| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, Miszellen, S. 165 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Taucherarbeiten bei Herstellung von Leitungen unter
                              									Wasser.
                           Einer vom Bauunternehmer H. Grüner in München
                              									mitgetheilten Notiz über das Verlegen gröſserer Rohrstränge unter Wasser entnehmen
                              									wir, daſs diese Methode sich jeder andern gegenüber durch gröſsere Billigkeit und
                              									Sicherheit auszeichnet. Erstere wird durch die Ersparung von Spundwänden und
                              									Arbeitsbrücken, sowie durch die Verwendbarkeit guſseiserner Röhren, letztere durch
                              									die fortwährende Controle bedingt, welcher der Strang beim Verlegen unterliegt; auch
                              									fällt als Vortheil dieser Methode ins Gewicht, daſs die Schifffahrt keine Störung
                              									erleidet und Hochwasser höchstens die Arbeiten unterbrechen, aber keinen Schaden
                              									anrichten kann.
                           Bei den Kreuzungen der Donau und des Regenflusses bei Regensburg vermochte der
                              									Taucher in der Tagesschicht 1,33 bis 2m Rohre von
                              									480 bezieh. 350mm lichtem Durchmesser zu verlegen.
                              									Die höchste Taucherleistung weist die Verlegung des 708m langen Saugstranges der Augsburger Wasserleitung auf, welche im
                              									Grundwasser des Siebentischwaldes bei Augsburg vorgenommen wurde, hier wurden in
                              									einer Tagesschiche des Tauchers 6m,74 Rohrleitung
                              									von 600mm lichtem Durchmesser verlegt. Die übrige
                              									Mannschaft war für diese Leistung mit etwa 8 Tagesschichten zu veranschlagen.
                           
                        
                           
                           Eine elementare Erweiterung eines archimedischen Satzes; von
                              									H. Haedicke, Lehrer an der kgl. Fachschule zu Hagen.
                           Auf älteren Grabdenkmälern und sonstigen Erinnerungstafeln ähnlicher Art findet man
                              									zuweilen eine geometrische Figur, welche einen geraden Kreiscylinder mit
                              									eingeschriebener Kugel und entsprechendem Kegel darstellt. Diese Figur wird
                              									bekanntlich dem Archimedes zugeschrieben, welcher
                              									zuerst das Volumenverhältniſs dieser 3 Körper als 3 : 2 : 1 unter der Voraussetzung
                              
                              									aufgestellt haben soll, daſs die Höhe des Cylinders gleich dem Durchmesser der Basis
                              									sei.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 237, S. 165
                              
                           Dieses so einfache Verhältniſs ist nun einer interessanten Erweiterung fähig, ohne an
                              									Einfachheit einzubüſsen. Zeichnet man nämlich ein Rotationsparaboloid hinein, dessen
                              									Achse mit der des Cylinders zusammenfällt, so ergibt sich, wenn wir die Höhe des
                              									letzteren, also auch den Durchmesser seiner Basis = a
                              									nennen, für den Inhalt der rotirenden Parabelfläche F1 = ⅓ a2. Da nun der Abstand des Schwerpunktes dieser
                              									Fläche von der Drehachse z1 = 3/16
                              									a, so ergibt sich der Inhalt des Rotationsparaboloides
                              									nach der Guldinischen Regel zu:
                           
                              
                                 V1 = 2 × 3/16
                                    											a π × ⅓ a2
                                 = ⅛ π a3.
                                 
                              
                                 Da nun der Inhalt des Kegels
                                 = 1/12
                                    											π a3,
                                 
                              
                                 der der Kugel (bezieh. halben Ellipsoide)
                                 = ⅙ π a3,
                                 
                              
                                 und der des Cylinders
                                 = ¼ π a3,
                                 
                              
                           so folgt für die genannten Körper der Reihe nach das
                              									Verhältniſs:
                           ⅛ : 1/12 : ⅙ : ¼ = 3 : 2 : 4 : 6
                           oder, das Paraboloid zwischen Kegel und Kugel
                              									eingeschaltet:
                           2 : 3 : 4 : 6.
                           Es handelt sich nun darum, einen einfachen Körper zu finden, welcher mit seinem
                              									Volumen die Einheit vorstellen kann, also halb so groſs wie der Kegel bei gleicher
                              									Grundfläche und Höhe ist. Offenbar muſs derselbe eingezogene Seiten haben, und es
                              									ergibt nun eine einfache Betrachtung, daſs die gewöhnliche Parabel auch diese
                              									Aufgabe zu erfüllen im Stande ist. Läſst man nämlich denjenigen Theil der Fläche
                              									eines halben Quadrates, welchen die oben zur Bildung des Rotationsparaboloides
                              									benutzte Fläche übrig läſst, um seine längere Seite rotiren, so entsteht ein Körper,
                              									welchen ich die „parabolische Pfeilspitze“ nennen möchte.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 237, S. 165
                              
