| Titel: | Polytechnische Schau. | 
| Fundstelle: | Band 333, Jahrgang 1918, S. 144 | 
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                        Polytechnische
                              								Schau.
                        (Nachdruck der Originalberichte – auch im Auszuge
                           								– nur mit Quellenangabe gestattet.)
                        Polytechnische Schau.
                        
                     
                        
                           Motorpflug. Der Krieg hat in ungeahnter Weise dazu
                              									beigetragen, daß an Stelle der menschlichen und animalischen Arbeit die
                              									Maschinenarbeit auch bei landwirtschaftlichen Betrieben tritt. Große
                              									landwirtschaftliche Betriebe sind bereits vor dem Kriege dazu übergegangen,
                              									Motorpflüge zu verwenden, anders dagegen verhält es sich bei landwirtschaftlichen
                              									Betrieben mittlerer Größe.
                           Es entsteht nun die Frage, warum die Ausnutzung von motorisch angetriebenen Maschinen
                              									bei solchen landwirtschaftlichen Betrieben bis jetzt nur in geringem Umfange möglich
                              									war. Meist ist der Anschaffungspreis solcher Maschinen zu hoch und die
                              									Betriebskosten zu groß. Der Anschaffungspreis spielt aber dann nicht eine so große
                              									Rolle, wenn es möglich ist, die Maschine entsprechend auszunutzen. Bei
                              									landwirtschaftlichen Maschinen ist aber die Möglichkeit einer derartigen Ausnutzung
                              									nicht vorhanden, denn die landwirtschaftlichen Arbeiten können nicht gleichmäßig auf
                              									eine beliebig große Zeitspanne verteilt werden, wie dies bei industriellen
                              									Unternehmungen möglich ist.
                           Für den Motorpflug als solchen ist etwa 80 bis 100 Tage im Jahre Arbeit vorhanden.
                              									Somit stellt sich die Arbeit verhältnismäßig teuer, da nur beschränkte
                              									Verwendungsmöglichkeit der Maschine gegeben ist. Es ist deshalb notwendig, für die
                              									Landwirtschaft eine Maschine mit vielseitiger Verwendungsmöglichkeit zu schaffen. Zu
                              									diesem Zwecke hat die erste Böhmisch-Mährische Maschinenfabrik in Prag einen Motorpflug
                              									geschaffen, der als Ersatz für mangelnde Zugtiere dienen soll.
                           Es findet dabei ein einzylindriger Motor von etwa 10 PS mit magnet-elektrischer
                              									Zündung Verwendung. Es ist eine automatische Schmierung nach dem Zirkulationssystem
                              									vorgesehen, ebenso Wasserkühlung nach dem Thermosiphonprinzip. Hinter dem Kühler ist
                              
