| Titel: | Künstliche Zuganlagen. | 
| Autor: | Max Samter | 
| Fundstelle: | Band 342, Jahrgang 1927, S. 145 | 
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                        Künstliche Zuganlagen.
                        Von Regierungsbaumeister a. D. Max
                                 									Samter.
                        SAMTER, Künstliche Zuganlagen.
                        
                     
                        
                           Ueber die Zweckmäßigkeit der Verwendung des künstlichen Zuges in den
                              									Kraftzentralen und industriellen Anlagen sind bis zum heutigen Tage noch die
                              									Ansichten der Fachleute geteilt. Es erscheint daher angebracht, zumal in der
                              									Literatur nur ganz vereinzelt gründlichere Abhandlungen über das vorliegende Gebiet
                              									zu finden sind, über die verschiedenen Systeme und ihre Anwendungsmöglichkeit das
                              									Notwendige zu sagen und durch ein umfangreicheres Rechnungsbeispiel, das praktischen
                              									Betriebsverhältnissen entnommen ist, zu ergänzen.
                           Bei den sogenannten Unterwindfeuerungen wird vor dem Kessel ein Ventilator
                              									aufgestellt, der in den möglichst dicht geschlossenen Aschenfall Luft hineindrückt,
                              									so daß diese durch die Rostspalten strömt und die Verbrennung unterhält. Dem Gebläse
                              									fällt somit die Aufgabe zu, den natürlichen Zug des vorhandenen Schornsteins dadurch
                              									zu unterstützen, daß es die Rostwiderstände überwindet, die je nach der
                              									Brennstoffart mehr oder weniger beträchtlich sein können. Der Unterwind ist daher
                              									insbesondere dort am Platze, wo stark schlackende, minderwertigere Brennstoffe
                              									verfeuert werden, oder Kohlenarten, die in hoher Schicht aufgebracht werden müssen.
                              									Aber auch bei Verwendung guter Kohle erweist sich der Unter wind als zweckmäßig, da
                              									ja naturgemäß durch die kräftigere Luftzufuhr die Verbrennung lebhafter gestaltet,
                              									die sogenannte Rostanstrengung erhöht und die Leistungsfähigkeit des Kessels
                              									vergrößert wird; auch liegt auf der Hand, daß bei Vorschaltung des mechanischen
                              									Betriebes die Schornsteinhöhe niedriger gehalten werden kann, als bei rein
                              									natürlichem Zug, weil derselbe nicht die Ueberwindung der Rostwiderstände zu
                              									übernehmen hat.
                           Bei Erweiterung einer Kesselanlage oder Verbesserung der Leistungsfähigkeit
                              									derselben, z. B. durch Einbau eines Rauchgas- oder
                              									Luft-Vorwärmers, macht sich sehr häufig der Uebelstand bemerkbar, daß der vorhandene
                              									Schornstein sowohl eine zu geringe Höhe besitzt als auch einen zu kleinen
                              									Querschnitt, um die erforderliche Zugstärke am Fuß des Kamins zu gewährleisten.
                              									Durch die vermehrten Rauchgasmengen, die pro Sekunde den Querschnitt
                              									durchströmen müssen, wird die sekundliche Geschwindigkeit, die unter normalen
                              									Verhältnissen 4 bis 6 m betragen darf, erhöht, und demzufolge wachsen auch die
                              									dynamischen Widerstände auf Kosten des statischen Unterdrucks, der am Kaminfuß
                              									benötigt wird. Auch ist zu bedenken, daß bei Einschaltung eines Rauchgasvorwärmers
                              									die Zugstärke sowohl durch die Vermehrung des Widerstandes als auch durch die
                              									notwendige Temperaturerniedrigung verringert wird.
                           In häufigen Fällen hilft man sich, falls es sich um eine Vergrößerung der Zugstärke
                              									von etwa 3 bis 5 mmW.S. handelt, durch Vergrößerung der Schornsteinhöhe.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 342, S. 145
                              Abb. 1.
                              
