| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 230, Jahrgang 1878, Miszellen, S. 509 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Stellbare Achslagerung für Ventilatoren.
                           Es ist bekannt, daſs die Centrifugalventilatoren nach längerem Gebrauche beim
                              									Anlaſsen jedesmal stark zu schlagen beginnen und überhaupt immer geräuschvoller
                              									arbeiten; dies entsteht durch seitliches Spiel der Achse in den Lagern, dadurch
                              									hervorgerufen, daſs sich die Anlaufsstellen der Lager in Folge des immer mehr oder
                              									weniger einseitig wirkenden Riemenzuges rasch ausreiben. Bei den bis jetzt allgemein
                              									angewendeten feststehenden, unbeweglichen Lagern lieſs sich dem nicht anders
                              									abhelfen, als durch Einbringung neuer Lagerfutter; bei der neuen Anordnung von G. Schiele und Comp. in Bockenheim (*D. R. P. Nr. 1651
                              									vom 21. December 1877) wird dagegen eine mit Rothguſs ausgefütterte Büchse
                              									angewendet, welche gleich einer Stopfbüchse durch Schrauben nachgezogen werden kann
                              									und sich somit immer fest gegen den Anlauf der Ventilatorspindel anlegen kann.
                           
                        
                           Backenfeder für mechanische Webschützen.
                           Diese Erfindung bezieht sich auf die bekannten Stahlschützen (*1872 203 4) der Sächsischen
                                 										Maschinenfabrik in Chemnitz. Es befindet sich an der Vorderseite derselben
                              									eine Stahlfeder, welche die Zunge des Schützenkastens nach vorn drückt und hierdurch
                              									den Stuhl in Gang erhält. Dies erfolgt so lange, als der Schuſsfaden nicht gerissen
                              									ist. Reiſst der Schuſs, so wird die Schützenfeder durch den Druck der Zungenfeder
                              									zusammengedrückt und stellt die alsdann nicht nach auſsen gedrückte Zunge den
                              									Webstuhl ab.
                           Selbstverständlich haben solche Federn sehr viel zu leiden; sie sind starken Stöſsen ausgesetzt und
                              									brechen deshalb oft; dies aber führt zu groſsen Beschädigungen der Kettenfäden und
                              									zur Entwerthung der betreffenden Waare. Der Patentinhaber J.
                                    										Walther in Crimmitschau (* D. R. P. Nr. 2376 vom 16. October 1877) schützt
                              									nun die Schützenfeder durch zwei Stück vorgelegte, in der Mitte durch Gelenke mit
                              									einander verbundene Platten, welche mit der Feder in solcher Weise zusammengefügt
                              									sind, daſs sie ihre Function, wie sie der Gang des Webstuhles erfordert, immer noch
                              									sicher erfüllen kann.
                           
                        
                           Spülmaschine von H. G. Warburton in Leicester.
                           Die vorliegende Maschine (*D. R. P. Nr. 1385 vom 19. November 1877) hat den Zweck,
                              									das Aufhaspeln des zum Stricken bestimmten Fadens nicht auf Holzspulen, sondern auf
                              									Papierhülsen zu bewirken. Sie ist für die Strumpfgarne bestimmt, ist aber ebenso
                              									auch für andere Fäden verwendbar. Die hölzernen Spulen und die bisher benutzten
                              									cylindrischen Papierhülsen, von denen sich die Fäden nicht immer leicht abziehen
                              									lieſsen, sind durch conische Papierhülsen ersetzt, so daſs also die Transportspesen,
                              									die zufolge des Gewichtes der Holzspulen entstehen, wesentlich kleinere werden. Eine
                              									sehr starke Kreuzung des Fadens nach vorn und hinten zu verhindert ebenso eine
                              									Lösung der Bewickelung.
                           Die Maschine ist eine Trommelspulmaschine mit liegenden Spindeln und sind die
                              									aufliegenden Röhren und ebenso die treibenden Trommeln nach derselben Seite hin im
                              									Durchmesser zunehmend. Der Fadenführer erhält seine Bewegung durch eine Trommel mit
                              									rechts- und linksgängigem Schraubengang, so daſs er also gleichmäſsig oder
                              									wenigstens nahezu gleichmäſsig der ganzen Spulenlänge nach hin und her läuft. Die
                              									Räderübersetzung zwischen der Trommel welle und der Fadenführertrommel ist eine sehr
                              									kleine, so daſs der Fadenführer sehr schnell läuft und das Garn in Folge dessen in
                              									steil liegenden Windungen nach vorn und hinten gekreuzt über einander aufgewickelt
                              									wird.
                           
