| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 235, Jahrgang 1880, Miszellen, S. 400 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Rectification der Kreislinie.
                           Die in D. p. J. * 1879 232
                              									182 veröffentlichte Kreisrectification ist zu gleicher Zeit und vollkommen
                              									unabhängig von Prof. Dr. J. G. Wiedemann in St.
                              									Petersburg auch von Ingenieur L. Hajnis in Prag (vgl.
                              										Engineering, 1879 Bd. 27 * S. 193) aufgefunden
                              									worden. Nachstehende von Hajnis kürzlich erdachte
                              									Construction ergibt ein noch genaueres Resultat.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 235, S. 400
                              
                           Man mache die Länge der Tangente df=3\,ab, d.h. gleich dem
                              									dreifachen Durchmesser, den Winkel aoq=60^{\circ} und projicire
                              									den Punkt q auf cd; dann
                              									ist fr sehr annähernd gleich dem Umfange des Kreises
                              										acbd.
                           Der Beweis ist einfach: Es ist nämlich fr=\sqrt{dr^2+df^2} und,
                              									wenn man den Durchmesser = 1 setzt, df=3, während
                              										dr=do+or=do+oq\,cos\,30^{\circ}=½\,(1+cos\,30^{\circ})=0,9330127;
                              									daher:
                           
                              
                                 
                                    \overline{dr^2^}
                                    =\overline{0,9330127^2}
                                    
                                 =
                                 0,8705127
                                 
                              
                                 
                                    \overline{dr^2^}
                                    =3^2
                                    
                                 =
                                 9,0000000
                                 
                              
                                 ––––––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                    \overline{dr^2^}
                                    =\overline{df^2^}
                                    
                                 =
                                 9,8705127 und
                                 
                              
                                 
                                    fr=\sqrt{dr^2+df^2}
                                    
                                 =
                                 3,141738, während
                                 
                              
                                 
                                    \pi
                                    
                                 =
                                 3,141592, daher
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––
                                 
                              
                                 Abweichung
                                 =
                                 0,000146 oder 0,0046 Procent.
                                 
                              
                           Bei der Wiedemann-Hajnis'schen Methode war die Differenz
                              									0,000171 oder 0,005 Proc.
                           Interessant ist, daſs eine sehr groſse Annäherung erzielt werden könnte, wenn der
                              									Kreisumfang nach beiden Methoden bestimmt und der Mittelwerth genommen wird. Es ist
                              									nämlich der Umfang:
                           
                           
                              
                                 nach Wiedemann-Hajnis'scher Methode
                                 = 3,141421
                                 
                              
                                   „    der neuen Methode
                                 = 3,141738
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––
                                 
                              
                                 daher der Mittelwerth
                                 = 3,141579,
                                 
                              
                           welcher Werth von π nur um
                              									0,000013 oder um etwa 0,0004 Procent, d.h. um 4 Millionstel abweicht.
                           
                        
                           Rietkamm von W. Friedel in Gera.
                           Dieser für das Bäumen von Webeketten bestimmte sogen. „Oeffner“ (* D. R. P.
                              									Nr. 6633 vom 18. Januar 1879) unterscheidet sich von bisher üblichen Apparaten
                              									dadurch, daſs er die Fäden schont, wenn sie darin hängen bleiben. Seine Stifte zur
                              									Auftheilung der Gänge stehen nicht fest in dem Untergestell, sondern sind drehbar
                              									eingesetzt und werden durch Federn in aufrechter Stellung erhalten. Bleiben Fäden
                              									daran hängen, so legen sie sich um.
                           
                        
                           Neuerungen an Gasspritzen.
                           Die Neuerungen an Gasspritzen, welche von C.
                                    										Schwarzenberg in München (* D. R. P. Nr. 3775 vom 16. März 1878) und von
                              										G. Becker in Deutz (* D. R. P. Nr. 3870 vom 27.
                                 									Juli 1878) herrühren, beziehen sich wie die bereits (1879 231 184 und 233 347) mitgetheilten wieder auf
                              									die Anbringung, und Entleerung der Säurebehälter. Als solcher wird von Schwarzenberg ein überall käufliches Arzneiglas (sogen.
                              									Zwölfunzenglas) angewendet, welches einfach verkorkt und versiegelt wird, nachdem
                              									man es bis zum Hals mit Säure gefüllt hat. Das Glas wird in einen dreieckigen Rahmen
                              									im Innern des Entwicklungsgefäſses gestellt; an zwei Seiten dieses Rahmens sind die
                              									Enden eines herabhängenden Kettchens befestigt, auf welches sich das Glas stützt.
                              									Auſserdem wird das letztere noch dadurch fest gehalten, daſs es zwischen zwei Seiten
                              									des Rahmens mittels einer Schraube eingeklemmt wird, welche durch eine Stopfbüchse
                              									aus dem Entwickler tritt, so daſs sie von auſsen mit Hilfe eines Handgriffes gedreht
                              									werden kann. Durch stärkeres Anziehen dieser Schraube wird im Bedarfsfalle das Glas
                              									zerdrückt. Das seitliche Festklemmen des Glases mittels der Schraube läſst immerhin
                              									die Möglichkeit zu, daſs dasselbe zur Unzeit zerdrückt wird; auch ist der Verschluſs
                              									des Säurebehälters weniger sicher. Der Kork wird bald von der Säure zerstört und der
                              									noch am Flaschenkopf haftende Siegellack kann leicht abspringen. Jedenfalls muſs
                              									eine solche Gasspritze, so lange sie nicht gebraucht wird, ruhig in aufrechter Lage
                              									erhalten werden. – G. Becker wendet als Säurebehälter
                              									ein mit der Mündung nach unten in den Entwickler eingehängtes Glasgefäſs an. Die
                              									Mündung wird verschlossen, indem das an einer oben aus dem Entwickler tretenden
                              									Spindel hängende Gefäſs mit derselben gegen ein elastisches Polster (in Blei
                              									gehüllte Gummiplatte) gedrückt wird, welches am Boden eines das Glas umhüllenden und
                              									im Entwicklungsgefäſs befestigten Metallkorbes angebracht ist. Die Spindel hängt mit
                              									einem eingedrehten Hals an einer Mütter, welche mittels eines Handgriffes gedreht
                              									wird. Hebt man mit Hilfe derselben Spindel und Glas, so wird die Mündung des
                              									letzteren frei und die Saure kann sich aus demselben in die alkalische Lösung
                              									ergieſsen. Besondere Sorgfalt ist auf das Abdichten der Spindel im Deckel des
                              									Entwicklungsgefäſses verwendet.
                           Bei der von Adolf Beyhl in München (* D. R. P. Nr. 8173
                                 									vom 27 Mai 1879) patentirten Gasspritze wird das Schwefelsäuregefäſs mittels
                              									Bleiblech verschlossen und zur Inbetriebsetzung des Apparates nicht zerbrochen,
                              									sondern aas Bleiblech wird durch eine Spitze durchgestoſsen, die durch einen
                              									Handhebel aufwärts bewegt wird. Das Glasgefäſs kann also stets von neuem benutzt
                              									werden.
                           
