| Titel: | Die Beleuchtungsanlage von Kraftfahrzeugen. | 
| Autor: | F. Born | 
| Fundstelle: | Band 344, Jahrgang 1929, S. 135 | 
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                        Die Beleuchtungsanlage von
                           								Kraftfahrzeugen.
                        Von Dr. F. Born.
                        BORN, Die Beleuchtungsanlage von Kraftfahrzeugen.
                        
                     
                        
                           Ein interessantes Anwendungsgebiet der Elektrotechnik ist die Lichtanlage eines
                              									modernen Kraftwagens. Im folgenden sollen in großen Zügen die elektrischen
                              									Eigenschaften und die lichttechnische Wirkungsweise solcher Anlagen besprochen
                              									werden.
                           
                              1. Stromquellen.
                              
                           Als Stromquelle dienen eine vom Motor angetriebene Lichtmaschine und ein parallel
                              									dazu geschalteter Akkumulator. Die Lichtmaschine liefert den Strom bei laufendem
                              									Motor, der Akkumulator bei Stillstand. Wird der von der Lichtmaschine gelieferte
                              									Strom nicht von den Lampen verbraucht. z.B. während der Fahrt bei Tage, so wird der
                              									Akkumulator aufgeladen. Da die von der Lichtmaschine abgegebene Spannung mit
                              									der Tourenzahl des Motors sich ändert – je höher die Tourenzahl, desto höher die
                              									Spannung –, die Lampen aber unter allen Umständen vor starken Spannungsschwanklingen
                              									geschützt werden müssen, sind in den Stromkreis Regler eingebaut. Diese
                              									Regulierungseinrichtungen sind entweder – und zwar in den meisten Fällen – als
                              									Spannungsregler oder – seltener – als Stromregler ausgebildet. Erstere wirken durch
                              									automatische Einschaltung eines Widerstandes in die Felderregung derart, daß die
                              									Ueberschreitung einer bestimmten Höchstspannung unmöglich wird; letztere begrenzen
                              									infolge der Wirkung einer dritten Stromabnahmebürste den abzugebenden Strom. Durch
                              									Verstellung dieser Bürste läßt sich die Stärke des Höchststromes verändern. Sinkt die
                              									Umdrehungszahl der Maschine unter einen bestimmten Wert, so wird bei beiden
                              									Lichtmaschinentypen ein automatischer Ausschalter betätigt, der den Akkumulator von
                              									der Lichtmaschine trennt. Auf diese Weise wird es verhindert, daß sich der
                              									Akkumulator bei stehender Lichtmaschine über die Ankerwicklung der Maschine
                              									entladet. Die allgemein üblichen Spannungen sind 6 und 12 Volt. Die Stärke der
                              									Lichtmaschine richtet sich nach der Größe der Fahrzeuge. Beispielsweise werden
                              									Personenwagen von 6 St. P.S. im allgemeinen mit Lichtmaschinen in der Stärke von
                              									etwa 60–75 Watt, solche von 10 St.P.S. mit Maschinen von 80–100 W ausgerüstet. – Es
                              									versteht sich von selbst, daß die Maschine nicht überlastet werden darf, und daß die
                              									Pflege des Akkumulators besondere Sorgfalt erfordert.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 344, S. 136
                              Bild 1. Schaltskizze der Lichtanlage eines Kraftwagens.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 344, S. 136
                              Bild 2. Automobilscheinwerfer.
                              
                           
                              2. Schaltung.
                              
                           Der erzeugte Strom wird zunächst an den Schaltkasten geführt und von dort gemäß Abb. 1 auf die einzelnen Lampen und sonstigen
                              									Verbraucher (Starter, Zigarrenanzünder, Heizkissen usw.) verteilt. Die wichtigsten
                              									Leitungen, insbesondere diejenigen zu den Scheinwerfern, sind einzeln gesichert, die
                              									anderen zu mehreren zusammengefaßt. Bei Spannungsregulierenden Anlagen befindet sich
                              									am Schaltkasten eine Kontrollampe. Diese Lampe leuchtet auf, solange der Akkumulator
                              									den von den Lampen verbrauchten Strom liefert, und erlischt, sobald sich die
                              									Lichtmaschine eingeschaltet und die Stromlieferung übernommen hat. Aus der
                              									Schaltskizze geht hervor, daß alle Leitungen nur einpolig verlegt sind. Als zweite
                              									Leitung dient in allen Fällen der metallene Rahmen des Fahrzeuges.
                           