                        
                           Nähnadeln mit keilförmigem Oehr.
                           Die Nähnadeln von M. Demmer in Inden bei Aachen (*D. R.
                              									P. Nr. 973 vom 4. September 1877) besitzen anstatt des gewöhnlichen runden oder
                              									ovalen Auges ein keilförmiges Oehr, welches an seinem unteren Ende kreisförmig, oval
                              									oder viereckig erweitert ist. Es soll dadurch das bei gewöhnlichen Nähnadeln leicht
                              									eintretende Zerschneiden und Zerreiben des Fadens verhindert und der Gebrauch des
                              									Fadens bis zu seinem äuſsersten Ende ermöglicht werden, und zwar letzteres dadurch,
                              									daſs der durch die weite Oeffnung eingefädelte Faden sofort in den oberen Schlitz
                              									eingeklemmt wird und, da dann ein Hin- und Herbewegen nicht stattfinden kann, das
                              									Einklemmen auch am äuſsersten Ende des Fadens thunlich ist. Endlich soll die
                              									Benutzung von Fäden verschiedener Dicke bei derselben Nadel, ohne die bei
                              									gewöhnlichen Nadeln auftretenden Uebelstände, wie z.B. das leichte Entschlüpfen des
                              									Fadens u. dgl., möglich gemacht werden.
                           
                        
                           Tebelmann's Preſstücher.
                           Preſstücher für Filterpressen werden gewöhnlich in ihrer am stärksten beanspruchten
                              									und der Abnutzung unterworfenen Mitte durch aufgenähte Zeugstreifen von 10 bis 20cm Breite verstärkt. L.
                                    										Tebelmann in Vegesack (D. R. P. Nr. 2233 vom 5. Februar 1878) fertigt nun
                              									derartige Tücher an, bei welchen die Verstärkungsstreifen eingewebt sind, und ist im
                              									Stande, diese Preſstücher billiger zu liefern, als die nach dem alten Verfahren
                              									garnirten.
                           
                        
                           Verhütung der Verstopfung von Rohrleitungen.
                           Das Absetzen von Sand, Schlamm o. dgl. in Rohrleitungen für Wasser oder andere
                              									Flüssigkeiten glaubt F. Lobe in Malapane (*D. R. P. Nr.
                              									501 vom 2. Juli 1877)
                              									durch Einschaltung eines von ihm construirten „Einschalterohres“ in die
                              									Leitung verhindern zu können. Dieses Rohr erhält an seinem inneren Umfang unter
                              									einem Winkel von 45° Spiralgänge angegossen, deren innerer, dem Rohrmittel
                              									zugekehrter Rand am oberen Theil des Rohrumfanges am weitesten von diesem absteht,
                              									während sich derselbe gegen den unteren Theil des Umfanges immer mehr der Rohrwand
                              									nähert, bis er endlich in diese verläuft, so daſs die Spiral Windungen an der
                              									tiefsten Stelle des Rohrumfanges unterbrochen sind. Der Hohlraum des Rohres zerfällt
                              									dadurch in einen Cylinder von parabolischem Querschnitt und mehreren schraubenartig
                              									gewundenen Kammern, welche hinter einander sattelförmig auf diesem cylindrischen
                              									Raum liegen.
                           Sobald eine Flüssigkeit in das „Einschalterohr“ tritt, wird ein Theil
                              									derselben sich zunächst geradlinig durch den cylindrischen Raum fortbewegen können,
                              									während der andere Theil in die oberen Kammern tritt und dadurch gezwungen wird,
                              									eine schraubenartige Bewegung anzunehmen. Da nun der Raum der Kammern gröſser
                              									gemacht ward als der cylindrische, so wird der obere Strom das Uebergewicht über den
                              									unteren erlangen und den letzteren in Folge dessen mitreiſsen, bis dieser
                              									schlieſslich seine Schraubenbewegung theilt. Sobald aber die ganze durch das
                              										„Einschalterohr“ flieſsende Flüssigkeitsmenge eine derartige Bewegung
                              									angenommen hat, werden alle festen Bestandtheile, welche sich aus derselben durch
                              									ihr Gewicht abzusetzen suchen, mitgerissen und immer wieder nach oben geführt. Dies
                              									wird in Folge des Beharrungsvermögens auch noch der Fall sein, wenn die Flüssigkeit
                              									das „Einschalterohr“ wieder verlassen hat und den gewöhnlichen glatten
                              									Rohrstrang durchströmt. Ist dieser sehr lang, so wird die schraubenartige Bewegung
                              									allmälig wieder in die geradlinige übergehen; selbstverständlich muſs dies dann
                              									durch neuerliche Zwischenlegung eines „Einschalterohres“ verhindert werden.
                              									So beugt man dem Absetzen fester Beimengungen beständig vor, bis dieselben mit der
                              									Flüssigkeit endlich den Rohrstrang verlassen. Die Bedingungen für ein derartiges
                              									Fortführen fester Stoffe mit Flüssigkeiten sind ein nicht zu groſses specifisches
                              									Gewicht der ersteren, dann kleines Volum ihrer Theile und endlich deren Fähigkeit,
                              									in der Leitungsflüssigkeit leicht zu suspendiren.
                           