                           Eine eigenartige Konstruktion, die in den letzten Jahren vielfach Anwendung findet,
                              									wird durch Abb. 1 wiedergegeben, den
                              										„Schwendilator“-Kaminaufsatz der Firma Josef Schwend & Co.,
                              									Baden-Baden. Durch denselben wird nach Angaben der Firma nicht nur die Zugstärke um
                              									mindestens 3 mm erhöht, sondern auch das Zurückstauen der Rauchgase bei starkem Wind
                              									und das Erhitzen des oberen Kaminteils bei Sonnenschein dadurch verhindert, daß
                              									durch die steilen, jalousieartigen Wandungen stets eine aufsteigende Luftzirkulation
                              									hervorgerufen wird.
                           Falls jedoch der Mauerwerksquerschnitt eine wesentliche Mehrbelastung nicht verträgt,
                              									oder die Tragfähigkeit des Bodens gering ist, greift man in der Regel zu einem
                              									anderen, wesentlich wirksameren Mittel, dem Zugverstärker.
                           Wie die Abb. 2 erkennen läßt, werden die den Fuchs
                              									durchströmenden Abgase von einem Ventilator angesaugt und mittels eines sich
                              									erweiternden Anschlußrohres in den Kamin geführt. Da der Ventilator mechanisch
                              									angetrieben wird und somit Stromkosten verursacht, die bei kleineren Anlagen
                              									naturgemäß mehr ins Gewicht fallen, als 
                              									bei größeren, wird es zweckmäßig sein, den Zugverstärker nur bei angestrengtem
                              									Betrieb einzuschalten; bei normaler Belastung hingegen arbeitet die Kesselanlage
                              									nach Umschalten einer im Fuchs vor dem Zugverstärker befindlichen Klappe und
                              									Abschluß des Verbindungsrohres nach dem Kamin mit natürlichem Zug.
                           Wenn derartige Anlagen in vereinzelten Fällen nicht den erhofften Erfolg bringen, so
                              									ist dies, ganz abgesehen von der falschen Bemessung des Ventilators, darauf
                              									zurückzuführen, daß dem natürlichen Auftrieb der Gase im Kamin eine zu hohe
                              									Bedeutung beigemessen wird, während bei einer Geschwindigkeit der Rauchgase von 10 m
                              									und mehr pro Sekunde die dynamische Druckhöhe sowie auch der Reibungswiderstand eine
                              									beträchtliche Zunahme erfahren.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 342, S. 146
                              Abb. 2.
                              
                           Eigentliche Saugzuganlagen, die man bis vor kurzem noch als einen Notbehelf ansah,
                              									sind in der heutigen Zeit, wo das Bestreben vorherrscht, auch minderwertige Kohlen,
                              									wie z.B. die Rohbraunkohle, zu verwenden, zu einem notwendigen Bestandteil der
                              									Kraftzentrale geworden. Der neuzeitliche Hochleistungskessel mit einer
                              									Spitzenbelastung bis zu 60 kg pro qm Heizfläche und St. bedingt vielfach Zugstärken
                              									von 50 bis 75 mmWS, für die nur Schornsteine von bisher ungewohnter Höhe ausreichen
                              									würden. Man vergegenwärtige sich, welche Schornsteinhöhe z.B. bei einer verlangten
                              									Zugstärke von 65 mm erforderlich wird. Dieselbe kann angenähert aus der Formel
                              									Z = H (γl–γg)
                              									berechnet werden, in welcher Z die Zugstärke in mmWS, H die Schornsteinhöhe in m,
                              										γl das spezifische Gewicht der Luft und γg das der Rauchgase im Kamin bedeutet. Rechnet man
                              									mit einer Sommertemperatur der Außenluft von 20° C, einer mittleren
                              									Rauchgastemperatur von 150° C, die bedingt ist durch Einschaltung von Rauchgas- und
                              									Luft-Vorwärmern, so ergibt sich für γg = 1,28 (bei
                              									0° C und 760 mm Barom.) die Gleichung
                           
                              H=\frac{Z}{\gamma_l-\gamma_g}=\frac{65}{1,205-0,825}=171\mbox{ m}!
                              