                           Die Lage des Schwerpunktes findet sich aus der Nachbarfläche
                              									einfach durch Benutzung des bekannten Satzes, daſs die Summe der Momente der Theile
                              									gleich ist dem Momente des Ganzen. Bezeichnen wir daher die ganze Fläche mit F, die rotirende mit F2 und den Abstand ihres Schwerpunktes mit z2, so ist, wenn F1 und z1 die entsprechenden
                              									Gröſsen der gröſseren Hälfte bedeuten: F2
                              									z2
                              									+ F1
                              									z1 = Fz oder, da F2 = ⅙ a2, F1 = ⅓ a2, z1 = ½ a - 3/16
                              									a = 5/16
                              									a, ferner F = ½ a2 und z = ¼ a:
                           ⅙ a2z2 + ⅓ a2 × 5/16
                              									a = ½ a2 × ¼ a oder z2 = ⅛ a.
                           Hieraus folgt das gesuchte Volumen V2 = ⅙ a2 × 2 × ⅛ aπ = 1/24
                              									πa3. Wir erhalten
                              									also das Verhältniſs:
                           
                              
                                 Pfeilspitze
                                 :
                                 Kegel
                                 :
                                 Paraboloid
                                 :
                                 Kugel
                                 :
                                 Cylinder
                                 
                              
                                 1/24
                                 :
                                 1/12
                                 :
                                 ⅛
                                 :
                                 ⅙
                                 :
                                 ¼
                                 
                              
                                 oder 1
                                 :
                                 2
                                 :
                                 3
                                 :
                                 4
                                 :
                                 6.
                                 
                              
                           Die Stelle Nr. 5 auszufüllen, ist mir nicht gelungen. Dagegen hat später Hr. Dr. Holzmüller, Director der hiesigen Gewerbschule, durch
                              									Mittheilung des Obigen auf diese Verhältnisse aufmerksam gemacht, eine ganze Gruppe
                              									von Parabeln untersucht, welche – um ihre
                                 										Scheiteltangente rotirend – ähnliche Körper bilden, und gefunden, daſs bei
                              									dieser Rotationsart die Parabel ½ter Ordnung die gesuchte Stelle einzunehmen im
                              									Stande ist. Damit würde dann das Verhältniſs erfüllt sein: 1 : 2 : 3 : 4 : 5 :
                              									6.
                           
                        
                           
                           G. A. Newton's Dampfkrahn.
                           Die nach G. A. Newton's englischem Patente von J. H. Wilson und Comp. in Liverpool ausgeführte, im Engineering, 1880 Bd. 29 * S. 299 erläuterte
                              									Construction besteht in einem Säulenlaufkrahn, mit Längs-, Quer- und Hebbewegung.
                              									Als Kraftquelle dient ein Dampfkessel, welcher auf einem kleinen Wagengestell ruht,
                              									das sich auf den Hauptträgern der Quere nach auf Schienen bewegt und welches
                              									auſserdem die Dampfmaschine, die Kohlen- und Wasservorräthe sowie die Windetrommel
                              									trägt. Der directe Antrieb der Windetrommel bewirkt die Hebung der Last, die
                              									Bewegung der Treibräder des Wagens, deren Querbewegung, während die Längsbewegung
                              									des ganzen Krahnes dadurch bewirkt wird, daſs die Laufräder der Krahnträger durch
                              									Zahnradübersetzung mit einer quergelagerten Welle verbunden sind, deren
                              									Antriebstirnrad auf einem Schlitz gleitet und von dem Kesselwagen mitgenommen
                              									wird.
                           In der bisherigen Anordnung derartiger Krahne findet die Bewegung des letzteren
                              									Stirnrades, sowie der Windetrommel und der Laufräder des Kesselwagens durch eine
                              									einzige Dampfmaschine statt, welche durch Kegelräder und auslösbare Kupplungen ihre
                              									Arbeit je nach Einstellung auf den einen oder anderen Bewegungsmechanismus
                              									übertragen kann. Bei Newton's Laufkrahn dagegen ist für
                              									jede einzelne Bewegung eine eigene zweicylindrige Dampfmaschine angeordnet, von
                              									denen die eine mittels doppelten Stirnradvorgeleges die Windetrommel, eine zweite
                              									mittels des auf ihrer Kurbelwelle aufgekeilten Stirnrades das Antriebrad der
                              									Längsbewegungswelle in Drehung setzt und die Querbewegung endlich durch directen
                              									Antrieb der einen Laufachse des Kesselwagens erfolgt, welche zu diesem Behufe, wie
                              									bei einer Locomotive mit Innencylindern, ausgekröpft ist. Diese neue Anordnung,
                              									obwohl sie theurer wie das Einmaschinen-System ausfällt, bietet neben dem groſsen
                              									Vortheile des directen Antriebes die Möglichkeit, alle drei Bewegungen gleichzeitig
                              									vornehmen zu können.
                           
                              Fr.
                              
                           
                        
                           Boyd's Abstellvorrichtung für Spul- und Zwirnmaschinen bei
                              									Fadenbruch.
                           Die von S. Boyd in Glasgow construirte
                              									Ausrückvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daſs jeder einzelne Gang für sich bei
                              									Bruch irgend eines der zu zwirnenden Fäden abgestellt wird. Jeder Faden ist durch
                              									einen Fühlhebel geführt, welcher bei dem Fehlen des Fadens umschlägt, wodurch die
                              									Lieferung unterbrochen und Spindel mit Spule still gestellt wird. Um die Lieferung
                              									leicht unterbrechen zu können, hat Boyd den Antrieb in
                              									die Obercylinder verlegt; die Untercylinder sind in Hebeln gelagert und werden durch
                              									Gewichtshebel angedrückt. Sobald einer der Fühlhebel umschlägt, fällt der
                              									Untercylinder ein Stück nieder. Diese Bewegung wird gleichzeitig benutzt, um die
                              
