| Titel: | Polytechnische Schau. | 
| Autor: | Sander | 
| Fundstelle: | Band 342, Jahrgang 1927, S. 127 | 
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                        Polytechnische
                              								Schau.
                        (Nachdruck der Originalberichte – auch im Auszuge
                           								– nur mit Quellenangabe gestattet.)
                        Polytechnische Schau.
                        
                     
                        
                           Metallische Dauerformen in der Eisengießerei. Die
                              									Verwendung von Dauerformen ist bisher nur in der Metallgießerei, insbesondere in der
                              									Aluminium- und Leichtmetallgießerei bekannt gewesen, während die Uebertragung dieser
                              									Arbeitsweise auf die Eisengießerei stets von Mißerfolgen begleitet blieb. Es ist
                              
                              									daher für die Gießereiwelt von Interesse, zu hören, daß es der amerikanischen
                              									Holleygesellschaft nun doch gelungen ist, geeignete Dauerformen für den Eisenguß
                              									ausfindig zu machen; es handelt sich dabei um metallische Formen aus weichem Eisen
                              									der Zusammensetzung: 0,14 bis 0,40 Proz. gebundener Kohlenstoff, 3,36 bis 3,10 Proz.
                              									Graphit, 1,75–2,00 Proz. Silizium, 1,00 bis 1,50 Proz. Mangan, höchstens 0,10 Proz.
                              									Schwefel, 0,20–0,60 Proz. Phosphor.
                           Die Schwierigkeiten, die der Herstellung und Verwendung von Metallformen für den
                              									Eisenguß entgegenstanden, lagen hauptsächlich darin, daß der Kokillen-Eisenguß ein
                              									hartes, sprödes und schwer bearbeitbares Gußstück im Gegensatz zu dem durch
                              									langsames Abkühlen erhaltenen weichen Sandguß ergibt. Beim Sandguß bildet sich der
                              									größte Teil des Graphits am Schluß der Erstarrungsperiode. Die Entstehung von hartem
                              									Eisen muß daher durch genügende Verlangsamung der Abkühlungsgeschwindigkeit
                              									vermieden werden, zu welchem Zweck die Formen vorher zu erwähnen sind. Bei
                              									komplizierten Gußstücken ist die Bildung von hartem Eisen an Stellen der
                              									verschiedenen Formteile, an denen die Abkühlung infolge der der Luft ausgesetzten
                              									Fläche schneller vor sich geht, schwer vermeidlich. Diese Stellen müssen konstruktiv
                              									eine Materialvermehrung erhalten, die diesem Uebelstand abhelfen kann. Aus den in
                              									folgenden Zahlentafeln wiedergegebenen Werten gehen die Zusammensetzungen und
                              									Festigkeitseigenschaften von Sand- und Metallformguß hervor. Wie ersichtlich, ist es
                              									möglich, die Härte des Gusses aus der Metallform durch Vergütung wesentlich zu
                              									erniedrigen.
                           
                              
                                 Art des Gusses
                                 Ges.Kohlenstoff
                                 geb.Kohlenstoff
                                 Gra-phit
                                 Sili-zium
                                 Man-gan
                                 Schwe-fel
                                 Phos-phor
                                 
                              
                                 Sandguß
                                 3,27
                                 0,34
                                 2,93
                                 2,84
                                 0,51
                                 0,068
                                 1,07
                                 
                              
                                        „    vergütet
                                 3,27
                                 0,19
                                 3,08
                                 2,77
                                 0,50
                                 0,077
                                 1,07
                                 
                              
                                 Metallformguß
                                 3,27
                                 0,63
                                 2,64
                                 2,77
                                 0,49
                                 0,081
                                 1,06
                                 
                              
                                           „       vergütet
                                 3,30
                                 0,11
                                 319
                                 2,77
                                 0,52
                                 0,071
                                 1,10
                                 
                              
                           
                              
                                 
                                 Zerreißfestigkeitin kg/mm2
                                 Druckfestigkeitin kg/mm2
                                 Brinellhärtein B. E.
                                 
