| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, Miszellen, S. 329 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Schiffs-Eisenbahn von Capitän J. B. Eads.
                           Der in D. p. J. 1881 239 81
                              									mitgetheilte Plan des kühnen Amerikaners, den Isthmus von Panama mit einer
                              									vielgeleisigen Eisenbahn zu überkreuzen, auf welcher die schwersten Schiffe durch
                              									mächtige Locomotiven von Ocean zu Ocean transportirt werden, ist seiner Ausführung
                              									um einen guten Schritt näher gerückt und es ist wohl möglich, daſs die Eads'sche Schiffs-Eisenbahn von Tehuantepec noch früher
                              									in Betrieb kommt als der etwa 500km weiter südlich
                              									gelegene Lesseps'sche Canal von Panama. Anfangs März
                              									dieses Jahres hat der zur Prüfung des Projectes gewählte Ausschuſs des Vereinigten
                              									Staaten-Senates zu Washington einen Bericht erstattet, in welchem auf Grund der
                              									fachmännischen Urtheile der ersten Capacitäten des Landes die technische
                              									Durchführbarkeit und die voraussichtliche Rentabilität der geplanten Bahn
                              									festgestellt und in Folge dessen die von Eads als
                              									einziger Staatszuschuſs erbetene Zinsengarantie einstimmig zur Genehmigung
                              									vorgeschlagen wird. Auf Grund derselben hat Eads die
                              									Ermächtigung, eine Actiengesellschaft von 75 Millionen Dollars Kapital zur
                              									Durchführung seines Projectes zu gründen, und erhält für ⅔ dieses Kapitals auf 15
                              									Jahre hinaus die Bezahlung 6 Proc. Zinsen von den Vereinigten Staaten garantirt.
                              									Nach Ablauf dieser Zeit hört jede weitere Unterstützung auf und nach 99 Jahren
                              									fällt, in Folge der seitens Mexico bereits ertheilten Concessionsurkunde, das ganze
                              									Unternehmen diesem Staate heim. Die Vereinigten Staaten bedingen sich als
                              									Gegenleistung für diese beschränkte Zinsengarantie ganz bedeutende Zugeständnisse
                              									für die ganze Concessionsdauer. Alle Kriegsschiffe der Staaten, Truppen,
                              									Kriegsmunition und die Post müssen frei befördert werden und auf die ganze Zeit
                              									hinaus haben die Schiffe der Union nur die Hälfte der Taxen zu zahlen, welche für
                              									alle anderen Staaten, nur Mexico noch ausgenommen, bestehen werden. So tritt der
                              									eminent nationale Charakter dieses Unternehmens, den wir schon bei der ersten Notiz
                              									hervorgehoben hatten, hier ganz entschieden zu Tage: Die Union will neben dem unter
                              									englischem und französischem Einfluſs stehenden Panama-Kanal ihre eigene Passage
                              									haben.
                           
                              M-M.
                              
                           
                        
                           Tweddel's hydraulische Lochmaschine.
                           Zum Ausstanzen der Mannlöcher in Kesselplatten in einem Durchgang hat nach Angabe von
                              										R. H. Tweddel im Engineer, 1882 Bd. 53 S. 107 die Maschinenfabrik Raylton, Dixon und Comp. eine hydraulische Lochmaschine von ungewöhnlicher
                              									Gröſse gebaut. Dieselbe arbeitet in verticaler Richtung und unterscheidet sich in
                              									der Construction von ähnlichen Anordnungen nicht. Das Gewicht dieser Maschine
                              									beträgt 14t,5.
                           
                        
                           Herstellung von Holzstoffornamenten mit oder ohne
                              									Furnürüberzug.
                           Von B.
                                    											Harras in Bohlen (* D. R. P. Kl. 38 Nr. 17408 vom 26. April 1881) wird
                              									vorgeschlagen, Kunstholz aus einer Mischung von reiner Cellulose (Holzstoff) mit
                              									einem geringen Zusatz von Stärkemehl und Kleber haltigem Mehl herzustellen; diese
                              									Mischung wird dann in einem Wasserbade behandelt und mit einer gleich groſsen Menge
                              									Sägemehl versetzt. Interessant ist die Bekleidung der aus Kunstholz hergestellten
                              									Gegenstände mit natürlichem Furnür. In die stark erhitzte Form wird zunächst je nach
                              									deren Tiefe eine oder mehr Lagen Furnür gelegt, dasselbe einseitig mit einem
                              									Klebemittel bestrichen, hierauf etwas pulverisirte Cellulose und dann die
                              									beschriebene Holzmasse geschüttet. Ein starker Druck in die heiſsen Metallformen
                              									stellt eine äuſserst innige Verbindung zwischen Furnür und Holzmasse her.
                           
