| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, Miszellen, S. 401 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Die Müller'schen Schieberdiagramme; von Alfr. Seemann.
                           Diese im Verlag von Th. Achermann in München erschienene
                              									sehr belehrende Schrift behandelt in einheitlicher und vollständig erschöpfender
                              									Weise die einfachen und Doppelschieber-Steuerungen für stationäre Dampfmaschinen auf
                              									Grund graphischer Darstellung durch das von Professor Chr.
                                 										Müller in Stuttgart herrührende Diagramm. Indem dasselbe für die
                              									Berücksichtigung der endlichen Schub- und Excenterstangenlänge leicht umzuformen
                              									ist, ergibt sich die Möglichkeit zu einem eingehenden Studium der verschiedenen
                              									Schieberbewegungen, wie es auſserdem nur an einem Modell durchführbar wäre.
                           Speciell für den praktischen Constructeur bieten die zahlreichen bis in die kleinsten
                              									Einzelheiten durchgeführten Beispiele eine auſserordentliche Erleichterung für den
                              									Entwurf und die Durchführung aller vorkommenden Schiebersteuerungen.
                           
                              M-M.
                              
                           
                        
                           Neuerungen an Drahtseilbahnen.
                           Bei den von Th. Obach in Wien (* D. R. P. Kl. 81 Nr.
                                 									11614 vom 8. Juli 1879) erbauten Drahtseilbahnen werden die Transportkarren nicht
                              									unmittelbar durch ein in Bewegung gesetztes endloses Tragseil mitgenommen, sondern
                              									es trägt das letztere zweiräderige Wagen, an denen je ein unten mit Haken versehener
                              									Tragbügel hängt. Diese Tragbügel sind durch eine Klemmvorrichtung mit' einem zweiten
                              									Seil – dem Zugseil – verbunden, an dessen Bewegung sie dadurch theil zu nehmen
                              									gezwungen sind. Die eigentlichen vierräderigen Transportkarren, welche gleichzeitig
                              									zur Materialbewegung auf Schienengel eisen dienen, werden auf eigene Bühnen
                              									geschoben, wo sie in den Bereich der Tragbügel kommen, von denen sie dann erfaſst
                              									und mitgenommen werden. Am Ende der Seilbahn laufen die Transportkarren auf einem
                              									ansteigenden Schienengeleise auf, werden dabei aus den Tragbügelhaken gehoben und
                              									rollen schlieſslich auf der in eine Neigung übergehenden Bahn ihrem Bestimmungsorte
                              									zu. – Bezüglich der Ausführungsdetails verweisen wir auf die Patentschrift.
                           
                        
                           Spritze von W. Lippold in Chemnitz.
                           W. Lippold (* D. R. P. Kl. 59 Nr. 13139 vom 3. August
                              									1880) ordnet bei Spritzen zwei wechselweise einfach wirkende Cylinder an, von denen
                              									jeder mit zwei gleichzeitig gegen einander bewegten Kolben versehen ist. Die
                              									Ventilgehäuse setzen sich selbstverständlich in der Cylindermitte an. Die Anordnung
                              									bezweckt lediglich die Verdoppelung des Kolbenhubes bei gleichem Ausschlag des
                              									Spritzenhebels.
                           
                        
                           Neuerung an Zählwerken für Flüssigkeitsmesser.
                           Die hin- und hergehende Bewegung des Kolbens oder der Membran von Flüssigkeitsmessern
                              									will R. H. Gould in Battersea, England (* D. R. P. Kl.
                                 									42 Nr. 10987 vom 9. Januar 1880) auf das Zählwerk mittels eines doppelarmigen Hebels
                              									übertragen, dessen Drehpunkt im Meſsgehäuse liegt und aus diesem zum Zählwerk durch
                              									ein dünnes biegsames Rohr tritt, welches einerseits dicht am Meſsgehäuse befestigt
                              									ist, am anderen freien Ende aber mit dem durchgeschobenen Hebel verlöthet ist. Das
                              									Rohr dichtet demnach die Austrittstelle des Hebels aus dem Meſsgehäuse ab und gestattet dabei
                              									dessen Schwingung. Der Gedanke ist keineswegs ein neuer, nachdem derselbe schon den
                              									Wasserstandszeigern von Chaudré (1878 229 * 132) zu Grunde liegt.
                           
                        
                           Neuerung an Torfpressen.
                           A. v. Anrep in Stockholm (* D. R. P. Kl. 80 Nr. 12322
                                 									vom 22. Februar 1880) richtet das Gehäuse der Schraubentorfpresse so ein, daſs es
                              									behufs der Reinigung bequem zur Hälfte zurückgeschlagen werden kann. Zu dem Ende ist
                              									zunächst der Einwurftrichter um zwei Zapfen zu kippen, worauf die obere
                              									Gehäusehälfte in zwei Theilen vermöge geeigneter Gelenke umgedreht werden.
                           