                              
                                 Sandguß
                                    17,8
                                   79
                                 170
                                 
                              
                                       „     vergütet
                                    17,3
                                      74,2
                                 149
                                 
                              
                                 Metallformguß
                                 24
                                 111
                                 269
                                 
                              
                                             „        vergütet
                                    27,3
                                 113
                                 217
                                 
                              
                           Weißes Eisen mit einem üblichen Siliziumgehalt geht, wenn es
                              									kurz über dem Perlit-Bildungspunkt erwärmt wird, schnell in weiches graues Eisen
                              									über, wobei die Schnelligkeit dieser Umwandlung von der Erwärmungstemperatur
                              									abhängt. Als zweckdienliche kann man eine solche von 850 bis 900° annehmen. Von Wert
                              									ist im Interesse der Härteverminderung auch ein Ueberziehen der Forminnenfläche mit
                              									einer dünnen Lage eines feuerfesten Stoffes; außerdem erhöht ein derartiger Ueberzug
                              									aber noch die Lebensdauer der Form. Als feuerfester Stoff kommt ein
                              									kieselsäurehaltiger Körper in Frage mit Natriumsilikat als Bindemittel. Nach dessen
                              									Auftragung wird durch Bestreichen mit einer Azetylenflamme ein
                              									Kohlenstoffniederschlag erzeugt. Wie bei Sandformen, verwendet man auch hier
                              									Kerne aus Sand. Mit Hilfe einer derartigen Metallform lassen sich Tausende von
                              									Stücken abgießen. Neuerdings hat man auch das Kupfer als Stoff für Dauerformen
                              									gewählt, und zwar infolge der hohen Wärmeleitfähigkeit dieses Metalles, die es
                              									gestatten soll, noch günstigere Betriebsergebnisse zu erzielen. (La Fonderie
                              									Moderne.)
                           Dr.-Ing. Kalpers.
                           Zur Entwässerung des Braunkohlengeneratorteers. Dr. Th.
                              										Helvey bespricht die Schwierigkeiten, die die
                              									Verarbeitung von Braunkohlen-generatorteeren infolge ihres hohen Wassergehaltes
                              									bereitet und die hauptsächlich auf das nahezu gleiche spezifische Gewicht von Teer
                              									und Wasser zurückzuführen sind. Infolgedessen hat man den in Generatorenanlagen
                              									anfallenden Teer früher vielfach als lästiges Nebenprodukt angesehen und ihn nicht
                              									destilliert, sondern ihn in besonderen Kammern vergast, um den Heizwert des
                              									Generatorgases auf diese Weise zu erhöhen.
                           Die Abscheidung des Wassers durch Zentrifugieren des Rohteers läßt sich zwar beim
                              									Steinkohlenteer mit Erfolg durchführen, versagt aber in der Regel beim
                              									Braunkohlengeneratorteer. Auch der Vorschlag, dem Teer verdünnte Schwefelsäure
                              									zuzusetzen, scheint sich nur in manchen Fällen bewährt zu haben, da dickflüssige
                              									Teere das in ihnen enthaltene Wasser an Schwefelsäure nicht abgeben, andererseits
                              									bei dieser Behandlung etwas Säure aufnehmen, wodurch die Destillierapparate
                              									angegriffen werden. Bei kontinuierlich arbeitenden Destillierapparaten, wo der Teer
                              									in dünner Schicht über große Flächen rieselt, scheint die Entwässerung keine so
                              									großen Schwierigkeiten zu bereiten, da hier das Schäumen des Teeres kein Ueberkochen
                              									zur Folge hat. In einer ungarischen Fabrik hat man die Abscheidung des Wassers aus
                              									dem Generatorteer mit gutem Erfolg in der Weise bewirkt, daß man dem erwärmten Teer
                              									unter kräftigem Umrühren eine konzentrierte Lösung von Kochsalz oder Chlorkalzium so
                              									lange zusetzt, bis das sich abscheidende Wasser ein spezifisches Gewicht von 1,05
                              									hat, worauf die Trennung von Teer und Salzwasser leicht erfolgt. Da die Salzlösungen
                              									wiederholt benutzt bzw. regeneriert werden können, ist dieses Verfahren nicht teuer.
                              									Kennt man den Inhalt des Kessels und hat man den Wassergehalt des Rohteers vorher im
                              									Laboratorium bestimmt, so kann die Menge der zuzusetzenden konzentrierten Salzlösung
                              									im voraus genau berechnet werden. Ein weiteres Verfahren zur Abscheidung des Wassers
                              									(ungar. Pat. 81803) beruht auf dem Zusatz getrockneten plastischen Tones unter
                              									starkem Umrühren des Teeres. Auch dieses Verfahren ist recht billig, zumal der Ton
                              									außer Wasser auch etwas Teer aufnimmt und dieses Gemenge als staubbindendes Mittel
                              									für Straßen verwendbar ist. (Chem. Rundschau, Budapest, 2. Jahrgang, S. 135.)
                           Sander.
                           Die Zersetzung von synthetischem Ammoniak. Auf der
                              									letzten Hauptversammlung des Deutschen Kältevereins berichtete Professor Dr. von Wartenberg
                              									