                        
                           Apparat zum Trocknen von Spritzenschläuchen.
                           Da im Gebrauch gewesene Spritzenschläuche an der Luft nur langsam trocknen, schlägt
                              										C. Gautsch in München (* D. R. P. Nr. 7981 vom 1.
                                 									Juli 1879) vor, das Wasser aus denselben auszudrücken. Das Schlauchmaterial soll hierdurch geschont und
                              									nach wenigen Stunden wieder verfügbar werden. Die zu diesem Zwecke angegebene
                              									Vorrichtung besteht – den bekannten Wäsche-Auswindemaschinen ganz ähnlich – aus zwei
                              									eisernen, mit Kautschuk überzogenen Walzen, wovon die untere fest in einem
                              									Bockgestell gelagert und mit einer Handkurbel drehbar ist, wogegen die obere in
                              									einem eisernen, einerseits um Zapfen drehbaren Rahmen ruht, welcher mittels einer
                              									Schraube niedergedrückt werden kann, um die Walzen so kräftig als nöthig gegen
                              									einander zu pressen.
                           
                        
                           Kremper's Syphon.
                           Um moussirende Getränke, also Sodawasser u. dgl., auch aus gewöhnlichen Flaschen mit
                              									Korkverschluſs allmählich glasweise ohne Wasser- oder Kohlensäureverlust abfüllen zu
                              									können, hat A. Kremper in Grulich, Böhmen (* D. R. P.
                                 									Nr. 6263 vom 24. Januar 1879) einen Syphon hergestellt, welcher an solchen Flaschen
                              									leicht anbringbar ist. Der Kopf desselben hat die gewöhnliche Einrichtung; doch ist
                              									in das Ventil von unten eine kräftige verzinnte Stahlnadel geschraubt und diese von
                              									einem Blechröhrchen umhüllt, welches an den Kopf entweder angelöthet oder mittels
                              									Gummiring und Ringschraube befestigt wird. Das Blechrohr ist etwas conisch, so daſs
                              									es den untern zugespitzten Theil der Nadel fast berührt, während nach oben zwischen
                              									Rohr und Nadel genügender Spielraum bleibt. Bei der Anwendung des Syphon kann
                              									deshalb die Nadelspitze und das Rohr durch den etwas vor-, aber nicht ganz
                              									durchgebohrten Kork gedrückt und in die Flasche geschoben werden, ohne daſs in das
                              									Rohr Korkstücke eindringen können. Beim Heben des Syphonventiles wird auch die Nadel
                              									so viel im Röhrchen zurückgezogen, daſs die Flaschenfüllung durch dasselbe zum
                              									Ausfluſsrohr aufsteigen kann.
                           
