| Titel: | Druck- und Knickfestigkeit. | 
| Autor: | Fr. Natalis | 
| Fundstelle: | Band 334, Jahrgang 1919, S. 69 | 
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                        Druck- und Knickfestigkeit.
                        Von Fr. Natalis,
                           								Dr.-Ing., Berlin-Siemensstadt.
                        NATALIS: Druck- und Knickfestigkeit.
                        
                     
                        
                           Uebersicht: Bei Berechnung eines Stabes auf Druck ist
                              									die Berücksichtigung der Stablänge in der Regel erforderlich. Nur bei sehr kurzen
                              									Stäben ist die zulässige Druckkraft gleich dem Stabquerschnitt mal zulässiger
                              									spezifischer Druckbeanspruchung (Würfelfestigkeit). Für lange Stäbe geben die Eulerschen Gleichungen einwandfreie Werte. Da in diesen
                              									Gleichungen die zulässige spezifische Druckbelastung nicht vorkommt, so sind sie nur
                              									zutreffend, wenn letztere nicht überschritten wird. Dieses ist bei Lagerung des
                              									Stabes zwischen zwei Spitzen der Fall, wenn der Quotient \frac{l}{i}=\frac{\mbox{Stablänge}}{\mbox{Trägheitshalbmesser}} größer als etwa
                              									50 bei Holz und 60 bei Eisen ist.
                           Man pflegt daher die Eulersche Formel nur bei \frac{l}{i}\,>\,100
                              									zu benutzen. In der Praxis sind aber gerade die mittleren Stablängen am häufigsten,
                              									bei denen weder die Berechnung auf eine Druckfestigkeit noch diejenige auf feine
                              									Knickung zulässig ist. Für dieses Gebiet ist nun eine Reihe von Näherungsformeln
                              									aufgestellt, welche aber nicht den ganzen Bereich beherrschen und entweder für die
                              									Grenzfälle oder für mittlere Stablängen unzutreffende Werte ergeben. Es wird daher
                              									eine bessere Näherungsformel aufgestellt, die diesen Bedingungen genügt und auch mit
                              									umfangreichen Versuchen in Einklang steht. Zur Erleichterung der Rechnung sind für
                              									quadratische Voll- und Hohlquerschnitte in Holz und für dünnwandige Stahlrohre der
                              									Flugzeugnormen nach dieser Formel Tafeln für die Knickkraft beigefügt.
                           Die Untersuchung über die elastische Linie auf Knickung beanspruchter Stäbe führt zur
                              									Ermittelung derjenigen Ausbiegung, bei welcher der Stab zu Bruch geht, und zur
                              									Behandlung exzentrisch belasteter Stäbe.
                           Dabei dient nicht, wie bisher in der einschlägigen Literatur, als Voraussetzung ein
                              									geradliniger Stab, dessen rechnerische Behandlung zu komplizierten Formeln führt
                              									oder nur näherungsweise durchführbar ist, sondern ein Stab, dessen Achse ähnlich der
                              									elastischen Linie, d.h. nach einer Sinuslinie gekrümmt ist. Diese
                              									vereinfachende Annahme läßt eine vollständige rechnerische Lösung ohne irgend welche
                              									Vernachlässigungen zu und führt zur Berechnung der Ausbiegung und der zulässigen
                              									Belastung sowie zur Klärung des scheinbaren Widerspruchs zwischen
                              									Versuchsergebnissen und dem Resultat der Eulerschen
                              									Formel, nach welcher bei Belastungen unterhalb der Eulerschen Knicklast eine
                              									Ausbiegung nicht stattfinden dürfte. Die Richtigkeit dieser Schlußfolgerung wird
                              									schließlich durch einen Knickversuch erwiesen, bei dem durch verstellbare
                              									Druckvorrichtungen eine nahezu vollständige Beseitigung der scheinbaren
                              									Exzentrizität des Stabes – einschließlich Unsymmetrie und mangelnder Homogenität des
                              									Materials – erreicht wird.
                           Knickformeln.
                           Es bedeuten für einen zwischen Spitzen gelagerten auf Knickung beanspruchten
                              									Stab:
                           Pk kg Belastung im Augenblick des Knickens,
                           E kg/cm2 Elastizitätsmodul,
                           F cm2 Stabquerschnitt,
                           l cm Stablänge,
                           J cm4 Trägheitsmoment,
                           i=\sqrt{\frac{J}{F}}\mbox{ cm} Trägheitshalbmesser; J
                              									= i2
                              									F;
                           k=\frac{P_k}{F}\mbox{ kg}/\mbox{cm}^2 mittlerer spezifischer Flächendruck beim Ausknicken
                              									oder Zerdrücken,