                        
                           Niederschläge von Kohlenstoff im Hohofenschacht.
                           An dem Hohofen Nr. 4 der Crane Eisenwerke zu Catasauqua, Pa., wurde im November
                              									vorigen Jahres, bei Gelegenheit einer nothwendig gewordenen Reparatur des
                              									Gasabzugskanales im oberen Schacht, nachstehende von J.
                                 										Gayley im Engineering and Mining Journal, 1878
                              									Bd. 25 S. 216 mitgetheilte merkwürdige Erscheinung beobachtet (vgl. 1877 223 473).
                           Der Ofen, welcher mit verschlossenem Gichtapparat versehen und unterhalb desselben
                              									bis auf eine Tiefe von etwa 2m,44 zum Schutz der
                              									Steine gegen mechanische Verletzung mit einem guſseisernen Cylinder bekleidet war,
                              									muſste zu dem oben angedeuteten Zwecke bis unter diesen Cylinder niedergebrannt
                              									werden. Dabei fand sich, daſs am unteren Rande desselben ringsherum vor den Köpfen
                              									der ihm zunächst liegenden Steinschicht sich ein wulstiger Ansatz einer schwarzen
                              									Masse gebildet hatte, welche hauptsächlich aus Kohlenstoff bestand und etwa 3 bis 4
                              									Proc. Eisen enthielt. Der Niederschlag war unmittelbar unter dem Gasabzugskanal am
                              									stärksten und hatte dort unter Ausübung einer gewaltigen mechanischen Kraft zwei auf
                              									einander liegende Steinschichten um einige Centimeter von einander gedrängt und sich
                              									in die entstandene Fuge hineingeschoben. Allem Anschein nach war dies auch die
                              									Veranlassung zu der Reparaturbedürftigkeit des Gaskanales, dessen Gewölbe an der
                              									Einmündung in den Ofenschacht so zusammen gedrückt worden war, daſs es jeden
                              									Augenblick einzustürzen drohte. Die von dem Ansatz losgebrochenen Stücke bestanden
                              									meist aus pulverförmiger Kohle von graphitischem Glanz und waren an der Oberfläche
                              									durchsetzt mit Eisenoxyd, welches nach dem Inneren zu allmälig an Menge abnahm.
                           Die Ursache dieser Bildung lag jedenfalls in dem darüber befindlichen Eisenmantel, welcher, nachdem er
                              									theilweise oxydirt worden war, Veranlassung zur Zersetzung des aufsteigenden
                              									Kohlenoxydgases geboten hat. Diese Erscheinung ist bekanntlich zuerst durch Bell beobachtet und nachher von Grüner untersucht worden. Jedenfalls gewinnt dieselbe durch den in der
                              									Verschiebung der Steinlagen liegenden physischen Einfluſs ein ganz besonderes
                              									Interesse.
                           
                        
                           Zur Herstellung von Fluſsstahl.
                           F. Osann in Düsseldorf (D. R. P. Nr. 1325 vom 26. Juli
                                 									1877) legt der gewöhnlichen Auskleidung der Bessemerbirne und des Ofenherdes beim
                              									Siemens-Martin-Proceſs mit kieseligem Futter die Hauptschuld bei, weshalb eine
                              									Reduction des Phosphorgehaltes im Eisen bis jetzt nicht nach Wunsch erreicht worden
                              									ist. Sehr basische Schlacken haben bekanntlich die Eigenschaft, Phosphor in hohem
                              									Grade aufzunehmen, und bei gut geleitetem Puddelproceſs kann man ⅘ des in dem
                              									Roheisen enthaltenen Phosphors in die Schlacke überführen. Auf Grund dieser
                              									Erfahrung schlägt Osann vor, den Bessemerbezieh.
                              
                              									Siemens-Martin-Proceſs nicht ununterbrochen auszuführen, sondern zunächst den Raum,
                              									in welchem das geschmolzene Eisen behandelt werden soll, mit einem plastischen
                              									Kohlenfutter auszukleiden, damit die sich bildende Schlacke vorerst durchaus keine
                              									Oxydation erfahre. Ein solches Futter wird leicht hergestellt aus zerkleinerter Koke
                              									oder gemahlenem Graphit in Mischung mit Hartpech, denen als Binde- oder
                              									Auflösungsmittel Theeröl oder Erdöl dient. Die gut zusammenballende Masse wird in
                              									den Herdofen ähnlich wie das sonst übliche Kieselfutter fest eingestampft.
                           Nach dem Einschmelzen des Eisens in dem nach obiger Vorschrift ausgekleideten Ofen
                              									entläſst man dasselbe in einen zweiten auf gewöhnliche Weise ausgefütterten
                              									Schmelzraum, woselbst die Vollendung des Processes unter Zusatz der nothwendigen
                              									Materialien vor sich gehen soll. Man bedient sich zu diesem Zwecke einer Gieſspfanne
                              									mit durchlochtem Boden und Stopselverschluſs, welche entweder transportabel ist und
                              									in diesem Falle die geschmolzene Masse direct aus der Birne oder dem Flammofen
                              									aufnimmt und in den zweiten Behälter überführt, oder weiche stationär in
                              									unmittelbarer Nähe des letzteren angebracht ist und mittels einer Rinnenleitung aus
                              									dem ersten Schmelzraum gespeist wird. Die Oeffnung, durch welche die geschmolzene
                              									Masse aus der Gieſspfanne abflieſst, muſs natürlich hinreichend groſs sein- durch
                              									rechtzeitiges Schlieſsen derselben mittels des Stöpsels hat man es in der Hand, nur
                              									das flüssige Eisen, nicht aber die Schlacke, in den zweiten Schmelzraum
                              									überzuführen. Sollte es sich herausstellen, daſs auf die angegebene Weise bei der
                              									ersten Schmelzung ein pappiger Zustand des entkohlten Metalles eintritt, so müſste
                              									man freilich besondere Einrichtungen treffen, um die gefrischten Massen aus der
                              									Birne oder dem Flammofen herauszunehmen.
                           