                           Gegen den Bau derartig hoher Schornsteine sprechen – abgesehen von den hohen
                              									Baukosten des eigentlichen Schornsteins – zumeist die beschränkten Raumverhältnisse
                              									und die bei schlechtem Baugrund notwendigen, sehr teuren Fundierungs-arbeiten.
                           Bei dem indirekten Saugzug, der heute nur noch in vereinzelten Fällen gebaut wird,
                              									erfolgt die Absaugung der Rauchgase nicht unmittelbar durch den Ventilator, sondern
                              									durch eine in den eisernen Kamin eingebaute Düse; dadurch, daß der vom Ventilator
                              									erzeugte Luftstrom zentral in den Kamin geblasen wird, wird in demselben ein
                              									Unterdruck erzeugt, so daß die Rauchgase infolge der ejektorartigen Wirkung
                              									abgesaugt werden. Vorteilhaft ist der indirekte Saugzug insofern, als die Rauchgase
                              										
                              									nicht durch den Ventilator strömen und somit auch ganz hohe Temperaturen keinen
                              									Hinderungsgrund für seine Verwendung bilden. Gegen seine Verwendung spricht in
                              									erster Linie der hohe Energiebedarf, der ungefähr 1,5 bis 2% von der gesamten
                              									erzeugten Maschinenleistung beträgt, während der Energiebedarf für den direkten
                              									Saugzug 0,6 bis 1% der Maschinenleistung ausmacht.
                           Bei dem letztgenannten werden (s. Abb. 3) die
                              									Rauchgase durch den Ventilator angesaugt und in den eisernen Kamin ausgeblasen. Die
                              									erwähnte Abbildung zeigt eine Anlage, bei welcher die Rauchgase von zwei Kesseln
                              									durch einen gemeinsamen Kamin geleitet werden, derart, daß ein Ventilator für das
                              									Absaugen der Rauchgase aus einem Kessel ausreichend bemessen ist.
                           Der nachstehend durchgeführten Berechnung liegen folgende Werte zugrunde:
                           Die direkt wirkende Saugzuganlage ist für zwei Kessel von je 500 qm Heizfläche zu
                              									bemessen.
                           Die Dampferzeugung in kg pro qm Heizfläche und Stunde beträgt: normal: 30; max.
                              									dauernd: 40; max. vorübergehend: 48.
                           Die verwendete oberschlesische Steinkohle hat folgende Zusammensetzung: C = 73%; H =
                              									4,5%; O + N = 10%; S = 1%; W = 3,8%; Asche = 7,7%.
                           Der Gesamtwirkungsgrad der Kesselanlage ist bei den verschiedenen Belastungen zu η = 0,82; 0,80; 0,78 anzunehmen.
                           Die Kessel arbeiten mit 30 atü, erzeugen überhitzten Dampf von 350°; das Speisewasser
                              									tritt mit 30° in den Rauchgasvorwärmer.
                           Die erforderlichen Zugstärken sind: 30, 36, 42 mm.
                           Die Temperaturen der Rauchgase am Fuß des Kamins: 160°; 185°; 210°.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 342, S. 147
                              Abb. 3.
                              
                           Es ergeben sich hiernach folgende Werte:
                           1. Heizwert der Kohle mit Hilfe der Verbandsformel: h=8100\,\cdot\,C+29000\,\left(H-\frac{O}{8}\right)+2500\,\cdot\,S
                              									
                              									-600\,\cdot\,W=8100\,\cdot\,0,73+29000\,\left(0,045-\frac{0,09}{8}\right)+2500\,\cdot\,0,01-600\,\cdot\,0,038=5910+985+2,2=6897,2\,\sim\,6900\mbox{
                                 kcal}.
                           2. Wärmeinhalt des Dampfes: i = 745,4.
                           3. Stündlich zu erzeugende Dampfmengen D gemäß vorstehenden Angaben: normal 500 . 30
                              									= 15000 kg; max. dauernd: 500 . 40 = 20000 kg; max. vorübergehend: 500 . 48 = 24000
                              									kg.
                           4. Zugehörige Verdampfungsziffern:
                           
                              x_1=\frac{0,82\,\cdot\,6900}{745,4-30}=7,9;
                              
                           
                              x_2=\frac{0,80\,\cdot\,6900}{715,4}=7,75;
                              
                           
                              x_3=\frac{0,78\,\cdot\,6900}{715,4}=7,5.
                              