                        
                           Neuerungen an Zimmerventilatoren.
                           Die von Ad. Müller in Köln (* D. R. P. Nr. 7905 vom 25.
                                 									April 1879) patentirten Neuerungen bestehen im Folgenden.
                           In einer senkrechten Blechtrommel ist ein mit schrägen Blechflügeln versehenes Rad so
                              									gelagert, daſs es um seine senkrechte Spindel leicht gedreht werden kann. Gegen die
                              									unteren Flächen der Blechflügel sind mehrere Wasserstrahlen gerichtet, welche das
                              									Rad entsprechend bewegen. Die oberen Flächen der Flügel drücken in Folge dessen
                              									gegen die Luft, veranlassen somit eine entsprechende Bewegung derselben. – Ich habe
                              									an dieser Anordnung nur auszusetzen, daſs die Wasserstrahlen senkrecht auf die
                              									unteren Flächen der Flügel stoſsen sollen; die lebendige Kraft des Wassers wird
                              									offenbar besser ausgenutzt, wenn die Wasserstrahlen ohne Stoſs, vielmehr lediglich
                              									durch Druck wirken.
                           Der Erfinder will durch das Wasser ferner noch erreichen – und deshalb ist die
                              									zweckmäſsige Kraftausnutzung vielleicht unmöglich –, daſs das von den Flügeln des
                              									Rades zurück spritzende Wasser die Luft reinigen und kühlen soll, worauf dasselbe am
                              									Boden der Trommel gesammelt und von da abgeführt wird. – Wie geringwertig die
                              									erzielte Kühlung ausfällt, ist früher schon (vgl. 1879 235 1) nachgewiesen worden; die Reinigung der Luft dürfte ebenfalls nur in
                              									mangelhafter Weise zu Stande kommen.
                           Auſser der genannten Reinigung ist noch eine solche durch desinficirende Mittel
                              									vorgesehen, welche zwischen zwei Siebflächen gelegt, von der angesaugten Luft
                              									durchströmt werden sollen. Der durch das Flügelrad erzeugte Luftüberdruck dürfte
                              									indessen zu gering sein, um – auſser dem sonst vorhandenen – noch den Widerstand zu
                              									überwinden, welcher dem Durchströmen der Desinfectionsmittel entgegengesetzt
                              									wird.
                           Durch vorheriges Erwärmen des einzuspritzenden Wassers soll endlich noch eine
                              									Erwärmung der frischen Luft vermittelt werden. Derselbe Gedanke ist früher von Lacy (* 1879 231 393),
                              									freilich in anderer Weise, verwerthet.
                           Für wenige Fälle kann die gesammte Einrichtung von Werth sein., weshalb sie hier
                              									erwähnt wird.
                           
                              H. F.
                              
                           
                        
                           
                           Topographischer Spazierstock von H. Laurent in Paris.
                           Alle dem Topographen für gewöhnliche Aufnahmen erforderlichen Instrumente sind im
                              									Knopfe und Hohlräume eines Spazierstockes untergebracht. Der Knopf des Stockes
                              									besitzt einen abschraubbaren, mittels einer Kette an den Stock angehängten Deckel;
                              									nach Wegnahme desselben zeigt sich eine mit einem Theilkreis versehene Boussole und
                              									ein Diopterkreuz. Unter der Boussole befindet sich in einem besonderen Raum ein
                              									Bandmaſs, das sich mittels Federung stets selbst aufwickelt. Nach Entfernung dieses
                              									Obertheiles wird durch eine Feder ein Tintenfaſs heraufgedrückt; ein Federstiel, ein
                              									getheilter Maſsstab, welcher dazu bestimmt ist, um durch Herausziehen dem Stock die
                              									Länge von 1m geben zu können, und eine Libelle in
                              									einem andern Raum vervollständigen die Ausrüstung des Spazierstockes, für welche H. Laurent sich weitere Abänderungen oder etwa
                              									erforderliche Zuthaten vorbehält. (* D. R. P. Nr. 1910 vom 22. Januar 1878.)
                           
                        
                           Neuerungen an Objectivgläsern von Mikroskopen.
                           Um die Objectivgläser von Mikroskopen den verschiedenen Dicken der Gläser., welche
                              									das Object einschlieſsen, anzupassen, haben E. Gundlach
                              									und J. J. Bausch in Rochester sowie H. Lomb in Brooklyn (* D. R. P. Nr. 2746 vom 19. März
                                 									1878) folgende Neuerung ersonnen: Das Objectiv besteht aus 2 Linsencombinationen wie
                              									bei den gewöhnlichen Mikroskopen überhaupt; auſsen jedoch befindet sich noch eine
                              									planconvexe Linse, die ihre ebene Seite dem Objecte zukehrt. Ueber die Fassung des
                              									Objectives läſst sich eine Hülse schrauben, welche in der vorderen Seite eine von
                              									ebenen Flächen begrenzte Scheibe aus Glas (oder aus anderem durchsichtigen Material)
                              									besitzt. Zwischen der Hülse und der Objectivfassung, der vordersten Linse und der
                              									erwähnten Scheibe ist ein hohler Raum, der zum Theile mit einer Flüssigkeit von
                              									groſsem Brechungsvermögen, z.B. Glycerin, ausgefüllt ist. Durch Drehung der Hülse
                              									kann nun die Scheibe der Linse genähert oder von ihr entfernt werden und dadurch die
                              									Dicke der zwischenliegenden Flüssigkeitsschicht verringert oder vergröſsert werden;
                              									liegt die Scheibe ganz an die Linse an, so ist das Objectiv für die dicksten, das
                              									Object enthaltenden Glasschieber justirt; für dünnere muſs zur Erreichung der
                              									gröſstmöglichsten Wirkung durch Herausschrauben der Hülse die Glasscheibe von der
                              									Linse entfernt werden; die Cohäsion der Flüssigkeit einerseits, sowie die Adhäsion
                              									derselben an das Glas andererseits verhindern es, daſs eine Unterbrechung des
                              									Zusammenhanges eintreten könnte. Durch diese Einrichtung wird die geringere Dicke
                              									der Objectglasschieber ausgeglichen und das Objectiv bleibt stets gleich
                              									wirkungsvoll.
                           
                              R.
                              
