| Titel: | Die Gießereitechnik auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1928. | 
| Autor: | H. Kalpers | 
| Fundstelle: | Band 343, Jahrgang 1928, S. 93 | 
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                        Die Gießereitechnik auf der Leipziger
                           								Frühjahrsmesse 1928.
                        Die Gießereitechnik auf der Leipziger Frühjahrsmesse
                           								1928.
                        
                     
                        
                           Der allgemeine bestechende Eindruck, den die Technische Messe auf den Besucher
                              									ausübt, darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Gießereimesse den Erwartungen nicht entsprach. Die Beteiligung war auffallend gering,
                              									ferner vermißte man eine einheitliche und sachgemäße Organisation. Die an sich schon
                              									wenigen Firmen hätte man unter keinen Umständen auseinanderreißen sollen. So waren
                              									die Schmelzöfen und die feuerfesten Stoffe nicht in der für Gießereitechnik
                              									vorgesehenen Halle 11 untergebracht, sondern in Halle 21, eine Abtrennmaschine für
                              									Eisen- und Stahlguß im Freigelände neben Halle 21, Schweißanlagen ebenfalls im
                              									Freigelände und im Haus der Elektrotechnik, Stücke aus Stahlguß von mehreren
                              									Stahlgießereien in der Kraftwagenhalle. Die hier ausstellenden Firmen hätte man
                              									unterrichten müssen, daß ihr Platz einzig nur allein in der Halle für
                              									Gießereitechnik ist. In der Halle 9 für Werkzeugmaschinen waren sogar
                              									Sandstrahlgebläse und ein Kupolofenmodell zu sehen, während eine bayerische Firma
                              									ihren Eisenguß im Estihaus ausstellte und sich dabei in der merkwürdigen Umgebung
                              									von Büromaschinen und Zeichentischen befand. Die Firma Meier & Weichelt,
                              									Leipzig, war sich offenbar über den 
                              									Zweck der Gießereimesse besser bewußt geworden, da sie ihren Stand in der
                              									Gießereihalle gewählt hatte. Wenn man eine Gießereimesse veranstaltet, so sollte man
                              									dafür Sorge tragen, daß die Gießereitechnik auch geschlossen unter sich bleibt, da
                              									nur auf diese Weise der Zweck dieser Ausstellung erreichbar ist. Hätten die
                              									Schmelzöfen, feuerfesten Stoffe, Gußabtrennmaschinen, Schweißanlagen, Gußstücke aus
                              									Stahl und Eisen zusammen mit den in Halle 11 ausgestellten Gegenständen und
                              									Maschinen aus der Gießereiindustrie Aufstellung gefunden, so wäre der Eindruck, den
                              									man von der Gießereimesse empfinden würde, vielleicht nicht so dürftig gewesen,
                              									vorausgesetzt, daß eine große Anzahl von Gegenständen, zwischen denen und der
                              									Gießereitechnik jedweder Zusammenhang fehlte (z.B. Buttermaschinen) aus der
                              									Gießereihalle ausgemerzt worden wäre.
                           Von Formmaschinen sind zunächst die verbesserten Handformmaschinen von Künkel, Wagner
                              									& Co., Alfeld zu nennen. Die ausgestellte Kernpresse dieser Firma ist nach dem
                              									Grundsatz der bekannten Stiftenabhebemaschinen gebaut. Neben dem Preßholm besitzt
                              									die Maschine einen weiteren ausschwenkbaren Arm mit einem Behälter für den Kernsand.