                           k0 kg/cm2 spezifische Druckfestigkeit an
                              									der Bruchgrenze, m > 1 die Sicherheit,
                           P kg die zulässige Belastung, Pk
                              									= m P.
                           Nach der Eulerschen Formel ist:
                           P_k=\frac{\pi^2\,E\,J}{l^2};\ k=\pi^2\,E\,\left(\frac{i}{l}\right)^2;\ \frac{k}{k_0}=\frac{\pi^2\,E}{k_0}\,\left(\frac{i}{l}\right)^2 . . . . (1)
                           Die Formel ist nur gültig für \frac{l}{i}\,>\,105. Es ist nun eine
                              									Reihe empirischer Formeln für \frac{l}{i}\,<\,105 aufgestellt. Diese beherrschen aber meist nur
                              									ein beschränktes Gebiet des Wertes \frac{l}{i}, zum Beispiel die Formeln von
                           Tetmajerk=k_0\,\left[1-a\,\frac{l}{i}+b\,\left(\frac{l}{i}\right)^2\right] für 10\,<\,\frac{l}{i}\,<\,105,
                           Ostenfeldk=k_0\,\left[1-c\,\left(\frac{l}{i}\right)^2\right] für \frac{l}{i}\,<\,125
                           und ergeben zu reichliche Abmessungen. Ferner die Formel
                              									von
                           Schwarz-Rankinek=\frac{k_0}{1+a\,\left(\frac{l}{i}\right)^2} . . . . (2)
                           Wenn in dieser Formel a=\frac{k_0}{\pi^2\,E} gesetzt wird, so daß
                              									k=\frac{k_0}{1+\frac{k_0}{\pi^2\,E}\,\left(\frac{l}{i}\right)^2} wird, so deckt sie zwar fortlaufend den ganzen Bereich von \frac{l}{i} von
                              									0 bis ∞ und gibt für die Grenzfälle von \frac{l}{i} richtige Werte, denn es ist für
                              									\frac{l}{i}=0\,:\,k=k_0 und für \frac{l}{i}=\infty\,:\,k=\pi^2\,E\,\left(\frac{i}{l}\right)^2, das ist die Eulersche
                              									Formel, aber sie gibt für mittlere Werte von \frac{l}{i} zu große Sicherheit, zum
                              									Beispiel k_1=\frac{1}{2}\,k_0 für \frac{l}{i}=\sqrt{\frac{\pi^2\,E}{k_0}}.
                           Der vorgenannte Wert \frac{l}{i}=\sqrt{\frac{\pi^2\,E}{k_0}} hat für die nachfolgenden Berechnungen besondere
                              									Bedeutung, denn er ist die Ordinate für den Schnittpunkt der Geraden k = k0 und der Eulerschen
                              									Kurve k=\pi^2\,E\,\left(\frac{i}{l}\right)^2. Der Wert
                           \frac{l_1}{i}=\sqrt{\frac{\pi^2\,E}{k_0}}\mbox{ bzw. }\frac{l_1}{i}\,\sqrt{\frac{k_0}{\pi^2\,E}} . . . . (3)
                           ist daher ein wichtiges Einheitsmaß für das
                              									Schlankheitsverhältnis unter Berücksichtigung der Eigenschaften k0 und E des Materials.
                           Für obigen Wert \frac{l_1}{i}=1,0\,\sqrt{\frac{\pi^2\,E}{k_0}}, für den die Schwarz-Rankinesche Formel k1 = 0,5 k0 ergibt, ist nach angestellten Versuchen sowohl für
                              									Holz wie für Stahl k_1=\frac{2}{3}\,k_0 zulässig.
                           Nach der Schwarz-Rankineschen und Eulerschen Formel ergeben sich nachstehende Werte von \frac{k}{k_0} (s.
                              									Tabelle 1).
                           Nachfolgend soll nun eine Formel entwickelt werden, welche einer für den ganzen
                              									Bereich von \frac{l}{i} gültigen Kurve für den Wert \frac{k}{k_0} entspricht, die sich
                              									im Anfang der Kurve \frac{k}{k_0}=1 und am Ende der Eulerschen Kurve \frac{k}{k_0}=\pi^2\,E\,\left(\frac{i}{k}\right)^2, in ihrem übrigen Verlauf aber den Versuchswerten
                              									anschmiegt, die sich aus den Festigkeitsprüfungen von Stäben verschiedener Länge,
                              									aber gleichen Querschnitts ergeben haben.
                           Da die Formel für positive und negative Werte von l
                              									dasselbe Resultat für \frac{k}{k_0} geben muß, so darf \frac{l}{i} in ihr nur in geraden
                              									Potenzen vorkommen.
                           Die Formel lautet:
                           \frac{k}{k_0}=\frac{1+a\,\left(\frac{l}{i}\right)^2}{1+b\,\left(\frac{l}{i}\right)^2+c\,\left(\frac{l}{i}\right)^4} . . . . (4)
                           Für sehr kleine Werte von \frac{l}{i} verschwindet das Glied
                              									c\,\left(\frac{l}{i}\right)^4 gegenüber dem Glied b\,\left(\frac{l}{i}\right)^2 im Nenner. Soll daher die Kurve im Anfang
                              									die Kurve \frac{k}{k_0}=1 berühren, so muß \frac{1+a\,\left(\frac{l}{i}\right)^2}{1+b\,\left(\frac{l}{i}\right)}=1 sein, woraus sich b = a ergibt. Soll
                              									andererseits für sehr große Werte von \frac{l}{i} die Kurve in die Eulersche übergehen, so muß, da dann die niedrigeren
                              									Potenzen von \frac{l}{i} fortfallen, \frac{a\,\left(\frac{l}{i}\right)^2}{c\,\left(\frac{l}{i}\right)^4}=\frac{\pi^2\,E}{k_0}\,\left(\frac{l}{i}\right)^2 sein, woraus sich c=a\,\frac{k_0}{\pi^2\,E} ergibt.
                              