                              									in bekannter Weise ein großer Ventilator angeordnet, ebenso besitzt auch das
                              									Stahlgußschwungrad Ventilationsarme. Es finden automatisch wirkende Vergaser für
                              									Schwerbenzin, Benzol und Benzolspiritus-Gemisch im Verhältnis 1 : 1 Verwendung. Der
                              									Motorregler kann von Hand aus auf 500 bis 1100 Umdrehungen in der Minute verstellt
                              									werden. Die Motorkupplung, die sich hinter dem Schwungrade befindet, besteht aus
                              									mehreren im Oelbade laufenden Stahlblechlamellen. Der Rückwärtsgang ist mit der
                              									Kupplung zu einem Ganzen vereinigt. Das Kupplungsgehäuse dient zugleich als
                              									Riemenscheibe für den Antrieb von landwirtschaftlichen Maschinen. Zwischen der
                              									Kupplung und dem Getriebekasten ist ein federndes Gelenk zur Aufnahme von harten
                              									Stößen eingeschaltet. Der Räderantrieb erfolgt durch eine Kardanwelle und ist
                              									vollkommen eingeschlossen. Die Kurbelwellenlager sind mit Weißmetall ausgegossen.
                              									Die Fußbremse wirkt auf die Getriebewelle, die Handbremse unmittelbar auf die
                              									Triebräder. Die Treibräder sind in der Mitte des Pfluges angebracht. Sie sind aus
                              									Stahlguß hergestellt und mit schrägen Gleitschutzstollen oder mit leicht abnehmbaren
                              									Greifern für aufgeweichten Boden versehen. Der Hauptrahmen ist aus
                              									Automobilstahlblech angefertigt.
                           Das rechte Rad läuft in der zuerst gezogenen Furche, das hinten angeordnete Leitrad
                              									ist mittels einer Zugstange mit dem Lenkrade verbunden. Auf seinem Umfange ist es
                              									mit einer Rippe versehen. Beim Pflügen läuft es in der Furche der hinteren
                              									Pflugschar.
                           Das Benzin fließt mit Gefälle aus dem Benzinbehälter zum Vergaser. Es ist für 10
                              									Betriebstunden Brennstoff vorhanden. Für Transporte ist ein abnehmbarer Kastenaufbau
                              									angeordnet, der für 500 kg Nutzlast berechnet ist.
                           Der Scharenrahmen ist mittels zweier Bolzen am Getriebekasten und mit einem Bolzen
                              									hinten aufgehängt. Der hintere Bolzen ist mittels eines Hebels und einer
                              									Schraubenübersetzung drehbar, so daß auf diese Weise der ganze Scharenrahmen durch
                              									Betätigung des oberhalb des Lenkrades angebrachten Handrades gehoben und gesenkt
                              									werden kann. An den Pflugkörper lassen sich auch die sogenannten Untergrundlockerer
                              									anbringen. Die jeweilige Furchentiefe gibt der Tiefenzeiger an, der vor dem
                              									Pflugführer angebracht ist. An Stelle des auswechselbaren Zweischarenrahmens kann
                              									auch eine besondere Pflugschar für Tiefenackerung angebracht werden. Da der
                              									Scharenrahmen leicht auswechselbar ist, so können an seiner Stelle auch andere
                              									Vorrichtungen, zum Beispiel ein besonderer Rahmen mit vier kleinen Scharen für
                              									Stoppelsturz, für Rüben- und Kartoffelausheber usw. angebracht werden. Wenn die
                              									Maschine nur zum Schleppen von Eggen, Kultivatoren, Walzen usw. verwendet wird, ist
                              									es zweckmäßig, den Scharenrahmen abzunehmen. Der Pflug arbeitet mit einer
                              									Furchentiefe von 8 bis 20 cm. Die Tagesleistung beträgt bei zehn Arbeitsstunden und
                              									je nach Bodenbeschaffenheit bei einer Schar 0,75 bis 1 ha, bei zwei Scharen 1,25 bis
                              									1,50 ha und bei vier Scharen 1,75 bis 2 ha.
                           Der Motorpflug kann als Zugmaschine für alle Zwecke verwendet werden, ebenso als
                              									Antriebsmotor von Dresch-, Häckselschneide-Maschinen, Sägen usw. Da die Drehzahl des
                              									Motors der angetriebenen Maschine angepaßt werden kann, braucht die Riemenscheibe
                              									nicht gewechselt werden. (Allgemeine Automobilzeitung, Wien 1918, S. 33 bis 36.)
                           W.
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                           Prüfstand-Tachometer mit Ablesescheibe. Zur genauen
                              									Bestimmung der Drehzahl von Maschinen in Laboratorien, auf Prüfständen usw. wird von
                              									der Firma Wilhelm Morell in Leipzig ein Tachometer mit
                              									einer bemerkenswerten Neuerung in den Handel gebracht. Mit dem üblichen Tachometer
                              									läßt sich eine für die gewöhnlichen Benutzungzwecke hinreichende Genauigkeit von
                              									etwa ½ v. H. erreichen; in vielen Fällen, insbesondere bei Versuchen, bei denen
                              									es sich um die Feststellung der mittleren Drehzahl während einer gewissen Zeit
                              									handelt, genügen aber diese Tachometer nicht. Hier ist die Verwendung des
                              									Umdrehzählers, der genau die Umdrehungen während einer gewissen Zeit zählt,
                              									allgemein üblich. Es würde aber umständlich sein, neben dem Tachometer einen
                              									Umdrehzähler mit besonderem Antrieb anzuordnen; zweckmäßiger wird vielmehr der
                              									Zähler in das Gehäuse des Tachometers selbst eingebaut, wobei er seinen Antrieb von
                              									der Pendelwelle des Tachometers erhält.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 333, S. 144
                              Abb. 1.
                              