                           
                        
                           Neue Kette mit Chlorkalk.
                           Bei dieser von A. Niaudet in Paris (* D. R. P. Nr. 4533
                                 									vom 17. Mai 1878) angegebenen Kette taucht die positive Elektrode, ein Zinkcylinder,
                              									in einem viereckigen Glase mit rundem Halse in eine Lösung von Kochsalz und umgibt
                              									sehr eng einen porösen Cylinder von Thon oder Pergamentpapier, von dem sie durch 4
                              									kleine senkrechte Holzstäbchen getrennt ist. Die ganze Vorrichtung wird durch zwei
                              									um das Zink gewundene Bindfaden zusammengehalten. Der Cylinder enthält eine in
                              									Kohlenstücken eingebettete Kohlenplatte, die von Chlorkalk umgeben ist. Das die
                              									Kette enthaltende Gefäſs ist mit einem mit Wachs überzogenen Deckel verschlossen,
                              									durch den die Kohle hindurchgeht. Da das Zink vom Chlorkalk nicht angegriffen wird,
                              									nutzt sich die Kette während der Oeffnung nicht ab. Die elektromotorische Kraft ist
                              									nach den Beiblättern zu den Annalen der Physik, 1880 S.
                              									67 anfangs gleich 1,6, nach einigen Monaten Ruhe gleich 1,5 Volts. Völlig ist die
                              									Polarisation nicht aufgehoben, da bei einer äuſseren Schlieſsung von 1 Ohmad die
                              									elektromotorische Kraft im Verhältniſs von 139 auf 113 in 40 Minuten sinkt. Indeſs
                              									steigt sie nach dem Oeffnen in 40 Minuten wieder auf 129 und nach 2 Stunden auf
                              									138.
                           
                        
                           
                           Zur elektrolytischen Vernickelung.
                           E. Weston in Newark (D. R. P. Nr. 6741 vom 15. December
                                 									1878) hat gefunden, daſs ein Zusatz von Borsäure die verschiedenen Nickelsalze viel
                              									geeigneter zur elektrolytischen Ausscheidung macht als sonstige Stoffe, namentlich
                              									aber die Bildung basischer Nickel Verbindungen an der Kathode verhindert.
                              									Empfehlenswerth sind namentlich 5 Th. Chlornickel und 2 Th. Borsäure, oder 2 Th.
                              									Nickelsulfat und 1 Th. Borsäure. Beide Lösungen werden noch dadurch verbessert, daſs
                              									man denselben Aetzkali, Aetznatron oder Aetzkalk zusetzt so lange, als sich der
                              									durch den Zusatz gebildete Niederschlag noch auflöst. Das aus diesen Lösungen
                              									niedergeschlagene Nickel ist in hohem Grade haftend, weich, biegsam und hämmerbar.
                              									Derartig vernickelte Metallbleche können polirt, gestanzt und in die verschiedensten
                              									Formen gebracht werden, ohne daſs der Ueberzug darunter leidet.
                           
                        
                           Amerikanische Eisenpreise der letzten 36 Jahre.
                           Nach einer Zusammenstellung der Eisenpreise von Swank im
                              										Engineer, 1879 Bd. 48 S. 446 kostete 1 Ton =
                              										1016k Roheisen in Philadelphia:
                           
                              
                                 Jahr
                                 NiedrigsterPreis
                                 HöchsterPreis
                                 Mittel
                                 
                              
                                 1842
                                        25 00 Doll.
                                         26 33 Doll.
                                          –   Doll.
                                 
                              
                                 1844
                                 24 00
                                 28 00
                                 25 75
                                 
                              
                                 1845
                                 26 50
                                 33 12
                                 29 25
                                 
                              
                                 1846
                                 26 12
                                 29 00
                                 27 87
                                 
                              
                                 1847
                                 28 00
                                 35 75
                                 30 25
                                 
                              
                                 1848
                                 24 87
                                 31 00
                                 26 50
                                 
                              
                                 1849
                                 20 00
                                 25 00
                                 22 75
                                 
                              
                                 1850
                                 20 00
                                 21 75
                                 20 87
                                 
                              
                                 1851
                                 21 00
                                 22 00
                                 21 37
                                 
                              
                                 1852
                                 20 25
                                 28 25
                                 22 62
                                 
                              
                                 1853
                                 32 75
                                 37 62
                                 36 12
                                 
                              
                                 1854
                                 32 87
                                 38 00
                                 36 87
                                 
                              
                                 1855
                                 26 12
                                 31 12
                                 27 85
                                 
                              
                                 1856
                                 26 00
                                 28 00
                                 27 12
                                 
                              
                                 1857
                                 23 50
                                 27 87
                                 26 37
                                 
                              
                                 1858
                                 21 37
                                 23 50
                                 22 25
                                 
                              
                                 1859
                                 22 75
                                 24 50
                                 23 37
                                 
                              
                                 1860
                                 22 25
                                 23 37
                                 22 75
                                 
                              
                                 1861
                                 18 62
                                 22 12
                                 20 25
                                 
                              
                                 1862
                                 20 00
                                 31 12
                                 23 87
                                 
                              
                                 1863
                                 31 75
                                 43 50
                                 35 25
                                 
                              
                                 1864
                                 43 17
                                 73 62
                                 59 27
                                 
                              
                                 1865
                                 34 00
                                 58 12
                                 46 12
                                 
                              
                                 1866
                                 41 37
                                 50 37
                                 46 87
                                 
                              
                                 1867
                                 41 00
                                 48 75
                                 44 12
                                 
                              
                                 1868
                                 36 75
                                 43 25
                                 39 25
                                 
                              
                                 1869
                                 39 50
                                 42 00
                                 40 62
                                 
                              
                                 1870
                                 31 25
                                 36 25
                                 33 25
                                 
                              
                                 1871
                                 30 50
                                 37 25
                                 35 12
                                 