                              Mg.
                              
                           
                        
                           Dupuy's elektrische Locomotive.
                           In der Sitzung der Société d'Encouragement in Paris am
                              									28. April 1882 hat E. Regnier eingehendere
                              									Mittheilungen gemacht über eine elektrische Locomotive, welche Clovis Dupuy, der Ingenieur der Bleicherei
                              									Duchenne-Fournet in Le Breuil en Auge hergestellt hat, damit sie theils die Leinwand
                              									auf einem Zuge aus 5 Wagen nach dem Bleichplatze führt, theils die gebleichte
                              									Leinwand auf Rollen wieder aufwickele. Den Strom liefert eine Secundärbatterie von
                              										L. Faure, 60 Elemente zu je 6 in 10 Weidenkörben;
                              									jedes Element wiegt 8k und besitzt die Fähigkeit,
                              										24000mk aufzuspeichern, also 3000mk auf 1k
                              									Gewicht; von diesen 3000mk aber können 1800 als
                              									effective Leistung wieder gewonnen werden. Der Motor ist eine gewöhnliche
                              									Siemens-Maschine, Modell D5 , von 104k Gewicht, welche in der
                              									Secunde bis 200mk liefern kann. Ein von Regnier angegebener Rheostat regelt die Stromstärke
                              									nicht durch Ein- und Ausschalten von Widerständen, sondern durch Vermehrung und
                              									Verminderung des Druckes, womit eine groſse Anzahl Contactstücke (der Glieder einer
                              									silbernen Kette) auf einander gepreſst werden. Die Locomotive ist 2m,36 lang, 1m,12
                              									breit, 2m,42 hoch über den Schienen; sie wiegt
                              										935k; der Durchmesser der Räder ist 0m,40, der Achsenstand 0m,70. Der Umfang der Aufwickelwalze miſst 1m,16. Das Geschwindigkeitsverhältniſs ist 9, das
                              									Gewicht. 935k. Der Tender ist 1m,83 lang, 1m,17
                              									breit, 2m,04 hoch über den Schienen, der
                              									Raddurchmesser 0m,40, der Achsenstand 0m,47, das Gewicht 700k. Die Locomotive kann mit ihrem Tender und 5 Wagen (im Ganzen 6 bis 7t) mit einer Geschwindigkeit von 3m,35 in der Secunde oder etwa 12km in der Stunde laufen. Der Aufwickelapparat
                              									rollt ein 125m langes Stück Leinwand in 48
                              									Secunden auf. Die Ladung
                              									der Batterie erfolgt mittels einer für Beleuchtungszwecke vorhandenen Gramme'schen
                              									Maschine und dauert 7 bis 8 Stunden. Zur Zeit arbeitet die geladene Batterie 2
                              									Stunden. Die Eisenbahn ist 2km lang, mit 21
                              									Weichen und mehreren Curven von 18m Radius.
                              									Locomotive sammt Batterie kosten angenähert 4800 M.
                           
                              E–e.
                              
                           
                        
                           Temperatur des Glases der elektrischen Glühlampen.
                           Prof. Wilh. Dietrich in Stuttgart führte diesbezügliche
                              									Messungen mittels eines kleinen Eisen-Platin-Thermoelementes aus, welches sich
                              									möglichst innig an die Form der Lampe anschloſs. Er fand für eine Lampe System Lane Fox bei einer Stromstärke von 1,70 Ampere und
                              									einem Widerstände von 22 Ohm am Scheitel der Lampe 83°, am gröſsten Durchmesser,
                              									gemessen in der Ebene des Kohlenbügels 128°, am gröſsten Durchmesser senkrecht zur
                              									Ebene des Kohlenbügels 130°. Für eine Swan-Lampe wurde
                              									bei 0,95 Ampere und 55 Ohm in der Nähe der zugeschmolzenen Spitze 179° Temperatur
                              									beobachtet.
                           
