| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 230, Jahrgang 1878, Miszellen, S. 185 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           E. Fleischer's „Hydromotor“.
                           Der von E. Fleischer in Dessau unter dem Namen
                              										„Hydromotor“ patentirte. Apparat (* D. R. P. Nr. 2488 vom 4. Juli 1877)
                              									soll die Bewegung und Steuerung von Schiffen oder anderer schwimmender Körper durch
                              									hydraulische Reaction ermöglichen, welche durch directe Dampfwirkung auf das Wasser
                              									erzeugt wird.
                           Der Apparat besteht im Wesentlichen aus zwei dampfdichten Wasserbehältern mit
                              									Ausfluſsröhren, welche auſsenbords zum Theil hinten in der Längsachse des Schiffes,
                              									zum Theil seitlich und nach vorn münden. Aus diesen Behältern wird das Wasser
                              									wechselweise durch Dampf verdrängt, dessen Zutritt durch Schwimmer selbstthätig
                              									gesteuert wird. Ist ein Behälter entleert, so schlieſst sich sein
                              									Dampfeinlaſsventil, worauf durch das sich öffnende Auslaſsventil der Dampf in einen
                              									Condensator entweicht. In Folge der dadurch entstehenden Luftverdünnung tritt durch
                              									ein Saugventil neuerdings Wasser in das Gefäſs, welches nun mittels des Schwimmers
                              									das Dampfeinlaſsventil wieder öffnet, so daſs das Spiel von neuem beginnt. Die
                              									beiden Behälter kommen
                              									wechselweise in Thätigkeit, doch unabhängig von einander. Das verdrängte Wasser,
                              									welches in der Schiffsachse nach hinten austritt, erzeugt durch seine Reaction die
                              									Vorwärtsbewegung des Schiffes mit einer Geschwindigkeit, welche am günstigsten
                              									gleich der halben (bis zu 30m betragenden)
                              									Ausfluſsgeschwindigkeit sein soll. Die achsialen Hauptrohre sind durch Schieber, die
                              									zur Steuerung des Schiffes dienenden seitlichen Nebenrohre durch Drosselklappen
                              									absperrbar, welche sämmtlich mittels Hebel vom Steuerplatz aus bewegt werden können.
                              									Der Maschinist hat nach den angebrachten Manometern und Vacuumetern nur den Gang des
                              									Apparates mittels des Hauptdampfventiles zu leiten.
                           Die Schwimmerwirkung auf die Dampfsperren der Behälter ist so regulirbar, daſs der
                              									Dampf beliebig expandiren kann. Natürlich wird man mit der Expansion so weit gehen,
                              									daſs der Behälter gerade bis an seinen tiefsten Wasserstand entleert wird. Zur
                              									möglichsten Steigerung der Expansion und Ausnutzung des Vacuums empfiehlt der
                              									Erfinder, den Apparat 2 bis 3m über dem
                              									Wasserspiegel, also am besten auf Deck anzubringen. Weiter wird zur Verhinderung der
                              									Dampfcondensation an den Wänden der Behälter deren innere Bekleidung mit Holz
                              									vorgeschlagen; auch soll in jeden Behälter so viel Oel oder Petroleum gegossen
                              									werden, daſs dasselbe in einer 1 bis 2cm starken
                              									Schicht auf dem Wasser schwimmt. Diese Oelschicht soll, da sich der Behälter nie
                              									völlig entleert, stets auf der Oberfläche des eindringenden Wassers schwimmen und
                              									die Wände des Behälters einfetten, so daſs sie vom Wasser nicht befeuchtet werden,
                              									also auch minder stark niederschlagend auf den Dampf wirken.
                           Fleischer führt als Vortheile des „Hydromotors“
                              									an: billige Anlage, Wegfall von Rädern. Schrauben und Rudern, leichte, selbst von
                              									der Stelle (also ohne Fahrt) ausführbare Steuerung, groſse zuläſsige
                              									Fahrgeschwindigkeit, geringes Gewicht des betriebsfähigen Apparates, wenig
                              									Reparaturen, also groſsere Sicherheit zur See; endlich soll der Apparat auch
                              									bezüglich des Kohlenverbrauches bei nicht allzu kleinen und zu langsam fahrenden
                              									Schiffen mit den besten Maschinen concurriren können.
                           