                              
                                 1872
                                 37 00
                                 53 87
                                 48 87
                                 
                              
                                 1873
                                 32 50
                                 48 37
                                 42 75
                                 
                              
                                 1874
                                 24 00
                                 32 00
                                 30 25
                                 
                              
                                 1875
                                 23 50
                                 27 00
                                 25 50
                                 
                              
                                 1876
                                 21 25
                                 23 75
                                 22 25
                                 
                              
                                 1877
                                 18 00
                                 20 75
                                 18 87
                                 
                              
                                 1878
                                 16 50
                                 18 50
                                 17 62
                                 
                              
                           
                           Bemerkenswerth sind die wöchentlichen Preissteigerungen des Jahres 1879:
                           
                              
                                 Januar   1
                                 17 50 bis 18 50 Doll.
                                 Juni          4
                                 18 50 bis 19 00 Doll.
                                 
                              
                                     „       7
                                 17 50  „  18 50
                                       „       11
                                 18 50  „   19 50
                                 
                              
                                     „     14
                                 17 50  „  18 50
                                       „       18
                                 19 00  „   20 00
                                 
                              
                                     „     21
                                 17 50  „  18 50
                                       „       25
                                 19 00  „   20 00
                                 
                              
                                     „     28
                                 17 50  „  18 50
                                 Juli           2
                                 19 00  „   20 00
                                 
                              
                                 Februar 4
                                 17 50  „  18 50
                                       „        9
                                 19 00  „   20 00
                                 
                              
                                     „     11
                                 17 50  „  18 50
                                       „       16
                                 19 00  „   20 00
                                 
                              
                                     „     18
                                 17 50  „  18 50
                                       „       23
                                 19 00  „   20 00
                                 
                              
                                     „     25
                                 17 50  „  18 50
                                       „       30
                                 19 50  „   21 00
                                 
                              
                                 März     5
                                 17 50  „  18 00
                                 August      6
                                 19 50  „   21 00
                                 
                              
                                     „     12
                                 18 00         –
                                       „       13
                                 20 00  „   21 00
                                 
                              
                                     „     19
                                 18 00         –
                                       „       20
                                 21 00  „   22 00
                                 
                              
                                     „     26
                                 18 00         –
                                       „       27
                                 21 50  „   22 50
                                 
                              
                                 April     1
                                 18 00         –
                                 September 3
                                 22 50  „   23 00
                                 
                              
                                     „      8
                                 18 00  „  18 00
                                       „       10
                                 22 50  „   23 00
                                 
                              
                                     „    15
                                 18 00  „  18 50
                                       „       17
                                 25 00         –
                                 
                              
                                     „    23
                                 18 00  „  18 50
                                       „       24
                                 27 50  „   28 00
                                 
                              
                                     „    30
                                 18 50         –
                                 October     1
                                 30 00  „   31 00
                                 
                              
                                 Mai     7
                                 18 50         –
                                       „         8
                                 30 00  „   31 00
                                 
                              
                                     „    14
                                 18 50         –
                                       „       15
                                 30 00  „   31 00
                                 
                              
                                     „    21
                                 18 50         –
                                       „       22
                                 30 00  „   31 00
                                 
                              
                                     „    28
                                 18 50  „  19 00
                                       „       29
                                 29 50  „   30 50
                                 
                              
                           
                        
                           Bestimmung des Chroms und des Wolframs im Stahl.
                           Um Chrom im Eisen zu bestimmen, empfiehlt R. Schöffel in
                              									den Berichten der deutschen chemischen Gesellschaft,
                              									1879 S. 1863, zuerst den gröſsten Theil des Eisens durch Behandlung der gröblich
                              									gepulverten Legirung mit Kupferchloridchlornatrium oder Kupferchloridchlorammonium
                              									fortzuschaffen, den sämmtliches Chrom enthaltenden porösen Rückstand nun mit
                              									Salpeter und kohlensaurem Natrium aufzuschlieſsen. Die bei Gegenwart von Mangan grün
                              									gefärbte Schmelze wird so lange mit Wasser behandelt, bis der Niederschlag pulverig
                              									erscheint, wobei die etwa gebildete Mangansäure bereits zersetzt wird, und dann
                              									abfiltrirt. Diese das Chrom als Alkalichromat enthaltende Lösung kann man, wenn
                              									keine wesentlichen Mengen Kieselsäure vorhanden sind, nach vorsichtigem
                              									Neutralisiren mit Salpetersäure durch Quecksilberoxydulnitrat fällen und das Chrom
                              									auf bekannte Art bestimmen. Bei Gegenwart von Kieselsäure neutralisirt man die
                              									Schmelze mit Salzsäure, setzt etwas Alkohol hinzu, verdampft zur Trockne, löst und
                              									fällt das Chrom mit Ammoniak und etwas Schwefelammonium.
                           Enthält die Legirung mehr als 8 Proc. Chrom, so wird bei der Behandlung mit dem
                              									Kupferdoppelsalz um so weniger Eisen gelöst, je höher der Chromgehalt der Legirung
                              									ist. In diesem Falle behandelt man die Legierung zunächst mit Salzsäure, den
                              									Rückstand mit Salpeter und Soda und fügt der Schmelze die Salzsäurelösung hinzu. Die
                              									so erhaltene Lösung wird so weit neutralisirt, daſs sie noch deutlich sauer bleibt,
                              									und mit essigsaurem Natrium versetzt, wobei kein Niederschlag entstehen darf. Die
                              									nunmehr essigsaure Flüssigkeit versetzt man mit Brom, schüttelt einige Zeit um,
                              									kocht das überschüssige Brom weg und fällt das Eisen mit kohlensaurem Natrium aus;
                              									chromsaures Alkali bleibt in Lösung.
                           Es verdient noch bemerkt zu werden, daſs beim Behandeln von nur wenig Chrom
                              									enthaltendem Eisen mit Salzsäure sowohl Eisen, wie Chrom in Lösung gehen; steigt der
                              									Chromgehalt, so bleibt dann stets ein Theil des Chroms ungelöst, und zwar unter
                              									sonst gleichen Umständen um so weniger, je concentrirter die Säure und je länger die
                              									Behandlung. Bei einem Chromgehalt von etwa 30 Proc. geht durch Säure selbst bei
                              									längerer Behandlung in der Wärme kein Chrom, aber auch kein Eisen in Lösung; ebenso
                              									ist eine solche Legirung weder durch Königswasser, noch durch Brom, noch durch
                              									Kupferchlorid angreifbar.
                           