                        
                           Zusammenlegbarer Kern für das Formen von Röhren aus Cement,
                              									Erden u.s.w.
                           Der Mantel des hohlen Kernes ist bei dem Verfahren von Eugen
                                    										Malgat in Burtzweiler bei Mülhausen (* D. R. P. Kl. 80 Nr. 12337 vom 20.
                                 									Juni 1880) dreitheilig; die beiden gröſseren Theile desselben sind durch Gelenke mit
                              									einander verbunden und können mittels Gelenkspreizen in der für das Formen der Röhre
                              									geeigneten gegenseitigen Lage festgehalten werden. Der dritte Manteltheil wird
                              									sodann von innen in die vorhandene Lücke des Mantels geschoben und durch Vorreiber
                              									festgehalten. Nach dem Formen der Röhre entfernt man zunächst diesen dritten Theil
                              									und klappt alsdann die beiden anderen Manteltheile zusammen, so daſs sie leicht aus
                              									der Röhre gezogen werden können.
                           
                        
                           Combinirter Ambos und Schraubstock.
                           Eine höchst einfache Verbindung eines Ambosses mit einem Schraubstock entnehmen wir
                              									dem Scientific American, 1881 Bd. 43 * S. 162. Der
                              									Ambos ist aus einem hohlen Guſsstück in der üblichen Form hergestellt und hat an
                              									seiner flachen Seite eine Oeffnung, in welche in einfachster Weise die
                              									Schraubstockspindel geschoben wird, während der eine Arm des Schraubstockes mit
                              									Hilfe einer Schraube dort festgestellt wird. Der Ambos bildet so ein genügend
                              									kräftiges Fundament für den Schraubstock, während die ganze Oberfläche des Ambosses
                              									frei liegt, zudem es nur des Lösens bedarf, um den Schraubstock zu entfernen. Das
                              									untere Gelenk der Schraubstockarme wird durch einen Stift des beweglichen Armes
                              									gebildet, der in eine von zwei in derselben horizontalen Ebene liegenden Kerben des
                              									festen Armes eingelagert werden kann, so daſs bei gröſseren Stücken eine möglichst
                              									parallele Einspannung derselben erfolgt, wenn der Stift in die äuſsere Kerbe
                              									eingelegt wird. Diese Construction hat A. L. Adams in
                              									Cedar Rapids, Jowa, für Nordamerika patentirt.
                           
                              Mg.
                              
                           
                        
                           Härten und Anlassen von Stahldraht für
                              									Kratzenbeschläge.
                           Nach dem Verfahren von J. und H.
                                    										Law in Bleckheaton, England (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 13030 vom 7. August
                                 									1880) wird Stahldraht dadurch gehärtet, daſs man ihn zunächst durch ein Talgbad,
                              									dann durch ein aus geschmolzenem Blei oder durch ein aus einer Legirung aus Blei und
                              									Zinn gebildetes Bad hindurchzieht und daſs derselbe hierauf nach einander noch durch
                              									ein Oelbad und durch ein zweites Bleibad hindurchgezogen wird, wo das Anlassen
                              									desselben stattfindet. Den Bleibädern wird etwas Soda oder Potasche und etwas
                              									pulverisirte Holzkohle zur Verhinderung der Oxydation beigefügt.
                           
                        
                           Combinirter Lüftungs- und Heizapparat
                           E. Oehlmann in Berlin (* D. R. P. Kl. 27 Nr. 12520 vom
                                 									26. März 1880) verbindet die Reinigung bezieh. Netzung der frischen Luft, die
                              									Bewegung und Erwärmung derselben in folgender Weise. Die frische Luft tritt in den
                              									unteren Theil eines Blechmantels, indem sie durch ein um senkrechte Achse drehbares
                              									Windrädchen angesaugt und nach oben gedrückt wird. An der Welle des Windrädchens und
                              									zwar über diesem ist eine Stoſsturbine befestigt, gegen deren löffelartige
                              									Vorsprünge einzelne Wasser- oder Dampfstrahlen treffen und hierdurch die erforderliche Drehung bewirken.
                              									Das gebrauchte Wasser kann sofort abgeführt, aber auch – durch Sperrung des
                              									Abflusses – gezwungen werden, als Regen der emporsteigenden Luft entgegen zu fallen.
                              									Genügt dieser Regen seinem Zweck nicht, so kann ein weiterer Regenring gebildet
                              									werden, indem eine das Stoſsrad concentrisch umgebende, mit zahlreichen kleinen
                              									Oeffnungen versehene Röhre von der Wasserleitung aus gespeist wird. Das
                              									niederfallende Wasser soll unten auf mit Kork bekleidete Traufplatten fallen, um zu
                              									groſses Geräusch zu vermeiden. Ueber dem Stoſsrad sind endlich schraubenförmig
                              									gebogene Röhren angebracht, durch welche warmes Wasser oder Dampf strömt, so daſs
                              									sie geeignet sind, die Luft zu erwärmen.
                           
