| Titel: | Beitrag zur Berechnung zylindrischer Schraubenfedern. | 
| Autor: | Max Pilgram | 
| Fundstelle: | Band 337, Jahrgang 1922, S. 21 | 
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                        Beitrag zur Berechnung zylindrischer
                           								Schraubenfedern.
                        Von Regierungsbaurat z. D. Max Pilgram.Auszug aus der Dissertation des Verfassers, vorgelegt der Abteilung für
                                 										Maschineningenieurwesen an der Technischen Hochschule zu
                                    												Berlin.
                        PILGRAM, Beitrag zur Berechnung zylindrischer
                           								Schraubenfedern.
                        
                     
                        
                           
                           I. Allgemeine
                                 									Voraussetzungen.
                           Den üblichen Formeln der Hütte liegt die Annahme zugrunde, daß in den Querschnitten
                              									der Federn sich die Spannungen nach demselben Gesetz verteilen, wie im geraden Stabe
                              									gleichen Querschnitts. Ueber dieses Gesetz wird eine willkürliche Annahme
                              									gemacht.
                           Eine andere zuweilen verwendete Methode benutzt das Gesetz für die
                              									Spannungsverteilung auf Grund der Theorie von de St.
                                 										Vénant.
                           In der vorliegenden Abhandlung wird nun vorausgesetzt, daß in allen Querschnitten der
                              									Feder sich die Spannungen nach demselben, vorläufig unbekannten Gesetz verteilen,
                              									und es wird festgestellt, welchen Einfluß der Wickelungshalbmesser auf dieses Gesetz
                              									und damit auf Formänderung und Beanspruchung hat. Auch wird über die
                              									Normalspannungen eine Theorie aufgestellt. Die Belastung ist achsial.
                           Bei allen diesen Methoden wird eine kleine Steigung der Feder und Proportionalität
                              									zwischen Formänderungen und Spannungen sowie ein homogener Werkstoff
                              									vorausgesetzt.
                           Zur Erzielung brauchbarer Formeln müssen die auftretenden Bessel'schen Funktionen
                              									durch ex bezw. e–
                                 										x ersetzt werden. Der hierdurch entstehende Fehler beträgt weniger als 1,5
                              									v. H., wenn das Verhältnis \frac{a}{g}\,\geq\,3 gewählt wird, s. Abb. 1.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 337, S. 21
                              Abb. 1.
                              
                           Die Rechnung wird zunächst allgemein durchgeführt und auf den rechteckigen und runden
                              									Querschnitt angewandt. Es genügt, wenn nur der Fall berücksichtigt wird, wo
                              									\frac{h}{g}\,\geq\,1 ist, da beim stehenden Rechteck, \frac{h}{g}\,<\,1, infolge der geringen
                              									radialen Querschnittausdehnung ohne weiteres nach de St.
                                 										Vénant gerechnet werden kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 337, S. 21
                              Abb. 2.
                              
                           
                        
                           II. Die Formänderung der
                                 									Feder.
                           Die Feder werde durch eine zentrale achsiale Last P auf die Steigung Null
                              									zusammengedrückt, und es werde dann aus der belasteten Feder ein Segment mit dem
                              									Zentriwinkel α herausgeschnitten. Es ist zu untersuchen, wie dieses Segment vor der
                              									Belastung ausgesehen haben muß. Es kann offenbar angenommen werden, daß eine
                              									kreisförmige Faser vom Querschnitt dr . dy und dem Halbmesser r im unbelasteten
                              									Zustande schraubenförmig verlief. Ferner war der Radius vor der Formänderung gleich
                              									r – u und der Zentriwinkel gleich α – Cα . α.
                              									Endlich wird sich der Abstand y, Abb. 1, um den
                              									Betrag v geändert haben. Die Größen u und v sind streng genommen Funktionen von r
                              									und y, während Cα konstant ist. Endlich hatten die
                              									Querschnitte AB, Abb. 1, vor der Formänderung eine
                              									gewölbte Form A1Bl,
                              									d.h. die kreis- bezw. schraubenförmigen Fasern haben sich ohne Längenänderung
                              									gegeneinander verschoben, wodurch im Sinne der Spannung Tr siehe Abb. 1 und 3, eine Gleitung entsteht:
                           - \vartheta=-\left[\frac{\delta\,\varphi}{\delta\,r}-\vartheta_0\right],
                                 =-r\,\frac{\delta}{\delta\,r}\,\left(\frac{\varphi}{r}\right),
                           und im Sinne von Ty sinngemäß
                              									die Gleitung -\frac{\delta\,\varphi}{\delta\,y}.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 337, S. 21
                              Abb. 3.
                              