                        
                           Mechanismus für Trittbret-Bewegung.
                           Textabbildung Bd. 230, S. 185Wie beim Schnellbohrer (*1878 227235) die
                              									fortgesetzte Drehung des Bohrers nach derselben Richtung durch ein Ratschenwerk
                              									innerhalb der Schwungscheibe bewirkt wird, während die freie Zurückführung der
                              									Treibhülse durch eine Spiralfeder erfolgt, ähnlich wird bei dem von Jul. Pfungst in Frankfurt a. M. und Otto Froriep in Rheydt (*D. R. P. Nr. 261 vom 18.
                              									August 1877) die ununterbrochene Drehung der Trittwelle G durch die Rolle D bewirkt, in welche sich
                              									das Ratschenwerk eingeschlossen befindet, während das Trittbret A durch ein Gegengewicht frei nach aufwärts geht. Mit
                              									diesem Mechanismus ist noch ein zweiter verbunden, welcher die Umsetzung der durch
                              									den Fuſstritt erzielten Bewegung ins Schnelle bewerkstelligt.
                           A ist ein Trittbret, welches mit einem verstellbaren
                              									Gegengewicht B versehen ist. Mit dem Trittbrete ist
                              									eine flache Gliederkette oder ein Riemen C verbunden,
                              									welcher einmal über eine Rolle D geführt und mit seinem
                              									Ende daran befestigt ist. In einer zweiten Einkehlung der Rolle ist ein Riemen E festgemacht und ebenfalls einmal über dieselbe
                              									geführt. An dem freien Ende des Riemens ist ein Gewacht F befestigt, das in einer Holzröhre frei auf- und absteigen kann, und
                              
                              									welches dem Riemen und der Kette die nöthige Spannung gibt. Die Rolle D sitzt lose auf der Welle G; dicht neben der Rolle D und von derselben, wie in einer Kapsel,
                              									eingeschlossen, sitzt lest auf der Welle G ein
                              									Sperrrad, in welches eine Sperrklinke im Innern der Rolle D, am Rande derselben befestigt, greift. Wenn man das Trittbret
                              									niederdrückt, so wird die Gliederkette oder der Riemen C gestreckt und dreht so die Rolle D. Hierbei
                              									nimmt aber auch die Sperrklinke das Sperrrad und die Welle G mit herum, während in der umgekehrten Richtung, wenn das Gewicht F wieder herabgeht, die Sperrklinke über die Zähne des
                              									Rades gleitet.
                           Um eine groſse Umdrehungsgeschwindigkeit des Schwungrades zu erzeugen, ist folgender
                              									Mechanismus angebracht. Das Rad K sitzt fest auf der
                              									Welle G, rotirt also mit dieser und greift in ein Rad
                              									ein, welches sich um einen im Bocke M befestigten
                              									Zapfen dreht und mit einem Rädchen N in Eingriff steht;
                              									letzteres ist fest mit dem Rad O verbunden, und beide
                              									zusammen laufen lose auf der Welle G. Ein Lager,
                              									welches sich mit der Welle G dreht, trägt ein
                              									Planetenrad P, welches in das Getriebe O greift, so daſs sich das letztere in'
                              									entgegengesetzter Richtung zur Welle G dreht. Dieses
                              									Getriebe ist auf einer Büchse S befestigt, die frei auf
                              									der Welle G läuft und das Schwungrad T sowie die Riemenscheibe U trägt. Durch dieses Räderwerk machen Schwungrad und Riemenscheibe
                              									ungefähr 14 mal mehr Umdrehungen als die Welle G. Die
                              									Riemenscheibe U überträgt mittels eines Riemens die
                              									Bewegung auf eine kleinere Riemenscheibe, deren Verhältniſs 1 : 10 ist, und man hat
                              									somit durch diesen auſserordentlich einfachen Mechanismus eine
                              									Geschwindigkeitsübersetzung von 1 : 140.
                           
                        
                           Meister's Hahn mit Schlauchverschraubung.
                           Textabbildung Bd. 230, S. 186Die vorliegende Hahnconstruction von J.
                                 										Meister in Kalk bei Köln (*D. R. P. Nr. 115 vom 31. Juli 1877) beruht auf
                              									der Voraussetzung, daſs der Schlauch sich auf die für das Oeffnen und Schlieſsen des
                              									Hahnes erforderliche Vierteldrehung des Kückens verwinden läſst, da die Achse des
                              									Hahnkegels mit der des Schlauches und des damit zu kuppelnden Rohres zusammen fällt.
                              									Der durchbohrte vierkantige Kopf des Hahnkegels ist in das prismatisch ausgebildete
                              									Ende des Schlauchkupplungsstückes geschoben, welches wieder von einem entsprechend
                              									geformten Auge des Hahnschlüssels umgriffen wird, so daſs der Drehung dieses
                              									Schlüssels der Schlauchansatz und Hahnkegel folgen müssen; hierbei bewegen sich
                              									gleichzeitig die (durch einen punktirten Kreis angedeuteten) Arme des Schlüssels in
                              									einer Bajonetführung, um den am Schlauchansatz angedrehten Conus gegen die
                              									zugehörige Sitzfläche im Gehäuse zu drücken und dadurch die bei geöffnetem Hahn
                              									nöthige Abdichtung zwischen Schlauchansatz und Hahngehäuse herzustellen. Der
                              									Bajonetverschluſs dient gleichzeitig als Hubbegrenzung für den Schlüssel. Nur wenn
                              									der Hahn geschlossen ist, kann der Bajonetverschluſs aus einander geschoben und der
                              									Schlauchansatz vom Hahnkegel abgezogen werden.
                           