                        
                           Platinapparate mit gewelltem Boden.
                           In der chemischen Fabrik zu Griesheim befinden sich zum Concentriren von
                              									Schwefelsäure drei solcher Apparate (*1876 221 541),
                              									jeder zu 900 × 450mm im Boden, mit zwei offenen
                              									Platinpfannen zu 1250 × 450mm Grundriſs und 120mm noch Letztere sind mit Wasserkühlung für die
                              									Dämpfe versehen und circulirt das Wasser, ähnlich wie bei den Glocken der Schalen
                              									von Faure und Kessler, zwischen doppelten Wandungen;
                              									ein 52mm weites Bleirohr leitet das
                              									Nichtcondensirte ins Freie ab. Die niedergeschlagene Flüssigkeit sammelt sich in
                              									einer Wasserverschluſsrinne und flieſst beständig daraus ab.
                           Zu diesen Apparaten gehört noch ein System von 6 Bleipfannen mit 23qm Heizfläche. Die ursprüngliche Feuerung mit
                              									einem Rost von 450 × 1800mm ist in eine
                              									Kohlenoxydgasheizung umgeändert, welche sich bewährt hat.
                           Man concentrirt in jedem System täglich 6000k Saure
                              									vom 1,843 sp. G. aus Kammersaure von 1,55 sp. G. und bedarf hierzu 1300 bis 1350k Saar-Forderkohle. Die Bleipfannen, von der
                              									abgehenden Wärme geheizt, entlassen die vorgewärmte Säure mit 125 bis 135° und 1,68
                              									sp. G. bei 15° gemessen; die erste Platinpfanne bringt die Säure auf 1,74 sp. G.,
                              									welche letztere mit 195° in die zweite Platinpfanne gelangt, wo das specifische
                              									Gewicht auf 1,81, die Temperatur auf 240 bis 250° steigt. Unter dem gekühlten
                              									Bleidach der ersten Pfanne hat man 90°, unter dem der zweiten 130°. Das Destillat
                              
                              									ist bei jener Wasser, bei dieser Säure von 1,03 sp. G.; das Destillat des
                              									Platingefäſses selbst hat 1,45 sp. G. – Das letztere wiegt einschlieſslich aller
                              									Bestandtheile etwa 18k, jede Pfanne 9 bis 10k. (Nach Chemische
                                 										Industrie, 1878 S. 194.)
                           
                        
                           Ueber die Zusammensetzung des käuflichen kohlensauren
                              									Ammoniaks; von H. Volger.
                           Nach den Untersuchungen des Verfassers haben die weiſsen, krystallinischen,
                              									durchscheinenden Massen (I) und das nach der Verwitterung derselben zurückbleibende
                              									weiſse Pulver (II) folgende Zusammensetzung:
                           
                              
                                 
                                 I
                                 II
                                 
                              
                                 Kohlensäure
                                 55,43
                                 55,83
                                 
                              
                                 Ammoniak
                                 32,31
                                 21,48
                                 
                              
                                 Wasser
                                 12,15
                                 22,68.
                                 
                              
                           Die Zusammensetzung der ersteren entspricht der Formel NH4
                              									O,CO2 + HO,CO2
                              									+ 2(NH3
                              									,CO2), die des zweiten
                              										NH4
                              									O,CO2
                              									+ HO,CO2 oder H.NH4CO3. (Zeitschrift für analytische Chemie, 1878 S. 453.)
                           
                        
                           Ueber Einfluſs der Farbe des Bodens auf dessen
                              									Erwärmung.
                           Durch eine groſse Reihe von Versuchen zeigt E. Wollny
                              										(Forschungen auf dem Gebiete der Agriculturphysik,
                              									1878 S. 43), daſs die Farbe der Oberfläche auf die Erwärmung des Bodens im trocknen
                              									Zustande einen wesentlichen Einfluſs hat, wo das Verhalten der mineralischen
                              									Bestandtheile ein annähernd gleiches und die Menge der organischen Substanzen
                              									(Humus) so gering ist, daſs zwar die Farbe dadurch dunkler wird, aber die
                              									specifische Wärme und die Wärmeleitung dadurch keine bedeutende Abänderung erfahren.
                              									Wird diese Grenze im Humusgehalt überschritten, oder treten in den sonstigen
                              									physikalischen Eigenschaften der Böden gröſsere Unterschiede auf, so kann der
                              									Einfluſs der Farbe vermindert, auch wohl vollständig beseitigt werden.
                           