                           
                           Der Uebergang aus der Schraubenform in die Kreisform
                              									bedingt im Sinne der Spannung Tr eine weitere
                              									Gleitung \frac{f}{2\,r\,\pi}=\frac{c}{r}, wenn f die Ganghöhe der Schraubenlinie. Man erhält demnach
                           1.      T_r=G\,(-\frac{r\,\delta}{\delta\,r}\,\left(\frac{\varphi}{r}\right)+\frac{c}{r})
                           2.      T_y=G\,(-\frac{\delta\,\varphi}{\delta\,y}).
                           
                        
                           III. Die aus den Formänderungen
                                 										abzuleitenden Spannungen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 337, S. 22
                              Abb. 4.
                              
                           Aus den vorstehend angenommenen Formänderungen ergeben sich Dehnungen und Gleitungen
                              									im Sinne der Spannungen T, R, Y, S, Tr, Ty, s. Abb. 3, (die
                              									Spannungen treten paarweise auf, im Interesse der Uebersichtlichkeit ist in Abb. 3 jede Spannung nur einmal eingetragen), die
                              									also nach Einführung eines Elastizitäts- bzw. Gleitmoduls E und G auf diese
                              									Formänderungen zurückzuführen sind. Die Spannungen werden in Richtung von r, y, a
                              									nach den Gleichgewichtsbedingungen untersucht, wobei 3 Gleichungen entwickelt
                              									werden. Hierbei ist in Abbild. 3 zu berücksichtigen, daß die Spannungen mit
                              									zunehmenden Koordinaten r und y ebenfalls einen Zuwachs erfahren, dagegen nicht mit
                              									wachsendem a, da die Spannungen vom Winkel a unabhängig sein sollen.
                           
                        
                           IV. Umformung der entwickelten
                                 										Hauptgleichungen und Aufstellung der Grenzbedingungen.
                           In tangentialer Richtung ergibt das Gleichgewicht
                           
                              \frac{1}{r^2}\,\frac{\delta}{\delta\,r}\,(r^2\,Tr)+\frac{\delta\,Ty}{\delta\,y}=0
                              
                           und mit Benutzung der Gl. 1 und 2
                           
                              \frac{1}{r^2}\,\frac{\delta}{\delta\,r}\,r^3\,\frac{\delta}{\delta\,r}\,\frac{\varphi}{r}+\frac{\delta^2\,\varphi}{\delta\,y^2}=0
                              
                           oder umgeformt, wenn
                           
                              r^3\,\frac{\delta}{\delta\,r}\,\frac{\varphi}{r}=\frac{\delta\,\psi}{\delta\,y},\ -r^3\,\frac{\delta}{\delta\,y}\,\frac{\varphi}{r}=\frac{\delta\,\psi}{\delta\,r}-cr
                              
