Titel: Stickstoff und organische Stoffe in den Mineralien.
Fundstelle: Band 162, Jahrgang 1861, Miszellen, S. 396
Stickstoff und organische Stoffe in den Mineralien. Mit Bezug auf diese Stoffe hat Delesse von Mineralien untersucht: Graphit, die Schwefelmetalle, Fluorcalcium, Kryolyth, Steinsalz, Magneteisen, Pyrolusit, Limonit, Quarz, Chalcedon, Sardonyx, Opal, Kiesel, Pyroxen, Amphibol, Smaragd, Granat, Wernerit, Glimmer, Feldspath, Staurolith, Disthen, Topas, Talk, Steatit, Chlorit, Meerschaum, Pimelit, Yttrocerit, Palagonit, Zeolith, Chrysokolla, Allophan, Halloysit, schwefelsauren Baryt, schwefelsauren Strontian, Anhydrit, Gyps, Alumit, kohlensauren Kalk, Dolomit, kohlensaures Blei, kohlensaures Eisen, Smithsonit und die sogen, organischen Mineralien (Scheererit, Hartit, Mellit, Bernstein u.s.w.). Delesse faßt die Resultate in Folgendem zusammen. Die hauptsächlichsten Mineralien enthalten sehr häufig organische Stoffe. Leicht läßt sich dieß sogar an krystallisirten und durchsichtigen Mineralien nachweisen, die vollkommen rein zu seyn scheinen, wie z.B. Flußspath, Bergkrystall, Topas, der wasserhelle Kalkspath. Am häufigsten freilich enthalten diese Mineralien nur Spuren von organischen Stoffen, allein letztere läßt die Destillation unwiderleglich erkennen. Sie sind sogar hinreichend reichlich vorhanden, so daß es möglich ist, dabei das Mengenverhältniß an Stickstoff zu bestimmen, welches sich jedoch, einige organische Mineralien ausgenommen, nicht über einige Zehntausendstel erhebt. Hauptsächlich sind solche Mineralien untersucht worden, aus denen die krystallinischen Gebirgsarten bestehen, solche, welche die Mandelsteine, die Gänge, die erzführenden Stöcke erfüllen. Daß die Mineralien, die doch im Inneren der Erde gebildet werden, organische Stoffe enthalten, läßt sich wohl begreifen, da die unterirdischen Wasser selbst solche enthalten, und die Bitumen sehr mannichfachen Mineralsubstanzen beigesellt sind. (Berggeist, 1861, Nr. 88.)