                           Die Abb. 1 zeigt eine derartige Ausführung. Die
                              									Pendelwelle w wird mittels Kegelräder von der
                              									Antriebwelle a, die mit der Maschine gekuppelt ist, in
                              									Drehung versetzt und überträgt ihre Umläufe vermittels Schneckenrad s1 und Schnecke s2 auf den Zähler Z. Mit einer Stechuhr kann nun die Drehzahl des Motors
                              									leicht ermittelt werden, falls der Zähler die Umdrehungen der Kurbelwelle
                              									unmittelbar zählt. Das erfordert, wenn die Beobachtung sich auf eine bestimmte
                              									Zeitdauer (beispielsweise 1 Minute) erstreckt, stets zwei Beobachter, von denen der
                              									eine die Zeit, der andere den Stand des Zählers zu Beginn und am Ende der Meßzeit
                              									beobachtet. Es ergibt sich dann unmittelbar bei einer Versuchsdauer von einer Minute
                              									die minutliche Drehzahl als den Unterschied. Da zu dieser Messung zwei Personen
                              									notwendig sind, so ist es einfacher, in umgekehrter Weise vorzugehen, nämlich die
                              									Zeit für eine bestimmte Anzahl Umdrehungen der Kurbelwelle, beispielsweise für 1000,
                              									zu bestimmen. Das läßt sich mit Hilfe der Stechuhr von einer Person leicht
                              									ausführen, die ihre Aufmerksamkeit in diesem Falle nur dem Zählwerk zuzuwenden hat,
                              									da das Ein- und Ausschalten der Uhr keinerlei Beobachtung erfordert, sondern
                              									mechanisch geschieht. Es ist dann aber zur Ermittlung der minutlichen Drehzahl noch
                              									eine Umrechnung nötig. Diese zeitraubende Umrechnung, bei der auch leicht
                              									Rechenfehler unterlaufen können, hebt daher den Vorteil, den diese Art der
                              									Bestimmung bietet, zum Teil wieder auf.
                           Das neue Tachometer ist nun mit einer sehr handlichen Ablesevorrichtung versehen, die
                              									gestattet, ohne jede Umrechnung durch einen Blick die Drehzahl in bequemer und
                              									genauer Weise zu bestimmen. Die Einrichtung ist dabei folgende: Es befinden sich am
                              									äußeren Rande des Tachometers (Abb. 2) zwei
                              									ringförmige Skalen auf deren innerer die Zeit in Unterteilung von ⅕ Sek, abgetragen
                              									ist. Auf der äußeren Skala ist mit gleich. mäßiger Teilung, deren Einheit je einer Umdrehung
                              									entspricht, die Drehzahl aufgezeichnet, die zu der entsprechenden Meßzeit gehört,
                              									innerhalb welcher der Zähler um 1000 weitergerückt ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 333, S. 145
                              Abb. 2.
                              
                           Nun gibt bei der veranschaulichten Vorrichtung der Drehzähler nicht die Umdrehungen
                              									der Maschinenwelle an, sondern es hat sich als zweckmäßig erwiesen, ihn langsamer
                              									laufen zu lassen. Bei einem Flugzeugmotor mit einer normalen Drehzahl von
                              									beispielsweise 1400 ist für 1000 Umdrehungen eine Zeit von 42,9 Sekunden
                              									erforderlich. Kleine unvermeidliche Fehler beim Ein- und Ausschalten der Uhr dürften
                              									sich bei dieser geringen Meßzeit im Endergebnis verhältnismäßig stark bemerkbar
                              									machen. Der Zähler ist daher so mit der Antriebswelle verbunden, daß er 1000
                              									Umdrehungen bei der normalen Drehzahl erst in zwei Minuten durchläuft. Man erkennt,
                              									daß bei der Zeitbestimmung selbst ein Fehler von einer Sekunde das Endergebnis erst
                              									um 0,8 v. H. fälscht. Da ein Fehler in dieser Größe aber schwerlich auftreten wird,
                              									erhält die Messung im allgemeinen eine große Genauigkeit. Natürlich ist die Skala
                              									der Ablesescheibe dem Umstände angepaßt, daß der Zähler nicht die Umdrehungen der
                              									Motorwelle anzeigt.
                           Bei der Bestimmung der mittleren Drehzahl hat der Beobachter seine Aufmerksamkeit nur
                              									dem Zählwerk zuzuwenden. Bei einer runden Zahl des Zählers ist die Uhr zu stechen
                              									und wieder zum Stillstand zu bringen, wenn die vierte Stelle des Zählers
                              									(entsprechend 1000 Umläufen) um eine Ziffer vorgerückt ist. Es ist alsdann die
                              									abgestoppte Meßzeit abzulesen und der Stellzeiger s
                              										(Abb. 1), der sich vermittels des Knopfes k um die Zeigerachse des Tachometers drehen läßt, auf
                              									den Teilstrich der inneren Skala, gemäß der abgestopplen Meßzeit einzustellen. Auf
                              									der äußeren Skala gibt dann der Stellzeiger die Drehzahl an. Bei der in Abb. 2 angegebenen Stellung des Zeigers ist die
                              