                           3.      \frac{\delta^2\,\psi}{\delta\,y^2}+\frac{\delta^2\,\psi}{\delta\,r^2}-\frac{3}{r}\,\frac{\delta\,\psi}{\delta\,r}=-2\,c;\
                                 c=\frac{f}{2\,\pi},
                           also nach Gleichung 1 und 2
                           4.      T_y=G\,\frac{1}{r^2}\,\frac{\delta\,\psi}{\delta\,r},\ T_r=-\frac{G}{r^2}\,\frac{\delta\,\psi}{\delta\,y}
                           Am Rande des Querschnitts muß, wenn
                           y = f(r)
                           die Gleichung der Randkurve, Abb.
                                 										4, auf Grund des Gleichgewichts in tangentialem Sinne
                           – Ty dr + Tr f'(r) dr = 0
                           also      \frac{\delta\,\psi}{\delra\,r}\,d\,r+\frac{\delta\,\psi}{d\,y}\,d\,y=0
                           Die Integration des vollständigen Differentials ergibt am
                              									Rande
                           5.      ψ = 0.
                           Die Integrationskonstante kann Null gesetzt werden. Mit Hülfe
                              									des Gaußschen Integralsatzes wird bewiesen, daß die Momentensumme aller Spannungen
                              										Tr, Ty, wenn 0'
                              									als Bezugspunkt gewählt wird, verschwindet, ebenso die Summe aller wagerechten
                              									Spannungen Tr, während die Summe aller senkrechten
                              									Spannungen Ty
                              									gleich der Federbelastung P sein muß. Intergriert man also über den
                              									Querschnitt, so ist
                           6.      ∫∫ dr dy Ty P.
                           Das Gleichgewicht der übrigen Spannungen R, S, Y, T führt auf zwei partielle
                              									Differentialgleichungen für u und v, deren allgemeine Lösung mit Berücksichtigung
                              									der Grenzbedingungen unmöglich ist. Es wird im nächsten Abschnitt ausführlich
                              									dargelegt, daß man mit großer Annäherung
                           u = C (konstant)
                           setzen und v vernachlässigen kann, womit zugleich die
                              									Spannungen Y, R, T verschwinden, und es bleibt
                           7.      S=E\,\left[-\frac{c}{2\,r^2}+C_{\alpha}+\frac{C}{r}\right];\ c=\frac{f}{2\,\pi}.
                           -\frac{c^2}{2\,r^2} bedeutet die Verkürzung einer Schraubenlinie mit
                              									der Ganghöhe f und dem Halbmesser r auf einen Kreis gleichen Halbmessers:
                           \frac{1}{r\,\alpha}\,\left[r\,\alpha-\sqrt{(r\,\alpha)^2+(f\,\frac{\alpha}{2\,\pi})^2}\right]=1-\sqrt{1-\frac{(c)^2}{r}}=\sim-\frac{c^2}{2\,r^2}.
                              								
                           Die Konstanten in Gl. 7 ergeben sich aus:
                           8.       M = ∫∫ S dr dy . r = 0
                           9.              ∫∫ S dr dy         0,
                           da sowohl das Moment aller Spannungen S in bezug auf die
                              									Federachse, als auch die Resultierende von S verschwindet.
                           
                        
                           V. Die Berechnung der Spannungen R, Y,
                                 										S, T mittelst Annäherungsverfahrens.
                           Die Spannung S kann als Funktion nur von aufgefaßt werden. Die Integration ist zwar
                              									sehr umständlich, macht aber keine grundsätzlichen Schwierigkeiten und ergibt:
                           1. Für den rechteckigen Querschnitt, nenn
                           
                              \frac{b}{a}=\zeta:
                              
                           10.      C\,\frac{a}{c^2}=\frac{1}{\zeta}\,\frac{\zeta^2-1-2\,\zeta\,log\,\zeta}{2\,log\,\zeta\,(\zeta+1)-4\,(\zeta-1)}
                           11.      C_{\alpha}\,\frac{a}{c^2}=\frac{1\,(\zeta-1)^2-\zeta\,log^2\zeta}{\zeta\,2\,(\zeta-1)^2-(\zeta^2-1)\,log\,\zeta}
                           C ist die Zunahme des Wickelungshalbmessers, Cα die des Zentriwinkels 1, also Cα . 2π die Zunahme des Zentriwinkels einer Windung.
                              									Im Grenzfalle, ζ = 1, ist l=\frac{a+b}{2}=\sim\,a
                           12.      C\,\frac{1}{c^2}=1.
                           13.      C_{\alpha}\,\frac{l^2}{c^2}=-\frac{1}{2}.
                           2. Für den kreisförmigen Querschnitt:
                           