                        
                           Telephon-Versuche.
                           Bei Gelegenheit einer Reihe von Versuchen, welche mit dem Telephon in dem Stevens Institute of Technology zu Hoboken angestellt
                              									und im Journal of the Franklin Institute, 1878 Bd. 106
                              									S. 112 näher beschrieben worden sind, hat sich herausgestellt, daſs bei Verwendung
                              									von Batterieströmen nahezu gleich gute Wirkungen erzielt wurden, wenn der
                              									Elektromagnet des Empfängers 3 und wenn er 200 Ohm-Einheiten Widerstand besaſs.
                              									Daraufhin angestellte weitere Versuche zeigten, daſs es von der blosen Stärke der
                              									magnetischen Anziehung nicht abhing, wie laut der Ton war, daſs dieser vielmehr am
                              									lautesten, wenn jene am kleinsten war, und daſs die Beseitigung der Extraströme
                              									mittels eines Condensers die Wirkung wesentlich schwächte. Ströme von hoher Spannung, wie z.B.
                              									Extraströme oder elektro-elektrische Inductionsströme, erwiesen sich als besonders
                              									wirksam und boten zugleich noch den Vortheil, daſs Linien von groſsem Widerstände
                              									verwendet werden konnten, in welche z.B. die Körper mehrerer Menschen eingeschaltet
                              									wurden.
                           
                              E–e.
                              
                           
                        
                           Verfahren, Röhren gegen Rost und Kälte zu schützen.
                           P. Suckow in Breslau (*D. R. P. Nr. 2108 vom 31. Januar
                              									1878) macht den Vorschlag, schmiedeiserne Röhren der ganzen Länge nach mit einem
                              									U-förmig gebogenen Pappstreifen zu umgeben, der oben durch Draht zusammengehalten
                              									wird, den Zwischenraum zwischen Pappe und Rohr aber mit Asphalt auszugieſsen.
                           
                        
                           Verfahren zur Kühlung und Vorwärmung der Luft mit Hilfe der
                              									Erdwärme.
                           Fischer und Stiehl in Essen machen den Vorschlag (*D. R.
                              									P. Nr. 121 vom 11. August 1877), die zur Ventilation zu verwendende Luft durch ein
                              									System von Röhren zu leiten, welches etwa 3m tief
                              									im Boden liegt. Die Luft soll hierdurch im Winter auf 8 bis 9° erwärmt, im Sommer
                              									aber auf 12 bis 13° abgekühlt werden.
                           
                        
                           Verfahren zum Präpariren von Eisenbahnschwellen und anderen
                              									Hölzern.
                           Zum Conserviren von Eisenbahnschwellen, Telegraphenstangen u. dgl. empfehlen P. Jacques in Hemmingen und P.
                                    										A. Saural in Straſsburg (D. R. P. Nr. 2060 vom 25. December 1877), das Holz
                              									zunächst mit Seifenwasser zu tränken, dann mit der Lösung eines Kalksalzes zu
                              									behandeln, oder in eine Säure zu tauchen. Die im Holze selbst ausgeschiedenen
                              									Fettsäuren oder fettsauren Kalkverbindungen sollen dasselbe gegen Feuchtigkeit und
                              									Insecten schützen.
                           
                        
                           Wallbüchse von F. v. Dreyse.
                           Die kürzlich beschriebene Schloſsconstruction der r.
                                 										Dreyse'schen Pistole (*1878 228 226) ist von dem
                              									Erfinder bei Aufstellung eines Wallbüchsenmodelles mit gutem Erfolge zur Anwendung
                              									gebracht. Das Kaliber der Wallbüchse ist 17,3, die Länge des Dralles 730mm, das Gewicht der Waffe 14k, ihre ganze Länge 1m,6, die des Laufes allein 1m, dessen
                              									äuſserer Durchmesser am hinteren Ende 55mm, am
                              									vorderen 40mm. Die Construction der Waffe
                              									entspricht im Allgemeinen der eines Gewehres; doch sind die Abmessungen entsprechend
                              									gröſser. Der Schaft ist nur ein halber, hinter dem Abzugsbügel auf dem Abzugsbleche
                              									ein nach unten gerichteter eiserner Griff angebracht, welcher von der rechten Hand
                              									beim Schusse erfaſst wird, da die Abmessungen des Kolbenhalses zu bedeutend sind,
                              									als daſs letzterer wie bei dem Gewehre von dem Schützen umfaſst werden könnte. An
                              									der hinteren Kolbenfläche ist zur Milderung des in Folge der Schwere der Waffe an
                              									und für sich nur geringen Rückstoſses ein gepolsterter Schulterbügel angebracht,
                              									welcher an dem oberen Ende nach hinten umgebogen ist, sich mit diesem Theile auf die
                              									Schulter des Schützen legt und zur sicheren Lage der Waffe beiträgt. Das Visir ist
                              									ein Schieberklappvisir, das Korn nach der Seite durch eine Schraube verschiebbar.
                              									Der Schloſsmechanismus entspricht ganz dem der Pistole.
                           Als Projectil dient ein volles eisernes Spitzgeschoſs mit ganz flacher Auſsenkung am
                              									Boden, einer Länge von 58mm, 30mm Länge des cylindrischen Theiles und einem
                              									Kaliber von 17mm. Die Spitze des Projectiles ist
                              									gehärtet und mit einer Abplattung von 6mm
                              									Durchmesser versehen. Zur Führung des Geschosses in den Zügen dienen 3 Kupferringe,
                              									welche in 2mm tiefe rechteckige Nuthen des
                              									Geschosses eingepreſst und darin verlöthet sind. Die Breite der Ringe beträgt 3mm, ihr Kaliber 19mm. Das Gewicht des Projectiles mit Kupferringen ist 84, ohne dieselben
                              										67g. Die Pul Verladung wiegt 17g, das Verhältniſs des Geschoſsgewichtes zu dem
                              									der Pulverladung ist somit ein günstiges und daher die Anfangsgeschwindigkeit und
                              									Percussionskraft des Projectiles eine groſse. Daſselbe durchschlägt auf 400m vollständig glatt eine 17mm starke Eisenplatte. Versuche auf weitere
                              									Entfernungen sind noch nicht angestellt; doch kann als zweifellos feststehend
                              									angenommen werden, daſs ein gleiches Resultat auch auf erheblich weitere
                              