                              									Spindelschnur von der auf der Spindel festsitzenden Scheibe auf eine darunter
                              									befindliche Losscheibe zu verlegen. In der Quelle (Textile
                                 										Manufacturer, 1879 * S. 392) wird angegeben, daſs die Abstellung sehr rasch
                              									vor sich geht. Bei einem für 4-drähtigen Zwirn eingerichteten Stuhl, auf welchem
                              									während der Beobachtung 3-drähtiger Zwirn hergestellt wurde und der mit einer
                              									Geschwindigkeit von mehr als 1m,525 in 1 Secunde
                              									lief, ging das gebrochene Ende niemals weiter als 450 bis 500mm über den Fühlhebel hinaus. Dasselbe geschah,
                              									wenn eine der vorgelegten Spulen leer lief.
                           
                        
                           Maillon für Webschäfte.
                           F. Tiedtke in Peitz (* D. R. P. Kl. 86 Nr. 9164 vom 7.
                                 									October 1879) sucht das Aufsetzen der Kettenfäden auf die Zeugringel vollständig zu
                              									beseitigen durch das nebenstehend dargestellte Maillon. Die Helfenfäden I und II sind jeder aus
                              									einem Stück, so daſs das Verknüpfen der Unterlitze und der Oberlitze mit dem Ringel
                              									nicht mehr nöthig ist und ebenso das Verdrehen des Auges kaum mehr zu befürchten
                              									ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 237, S. 166
                              
                           
                        
                           
                           Bachmann's Losscheiben-Schmierapparat.
                           Wie Millet (1877 226 * 467)
                              									und Saurel (1879 231 * 13)
                              									will nun auch A. H. C. Bachmann in Linden vor Hannover
                              										(Praktischer Maschinenconstructeur, 1880 * S. 151)
                              									Losscheiben mit selbstthätigen Schmierapparaten versehen, bei welchen die Fliehkraft
                              									auf einen kleinen, in der Schmierbüchse sich bewegenden Kolben wirkt, welcher dann
                              									das Oel zum Austritt zwingt. Der Kolben ist bei dem neuen Apparat mittels eines
                              									Lederstulpens gedichtet; eine besondere Luftzuführung unter demselben ist nicht
                              									vorgesehen. Während Saurel den Oelverbrauch durch diese
                              									Luftzuführung reguliren will, bringt Bachmann zum Zweck
                              									der Aenderung der ausflieſsenden Oelmenge einen kleinen Regulirhahn im Schmierrohr
                              									des Apparates an.
                           
                        
                           Herstellung gebogener Thonröhren.
                           Ludw. Rohrmann in Krauschwitz bei Muskau O.-L. (* D. R.
                                 									P. Kl. 80 Nr. 9513 vom 3. Mai 1879) will schraubenförmig gebogene Thonröhren dadurch
                              									herstellen, daſs der Kern des Rohrmundstückes aus der Mitte der Mundstücköffnung
                              									verschoben wird. (Vgl. Th. Stevenson 1877 223 * 50.)
                           
                        
                           Herausnehmbare Heizcylinder für Zimmeröfen.
                           Seit vielen Jahren ist in Osnabrück und Umgegend der sogen. „Piesberger Ofen“
                              									im Gebrauch. Derselbe besteht aus einem Blechmantel nebst Untersatz, auf welchen
                              									letzteren ein Blecheimer gesetzt wird, der auſserhalb des zu beheizenden Raumes mit
                              									Brennstoff gefüllt war. Nach dem Verbrauch des Eimerinhaltes wird ein anderer mit
                              									Kohlen gefüllter, übrigens so gestalteter Eimer eingesetzt, daſs derselbe an den
                              									betreffenden Ort paſst.
                           Im J. 1877 stellten in Cassel F. und J. Röbbelen aus
                              									Dresden ähnliche, jedoch etwas vervollkommnete Oefen aus (vgl. 1877 226 * 4); im J. 1878 führte Hauber (Bayerisches Industrie- und Gewerbeblatt, 1879 * S. 187) ähnliche
                              									Oefen aus, welche, nach unserer Quelle, demselben in Bezug auf die Verwendung
                              									derselben auch patentirt sein soll.
                           Vom 16. September 1879 ab ist endlich von Karl Wittmann
                              									in Bad Ems (* D. R. P. Kl. 36 Nr. 9035) der „Herausnehmbare Heizcylinder für
                                 										Zimmeröfen“ patentirt worden, welcher keinen Unterschied von der
                              									ursprünglichen Piesberger Construction erkennen läſst. Patentansprüche sind nicht genannt.
                           
                              H. F.
                              
                           
                        
                           Ueber den Kohlensäuregehalt der Schulluft.
                           R. Nichols hat nach einem gef. eingesendeten Bericht vom
                              									23. März 1880 in verschiedenen Schulen Bostons 9,4 bis 23,9 Th. Kohlensäure (auf
                              									10000) gefunden. In den Schulen von Michigan wurden 7,3 bis 37,5 und in New-York 9,7
                              									bis 35,7 Th. Kohlensäure nachgewiesen.
                           A. Schottky (Zeitschrift für Biologie, 1879 S. 549) fand
                              									in den Schulen von Breslau meist 20 bis 30 Th. Kohlensäure; wurden aber bei
                              									Ofenheizung Thüren und Fenster geschlossen gehalten, so stieg der Kohlensäuregehalt
                              									sogar.
                           Ferner fand N. T. Lupton (Chemical News, 1879 Bd. 40 S.
                              									180) in der Luft der öffentlichen Schulen von Nashville, Tenessee 9,1 bis 32,4 Th.
                              									Kohlensäure, so daſs in dieser Beziehung die deutschen Schulen nicht besser sind als
                              									die amerikanischen.
                           