                           5. Brennstoffmengen:
                           
                              B_1=\frac{15000}{7,9}=1900\mbox{ kg};
                              
                           
                              B_2=\frac{20000}{7,75}=2600\mbox{ kg};
                              
                           
                              B_3=\frac{24000}{7,5}=3200\mbox{ kg}.
                              
                           6. Theoretische trockene Gasmenge (nach Nuber, Wärmetechnische Berechnung der 
                              									Feuerungs- und Dampfkessel-Anlagen): G=8,98\,\cdot\,C+20,96\,\left(H-\frac{O}{8}\right)+3,33\,\cdot\,S+0,797\,\cdot\,N=8,98\,\cdot\,0,73+20,96\,\cdot\,0,034+3,33\,\cdot\,0,01+0,797\,\cdot\,0,01=6,55+0,712+0,0333+0,00797=7,303\mbox{
                                 cbm} (bezogen auf 0° und 760 mm
                              									Barom.).
                           7. Erforderlicher Luftüberschuß, angenommen zu ü = 1,5 bis 1,7.
                           8. Theoretischer Kohlensäuregehalt:
                           k_{\mbox{max}}=\frac{1,865\,\cdot\,C}{G}=\frac{1,865\,\cdot\,0,73}{7,303}=0,1865 oder 18,65 %.
                           9. Wirklicher Kohlensäuregehalt:
                           k_1=\frac{k_{\mbox{max}}}{ü}=\frac{18,65}{1,5}=12,4%; k_2=\frac{18,65}{1,6}=11,7%; k_3=\frac{18,65}{1,7}=11,0%.
                              								
                           10. Wirkliche Gasmengen (in cbm pro kg Brennstoff bei 0° und 760 mm Barom.):
                           
                              G_1=\frac{1,865\,\cdot\,C}{k_1}+\frac{9\,\cdot\,H+W}{0,804}=\frac{1,865\,\cdot\,0,73}{0,124}+\frac{9\,\cdot\,0,045+0,038}{0,804}=\sim\,11,0+0,55=11,55\mbox{
                                 cbm};
                              
                           
                              G_2=\frac{1,865\,\cdot\,0,73}{0,117}+0,55=11,6+0,55=12,15\mbox{ cbm};
                              
                           
                              G_3=\frac{1,865\,\cdot\,0,73}{0,11}+0,55=12,4+0,55=12,95\mbox{ cbm}.
                              
                           11. Von jedem Ventilator abzusaugende Gasmenge:
                           
                              V_1=\frac{(1+\alpha\,t_1)\,\cdot\,B_1\,\cdot\,G_1}{60\,\cdot\,60}=\frac{\left(1+\frac{1}{273}\,\cdot\,160\right)\,\cdot\,1900\,\cdot\,11,55}{3600}=\frac{34600}{3600}=9,65\mbox{
                                 cbm}/\mbox{sek};
                              
                           
                              V_2=\frac{1,68\,\cdot\,2600\,\cdot\,12,15}{3600}=\frac{53000}{3600}=14,7\mbox{ m}/\mbox{sek};
                              
                           
                              V_3=\frac{1,77\,\cdot\,3200\,\cdot\,12,95}{3600}=\frac{73700}{3600}=20,5\mbox{ m}/\mbox{sek}.
                              