                              									abgestoppte Meßzeit 2 Min. 23,5 Sek., zu der die Drehzahl 1171 gehört.
                           Dr. Wilke.
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                           Mineralöle aus den „Turfa“-Lagern. Im „Journal
                                 										of Commerce“ vom 2. April finden sich folgende Ausführungen: Brasiliens im
                              									Vergleich mit ganz Südamerika große Bodenfläche läßt im Hinblick auf den
                              									Petroleumreichtum dieses Landes vermuten, daß die brasilianischen Erdöllager
                              									ausgedehnt und ertragreich sind. Zweifellos ist das Land reich an Mineralöl, doch
                              									ist dies – soweit es sich bis jetzt beurteilen läßt – nicht von derselben Art wie
                              									das von Peru, Argentinien oder Kolumbia. Diese und andere
                              									lateinisch-amerikanischen Länder haben reiche Erdölquellen, die durch Bohrungen
                              									erweitert werden könnten. Für Brasilien hingegen wäre es am lohnendsten, die
                              									Oelschiefer- oder „Turfa“-Lager zu bearbeiten. „The British and Latin
                                 										American Trade Gazette“ gibt, um diesen Unterschied zu erklären, einen
                              									kurzen Ueberblick über die Geologie des Landes und kommt dabei zu dem Schlusse, daß
                              									Brasilien mit seiner noch vielfach unerforschten Bodenfläche nicht zu den in erster
                              									Reihe stehenden Petroleumländern gerechnet werden könne, zumal, da es nicht, wie zum
                              									Beispiel Peru oder Argentinien, eng mit der Gebirgskette der Anden in Verbindung
                              									stehe, die fast in ihrer ganzen Länge durch reiche Oellager gekennzeichnet ist. Die
                              									Provinz Bahia besitzt mehrere Petroleumquellen, die eine geringe Menge Oel liefern,
                              									von 0,887 spezifischem Gewicht; aber die Lager sind nur teilweise erforscht. Ist
                              									Brasilien nun auch für Petroleumbohrungen wenig aussichtsreich, so besitzt es eine
                              									an anderen Mineralölen reiche Quelle, das sind die dem Oelschiefer nahestehenden
                              										„Turfa“-Ablagerungen. „Turfa“ findet sich in großen Mengen im
                              									Camamu-Becken, in der Provinz Bahia. Da keine tierischen Ueberreste darin gefunden
                              									worden sind, so vermutet man, daß es durch Zersetzung großer Massen pflanzlicher
                              									Stoffe in den Mangrovesümpfen entstanden ist, die den noch jetzt in der Umgebung
                              									vorkommenden gleichen. Es wird angenommen, daß eine Tonne „Turfa“ 68 Gallonen
                              									Rohöl von 0,888 spezifischem Gewicht und 6½ lbs. Ammoniumsulfat ergibt. Wenn das
                              									Trocknen und Reinigen des „Turfa“ billig bewerkstelligt werden kann – was
                              									anzunehmen ist – so wäre die Bearbeitung der Lager und der Oelgewinnung eine äußerst
                              									lohnende Aufgabe. Im Vergleich hiermit möge erwähnt werden, daß eine Tonne von
                              									mittlerem, schottischem Oelschiefer ungefähr 22 Gallonen Rohöl einträgt. Ueber den
                              									Oelschiefer Brasiliens herrscht die einheitliche Meinung, daß er in ausgedehntem
                              									Maße vorkommt und wertvoll ist. Von Zeit zu Zeit sind Versuche unternommen worden,
                              									ihn auszubeuten, und wenn dies nicht mehr Erfolg gehabt hat, so ist das eher dem
                              									Mangel an Kenntnissen über die anzuwendenden Methoden und Einrichtungen, als dem
                              									fehlenden Rohmaterial zuzuschreiben.
                           ––––––––––
                           Die Kraftfahrzeugindustrie in Italien. Nach dem
                              										„Economiste Français“ vom 11. Mai bringt das „Bulletin de la Chambre
                                 										de commerce francaise de Turin“ folgende Zahlen über die Ausfuhr von
                              									Kraftfahrzeugen aus Italien in den Jahren 1911 bis 1916:
                           Wert der Ausfuhr aus Italien in Lire
                           
                              
                                 
                                 Lastautomobile
                                 SonstigeKraftfahrzeuge
                                 Gesamtsumme
                                 
                              
                                 1911
                                   2236072
                                 29127875
                                 31363947
                                 
                              
                                 1912
                                   2929580
                                 35786180
                                 38715760
                                 
                              
                                 1913
                                   2305470
                                 31875467
                                 34180937
                                 
                              
                                 1914
                                   4037325
                                 36634670
                                 40671995
                                 
                              
                                 1915
                                 35830400
                                 27550575
                                 63380975
                                 
                              
                                 1916
                                 74663100
                                   9515150
                                 84178250
                                 