                              									(Danzig) über interessante Versuche, die den Zweck hatten, die Bedingungen zu
                              									ermitteln, unter denen die Zersetzung von aus Kohle sowie auf synthetischem Wege
                              									gewonnenem Ammoniak erfolgt. Beim Betrieb einer Kältemaschine, die mit synthetischem
                              									Ammoniak arbeitete, hatte man die Ansammlung großer Mengen permanenter Gase
                              									beobachtet und hatte diese Erscheinung auf eine Zersetzung des synthetischen
                              									Ammoniaks zurückgeführt. Auf Veranlassung des Deutschen Kältevereins hat Professor
                              									von Wartenberg eine Reihe von Versuchen angestellt, wobei synthetisches Ammoniak in
                              									verflüssigtem Zustand in Glasröhren von 25 cm Länge und 2,5 cm Weite eingefüllt
                              									wurde. Die verschlossenen Glasröhren wurden mehrere Wochen hindurch auf 110 bzw.
                              									160° erwärmt, wobei sich in den Röhren ein Druck von 10 bzw. 20 at einstellte. Nach
                              									beendeter Erhitzung der Röhren wurde das Gas mit Hilfe der aufgekitteten Ventile
                              									herausgelassen und untersucht. Aus den angewandten Temperaturen und Drucken
                              									berechnet sich nach der Gleichung von Haber eine
                              									theoretisch mögliche Zersetzung des Ammoniaks von 15 bzw. 24%. Die Untersuchung des
                              									in den Röhren enthaltenen Gases ergab jedoch, daß selbst bei 45tägiger Erhitzung von
                              									synthetischem Ammoniak auf 160° bei 20 at nur eine ganz geringfügige Zersetzung
                              									eintritt. Die Verhältnisse im Ammoniakverdichter der Kältemaschinen liegen nun
                              									wesentlich günstiger, so daß eine Selbstzersetzung des Ammoniaks, einerlei, ob es
                              									sich um Ammoniak aus Kohle oder um synthetisches Ammoniak handelt, keinesfalls
                              									eintreten kann. Eine Reihe weiterer Versuche bezweckte festzustellen, ob die
                              									Gegenwart von Eisen oder Schmieröl etwa einen katalytischen Einfluß auf die
                              									Zersetzung des Ammoniaks ausübt, aber auch hierbei trat keine stärkere Zersetzung
                              									ein als bei den Versuchen mit reinem Ammoniak. Infolgedessen ist der beim Abblasen
                              									der Maschinen entstehende Ammoniakverlust ohne jede Bedeutung und auch eine
                              									Explosionsgefahr ist hierbei, selbst bei Gegenwart offener Flammen, vollkommen
                              									ausgeschlossen. Dagegen kann sehr wohl beim Ausströmen größerer Ammoniakmengen ein
                              									explosives Ammoniak-Luftgemisch entstehen, weshalb das Ableuchten stark nach
                              									Ammoniak riechender Räume mit offenen Flammen bedenklich sein kann. (Ztschr. f. ges.
                              									Kälte-Ind., 1926, S. 154 bis 155.)
                           Sander
                           Fortschritte der Krafterzeugung in den Vereinigten Staaten
                                 										Amerikas. Nach dem 13. Jahrgang des Jahrbuchs von K. Strecker (1926 im R.
                              									Oldenbourg-Verlag) betrug im 1. Halbjahr die Stromerzeugung in den USA 26,8
                              									Milliarden kWh, nutzbare Abgabe 21,7 Milliarden kWh, davon für Kraft 13,9.
                           Die amerikanischen öffentlichen Elektrizitätswerke lieferten nach den Angaben des
                              									Geological Survey (VDI-Nachrichten Nr. 14) im Februar 1924 im Mittel 168300000 kWh
                              									und davon wurden 114 Mill. kWh aus Brennstoffen gewonnen, also die Arbeit von 158
                              									Turbodynamos von je 30000 kWh bei vollbelastetem Lauf innerhalb 24 Tagesstunden. Im
                              									Jahre 1924 wurden neun neue Kraftwerke in Betrieb genommen mit mindestens 250000
                              									kVA, zehn weitere derselben Größe sind noch im Bau; diese 19 Werke haben eine
                              									Leistung zwischen 250000 und 750000 kVA, drei davon liefern nicht unter 600000 kVA
                              									und sind die größten Kraftwerke der Welt.
                           Die Dampfdrücke in solchen Werken betragen 28–42 at, die Dampftemperaturen 370 und
                              									400 Grad C; noch arbeitet keines mit Hochdruckdampf außer einer
                              									Quecksilberdampfanlage von 1800 kW Leistung. Die Dampfturbinen leisten bis zu 50000
                              									kW bei 1200 oder 1800 Umdr./Min., eine große Turbodynamo der General Electric Co.
                              									leistet im Hochdruck- und Niederdruckgehäuse zusammen an 60000 kW (die
                              									verhältnismäßig kleine Hochdruckseite leistet bei 1800 Umdr./Min. 17000 kW und