                           Das spezifische Gewicht des Rauchgases ist γ0 = 1,35
                              									(0°/760 mm). Hieraus ergeben sich für die verschiedenen Temperaturen die Werte γ1 = 0,86; γ2 = 0,81;
                              										γ3 = 0,765.
                           Bezüglich des einzubauenden Ventilators sei bemerkt, daß der sorgfältig vorgehende
                              									Saugzugkonstrukteur selbstverständlich nur Flügelräder auswählen wird, deren
                              									Eigenschaften, was manometrischen und mechanischen Wirkungsgrad bei den
                              									verschiedenen Belastungen anbelangt, durch zuverlässige Versuche auf dem Prüfstand
                              									festgelegt sind. Auf Grund dieser Versuche wurden für jede Type Kurven gezeichnet,
                              									aus denen man in sehr einfacher Weise die für den Betrieb notwendigen Daten, wie den
                              									Energieverbrauch an der Welle sowie die entsprechende Umlaufszahl bei den
                              									verschiedenen abzusaugenden Fördermengen errechnen kann.
                           Grundlegend für derartige Berechnungen ist die Einführung der sogenannten gleichwertigen Düse, welche denselben Widerstand erzeugt,
                              									wie eine angeschlossene Leitung (s. hierüber u.a. Zentrifugal-Ventilatoren, von E.
                              									Gronwald, Verlag Julius Springer).
                           Bedeutet F den Querschnitt einer Leitung, w die Geschwindigkeit des hindurch
                              									strömenden Gases, so ist die sekundlich theoretisch durch den Querschnitt strömende
                              									Gasmenge: V0 = F . w; da h=\frac{w^2}{2\,g}\,\cdot\,\gamma ist und somit
                              									w=\sqrt{\frac{2\,g\,\cdot\,h}{\gamma}}, so wird V_0=F\,\sqrt{\frac{h\,\cdot\,2\,g}{\gamma}} oder =F\,\sqrt{\frac{h_g\,\cdot\,2\,g}{\gamma}}, wenn man statt h den
                              									Gesamtdruckunterschied hg einführt, der sich aus dem
                              									statischen und dynamischen zusammensetzt.
                           Die wirklich den Leitungsquerschnitt in der Sekunde durchfließende Gasmenge ist mit
                              									Einführung eines Erfahrungswerts μ
                           
                              V=\mu\,\cdot\,F\,\sqrt{\frac{h_g\,\cdot\,2\,g}{\gamma}};
                              
                           wird statt F der Ausdruck A0
                              									als Bezeichnung der gleichwertigen Oeffnung gesetzt, so wird
                           
                              A_0=\frac{V}{\mu}\,\sqrt{\frac{\gamma}{h_g\,\cdot\,2\,g}};
                              
                           für den allgemeinen Ventilatorenbau ist μ = 1 vorgeschlagen
                              									worden, welcher Wert dem Durchfluß durch eine vollkommen abgerundete Düse
                              									entspricht, d.h.:
                           1. A=V\,\sqrt{\frac{\gamma}{h_g\,\cdot\,2\,g}}
                              								
                           Bei vollkommen freiem Ausblasquerschnitt Fa ist A = Fa; bei
                              									geschlossenem Ausblas ist A = 0. Man bezeichnet ferner als Lieferziffer das Verhältnis:
                           2. \varphi=\frac{\mbox{Wirkliche Lieferungsmenge}}{\mbox{Größte theoret. mögliche Lieferungsmenge}}=\frac{V}{F_a\,\cdot\,u},
                              								
                           worin u die Umfangsgeschwindigkeit, beim folgenden
                              									Rechnungsgang am Umfang des Saug-Querschnitts bedeutet. Unter Druckziffer versteht man das Verhältnis:
                           3. \psi=\frac{h_g}{\frac{u^2\,8}{2\,g}}=\frac{\mbox{Wirkliche Gesamtdruckhöhe}}{\mbox{Theoretisch erreichbare Druckhöhe}}
                              								
                           Aus Gleichung 3 folgt u^2=\frac{h_g\,\cdot\,2\,g}{\psi\,\cdot\,\gamma}; weiter ist die Leistuhgsziffer:
                           4. \lambda=\frac{\mbox{Wirkliche Leistung}}{\mbox{Theoretisch mögliche Leistung}}=\frac{L_{eff}}{L_{th.}}
                              								