                              									Die untere Kernbüchsenhälfte ist an der Wendeplatte befestigt und wird mit der
                              									umklappbaren Annäherungsform belegt, dann werden die Hohlräume zwischen Kernbüchse
                              									und Annäherungsform mit Sand gefüllt, die Annäherungsform wieder umgeklappt, der
                              									Preßholm vorgezogen und gepreßt. An der Preßplatte befindet sich die obere
                              									Kernbüchsenhälfte, so daß nach dem Pressen der oberen auf die untere
                              									Kernbüchsenhälfte die Kerne fertig gepreßt sind. Der vordere Hebel dient zur
                              									Ausführung der Abhebung. Dann zeigte die gheiche Firma eine Stiftenabhebemaschine
                              									mit zweistufiger Pressung von oben für größere Kasten und eine
                              									Wendeplatten-Preßformmaschine. Bei der ersteren dieser Maschinen können Formkasten
                              									von 600 × 500 bis 900 × 550 mm bei einem Normalhub von 90 mm (bis 120 mm) verwendet
                              									werden. Die Sandverdichtung erfolgt zunächst mit einem Handrad, das gedreht wird,
                              									und die Verdichtung wird durch Ziehen des langen Hebels und durch weiteres
                              									Herunterdrücken der Preßplatte zu Ende geführt. In der Regel genügen 1 bis 2
                              									Umdrehungen des Handrades und 1 bis 2 Hebeldrücke. Die Wendeplattenformmaschine ist
                              									eine Vereinigung der bekannten Wendeplattenmaschine mit der Preßvorrichtung. Diese
                              									Maschine besitzt einen Hub von 170 mm, der sich bis auf 300 mm erhöhen läßt. Die
                              									Arbeitsweise ist ohne weiteres verständlich.
                           Die Maschinenbauanstalt Fr. Axmann, Köln-Ehrenfeld, zeigte ein fahrbares
                              									Schüttelsieb, dann die Propellersandschleudermaschine Prosama und die elektrische
                              									Schnellpresse Epeme. Die letztere kann durch Steckkontakt überall angeschlossen
                              									werden, sie ist fahrbar und das Pressen, Abheben und Vibrieren geschieht durch einen
                              									Hebeldruck in einem Arbeitsvorgang. Auch das fahrbare Schüttelsieb ist überall
                              									anschließbar; es siebt in der Stunde 3 bis 4 m3
                              									Sand und besitzt einen Elektromotor von ½ PS, während die Prosama den Sand siebt,
                              									mischt, reinigt, schleudert und lüftet, so daß er durch diese Aufbereitung
                              									flockig, bildsam und luftdurchlässig wird. Die Maschine kann Verwendung finden zum
                              									Seitwärtsschleudern, Rückwärtsschleudern und Hochschleudern.
                           Die Firma O. Ullrich, Leipzig, zeigte eine Reihe von Sandaufbereitungsmaschinen, wie
                              									z.B. die halbselbsttätige Aufbereitungsanlage, die noch von der Düsseldorfer
                              									Gießereiausstellung her bekannt ist und die besteht aus einem
                              									Gegenstrom-Schnellmischer mit Aufzug, 1 Zwischenbehälter mit Zuteiler, 1
                              									Sandschleudermaschine und 1 Elektromotor. Dann hat die gleiche Firma verschiedene
                              									Sandschleudermaschinen (Fauart 1928) herausgebracht, nämlich solche mit Rüttel- und
                              									Wchüttelsieb für schweren und feuchten Sand in Groß- und Mittelgießereien, solche
                              									mit Kurzrüttelsieb für die Aufbereitung leichter Sandsorten, von Altsand und
                              									knollenfreiem Neusand, dann eine Einrichtung zum Auflockern, Durchlüften und
                              									Hochschleudern von aus Mischmaschinen abgezapften Formsand mit festem Einwurf. Bei
                              									den Fliehkraftschaufeln ist die Schleuderwelle mit dem Motor elastisch gekuppelt,
                              									wodurch Stöße auf den Motor unmöglich werden, ferner verhüten die verschiebbaren
                              									Schlagwerkzeuge ein Festklemmen von Eisenstücken im Schleudergehäuse. Die
                              									Schleuderwerkzeuge selbst sind leicht auswechselbar. Zu erwähnen ist noch die
                              									Kernsandmischmaschine der Firma Ullrich für Hand- und Maschinenantrieb. Bei dieser
                              									Maschine bewegen die Mischflügel das Mischgut im Gegenstrom und bewirken hierdurch
                              									eine gleichmäßige Verteilung des Kernbindemittels. Die Mischarbeit dauert im
                              									Durchschnitt 1½ bis 2 Minuten. Die Entleerung des Troges erfolgt mechanisch. Die
                              									Leistung dieser Maschine beträgt 1 bis 2 m3 Sand
                              									in der Stunde, je nach der Beschaffenheit von Sand und Bindemittel.