                              									Die Formel lautet daher jetzt:
                           \frac{k}{k_0}=\frac{1+a\,\left(\frac{l}{i}\right)^2}{1+a\,\left(\frac{l}{i}\right)^2+a\,\frac{k_0}{\pi^2\,E}\,\left(\frac{l}{i}\right)^4} . . . . (5)
                           Zur Bestimmung der allein noch übrig gebliebenen Konstante a werde angenommen, daß die neue Kurve die Eulersche bei der Ordinate \frac{l}{i}=n\,\sqrt{\frac{\pi^2\,E}{k_0}} schneidet, worin n eine beliebige Zahl, etwa > 2 ist. Dann ist
                           
                              \frac{k}{k_0}=\frac{\pi^2\,E}{k_0}\,\left(\frac{i}{l}\right)^2=\frac{\pi^2\,E}{k_0}\,\frac{k_0}{n^2\,\pi^2\,E}=\frac{1+a\,n^2\,\frac{\pi^2\,E}{k_0}}{1+a\,n^2\,\frac{\pi^2\,E}{k_0}+a\,n^4\,\frac{k_0}{\pi^2\,E}\,\left(\frac{\pi^2\,E}{k_0}\right)^2}
                              
                           woraus sich ergibt
                           
                              a=\frac{k_0}{\pi^2\,E}\,\frac{n^2-1}{n^2}.
                              
                           Tabelle 1.
                           
                              
                                 
                                    \frac{\mbox{l}}{\mbox{i}}\,\sqrt{\frac{\mbox{k}_0}{\pi^2\,\mbox{E}}}=
                                    
                                 0,25
                                 0,50
                                  0,75
                                 1,0
                                 1,25
                                 1,50
                                 1,75
                                 2,00
                                 2,25
                                 2,50
                                 2,75
                                 3,0
                                 Bemerkungen
                                 
                              
                                 
                                    \frac{\mbox{k}}{\mbox{k}_0}=\frac{1}{1+\frac{\mbox{k}_0}{\pi^2\,\mbox{E}}\,\left(\frac{\mbox{l}}{\mbox{i}}\right)^2}
                                    
                                 0,94
                                 0,80
                                  0,64
                                 0,50
                                 0,39
                                 0,31
                                 0,25
                                 0,20
                                 0,17
                                 0,14
                                 0,12
                                 0,10
                                 Schwarz-Rankine
                                 
                              
                                 