                              l=\frac{a+b}{2},\ \delta=\frac{g}{2\,l}
                              
                           s. Abb. 5
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 337, S. 22
                              Abb. 5.
                              
                           
                           In Gleichung 7 ist einzusetzen:
                           14.      C\,\frac{l}{c^2}=\frac{1}{\sqrt{1-\delta^2}}=\sim\,1+\frac{\delta^2}{2}
                           15. C_{\alpha}\,\frac{l^2}{c^2}=\frac{1}{\delta^2}\,\left(1-\frac{1}{\sqrt{1-\delta^2}}\right)=\sim-\frac{1}{2}\,\left(1+\frac{3\,\delta^2}{4}\right)
                           Im Grenzfalle, δ = 0, wird
                           16. C\,\frac{l}{c^2}=1,\ C_{\alpha}\,\frac{l^2}{c^2}=1\frac{1}{2}, vergl. Gl. 12 u. 13.
                           Die Querschnittsform hat also im Grenzfalle keinen
                              									Einfluß.
                           
                        
                           VI. Die Berechnungen der Schubspannungen
                                 										im rechteckigen Querschnitt.
                           Der Gleichung 3 genügt die Reihe
                           17. \psi=\Sigma\,A_n\,cos\,\frac{n\,\pi}{g}\,y\,v\,\left(\frac{n\,\pi\,r}{g}\right)+c\,\left(\frac{g^2}{4}-y^2\right)
                           wenn v ein Integral von
                           18.      v''\,(x)\,\frac{-3}{x}\,v\,(x)-v=0.
                           Bedingung ist, daß ψ am Rande des Querschnittes verschwindet.
                              									Für y ± g/2 verschwindet ψ, nenn n eine beliebige ungerade Zahl. Da nun ψ auch für r
                              									= a und r = b verschwinden soll, Gl. 5, so müssen die Konstanten A nach der Theorie
                              									der Fourierschen Reihen passend bestimmt werden. Setzt man
                           19.      v\,\left(\frac{a\,\pi\,n}{g}\right)=v\,\left(\frac{b\,\pi\,n}{g}\right)=v so wird
                           20.      A_n\,.\,v_0=\frac{-8}{g}\,sin\,\frac{n\,\,pi}{2}\,\frac{g^3}{n^3\,\pi^3}\,c.
                           Wenn I und K die beiden Integrale von
                           I''\,(x)+\frac{I'\,(x)}{x}-I=0,
                           so ist mit einem konstanten B
                           21.      v = 2xl' – x2l +
                              									B(2xK' – x2K).
                           Setzt man x=\frac{n\,\pi\,a}{g}=\alpha und x=\frac{n\,\pi\,b}{g}=\beta, so läßt sich mit Hilfe der Gl. 19 B ermitteln.
                              									Dann erhält man aus Gl. 4 und 6
                           22.  \frac{T_y}{G}=-\frac{8\,c}{gr^2}\,\Sigma\,sin\,\frac{n\,\pi}{2}\,\frac{1}{\frac{n^2\,\pi^2}{g^2}}\,\frac{1}{v_0}\,cos\,\frac{n\,\pi\,y}{g}\,v'\,\left(\frac{n\,\pi\,r}{g}\right).
                           23.  \frac{T_r}{G}=-\frac{8\,c}{g\,r^2}\,\Sigma\,sin\,\frac{n\,\pi}{2}\,\frac{1}{\frac{n^2\,\pi^1}{g^2}}\,\frac{1}{v_0}\,sin\,\frac{n\,\pi\,y}{g}\,v\,\left(\frac{n\,\pi\,r}{g}\right)+\frac{2\,c\,y}{r^2}.
                           24.      \frac{P}{G}=-\frac{16\,c}{g}\,sin^2\,\frac{n\,\pi}{2}\,\frac{1}{\frac{n^2\,\pi^2}{g^2}}\,\frac{w_0}{v_0}.
                           25.      nenn w_0=\int\limits_{r=a}^{r=b}\,v'\,(x)\,\frac{d\,x}{x^2}=\left[I\,\left(\frac{n\,\pi\,r}{g}\right)+B\,.\,K\,.\,\left(\frac{n\,\pi\,r}{g}\right)\right]_{r=a}^{r=b}
                           Die Gleichungen sind praktisch nicht verwendbar, wenn man nicht vereinfacht:
                           I\,(x)=\frac{e^x}{\sqrt{x}},\ K\,(x)=\frac{e^{-x}}{\sqrt{x}},
                              								