                        
                           Aufsuchung der Lage von Geschossen im menschlichen Körper mit
                              									Hilfe von Hughes' Inductionswage.
                           Die Anordnung, welche der von Hughes angegebenen und im
                              										Lumière électrique, 1879 S. 108 beschriebenen und
                              									abgebildeten Inductionswage gegeben worden ist, wenn sie zur Aufsuchung von
                              									Geschossen, von Granatsplittern u. dgl. benutzt werden soll, ist nach Lumière électrique, 1881 S. 220 folgende: Auf zwei
                              									Röhren T1 und T2 aus Glas oder irgend
                              									einer isolirenden Substanz sind die Drahtspiralen A1 und B1 bezieh. A2 und B2 aufgesteckt und zwar sind die auf T1 steckenden Spiralen
                              										A1 und B1 parallel, die auf
                              										T2 steckenden A2 und B2 entgegengesetzt
                              									gewickelt. Die 4 Spiralen bilden zwei getrennte Stromkreise. In den Stromkreis der
                              									Spiralen A1 und A2 ist ein Telephon, in
                              									den Stromkreis der Spiralen B1 und B2 eine
                              									galvanische Batterie und ein Stromunterbrecher eingeschaltet. Die Spirale A2 ist an einem
                              									einarmigen Hebel befestigt, welcher durch eine an seinem Ende befindliche Schraube
                              									gehoben und gesenkt werden kann; dadurch läſst sich die Entfernung der Spiralen A2 und B2 so reguliren, daſs
                              									die von den Spiralen B1
                              									und B2 in A1 bezieh. A2 inducirten, einander
                              									entgegengesetzten Ströme sich gerade das Gleichgewicht halten, was man daran
                              									erkennt, daſs dann das Telephon bei den Stromunterbrechungen keinen Ton gibt. Bringt
                              									man in die Röhre T1 ein
                              									Metallstück P1, so wird
                              									das Gleichgewicht der Inductionsströme in A1 und A2 gestört und das Telephon kommt zum Tönen. Bringt
                              									man nun in die Röhre T2
                              									ein dem ersten gleiches Metallstück P2, so läſst sich eine Lage dieses Stückes finden,
                              									bei welcher der Ton wieder verschwindet, und zwar findet dies dann statt, wenn P2 dieselbe Entfernung
                              									von A2 hat wie P1 von A1 , so daſs durch die
                              									eine Entfernung auch die andere bestimmt ist.
                           Um diese Inductionswage zur Aufsuchung von Geschossen im menschlichen Körper
                              									anzuwenden, muſs die Rohre T1 beweglich sein. Dieselbe wird so lange über dem Körper des Verwundeten
                              									hin und her verschoben, bis man die Stelle gefunden hat, wo das Telephon den
                              									stärksten Ton gibt. Es ist klar, daſs sich dann die gesuchte Kugel in der Achse der
                              									Röhre T1 befindet. Um
                              									nun weiter festzustellen, in welcher Tiefe sie sitzt, hat man nur nöthig, in der
                              									Achse des Rohres T2
                              									eine Kugel derselben Art und Gröſse so lange zu verschieben, bis der Ton wieder
                              									verschwindet. Die Entfernung dieser Kugel von A2 ist dann gleich der Entfernung der gesuchten Kugel
                              									von A1.
                           Mittels einer solchen Inductionswage ist von Al. Graham
                                 										Bell die Lage der Kugel im Körper des verstorbenen Präsidenten Garfield bestimmt worden. Die Form, in welcher Bell dabei das Instrument anwendete, ist von ihm in Comptes rendus, 1881 Bd. 93 * S. 625 beschrieben
                              									worden. Es enthält zwei Paar flache Spulen, die parallel über einander liegen, so
                              									daſs jede die andere bis zur Mitte überragt; das eine Paar ist groſs, das andere
                              									viel kleiner. Die eine groſse und die eine kleine liegen in dem Batteriestromkreise
                              									und zur Erhöhung der Wirkung wird nach Prof. Rowland's
                              									Vorschlag ein Condensator ihnen beigegeben; die beiden anderen Spulen liegen mit dem Telephon im inducirten
                              									Stromkreise. Da man die groſsen Spulen nicht leicht so genau über einander legen
                              									kann, daſs, wenn sie allein vorhanden wären, im Telephon kein Ton zu hören wäre,
                              									verschiebt man die kleinen mittels einer Mikrometerschraube so lange, bis das
                              									Telephon vollkommen schweigt.
                           