                        
                           Einfluſs der Erdwärme auf die Ausführbarkeit von
                              									Hochgebirgstunneln.
                           Um festzustellen, in welcher Abhängigkeit unter den Verhältnissen des Gotthardtunnels
                              									die Körperwärme zur Lufttemperatur und Arbeitsanstrengung steht, hat F. M. Stapff (Archiv für Physiologie, 1879
                              									Supplementheft S. 72) zahlreiche Versuche angestellt, denen wir folgende Angaben
                              									entnehmen.
                           Auf der Göschener Seite kamen einschlieſslich der Lampen und Zugthiere auf den Mann 127cbm,7 Arbeitsraum und in 24 Stunden 121cbm frische Luft von 25° mit 0cbm,2 Sprenggasen; 1950m vom Nordportal enthielt die Luft 20.05 Proc.
                              									Sauerstoff und 0,96 Proc. Kohlensäure, ferner 1cbm
                              										375mg Staub 5 die relative Feuchtigkeit
                              									schwankte zwischen 97 und 100 Proc. Auf der anderen Seite kamen auf den Mann 74cbm,8 Arbeitsraum, täglich 105cbm,4 frische Luft von 28° und 0cbm,1 Sprenggase; 1460m vom Eingang enthielt die Luft 20,18 Proc. Sauerstoff und 0,30 Proc.
                              									Kohlensäure und in 1cbm 873mg Staub. Die Feuchtigkeit betrug 93,2 bis 100
                              									Proc. Danach verhielt sich die Luftgüte von Göschenen zu der von Airolo wie 1,345 :
                              									1.
                           Als Anstrengung nimmt Stapff das Verhältniſs einer
                              									bestimmten geleisteten Arbeit zu einem mittleren normalen gleichzeitigen
                              									Arbeitsquantum an, welches er bei seinem Körpergewicht von 67k auf minutlich 630mk,8 berechnet, und zwar wurde die Arbeit nach der in einer gewissen Zeit
                              									gehend zurückgelegten Wegstrecke bestimmt, für 1505m bei 16m Steigung in 27 Minuten z.B. zu
                              									1,24.
                           Nimmt man nun an, daſs die Erhöhung ϑ der Körperwärme im
                              									geraden Verhältniſs steigt mit der Differenz Δ zwischen
                              									der Lufttemperatur und derjenigen, bei welcher die normale Körperwärme bestimmt
                              									wurde, und ferner mit der Anstrengung η, so ergeben die
                              									Beobachtungen für die Göschener Seite ϑ = 0,0642 Δ + 0,2497 η und für die
                              									Airoleser Seite ϑ = 0,0885 Δ + 0,2295 η. Die durch Anstrengung verursachte Erhöhung der
                              									Eigenwärme ist demnach trotz der verschiedenen Luftbeschaffenheit fast dieselbe, die
                              									von der Temperatur und Beschaffenheit der Luft abhängige Zunahme der Eigenwärme
                              									verhält sich dagegen, dem Luftgüteverhältniſs (0,743) entsprechend, wie 1 : 0,725.
                              									Die Zunahme der Eigenwärme durch Erhöhung der äuſseren Temperatur steht demnach im
                              									umgekehrten Verhältniſs zur Güte der umgebenden Luft. Der Mittelwerth der
                              									Anstrengung beim Eingehen in den Tunnel zu Göschenen betrug 1,142 und beim
                              									Herausgehen 0,972, die Anstrengung in der Göschener Tunnelatmosphäre also überhaupt
                              									1,057; dagegen für Airolo beim Eingehen 0,827, beim Ausgehen 0,654, überhaupt 0,741.
                              									Andererseits betrug die Erhöhung der Eigenwärme zu Göschenen beim Eingehen im Mittel
                              									1,06°, beim Ausgehen 1,02°, überhaupt 1,04°; zu Airolo beim Eingehen im Mittel
                              									1,49°, beim Ausgehen 1,68°, überhaupt 1,59°. Die Anstrengung, womit man gemächlich
                              									(und ohne äuſseren Zwang) körperlich arbeitet, verhält sich demnach nahezu umgekehrt
                              									wie die gleichzeitige Erhöhung der Eigenwärme über die normale. Die Körperwärme wird
                              									hiernach schon dadurch zu einem gewissen Grade regulirt, daſs man, falls nicht
                              									besondere Ursachen Ueberanstrengung bedingen, sich instinctmäſsig desto weniger
                              									körperlich anstrengt, je mehr die Eigenwärme durch Temperatur und Beschaffenheit der
                              									umgebenden Luft an und für sich gesteigert ist. Hiernach wird die Faulheit der
                              									Südländer physiologisch begründet.
                           Die Anstrengung eines Tunnelarbeiters schätzt Stapff auf
                              									durchschnittlich η = 2, während vorübergehend auch wohl
                              									Anstrengungen von η = 4 vorkommen können. Bei der
                              									Anstrengung η = 2 beträgt nun die Lufttemperatur, bei
                              									welcher die Eigenwärme auf die höchst zulässige Temperatur von 40° steigt, in
                              									Göschenen 45,7° und in Airolo 37,7°, bei der Anstrengung 1 dagegen 49,6 und 40,2°,
                              									für η = 4 aber nur 38,0 und 32,5°.
                           Es ist noch bemerkenswerth, daſs nach den Beobachtungen im Gotthardtunnel die
                              									Isothermen unter Ebenen und Thälern sich einander nähern, unter Bergspitzen dagegen
                              									aus einander rücken. Unter einem Terrain, dessen Oberfläche von regelmäſsig an
                              									einander gereihten, gleich hohen und weiten Bergsätteln und Thalmulden gebildet
                              									wird, muſs deshalb in gewisser Tiefe eine horizontale Isothermenebene liegen. Ist
                              									die Oberfläche unregelmäſsig, so treten an Stelle dieser Horizontalisotherme viele
                              									solcher für je kurze Strecken der Oberfläche, welche in verschiedenen Tiefen liegen
                              									und ungleiche Temperaturstufen bezeichnen. Da in einer gewissen Tiefe des Erdinnern
                              									alle Isothermenflächen unter sich parallel und mit der Erdkugelfläche concentrisch
                              									verlaufen, was aber mit den Isothermen im Inneren der Gebirge nicht der Fall ist, so
                              									folgt, daſs die Wärmezunahmegradienten in verschiedenen Tiefen selbst derselben
                              									Verticalen nothwendig verschieden sein müssen und dies nicht nur bis zur ersten
                              									localen Horizontalisothermenfläche, sondern weiter hinab bis zur ersten generellen, der
                              									Erdkrümmung folgenden. Dieser Satz dürfte manche Widersprüche lösen, welche
                              									bisherige Temperaturbeobachtungen im Erdinneren zeigen. Für praktische Zwecke genügt
                              									wohl der Gotthard-Coefficient von 0,0207.
                           