                           Zur Bestimmung des Wolframs im Stahl oder Wolframeisen wird die möglichst fein
                              									zerkleinerte Legirung ebenfalls mit den Kupferchloriddoppelsalzen behandelt, der
                              									wässerige Auszug der Schmelze mit Quecksilberoxydulnitrat gefällt. Ist Kieselsäure
                              									zugegen, so schmilzt man die Wolframsäure mit saurem schwefelsaurem Kalium, lost in
                              									Wasser und bringt die ungelöst bleibende Kieselsäure in Abzug.
                           Königswasser löst Wolframeisenlegirungen nur bei geringem Wolframgehalt, wobei ein
                              									Theil des Wolframs mit brauner Farbe in Lösung geht, ein Theil als Wolframsäure
                              									ungelöst bleibt; läſst man jedoch die Lösung 1 bis 2 Tage in verdünntem Zustand
                              									ruhig stehen, so scheidet sich alles Wolfram aus und die Flüssigkeit läſst sich dann
                              									gut filtriren. Der Rückstand wird dann so behandelt wie bei der früheren Methode.
                              									Bei hohem Wolframgehalt von 10 Proc. und darüber wird aber auch mit Königswasser
                              									nach mehrstündiger Digestion in der Wärme keine vollständige Zersetzung bewirkt; es
                              									bleibt in der Regel ein schwarzer Rückstand, gemengt mit gelber Wolframsäure,
                              									zurück. Dieser wieder nach mehrtägigem Stehen erhaltene Rückstand kann zwar ganz gut
                              									direct mit Natriumcarbonat aufgeschlossen werden; aber man glüht denselben besser
                              									vorher einige Zeit unter Luftzutritt im Tiegel, wobei eine Oxydation des schwarzen
                              									Wolframeisens stattfindet, und schlieſst ihn dann auf.
                           
                        
                           Schweflige Säure abgebende Desinfectionsmittel in fester und
                              									flüssiger Form; von R. V. Tuson in Erith, England.
                           Das pulverförmige Desinfectionsmittel wird durch Mischen eines schwefligsauren,
                              									zweifach schwefligsauren oder unterschwefligsauren Salzes mit einem salzsauren,
                              									schwefelsauren, salpetersauren oder essigsauren Eisen-, Mangan- oder Aluminiumsalz
                              									erhalten. Wird das Pulver der Atmosphäre ausgesetzt, so entwickelt sich schweflige
                              									Säure.
                           Das flüssige Desinfectionsmittel wird dadurch hergestellt, daſs man in eine Lösung
                              									eines Zink-, Eisen-, Mangan-, Aluminium- oder Kupfersalzes in Wasser, Glycerin,
                              									Weingeist, Holzessig, Methylalkohol oder Fuselöl schweflige Säure bis zur Sättigung
                              									einleitet. (D. R. P. Nr. 8545 vom 8. Juli 1879.)
                           
                        
                           Vorkommen von Jod im Guano.
                           Gelegentlich eines Aufschlieſsungsversuches im Curaçaoguano hat H. Steffens (Zeitschrift für
                                 										analytische Chemie, 1880 S. 50) die Entwicklung von Joddämpfen beobachtet,
                              									als die Hauptreaction vorüber war und die Masse eine Temperatur von 110 bis 120°
                              									angenommen hatte.
                           
                        
                           Ueber die Reaction des Ferrichlorids auf Salicylsäure,
                              									Carbolsäure, Gallussäure, Gerbsäure; von H.
                              									Hager.
                           Diese Säuren geben bekanntlich in ihrer wässerigen Lösung mit verdünnter
                              									Ferrichloridlösung eine violette Farbenreaction; jedoch ist sie bei der
                              									Carbolsäurelösung am schwächsten, auch weit geringer in ihrer Dauer. Nun gibt es
                              