                           Die Vereinigten Modellfabriken Berlin-Landsberg a. W. stellten Handpreßformmaschinen
                              									aus, von denen u.a. eine Maschine zur Herstellung kastenloser Formen zu nennen ist.
                              									Es handelt sich dabei um eine Stiftabhebemaschine mit Ausdrückvorrichtung. Der
                              									Abschlagkasten ist aus Leichtmetall.
                           Auf dem Stande der Steinmodellplattengesellschaft Monolith, Dresden, konnte man sich
                              									von der Brauchbarkeit der Steinmodellplatten überzeugen. Derartige Modellplatten
                              									werden aus einem harten und sehr widerstandsfähigen Steinmaterial hergestellt und
                              									sollen die teuren Metallplatten und Gipsplatten ersetzen. Ihre Lebensdauer beträgt
                              									mehrere Jahre und das Steinmaterial läßt sich drehen, hobeln, bohren, feilen und
                              									schmirgeln. Von jeder Steinmodellplatte lassen sich 15000 bis 20000 Abformungen
                              									herstellen.
                           Von Interesse für den Gießereifachmann war der neue Gußschneidbrenner der Weberwerke,
                              									Siegen, der zum Schneiden von Grauguß Verwendung finden kann. Der Grund, warum man
                              									angenommen hat, daß Gußeisen sich nicht schneiden ließe, dürfte darin zu finden
                              									sein, daß das Eisen infolge des Graphitgehaltes im Sauerstoffstrom nicht so rasch
                              									und glatt verbrennt wie Stahl oder Schmiedeeisen. Mit dem neuen Schneidbrenner wird
                              									erreicht, daß der Graphit verbrannt und dadurch eine teilweise Oxydation 
                              									des Gußeisens ermöglicht wird. Er dient zum Schneiden von schweren
                              									Maschinenteilen, gußeisernen Bauteilen (Säulen, Balken), Belegplatten, Gußrohren
                              									usw. und verbraucht bei Wandstärken von 50 mm und Schnittlängen von 2 m in der
                              									Stunde 1500 Liter Acetylen und 3500 Liter Sauerstoff.
                           Eine autogene Schneidmaschine wurde von Messer & Co., Frankfurt a. M., gezeigt,
                              									mit Hilfe welcher maschinellen Führung und Bewegung des Schneidbrenners an Stelle
                              									der Handführung neue Verwendungsmöglichkeiten des autogenen Schneidverfahrens
                              									erschlossen werden dürften. Die richtige Schnittgeschwindigkeit entsprechend der
                              									Stärke des zu bearbeitenden Stoffes erfolgt mit einem im Innern der Maschine
                              									vorhandenen, stufenlos regelbaren Getriebe und wird durch ein Tachometer angezeigt.