                        
                           Unterseekabel der Privatgesellschaften.
                           Lewis Wells hat soeben eine lehrreiche Zusammenstellung
                              									über die Anlagekapitale, Erträgnisse und Ausdehnung aller der
                              									Unterseekabel-Gesellschaften veröffentlicht, welche ihren Sitz in London haben, d.h.
                              									also fast aller Unterseekabel-Gesellschaften überhaupt. Die Zusammenstellung
                              									erstreckt sich auf 17 Gesellschaften. Das Anlagekapital derselben beläuft sich auf
                              									25 344 544 Pfd. St., ihr Reservefond auf 1 645 903 Pfd. St., die Gesammtlänge der
                              									Kabel auf 65 455 Seemeilen. An der Spitze steht die Eastern
                                 										Company mit 16 325 Meilen Kabel, dann kommt die Anglo-American Company mit 12 272 Meilen. Die Dividenden liegen bei den
                              									meisten Gesellschaffen zwischen 5 und 6 Proc; drei Gesellschaften geben unter 5
                              									Proc. und vier gar keine Dividende. Die Submarine
                                 										Company gibt 18 Proc.; auf sie folgt die Great
                                 										Northern Company mit nur 6⅜ Proc.
                           
                        
                           Kosten der elektrischen Beleuchtung in Blackpool.
                           In dem englischen Seebade Blackpool wird seit 18. September 1879 die groſse Promenade
                              									von etwa 850m Länge und 120m Breite mittels 6 groſser Siemens'scher Lampen
                              									beleuchtet. 4 Lampen auf der Promenade sind je 100m von einander entfernt und 2 Lampen am Hafendamm etwa 120m vom Ufer. Alle Laternen sind in einer Höhe von
                              										17m über dem Boden angebracht. In einem
                              									soliden Holzgebäude, etwa 120m von der Promenade
                              									entfernt, ist eine 16e-Dampfmaschine mit 7
                              									elektrischen Maschinen (1 in Vorrath) aufgestellt.
                           Ein eingehenderer Bericht über Anlage und Unterhaltungskosten (vgl. 1879 231 553), letztere nach 3monatlichem Betrieb, ist von W. Chew im Engineering,
                              									1880 Bd. 29 S. 312 veröffentlicht.
                           Die Kosten der Anlage belaufen sich im Ganzen auf etwa
                              									55 900 M., oder für die Lampe auf rund 9300 M.; darin sind enthalten: für zwei 16e-Maschinen und Kessel 11960 M., für 7
                              									Siemens-Maschinen 16 000 M., für 7 Siemens-Lampen und 6 Glaslaternen nebst Zubehör
                              									4300 M., für 8050m Leitungsdraht 11120 M., für das
                              									Maschinenhaus 4000 M.
                           Die Lampen brennen jährlich 240 Nächte zu 5 Stunden, mithin 1200 Stunden. Die Beleuchtungskosten für die Stunde sind folgendermaſsen
                              									angegeben:
                           
                              
                                 Zinsen und Amortisation für die Anlage
                                 35
                                 Pf.
                                 