                              									eine Menge Substanzen, welche durch ihre Gegenwart die Reaction theils abschwächen,
                              									theils stören und verhindern, so daſs unter Beihilfe derselben die genannten Säuren,
                              									wenn sie ungemischt vorliegen, erkannt werden können. Die Störung oder
                              									Beeinträchtigung ist eine mindere oder stärkere, je nachdem jene Stoffe in
                              									geringerer oder gröſserer Menge vertreten sind.
                           Salicylsäure. Die Reaction mit Ferrichlorid wird nicht
                              									gestört oder verhindert durch die Gegenwart von Essigsäure, Borsäure, Schwefelsäure,
                              									Salpetersäure, Salzsäure (sämmtliche Säuren im verdünnten Zustande), Kochsalz,
                              									Salpeter, Glycerin, Weingeist, Amylalkohol, Aether. Sie wird gestört oder verhindert
                              									durch Aetzalkalilösungen und Alkalicarbonatlösungen, Natronacetat, Ammonacetat,
                              									Borax, Kaliumjodid, Natronphosphat, Oxalsäure, Citronensäure, Weinsäure,
                              									Phosphorsäure, Arsensäure.
                           Carbolsäure. Die Reaction wird nicht gestört oder
                              									verhindert durch Borsäure, Kochsalz, Kalinitrat. Sie wird gestört oder verhindert
                              									durch Essigsäure, Oxalsäure, Weinsäure, Citronensäure, Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure,
                              									Phosphorsäure, Natronacetat, Ammonacetat, Borax, Natronphosphat, Glycerin,
                              									Weingeist, Amylalkohol, Aether.
                           Die Phosphorsäure wirkt sowohl bei Salicylsäure, als bei der Carbolsäure entfärbend,
                              									aber auch bei derselben Reaction der Gallusgerbsäure
                              									und der Gallussäure; während jedoch das officinelle
                              									Natronphosphat auf die Reaction bei den beiden ersteren Säuren störend wirkt,
                              									scheint es bei den beiden letzteren Säuren indifferent zu sein. Käme es auf eine
                              									vorläufige Unterscheidung der Salicylsäure von der Carbolsäure an, so wäre die
                              									Lösung reichlich mit Weingeist oder auch mit Glycerin oder verdünnter Essigsäure zu
                              									versetzen und nun mit Ferrichlorid zu prüfen. Salicylsäure würde die Reaction geben,
                              									Carbolsäure nicht. Zur Erkennung der Gegenwart von Gallusgerbsäure oder Gallussäure
                              									versetzt man die Lösung mit Natronphosphatlösung und prüft dann mit Ferrichlorid.
                              									Bei ihrer Gegenwart würde eine violette Färbung eintreten, nicht aber wenn nur
                              									Salicylsäure oder Carbolsäure vorlägen. Alle vier Säuren lassen sich aus der mit
                              									Essigsäure sauer gemachten Lösung durch Ausschütteln in Aether überführen
                              									(Gallusgerbsäure nur in Spuren). Die ätherische Lösung wird eingetrocknet, oder bis
                              									zur Beseitigung der Essigsäure abgedampft, der Rückstand in Wasser gelöst und in
                              									drei Portionen getheilt; die eine prüft man direct mit Ferrichlorid, die andere nach
                              									der Verdünnung mit Weingeist, die dritte nach der Verdünnung mit
                              									Natronphosphatlösung. Andere Reactionen zur Unterscheidung der vier herangezogenen
                              									Säuren sind bekannt und ist nur noch daran zu erinnern, daſs die von Lex und Salkowski
                              									angegebene Reaction des Phenols mit Hypochlorid und Ammoniak auch durch Bromwasser
                              									erlangt werden kann; es fällt als Tribromophenol. Wenn man die Lösung einer der
                              									genannten Säuren mit Aetzammon im Ueberschusse versetzt, so bleiben die der
                              									Salicylsäure und der Carbolsäure farblos, die der Gerbsäure und Gallussäure färben
                              									sich aber dunkel gelbroth. Setzt man nun Bromwasser hinzu, so bleibt die Lösung der
                              									Salicylsäure farblos, die der Carbolsäure wird im Verlaufe mehrerer Augenblicke
                              									blau, die der Gerbsäure und Gallussäure behalten ihre gelbrothe Farbe. (Nach dem Chemischen Centralblatt, 1879 S. 823.)
                           
                        
                           Zur Analyse der Superphosphate.
                           Ueber die Bestimmung der im Wasser löslichen Phosphorsäure haben Wein, Rösch und J. Lehmann
                              										(Liebig's Annalen, 1879 Bd. 198 S. 300) umfassende
                              									Versuche gemacht, aus denen hervorgeht, daſs die zweistündige Digestion von 208
                              									Superphosphat mit 1l Wasser bessere Resultate gibt
                              									als das Auswaschen, und daſs kein Grund vorliegt, von dem jetzt üblichen Verfahren
                              
                              									der Digestion abzugehen (vgl. 1879 232 363).
                           W. Johnson und H. Jenkins
                              										(Chemical News, 1879 Bd. 40 S. 39) lösen etwa 1g des zu untersuchenden Phosphates in Salzsäure,
                              									neutralisiren annähernd mit Ammoniak, fügen Ammoniumtartrat hinzu, so daſs die
                              									schwach alkalische Flüssigkeit klar bleibt und füllen mit Magnesiamischung. Der mit
                              									gleichen Theilen Alkohol und Wasser ausgewaschene Niederschlag wird unter
                              									Zuhilfenahme von Cochenilletinctur mit Normaloxalsäure titrirt; ein Molecül
                              									Ammoniummagnesiumphosphat soll genau 2 Molecüle Chlorwasserstoff neutralisiren.
                           
                        
                           Ueber die Pentathionsäure.
                           W. Spring führt in Liebig's
                                 										Annalen, 1879 Bd. 199 S. 97 aus, daſs der bisher als Pentathionsäure
                              									bezeichnete Körper lediglich Tetrathionsäure sei, daſs namentlich bei der Einwirkung
                              									von Schwefligsäure auf Schwefelwasserstoff keine Pentathionsäure entstehe (vgl. Stingl und Morawski 1879
                              										234 134). – Dagegen hält F.
                                 										Keſsler (daselbst Bd. 200 S. 256) diesen Schluſs für verfrüht und die
                              									Existenz der Pentathionsäure mindestens für sehr wahrscheinlich.
                           