                              									Andere Schneidmaschinen waren auf dem Stande der Chemischen Fabrik Griesheim zu
                              									sehen, ferner Acetylenentwickler mit groß bemessenen Glockenwasserbehältern, bei
                              									denen der Wasserzulauf durch Ventil mit Schutzsiebanordnung in Verbindung mit einer
                              									Verriegelung erfolgt. Diese Entwickler können 4 bis 10 kg Karbidfüllung aufnehmen
                              									und sind verwendbar für Materialstärken bei Schweißungen von 15 bis 50 mm und beim
                              									Schneiden von 100 bis 400 mm. Diese Anlagen werden sowohl feststehend als auch
                              									fahrbar ausgeführt. Schweiß- und Schneidanlagen wurden weiter ausgestellt von Heime
                              									& Herzfeld, Halle, dann von der Frama-Autogen G. m. b. H., Düsseldorf; bei dem
                              									Schweißbrenner der letztgenannten Firma wird die Flamme selbsttätig zwangsläufig
                              									richtig eingestellt und konstant gehalten. Die Ersparnis an Sauerstoff soll dabei
                              									bis zu 30% betragen. Bei den von der Firma Alexander Wacker, München, vorgeführten
                              									Schweiß- und Schneidanlagen handelt es sich um Entwickler, die mit Beagid
                              									(Preßkarbid) betrieben werden und die Schweißleistungen bis 70 mm und
                              									Schneidleistungen bis 600 mm gestatten. Die Apparate können ohne
                              									Betriebsunterbrechung nachgefüllt werden. Die gleiche Firma zeigte weiter ihre
                              									Metallreiniger zum schnellen Waschen und Entfetten von Metallgegenständen aller Art
                              									unter Verwendung von Trichloräthylen. Neben gasdicht geschlossenen Apparaten gibt es
                              									auch Tauch-Metallreiniger für kleinere Warenmengen, bei denen ein Siebkorb mit dem
                              									Waschgut in erwärmtes Trichloräthylen getaucht wird. Trotz geöffneter Deckel treten
                              									keine Dämpfe aus. Die genannten Reiniger eignen sich besonders für Metalle, die
                              									einen galvanischen Ueberzug erhalten sollen, ferner zum Reinigen von kleinen Teilen
                              									von Kraftwägen, Nähmaschinen u.a.m. Als Lötmittel wurden von Schöntahl, Berlin,
                              									einige neue Stoffe empfohlen: für Gußeisen das „Hilefit“ und für
                              									Leichtmetalle das „Alulot“, deren Anwendung auch praktisch vorgeführt wurde.
                              									Bei Verwendung des Hilefit wird das Lötpulver mit etwas Wasser angerührt und auf die
                              									Bruchfläche aufgetragen, dann werden die Werkstücke gut verbunden, die Lötstelle
                              									erwärmt und während des Erhitzens trockenes Hilefit-Pulver auf die Lötfuge gestreut,
                              									worauf man langsam abkühlen läßt. Beim Löten von Leichtlegierungen mit Alulot werden
                              									die Lötstücke (nicht das Lot selbst) soweit erwärmt, bis das Lot an den
                              									erwärmten Lotstücken selbst zu schmelzen beginnt, und das in die Lotfläche
                              									geflossene Lot mit einem Metallstab gut an den Lotflächen unter andauernder
                              									Erwärmung des Werkstücks verrieben, um eine innige Verbindung des Lotes mit dem
                              									Werkstück herzustellen.
                           Ein anderes Lötmittel für Aluminium war auf dem Stande der Firma Hölck, Altona, zu
                              									sehen. Die Gesellschaft für Veredlung von Aluminium, Berlin, bot ihr
                              									Jirotka-Verfahren zur Herstellung schützender und verschönernder Ueberzugsschichten
                              									auf Aluminium und Aluminiumlegierungen an. Mit Hilfe dieses Verfahrens ist man in
                              									der Lage, die Oberfläche eines Aluminiumgegenstandes mit sehr fest haftenden
                              									Metallüberzügen aus Blei, Zink, Zinn, Kupfer, Messing, Bronze, Nickel, Chrom, Silber
                              									oder Gold zu versehen, die dem Stück das Aussehen des betreffenden Metalles
                              									verleihen. Die Ueberzüge verfolgen den Zweck, das Metall gegen Korrosion zu
                              									schützen, ihm ein schöneres Aussehen zu geben oder die Verwendung in der
                              									Elektrotechnik anstatt Kupfer zu ermöglichen. Die Behandlung erfolgt in der Weise,
                              									daß das Aluminium in ein je nach dem beabsichtigten Zweck zusammengesetztes Bad
