Erscheinungen ist sowohl mit Hilfe der Elektronentheorie als
                              									auch der chemischen Theorie versucht worden. Man nimmt an, daß die belichtete Platte
                              									unter der Einwirkung des Lichtes einer chemischen Veränderung unterliegt, welche den
                              									elektrischen Strom verursacht. Neuerdings neigt man aber mehr dazu, der
                              									Elektronentheorie den Vorzug zu geben und der chemischen Wirkung nur die Rolle einer
                              									Nebenerscheinung zuzuweisen.
                           Heintzenberg.
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                           Die Abhitzeverwertung in Gaswerken und ihre Anwendung auf die
                                 										Futtermittelgewinnung aus Küchenabfällen. Die Abgase der Gaserzeugungsöfen
                              									werden bisher zumeist zur Erzeugung von Niederdruckdampf verwertet, der nicht nur in
                              									den Gaswerken selbst (für Heizung, Bäder, Ammoniakfabrik, Vertikalöfen usw.),
                              									sondern in einzelnen Fällen auch für andere städtische Betriebe (Kunsteis für
                              									Schlachthöfe, Warmwasser für Schwimmbäder) Verwendung findet. Wie Dr. R. Nübling
                              									im Journal für
                              									Gasbeleuchtung, Bd. 59, S. 165 bis 167 mitteilt, werden im Gaswerk Stuttgart mit
                              									Hilfe von Abhitzekesseln rund 25 v. H. der in der Generatorfeuerung verbrauchten
                              									Wärmemenge in Form von Dampf wiedergewonnen, und zwar zur Hälfte aus der
                              									Abhitzetemperatur selbst, zur anderen Hälfte aus der Wärmestrahlung des Ofenbaues.
                              									Der Abhitzekessel ist in dem hinteren unteren Teile des Gaserzeugungsofens zwischen
                              									den Regenerationskanälen eingebaut, so daß Kessel und Ofenmauerwerk ein
                              									einheitliches Ganze bilden. Erst wenn die Heizgase den letzten Zug des Ofens
                              									verlassen haben, durchfließen sie den Kessel; ein Wärmeentzug in der Regeneration
                              									findet somit nicht statt, und wiederholte Unterfeuerungsversuche haben denn auch
                              									gezeigt, daß der Unterfeuerungsverbrauch durch den Einbau der Abhitzekessel nicht
                              									größer geworden ist. Ferner wurde mit Erfolg versucht, den Klärschlamm der
                              									städtischen Abwasserreinigung in einem besonderen Ofen zu vergasen, der durch die
                              									Abgase eines mit ihm vereinigten Gaserzeugungsofens geheizt wird. Die Vergasung des
                              									Klärschlamms gelingt vollständig bei 500 bis 600° und der hierbei gewonnene Teer
                              									kann zur Herstellung von Schmieröl Verwendung finden.
                           Auf Grund dieser günstigen Ergebnisse ging man bald nach Beginn des Krieges daran,
                              									die Abhitze der Oefen auch für die Trocknung von Küchenabfällen nutzbar zu machen.
                              									Schon im Januar 1915 wurde eine kleine Versuchsanlage in Betrieb genommen, die in 24
                              									Stunden aus 1000 kg Abfällen etwa 200 kg Trockenfutter lieferte. Der Versuchsofen
                              									enthielt fünf herausziehbare Siebbleche und wurde mittels eines kleinen Ventilators
                              									von unten nach oben mit hocherhitzter Luft durchsaugt, die in einem
                              									gitterwerkartigen Einbau in dem unmittelbar angebauten Gaserzeugungsofen hergestellt
                              									wurde. Durch Beimischung von Frischluft wurde die Temperatur geregelt. Zur
                              									Aufarbeitung der im ganzen Stadtgebiete abfallenden Küchenabfälle wurde dann unter
                              									möglichster Ausnutzung vorhandener Betriebmittel eine große Trockenanlage gebaut.