                           Der Energiebedarf für den Betrieb eines Ventilators ist:
                           5. L_{eff}=\frac{V\,\cdot\,h_g}{\eta} (in mkg/sek) bzw.:
                           5a. N=\frac{V\,\cdot\,h_g}{75\,\cdot\,\eta} (in PS).
                           Da die theoretisch mögliche Leistung:
                           6. L_{th}=F_a\,\cdot\,u\,\cdot\,\frac{u^2\,\cdot\,\gamma}{2\,g}=F_a\,\cdot\,\frac{u^3\,\cdot\,\gamma}{2\,g} ist,
                           so wird \lambda=\frac{V\,\cdot\,h_g\,\cdot\,2\,g}{\eta\,\cdot\,F_a\,\cdot\,u^3\,\cdot\,\gamma}; führt man für \frac{V}{F_a\,\cdot\,u} die Größe φ und
                              									für \frac{h_g\,\cdot\,2\,g}{u^2\,\cdot\,\gamma} die Druckziffer Ψ ein, so erhält man für λ den einfachen
                              									Zusammenhang:
                           7. \lambda=\frac{\varphi\,\cdot\,\psi}{\eta}.
                              								
                           Aus Gleichung 5 bzw. 5a folgt auch:
                           
                           8. L_{eff}=\frac{\lambda\,\cdot\,F_a\,\cdot\,u^3\,\cdot\,\gamma}{2\,g} [mkg/sek] bzw.
                           8a. N_{eff}=\frac{\lambda\,\cdot\,F_a\,\cdot\,u^3\,\cdot\,\gamma}{2\,g\,\cdot\,75} [PS].
                           Für die verschiedenen Werte \frac{A}{F_a} werden nunmehr für den
                              									Ventilator Kurven für Ψ, φ und η auf Grund der praktischen Ergebnisse gezeichnet,
                              									mit deren Hilfe dann die anderen wichtigen Daten rasch ermittelt werden können.
                           Im vorliegenden Falle ergab sich ein Flügelrad mit einem Ansaugdurchmesser D8 = 1100 mm und einem Ausblasquerschnitt Fa = 0,81 m2.
                           Unter Benutzung der vorstehend entwickelten Formeln erhält man:
                           a) z = 30 mm; w=\frac{9,65}{0,81}=11,9\mbox{ m}/\mbox{sek};
                              								
                           
                              h_{dym.}=\frac{w^2}{2\,g}\,\cdot\,\gamma=\frac{11,9^2}{19,62}\,\cdot\,0,86=6,2\mbox{ mm};
                              
                           hst + hdyn = 30 + 6,2 = 36,2 mm;
                           
                              A=9,65\,\sqrt{\frac{0,86}{36,2\,\cdot\,19,62}}=0,335;
                              
                           
                              \frac{A}{F_a}=\frac{0,335}{0,81}=0,415.
                              
                           Diesem Wert entsprechen:
                           Ψ = 2,39; φ = 0,615; η = 0,685; λ = 2,15.
                           Ferner ist: u^2=\frac{h_g\,\cdot\,2\,g}{\psi\,\cdot\,\gamma}=\frac{36,2\,\cdot\,19,62}{2,39\,\cdot\,0,86}=346;
                           u = 18,6 m/sek; oder u=\frac{V}{\varphi\,\cdot\,F_a}=\frac{9,65}{0,615\,\cdot\,0,81}=19,4\mbox{ m}/\mbox{sek.}
                              								
                           Gewählt wird der größere Wert.
                           Hieraus folgt die Umdrehungszahl:
                           
                              n=\frac{18,4\,\cdot\,60}{1,1\,\cdot\,\pi}=335
                              
                           Leistung N_{eff}=\frac{2,15\,\cdot\,0,81\,\cdot\,0,86\,\cdot\,7300}{75\,\cdot\,19,62}=7,45\mbox{ PS} (s.
                              									Gleichung 8a).
                           b) z = 36 mm; w=\frac{14,7}{0,81}=18,2\mbox{ m}/\mbox{sek};
                           
                              h_{dvn}=\frac{18,2^2}{19,62}\,\cdot\,0,81=13,7\mbox{ mm};
                              
                           hg = 36 + 13,7 = 49,7 mm ~ 50
                              									mm;
                           
                              A=14,7\,\sqrt{\frac{0,81}{50\,\cdot\,19,62}}=14,7\,\cdot\,0,0287=0,42;
                              