                              									Entfernungen erhalten wird. Der Erfinder verspricht sich daher besonders gute
                              									Resultate von der Anwendung gegen Torpedoboote. Die Pulverladung nimmt eine 34g schwere Metallhülse mit Centralzündung auf.
                           
                              H.
                              
                           
                        
                           Sprengtechnik.
                           A. Dieckerhoff in Langerfeld bei Barmen (D. R. P. Nr.
                                 									1954 vom 30. August 1877) mischt eine Lösung von Pikrinsäure in Wasser mit einer
                              									Salpeterlösung, fügt dann die übrigen Bestandtheile des Schwarzpulvers hinzu,
                              									stampft, körnt und trocknet.
                           J. Stenhouse (Englisches Patent Nr. 3031 vom 9. August
                              									1877) versetzt die Dynamitmischungen mit 3 Proc. des Gewichtes von dem angewendeten
                              									Nitroglycerin an kohlensaurem Ammoniak.
                           Muencke in Berlin (D. R. P. Nr. 690 vom 12. October
                                 									1877) taucht die Schieſsbaumwolle in geschmolzenes Paraffin, um sie bei der
                              									Handhabung gefahrloser zu machen, E. C. Prentice
                              									(Englisches Patent Nr. 2468 vom 20. Juli 1877) zu gleichem Zweck in eine Lösung von
                              									Bienenwachs in Benzin.
                           S. Davey (Englisches Patent Nr. 2832 vom 25. Juli 1877)
                              									tränkt zur Herstellung von Sicherheitszündern die Schieſsbaumwolle mit dichromsaurem
                              									Kalium; sie soll sich dann durch Reibung nicht entzünden. – A. Thys (Revue universelle des Mines, 1878 *
                              									Bd. 3 S. 751) beschreibt Zünder mit compimirtem Pulver. Bidtel und Fillén in Mittelwalde (D. R. P.
                                 									Nr. 667 vom 21. August 1877) überziehen die Zünder mit einem gekochten Gemisch von
                              									100 Th. Gastheer, 30 Th. gepulverter Laming'scher Masse, 20 Th. Gaskalk und 10 Th.
                              									Salmiak. – W. H. Eales in Dresden (D. R. P. Nr. 1853
                                 									vom 3. Juli 1877) stellt die Zündschnur aus nitrirter Flachs- oder Hanffaser her,
                              									welche er mit Salpeter, chlorsauren, chromsauren oder pikrinsauren Salzen
                              									tränkt.
                           F. Wittenberg in Duisburg-Hochfeld (*D. R. P. Nr. 1759
                              									vom 27. Januar 1878) hat Dynamitsprenghütchen patentirt erhalten, die aus zwei in
                              									einander geschobenen Kupferkapseln bestehen.
                           
                        
                           Linocrin, ein neuer Teppichstoff.
                           K. Schwammkrug in Saalfeld i. Th. (D. R. P. Nr. 2010 vom
                                 									29. Januar 1878) überzieht ein in Rahmen straff eingespanntes Leinen auf beiden
                              									Seiten mit Mehlkleister, dann mit einem dünnen Firniſsgrund, der mit etwas
                              									Schlemmkreide versetzt ist. Nach dem Trocknen wird nun auf beiden Seiten ein dicker
                              									Firniſs aufgetragen, in welchen fein geschnittene Kälberhaare, Woll- und Haarstaub
                              									dicht eingesiebt werden, die sorgfältigst angedrückt den Firniſs während des
                              									Trocknens in geschlossenen, stark geheizten Räumen verfilzen. Dieser Ueberzug wird
                              									nochmals wiederholt, dann wird die rechte Seite mit Bimsstein gut abgeschliffen, mit
                              									einer stark Petroleum haltigen Oelfarbe überstrichen und nun wie Wachstuch
                              									bedruckt.
                           