                              									Der Hauptteil der Anlage, eine drehbare Trockentrommel mit zugehörigem Ventilator,
                              									wurde von einer stillgelegten Brauerei erworben. Diese Trommel wird von einem 5
                              									PS-Motor angetrieben, ein zweiter Motor treibt den Ventilator. Die Beschickung der
                              									Trommel sowie die Abförderung des Trockenfutters erfolgt unter Verwendung der
                              									vorhandenen Koks-Elektrohängebahn, und zwar mittels besonderer Holzkübel, die sowohl
                              									an die Hängebahnkatze angehängt als auch auf Untergestelle von Schmalspurkippwagen
                              									aufgesetzt werden können. Zur Heizung der Trockentrommel wurde. die Abhitze von acht
                              									Retortenöfen unter Verwendung des oben erwähnten Erhitzereinbaues benutzt; da diese
                              									Wärmemenge jedoch nicht ausreichte, wurden aus einem dieser Oefen noch unmittelbar
                              									Rauchgase zugesaugt. Dieses Rauchgas-Luftgemisch tritt mit etwa 250° durch ein Rohr
                              									aus feingelochtem Blech in das Innere der Trommel und streicht von hier aus zu einer
                              									Anzahl außen angeordneter ebenfalls gelochter Rohre, aus denen es in den Ofenraum
                              									austritt, an der äußeren Trommelwand hinstreicht und schließlich mit einer
                              									Temperatur von etwa 100° durch den Ventilator ins Freie gefördert wird.
                           Die Küchenabfälle werden durch Ausbreiten im Hofe des Gaswerks vorgetrocknet; zur
                              									Verhütung von Gärung und Sauerwerden müssen sie in niedriger Schicht gelagert
                              									werden. Vom Hofe werden die Abfälle in den Keller des Ofenhauses gebracht, wo die
                              									Trocknung bis auf etwa 25 v. H. Feuchtigkeitsverlust fortgesetzt wird, Das so
                              									vorgetrocknete Material wird in Kübeln mittels der Elektrohängebahn in die Trommel
                              									gefüllt. Die Trocknung ist als beendet anzusehen, sobald die Temperatur der Gase am
                              									Ventilator steigt und etwa 100° erreicht hat. Die Trommel wird sodann entleert
                              									und sofort mit neuem Material, entsprechend etwa 3000 kg frischen Abfällen, gefüllt.
                              									Die getrockneten Abfälle werden mittels zweier Magnete von Eisenteilen befreit und
                              									hierauf gesiebt. Das abgesiebte Material von bis zu 25 mm Korngröße wird in einer
                              									Schlagkreuzmühle mit vorgeschalteten Magneten in pulverförmigen Zustand zerkleinert,
                              									während das gröbere Material von mehr als 25 mm Korngröße nach Auslesen der Knochen
                              									in einem Desintegrator gemahlen und nochmals gesiebt wird. Die Knochen, die schon
                              									während der Lagerung der frischen Abfälle im Hofe zwecks gesonderter Verarbeitung
                              									möglichst vollständig ausgelesen werden, werden in einem Blechtopf mittels Abdampfes
                              
                              									entfettet. Das abfließende fetthaltige Wasser wird in einem Kübel erkalten gelassen
                              									und das abgeschiedene Fett durch Kochen mit Salzwasser gereinigt; es wird als
                              									Schmierfett verwendet und in einer Menge bis zu 10 kg im Tage gewonnen. Die aus dem
                              									getrockneten Gut ausgelesenen Knochen werden in einer Knochenmühle zerkleinert und
                              									dann zusammen mit dem anderen Trockengut in der Schlagkreuzmühle gemahlen. Das
                              									erzielte Trockenfutter hat etwa die gleiche Zusammensetzung wie gute Weizenkleie (12
                              									v. H. Eiweiß und 41 v. H. stickstofffreie Extraktstoffe). Neuerdings werden die
                              									Abfälle, da ihre Menge sich ständig vermehrt hat, in einer ebenfalls mit Abgasen
                              									geheizten Darranlage vorgetrocknet. Die ganze Verarbeitung wird von Frauen
                              									ausgeführt, die einem Vorarbeiter unterstellt sind.
                           Sander.
                           ––––––––––
                           Preisausschreiben des Knopfmuseums Heinrich Waldes,
                                 										Prag-Wrschowitz. Sammlung von Kleiderverschlüssen aller Arten und Zeiten
                              									zur Schaffung von Kleiderverschlüssen bzw. Kleidungsstücken, die den Armamputierten
                              									und Armbeschädigten das An- und Auskleiden ohne fremde Hilfe ermöglichen.
                           1. Der Gesamtbetrag des Preisausschreibens von 5000 K. ist in 43 Preise von 50 K. bis
                              									1000 M. eingeteilt worden.
                           2. Das Preisgericht besteht aus den Herren: Vorsitzender: Se. Exzellenz Geheimer Rat
                              									Dr. Wilhelm Exner, Wien, Präsident des k. u. k. Vereins
                              										„Die Technik für die Kriegsinvaliden“; 2. Vorsitzender: Oberstabsarzt
                              									Univ.-Prof. Dr. Rudolf Jedlicka, Prag; Beisitzer:
                              									Prokurist Hermann Grubert, Prag; Dr. F. X. Jirik, Direktor des Kunstgewerbemuseums, Prag; Dr. Rudolf Kuh, Chefarzt des orthopäd. Spitals und der
                              									Invalidenschulen des Roten Kreuzes in Prag; Fabrikbesitzer Eduard Merzinger, Dresden; Kommerzialrat Ignaz
                                 										Puc, Prag; Richard Edler von Schickh, Wien; Heinrich Waldes, Prag.