                        
                           Signalapparat für scheintodt Begrabene.
                           J. Dukas in Freiburg i. B. (* D. R. P. Kl. 74 Nr. 13100
                                 									vom 1. August 1880) will Hand, Fuſs und Mund der Beerdigten durch eine elektrische
                              									Leitung mit einem im Wächterhause aufgestellten Läuteapparat verbinden. – Wie völlig
                              									überflüssig ein solches Verfahren ist, wurde bereits früher (1877 223 642)
                              									gezeigt.
                           
                        
                           Elektrische Uhr von J. Zimber in Furtwangen.
                           In dieser Uhr (* D. R. P. Kl. 83 Nr. 12649 vom 4. Juli 1880) wird die Elektricität
                              									zum Aufziehen der Triebfeder benutzt. Dazu wirkt ein am unteren Ende des hängenden
                              									Ankerhebels des liegenden Elektromagnetes drehbar befestigter Sperrkegel auf ein
                              									Sperrrad auf der Federhauswelle, dreht dieses bei jeder Ankeranziehung um einen Zahn
                              									und spannt dadurch die Feder so viel, daſs die Uhr 10 Secunden im Gang erhalten
                              									wird; ein zweiter Sperrkegel verhütet die Rückwärtsdrehung des Sperrrades. Das
                              									Federhausrad greift in ein Trieb auf der Achse des Steigrades ein. Auf der Achse des
                              									Steigrades sitzt zugleich ein 6zähniges Rädchen, dessen Zähne der Reihe nach einen
                              									horizontalen Hebel abfallen lassen, so daſs derselbe eine horizontale Contactfeder
                              									auf eine Contactschraube herabdrückt und dadurch den elektrischen Strom durch den
                              									Elektromagnet schlieſst. Mittels eines zweiten Hebels können beim Ingangsetzen der
                              									Uhr die Stromschlieſsungen mit der Hand bewirkt werden.
                           In der Sitzung des Elektrotechnischen Vereines am 26. April d. J. (vgl. Elektrotechnische Zeitschrift, 1881 S. 157) wurde eine
                              									ähnliche Uhr vorgeführt, welche i. J. 1867 von der Commanditgesellschaft Telegraph verfertigt worden war und sich von der
                              									patentirten wesentlich nur dadurch unterscheidet, daſs die treibende Kraft von einem
                              									kleinen Kugelgewichte geliefert wird, das durch den elektrischen Strom alle 30
                              									Secunden wieder gehoben wird. Die Anwendung eines Triebgewichtes hat Zimber auch in sein Patent aufgenommen. Den Anlaſs zur
                              									Vorführung jener Uhr hat die Einreichung der Beschreibung und Zeichnung einer
                              									ähnlichen durch eine Feder getriebenen elektrischen Uhr beim Elektrotechnischen
                              									Verein seitens des Mechanikers H. Förster in Posen
                              									gegeben.
                           
                              E–e.
                              
                           
                        
                           Ueber das galvanische Verhalten der Kohle.
                           Nach den Versuchen von H. Muraoka (Ueber das galvanische Verhalten der Kohle. Straſsburg
                              									1881. Dissertation) sind die specifischen Leitungswiderstände der Kohlensorten sehr
                              									verschieden und hängen wahrscheinlich von der chemischen Zusammensetzung der Kohle
                              									und deren physikalischen Eigenschaften ab. Graphit hat den kleinsten galvanischen
                              									Widerstand, die gröſste Aenderung desselben mit der Temperatur, den gröſsten
                              									Ausdehnungscoefficienten, verhält sich in thermo-elektrischer Beziehung gegen alle
                              									anderen untersuchten Kohlensorten negativ und scheint auch unter allen Kohlenarten
                              									der beste Wärmeleiter zu sein. Bei allen untersuchten Kohlensorten nimmt der
                              									Leitungswiderstand mit steigender Temperatur ab, und zwar läſst sich für denselben
                              									eine Gleichung von der Form Wt
                              									– W0 (1 + α t + β t2) aufstellen, worin Wt und W0 den Leitungswiderstand bei der Temperatur t bezieh. 0°, α und β aber Coëfficienten darstellen, die für eine
                              									Kohlensorte constant
                              									sind. Bei den natürlichen Holzkohlen und Steinkohlen lieſs sich gar keine Leitung
                              									nachweisen.
                           
                        
                           Die Kohlenflötze von Süd-Wales.
                           Nach J. W. Thomas sind von dem Kohlenvorkommen im
                              									Nordwesten von Glamorgan die oberen 4 Fuſs in dem Neath-Thale Anthracit, dagegen im
                              									Südosten und Südwesten halbbituminöse oder Dampfkohle, während das 6 Fuſs-Flötz im
                              									Süden und Osten des Districtes Pechkohle ist. Auch das 6 Fuſs-Flötz im südlichen
                              									Theile des Districtes gibt bituminöse Kohle. Die Kohlen haben folgende
                              									Zusammensetzung:
                           
                              
                                 
                                 Rhondda-Thal
                                 Aber-gorki
                                 Oberes4Fuſs-Flötz
                                 6Fuſs-Flötz
                                 9Fuſs-Flötz
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 a
                                 b
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Kohlenstoff
                                 85,57
                                 84,10
                                 88,29
                                 89,59
                                 87,85
                                 87,61
                                 