                              									entspannt Dampf von 38,5 at Anfangsdruck und 385 Grad C Anfangstemperatur in 14
                              									Stufen auf 8,4 at und die Niederdruckseite leistet bei 1200 Umdr./Min. 43 000 kW und
                              									erhält den aus der Hochdruckseite austretenden Dampf nach Ueberhitzung auf 385 Grad
                              									C mit 7,7 at Anfangsdruck). Die erste Turbine ist mit zwei Stromerzeugern gekuppelt
                              									und davon versorgt der kleinere mit 2000 kW die Pumpen und Gebläse des Werkes.
                           Die General Electric Co. baut acht 35000- bis 40000-kW-Turbodynamos mit 1800
                              									Umdr./Min., ebenso zwei 40000-Tandem-Turbodynamos mit 1800 Umdr./Min., eine
                              									Hochdruck-Turbodynamo für 75 at Anfangsdruck und 370 Grad C Anfangstemperatur bei
                              									3600 Umdr./Min. und einer Leistung von 2600 kW; der Dampf soll mit 25,4 at in eine
                              									vorhandene Turbine auspuffen.
                           Nach Ausführung des Zusatzwerkes der Wasserkraftwerke an den Niagarafällen wird deren
                              									Nennleistung 452500 PS betragen und läßt sich noch auf über ½ Mill. PS steigern (das
                              									Wackseewerk leistet nur 120000 PS, bei kurzen Spitzenbelastungen 16800 PS).
                           Die Erweiterung des Werkes erfolgte nach Nr. 28 der VDI-Nachrichten durch Aufstellung
                              									von drei Franzisturbinen von je 70000 PS, die unmittelbar mit Stromerzeugern
                              									gekuppelt sind. Für die Wasserzuführung wählte man einen Tunnel (unter dem
                              									ursprünglichen Kanal gelegen, mit Mündung in der Nähe des alten Wasserschlosses),
                              									der 1,3 km lang, 9,8 m hoch und breit in der Sekunde 300 cbm Wasser mit einer
                              									Geschwindigkeit von 3,5 m/Sek. hindurchläßt. Das neue Wasserschloß ist neben dem
                              									alten gelegen und von hier aus führen drei Druckstollen von je 6,5 m Durchmesser zu
                              									den etwa 65 m tiefer gelegenen Turbinen. Jede besitzt nur eine obere Mündung und ist
                              									am Anfange des Druckstollens durch drehbare Klappen von etwa 7 m Durchmesser zu
                              									schließen; es sind dies scheibenförmige Körper aus einzelnen Platten hergestellt.
                              									Der obere Druckstollen ist in den Fels gehauen und ausbetoniert, der untere kurz vor
                              									seinem Ende mit Stahlplatten ausgekleidet: an ihn schließen sich die Spiralgehäuse
                              									der Turbinen an. Die an ihrem Eingang angeordneten Johnson-Ventile haben als größten
                              									Durchmesser 7,4 m und ein Gewicht von 307 t; gesteuert werden sie von Hand, haben
                              									aber auch selbsttätige Schnellschlußvorrichtungen und können in etwa vier Minuten
                              									geöffnet wie geschlossen werden. Die Stromerzeuger liefern Strom von 12000 V.
                           Dr. Bl.
                           Erdgas in Südfrankreich. In dem zwischen Lyon und Genf
                              									gelegenen kleinen Orte Vaux wurde durch 
                              									Bohrungen in einer Tiefe von 220 m eine Erdgasquelle erschlossen, die anfangs
                              									in 24 st 200000 cbm Gas lieferte. Der Gasdruck beträgt nach der Abschließung der
                              									Quelle 14 at; das Gas besteht aus 80,6% Metham, 11,1% anderen Kohlenwasserstoffen,
                              									5,1% Stickstoff und 2,8% Kohlensäure, sein Heizwert beträgt 9500 WE/cbm. Um das
                              									Erdgas nutzbar zu machen, wird es nach dem 9 km entfernten Gaswerk in Ambérieu
                              									geleitet sowie nach einer benachbarten Glashütte. Die aus nahtlosen Mannesmannrohren
                              									hergestellte und autogen geschweißte Rohrleitung hat in ihrem ersten Teile einen
                              									Durchmesser von 150 mm, in ihren beiden Zweigleitungen dagegen nur 60 mm
                              									Durchmesser. Der Gasdruck wird auf 100 mm WS vermindert. Ein Teil des Erdgases wird
                              									auch unter 150 at auf Stahlflaschen gefüllt und so verkauft. Auch die dampfförmigen
                              									Kohlenwasserstoffe werden aus dem Gas in einer Adsorptionsanlage mit Hilfe von
                              									aktiver Kohle abgeschieden, wobei aus 1000 cbm Gas rund 30 Liter Benzin gewonnen
                              									werden, ohne daß hierdurch der Heizwert des Gases wesentlich verringert wird. (Génie
                              									civil 1927, S. 99.)
                           Sander
                           Zur Bestimmung des im Kesselspeisewasser gelösten
                                 										Sauerstoffs hat die Cambridge
                              									