                           was mit einem Fehler von weniger als 1,5 v. H. möglich ist,
                              									wie nachgewiesen wird, sofern:
                           a ≧ 3 g, Abb. 1.
                           
                        
                           VII. Die Berechnung der Belastung P bei
                                 										gegebener Durchbiegung f = 2πc.
                           Setzt man \gamma=\frac{n\,\pi\,h}{g},
                           \alpha=\frac{n\,\pi\,a}{g},\ \beta=\frac{n\,\pi\,b}{g} so ist:
                           
                              \frac{-P}{G\,c}=\frac{16\,.\,g^3}{g\,.\,\pi^3}\,\frac{(a+b)}{a\,b}\,\Sigma_1^{\infty}\,\frac{1}{n^3}
                              
                           
                              \frac{2\,(1+e^{-2\gamma})-\gamma\,(1-e^{-2\,\gamma})-\frac{8\,\sqrt{a\,b}}{a+b}\,e^{-\gamma}}{(\alpha+2)\,(\beta-2)-e^{-2\,\gamma}\,(-2)\,(\beta+2)};
                              
                           hier ist \lambda=\frac{h}{g}\,\geq\,1,\ \gamma\,\geq\,\pi, γ ≧ π und man kann setzen
                           26. \frac{P}{G\,g\,c}\,\simeq\,\frac{16}{\pi^3}\,g\,\frac{(a+b)}{a\,b}\,\frac{\lambda\,pi-8+8\,e^{-\lambda\,\pi}\,\frac{\sqrt{a\,b}}{a+b}}{\left(\frac{a\,\pi}{g}+2\right)\,\left(\frac{b\,\pi}{g}-2\right)}+\frac{\lambda\,g^2}{a\,b\,\pi}\,\Sigma_3^{\infty}\,\frac{1}{n^4}-\frac{2\,g^2}{a\,b\,\pi^2}\,\Sigma_3^{\infty}\,\frac{1}{n^5}
                           wo \Sigma\,\frac{1}{n^3}=0,0147,\ \Sigma\,\frac{1}{n^5}=0,004..
                           Es wird zahlenmäßig bewiesen, daß angenähert, sofern \frac{h}{g}\,\geq\,5, gesetzt werden
                              									darf:
                           27.      \frac{P}{G\,g\,c}=\frac{16}{\pi^3}\,g\,\frac{(a+b)}{a\,b}\,\frac{(3,19\,\lambda-2+4\,e^{-\lambda\,\pi})}{\left(\frac{a\,\pi}{g}+2\right)\,\left(\frac{b\,\pi}{g}-2\right)}
                           28.      \frac{P}{G\,g\,c}=\frac{32}{\pi^5}\,\left(\frac{g^2}{a\,b}\right)^{\frac{2}{3}}\,(3,19\,\lambda-2+4\,e^{-\lambda\,\pi}).
                           