                        
                           Die Aenderungen des Klima und die wahrscheinliche Dauer der
                              									geologischen Zeit.
                           S. Haughton (Nature, 1878
                              									Bd. 18 S. 266) führt aus, daſs der jetzige Zustand der Erdoberfläche sehr
                              									verschieden ist von dem in den früheren geologischen Perioden, als das Klima
                              									vorwiegend von der inneren Wärme der Erde und nicht, wie jetzt, von der Wärme der
                              									Sonne abhing. Er berechnet ferner, daſs für die ganze geologische Zeit mindestens
                              									200 Millionen Jahre erforderlich waren.
                           
                        
                           Anwendung der Wage zur Bestimmung des specifischen Gewichtes
                              									der Erde.
                           Nach dem Gravitationsgesetz müssen beim Wiegen auf einer Wage, deren eine Schale
                              									weiter vom Erdmittelpunkt entfernt ist als die andere, zwei gleiche Gewichte einen
                              									entsprechenden Unterschied zeigen. Th. v. Jolly (Annalen der Physik, 1878 Bd. 5 S. 112) hat nun in der
                              									That mittels einer Wage, deren Schalen einen Höhenunterschied von 5m,29 hatten, für 1k einen Gewichtsunterschied von 1mg,5
                              									gefunden; nach dem Gravitationsgesetz hätte derselbe 1mg,652 betragen müssen.
                           Günstige äuſsere Verhältnisse würden auch erlauben, einen Versuch der Wägung der Erde
                              									auszuführen, d.h. zu bestimmen, wieviel Mal mehr materielle Punkte die Erde besitzt
                              									als ein Körper bekannter Groſse und bekannter Dichtigkeit. Bei gleicher Aufstellung der Wage
                              									und bei den eben erwähnten Versuchen würde eine unter der unteren Wagschale
                              									aufgestellte, aus Bleibarren gebildete Kugel eine entsprechende Vermehrung des
                              									Zuges, also Erhöhung des Gewichtes erzeugen. Unter Zugrundelegung der für die
                              									mittlere Dichtigkeit der Erde aufgefundenen Zahl laſst sich der Halbmesser einer
                              									Bleikugel bestimmen, welche eine Gewichtszunahme eines Kilogrammstückes um 1mg bewirken könnte. Es ist dem Verfasser einige
                              									Aussicht zur Ausführung des Versuches gegeben, welcher dann rückwärts auf einem
                              									neuen Wege zur Bestimmung der mittleren Dichtigkeit der Erde benutzt werden
                              									könnte.
                           
                        
                           Jod in Seepflanzen des stillen Meeres.
                           Nach einer Analyse von W. B. Bones gab die Asche einer
                              									Abart von Laminaria, welche an den Küsten von Kalifornien in groſser Menge bis zu
                              
                              										1m,5 Länge wächst:
                           
                              
                                 Eisen
                                   Spuren
                                 
                                 
                              
                                 Aluminium
                                   0,093
                                 
                                 
                              
                                 Calcium
                                   9,870
                                 
                                 
                              
                                 Magnesium
                                   5,320
                                 
                                 
                              
                                 Silicium
                                   1,210
                                 
                                 
                              
                                 Natrium
                                   8,110
                                 
                                 
                              
                                 Kalium
                                 15,580
                                 
                                 
                              
                                 Jod
                                   0,995
                                 
                                 
                              
                                 Schwefelsäure
                                 26,275
                                 
                                 
                              
                                 Phosphorsäure
                                   3,240
                                 
                                 
                              
                                 Kohlensäure
                                 16,670
                                 
                                 
                              
                                 Chlor
                                   5,700
                                 
                                 
                              
                                 Brom
                                   Spuren
                                 
                                 
                              
                                 
                                 –––––––
                                 
                                 
                              
                                 Verlust
                                 93,06  6,94
                                 100,00.
                                 
                              
                           Der Aschengehalt betrug 15 Proc. der getrockneten Pflanze.
                           Wir entnehmen die Analyse dem Scientific American
                                 										Supplement, 1878 S. 2265, verweisen aber, was den Jodgehalt anbetrifft,
                              									welchen unsere Quelle doppelt so hoch findet als den aller sonst bekannten Analysen,
                              									auf die Untersuchung asturischer Vareche (1877 226 599),
                              									welche 0,982 und 2,5 Proc. Jod aufweisen.
                           
                        
                           Analysen von Buttersalz.
                           Bekanntlich wird in vielen Gegenden, namentlich in Nord Westdeutschland, der Dehler
                              									begangen, daſs nicht genügend reines Salz zum Salzen der Butter verwendet wird, so
                              									daſs sonst feine Butter an Werth verliert. Nach P.
                                 										Petersen (Milchzeitung, 1878 S. 613) hat nun
                              									das Buttersalz der Saline Lüneburg und der bahnen der Actiengesellschaft G. Eqestorff's Salzwerke
                              									in Hannover folgende Zusammensetzung:
                           
                              
                                 
                                 Lüneburg
                                 Hannover
                                 
                              
                                 Chlornatrium
                                   96,63
                                   96,79
                                 
                              
                                 Schwefelsaures Calcium
                                     1,11
                                     0,64
                                 
                              
                                 Chlormagnesium
                                     0,38
                                     0,48
                                 
                              
                                 Schwefelsaures Natrium
                                     0,16
                                     0,33
                                 
                              
                                 Wasser
                                     1,72
                                     1,76
                                 
                              
                                 
                                 –––––––
                                 –––––––
                                 
                              
                                 
                                 100,00
                                 100,00.
                                 