                                    \frac{\mbox{k}}{\mbox{k}_0}=\frac{\pi^2\,\mbox{E}}{\mbox{k}_0}\,\left(\frac{\mbox{i}}{\mbox{l}}\right)^2=
                                    
                                   –
                                   –
                                 (1,79)
                                 1,00
                                 0,64
                                 0,44
                                 0,33
                                 0,25
                                 0,20
                                 0,16
                                 0,13
                                 0,11
                                 Euler
                                 
                              
                           
                           Die Formel lautet daher nunmehr:
                           \frac{k}{k_0}=\frac{1+\frac{n^2-1}{n^2}\,\frac{k_0}{\pi^2\,E}\,\left(\frac{l}{i}\right)^2}{1+\frac{n^2-1}{n^2}\,\frac{k_0}{\pi^2\,E}\,\left(\frac{l}{i}\right)^2+\frac{n^2-1}{n^2}\,\left(\frac{k_0}{\pi^2\,E}\right)\,\left(\frac{l}{i}\right)^4} (6)
                           Es zeigt sich nun, daß man den Schnittpunkt der neuen Kurve mit der Eulerschen sehr weit hinausrücken, d.h. n sehr groß wählen kann, ohne die Formelwerte für
                              									\frac{k}{k_0} im mittleren Bereich der Kurve wesentlich zu verkleinern, und daß die
                              									Formelwerte für n = ∞ am besten den Versuchswerten
                              									entsprechen. Dann ergibt sich für n = ∞ die einfache
                              									und praktisch besonders brauchbare Formel:
                           \frac{k}{k_0}=\frac{1+\frac{k_0}{\pi^2\,E}\,\left(\frac{l}{i}\right)^2}{1+\frac{k_0}{\pi^2\,E}\,\left(\frac{l}{i}\right)^2+\left(\frac{k_0}{\pi^2\,E}\right)^2\,\left(\frac{l}{i}\right)^4}=\frac{1+A}{1+A+A^2} (7)
                           worin A=\frac{k_0}{\pi^2\,E}\,\left(\frac{l}{i}\right)^2 ist. und
                           
                              P_k=k\,F=k_0\,F\,\frac{1+A}{1+A+A^2}.
                              
                           Diese Formel zeichnet sich weiterhin dadurch aus, daß sie
                              									keinerlei empirische Beiwerte, sondern nur noch die Materialkonstanten k0 und E enthält.
                           In Tab. 2 sind die Zahlenreihen zusammengestellt
                           für
                           1. \frac{k}{k_0} nach der Eulerschen
                              									Formel,
                           2. \frac{k}{k_0} nach Gleichung (7)
                           und für die verschiedenen Werte von \frac{l}{i} bzw.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 334, S. 71
                              Abb. 1.
                              
                           Tabelle 2.
                           
                              
                                 
                                    \frac{\mbox{l}}{\mbox{i}}\,\sqrt{\frac{\mbox{k}_0}{\pi^2\,\mbox{E}}}=
                                    
                                 0,25
                                 0,50
                                 0,75
                                 1,00
                                 1,25
                                 1,50
                                 1,75
                                 2,00
                                 2,25
                                 2,50
                                 2,75
                                 3,00
                                 
                              
                                 \frac{\mbox{k}}{\mbox{k}_0} nach Euler =
                                 –
                                 –
                                 (1,79)
                                 1,00
                                 0,64
                                 0,44
                                 0,33
                                 0,25
                                 0,20
                                 0,16
                                 0,13
                                 0,11
                                 
                              
                                 \frac{\mbox{k}}{\mbox{k}_0} nach Gl. 7 =
                                  0,995
                                 0,955
                                 0,835
                                  0,667
                                  0,513
                                  0,392
                                  0,303
                                  0,238
                                  0,190
                                  0,152
                                  0,130
                                  0,110
                                 
                              
                           
                              
                              \frac{l}{i}\,\sqrt{\frac{k_0}{\pi^2\,E}}=\sqrt{\frac{k_0}{\pi^2\,E}\,.\,\frac{F\,l^2}{J}}.
                              