                              
                                 Wasserstoff
                                   4,51
                                   4,76
                                   3,65
                                   4,87
                                   4,67
                                   4,73
                                 
                              
                                 Sauerstoff und Stickstoff
                                   3,11
                                   3,79
                                   2,47
                                   3,35
                                   3,77
                                   3,55
                                 
                              
                                 Schwefel
                                   1,57
                                   1,28
                                   0,77
                                   0,56
                                   1,07
                                   1,07
                                 
                              
                                 Asche
                                   4,54
                                   5,43
                                   3,63
                                   1,06
                                   2,00
                                   2,38
                                 
                              
                                 Wasser
                                   0,70
                                   0,64
                                   1,19
                                   0,57
                                   0,64
                                   0,66
                                 
                              
                                 Kokes
                                 80,23
                                 76,12
                                 92,13
                                 81,57
                                 79,72
                                 79,90.
                                 
                              
                           Die gröſste Anzahl Kohlenschächte von Süd-Wales befindet sich im Rhonddathale. Sie
                              									liefern die beste Kohle der Welt, aber die Flötze haben nur 0,83, 1,22 bezieh. 1m,8 Mächtigkeit. (Nach dem Journal of the Iron and Steel Institute durch Oesterreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, 1881 S. 262.)
                           
                        
                           Verfahren zum Schweiſsen von Eisen mit Nickel und
                              									Kobalt.
                           Th. Fleitmann in Iserlohn (D. R. P. Kl. 40 Zusatz Nr.
                                 									13304 vom 8. Juni 1880) hat gefunden, daſs man nicht nur Eisen und Stahl mit reinem
                              									Nickel oder Kobalt oder eisenhaltigem Nickel zusammenschweiſsen und solcherweise
                              									nickelplattirte Bleche und Draht herstellen, sondern auch die Legirungen von Kupfer
                              									und Nickel, die sich in der Glühhitze walzen lassen, mit Nickel durch
                              									Schweiſsproceſs vereinigen kann, sei es unter dem Hammer oder durch kräftigen
                              									Walzendruck (vgl. 1879 234 490). Erforderlich ist, daſs man dabei die zu
                              									schweiſsenden Metalle in dünnes Metallblech, namentlich Eisenblech, einschlieſst,
                              									welches dann wieder abgebeizt wird, oder daſs man die Metalle in luftdicht
                              									verschlossenen Gefäſsen glüht. Ferner kann man die Metalle vor dem Zusammenbringen
                              									in einer Atmosphäre von Kohlenwasserstoffen oder Kohlenoxydgas glühen, worauf ein
                              									rasches Hämmern und Auswalzen folgen muſs. In gleicher Weise lassen sich auch
                              									Eisenbleche mit den Legirungen von Kupfer und Nickel mittels Schweiſsproceſs
                              									herstellen.
                           
                        
                           Verfahren zur Verarbeitung von Weiſsblechabfällen.
                           Nach A. Gutensohn in London (D. R. P. Kl. 7 Nr. 12883
                                 									vom 13. Juni 1880) wird das Weiſsblech zunächst in bekannter Weise mit Salzsäure
                              									behandelt, bis diese kein Zinn mehr auflöst. Aus dieser Chlorzinnlösung wird das
                              									Zinn nun in folgender Weise ausgeschieden: Man verbindet mit den Kohleelementen
                              									einer starken Bunsen'schen Batterie eine gewisse Menge Weiſsblechabfälle, welche in
                              									die vorhin erwähnte Chlorzinnlösung eintauchen, während der negative Pol in einer
                              									Kupferplatte endet, an welcher sich das Zinn metallisch ausscheidet, von den als
                              									positiven Pol eingetauchten Abfällen aber lost. Nach einiger Zeit wird die saure
                              									Flüssigkeit abdestillirt, um die freie Säure wieder zu gewinnen, die zurückbleibendezurückbleidende Zinnchlorürlösung aber als erregende Flüssigkeit für die Bunsen'sche
                              									Batterie zu verwenden, wobei sich das metallische Zinn an dem eingetauchten
                              									Kohlencylinder abscheidet, während die Zinkplatten wie gewöhnlich in verdünnter
                              									Schwefelsäure stehen.
                           Nach einem anderen Vorschlage soll man zur Erzeugung der Elektricität
                              									Weiſsblechabfälle in starker Salzsäure verwenden, während in die durch Thonzellen davon getrennte
                              									Schwefelsäure das Zink eintaucht. Das nach dem Lösen des Zinns zurückbleibende Eisen
                              									soll nochmals mit Schwefelsäure übergössen werden, um die anhaftende dünne Schicht
                              									der Eisen-Zinnlegirung zu lösen, aus welcher durch elektrischen Strom das
                              									metallische Zinn gefällt wird, während die zurückbleibende Eisenvitriollösung
                              									abgedampft werden kann.
                           