                              
                           Die Ausfuhr von Kraftfahrzeugen aus den Vereinigten Staaten von Amerika betrug im
                              									Jahre 1916 nach derselben Quelle 507128000 Lire, die aus Großbritannien 35058744
                              									Lire und die aus Frankreich 20010000 Lire. Italiens Ausfuhr würde danach an zweiter
                              									Stelle unter den erwähnten Ländern gestanden haben.
                           ––––––––––
                           Stahlformguß als Konstruktionsmaterial. Der Stahlformguß
                              									verbindet die Fähigkeit beliebiger Formgebung mit den günstigen
                              									Festigkeitseigenschaften des schmiedbaren Eisens, während Gußeisen den Nachteil
                              									geringer Festigkeit und mangelnder Zähigkeit hat, und das schmiedbare Eisen zwar
                              									in seinen vielen Abarten alle praktischen mechanischen Ansprüche erfüllt, in seiner
                              									Formgebung jedoch stark beschränkt bleibt. Es bereitet dem Stahlgießer heute keine
                              									Schwierigkeit mehr, bei dichtem und fehlfreiem Abguß ein Material von mindestens 50
                              										kg/mm2 Festigkeit bei mindestens 20 v. H.
                              									Dehnung zu gewährleisten. Die Verwendungsgebiete, auf denen Stahlformguß und
                              									Schmiedestücke in Wettbewerb stehen, werden immer zahlreicher, seitdem es gelungen
                              									ist, selbst legierten Stahl in Formen zu vergießen und Stahlformgußstücke genau so
                              									wie Schmiedestücke zu vergüten und zu härten.
                           Auf der anderen Seite muß zugegeben werden, daß die Zufälligkeiten bei der
                              									Herstellung eines Stahlformgußstückes in der Regel größer sind als bei der
                              									Anfertigung der schon in ihrer Form weniger verwickelten Schmiedestücke und ein
                              									Stahlformstück in erhöhtem Maße von der gewissenhaften Anfertigung und einer
                              									sachgemäßen Konstruktion abhängig ist. Der Stahlformguß neigt infolge seines großen
                              									Schwindmaßes von 1,5 bis 2 v. H. zur Bildung von Schwindhohlräumen (Lunkern,
                              									Saugstellen) und Wärmespannungen mit ihren Begleiterscheinungen in Gestalt von Kalt-
                              									und Warmrissen, wodurch das Vergießen des Stahles in Formen ungemein erschwert wird.
                              									Um beispielsweise einen brauchbaren, massiven Zylinder von 150 mm ? und 150 mm Höhe
                              									in Stahlformguß herzustellen, ist es notwendig, einen Aufguß – verlorenen Kopf,
                              									Trichter – von ungefähr gleichem Durchmesser und gleicher Höhe anzuordnen, der als
                              									Behälter wirkt, aus dem flüssiger Stahl zum Ausfüllen der sich bildenden, tiefer
                              									liegenden Schwindhohlräume nachfließen kann, und der nur dann seine Aufgabe erfüllen
                              									kann, wenn der Stahl im Kopfe länger flüssig bleibt als im darunterliegenden
                              									eigentlichen Gußstück. Mit wachsender Höhe des Gußstückes nimmt die Wirkung des
                              									Kopfes nach der Tiefe hin immer mehr ab, Querschnittsveränderungen beeinflussen
                              