                              
                           Beide sind demnach als rein zu empfehlen.
                           
                        
                           Die Verarbeitung der Hammelfüſse in Paris.
                           In einer Abtheilung des neuen Schlachthauses von Villette werden, wie Th. Chateau berichtet, von der Firma Artus und Comp. die Füſse sämmtlicher Hammel, welche in den drei
                              									Pariser Schlachthäusern (Villette, Grenelle und Villejuif) geschlachtet werden, das
                              									sind jährlich 6 Millionen Füſse, verarbeitet. Die Füſse werden zunächst in Wasser,
                              									das durch Dampf auf 75 bis 80° erwärmt ist, ungefähr 20 Minuten abgebrüht; es wird
                              									hierdurch erreicht, daſs sich Wolle und Hufe leicht entfernen lassen. Nachdem dies
                              									durch Handarbeit bewerkstelligt ist, werden die Füſse mit Dampf ausgekocht, einmal
                              									um das in ihnen enthaltene Fett zu gewinnen und zweitens, damit dieselben einen
                              									gewissen Grad von Gare erlangen, der für ihre weitere Verarbeitung in bestimmten
                              									Industriezweigen erwünscht ist. 400 Hammel klauen geben 1 bis 2l Fett. Daſselbe hat ein specifisches Gewicht von
                              									0,915. So wie es gewöhnlich in den Handel kommt, erscheint es graulich opalisirend;
                              									läſst man es sich ruhig klären, setzt es der Kälte aus und filtrirt es dann
                              									mehrmals, so wird es blaſsgelb bis fast farblos. (Neue
                                 										Wochenschrift für den Oel- und Fettwaarenhandel, 1878 S. 303 und 311.)
                           
                        
                           Nahrungsbedürfniſs des Menschen.
                           J. König stellt in einer groſsen Anzahl von Tabellen die
                              									Analysen der Nahrungsmittel zusammen (vgl. 1877 226 107).
                              
                              									Indem wir auf dieses empfehlenswerthe BuchJ. König: Chemische Zusammensetzung der Nährungs- und
                                       												Genuſsmittel (Berlin 1878. Verlag von J.
                                       												Springer). verweisen, mögen hier nur einige Angaben über
                              									die Menge der täglich verzehrten Nahrung Platz finden.
                           
                              
                                 Es verzehrt täglich ein
                                 Eiweiſs
                                 Fett
                                 Kohle-hydrate
                                 Nährstoff-verhältniswie 1:
                                 
                              
                                 Mann bei mittlerer Arbeit, nach Moleschott
                                 g130
                                 g  84
                                 g404
                                 4,2
                                 
                              
                                 Arbeiter, nach Pettenkofer und
                                    												Voit, bei Ruhe
                                 137
                                   72
                                 352
                                 3,5
                                 
                              
                                 Desgleichen bei Arbeit
                                 137
                                 173
                                 352
                                 4,8
                                 
                              
                                 Junger Arzt, nach Forster
                                 131
                                   95
                                 332
                                 3,8
                                 
                              
                                 Englischer Arbeiter, nach Payen
                                 140
                                   34
                                 435
                                 3,5
                                 
                              
                                 Französischer Arbeiter, nach Payen
                                 138
                                   80
                                 502
                                 4,7
                                 
                              
                                 Nordischer Arbeiter, nach Payen
                                 198
                                 109
                                 710
                                 3,5
                                 
                              
                                 Italienischer Arbeiter, nach Ranke
                                 167
                                 117
                                 675
                                 5,3
                                 
                              
                                 Deutscher Soldat im Frieden, nach Voit
                                 117
                                   26
                                 547
                                 5,1
                                 
                              
                           A. Voit bezeichnet als Normalnahrung für einen kräftigen
                              									Arbeiter 118g Eiweiſs, 56g Fett und 500g
                              									Kohlehydrate, also ein Verhältniſs der Stickstoff haltigen zu den Stickstoff freien
                              									Nährstoffen wie 1 : 5.
                           