                        
                           Zur Herstellung von Schmirgelscheiben und anderen
                              									Schleifvorrichtungen.
                           Nach J. Pearson, J. Whitestone und R. Gubbins in London (D. R. P. Kl. 80 Nr. 12924 vom 11.
                                 									Mai 1880) wird Leim in gewöhnlicher Weise mit etwas Wasser zusammengeschmolzen, mit
                              									einer Lösung von Tannin in Methylalkohol versetzt und noch heiſs mit dem auf 1050
                              									erwärmten Schmirgelpulver vermischt. Das Gemenge wird nun in eiserne Formen, welche
                              									vorher gleichfalls auf etwa 105° erwärmt waren, in einem Oefen längere Zeit bei 105
                              									bis 150° erhalten, bis die Masse hart wird, sodann bei etwa derselben Temperatur
                              									völlig ausgetrocknet. Als Mischungsverhältniſs werden namentlich 77 Th. Leim, 23 Th.
                              									Tannin und 600 Th. Schmirgel empfohlen.
                           
                        
                           Absorption der Sonnenstrahlen durch Ozon.
                           Zur Bestimmung des Ozons läſst W. N. Hartley (Chemical News, 1881 Bd. 43 S. 142) dasselbe durch eine
                              									mit Jodkalium versetzte Lösung von Arsenigsäure absorbiren. Die überschüssige
                              									Arsenigsäure wird dann durch Jodlösung zurücktitrirt. Aus einer Reihe
                              									diesbezüglicher Bestimmungen ist zu schlieſsen, daſs sich das Ozon in höheren
                              									Luftschichten in noch gröſseren Mengen findet als an der Erdoberfläche und daſs
                              									seine Absorptionskraft völlig hinreicht, die Begrenzung des Sonnenspectrums zu
                              									erklären. Auch die blaue Farbe der Atmosphäre soll gröſstentheils von ihrem
                              									Ozongehalt herrühren.
                           
                        
                           Platindruckverfahren.
                           Nach einer Mittheilung im Photographischen Archiv, 1881
                              									S. 2 wird gewöhnliches Zeichenpapier oder photographisches Rohpapier mit einem
                              									Ueberzug von Stärkekleister versehen und nach dem Trocknen auf einer Lösung von
                              										100cc Wasser, 38 Kaliumplatinchlorid, 14g oxalsaures Eisen und soviel Oxalsäure, daſs das
                              									Eisensalz sich auflöst, schwimmen gelassen. Dieses Papier hält sich im trockenen
                              									Raum unbegrenzt lange und ist 3 mal so empfindlich wie gesilbertes Eiweiſspapier.
                              									Gekräftigt wird das Bild durch Schwimmenlassen auf einer Lösung von oxalsaurem Kali;
                              									dann wird der Abdruck in sehr verdünnter Salzsäure, schlieſslich in reinem Wasser
                              									gewaschen und getrocknet. Man erhält einen Abdruck in schwarzem, ins bläuliche
                              									spielenden Tone, ganz ohne Glanz, der bei Landschaften lebhaft an eine Radirung
                              									erinnert; die tiefsten Schatten sind reich sammtschwarz; die Lichter kommen äuſserst
                              									rein. Besonders eignet sich das Zeichenpapier zu Landschaften und Reproductionen, es
                              									liefert sehr kräftige und brillante Abdrücke; auch eignet es sich vortrefflich zur
                              									Ausführung in Kreide, Tusche oder Wasserfarben.
                           Das zugerichtete Papier ist von hellgelber Farbe; beim Bleichen wird es graubraun und
                              									schlieſslich schmutzig gelb. Diese letztere Färbung zeigt an, daſs das Eisensalz
                              									gänzlich reducirt ist und daſs das Licht nicht weiter wirkt. Beim Drucken von
                              									kräftigen Negativen kommt es vor, daſs die tiefsten Schatten des Abdruckes im
                              									Copirrahmen heller erscheinen als die Halbtöne. Sofort nach dem Belichten legt man
                              									den Druck in einen, Behälter, in welchem sich etwas trockenes Chlorcalcium befindet,
                              									um ihn bis zum Entwickeln trocken zu halten. Das Entwickeln nimmt man bei gedämpftem
                              									weiſsem Lichte vor und kann gleich nach dem Belichten oder Abends geschehen. Um zu
                              									entwickeln, gieſst man eine genügende Menge einer Lösung von 100g oxalsaurem Kalium in 400cc Wasser in eine Porzellanschale, so daſs sie
                              									mindestens 6mm tief in der Schale steht. Man
                              									erwärmt auf 70 bis 80° und läſst den Abdruck einige Secunden auf der Lösung
                              									schwimmen. Er nimmt sofort eine tiefschwarze Färbung an. Zu kurz belichtete Drucke
                              									lassen sich durch heiſsere Entwicklung noch retten, zu lange belichtete durch
                              									Anwendung geringerer Wärme. Immerhin ist anzurathen, so zu belichten, daſs eine Wärme
                              									von etwa 70° ein gutes Resultat gibt; denn kalte Entwickler geben oft grieselige
                              									Töne.
                           Nach beendigter Entwicklung gieſst man die Lösung in eine Flasche. Wenn sich darin
                              									mit der Zeit grüne Krystalle bilden, so gieſst man die Lösung davon ab und setzt so
                              									viel frische Lösung von oxalsaurem Kali zu, daſs das anfängliche Volumen wieder da
                              									ist. Groſse Abzüge entwickelt man durch Ueberziehen über einen schmalen Trog, worin
                              									sich der Entwickler befindet. Nach dem Entwickeln dürfen die Abzüge nicht in Wasser
                              									gelegt werden. Man mischt 10cc Salzsäure mit
                              										800cc Wasser und legt die Abzüge, Bildseite
                              									nach unten, in diese Mischung und hält sie hier einige Minuten in Bewegung; nach
                              									höchstens 10 Minuten taucht man sie in frische Salzsäuremischung. Dieses zweite Bad
                              									muſs farblos bleiben; sowie es sich im geringsten färbt, muſs man es durch frisches
                              									ersetzen. Die Salzsäure entfernt das Eisensalz aus den Abzügen. Nach dem Säurebade
                              									werden die Abzüge flott abgespült und eine halbe Stunde in mehrmals gewechseltem
                              									frischem Wasser gewaschen. Man trocknet die gewaschenen Abzüge zwischen Saugpapier
                              									oder, wenn man sie hängen will, über Glasröhren oder Glasstäben aufgehängt, weil
                              									hölzerne Stäbe oder Schnüre nicht so gut rein gehalten werden können.
                           