                              									getaucht wird, wobei Zusammensetzung, Temperatur und Eintauchdauer von Bedeutung
                              									sind. Von Schweißanlagen sind zu nennen die Stumpf-Schweißmaschinen und
                              									Punkt-Schweißmaschinen der Soag Schweißmaschinenfabrik, Düsseldorf, die
                              									Stumpf-Schweißmaschine von Siemens-Schuckert, elektrische Lichtbogen-Schweißanlagen
                              									der gleichen Firma und die Punktschweißmaschine der AEG. Die Stumpfschweißmaschinen
                              									sind für Einphasen-Wechselstrom gebaut. Bei den verschiedenen Maschinen ist
                              									besonderer Wert auf die feste und schnelle Einspannung der Werkstücke gelegt. Die
                              									Steuerung der Soag-Punktschweißmaschine erfolgt durch einen selbsttätigen
                              									Zeitstromschalter zwecks Vermeidung von Fehlschweißungen. Die Schweißgeschwindigkeit
                              									kann mit Hilfe des im Kugellager laufenden Automaten bis zu 400 Punkten/min
                              									gesteigert werden. Die Est-Gesellschaft, Dresden, stellte eine elektrische
                              									Flammenbogen-Schweißmaschine für dreiphasigen Drehstrom aus, die besonders für
                              									Schweißungen von Gußstücken vorgesehen ist. Eine vorherige Erwärmung des Stückes ist
                              									nicht notwendig. Bei der Schweißung mit dieser Maschine wird ein üblicher
                              									Schweißdraht verwendet, so daß man von teuren Sonderelektroden unabhängig ist.
                           Von Materialprüfmaschinen wurde der Duroskop-Härteprüfer „Zwerg“ vorgeführt,
                              									der für den Gebrauch in der Werkstatt geeignet ist. Dieser Härteprüfer ist eine
                              									kleine Brinellpresse für 750 kg Druck mit 5 mm Kugel und gibt die Härte vermittels
                              									eines Zeigers an. Die Stücke können an Ort und Stelle geprüft werden und werden vor
                              									der Prüfung lediglich mit einer Schleifscheibe oder einer Schlichtfeile rein und
                              									eben gemacht. Die Metallisator A.G. Berlin zeigte ihren Metallspritzapparat und
                              									metallisierte Stücke. Dieser Metallspritzapparat ist ein pistolenähnlicher Körper,
                              									in den das zu verspritzende Metall in Drahtform eingeführt, durch Gas zerschmolzen
                              									und durch Preßluft zerstäubt wird. Es lassen sich dabei Ueberzüge herstellen ohne
                              									Rücksicht auf den Ort, die Größe 
                              									und die Form des zu überziehenden Gegenstandes, ferner Ueberzüge in jeder
                              									gewünschten Stärke. Besonders hat sich die Herstellung von Zinkschichten auf
                              									Eisenstücken zum Schütze gegen die Rostbildung bewährt. Bei dem
                              									Metallspritzverfahren besteht im Vergleich zu den Schmelzbadverfahren, daß stets nur
                              									die für die Ausführung des Ueberzuges notwendige Metallmenge benutzt wird und daß
                              									infolgedessen keine Metallverluste entstehen. Die Aluminium-Spritzgußwerke,
                              									Nürnberg, hatten eine größere Anzahl von Spritzgegenständen aus Aluminium
                              									ausgestellt, wie Gehäuse für Automobilscheinwerfer, Scheinwerferringe,
                              									Staubsaugerteile, Automobilteile (Dynamogehäuse, Haubengriff, Zylindergehäuse,
                              									Einstellplatte, Regulierhebel, Fußhebel, Motordeckel, Tragarme, Schalldosen,
                              									Tischventilatorenelektrische Wärmestrahler, Küchenmaschine, Teile für Rundfunk,
                              									Fernsprecher und Optik u.a.m. Aus den zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten konnte
                              									man ersehen, daß der Aluminium-Spritzguß sich bereits einer großen Verbreitung
                              									erfreut. Von den Aluminium-Spritzgußwerken wurden als Eigenschaften des Gusses
                              									angegeben: Bruchgrenze 20 bis 25,2 kg/mm2, Dehnung
                              									0,5 bis 3%, Härte 66 bis 95, Schlagbiegefestigkeit 170 bis 295 cmkg/cm2. Je nach dem Verwendungszweck enthält die
                              									Legierung verschiedene Anteile von Kupfer, Silizium und Nickel und sie kann auf
                              									galvanischem Wege vernickelt, verkupfert, versilbert und vergoldet werden. Die
                              									Spritzgußteile werden mit einer Genauigkeit von – 0,02 mm hergestellt.