                        
                           Wasserdichte Gewebe.
                           Nach du Bled und Dujardin
                              									(Englisches Patent vom 21. Juli 1876) werden die Zeuge in eine Lösung von:
                           
                              
                                 1000g
                                 Zinksulfat,
                                 200g
                                 Malvenwurzel,
                                 
                              
                                 1000
                                 Zinnchlorür,
                                 200
                                 Leinsamen,
                                 
                              
                                   280
                                 calcinirte Magnesia,
                                 100
                                 Gummi arabicum,
                                 
                              
                                 1000
                                 Caragheenmoos,
                                 400
                                 Stearin
                                 
                              
                           in 100l Wasser getaucht und
                              									nachher mit essigsaurem Natron gebeizt.
                           
                           O. Sander in Beuel bei Bonn (D. R. P. Nr. 22 vom 6. Juli
                                 									1877) löst Harzseife in heiſsem Wasser, fällt mit Chlorcalcium, wäscht den
                              									Niederschlag aus und trocknet. 70 Th. desselben werden mit 30 Th. Harz, Terpentin
                              									und Leinöl gemischt, erforderlichen Falles noch mit 8 bis 10 Proc. Bleiweiſs
                              									versetzt. Die so erhaltene teigartige Masse wird mittels Bürste auf das Gewebe
                              									aufgetragen.
                           E. H. Scharf in Dresden (D. R. P. Nr. 1349 vom 30.
                                 									August 1877) erwärmt ein Gemisch von 75 Th. Firniſssatz, der sich beim Reinigen des
                              									Leinöles ausscheidet, und 25 Th. Rubol-Raffinerieabfall, mischt mit 5 Th. Benzin und
                              									dem erforderlichen Farbstoff und trägt die Masse mittels Walzen auf.
                           
                        
                           Ueber Fleischconservirung.
                           W. J. Bonser (Englisches Patent Nr. 2882 vom 28. Juli
                              									1877) setzt das Fleisch in einer geschlossenen Kammer der Einwirkung durch Eis
                              									abgekühlter Luft und schwefliger Säure aus.
                           E. M. Koch (Englisches Patent Nr. 2801 vom 23. Juli
                              									1877) taucht das rohe oder gekochte Fleisch in eine Lösung von Natrium- oder
                              									Calciumbisulfit und setzt es in einem Cylinder dem Druck von Stickstoff aus, den er
                              									durch Ueberleiten von atmosphärischer Luft über glühendes Kupfer erhalten hat.
                              									Schlieſslich wird das Fleisch in mit Stickstoff gefüllte Gefäſse gepackt.
                           J. H. Johnson (Englisches Patent Nr. 3000 vom 7. August
                              									1877) will das Fleisch in gelatinose Fluorborsäure eintauchen.
                           
                        
                           Zusammensetzung der gefleckten Blätter.
                           A. H. Church (Chemical
                                 										News, 1878 Bd. 36 S. 237) hat die grünen und weiſsen Blätter folgender drei
                              									Pflanzen untersucht:
                           
                              
                                 
                                 
                                    Acer Negundo
                                    
                                 
                                    Hedera helix
                                    
                                 
                                    Hex aquifolium
                                    
                                 
                              
                                 
                                 weiſs
                                 grün
                                 weiſs
                                 grün
                                 weiſs
                                 grün
                                 
                              
                                 Wasser
                                 82,83
                                 72,70
                                 74,14
                                 62,83
                                 78,88
                                 66,13
                                 
                              
                                 Organische Stoffe
                                 15,15
                                 24,22
                                 23,66
                                 35,00
                                 18,74
                                 31,63
                                 
                              
                                 Asche
                                   2,02
                                   3,08
                                   2,20
                                   2,17
                                   2,38
                                   2,24
                                 
                              
                                     Die Asche bestand aus:
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Kali
                                 45,05
                                 12,61
                                 35,30
                                 16,22
                                 47,20
                                 17,91
                                 
                              
                                 Kalk
                                 10,89
                                 39,93
                                 21,50
                                 34,43
                                 12,92
                                 48,55
                                 
                              
                                 Magnesia
                                   3,55
                                   4,75
                                   3,23
                                   2,43
                                 1,11
                                 1,04
                                 
                              
                                 Eisenoxyd
                                 –
                                 –
                                   3,11
                                   3,11
                                   2,62
                                   2,31
                                 
                              
                                 Phosphorsäure
                                 14,57
                                   8,80
                                   9,51
                                   7,29
                                 10,68
                                   3,87.
                                 
                              
                           
                        
                           Das Brunnenwasser der Stadt Münster.
                           Nach J. König (Untersuchungen
                                 										der landwirthschaftlichen Versuchsstation Münster, 1878 S. 86) ist das
                              									Brunnenwasser der Stadt Münster stellenweise so schlecht, daſs mancher Landwirth
                              									Bedenken tragen würde, sein Vieh damit zu tränken. Bei den 30 untersuchten Wässern
                              									beträgt der Abdampfrückstand nach dem Glühen bis 1982mg in 11, die organischen Stoffe bis 253mg, das Chlor bis 314mg, Salpetersäure
                              									bis 268mg, Ammoniak bis 12mg, Kali bis 325mg, Schwefelsäure bis 303mg. Der
                              									Sauerstoffgehalt schwankte bei gutem und schlechtem Wasser im Sommer von 3 bis 4cc,5, im Frühjahr von 6 bis 6,5, im Sommer von 3
                              									bis 4,5 und im Herbst von 8 bis 10cc in 1l, gab also über die Beschaffenheit des Wassers
                              									keinen Aufschluſs (vgl. 1875 215 519).
                           