                        
                           Zur Herstellung von kohlensaurem Kalium.
                           R. Engel (Comptes rendus,
                              									1881 Bd. 92 S. 725) versetzt eine Lösung von Chlorkalium mit kohlensaurem Magnesium
                              									und sättigt dieselbe mit Kohlensäure. Nach der Gleichung 3MgCO3 + 2KCl + CO2 =
                              										2MgKH(CO8)2 +
                              										MgCl2 scheidet sich die Doppelverbindung von
                              									Magnesium-Kaliumbicarbonat aus. Von der Chlormagnesiumlauge getrennt, wird dieser
                              									Niederschlag für sich oder mit Wasser erhitzt, wobei er in Magnesiumcarbonat und
                              									Kaliumcarbonat zerfällt: 2MgKH(CO3)2 = 2MgCO3 + K2CO3 + H2O + CO2. Das
                              									kohlensaure Kalium wird mit Wasser ausgelaugt, kohlensaures Magnesium und
                              									Kohlensäure gehen in den Proceſs zurück, welcher augenblicklich in Montpellier im
                              									Groſsen versucht wird.
                           
                        
                           Verfahren zur Umwandlung von gewöhnlichem Achat in
                              									Onyx.
                           Nach A. Dreher in Obertiefenbach, Birkenfeld (D. R. P.
                                 									Kl. 80 Nr. 12767 vom 28. März 1879) werden die aus Südbrasilien eingeführten Achate
                              									zunächst in Form von Vasen und ähnlichen Kunstgegenständen geschnitten. Die
                              									Gegenstände werden dann in Salpetersäure gelegt, um Eisen und sonstige
                              									Unreinlichkeiten zu entfernen, dann getrocknet und so lange gebrannt, bis jede Spur
                              									Salpetersäure entfernt ist, da sonst die später angewendeten Basen nicht eindringen
                              									können. Nun werden die Steine in eine Lösung von 200g Aetzkali in 1l Wasser gelegt, bis sie
                              									völlig davon durchdrungen sind, dann mit reinem Wasser abgewaschen. Sollen sie
                              									völlig milchweiſs werden, so behandelt man sie in gleicher Weise mit einer Lösung
                              									von 200g Aetznotron in 1l Wasser. Die mit Alkalien behandelten Gegenstände
                              									werden nun in kalte Salpetersäure gelegt, gut abgewaschen, langsam getrocknet und
                              									dann gebrannt. Die Gegenstände haben dann eine rein weiſse Farbe und sind die Poren
                              									des Steines so geöffnet, daſs die äuſsere Schicht jede beliebige Farbe annimmt, wenn
                              									sie nach dem Verfahren von Cullmann und Lorenz (1879 234 78)
                              									behandelt werden, während die innere Schicht blendend weiſs bleibt.
                           Nach einem anderen Vorschlage von A. Dreher (D. R. P.
                              									Kl. 80 Nr. 12787 vom 13. Juli 1879) werden die in besprochener Weise mit Alkalien
                              									und Salpetersäure behandelten und gebrannten Steine mittels Schablone oder durch die
                              									Hand mit beliebigen Verzierungen in Graphit oder gewöhnlichen Bleistift versehen und
                              									zwar so, daſs die gezeichneten Stellen die Abgrenzungslinien der Verzierungen
                              									bilden, zwischen denen mit einem Holzstäbchen Aetzkali oder Aetznatron aufgetragen
                              									wird. Sind dieselben genügend tief eingedrungen, so legt man die Steine in
                              									Salpetersäure, trocknet und brennt wie vorhin. Die um die Verzierung herumliegenden
                              									Theile können beliebig mit Farbstoff versehen werden; die mit Kali behandelten
                              									Verzierungen nehmen keine Farbe an.
                           