                              
                                 Unterhaltung und Betrieb der Dampfmaschinenanlage
                                 77 
                                 „
                                 
                              
                                 Betrieb und Unterhalt der Lichtmaschinen, Leitungen und
                                    											Lampen
                                 70 
                                 „
                                 
                              
                                 Für Kohlenstifte
                                 23 
                                 „
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––
                                 
                              
                                 
                                 205
                                 Pf.
                                 
                              
                           Chew stellt auch eine vergleichende Berechnung auf für
                              									die elektrische Beleuchtung mit Jablochkoff'schen Kerzen, wie sie sich in Westgate
                              									mit 6 elektrischen Kerzen und in London am Themsequai mit 20 Kerzen ergeben hat.
                              									Hiernach kostete die Anlage für eine Jablochkoff'sche Kerze in Westgate 3666, in
                              									London 2000 M. und der Betrieb bei jährlich 1000 bis 1200 Brennstunden in Westgate
                              									1,20 und in London 0,69 M.
                           
                        
                           Ueber die Verbrennungsproducte des Leuchtgases.
                           Entgegen der gewöhnlichen Annahme, daſs beim Brennen einer Leuchtgasflamme Ozon
                              									gebildet werde (vgl. 1874 213 * 130), zeigt L. T. Wright (Chemical News, 1880 Bd. 41 S. 169), daſs
                              									die dabei beobachtete Bläuung von Jodkaliumstärkepapier von Salpetrigsäure herrühre,
                              									die beim Verbrennen von Ammoniak haltigem Leuchtgas entsteht.
                           
                        
                           Zur Kenntniſs des Holzöles.
                           A. Atterberg (Berichte der deutschen chemischen
                                 										Gesellschaft, 1880 S. 879) hat in dem bei der trocknen Destillation des
                              									kienigen Fichtenholzes gewonnenen Holzöl auſser den beiden Terpenen, Australen und
                              									Sylvestren, noch Furfuran oder Tetraphenol, welches bei 32° siedet und einen bei 63°
                              									siedenden Körper, Sylvan C5H6O, nachgewiesen. Die über 65° siedenden Antheile
                              									des Holzölvorlaufes enthalten die weiteren Homologen des Furfurans und Sylvans neben
                              									verschiedenen Oxydationsproducten.
                           
                        
                           Herstellung von Cigarren mit Papierspitzen.
                           Nach F. Germershausen in Bremen (D. R. P. Kl. 79 Nr. 10
                                 									113 vom 20. December 1879) werden die in gewöhnlicher Weise hergestellten Wickel
                              									etwa 2cm weit in aus Pergamentpapier gefertigte
                              									Spitzen gesteckt, in welche vorher ein Kugelchen Watte geschoben ist, um Nicotin,
                              									Staub u. dgl. zurückzuhalten. Dann versieht man die Cigarren so weit mit Deckblatt,
                              									daſs der Rand des Pergamentpapiermundstückes davon bedeckt ist. Hauptzweck dieser
                              									Vorrichtung ist Ersparung an Deckblatt.
                           
                        
                           Ueber Milchaufrahmung mit Oberkühlung.
                           C. Thiel hat in der Milchzeitung, 1880 S. 287 ein Aufrahmverfahren mit Oberkühlung angegeben,
                              									welches darauf beruht, daſs die Milchgefäſse zunächst in Kühlwasser gesetzt werden,
                              									wie beim Swartz'schen Verfahren, dann aber werden auf die Aufrahmgefäſse flache, mit
                              									Eis und Salz gefüllte Behälter aufgesetzt.
                           Es wurden nun je 300l Milch nach den folgenden
                              									Verfahren zur Aufrahmung derart gleichmäſsig behandelt, daſs der gewonnene Rahm nach
                              									Zusatz von 25k frischer Milch und 5k Setzmilch zum Ansäuern verbuttert wurden. Dabei
                              
                              									wurden folgende Resultate erhalten:
                           
                              
                                 
                                 Rahmk
                                 Milchzu 1 kRahm
                                 Butterk
                                 MilchzuButter
                                 
                              
                                 Holsteinisches Bütten verfahren
                                 64,0
                                 4,70
                                 11,75
                                 28,08
                                 
                              
                                 Destinon'sches Verfahren
                                 60,0
                                 5,00
                                 11,55
                                 28,57
                                 
                              
                                 Swartz'sches System mit Wasserkühlung
                                 45,0
                                 6,66
                                 11,30
                                 29,20
                                 
                              
                                 Swartz'sches System mit Eiskühlung
                                 55,0
                                 5,45
                                 12,60
                                 26,20
                                 
                              
                                 Thiel's Aufrahmapparat
                                 50,5
                                 5,94
                                 12,40
                                 26,60
                                 
                              
                           
                        
                           Zur Herstellung von Essig.
                           Nach F. Michaelis in Luxemburg (* D. R. P. Zusatz Kl. 6
                                 									Nr. 9231 vom 16. October 1879) kann man bei seinem Drehessigbilder (1879 234 * 215)
                              									den Lattenrost fortlassen und das ganze Faſs voll Späne packen; nur muſs man vor der
                              									inneren Einmündung der Lufthähne Kappen von Korbgeflecht anbringen, um den freien
                              									Durchzug der atmosphärischen Luft zu sichern.
                           
                        
                           Apparat zur Weinconservirung.
                           Um den Wein zu erhitzen, bringt ihn R. Avenarius in
                              									Gaualgesheim, Hessen (* D. R. P. Kl. 6 Nr. 9581 vom 1. August 1879) in ein auf
                              									Gleitschienen rollendes und im Inneren mit Querwänden versehenes Faſs, durch dessen
                              									Boden glasirte Eisenröhren gehen. Durch diese wird erst Dampf dann Kühlwasser
                              									geleitet.
                           