                        
                           VIII. Die Berechnung der größten
                                 										achsialen Schubspannung Ty bei gegebener
                                 										Durchbiegung f = 2πc.
                           Die größte Spannung Ty ist den Koordinaten r = a, y =
                              									0, Abb. 1, zugeordnet. Die Formeln werden in
                              									ähnlicher Weise vereinfacht, wie im vorigen Abschnitt, und man erhält
                           29.      T_{ymax}\,\frac{g}{G\,c}=\frac{4\,g^2}{a^2\,\pi^2}
                           
                              \left[\frac{2\,\frac{a\,\pi}{g}+1}{\frac{a\,\pi}{g}+1}-4\,\sqrt{\frac{a}{b}}\,e^{-\lambda\,\pi}\,\frac{\frac{a^2\,\pi^2}{g^2}-1}{\left(\frac{a\,\pi}{g}+2\right)\,\left(\frac{b\,\pi}{g}-2\right)}-0,175\right]
                              
                           Die Formel ist ersetzbar durch
                           30.      T_{ymax}\,\frac{g}{G\,c}=\frac{4\,g^2}{a^2\,\pi^2}\,\left[1,825-4\,\frac{a}{b}\,e^{-\lambda\,\pi}\,\frac{-3\,g}{4\,a}\right],
                           wofür der Beweis zahlenmäßig für 1 ≦ λ ≦ 5 erbracht wird.
                           
                        
                           IX. Die Berechnung der größten radialen
                                 										Schubspannung Tr bei gegebener Durchbiegung
                              									f = 2πc.
                           Dem größten Wert von Tr ist y=+\frac{g}{2} zugeordnet,
                              									dagegen macht es Schwierigkeiten, den zugehörigen Wert von r zu bestimmen. Es würde
                              									unzulässig sein, für r den mittleren Halbmesser l=\frac{a+b}{2} zu setzen. Dazu kommt,
                              									daß die Reihen schlecht konvergieren, wenn sich r dem Randwerte ra nähert. Es sei
                              										T'r der Wert von Tr, wenn y ± g/2. Dann stellt sich heraus, daß T' . r2 für einen gegebenen Querschnitt vom
                              									Wickelungshalbmesser nur wenig beeinflußt wird. Für \frac{a}{b}=\infty ergibt sich
                           
                           31.      T'\,\frac{r^2}{^rG\,g\,c}=1-\frac{8}{\pi^2}\,\Sigma\,\frac{1}{n^2}\,\frac{1-e^{-\gamma}}{e^{\gamma}-e^{-\gamma}}.
                           
                              \left(e^{\frac{n\,\pi}{g}\,(r-l)}-e^{-\frac{n\,\pi}{g}\,(r-l)}\right)
                              
                           und diese Gleichung gilt allgemein für jeden Wert von
                              									\frac{a}{g}.
                           Da auch diese Gleichung nicht auf ein Maximum untersucht werden kann, wird an Hand
                              									umfangreichen Zahlenmaterials für 1 ≦ λ ≦ 5 ermittelt, daß
                           32.      T_{rmax}=(1-1,45^{-\lambda\,\pi})\,\left(\frac{0,08\,(\lambda^2-1)}{\frac{a}{g}}+1\,\frac{g^2}{a\,b}\right)
                           
                        
                           X. Unmittelbare Ableitung der Theorie de
                                 										St. Vénant.
                           Die bisher ermittelten Formeln gehen in der Tat in die Ergebnisse der Theorie von de
                              									St. Vénant über, wenn man zur Grenze übergeht und \frac{a}{g}=\infty bzw. \frac{l}{g}=\infty setzt.
                              									Die Theorie des Verfassers wird dadurch gestützt.
                           