                        
                           
                           Herstellung von Propylnitrat.
                           Gelegentlich ihrer Untersuchung über die Basen der Oxalsäurereihe geben O. Wallach und E. Schulze
                              										(Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft,
                              									1881 S. 420) folgende Vorschrift zur Herstellung von Propylnitrat. Die zu
                              									verwendende Salpetersäure von 1,4 sp. G. wird kurz vorher mit Harnstoff, etwa 6g auf 11, bis zum Aufkochen erhitzt und durch die
                              									heiſse Flüssigkeit einige Secunden ein starker Luftstrom getrieben. Ein mit
                              									absteigendem Kühler verbundener Destillationskolben von etwa 200cc Inhalt wird nun mit einem frisch bereiteten
                              									Gemenge von 25g dieser Säure mit 15g Normalpropylalkohol beschickt und nach
                              									Hinzufügen von 2,5 bis 3g Harnstoff und etwas Talk
                              									die Mischung erhitzt, bis das am Destillationsgefäſs befestigte, in die Flüssigkeit
                              									tauchende Thermometer 95° zeigt. Dann wird die Flamme entfernt und, ohne erkalten zu
                              									lassen, ein frisch bereitetes Gemenge gleicher Volumen Säure und Propylalkohol
                              									nachgegossen, schnell zum Sieden erhitzt, bis die Temperatur der Flüssigkeit auf
                              									105° gestiegen ist, wieder, ohne erkalten zu lassen, das Gemisch von Säure und
                              									Alkohol nachgegossen u.s.w. Die Operation läſst sich 6 bis 12mal wiederholen. Die
                              									beim Erhitzen der Flüssigkeit übergegangenen, vereinigten Destillate werden nun mit
                              									Wasser gewaschen. Es scheidet sich das normale Propylnitrat dann als dünnflüssiges
                              									Oel unter dem Wasser ab. Die getrocknete und rectificirte Verbindung siedet ohne
                              									Zersetzung bei 110°,5, das Isopropylnitrat bei 101 bis 102°. Zur Umsetzung in
                              									Propylamin werden 10 Theile des Nitrates mit 19 Th. 10procentigem alkoholischem
                              									Ammoniak 2 bis 3 Stunden auf 100° erhitzt, der nicht verbrauchte Salpetersäureäther
                              									und AlkoholAlkohl abdestillirt und weiter in bekannter Weise verfahren.
                           
                        
                           Zur Kenntniſs des Weinöles.
                           Bei der technischen Darstellung des Aethers bleibt der Kessel, worin die Ueberführung
                              									des Alkohols in Aether vorgenommen wird, 4 Wochen ununterbrochen in Thätigkeit,
                              									während welcher Zeit gegen 800k Alkohol
                              									verarbeitet werden. Wird dann zur Erneuerung der Schwefelsäure der Kessel geöffnet,
                              									so finden sich schwarze, theerartige Massen auf der Oberfläche der Flüssigkeit,
                              									anscheinend sehr hohe Condensationsproducte des Weinöles. Der Rohäther wird mit
                              									Kalkmilch von Schwefelsäure befreit und dann der fractionirten Destillation
                              									unterworfen. Nachdem Aether und Alkohol abdestillirt sind, wird von 90 bis 120° noch
                              									ein mit Wasser sehr verdünnter Alkohol aufgefangen und in Glasballons für die
                              									Entwässerung und weitere Verwendung aufbewahrt. In diesen Gefäſsen scheidet sich das
                              									Weinöl an der Oberfläche ab, da der geringe Alkoholgehalt der Flüssigkeit zur Lösung
                              									nicht mehr ausreicht. Die Mengen des auftretenden Oeles sind sehr verschieden und
                              									schwanken bedeutend, wohl je nach der Reinheit des angewendeten Alkohols, zwischen 2
                              									und 4k.
                           Mit kaltem Wasser gewaschen und dann mit geschmolzenem Chlorcalcium getrocknet,
                              									bildet dieses Weinöl nach E. C. Hartwig (Journal für praktische Chemie, 1881 Bd. 23 S. 449) eine
                              									klare, gelblich gefärbte, etwas süſs riechende und neutral reagirende Flüssigkeit
                              									von 0,903 sp. G., welche durch Wasser und Alkalien nicht verändert wird und sich
                              									somit wesentlich von dem bis jetzt untersuchten Weinöl unterscheidet, welches durch
                              									Destillation von ätherschwefelsauren Salzen oder als Nebenproduct bei der
                              									Darstellung des Aethyläthers aus Alkohol und Schwefelsäure im Kleinen dargestellt
                              									wurde. Das Weinöl der Technik bildet ein Gemisch der verschiedenartigsten
                              									Verbindungen, namentlich Kohlenwasserstoffe, Aether und Ketone. Bestimmt konnten
                              									darin nachgewiesen werden: Diisoamilen, C10H20, Aethylamyläther, C7H16O, sowie Aethylamylketon und Methylexylketon.
                           