                        
                           Ueber die Gerbsäure der Eichenrinde.
                           C. Etti (Monatshefte für Chemie, 1880 S. 262) hat
                              									gepulverte Eichenrinde mit verdünntem Weingeist warm ausgezogen, den Auszug mit
                              									Aethyläther versetzt und dann wiederholt mit Essigäther ausgeschüttelt. Die nach dem
                              									Abdestilliren des Aethers zurückbleibende rothe Flüssigkeit setzt einen gelblich
                              									weiſsen, krystallinischen Niederschlag von Ellagsäure C14H10O10
                              									ab. Beim Eindampfen des davon getrennten Filtrates bleibt ein röthlich weiſses
                              									Pulver zurück, welches aus Gerbsäure besteht mit wenig Phlobaphen, amorphem Harz und
                              									Gallussäure. Zur Abscheidung der letzteren zwei Substanzen wird die Gerbsäure mit Weingeist
                              									freiem Aether so oft ausgezogen, als dieser noch nach dem Abdampfen einen
                              									krystallinischen Rückstand zurückläſst. Zur Beseitigung des Phlobaphens zieht man
                              									die Gerbsäure mit einem Weingeist freien Gemische von 3 Th. Essigäther und 1 Th.
                              									Aethyläther aus. Das Phlobaphen bleibt ungelöst zurück. Nachdem aus der ätherischen
                              									Lösung der Aether abdestillirt ist, wird der Rückstand auf dem Wasserbade zu
                              									völliger Trockne eingedampft, wobei dann die reine Gerbsäure C17H16O9 als röthlich weiſses Pulver zurückbleibt.
                           In weingeistiger Lösung gibt Bleiacetat einen gelben Niederschlag, Eisenchlorid fällt
                              									dunkelblau. Die Lösung in sehr verdünntem Weingeist fällt Leim. Die Gerbsäure kann
                              									ohne Zersetzung bei 130° erhitzt werden, geht aber bei 140° in das Anhydrid C34H30O17 über. Dasselbe bildet ein braunrothes Pulver, ist
                              									wenig löslich in Wasser, leicht in Weingeist und Alkalien, unlöslich in reinem
                              									Essigäther und Aether. In reinem Ammoniak gelöst, fällt Chlorbarium die Verbindung
                              										C34H28BaO17.
                           Dieses Anhydrid findet sich auch in der Eichenrinde und wird aus dem wässerigen oder
                              									weingeistigen Auszüge derselben, nachdem die Gerbsäure mit Essigäther ausgeschüttelt
                              									wurde, auf folgende Weise erhalten. Man dampft den Auszug auf dem Wasserbade auf ein
                              									geringes Volumen ein und verdünnt den Rückstand mit Wasser, wobei in der Kälte ein
                              									rother Niederschlag ausfällt, der sich auf Zusatz von Salzsäure vollständig absetzt.
                              									Den auf einem Filter gesammelten und gut ausgewaschenen Niederschlag löst man zur
                              									Reinigung in Weingeist auf und fällt die filtrirte Lösung wieder mit Wasser unter
                              									Zusatz von Salzsäure. Diese Operation wiederholt man, bis der Niederschlag sich
                              									aschenfrei zeigt. Der mit Wasser sorgfältig ausgewaschene Niederschlag, das sogen.
                              									Eichenrinden-Phlobaphen, hat getrocknet das nämliche Ansehen, dieselben
                              									Eigenschaften und die gleiche Zusammensetzung wie das aus der Gerbsäure der
                              									Eichenrinde durch Erhitzen auf 140° dargestellte Anhydrid, welches aus diesem Grunde
                              									mit dem soeben genannten Phlobaphen für identisch erachtet werden muſs. Längere Zeit
                              
                              									mit verdünnter Schwefelsäure oder Salzsäure gekocht, gibt es ein in Wasser
                              									unlösliches braunrothes Pulver C34H28O16.
                           Wird reine Gerbsäure mit verdünnter Schwefelsäure gekocht, so scheidet sich ein
                              									rother Niederschlag, Eichenroth genannt, ab, welcher in Wasser unlöslich, in
                              									Weingeist und Alkalien leicht löslich ist und die Formel C34B26O15
                              									hat. Durch Kochen mit Kalilauge oder Natriumamalgam geht die Gerbsäure in Anhydrid
                              									über. Besonders bemerkenswerth ist, daſs sich aus der Eichenrinden-Gerbsäure kein
                              									Zucker abspalten läſst, daſs sie daher, entgegen der bisherigen Annahme, nicht zu
                              									den Glucosiden gehört. Beim Erhitzen mit Säuren im Rohr bildet sie keine Phenole,
                              									sondern auſser Anhydrid nur Gallussäure und eine geringe Menge brennbares Gas, so
                              									daſs die Gerbsäure vielleicht als Gallussäure aufzufassen ist, in welcher nach
                              									Austritt von Wasser und Wasserstoff Methyl eingetreten ist.
                           
                        
                           Reinigung des Rübensaftes mit Kieselsäurehydrat.
                           Nach G. Vibrans in Uefingen (D. R. P. Kl. 89 Nr. 9664
                                 									vom 2. Juli 1879) wird der erhitzte Saft mit 0,5 bis 2l Kieselsäurehydrat von 10° B. auf je 100l gemischt, dann wird 0,4 Proc. Kalk zugesetzt und das Ganze aufgekocht.
                              									Der Niederschlag wird abgepreſst, das Filtrat wie sonst üblich behandelt.
                           