                        
                           XI. Die Berechnung von P und Tymax im kreisförmigen Querschnitt bei gegebener
                                 										Durchbiegung f = 2πc.
                           Eine geschlossene Lösung der Gleichung 3 mit Innehaltung der Grenzbedingung 5 ist
                              									nicht möglich, sie läßt sich aber sehr leicht durchführen, wenn man geringe
                              									Abweichungen von der Kreisform zuläßt. Die Genauigkeit dieser Abweichungen wird
                              									zahlenmäßig untersucht. Man kann mit Benutzung von Konstanten A, B, C setzen
                           
                              \frac{\psi}{c}=A+2\,B\,r^2+C\,r^4+4\,\By^2-y^2
                              
                           und zwar verschwindet ψ am Rande, wenn
                           
                              -y^2=\frac{A+2\,B\,r^2+C\,r^2}{4\,B-1}
                              
                           die Gleichung der Randkurve ist, die bei passender Wahl der
                              									Konstanten der des Kreises sehr nahe kommt. Die Durchführung der ziemlich
                              									umständlichen Integration liefert
                           33.      \frac{P}{G\,c}=\frac{g^2\,\pi}{\sqrt{4\,l^2-\frac{g^2}{4}}}\,\frac{1}{16\,l^2+\frac{3}{2}\,g^2}=\sim\,\frac{g^3\,\pi}{32\,l^3}
                           n Uebereinstimmung mit der Hütte.
                           Die größte achsiale Schubspannung ergibt sich für r = a
                           34.      T_{ymax}\,\frac{g}{G\,c}=\frac{l\,g^2}{2\,a\,l^2\,\left(1+\frac{3\,g^2}{32\,l^2}\right)}=\sim\,\frac{g^2}{2\,a\,l}
                           während nach der Hütte
                           T_{ymax}\,\frac{g}{G\,c}=\frac{g^2}{2\,l^2}.
                              								
                           
                        
                           XII. Zusammenstellung der
                                 									Formeln.
                           Bezeichnungen: Es bedeutet P die achsiale Federbelastung, f = 2πc die achsiale
                              									Verkürzung, C die Zunahme des Halbmessers, Cα . 2π
                              									die Zunahme des Zentriwinkels einer Windung, a den inneren, b den äußeren,
                              									l=\frac{b+a}{2} den mittleren Halbmesser, h = b – a die radiale, g die achsiale
                              									Querschnittsausdehnung, \lambda=\frac{h}{g}; S die Normalspannung, Trmax und Tymax die
                              									größte achsiale bzw. radiale Beanspruchung.
                           Es kommen in Frage die Gleichungen 7, 10, 11, 14, 15, 27, 28, 29, 30, 32, 33, 34.
                           XIII. Die Formeln des Verfassers gehen in die Formeln über, die sich aus der Theorie
                              									von de St. Venant ergeben würde, wenn man \frac{a}{g} bzw. \frac{l}{g} bzw. \frac{b}{g}
                              									unendlich groß annimmt.
                           In Fällen, wo \frac{h}{a}, d.h. die radiale Ausdehnung des Querschnitts im Verhältnis
                              									zum Wickelungshalbmesser groß ist, ergeben sich zwischen den Formeln der Hütte von
                              									de St. Vénant und des Verfassers ganz erhebliche Abweichungen, wie an einem Beispiel
                              
                              									bewiesen wird. Es wird darauf hingewiesen, daß alle Formeln nur zuverlässig sein
                              									können, wenn die Voraussetzungen zufolge Abschnitt I angenommen werden dürfen. Es
                              									ist nicht unmöglich, daß z.B. bei den Formeln der Hütte die Vernachlässigung der
                              									Steigung einerseits und die der genaueren Spannungsverteilung anderseits zu Fehlern
                              									führen, die einander aufheben. Für die praktische Berechnung insbesondere steil
                              									gewickelter und hochbeanspruchter Federn ist daher die Prüfung der entwickelten
                              									Formeln durch den Versuch erforderlich.