                           In Abb. 1 sind die Kurven für \frac{k}{k_0} nach der
                              									Eulerschen und Schwarz-Rankine'schen Formel sowie nach der Formel (7) eingetragen.
                              									Außerdem wurde zur Prüfung der neuen Formel eine Reihe von Versuchen vorgenommen.
                              									Unter anderen wurde eine Reihe von Holzstäben (Kiefernholz) von gleichem Querschnitt
                              									4 × 4 cm und verschiedener Länge und möglichst gleichmäßigem Material auf Druck bzw.
                              									Knicken geprüft. Dabei wurden die nachstehenden Resultate, Vertikalreihe 1 und 2,
                              									erzielt. Diese sind auf die Bezugseinheiten der Formel (7) umgerechnet, nämlich
                              									\frac{l}{i}\,\sqrt{\frac{k_0}{\pi^2\,E}} als Ordinaten und \frac{k}{k_0} als Abszissen, und die so erhaltenen Werte,
                              									Vertikalreihe 3 und 4 gleichfalls in Abb. 1
                              									eingetragen.
                           Tabelle 3.
                           
                              
                                 
                                    \frac{\mbox{l}}{\mbox{i}}
                                    
                                 kkg/cm2
                                 
                                    \frac{\mbox{l}}{\mbox{i}}\,\sqrt{\frac{\mbox{k}_0}{\pi^2\,\mbox{E}}}
                                    
                                 
                                    \frac{\mbox{k}}{\mbox{k}_0}
                                    
                                 
                              
                                 0
                                 525
                                   0,000
                                 1,000
                                 
                              
                                   7,5
                                 523
                                   0,152
                                 0,996
                                 
                              
                                    10,1
                                 524
                                   0,204
                                 0,997
                                 
                              
                                 16
                                 508
                                   0,324
                                 0,968
                                 
                              
                                 20
                                 479
                                   0,405
                                 0,913
                                 
                              
                                 29
                                 476
                                   0,587
                                 0,906
                                 
                              
                                 39
                                 430
                                   0,790
                                 0,820
                                 
                              
                                 46
                                 362
                                   0,932
                                 0,690
                                 
                              
                                   (49,4)
                                 (350)
                                 (1,00)
                                 (0,667)
                                 
                              
                                   54,5
                                 309
                                 1,10
                                 0,589
                                 
                              
                                   63,5
                                 244
                                 1,29
                                 0,465
                                 
                              
                                   71,5
                                 218
                                 1,45
                                 0,416
                                 
                              
                                 (74)
                                 (206)
                                 (1,50)
                                 (0,392)
                                 
                              
                                 80
                                 187
                                 1,62
                                 0,357
                                 
                              
                                   87,5
                                 145
                                 1,78
                                 0,276
                                 
                              
                                   (98,5)
                                 (125)
                                 (2,00)
                                 (0,238)
                                 
                              
                           
                           In Tabelle 3 sind – eingeklammert – die errechneten
                              									Werte \frac{k}{k_0} für \frac{l}{i}\,\sqrt{\frac{k_0}{\pi^2\,E}}=1\mbox{ bzw.} 1,5 und 2,0 aufgenommen. Den Messungen entspricht
                              									ferner der Wert k0
                              									= 525 kg/cm2, und E = 130000 kg/cm2;
                              										F = 16 cm2; J = 21,3 cm4; i = 1,15 cm.
                           Wie aus Abb. 1 zu ersehen ist, decken sich die
                              									Versuchsresultate recht gut mit der Kurve nach Gl. (7). Daß die Versuchswerte keinen
                              									ganz glatten Verlauf zeigen, ist nicht überraschend, da bei der jedesmaligen
                              									Bruchprobe eines Stabes geringe Materialunterschiede und Unsymmetrien einen
                              									erheblichen Einfluß ausüben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 334, S. 72
                              Abb. 2.
                              
                           Eine weitere Versuchsreihe wurde mit einigen viereckigen Hohlstäben aus Kiefernholz
                              									mit nachstehenden Abmessungen (Abb. 2) ausgeführt (s.
                              									Tab. 4 und Abb. 3).
                           Tabelle 4
                           
                              
                                 
                                    \frac{\mbox{l}}{\mbox{i}}
                                    
                                 kkg/cm2
                                 
                                    \frac{\mbox{l}}{\mbox{i}}\,\sqrt{\frac{\mbox{k}_0}{\pi^2\,\mbox{E}}}
                                    
                                 
                                    \frac{\mbox{k}}{\mbox{k}_0}
                                    
                                 
                              
                                   0
                                 525
                                  0,000
                                 1,000
                                 