                        
                           Zusammensetzung einer Probe von Ferromangan.
                           Eine Probe Ferromangan aus Marseille hatte nach M. Lill
                              										(Berg- und Hüttenmännisches Jahrbuch, 1882 S. 40)
                              									folgende Zusammensetzung:
                           
                              
                                 Kohlenstoff, chemisch gebunden
                                 5,874
                                 
                              
                                 Silicium
                                 0,210
                                 
                              
                                 Eisen
                                 35,031
                                 
                              
                                 Mangan
                                 57,608
                                 
                              
                                 Kobalt und Nickel
                                 0,070
                                 
                              
                                 Kupfer
                                 0,090
                                 
                              
                                 Phosphor
                                 0,305
                                 
                              
                                 Schwefel
                                 0,016.
                                 
                              
                           
                        
                           Zur Statistik des Zinkhüttenbetriebes.
                           Bilharz und Althans geben
                              									in den Verhandlungen des Vereines zur Beförderung des
                                 										Gewerbfleiſses, 1881 535 u. 539 folgende Ziffern, sämmtlich auf 1000k (Tonne) bezogen.
                           
                              
                                 Die Production stellte sich in:
                                 1879
                                 1880
                                 
                              
                                       Deutschland
                                 96360
                                 99405
                                 
                              
                                       Belgien
                                 63007
                                 65010
                                 
                              
                                       England
                                 16750
                                 22000
                                 
                              
                                       Frankreich
                                 14467
                                 13715
                                 
                              
                                       Oesterreich, Polen u.s.w.
                                 3200
                                 3200
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 193784
                                 203330.
                                 
                              
                           Von der in Deutschland dargestellten Menge kommen auf Schlesien 63476 bezieh.
                              										65437t. Bisher hat die Erzförderung in
                              									Deutschland mit der Metallgewinnung gleichen Schritt gehalten, wenn auch bei der
                              									Verhüttung die Blende immer mehr an die Stelle des Galmeis und der Silicate getreten
                              									ist. Für den Aachener Bezirk z.B. stellte sich in zwei auf einander folgenden Jahren
                              									die Verhüttung von:
                           
                              
                                 
                                 
                                 1879
                                 1880
                                 
                              
                                 Galmei
                                 auf
                                 21800
                                 19690
                                 
                              
                                 Blende
                                 „
                                 31790
                                 34580
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 53590
                                 54270.
                                 
                              
                           Hierzu treten dann noch erhebliche Bezüge spanischer, sardinischer und in letzterer
                              									Zeit auch griechischer Erze, die zum gröſsten Theile noch aus Galmei bestehen.
                           In Schlesien dagegen lassen sich die eigenen Erze noch concurrenzfähig verarbeiten
                              									wegen der günstigen Lage der Hütten zu den Kohlengruben und der Gröſse der Anlagen,
                              									obwohl die Verwendung von Blende sich bedeutend schwieriger herausstellt. Einmal ist
                              									eine besondere Röstung erforderlich, deren Gase nur mit Kosten und Mühe unschädlich
                              									zu machen sind; dann ist der Bleigehalt der Blende, welcher bisher einen Theil der
                              									Förderkosten der Zinkerze bezahlt machte, geringer und in der Aufbereitung schwerer
                              									abzuscheiden als beim Galmei.
                           Es stellte sich i. J. 1880 die Bewegung der Zinkerze in Schlesien, wie folgt:
                           
                              
                                 
                                 Galmei
                                 
                                 Blende
                                 
                              
                                 Förderung
                                 449672
                                 
                                 81322
                                 
                              
                                 Zum Lager
                                 –
                                 
                                 8516
                                 
                              
                                 Vom Lager
                                 22865
                                 
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 Verhüttung
                                 472537
                                 
                                 72806.
                                 
                              
                                 Zusammen
                                 
                                 545343
                                 
                                 
                              
                                 Dazu eingeführt
                                 
                                 3185
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                 ––––––
                                 
                                 
                              
                                 Gesammtverhüttung
                                 
                                 548528.
                                 