                              									besonders stark die Lunkerbildung. Schnürt man den Versuchszylinder in der Mitte
                              									ein, so wird der untere Teil zu früh der Wirkung des Trichters entzogen, es bildet
                              									sich außer im Kopf auch im Uebergang der Verengung zum dickeren unteren Teil ein
                              									zweiter Lunker. Diese Gefahr der Hohlraumbildung muß der Konstrukteur im
                              									Stahlformguß unter allen Umständen berücksichtigen, schließt der Zweck der
                              									Konstruktion eine sinngemäße Aenderung aus, was in einigen wenigen Fällen vorkommen
                              									kann, so ist der Gießer, um die Wirkung gefährlicher Einschnürungen aufzuheben, zu
                              									Verstärkungen im Querschnitt gezwungen, damit er Trichter von entsprechenden
                              									Abmessungen auftauen kann. Zu dem Mehraufwand an flüssigem Stahl kommen bei dieser
                              									Art der Ausführung die Kosten für das Abdecken bzw. Ausfräsen der Verstärkung, so
                              									daß der Herstellungspreis sehr oft um reichlich 20 v. H. des Gesamtwertes sich
                              									verteuern kann. Der Konstrukteur muß besonders darauf achten, daß keine Wandstärke
                              									des Gußstückes größer sein soll als der Querschnitt des darübersitzenden verlorenen
                              									Kopfes, der sie mit flüssigem Metall speist. Stellen stärkster Stoffanhäufung sind
                              									beispielsweise beim Schwungrad im Uebergang der Scheibe zur Nabe und zum Kranz zu
                              									finden und machen leicht gerade die am meisten beanspruchten Teile fehlerhaft, was
                              									beim Bearbeiten des Rades möglicherweise garnicht erkannt wird.
                           Die Empfindlichkeit des Stahles gegenüber Querschnittsänderungen zeigt sich nicht nur
                              									an schweren, dickwandigen Abgüssen, sondern sie macht sich schon bei verhältnismäßig
                              									geringfügigen Unterschieden in den Wandstärken bemerkbar. So gibt fast jeder
                              									Konstrukteur dem Laufkranz einer glatten Rolle oder eines zweiflanschigen Laufrades
                              									eine starke Abschrägung nach der Mitte und veranlaßt dadurch die Bildung von mehr
                              									oder weniger kleinen Saugstellen oder Stellen lockeren Gefüges im Innern, die
                              									naturgemäß an den Speichenstellen am ausgeprägtesten hervortreten. Für die
                              									Entstehung von Schwindhohlräumen sind die Erstarrungsvorgänge im Gußstück, nicht die
                              									Höhe der Gußköpfe – der Druck – maßgebend.
                           Gußspannungen entstehen dann in einem Abguß, wenn unbeweglich miteinander verbundene
                              									Teile, die nicht ausweichen und sich nicht verziehen können, verschieden schnell
                              									abkühlen. Entsprechend dem doppelt so großen Schwindmaß sind die während der
                              									Abkühlung entstehenden, bleibenden Spannungen beim Stahlformguß im allgemeinen
                              									entsprechend größer und unter denselben Verhältnissen ungleich gefährlicher als in
                              									Eisengußstücken. Der Konstrukteur kann ihnen erfolgreich entgegenarbeiten, wenn er
                              									durch die Wahl richtiger Abmessungen und durch Vermeidung aller das Schrumpfen
                              									störender Hindernisse für eine in allen Querschnitten möglichst gleich verlaufende
                              									Abkühlung Sorge trägt. Gußstücke von geschlossener Bauart, wie Zahnräder,
                              									Schwungräder usw., bei denen der Zweck der Konstruktion keine andere Lösung zuläßt,
                              									müssen unter allen Umständen unter sehr großen Wärmespannungen erkalten, deren
                              									nachträgliche Beseitigung dann ausschließlich Sache des Gießers ist. Manchmal sind
                              									schmale und sperrige Zahnräder derart leicht konstruiert, daß beim Abkühlen der
                              									Kranz zwischen den Speichen eindrückt und das Rad nicht kreisrund, sondern der
                              									Speichenzahl entsprechend mehr eckig aus der Form kommt. Der Konstrukteur darf die
                              									Forderung möglichst gleichmäßiger Massenverteilung und gleichmäßiger Querschnitte
                              									nie aus dem Auge verlieren.
                           Die beim Stahlformguß besonders gefürchteten Warmrisse entstehen bei gehindertem
                              									Schmieden unter dem Druck der Schrumpfung, wenn die entstehenden Spannungen die
                              									jeweilige Bruchgrenze des Stahles überschreiten. Der Gießer hilft sich dagegen,
                              									indem er die gefährdeten Stellen durch sogenannte Schrumpfrippen sichert, die früher
                              									als die bedrohten Teile erkalten, oder die kritischen Stellen der Form nachgiebig
                              									macht, oder endlich, indem er die Teile der Form so schnell wie möglich zertrümmert,
                              									die einem freien Schwinden im Wege stehen. Es ist Aufgabe des Konstrukteurs, dafür
                              									zu sorgen, daß der Former diese Hilfsmittel uneingeschränkt anwenden kann, sofern
                              									infolge des Konstruktionszweckes die fraglichen Hindernisse sich nicht von
                              									vornherein vermeiden lassen. Das Gießen eines Rades mit voller Scheibe, besonders
                              									bei größeren Durchmessern, ist mit mehr Gefahr verbunden als die Anfertigung eines
                              									Speichenrades. Gußstücke mit kastenförmigem Querschnitt, der Kerne unzugänglich
                              									macht, sind schwieriger herzustellen, als die Abgüsse mit I- oder einem ähnlichen
                              									offenen Querschnitt.
                           Angesichts des kommenden Wirtschaftskampfes, der besonders auch den
                              									Stahlgießereibetrieben schwere Aufgaben auferlegen wird (während des Krieges sind
                              									infolge des riesigen Kriegsbedarfs über 100 neue Stahlgießereien entstanden), kann
                              									den Konstrukteuren nicht warm genug empfohlen werden – nicht zuletzt auch im
                              									Interesse der gesunden Entwicklung unseres Nationalvermögens –, unter
                              									Berücksichtigung der klargelegten Regeln ihre ganze Aufmerksamkeit auf eine
                              									sachgemäße Konstruktion der Stahlformgußstücke zu richten. (Stahl und Eisen 1918,
                              									25. April und 9., 16. und 30. Mai.)
                           Dr.-Ing. A. Wagner.
                           ––––––––––
                           Ersparnisse und Sicherheitsmaßnahmen beim autogenen Schweißen
                                 										und Schneiden. Wie auf allen Gebieten, so ist auch bei der autogenen
                              									Metallbearbeitung hinsichtlich der Ausgangsstoffe größte Sparsamkeit geboten, zumal
                              									die zum autogenen Schweißen und Schneiden benutzten Gase heute auch noch zu vielen anderen
                              									Zwecken Verwendung finden. Wer Gelegenheit hat, die Betriebsergebnisse und den
                              									Gasverbrauch einer Reihe von Betrieben dieses Sondergebietes miteinander zu
                              									vergleichen, der beobachtet eine ziemliche Verschiedenheit, woraus folgt, daß sich
                              									in den meisten Betrieben noch mancherlei Ersparnisse erzielen lassen. Dies ist um so
                              									wichtiger, als Hand in Hand mit solchen Ersparnissen in der Regel auch die
                              									Beschaffenheit der ausgeführten Arbeiten verbessert wird.
                           Zunächst spielt die Reinheit des Sauerstoffs eine wichtige Rolle. Der Reinheitsgrad
                              