                        
                           Zusammensetzung von Leinsamen verschiedenen Ursprunges.
                           Nach den Analysen von R. Wollny (Milchzeitung, 1880 S.
                              									286) enthielt Schlaglein aus:
                           
                              
                                 Petersburg
                                 23,6
                                 Proc.
                                 Eiweiſs
                                 34,9
                                 Proc.
                                 Fett
                                 
                              
                                 Calcutta
                                 17,5
                                 „
                                 „
                                 40,6
                                 „
                                 „
                                 
                              
                                 Archangel
                                 20,1
                                 „
                                 „
                                 35,1
                                 „
                                 „
                                 
                              
                                 Bombay
                                 18,1
                                 „
                                 „
                                 39,6
                                 „
                                 „
                                 
                              
                                 Taganrog
                                 25,2
                                 „
                                 „
                                 37,2
                                 „
                                 „
                                 
                              
                           
                        
                           
                           Herstellung von essigsaurer-weinsaurer Thonerde.
                           J. Athenstädt in Bad Essen (* D. R. P. Kl. 75 Nr. 9790
                                 									vom 21. November 1879) mischt essigsaure Thonerdelösung mit so viel Weinsäure, daſs
                              									sich die Flüssigkeit unzersetzt eindampfen und wieder auflösen läſst. Dieselbe soll
                              									als antiseptisches Mittel Verwendung finden.
                           
                        
                           Zur Untersuchung der Bleikammergase.
                           G. E. Davis (Chemical News, 1880 Bd. 41 S. 188) saugt
                              									die sauren Gase durch eine Lösung von Wasserstoffsuperoxyd in Wasser. In einem
                              									Drittel dieser Lösung wird die Gesammtsäure alkalimetrisch und die gebildete
                              									Schwefelsäure mit Chlorbarium bestimmt, im zweiten Drittel nach der Behandlung mit
                              									Kaliumpermanganat das Chlor mit Silber titrirt und im Rest die
                              									Stickstoff-Sauerstoffverbindungen nach dem Ausfällen des Chlores mit Silbersulfat
                              									mittels Quecksilber und Schwefelsäure nach Crum
                              									bestimmt.
                           
                        
                           Zur Untersuchung der atmosphärischen Luft.
                           F. Cohn und Miflet haben
                              									mittels einer Wasserstrahlluftpumpe die auf Bacterien zu untersuchende
                              									atmosphärische Luft durch Lösungen von Malzextract oder Fleischextract gesaugt, die
                              									Flüssigkeiten 3 Tage bei 30° stehen lassen und nun mikroskopisch untersucht. Sie
                              									fanden so in der Luft zahlreiche entwicklungsfähige Bacterienkeime, bis jetzt aber
                              									nicht Bacterium Termo, Spirillum und Spirochaete. Besonders reich war die Luft aus Cloaken
                              									an Bacterien. (Beiträge zur Biologie der Pflanzen, Bd.
                              									3 Heft 1 S. 119).
                           
                        
                           Zur Kenntniſs des Arsens und Antimons.
                           E. G. M. Conechy (Chemical News, 1880 Bd. 41 189)
                              									findet, daſs Arsenik zwischen 446 und 457° sublimirt.
                           J. P. Cooke (daselbst S. 201) bestimmte das Atomgewicht
                              									des Antimons aus dem Antimonbromid zu 120 (vgl. F.
                                 										Keſsler 1879 233 84).
                           
                        
                           Bestimmung der Halogene in Chloraten, Bromaten und
                              									Jodaten.
                           F. Fleiſsner (Monatshefte für Chemie, 1880 S. 313) kocht
                              									die chlorsauren, bromsauren und jodsauren Verbindungen mit Zinkstaub, filtrirt und
                              									bestimmt in der Lösung das Chlor, Brom und Jod in bekannter Weise mit salpetersaurem
                              									Silber.
                           
                        
                           Einwirkung von Oxalsäure und Schwefelsäure auf Naphtol.
                           Durch Erwärmen von 2 Th. Naphtol mit 1 Th. concentrirter Schwefelsäure und 1 Th.
                              									entwässerter Oxalsäure erhielt M. Honig (Monatshefte für
                                 										Chemie, 1880 S. 251) eine dunkel violettblaue harzartige Masse, welche nach
                              									dem mehrfachen Auskochen mit Alkohol und Umkrystallisiren aus Chloroform blaſsrosa
                              									gefärbte Krystalle von Dicarbonyldinaphtylen C22H12O2 gibt. Sie sind
                              									unlöslich in Alkohol, Aether und Benzin, schwer löslich in kochendem Eisessig und in
                              									Chloroform. Mit Kali geschmolzen, geht der Körper in C22H14O3
                              									über und beim Behandeln mit Chlor bildet sich C22H10Cl2O2.
                           
                        
                           Schwarze Buchdruckfarbe, die auch als Aetzgrund dienen
                              									kann.
                           H. Günther in Berlin (D. R. P. Kl. 22 Nr. 9566 vom 28.
                                 									October 1879) mischt 40 Th. Pech oder Asphalt, 28 Th. Theeröl, 8 Theile einer
                              									Verbindung von Anilinviolett mit Säuren der Fettsäurereihe und 24 Theile des
                              
                              									Destillationsrückstandes von Harzol.