                              
                              3. Scheinwerfer.
                              
                           Als Beispiel für den Bau eines Scheinwerfers diene die Abb.
                                 										2. Der wirksame Teil des Scheinwerfers ist ein flacher oder tiefer
                              									Parabolspiegel aus Glas oder Metall, der zum Schutz gegen Witterungseinflüsse in ein
                              									Gehäuse aus Metall eingebaut ist. Die optische Wirkungsweise eines solchen
                              									Scheinwerfers wird erläutert durch Abb. 3, 4 und 5. Die Bilder lehren, daß
                              									die volle Wirkung des Scheinwerfers nur erzielt werden kann, wenn sich der
                              									Leuchtkörper genau im Brennpunkt des Spiegels befindet. Die führende deutsche
                              									Glühlampenindustrie stellt deshalb die Autolampen mit derart geringen Toleranzen
                              									her, daß jede besondere Einregulierung sich erübrigt. Als Abschlußscheibe des
                              									Scheinwerfers dient entweder eine klare Glasscheibe oder in neuerer Zeit vielfach
                              									eine Riffelscheibe, die von den herstellenden Firmen in den verschiedensten Formen
                              									ausgeführt wird. Die im allgemeinen senkrecht verlaufenden Riffeln bewirken eine
                              									seitliche Streuung des Lichtes und somit eine Erhöhung der Beleuchtungsstärke der
                              									seitlichen Straßenbegrenzungen (vorteilhaft beim Durchfahren von Kurven!),
                              									allerdings auf Kosten der Fernwirkung. Die Abb. 8 u.
                              										10 zeigen die Beleuchtung der Fahrstraße bei
                              									Benutzung von Scheinwerfern mit klarer Scheibe und mit Riffelscheibe.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 344, S. 136
                              Bild 3–5.Strahlengang- bei verschiedenen Leuchtkörperstellungen.
                              
                           Gewöhnlich sind die Scheinwerfer in einer Höhe von etwa 1 m über dem Boden auf
                              									besonderen Stutzen oder auf den Kotflügeln fest montiert. Im Gegensatz dazu sind die
                              									sogenannten Sucherscheinwerfer in der Nähe des Führersitzes nach allen Richtungen
                              									schwenkbar angebracht, um Wegweiser, Straßenschilder, Warnungstafeln usw. leicht
                              									anleuchten zu können.
                           
                              4. Lampen.
                              
                           Bei der Auswahl der Lampen muß man sich die Anforderungen vergegenwärtigen, die an
                              									die Beleuchtung der Kraftfahrzeuge gestellt werden. Einerseits soll der Kraftwagen
                              									in der Dunkelheit jedem anderen Straßenbenutzer erkennbar sein, andererseits muß dem
                              									Fahrer die notwendige Beleuchtung der Fahrstraße gesichert werden. Die erste
                              									Forderung muß aus verkehrstechnischen Gründen erfüllt werden, weil sonst ein
                              									sicherer Verkehr in der Dunkelheit undenkbar wäre. Für die zweite Forderung, die
                              									Beleuchtung der Fahrstraße, sind zwei Gesichtspunkte maßgebend: die Stärke der
                              									öffentlichen Straßenbeleuchtung und die Geschwindigkeit des Fahrzeuges. Der Fahrer
                              									kann eine gewisse Uebersicht über die vor ihm liegende Straße nicht entbehren, der
                              									Weg muß daher so erleuchtet sein, daß Fahrthindernisse irgendwelcher Art,
                              									Wegkrümrnungen, Steigungen, Abhänge usw. rechtzeitig erkennbar sind. In Ortschaften,
                              									besonders in größeren Städten, ist die Beleuchtung der Straßen häufig ausreichend,
                              									so daß sich eine weitere Beleuchtung des Weges durch den fahrenden Wagen in vielen
                              									Fällen erübrigt. Außerhalb der Ortschaften ist jedoch stets ein mehr oder minder
                              									kräftiges Fahrlicht notwendig. Es ist leicht einzusehen, daß die Reichweite des
                              									Scheinwerferlichtes um so größer sein muß, je höher die Fahrgeschwindigkeit des
                              									Wagens ist, weil die zum Bremsen erforderliche Strecke mit zunehmender
                              									Geschwindigkeit erheblich wächst. Aus Sicherheitsgründen wählt man die Stärke des
                              									Scheinwerferlichtes derart, daß mindestens die vierfache Länge des Bremsweges bei
                              									Höchstgeschwindigkeit gut ausgeleuchtet wird. Die allgemeine Verkehrssicherheit
                              									verlangt nun aber, daß das benutzte Scheinwerferlicht Entgegenkommende nicht blenden
                              									darf, und diese Forderung, die weitaus wichtigste, die an die Beleuchtungsanlage
                              									eines Kraftfahrzeuges gestellt werden muß, steht offenbar im Widerspruch mit
                              									derjenigen nach einem weitreichenden, hellen Licht. Hieraus ergibt sich die
                              									Notwendigkeit, die Scheinwerfer bei Begegnungen abzublenden. Die Verpflichtung des
                              									Fahrers, abzublenden, unterliegt behördlichen Bestimmungen, auf die im einzelnen
                              									nicht eingegangen werden kann. Als höchstzulässige Lampenstärke ist in Deutschland
                              									35 Watt festgesetzt. Für die Abblendung geben die polizeilichen Vorschriften gewisse
                              									Richtlinien in der Weise, daß für jede Lampenstärke und jede Scheinwerferneigung
                              									eine bestimmte Lichtverminderung festgesetzt ist. Unter dem Einfluß dieser
                              									Bestimmungen haben sich die älteren Abblendeinrichtungen entwickelt, von denen die
                              									wichtigsten im folgenden besprochen werden sollen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 344, S. 137
                              Bild 6. Strahlengang des Fernlichtes.Bild 7. Strahlengang des
                                 										abgeblendeten Lichtes.Bild 6 und 7. Wirkungsweise der Biluxlampe.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 344, S. 137
                              Bild 8.Beleuchtung der Fahrstraße mit dem Fernlicht der Biluxlampe 12–16
                                 										V35/20 W in deutschen Tiefparabolscheinwerfern mit klaren Scheiben.
                              