                              									sollte niemals 98 v. H. unterschreiten, denn schon wenige Hundertstel
                              									Stickstoffgehalt bewirken eine erhebliche Verminderung der Flammentemperatur und der
                              									Arbeitsleistung. Darum sollte in keinem gut eingerichteten Schweißereibetriebe ein
                              									einfacher Apparat zur Prüfung des Sauerstoffes fehlen. Die Arbeitsleistung geht bei
                              									Verwendung von Sauerstoff, der mehrere Prozent Stickstoff enthält, unter Umständen
                              									bis auf zwei Drittel der normalen Arbeitsleistung zurück, daneben entstehen
                              									erhebliche Wärmeverluste und Vergrößerungen der Materialspannungen. Im Gegensatz zu
                              									dem aus flüssiger Luft gewonnenen Sauerstoff ist der auf elektrolytischem Wege
                              									hergestellte Sauerstoff nicht durch Stickstoff, sondern durch Wasserstoff
                              									verunreinigt. Obwohl in diesem Falle das verunreinigende Gas brennbar ist und somit
                              									der Flamme Wärme zuführt, sollte doch auch hier darauf geachtet werden, daß der
                              									Sauerstoff niemals mehr als 2 v. H. Verunreinigungen enthält. Zwar ist es gesetzlich
                              									unzulässig, Sauerstoff mit mehr als 4 v. H. Wasserstoffgehalt in den Verkehr zu
                              									bringen, doch sollte man auch hier stets den Reinheitsgrad feststellen, um sicher zu
                              									sein, daß die Stahlflasche kein explosibles Gasgemisch enthält. Der
                              									Explosionsbereich eines Wasserstoff-Sauerstoffgemisches liegt zwischen 9,4 und 66,5
                              									v. H. WasserstoffDiese von Eitner ermittelten Zahlen beziehen sich auf ein
                                    												Wasserstoff-Luftgemisch und nicht auf
                                    											Wasserstoff-Sauerstoff, wie Verfasser annimmt. bei gewöhnlichem
                              									Druck, über die Explosionsgrenzen bei erhöhtem Druck liegen noch keine
                              									Untersuchungen vor.
                           Die Explosion eines solchen Knallgasgemisches in der Stahlflasche kann auf
                              									verschiedene Weise ausgelöst werden. Eine Rückzündung des ausströmenden Gases von
                              									außen in die Stahlflasche hinein wird nur erfolgen, wenn die
                              									Ausströmungsgeschwindigkeit des Gases kleiner ist als die
                              									Entzündungsgeschwindigkeit, wenn also die Flasche nicht mehr viel Gas enthält. Aber
                              									auch eine ganz gefüllte Flasche kann, wenn sie ein Knallgasgemisch enthält,
                              									explodieren, da bekanntlich beim Oeffnen des Flaschenventils das Gas mit großer
                              