                        
                           Vanadingehalt des käuflichen Aetznatrons.
                           Rammelsberg (Journal für
                                 										praktische Chemie, 1865 Bd. 94 S. 237) hat bekanntlich das Vorkommen von
                              									Vanadin in manchen Sodarohlaugen nachgewiesen und das Auftreten Vanadinsäure und Phosphorsäure haltiger
                              									gelber und rother Krystalle in der auskrystallisirenden Soda beobachtet. Ich habe
                              									nun in einem käuflichen Aetznatron ebenfalls einen Vanadingehalt nachgewiesen der
                              									mit den angeführten Beobachtungen im Zusammenhange stehen dürfte. Leitet man in eine
                              									wässerige Lösung eines solchen Aetznatrons Schwefelwasserstoff bis zur
                              									Uebersättigung ein, so färbt sich die Flüssigkeit schlieſslich durch das gebildete
                              									Sulfovanadat stark kirschroth, eine bekanntlich für Vanadin charakteristische und
                              									nach Engelbach (Annalen der
                                 										Chemie, 1865 Bd. 135 S. 125) auch empfindliche Reaction.
                           Ed. Donath.
                           
                        
                           Zur Bestimmung des Glycerins im Biere.
                           Für dunkle Biere gibt V. Grieſsmayer im Bierbrauer, 1880 S. 61 folgendes abgeändertes Verfahren
                              									zur Bestimmung des Glycerins an (vgl. 1878 228 52):
                              										100cc Bier werden mit 5g Magnesiahydrat im Wasserbade vorsichtig bei etwa
                              									75° abgedampft. Bevor der Rückstand völlig trocken ist, wird er mit 50cc absolutem Alkohol verrieben, dieser abfiltrirt
                              									und der Rückstand nochmals mit 50cc Alkohol
                              									ausgewaschen. Das Filtrat wird mit dem 3,5fachen Volumen absoluten Aether versetzt,
                              									so daſs sich Maltose und Parapepton ausscheiden; dann läſst man das Filtrat etwa 12
                              									Stunden zur Verdunstung des Aethers stehen. Die zurückbleibende alkoholische Lösung
                              									bringt man in eine gewogene Glasschale, verdunstet auf dem Wasserbade zum Syrup und
                              									läſst dann im luftverdünnten Räume 12 bis 24 Stunden trocknen. Der Rückstand wird
                              									mit etwa 20cc absolutem Alkohol ausgezogen, die
                              									vom abgeschiedenen Cholestearin, Malzfett u. dgl. abfiltrirte Lösung nebst den zum
                              									Nachwaschen verwendeten 10cc absoluten Alkohol auf
                              									dem Wasserbade eingedampft, unter der Luftpumpe getrocknet und als Glycerin
                              									gewogen.
                           Für helle, an Parapepton arme Biere nimmt man die mit Magnesiahydrat eingedickte
                              									Masse mit absolutem Alkohol auf, filtrirt, dampft das Filtrat zum Syrup ein,
                              									trocknet unter der Luftpumpe, setzt nun eine Mischung von 1 Th. absoluten Alkohol
                              									und 1 Th. Aether zu, rührt heftig mit dem Glasstabe um, filtrirt durch ein ganz
                              									kleines Filter, wäscht mit der gleichen Mischung nach, dampft sorgsam ein und
                              									beendet den Proceſs unter der Luftpumpe.
                           
                        
                           Schwarze Holzbeize.
                           Nach R. Godeffroy (Wochenschrift
                                 										des niederösterreichischen Gewerbevereines, 1880 S. 31) bestreicht man das
                              									Holz zunächst mit einer Lösung von salzsaurem Anilin und Kupferchlorid, dann nach
                              									dem Trocknen sofort mit einer Lösung von chromsaurem Kali. Nach kurzer Zeit ist das
                              									Holz tief schwarz. Diese Beize soll dem Licht, ja selbst dem Bleichkalk
                              									widerstehen.
                           
                        
                           Herstellung von Zinkoxyd.
                           E. A. Parnell in Swansea (D. R. P. Nr. 8182 vom 15. Juli
                                 									1879) mischt 12 Th. Zinkvitriol mit 1 Th. Holzkohle und erhitzt das Gemisch in,
                              									einer irdenen oder guſseisernen Retorte oder einem Muffelofen auf Dunkelrothglut.
                              									Schwefligsäure, Schwefelsäure und Kohlenoxyd entweichen, Zinkoxyd bleibt zurück.
                              									Letzteres wird durch Auswaschen von nicht zersetztem Zinkvitriol befreit und kann
                              									nach dem Trocknen als Zinkweiſs verwendet werden.
                           Ist das Zinkoxyd zur Zinkgewinnung bestimmt, so kann die rohe Vitriollösung genommen
                              									werden, welche durch Auslaugen gerösteter Zinkerze gewonnen ist. 10 Th. dieses
                              									Zinkvitrioles mischt man mit 1 Th. Kohle, oder 12 Th. Vitriol mit 5 Th. Zinkblende;
                              									auch in diesem Falle bleibt Zinkoxyd zurück, während Schwefligsäure entweicht,
                              									welche entsprechend verwerthet werden kann (vgl. * 1880 235 219).