                              									Instrument Co. in London einen Apparat gebaut, der die
                              									fortlaufende Ermittlung des Sauerstoffgehaltes im Wasser sehr rasch und genau
                              									ermöglichen soll. Durch ein Druckminderventil wird aus dem Dampfkessel ständig
                              									Wasser der Meßvorrichtung zugeführt, in der ein Strom von reinem, durch Elektrolyse
                              									erzeugtem Wasserstoff den gelösten Sauerstoff aus dem Wasser austreibt. Das
                              									Gasgemisch wird dann durch eine Metallzelle geführt, die eine Spirale aus
                              									Platindraht enthält. Eine zweite derartige Zelle wird von reinem Wasserstoff
                              									durchströmt. Die beiden Drahtspiralen werden durch einen elektrischen Strom
                              									gleichmäßig beheizt und sind beide in eine Wheatstonesche Meßbrücke eingeschaltet,
                              									Infolge der verschiedenen Wärmeleitfähigkeit des reinen Wasserstoffs und des
                              									Wasserstoff-Sauerstoffgemisches haben die beiden Zellen verschiedene Widerstände.
                              									Man kann nun das zugehörige Galvanometer so eichen, daß man an ihm unmittelbar den
                              									Sauerstoffgehalt von 1 Liter Speisewasser ablesen kann. Auf diese Weise kann man
                              									sehr leicht feststellen, ob die Anlage zur Entgasung des Speisewassers einwandfrei
                              									arbeitet oder nicht. (Engineering, 1926, S. 610.)
                           Sander.