| Titel: | Richard Vater †. | 
| Fundstelle: | Band 334, Jahrgang 1919, S. 23 | 
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                        Richard Vater †.
                        (26. 4. 1865 – 9. 1. 1919).
                        [Richard Vater †.]
                        
                     
                        
                           Am 9. Januar dieses Jahres ist der Geheime Bergrat Richard
                                 										Vater, der ordentliche Professor für Maschinenlehre an der Abteilung für
                              									Bergbau der Techn. Hochschule Berlin – Charlottenburg, einem längeren Leiden
                              									erlegen. In ihm verliert unser Journal einen seiner eifrigsten und besten
                              									Mitarbeiter, der es meisterhaft verstand, auch schwierigere Dinge einem weiteren
                              									Leserkreise einfach und anschaulich darzustellen. Aus seiner Feder stammen die
                              									Aufsätze: Neues aus dem Gebiete der Kraftmaschinen in Band 329, Seite 571, 1914;
                              									Spezifisch in Band 330, Seite 300, 386, 424, 1915; Unterrichtsmodelle in Band 330,
                              									Seite 462, 481, 1915; Anschauliche Darstellung des Entropiebegriffs in Band 330,
                              									Seite 501, 1915; Das IS-Diagramm von Mollier, ein Beispiel für die Anwendung des
                              									Entropiebegriffs in Band 331, Seite 53, 1916; Kolbenmaschine ohne Kurbel in Band
                              									331, Seite 110, 1916; Pferdestärke in Band 331, Seite 137, 1916. Daneben hat er für
                              									unser Journal eine große Zahl von Büchern besprochen. Wenn man im Inhaltsverzeichnis
                              									der Jahrgänge 1914 bis 1918 nachschaut, so wird man bei Vater die größte Zahl von
                              									Bücherbesprechungen angemerkt finden. Sie alle sind durch eine köstliche
                              									Frische im Ton ausgezeichnet, die auch den ganzen Menschen so vorteilhaft
                              									heraushob.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 334, S. 23
                              
                           Vater war der geborene Techniker von schneller Auffassungsgabe, der mit sicherem
                              									Blick das Wesentliche einer Erfindung, die Vorzüge und Schwächen einer
                              									Maschinenanlage erkannte. Für seine staunenswerte Tatkraft und Organisationskunst
                              									legt das Maschinenlaboratorium Zeugnis ab, das er seinerzeit an der Bergakademie mit
                              									einem lächerlich geringen Zuschuß von staatlicher Seite in kürzester Zeit geschaffen
                              									hat. Er war ein gottbegnadeter Lehrer, der die Gabe hatte, mit Hilfe von einfachen
                              									Skizzen ohne viel Rechnung auch in die schwierigeren Teile der technischen
                              									Wärmelehre einzuführen.
                           Ein bleibendes Denkmal seiner Darstellungskunst hat er sich in einer Reihe von
                              									Bändchen errichtet, die in der „Aus Natur und Geisteswelt“-Sammlung von B. G.
                              									Teubner erschienen sind und in kurzer Zeit neue Auflagen, eines sogar die fünfte
                              									Auflage, erlebt haben.
                           Wir werden das Andenken des Verstorbenen stets in Ehren halten!
                           
                              Schriftleitung und Verlag von „Dinglers Polytechnisches
                                    											Journal“.