                           Neigbare Scheinwerfer.
                           Ein in Deutschland sehr wenig gebräuchliches Abblendverfahren besteht darin, die
                              									Scheinwerfer so weit zu neigen, daß das Licht schräg vor den Wagen fällt und
                              									den Entgegenkommenden keine direkt blendenden Strahlen treffen. Eine solche
                              									Einrichtung ist mechanisch recht umständlich, häufig Störungen unterworfen und
                              									unbequem zu bedienen. Das erzielte abgeblendete Licht hat nur eine äußerst geringe
                              									Reichweite.
                           Dunkelschaltung.
                           Eine weitere Methode der Abblendung besteht darin, die Lichtstärke so weit zu
                              									vermindern, daß keine blendenden Strahlen ausgesandt werden. In den Stromkreis wird
                              									ein Widerstand eingeschaltet, der die Stromstärke und somit auch die Lichtstärke der
                              									Lampen um das erforderliche Maß vermindert. Die erforderliche Lichtschwächung kann
                              									auch auf dem Wege erzielt werden, daß mit Hilfe einer mechanischen Vorrichtung ein
                              									lichtabsorbierender, meist gelb gefärbter Zylinder über die Glühlampe gestülpt wird.
                              									Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß mit einem derartig geschwächten Licht – die
                              									Vorschrift verlangt Herabsetzung bis auf 1/9 der vollen Stärke – keine große Reichweite erzielt
                              									werden kann.
                           Abblendumschaltung.
                           Das Verfahren der „Abblendumschaltung“ verlangt das Vorhandensein von 2
                              									Scheinwerferpaaren. Das eine Scheinwerferpaar ist mit Klarglasscheiben versehen und
                              									für das Fernlicht bestimmt. Das andere, kleinere Paar ist entweder darunter oder
                              									daneben angebracht. Es ist abwärts geneigt und liefert daher ein blendungsfreies
                              									Licht. Gleichzeitig sind die kleinen Scheinwerfer zur Seite gerichtet und mit
                              									Riffelscheiben versehen, damit Straßenränder und Kurven gut ausgeleuchtet werden
                              									können.
                           Abblendung mit Zweifadenlampen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 344, S. 137
                              Bild 9.Beleuchtung der Fahrstraße mit dem abgeblendeten Licht der
                                 										Biluxlampe 12–16 V 35/20 W in deutschen Tiefparabolscheinwerfern mit klaren
                                 										Scheiben.
                              