                              
                                 13
                                 519
                                  0,264
                                 0,989
                                 
                              
                                 31
                                 448
                                  0,628
                                 0,855
                                 
                              
                                   (49,4)
                                 (350)
                                  (1,000)
                                 (0,667)
                                 
                              
                                   52,2
                                 407
                                  1,057
                                 0,775
                                 
                              
                                 (74)
                                 (206)
                                 (1,50)
                                 (0,392)
                                 
                              
                                 77
                                 237
                                  1,540
                                 0,452
                                 
                              
                           k0= 525 kg/cm2; E = 130000 kg/cm2;
                           F = 7,94 cm2; J = 15,9 cm4; i = 1,41 cm.
                           Eine dritte Versuchsreihe, welche mit nahtlos gezogenen Stahlrohren nach den
                              									Flugzeugnormen der Inspektion des Flugzeugwesens angestellt wurde, zeigt aber, daß
                              									die Formel (7) auch für andere Materialien gültig ist. Es wurden Rohre 30 × 1 mm von
                              									verschiedener Länge geprüft. Die Wandstärken der Rohre zeigten aber nicht
                              									unwesentliche Abweichungen und schwankten zwischen 0,79 und 1,18 mm. Ferner
                              									schwankte die Wandstärke desselben Rohres beispielsweise zwischen 1,02 und 1,18 mm.
                              									Hierauf sind die Unregelmäßigkeiten im Verlauf der Kurve (Abb. 4) zurückzuführen.
                           Der Wert k0 ergibt sich
                              									als Mittelwert aus den Druckversuchen mit den beiden kürzesten Rohren zu k0 = 5200 kg/cm2. Zur Bestimmung des Elastizitätsmoduls E wurden zwei Rohre auf Biegung und zwei weitere Rohre
                              									auf Druck untersucht, wobei sich als Mittelwert E=
                              									2000000 kg/cm2 ergab.
                           Für das Rohr 30 × 1 mm ergibt sich fernerhin: F = 0,911
                              										cm2; J = 0,959
                              										cm4; i=\sqrt{\frac{J}{F}}=1,025\mbox{ cm}. Für \frac{l}{i}=61,70 ist
                              									\frac{l}{i}\,\sqrt{\frac{k_0}{\pi^2\,E}}=1. (s. Tab. 5).
                           Bei den vorstehenden Berechnungen wurden außer k0 und E, F, J und l als bekannt angenommen und daraus k bezw. Pk
                              									= mP berechnet.
                           Meistens werden jedoch außer k0 und E Pk
                              									= mP und l gegeben und F bzw. J zu berechnen
                              									sein.
                           Zur Vereinfachung der Rechnung werden in solchen Fällen die Tabellen 6 bis 9 dienen
                              									für
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 334, S. 72
                              Abb. 3.
                              
                           
                              a) Quadratische volle Querschnitte in Kiefernholz,
                              b) Quadratische hohle Querschnitte in Kiefernholz,
                              c) Nahtlos gezogene Stahlrohre nach den Flugzeugnormen.
                              
                           Tabelle 5.
                           
                              
                                 
                                    \frac{\mbox{l}}{\mbox{i}}
                                    
                                 kkg/cm2
                                 
                                    \frac{\mbox{l}}{\mbox{i}}\,\sqrt{\frac{\mbox{k}_0}{\pi^2\,\mbox{E}}}
                                    
                                 
                                    \frac{\mbox{k}}{\mbox{k}_0}
                                    
                                 
                              
                                     11,20
                                 5225
                                 0,182
                                 1,005
                                 
                              
                                     13,15
                                 5192
                                 0,213
                                 0,998
                                 
                              
                                     15,10
                                 4786
                                 0,245
                                 0,920
                                 
                              
                                     18,03
                                 5203
                                 0,292
                                 1,001
                                 
                              
                                     20,96
                                 4930
                                 0,340
                                 0,948
                                 
                              
                                     24,86
                                 4720
                                 0,403
                                 0,908
                                 
                              
                                     27,79
                                 4918
                                 0,450
                                 0,946
                                 
                              
                                     32,66
                                 4984
                                 0,530
                                 0,957
                                 
                              
                                     37,54
                                 4500
                                 0,608
                                 0,865
                                 
                              
                                     42,42
                                 4841
                                 0,687
                                 0,930
                                 
                              
                                     51,80
                                 4850
                                 0,840
                                 0,932
                                 