                           \frac{A}{F_a}=\frac{0,42}{0,81}=0,52; diesem Wert entsprechen:
                           Ψ = 2,43; φ = 0,795; η = 0,7; λ = 2,77;
                           u^2=\frac{50\,\cdot\,19,62}{2,43\,\cdot\,0,81}=500;\ u=22,4\mbox{ m}/\mbox{sek} oder
                           
                              
                              u=\frac{14,7}{0,795\,\cdot\,0,81}=\frac{14,7}{0,642}=22,9\mbox{ m}/\mbox{sek.}
                              
                           Umdrehungszahl: n=\frac{22,9\,\cdot\,60}{1,1\,\cdot\,\pi}=398.
                           Energiebedarf an der Welle:
                           
                              N_{eff}=\frac{2,77\,\cdot\,0,81\,\cdot\,0,765\,\cdot\,12100}{75\,\cdot\,19,62}=14,0\mbox{ PS};
                              
                           oder auch N_{eff}=\frac{14,7\,\cdot\,50}{75\,\cdot\,0,7}=14,0\mbox{ PS}.
                           c) z = 42 mm (Spitzenleistung);
                           
                              w=\frac{20,5}{0,81}=25,3\mbox{ m}/\mbox{sek};
                              
                           
                              h_{dyn}=\frac{25,3^2}{19,62}\,\cdot\,0,765=25\mbox{ mm};
                              
                           hst + hdyn = 42 + 25 = 67 mm;
                           
                              A=20,5\,\sqrt{\frac{0,765}{67\,\cdot\,19,62}}=20,5\,\cdot\,0,0241=0,495;
                              
                           \frac{A}{F_a}=\frac{0,495}{0,81}=0,612; Ψ = 2,41; φ = 0,93; η = 0,675;
                           λ = 3,33;
                           u^2=\frac{h_g\,\cdot\,2\,g}{\psi\,\cdot\,\gamma}=\frac{67\,\cdot\,19,62}{2,41\,\cdot\,0,765}=7,15; u = 26,8 m/sek.
                           Oder u=\frac{20,5}{0,93\,\cdot\,0,81}=27,2\mbox{ m}/\mbox{sek};
                              								
                           Umdrehungszahl: n=\frac{27,2\,\cdot\,60}{1,1\,\cdot\,\pi}=473;
                              								
                           
                              N_{eff}=\frac{3,33\,\cdot\,0,81\,\cdot\,0,765\,\cdot\,20150}{75\,\cdot\,19,62}=28,2\mbox{ PS};
                              
                           oder N_{eff}=\frac{20,5\,\cdot\,69}{75\,\cdot\,0,675}=28,0\mbox{ PS}.
                              								
                           Die größte Umlaufszahl n = 473 entspricht ziemlich genau der Belastungszahl 470 bei
                              									einer Drehstromleerlaufszahl 500; der Ventilator kann daher auch bei vorhandenem
                              									Drehstrom durch den Motor unter Einschaltung einer elastischen Kupplung direkt
                              									angetrieben werden.
                           Der Motor ist zu etwa 32 PS zu wählen; ferner ist bei Drehstrom für Herabregulierung
                              									der Umlaufszahl um 25 bis 30% zu sorgen.
                           Die wesentlichsten Zahlenwerte sind der Uebersicht halber nachstehend tabellarisch
                              									zusammengestellt worden.
                           
                              
                                 Dampf-mengekg/St
                                 Brenn-stoff-mengekg/St
                                 Abgas-tempera-tur
                                 CO2-Gehalt
                                    											0/0
                                 Zug-stärke inmmW.S.
                                 Spezif.GewichtderAbgabe
                                 Energie-bedarfan derWelle
                                 Umdreh-ungszahlpro Min.
                                 Motor
                                 
                              
                                 15000
                                 1900
                                 160°
                                 12,4
                                 30
                                 0,86
                                    7,45 PS
                                 335
                                 32 PS
                                 
                              
                                 20000
                                 2600
                                 185°
                                 11,7
                                 36
                                 0,81
                                 14,0    „
                                 398
                                 
                                 
                              
                                 24000
                                 3200
                                 210°
                                 11,0
                                 42
                                   0,765
                                 28,2    „
                                 473