                           Die Anwendung der bisher beschriebenen Abblendverfahren geht ständig zurück zu
                              									Gunsten der neuzeitlichen Abblendung mit Zweifadenlampen mit Abblendkappe. Diese
                              									Lampen enthalten ihrem Namen gemäß zwei Leuchtkörper, von denen der eine sich wie
                              									gewöhnlich im Brennpunkt des Scheinwerferspiegels befindet. Das von ihm ausgehende
                              									Licht wird, wie in Abb.
                                 										6 angedeutet, vom Scheinwerferspiegel parallel gerichtet und hat daher
                              									eine große Fernwirkung. Der zweite Leuchtkörper steht vor dem Brennpunkt und etwas
                              									oberhalb der Achse und ist nach unten durch einen kleinen Metallschirm, die Abblendkappe,
                              									abgeschirmt. Das Licht dieses abgeblendeten Leuchtkörpers kann also nur in die obere
                              									Hälfte des Scheinwerferspiegels gelangen und Wird von dort schräg nach unten vor den
                              									Wagen reflektiert. Abb.
                                 										7 veranschaulicht diesen Strahlengang. Da keine nach oben gerichteten
                              									Strahlen den Scheinwerfer verlassen, ist jegliche Blendung Entgegenkommender mit
                              									Sicherheit vermieden. Dabei bleibt die Fahrstraße auf verhältnismäßig große
                              									Entfernung gut und gleichmäßig beleuchtet. Da der Leuchtkörper sich außerhalb des
                              									Brennpunktes befindet, weist das Licht auch eine gute Seitenstreuung auf, was im
                              									kurvenreichen Gelände dem Fahrer besonders zustatten kommt. Die Stärke der beiden
                              									Leuchtfäden ist so bemessen, daß beim Fern- und abgeblendeten Licht die
                              									Beleuchtungsstärke auf der Straße die gleiche bleibt. Zur Veranschaulichung der
                              									Wirkungsweise dieser Lampen – Osram-Bilux-Lampen – mögen die Abb. 8 bis 11 dienen.
                              									Sie zeigen die Lichtverteilung auf der Fahrstraße, dargestellt durch Kurven gleicher
                              									Beleuchtungsstärke. Folgende Tabelle gibt eine Uebersicht über die Reichweiten der
                              									gebräuchlichsten Bilux-Lampentypen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 344, S. 138
                              Bild 10.Beleuchtung der Fahrstraße mit dem Fernlicht der Biluxlampe 12-16
                                 										V 85/0 W W in deutschen Tiefparabolscheinwerfern mit Riffelscheiben.
                              
                           Tabelle der Reichweiten.
                           
                              
                                 Lampentype
                                 ScheinwerferFernlicht
                                 m.KiarglasscheibeAbgebl. Licht
                                 ScheinwerferFernlicht
                                 m.RiffelscheibeAbgebl. Licht
                                 
                              
                                 6-8 V
                                 290 m
                                 55 m
                                 243 m
                                 50 m
                                 
                              
                                 25/20 W
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 6-8 V
                                 330 m
                                 55 m
                                 276 m
                                 50 m
                                 
                              
                                 35/20 W
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 12-16 V
                                 255 m
                                 75 m
                                 225 m
                                 60 m
                                 
                              
                                 25/20 W
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 12-16 V
                                 345 m
                                 75 m
                                 290 m
                                 60 m
                                 