                        
                           Zur Herstellung von Chloroform und Bromoform.
                           Leitet man nach A. Damoiseau (Comptes rendus, 1881 Bd. 92 S. 42) Chlormethyl mit Chlor durch ein 250 bis
                              									350° heiſses, mit Knochenkohle gefülltes Rohr, so erhält man je nach dem
                              									Mischungsverhältniſs CH2Cl2, CHCl3 und CCl4 nebst Chlorwasserstoff, nach dessen Absorption die Chloroformdämpfe leicht verflüssigt
                              									werden können. In derselben Weise gibt Chlor und Essigsäuredampf Chloroform, Brom
                              									und Essigsäuredampf Bromoform.
                           
                        
                           Zur Kenntniſs der Benzoesäure.
                           Erhitzt man nach O. Döbner (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1881 S. 647)
                              									Benzoësäureanhydrid mit Benzoylchlorid und Chlorzink, so erhält man
                              									Benzoylbenzoësäure C6H5CO.C6H4OOH, deren Silbersalz der Formel AgC14H9O3 entspricht. Die
                              									reine Säure krystallisirt in kleinen farblosen Blättchen, welche bei 160°
                              									schmelzen.
                           
                        
                           Ueber Cresolabkömmlinge.
                           Läſst man eine Lösung von 2 Th. Cresol in der gleichen Menge Eisessig langsam und
                              									unter Abkühlung in eine Lösung eintropfen von 3 Th. Salpetersäure von 1,4 sp. G. in
                              									der doppelten Menge Eisessig, so fällt nach A. W.
                                 										Hofmann und W. v. Miller (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1881 S.
                              									567) auf Zusatz von Wasser ein schweres Oel aus. Durch Destillation mit Wasserdampf
                              									wurden drei Mononitrocresole, C6H3.CH3.NO2.OH, erhalten und zwar ein bei 69,5°, ein bei 33°
                              									schmelzendes und ein flüssiges. Auſserdem konnte noch ein Dinitrocresol abgeschieden
                              									werden.
                           
                        
                           Herstellung eines Klebmittels.
                           Zur Herstellung eines Klebstoffes, welcher auch an Metallen und Glas fest haftet,
                              									rührt man nach F. O. Claus in Danzig (D. R. P. Kl. 22
                                 									Nr. 12827 vom 23. März 1880) 40g Stärke und 320g Schlemmkreide in 2l kaltem Wasser an und gieſst zu dieser Auflösung unter fortwährendem
                              									Rühren 250cc aufgelöstes, best gereinigtes,
                              									20gradiges Natronhydrat.
                           
                        
                           Zur Herstellung von Firniſs.
                           Th. H. Gray in London (* D. R. P. Kl. 22 Nr. 12825 vom
                                 									10. Januar 1880) will durch Leinöl mittels eines Gebläses in Schlangenröhren
                              									erhitzte Luft hindurchpressen, um dasselbe in Firniſs überzuführen.
                           L. J. Duroux in Paris (D. R. P. Kl. 22 Nr. 12497 vom 20.
                                 									Januar 1880) schüttelt Terpentinöl mit gepulverter Bleiglätte oder Braunstein, damit
                              									derselbe Sauerstoff aufnehmen soll; ferner wird geschmolzener Copal mit
                              									Leinölfirniſs gekocht und dann mit der doppelten Menge des oxydirten Terpentinöles
                              									gemischt.
                           
                        
                           E. Dupays' Verfahren zur Herrichtung von Papier, Geweben,
                              									Holztafeln u. dgl. für die Zwecke der Malerei.
                           Nach E. Dupays in Nancy (D. R. P. Kl. 8 Nr. 13012 vom 7.
                                 									September 1880) bringt man auf die betreffenden Flächen zunächst 1 bis 2 Lagen Leim,
                              									dann einen Teig von 200g Bleiweiſs und 500g gekochtem Oel und siebt nach etwa ½ Stunde
                              									feinen Baumwollen staub auf dieselbe. Hierauf läſst man das Papier 2 bis 3 Tage
                              									trocknen, streicht dasselbe mit einer Bürste aus Wollstoff, um die Baumwolllage
                              									etwas niederzudrücken, und bringt nun eine Mischung aus 8 Th. Bleiweiſs, 1 Th.
                              									Goldlack, 1 Th. Terpentingeist und 1 Th. Stärke auf. Man führt das so vorbereitete
                              									Papier zwischen zwei Walzen mit Kautschukhülle hindurch, bearbeitet hierauf dasselbe
                              									mit einer Bürste aus feinem Queckengras und bringt schlieſslich das Papier, nachdem
                              									es zuvor 2 bis 3 Tage getrocknet hat, in ein Bad von gleichen Theilen Weingeist und
                              									Wasser.