                        
                           Ueber die Vertheilung der Salze im Boden,
                           H. Pellet (Comptes rendus,
                              									1878 Bd. 86 S. 1200) hat 100 Th. Sand mit 2 Th. des zu untersuchenden Salzes und 20
                              									Th. Wasser gemischt, dann nach 36 Stunden die obere und untere Hälfte getrennt
                              									untersucht. Er fand nun folgende Vertheilung der Salze:
                           
                           
                              
                                 
                                 Kali
                                 Natron
                                 Kalk
                                 Ammoniak
                                 
                              
                                 
                                 oben
                                 unten
                                 oben
                                 unten
                                 oben
                                 unten
                                 oben
                                 unten
                                 
                              
                                 Carbonate
                                 1,2
                                 1,50
                                 1,36
                                 0,87
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 Sulfate
                                 1,3
                                 0,60
                                 0,95
                                 0,56
                                 –
                                 –
                                 1,361,70
                                 1,661,22
                                 
                              
                                 Chlorüre
                                 2,3
                                 0,73
                                 2,00
                                 0,66
                                 0,75
                                 1,21
                                 2,73
                                 0,20
                                 
                              
                                        „
                                 2,1
                                 1,10
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 Nitrate
                                 2,1
                                 0,90
                                 1,65
                                 0,82
                                 3,03
                                 0,946
                                 1,31
                                 1,85
                                 
                              
                                 Phosphate
                                 2,2
                                 1,01
                                 1,29
                                 0,45
                                 2,045
                                 1,545
                                 2,40
                                 0,73.
                                 
                              
                           Demnach ist die Mehrzahl der Salze aufsteigend.
                              									Landwirthschaftlich wichtig ist diese Eigenschaft z.B. für das Kalksuperphosphat, da
                              									der Procentgehalt des oberen Bodens an demselben sich bedeutend erhöhen und dadurch
                              									u.a. der Keimung des Zuckerrübensamens schädlich werden kann.
                           
                        
                           Ueber den Natrongehalt der Pflanzen.
                           Ch. Contejean und A.
                                 										Guitteau (Comptes rendus, 1878 Bd. 86 S. 1151)
                              									haben fast 600 verschiedene Pflanzenarten auf Natron untersucht und gefunden, daſs
                              									etwa drei Viertel derselben Natron enthielten, auch wenn sie nicht auf Salzboden
                              									gewachsen waren.
                           
                        
                           Zinn in eingemachten Früchten.
                           A. Menke (Chemical News,
                              									1878 Bd. 38 S. 5) fand in einer Büchse mit 0k,8
                              									Ananas 151mg Zinn, herrührend aus der mit Zinn
                              									zugelötheten Weiſsblechbüchse, in einer eben solchen Büchse Hummer 10mg und in Aepfeln 7mg Zinn.
                           