                              
                                 35/20 W
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           Die Betrachtung der Tabelle zeigt, daß die Zweifadenlampen mit Abblendkappe eine sehr
                              									befriedigende Lösung des Abblendproblems darstellen.
                           Lampen für Sucher.
                           Eine wertvolle Ergänzung des Scheinwerferlichtes bedeutet das Licht der
                              									Sucherscheinwerfer. Hierfür finden in neuerer Zeit mit Vorteil besondere
                              									Sucherlampen Anwendung. Diese sind mit sehr eng gebautem Leuchtkörper ausgerüstet
                              									und liefern daher ein scharf konzentriertes Lichtbündel von großer Lichtstärke, das
                              									die angeleuchteten Gegenstände um etwa 50 % stärker beleuchtet als es mit
                              									gewöhnlichen Scheinwerferlampen möglich ist.
                           Standlampen.
                           Bei stehendem Wagen werden im allgemeinen die Scheinwerferlampen ausgeschaltet. Da
                              									die polizeilichen Vorschriften auch dann eine Kennzeichnung des Wagens fordern, muß
                              									Standlicht („Parklicht“) eingeschaltet werden, das zugleich die seitlichen
                              									Begrenzungen des Wagens anzeigt. Hierfür sind nur Lampen bis zu 10 Watt gestattet.
                              									Sie sind entweder in den Fernscheinwerfern oder in besonderen kleinen
                              									Seitenarmaturen untergebracht.
                           Nummernlichtbeleuchtung.
                           Solange das Scheinwerferlicht oder das Standlicht eingeschaltet ist, muß
                              									vorschriftsmäßig auch das hintere Kennzeichen des Wagens beleuchtet sein. Hierfür
                              									werden röhrenförmige oder soffittenförmige Lampen von 3–10 Watt Stärke verwandt.
                              									Neuerdings werden auch eigens konstruierte Schlußlampen von 10 Watt Stärke benutzt,
                              									die für diesen Zweck besonders geeignet sind.
                           Winkerlampen.
                           Im modernen Großstadtverkehr ist die Ausrüstung des Wagens mit
                              									Fahrtrichtungsanzeigern, sogenannten Winkern, allgemein üblich geworden!. Zur
                              									Vermeidung der Verwechslung mit Verkehrssignalen ist für die Winker nur gelbes oder
                              									gelbrotes Licht zugelassen. An Lampentypen sind in Gebrauch kugelförmige oder
                              									soffittenförmige Lampen von 5-10 Watt Stärke.
                           Stopplicht.
                           Auch die Benutzung von Stopplampen findet immer weitere Verbreitung. Bei Betätigung
                              									der Fußbremse wird selbsttätig ein Schalter geschlossen und dadurch eine neben dem
                              									hinteren Kennzeichen angebrachte Lampe von 5–15 W Stärke zum Aufleuchten gebracht,
                              									die mit einem entsprechenden Warnungsschild bedeckt ist.
                           Armaturenbrettbeleuchtung.
                           Die Beleuchtung des Tachometers, des Kilometerzählers, der Uhr, des
                              									Benzinstandanzeigers, des Oeldruckmessers usw. erfolgt durch stark gedämpftes Licht,
                              									um jeden hellen Lichteindruck vom Auge des Fahrers fernzuhalten. Zur Verwendung;
                              									kommen soffittenförmige oder kleine kugelförmige Lampen von 2-5 W Stärke, die durch lichtabsorbierende, meist gefärbte Ueberfanggläser
                              									verdeckt sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 344, S. 138
                              Bild 11.Beleuchtung der Fahrstraße mit dem abgeblendeten Licht der
                                 										Biluxlampe 12–16 V 35/20 W in deutschen Tietparabolscheinwerfern mit
                                 										Riffelscheiben.
                              
                           Innenbeleuchtung.
                           Für die Innenbeleuchtung von Limousinen sind meist Armaturen mit lichtstreuenden
                              									Gläsern vorgesehen, die mit röhren- oder kugelförmigen Lampen von 3–10 Watt Stärke
                              									ausgerüstet sind. Es muß vermieden werden, daß Reflexe auf der Windschutzscheibe
                              									entstehen, welche das Sehvermögen des Führers beeinträchtigen können.
                           
                           Trittbrettbeleuchtung.
                           Der Bequemlichkeit beim Ein- und Aussteigen dient eine Beleuchtung des Trittbrettes
                              									durch eine geeignete Armatur, die meist mit soffittenförmigen oder röhrenförmigen
                              									Lampen von 2-5 Watt Stärke versehen ist.
                           Handlampe.
                           Die zur vollständigen Ausrüstung eines Fahrzeuges gehörende Handlampe besteht aus
                              									einer Lampe von 10–15 Watt Stärke, die in eine Armatur mit Schutzgitter eingebaut
                              									ist. Sie wird bei Bedarf in eine Buchse gestöpselt, die am Schaltkasten dafür
                              									vorgesehen ist.
                           Auswahl der Lampentypen.
                           Bei der Auswahl der für eine Lichtanlage geeigneten Lampen ist darauf zu achten, daß.
                              									die Summe der Wattzahlen aller dauernd eingeschalteten Lempen die Leistung der
                              									Lichtmaschine nicht übersteigt. Handelt es sich z.B. um eine Limousine, die mit
                              									einer Lichtmaschine von 90 W Leistung ausgerüstet ist, so kann man folgende
                              									Lampenauswahl treffen:
                           
                              
                                 2 Scheinwerferlampen:       2
                                    											Biluxlampen 35/20 W
                                 2 × 35 W = 70 W
                                 
                              
                                 Nummernschildbeleuchtung:      Röhrenformlampe 5 W
                                 5 W
                                 
                              
                                 Armaturenbrettbeleuchtung:     2
                                    											Soffittenlampen 3W
                                 2 ×   3 W =   6 W
                                 
                              
                                 Innenbeleuchtung:         3
                                    											Kugelformlampen 3 W
                                 3 ×   3 W =   9 W
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––
                                 
                              
                                                                       Gesamtwattverbrauch 90 W
                                 
                              
                           Die nur vorübergehend eingeschalteten Lampen wie Sucher, Winker, Handlampe usw.
                              									brauchen nicht mit in die Berechnung aufgenommen zu werden.