                        
                           Bestimmung von Eiweiſs in thierischen Flüssigkeiten.
                           Ch. Tanret empfiehlt zur Eiweiſsbestimmung im Harn eine
                              									Lösung von Jodkaliumquecksilberjodid. (Centralblatt für die
                                 										medicinische Wissenschaft, 1877 S. 493.)
                           W. Leube untersuchte den Harn eines Bataillons Soldaten
                              									in folgender Weise. Der frisch gelassene Harn wurde filtrirt, eine Probe davon im
                              									Reagensglase zum Sieden erhitzt, mit Salpetersäure versetzt, nochmals aufgekocht und
                              									mit einer anderen nicht gekochten Probe desselben Urins zum Vergleich gegen eine
                              									schwarze Fläche gehalten. Zeigte sich dabei eine Trübung in dem gekochten Urin, so
                              									wurde der Harn etwas eingedampft, mit ein Paar Tropfen Essigsäure versetzt und der
                              									Niederschlag absitzen gelassen. Die überstehende Flüssigkeit wurde hierauf
                              									abgegossen und durch Wasser ersetzt. Dies wurde so lange wiederholt, bis das über
                              									dem Niederschlag stehende Wasser möglichst farblos blieb. In einzelnen Proben wurde auſserdem
                              									Flüssigkeit und Niederschlag erst neutralisirt und der letztere auf dem Filter heiſs
                              									ausgewaschen. Eine Probe des ausgewaschenen Niederschlages wurde nun mit dem Millon'schen Reagens geprüft (Purpurfärbung zeigt
                              									Eiweiſs); eine andere mit Kalilauge gekocht und nach dem Erkalten mit einigen
                              									Tropfen Kupfervitriollösung versetzt (Violettfärbung). Er fand so, daſs in weitaus
                              									der Mehrzahl der Fälle der Urin der Gesunden frei an Eiweiſs ist; in seltenen Fällen
                              									tritt bei sonst vollständig normalem Verhalten des Körpers eine ganz geringgradige,
                              									aber unzweifelhafte Albuminurie (0,1 Proc.) auf, welche verhältniſsmäſsig häufig
                              									sich einstellt, wenn körperliche Anstrengungen der Urinabscheidung vorangehen. (Zeitschrift für analytische Chemie, 1878 S. 524.)
                           Zur völligen Abscheidung des Eiweiſses aus Milch, Blut u. dgl. wird nach F. Hofmeister die betreffende Lösung zunächst durch
                              									Kochen unter gleichzeitigem vorsichtigem Säurezusatz von der Hauptmenge des
                              									Eiweiſses befreit, darauf das Filtrat mit Bleihydrat versetzt, einige Minuten im
                              									Kochen erhalten und wieder filtrirt. Die erhaltene Flüssigkeit wird durch Einleiten
                              									von Schwefelwasserstoff von gelöstem Blei, durch Aufkochen von überschüssigem
                              									Schwefelwasserstoff befreit und erweist sich nun auch den empfindlichsten Reagentien
                              									gegenüber als eiweisfrei.
                           Enthält die ursprüngliche Lösung schwefelsaure oder phosphorsaure Salze in groſser
                              									Menge, so empfiehlt es sich, vor dem Kochen mit Bleihydrat einige Tropfen einer
                              									Bleizuckerlösung zuzusetzen. Das Bleioxyd macht nämlich aus den Sulfaten und
                              									Phosphaten die Alkalien frei, welche, wenn sie in gröſserer Menge vorhanden sind
                              									einen wenngleich sehr geringen Antheil des Eiweiſses in Form von Albuminat in Lösung
                              									erhalten. Zusatz von Bleizucker führt sie in essigsaure Salze über und macht sie so
                              									unschädlich. (Chemisches Centralblatt, 1878 S.
                              									635.)
                           
                        
                           Ueber Ponsälion und Cyanon; von L. Thompson.
                           Wird ein Schwefelkohlenstoff-haltiges Leuchtgas durch eine alkalische Lösung von
                              									Cyanquecksilber geleitet, so entsteht eine weiſse Trübung, welche rasch durch Gelb,
                              									Braun und Grau in Schwarz übergeht; wird der Niederschlag, so lange er noch weiſs
                              									ist, ausgewaschen und getrocknet, so explodirt er beim Erwärmen. Es scheint ein
                              									Gemisch eines Schwefel – und eines Cyan-haltigen Körpers zu sein. Diese
                              									Cyanverbindung, die der Verfasser „Cyanon“ nennt, kann auch als Kupfersalz
                              									dargestellt werden, welches vielleicht als Ursache der beim Löthen alter Gasometer
                              									oft auftretenden Explosionen anzusehen ist.
                           Läſst man den durch Schütteln von Schwefelkohlenstoff mit einer Lösung von
                              									Cyanquecksilber in überschüssigem Aetzkali entstandenen, oben erwähnten schwarzen
                              									Niederschlag einen Tag stehen, so wird er scharlachroth. Die Zusammensetzung soll
                              									der Formel HgS3
                              									CH entsprechen. Thompson
                              									nennt ihn „Ponsäilon“, nach Pons Aelii, dem
                              									alten Namen von Newcastle-on-Tyne. (Chemical News, 1878
                              									Bd. 37 S. 95.)
                           