                        
                           Ueber die Bestimmung der Phosphorsäure als
                              									phosphormolybdänsaures Ammon.
                           Aus einer wässerigen Lösung von Phosphorsäure und Molybdänsäure scheidet sich nach
                              									dem Concentriren durch Eindampfen beim Erkalten die an Molybdänsäure reichste
                              									Phosphormolybdänsäure in gelben Octaëdern aus, die auf 1 Mol. P2O5 24 MoO3 und 61 H2O
                              									enthält. Aus einer concentrirten Lösung der Säure scheiden sich nach reichlichem
                              									Zusatz von Salpetersäure Krystalle aus, die auf 1 Mol. P2O5 ebenfalls 24 MoO3, aber nur etwa 32 H2O enthalten. Die verschiedenen mehr oder weniger sauren Salze, welche die
                              									Säure mit Kali, Ammon u.s.w. bildet, erhält man als Niederschläge, welche in
                              									Salpetersäure in verschiedenen Graden schwer löslich sind. Nach den Versuchen von
                              										R. Finkener (Berichte der
                                 										deutschen chemischen Gesellschaft, 1878 S. 1638) enthalten diese
                              									Niederschläge aus Lösungen von wechselnden Mengen Phosphorsäure, Molybdänsäure,
                              									Ammon und Salpetersäure, mögen sie kristallinisch oder scheinbar amorph sein, immer
                              									auf 1 Mol. P2O5 24
                              										MoO3; es wechselt nur ihr Gehalt an Ammon und
                              									Wasser. Auch eine Fällung bei erhöhter Temperatur änderte darin nichts, und ein
                              									Ersatz des Ammons in der Lösung durch Kali hatte auch nur den Ersatz des Ammons im
                              									Niederschlage durch Kali zur Folge. Chlorwasserstoffsäure und Salpetersäure hindern
                              									oder verzögern die Entstehung des gelben Niederschlages, gelöste Molybdänsäure und
                              									Ammonsalze beschleunigen seine Abscheidung. Finkener
                              									verwendet eine Lösung, welche 33g MoO3, 141g N2O5 und 19g,4 NH3 in 1l enthält.
                           Die Phosphorsäure wird in 12 Stunden ausgefällt, wenn man der Lösung so viel
                              									Molybdänsäurelösung zusetzt, daſs sie mindestens das vierfache Volum der
                              									Phosphorsäurelösung einnimmt und höchstens bis zu zwei Drittel durch die vorhandene
                              									Phosphorsäure zersetzt wird, und wenn man ferner in je 100cc des Gemisches 25g salpetersaures Ammonium auflöst. Zum Auswaschen des Niederschlages
                              									verwendet man eine 20proc. Lösung von salpetersaurem Ammon, die man zu Anfang mit
                              									etwa 1/30 Volum
                              									Salpetersäure vermischt, um sicher das Ausscheiden einer schwer löslichen, in feinen Nadeln
                              									krystallisirenden Verbindung zu verhindern. Diese bildet sich beim Vermischen der
                              									zum Fällen benutzten Molybdänsäurelösung mit einer gröſseren Menge einer
                              									concentrirten Lösung von salpetersaurem Ammon und enthält 1 Am2O und 3 H2O auf 9
                              										MoO3. Das Auswaschen ist beendet, wenn die
                              									ablaufende Lösung durch Ferrocyankalium nicht mehr sofort gefärbt wird.
                           Zur Ueberführung des Niederschlages in eine bestimmt zusammengesetzte wiegbare
                              									Verbindung spritzt man nach Entfernung des gröſsten Theiles des salpetersauren
                              									Ammons durch etwas Wasser den Inhalt des Filters in einen gewogenen Porzellantiegel,
                              									löst das dem Papier Anhaftende in etwas warmem, verdünntem Ammoniak auf, concentrirt
                              									diese Lösung durch Eindampfen, setzt Salpetersäure im Ueberschuſs hinzu, bringt
                              									schnell in den Porzellantiegel und entfernt die Flüssigkeit durch Abdampfen und
                              									darauf das salpetersaure Ammon durch gelindes Erhitzen über einer durch Drahtnetze
                              									abgekühlten Flamme. Eine Zersetzung des phosphormolybdänsauren Ammons findet dabei,
                              									wenn eine unnöthig hohe Temperatur vermieden wird, nur in soweit statt, als das
                              									Krystallwasser ausgetrieben und ein Theil des basischen Wassers durch Ammon ersetzt
                              									wird. Der Rückstand ist hygroskopisch und muſs deshalb nach dem Erkalten über
                              									concentrirter Schwefelsäure im bedeckten Tiegel schnell gewogen werden. Nochmaliges
                              									Durchtränken desselben mit salpetersaurem Ammon u.s.w. ändert das Gewicht nur
                              									unbedeutend, etwa um 0,1 Proc. Ein so behandelter Niederschlag enthält 72 MoO3, (9 – x) Am2O und
                              									x H2O auf 3 P2O5. Bei der Berechnung des Phosphorsäuregehaltes kann
                              									x = 1 gesetzt werden, wenn die dafür gefundenen Werthe auch etwas kleiner als 1
                              									sind. Der Niederschlag enthält unter dieser Voraussetzung 3,794 Proc. P2O5.
                           Bestimmt man die Menge des Niederschlages aus einer Lösung mit einem bekannten Gehalt
                              									an Phosphorsäure, so findet man, daſs dieselbe in geringem Maſse abnimmt mit
                              									steigendem procentischen Gehalt der Lösung an Phosphorsäure und Salpetersäure und
                              									mit abnehmendem procentischen Gehalt an Molybdänsäure. Diese Schwankungen sind
                              									indessen nicht gröſser, als sie z.B. bei der Bestimmung der Schwefelsäure durch
                              									Chlorbarium vorkommen. Wird die Phosphorsäure in einer durch Eindampfen
                              									concentrirten Lösung nach Zusatz von 5cc
                              									Salpetersäure von 1,4 sp. G. auf die angegebene Weise bestimmt, so beträgt der
                              									Fehler bei einem Gewicht des Niederschlages von 1g
                              									höchstens 5mg, bei 10mg höchstens 2mg.
                           Etwa vorhandene Arsensäure geht theilweise in den Niederschlag ein; man löst diesen
                              									dann in Ammoniak, sättigt die Lösung mit reinem Schwefelwasserstoff, erwärmt nach
                              									Zusatz von in Schwefelammonium gelöstem Schwefel, fällt mit Salzsäure, dampft das
                              
                              									Filtrat ein und fällt nochmals mit Molybdänsäure. Eisenchlorid und gelöste
                              									Kieselsäure sind ohne merklichen Einfluſs, wenn man mit dem Filtriren nicht über 24
                              									Stunden wartet.
                           Zur Bestimmung des Phosphors in Eisen löst man dasselbe unter Erwärmen in
                              									Salpetersäure von 1,4 sp. G., verdampft in einem Porzellantiegel zur Trockne, glüht
                              									schwach, löst in starker Salzsäure auf und behandelt die filtrirte Lösung, wie oben
                              									angegeben. Bei Befolgung der von Korschelt (1877 225 160) gegebenen Vorschrift findet man nach Finkener in einem Eisen, welches 0,1 Proc. Phosphor
                              									enthält, nicht einmal die Gegenwart desselben.
                           