                           3. Das Preisgericht wird spätestens am 31. März 1918 zusammentreten.
                           4. Der Gesamtbetrag von 5000 K. wird
                                 										unter allen Umständen zur Verteilung gebracht.
                           5. Das Preisgericht ist berechtigt, eine andere Einteilung oder Verteilung
                              									vorzunehmen, wenn die eingegangenen Lösungen dies bedingen.
                           6. Die Entscheidungen des Preisgerichts sind endgiltig und können durch ein
                              									ordentliches Gericht nicht angefochten werden.
                           7. Die Teilnahme an dem Preisausschreiben ist jedermann, In- und Ausländern,
                              									gestattet.
                           8. Jede Einsendung muß den genauen Namen, den Stand und die Anschrift des Teilnehmers
                              									enthalten.
                           9. Auch mehrere Lösungen von einem Einsender sind zulässig.
                           10. Jeder Teilnehmer soll Modelle mit entsprechenden Zeichnungen und Beschreibungen
                              									einreichen. In Ausnahmefällen sind jedoch auch nur schriftliche Mitteilungen möglich. Das
                              									Knopfmuseum behält sich vor, in solchen Fällen zur besseren Veranschaulichung
                              									Modelle und Zeichnungen auf eigene Kosten anfertigen zu lassen.
                           11. Das Knopfmuseum ist bereit, nach vorheriger Verständigung Teilnehmern den Betrag
                              									für die Anfertigung von Modellen und Zeichnungen zu vergüten oder deren Anfertigung
                              									zu besorgen.
                           12. Die vom Museum angefertigten und bezahlten, sowie die von den Teilnehmern nicht
                              									zurückverlangten Stücke, gehen in das Eigentum des Museums über.
                           13. Die Einsendungen sollen möglichst bald, müssen aber bis spätestens 31. Januar
                              									1918 an das „Knopfmuseum Heinrich Waldes,
                                 										Preisausschreiben, Prag-Wrschowitz“ aufgeliefert sein. Damit den
                              									reichsdeutschen Teilnehmern keine Zoll- und Versendungsschwierigkeiten entstehen,
                              									ist unter der Anschrift des Kuratoriumsmitgliedes Herrn Eduard
                                 										Merzinger, Mitinhaber der Firma Waldes & Co. in Dresden, eine Sammelstelle für reichsdeutsche
                              									Sendungen errichtet worden. Alle diese Sendungen müssen bis zum 31. Januar 1918
                              
                              									aufgeliefert sein und die Aufschrift tragen: „Knopfmuseum Heinrich Waldes, Preisausschreiben – (Herrn Eduard Merzinger, Dresden-A., Kl. Plauensche Gasse 39/41)“.
                           14. Das Museum hat das Recht, die Einsendungen nach Erledigung des
                              									Preisausschreibens noch 6 Monate für Ausstellungs- und ähnliche Zwecke
                              									zurückzubehalten.
                           15. Nach dieser Zeit erfolgt die Rücksendung der zurückverlangten Stücke.
                           16. Alle Rechte an den Einsendungen verbleiben den Teilnehmern uneingeschränkt.
                           ––––––––––
                           Meldepflicht über Elektromotore, Alle Elektromotoren mit
                              									einer Leistung von 2 PS an aufwärts, welche sich nicht dauernd in kriegswichtigen
                              									Betrieben in Benutzung befinden, sind auf amtlichen Meldevordrucken beim Wumba R. III. anzumelden. Von der Meldepflicht sind
                              									ausgenommen die in Fahrstühlen (Aufzügen) eingebauten Elektromotoren, sofern sich
                              									die Fahrstühle in Betrieb befinden, sowie solche Maschinen, die regelmäßig in einem
                              
                              									Betriebe benutzt werden, der unter § 2 des Gesetzes über den vaterländischen
                              									Hilfsdienst vom 5. Dezember 1916 fällt (Betriebe, die für Zwecke der Kriegsführung
                              									oder Volksversorgung unmittelbar oder mittelbar Bedeutung haben).