                              									Gewalt in die Bohrung des Druckminderventils einströmt. Die in der Bohrung
                              									enthaltene Luft wird hierbei von dem einströmenden Hochdruckgase kolbenförmig
                              									vorgeschoben und auf denselben Druck, der in der Flasche herrscht, verdichtet, Hand
                              									in Hand hiermit geht eine Wärmestauung, die häufig eine Entzündung des als Abschluß
                              									der Ventilbohrung dienenden Hartgummikörpers verursacht. Wenn auch die Hauptmenge
                              									dieser Kompressionswärme von der metallischen Wandung der Ventilspindel abgeführt
                              									wird, so wird infolge dieser Wärmestauung doch die Entzündungstemperatur eines in
                              									der Stahlflasche etwa vorhandenen explosiblen Wasserstoff-Sauerstoffgemisches
                              									überschritten. Die Anordnung eines ringförmigen Raumes in dem Ventil sowie die
                              									Anbringung von siebförmigen Einlagen verhindern zwar ein Ausbrennen des
                              									Hartgummiventilkörpers, bieten aber keinen zuverlässigen Schutz gegen die Entzündung
                              									eines Knallgasgemisches. Es ist daher streng darauf zu achten, daß bei
                              									Ingebrauchnahme einer frischen Sauerstoffflasche vor dem Oeffnen des
                              									Flaschenventils das Austrittventil ganz geöffnet und das Druckminderventil durch
                              									Anziehen der Regulierschraube auf eine größere Leistung bzw. auf geringeren
                              									Widerstand eingestellt wird.
                           In noch höherem Maße als für den elektrolytisch hergestellten Sauerstoff gelten die
                              									vorstehenden Gefahrmomente und die Maßnahmen zur Verhütung von Explosionen für den
                              									elektrolytisch erzeugten Wasserstoff. Bei den Wasserzersetzungsanlagen ist daher auf
                              									die Wirksamkeit der Reinigungsvorrichtungen besondere Sorgfalt zu verwenden. Durch
                              									mangelhafte Schlauchverbindungen an den Schweißbrennern sowie durch eine übermäßig
                              									große Vorwärmflamme bei den Schneidbrennern entstehen oft beträchtliche Gasverluste,
                              									die leicht zu vermeiden sind; ebenso sollte bei vorübergehender Unterbrechung der
                              									Arbeit stets das Austrittventil am Druckminderventil geschlossen werden.
                           Das als Brenngas dienende Azetylen kann entweder in Form von gelöstem Azetylen
                              									Verwendung finden oder an Ort und Stelle entwickelt werden. Jenes liefert eine
                              									heißere und wirksamere Schweißflamme, doch kann dieser Vorteil auch mit den
                              									gewöhnlichen Azetylenentwicklern erzielt werden, wenn man hinter den Gasbehälter
                              									einen kleinen Kompressor schaltet. Durch die Druckerhöhung des Azetylens bewirkt man
                              									ferner eine bessere Ausnutzung des Sauerstoffvorrats, da man die Sauerstoffflasche
                              									nicht schon auszuschalten braucht, wenn ihr Druck auf 2 bis 3 at, sondern erst wenn
                              									er auf 0,5 at gesunken ist. Eine weitere wesentliche Verlustquelle bedeutet die
                              									Benutzung von granuliertem oder feinkörnigem Karbid, das bis zu 20 v. H. weniger Gas
                              									liefert als Karbid von handelsüblicher Körnung. Schließlich muß auch der Inhalt des
                              									Karbidbehälters zu dem Inhalt des Wasserraumes in richtigem Verhältnis (am besten 1
                              									: 10) stehen, da mit jeder Neubeschickung des Apparates Gasverluste verbunden sind.
                              									Zugleich wird bei dem angegebenen Größen-Verhältnis eine übermäßige Erhitzung des
                              									Wassers und eine nachteilige Verschlammung des Apparates vermieden. (Autog.
                              									Metallbearbeitung 1917 S. 1 bis 5.)
                           Sander.
                           ––––––––––
                           Wolframgewinnung in Kanada. Dem „Board of Trade
                                 										Journal“ vom 13. Juni zufolge ist die Steigerung der Wolframgewinnung von
                              									hohem Interesse. In Burnt Hill am südwestlichen Miramichi in Neubraunschweig sei
                              									eine Fabrikanlage zur Bearbeitung des geförderten Erzes entstanden. Weiter sei ein
                              									Schacht von 65 Fuß Tiefe angelegt worden, um die Erzader nach zwei Richtungen hin zu
                              									verfolgen. Die Grube besäße Dampfförderungsapparate mit Luftkompressoren für die
                              									Drillbohrer. Die Erzader sei ungefähr 4 Fuß stark und laufe fast senkrecht.
                           ––––––––––
                           Gesetzentwurf über die Elektrizitätswirtschaft. Ein
                              									solcher ist von der K. K. Regierung in der 22. Session des Abgeordnetenhauses 1918
                              									vorgelegt worden. Der elektrotechnische Verein in Wien hat eine Denkschrift
                              									ausgearbeitet, in der er zu dem Entwurf Stellung nimmt und die Hauptpunkte
                              									beleuchtet, wo der Entwurf umgestaltet werden muß.
                           ––––––––––
                           Nitrolicht für photographische Aufnahmen. Nach den
                              									Untersuchungen in der Versuchsanstalt der AEG sind die Aufnahmebedingungen für
                              									Nitrolicht um 25 bis 40 v. H. günstiger als bei Tageslicht. Das liegt daran, daß
                              									Nitrolicht trotz seiner Aehnlichkeit mit dem Tageslicht doch einen geringeren
                              									Bestand an blauvioletten und einen größeren an gelbgrünen Strahlen aufweist. Ein
                              									weiterer Vorzug des Nitrolichtes besteht darin, daß große Lichtmengen bei geringem
                              									Stromverbrauch erzeugt werden können.
                           
                           Ueber einen tödlichen Unfall durch Drehstrom von
                              									niedriger Spannung wird im „Glückauf“ (Heft vom 13. Juni d. J.) berichtet.
                              									Danach kann Wechselstrom von niedriger Spannung bereits tödlich wirken. Als
                              									Todesursache ist nach den Forschungen von Professor Dr. H. Boruttau fast immer das Eintreten von Flimmern der Herzkammern anzusehen,
                              									das die geordnete Herztätigkeit lähmt.
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                           Knopfmuseum Heinrich Waldes. Die Preisverteilung des
                              									Wettbewerbes zur Schaffung von Kleiderverschlüssen bzw. Kleiderstücken, die den
                              									Armamputierten und Armbeschädigten das An- und Auskleiden ohne fremde Hilfe
                              									ermöglichen, hat kürzlich stattgefunden. 45 Preise im Gesamtbetrage von 5400 K.
                              									gelangten zur Verteilung.
                           ––––––––––
                           Moritz Honigmann, neben Solvay
                              									der Mitbegründer der Ammoniaksodaindustrie, der unabhängig von Solvay diesen wichtigen Zweig der chemischen Industrie ausarbeitete und
                              									lebenskräftig gestaltete und dessen Name mit der Entdeckung der
                              									Ammoniaksodafabrikation in Deutschland untrennbar verbunden ist, ist am 2. Mai d. J.
                              									gestorben.