                        
                           Neue Resorcinfarbstoffe von Girard, Willm und Bouchardat in
                              									Paris.
                           22 Th. Resorcin werden mit 15 Th. Phtalsäure auf 200° erhitzt, das erhaltene Product
                              									in einer alkalischen Flüssigkeit gelöst, die Lösung mit Hyposulfit und freiem Chlor
                              									behandelt, sodann angesäuert und vom entstandenen Niederschlag abfiltrirt. Der so
                              									gewonnene Körper hat von den Erfindern (Englisches Patent vom 14. December 1876) den
                              									Namen „gelbes Aureosin“ erhalten. In alkalischer Lösung erscheint er gelbgrün
                              									im reflectirten, rosafarbig im durchgelassenen Lichte. – Beim Substituiren von
                              									Hypobromit oder Hypojodit für die analoge Chlorverbindung wird „rothes
                                 										Aureosin“ erhalten. – Alis den beiden neuen Farbstoffen entstehen durch
                              									Oxydation mittels verdünnter Salpetersäure und Niederschlagen des in Lösung
                              									befindlichen Oxydationsproductes gelbes und rothes „Rubeosin“. (Vgl. D. R. P.
                              									Nr. 2618 vom 4. August 1877.)
                           
                        
                           
                           Der Schwefel als Mordant auf Wolle; von Vaucher.
                           Daſs eine vorhergehende Behandlung der Wolle mit unterschwefligsaurem Natron und
                              									Schwefelsäure nach der Angabe von Lauth (1875 218 354) nicht blos für das Färben derselben mit
                              									Methylgrün, sondern auch für das Färben mit Eosin (vgl. 1877 226 112) vortheilhaft ist, bestätigt Vaucher
                              									im Bulletin de Mulhouse, 1877 S. 642, indem er des
                              									Näheren ausführt, daſs Eosin auf derartig mit Schwefel präparirter Wolle ein sehr
                              									lebhaftes Gelbrosa färbt, wie ein solches auf nicht präparirtem Stoff nur mit einem
                              									Gemenge von Eosin und von irgend einem gelben Farbstoff erhalten werden kann. In
                              									ähnlicher Weise liefert Phosphin auf präparirter Wolle ein Mandaringelb, auf
                              									unpräparirter Wolle eine röthliche Havannanüance. Anilinbraun, Fuchsin und
                              									Anilinviolett färben mit Schwefel mordancirte Wolle intensiver, als nicht
                              									mordancirte. Das Safraninrosa auf ersterer zeichnet sich durch ein ganz besonderes
                              									Feuer aus. Anilinblau und Pikrinsäure machen keinen Unterschied, ob die Wolle nach
                              										Lauth's Verfahren vorbereitet ist oder nicht.
                           
                              Kl.
                              
                           
                        
                           Herstellung von Steindruckfarbwalzen.
                           R. Lauham in London (D. R. P. Nr. 2262 vom 2. Februar
                                 									1878) überzieht statt mit der bisher angewendeten, mit Leder überzogenen
                              									Flanellunterlage den eisernen Kern der Walze zunächst mit einer Schicht
                              									vulkanisirtem Kautschuk, welcher dann mit einer Lösung vom besten Flaschenkautschuk
                              									in Aether, Naphta, Theeröl, Terpentinöl, Schwefelkohlenstoff u. dgl. gleichmäſsig
                              									überstrichen wird.
                           
                        
                           Herstellung einer Schleifgrundfarbe.
                           Nach E. Leſsmann in Landshut (D. R. P. Nr. 1832 vom 28.
                                 									August 1877) mischt man:
                           
                              
                                 
                                 k
                                 
                              
                                 Geschlämmten Graphit
                                 22,5
                                 
                              
                                 Ocker
                                 22,5
                                 
                              
                                 Schlämmkreide
                                   4,8
                                 
                              
                                 Silberglätte
                                   0,6
                                 
                              
                                 Zinkvitriol
                                   0,6.
                                 
                              
                           Zum Auftragen auf Holz, Eisen u.s.w. reibt man das Gemisch mit
                              									2 Th. Terpentin und 1 Th. Firniſs zu einer dickflüssigen Masse an. Dieselbe wird
                              									viermal aufgetragen, nach dem Trocknen mit Bimsstein abgeschliffen, mit der
                              									Grundfarbe, dann mit der Auftragfarbe überstrichen und schlieſslich lackirt.
                           
                        
                           Zur Kenntniſs des Cementes.
                           Der S. 67 dieses Bandes mitgetheilte Bericht des österreichischen Cement-Ausschusses
                              									hat bei der Schluſsabstimmung (in der Vereinsversammlung am 30. November d. J.) in
                              									einem Absatz des Beschlusses VI eine neue, vom Ausschuſs durch seinen
                              									Berichterstatter, Ingenieur E. Gärtner, vorgeschlagene
                              									Fassung erhalten. Es ist daher S. 69 Z. 11 und 12 v. o. zu lesen: „Jeder Prüfung sind 10 Probekörper zu unterziehen; die
                                    											Durchnittsziffer aus den 6 höchsten Resultaten ist als die maſsgebende
                                    											anzusehen.“ (Statt „Für jede Prüfung sind 10 Probekörper
                                 										anzufertigen, und sollen überhaupt alle Festigkeitsangaben das Mittel aus zehn
                                 										Proben repräsentiren.“)
                           –––––––––––
                           
                        
                           Berichtigung. In dem Bericht über Reinigung der Städte Bd. 227 S. 404 Z. 15 v. o. ist zu
                              									lesen „1k Stickstoff und 1k Phosphate“ statt „100k Stickstoff und 100k Phosphate“.