                                 
                              
                           
                           Diese vertheilt sich auf Galmeierze mit 84,6, auf Blende mit
                              									14,6 und auf Eingeführtes mit 0,8 Proc.
                           Zur Vergleichung mögen hier noch die Verhältnisse der Förderung und Verhüttung in
                              									früheren Zeitläufen zusammengestellt werden:
                           
                              
                                 Periode
                                 Mittlere jähr-liche Förderung
                                 Metall-gewinnung
                                 Werth. der Erzein Proc. von demdes
                                    											Metalles
                                 
                              
                                 1810
                                 bis
                                 1819
                                     2600
                                     680
                                 23,1
                                 
                              
                                 1820
                                 „
                                 1829
                                   27984
                                   7406
                                 34,0
                                 
                              
                                 1830
                                 „
                                 1839
                                   37446
                                   8191
                                 51,0
                                 
                              
                                 1840
                                 „
                                 1849
                                   94779
                                 17068
                                 21,9
                                 
                              
                                 1850
                                 „
                                 1859
                                 180915
                                 30352
                                 42,5
                                 
                              
                                 1860
                                 „
                                 1869
                                 275938
                                 38155
                                 35,3
                                 
                              
                                 1870
                                 „
                                 1879
                                 392989
                                 45442
                                 38,5
                                 
                              
                           Was die Zinkdarstellung betrifft, so hat sich der
                              									Verbrauch an Brennmaterial, auf die verhüttete Erzmenge bezogen, stetig vermindert,
                              									mit einem gröſseren Sprunge i. J. 1872 durch Einführung der Gasfeuerung. Das
                              									Ausbringen hält sich auf ziemlich gleicher Stufe, weil der Antheil der Blende an der
                              									Verhüttung in etwa gleichem Verhältnisse wächst, wie bessere Methoden das Ausbringen
                              									der Erze überhaupt steigern. Einige hierher gehörige Daten für Oberschlesien sind
                              									folgende:
                           
                              
                                 Jahr
                                 Production
                                 Ausbringen
                                 Kohle auf 1k
                                 
                              
                                 Erz
                                 Zink
                                 
                              
                                 1860
                                 40354
                                 15,3
                                 2,699
                                 17,63
                                 
                              
                                 1870
                                 36444
                                 12,8
                                 2,455
                                 19,16
                                 
                              
                                 1873
                                 36719
                                 10,0
                                 1,342
                                 14,80
                                 
                              
                                 1876
                                 49377
                                 11,0
                                 1,553
                                 14,14
                                 
                              
                                 1879
                                 63476
                                 12,7
                                 1,520
                                 11,21
                                 
                              
                                 1880
                                 65443
                                 12,3
                                 1,529
                                 12,41.
                                 
                              
                           Die Productionskosten und der Verdienst an denselben
                              									stellten sich unter den Verhältnissen vom J. 1880, 1t Erz an der Grube zu dem offiziellen Taxwerthe gerechnet, wie folgt:
                           
                              
                                 
                                 1t Erz
                                 1t Zink
                                 
                              
                                 Erzwerth
                                 15,23 M.
                                 129,45 M.
                                 
                              
                                 Fracht, Umladen
                                   1,70
                                   14,45
                                 
                              
                                 Brennmaterial
                                   5,78
                                   49,10
                                 
                              
                                 Löhne
                                   5,29
                                   45,00
                                 
                              
                                 Sonstige Unkosten
                                   2,94
                                   25,00
                                 
                              
                                 Zinsen und Amortisation
                                   3,06
                                   26,00
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 Selbstkosten
                                 34,00 M.
                                 289,00 M.
                                 
                              
                                 Verkaufspreis
                                 39,77
                                 338,00
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 Verdienst
                                   5,77M. 
                                   49,00 M.
                                 
                              
                           Nach einer anderen Berechnung waren im Durchschnitt:
                           
                              
                                 Erzkosten an der Hütte
                                 202,00
                                 M.
                                 
                              
                                 Feuerungskosten
                                   52,60
                                 
                                 
                              
                                 Andere Unkosten
                                   70,10
                                 
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––
                                 
                              
                                 Selbstkosten
                                 324,70
                                 M.
                                 
                              
                           Das Hauptproduct der deutschen Hütten sind Zinkbleche,
                              									wie eine Mittheilung über die Vieille Montagne ergibt;
                              									deren Zinkproduction vertheilte sich auf:
                           
                              
                                 
                                 1879
                                 1880
                                 
                              
                                 Zinkbleche
                                 41882
                                 37522
                                 
                              
                                 Zinkweiſs
                                 6016
                                 5583.
                                 