                              
                                     61,56
                                 3541
                                 0,998
                                 0,682
                                 
                              
                                     (61,70)
                                 (3470)
                                 (1,000)
                                 (0,667)
                                 
                              
                                     71,32
                                 3084
                                 1,156
                                 0,593
                                 
                              
                                     81,08
                                 2698
                                 1,314
                                 0,519
                                 
                              
                                     90,83
                                 2022
                                 1,473
                                 0,389
                                 
                              
                                     (92,55)
                                 (2022)
                                 (1,500)
                                 (0,389)
                                 
                              
                                 100,6
                                 1655
                                 1,630
                                 0,318
                                 
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 334, S. 72
                              Abb. 4.
                              
                           
                           Tabelle 6.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 334, S. 73
                              
                           Tabelle 7.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 334, S. 73
                              
                           a) Quadratische volle Querschnitte in
                                 										Kiefernholz. (Abb. 5.)
                           F = h2 cm2; J=\frac{h^4}{12}\mbox{ cm}^4;\ \frac{J}{F}=\frac{h^2}{12}\mbox{ cm}^2;\ i=\frac{h}{\sqrt{12}}=\frac{h}{3,47}\mbox{ cm}
                           k0 =
                              									525 kg/cm2; E =
                              									130000 kg/cm2
                           
                              m\,P=k_0\,F\,\frac{1+\frac{k_0}{\pi^2\,E}\,\frac{l^2\,F}{J}}{1+\frac{k_0}{\pi^2\,E}\,\frac{l^2\,F}{J}+\left[\left(\frac{k_0}{\pi^2\,E}\right)\,\frac{l^2\,F}{J}\right]^2}
                              
                           
                              m\,P=525\,F\,\frac{1+4,09\,\frac{F}{J}\,\left(\frac{l}{100}\right)^2}{1+4,09\,\frac{F}{J}\,\left(\frac{l}{100}\right)^2+\left[4,09\,\frac{F}{J}\,\left(\frac{l}{100}\right)^2\right]^2}
                              
                           b) Quadratische hohle Querschnitte in
                                 										Kiefernholz. (Abb. 6.)
                           
                              F=H^2-h^2;\ J=\frac{H^4-h^4}{12};\ \frac{J}{F}=\frac{H^2+h^2}{12};\ i=\sqrt{\frac{H^2+h^2}{12}}
                              
                           k0 = 525 kg/cm2; E= 130000 kg/cm2
                           
                              m\,P=525\,F\,\frac{1+4,09\,\frac{F}{J}\,\left(\frac{l}{100}\right)^2}{1+4,09\,\frac{F}{J}\,\left(\frac{l}{100}\right)^2+\left[4,09\,\frac{F}{J}\,\left(\frac{l}{100}\right)^2\right]^2}
                              
                           c) Nahtlos gezogene Stahlrohre nach
                                 										den Flugzeugnormen. (Abb. 7.)
                           
                              F=\frac{\pi}{4}\,\left(D^2-d^2\right)=\pi\,\delta\,\left(D-\delta\right)
                              
                           
                              J=\frac{\pi}{64}\,\left(D^4-d^4\right);\ \frac{J}{F}=\frac{D^2+d^2}{16};\ i=\frac{1}{4}\,\sqrt{D^2+d^2}
                              
                           k0 =
                              									5200 kg/cm2; E =
                              									2000000 kg/cm2
                           
                              m\,P=5200\,F\,\frac{1+2,63\,\frac{F}{J}\,\left(\frac{l}{100}\right)^2}{1+2,63\,\frac{F}{J}\,\left(\frac{l}{100}\right)^2+\left[2,63\,\frac{F}{J}\,\left(\frac{l}{100}\right)^2\right]^2}
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 334, S. 73
                              Abb. 5.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 334, S. 73
                              Abb. 6.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 334, S. 73
                              Abb. 7.
                              
                           In der nachstehenden Tabelle ist für jeden Rohrdurchmesser nur eine Wandstärke δ berücksichtigt. Da bei dünnwandigen Rohren F und J nahezu
                              									proportional der Wandstärke sind, so sind auch die Knickkräfte nahezu proportional
                              									der Wandstärke, also unschwer mit Hülfe der Tabellen werte zu schätzen.
                           Tabelle 8.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 334, S. 73
                              
                           
                           Tabelle 9.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 334, S. 74