                        
                           Bestimmung der Phosphorsäure in künstlichen
                              									Düngemitteln.
                           Die löslichen Phosphate werden mit Wasser, die Gesammtphosphorsäure wird mit
                              									Salzsäure und einigen Tropfen Salpetersäure ausgezogen; etwaige Kieselsäure wird
                              									durch Abdampfen, organische Stoffe werden durch schwaches Glühen mit einer
                              									alkalischen, oxydirenden Mischung entfernt. Eisen und Thonerde werden als Phosphate
                              
                              									nach der Neutralisation mit Ammoniak durch essigsaures Ammonium bei gewöhnlicher
                              									Temperatur, Kalk durch Oxalsäure abgeschieden. Fällung mit Magnesiamischung in
                              									Lösung mit citronensaurem Ammonium gibt ungenaue Resultate. Nach Abscheidung von
                              									Eisen, Thonerde und Kalk wird die Phosphorsäure mit Chlormagnesium gefällt und im
                              									Niederschlag mit Uran titrirt. (Nach den Chemical News,
                              									1878 Bd. 38 S. 63.)
                           
                        
                           
                           Ueber die Einwirkung von Schwefelwasserstoff auf
                              									Chlorkalk.
                           Leitet man nach T. L. Phipson (Comptes rendus, 1878 Bd. 86 S. 1196) Schwefelwasserstoff auf Chlorkalk, so
                              									wird unter starker Erwärmung Chlor entwickelt und etwas Schwefel abgeschieden,
                              									während der andere Schwefel zu Schwefelsäure verbrannt wird.
                           
                        
                           Ueber die Zusammensetzung der Milch des Kuhbaumes.
                           Nach den von Boussingault in den Comptes rendus, 1878 Bd. 87 S. 277 veröffentlichten Versuchen hat die
                              									Milch des Kuhbaumes Brosimum galactodendron folgende
                              									Zusammensetzung:
                           
                              
                                 Wachs und verseifbare Fette
                                 35,2
                                 
                                 
                              
                                 Zucker und ähnliche Stoffe
                                 2,8
                                 
                                 
                              
                                 Casein und AlbuminAscheNicht bestimmte
                                    											Stoffe
                                 1,70,51,8
                                 4,0
                                 
                              
                                 Wasser
                                 58,0
                                 
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––
                                 
                              
                                 
                                 100,0
                                 
                                 
                              
                           
                        
                           Ueber die Entstehung der natürlichen Soda.
                           Leitet man nach S. Cloëz (Comptes rendus, 1878 Bd. 86 S. 1446) in Wasser, in welchem geglühte
                              									Magnesia suspendirt ist, Kohlensäure, versetzt die erhaltene Carbonatlösung mit
                              									Chlornatrium und läſst an der Luft langsam verdunsten, so scheidet sich eine
                              									Salzmasse aus, welche saures kohlensaures Natrium enthält. Cloëz schlieſst daraus, daſs in der Natur durch Zersetzung von Kochsalz
                              									mit Magnesiumbicarbonat Natriumbicarbonat und Sesquicarbonat gebildet werden
                              									können.
                           
                        
                           Befestigung der Milchglasscale an Normal-Thermometern.
                           Um die freie Beweglichkeit der einzelnen Theile der Thermometer zu ermöglichen, wird
                              									nach dem Vorschlag von R. Fueſs in Berlin (D. R. P. Nr.
                                 									389 vom 2. August 1877) ein hohler Glasbecher von innen an den enger ausgezogenen
                              									Theil des Umhüllungsrohres angeschmolzen; der obere wulstförmige Rand dieses Bechers
                              									hat diametral je einen Einschnitt zur Aufnahme der Scale. Ein gleicher Becher ist
                              									umgekehrt an die auf das Umhüllungsrohr aufgeschmolzene Glaskappe befestigt, dessen
                              									Einschnitte zur Führung des oberen Endes der Scale dienen. Zwischen Scale und Becher
                              									wird aber noch ein federndes Metallblättchen gelegt, welches die Scale gegen ihre
                              									untere Auflage andrückt. Das Capillarrohr geht durch die beiden hohlen Becher frei
                              									hindurch, erhält aber zwei oder mehr Führungen durch Schlingen von haarfeinem
                              									Platindraht, die durch kleine Bohrungen der Milchglasplatte hindurchgezogen werden,
                              									und wobei jede Klemmung der Röhre vermieden ist.
                           –––––––––
                           
                        
                           Berichtigung. In dem Bericht
                                 										über dynamo-elektrische Maschinen ist S. 31 Tab. 1 Spalte 4 unterste Zeile
                              									zu lesen „4,3“ statt „47,2“.