                              
                           Endlich stellt sich noch für d. J. 1880 die directe Ein- und
                                 										Ausfuhr aus dem deutschen Zollgebiet folgendermaſsen:
                           
                           
                              
                                 
                                 Einfuhr von:
                                 Ausfuhr nach:
                                 
                              
                                 
                                 Zink
                                 Bleche
                                 Zink
                                 Bleche
                                 
                              
                                 Bremen
                                 47,7
                                 3,2
                                 –
                                 15,3
                                 
                              
                                 Hamburg
                                 620,4
                                 36,5
                                 17388,9
                                 5007,6
                                 
                              
                                 Skandinavien
                                 54,2
                                 –
                                 –
                                 1248,3
                                 
                              
                                 Ruſsland
                                 –
                                 –
                                 478,3
                                 993,4
                                 
                              
                                 Oesterreich-Ungarn
                                 705,8
                                 2,3
                                 6845,3
                                 499,3
                                 
                              
                                 Schweiz
                                 –
                                 2,2
                                 –
                                 173,1
                                 
                              
                                 Frankreich
                                 –
                                 10,5
                                 1956,0
                                 –
                                 
                              
                                 Belgien
                                 1755,4
                                 56,9
                                 1290,5
                                 235,3
                                 
                              
                                 Niederlande
                                 76,2
                                 2,3
                                 3158,4
                                 1254,2
                                 
                              
                                 Groſsbritannien
                                 631,3
                                 –
                                 8573,4
                                 2772,4
                                 
                              
                                 Vereinigte Staaten
                                 –
                                 –
                                 –
                                 134,0
                                 
                              
                                 Andere Länder
                                 98,8
                                 0,9
                                 92,6
                                 50,9
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 3989,8
                                 114,8
                                 40622,4
                                 12524,8.
                                 
                              
                           
                        
                           Zusammensetzung von Bauxit aus Krain und Irland.
                           Gebrannter Bauxit aus der Wocheïn in Krain hatte nach L.
                                 										Schneider (Berg- und Hüttenmännisches Jahrbuch, 1882 S. 41) folgende
                              									Zusammensetzung:
                           
                              
                                 Kieselsäure
                                     9,75
                                 
                              
                                 Thonerde
                                   82,48
                                 
                              
                                 Eisenoxyd
                                     5,60
                                 
                              
                                 Kalk
                                     1,10
                                 
                              
                                 Magnesia
                                     0,21
                                 
                              
                                 Schwefelsäure
                                     0,56
                                 
                              
                                 Phosphorsäure
                                     0,575
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––
                                 
                              
                                 
                                 100,275.
                                 
                              
                           Ein aus Irland in den Handel gebrachter Bauxit enthielt nach H. Seger (Thonindustriezeitung, 1881 S.
                              									228):
                           
                              
                                 Thonerde
                                 52,94
                                 
                              
                                 Eisenoxyd
                                   2,58
                                 
                              
                                 Kalk
                                   0
                                 
                              
                                 Magnesia
                                   0,20
                                 
                              
                                 Kieselsäure
                                   4,82
                                 
                              
                                 Titansäure
                                   6,34
                                 
                              
                                 Glühverlust
                                 30,94
                                 
                              
                                 
                                 ––––––
                                 
                              
                                 
                                 97,82.
                                 
                              
                           
                        
                           Ueber die Herstellung von Uran.
                           Nach Cl. Zimmermann (Berichte
                                 										der deutschen chemischen Gesellschaft, 1882 S. 847) bringt man zu diesem
                              									Zweck in einen ausgebohrten Eisencylinder zunächst eine Schicht von ausgeglühtem
                              									Chlornatrium, dann 3 bis 4 Th. zerschnittenes Natrium, hierauf wieder Chlornatrium,
                              									10 Th. Uranochlorid, schlieſslich wieder eine Schicht Chlornatrium, schraubt den
                              									erwärmten Deckel auf und erhitzt im Holzkohlenfeuer. Unterbricht man bei dunkler
                              									Rothglut des Tiegels die weitere Erhitzung, so erhält man das Uran in pulverförmigem Zustande; steigert man dagegen die
                              									Temperatur bis zur Weiſsglut des eisernen Gefäſses, so findet sich das Uran im geschmolzenen Zustande in Form von mehr oder minder
                              									groſsen silberglänzenden Kugeln. Der Tiegelinhalt wird zunächst, um die Reaction von
                              									noch vorhandenem Natrium zu massigen, mit Alkohol, später zur Entfernung des
                              									Chlornatriums mit Wasser ausgezogen; das zurückbleibende Uran wird hierauf mit
                              									Alkohol und Aether behandelt und schlieſslich bei 100° getrocknet.
                           Das so erhaltene, völlig reine Metall hat 18,68 sp. G., einen dem Silber ähnlichen
                              									Metallglanz, welcher jedoch an der Luft bald einer stahlblauen, dann schwarzen Haut
                              									Platz macht. Es läſst sich etwas hämmern und ist fast so hart als Stahl. Das
                              									geschmolzene Uran verbrennt an der Luft beim Erhitzen auf Platinblech unter
                              									Funkensprühen, das grauschwarze pulverförmige Uran schon beim Erwärmen auf 150 bis 170°. Die specifische
                              									Wärme des Urans beträgt 0,0276, so daſs auch hierdurch das Atomgewicht 240 bestätigt
                              									wird.
                           