                           Andere Spritzgußteile aus Weißmetall-Legierungen, Aluminium und Messing und auch
                              									Spritzgußmaschinen selbst waren auf dem Stande von Gebr. Eckert, Nürnberg, zu sehen.
                              									Mit diesen neuen Spritzgußmaschinen ist man in der Lage, in 8 Stunden 8000 bis 10000
                              									Stück anzufertigen, da der eigentliche Spritzvorgang nur wenige Sekunden Zeit in
                              									Anspruch nimmt. Ferner lassen sich gleichzeitig nicht nur ein Gegenstand, sondern
                              									mehrere verschiedene laufend herstellen. Abfall gibt es bei dieser Arbeitsweise
                              									nicht, da die Angüsse wieder in den Behälter der Maschine geworfen und von neuem
                              									verarbeitet werden. Die Maschinen arbeiten mit Druckwasser oder mit Preßluft.
                              									Auch die Riwo-Maschinenbau-Gesellschaft, Berlin, stellte Spritzguß und dazugehörige
                              									Maschinen aus. Eisengußstücke verschiedener Art, inoxydierter Poterieguß befand sich
                              									auf dem Stand der Dittmann-Neuhauß, A.G., Herbede, Hartstahl mit 12% Mangan auf dem
                              									von Becker, Köhler & Co., Kassel, (Brechbacken, Seitenkeile, Druckplattenlager,
                              									Druckplatten, Verschleißplatten für Schurren u.a.m.), Stücke aus Kupfer, Messing,
                              									Bronze auf dem Stand der Mansfeldschen Kupfer- und Messingwerke, Hettstedt, während
                              									die Monel-Metall-Gesellschaft, Frankfurt a. M., eine größere Anzahl des bereits
                              									stark verbreiteten Monel-Metalls aufgebaut hatte, u.a. Teile für Kraftwagen,
                              									chemische Industrie, Kraftzentralen, Schiffsausrüstungen. Die Bern-dorfer
                              									Metallwarenfabrik stellte Stücke aus Aluminium, Nickel und Kupfer aus und auf dem
                              									Stande von Ostermann & Flüs, Köln-Riehl, waren interessante Stücke aus Kupfer,
                              									Messing, Rotguß und Weißmetall-Legierungen zu sehen.
                           Von diesen Stücken verdienen die Schleuder guß-Zylinder aus der sogenannten
                              									Diamantbronze mit 60 bis 70 kg/mm2
                              									Zerreißfestigkeit und 25 bis 20% Dehnung hervorgehoben zu werden. Diese Bronzeart
                              									ist säurebeständig und eignet sich besonders zur Herstellung von Bezügen für Schiffs
                              									wellen, Papiermaschinenzylinder, Gautschwalzen u.a.m. Die ausgestellte Elektrobronze
                              									ist eine zinkfreie Kupfer-Aluminiumlegierung mit 70 bis 100 kg/mm2 Zerreißfestigkeit je nach der Zusammensetzung.
                              									Auch zahlreiche Preßteile waren zu sehen und bewiesen, daß die gepreßten Formstücke
                              									sich ein immer größeres Absatzgebiet erworben haben. Dies dürfte wohl auf die
                              									größere Festigkeit der gepreßten Teile zurückzuführen sein, ferner auf ihre glatte
                              									und saubere Oberfläche. Nachdem man sich auch in unseren Eisengießereien immer mehr
                              									mit dem Gedanken umträgt, der Kupolofengattierung mehr oder weniger große Anteile
                              									von Stahl zuzugeben, wird auch die Frage des Paketierens von Spänen und Abfällen an
                              									Bedeutung zunehmen und die Paketierpressen, wie z.B. die von Häußer, Neustadt a.
                              									d.h., ausgestellte, an Interesse gewinnen.
                           Dr.-Ing. H. Kalpers.