                        
                           Anbauversuche mit verschiedenen Kartoffelsorten.
                           Die fortgesetzten Versuche von F. Heine (Zeitschrift für Spiritusindustrie, 1882 S. 100)
                              									ergeben, daſs die drei Sorten: Eos, Alkohol und Aurora als an Ertrag reiche
                              									Brennkartoffeln von stets hohem Stärkegehalt besonders zu empfehlen sind (vgl. 1881
                              										241 321).
                           
                        
                           Mittel gegen die Reblaus.
                           A. Boyreau in La Rochelle, Frankreich (D. R. P. Kl. 45
                                 									Nr. 17886 vom 29. October 1881) empfiehlt, dem Erdboden der Weinberge folgendes
                              									Gemisch zuzusetzen:
                           
                              
                                 Phosphorsaures Natrium
                                     15 Th.
                                 
                              
                                 Phosphorsaures Ammonium
                                       5
                                 
                              
                                 Chlorammonium
                                     20
                                 
                              
                                 Schwefelsaures Kalium
                                     15
                                 
                              
                                 Kohlensaures Natrium
                                     25
                                 
                              
                                 Schwefel
                                     30
                                 
                              
                                 Schwefelsaures Eisen
                                   890
                                 
                              
                                 
                                 –––––––
                                 
                              
                                 
                                 1000 Th.
                                 
                              
                           
                        
                           Zur Herstellung von Seife und Glycerin.
                           Um bei der Herstellung billiger Seifen gleiche Theile Fett und Harz mit Natronlauge
                              									von 30° B. verseifen zu können, versetzt Ch. S. Higgins
                              									in Brooklyn (D. R. P. Kl. 23 Nr. 17770 vom 20. Juli 1881) den noch heiſsen
                              									Seifenleim mit 2 Proc. krystallisirter Stearinsäure oder 3 Proc. Stearin. Die Seife
                              									soll dadurch hart und trocken werden.
                           B. Jaffe und Darmstädter in
                              									Charlottenburg (D. R. P. Kl. 23 Nr. 17469 vom 5. April 1881) schlagen vor, die Seife
                              									mit schwefelsauren Alkalien auszusalzen, die erhaltenen Unterlaugen mit
                              									Schwefelsäure zu neutralisiren und die Sulfate zur Gewinnung des Glycerins durch
                              									Eindampfen auszuscheiden.
                           
                        
                           Gewinnung von Olivenöl.
                           V. Raynaud in Flayosc, Frankreich (Oesterreichisches
                              									Patent Kl. 23 vom 29. December 1880) preſst die Olivenfrucht mittels hydraulischer
                              									Presse aus Und trennt das mit dem Safte abflieſsende Oel. Die Rückstände werden
                              									passend zerkleinert, doch so, daſs die Fruchtsteine unversehrt bleiben und getrennt
                              									werden, dann in einer hydraulischen Presse einem starken Druck Unterworfen, so daſs
                              									angeblich alles Oel abflieſst, die Preſskuchen aber ein Wahrhaftes Futter geben. Die
                              									getrennten Samenkerne befreit man von ihrer Schale und gewinnt daraus ein Oel,
                              									welches leichtflüssiger als das gewöhnliche Olivenöl ist und an dessen Geschmack
                              									erinnert.
                           
                        
                           Zur Maſsanalyse.
                           O. Knublauch empfiehlt in der Zeitschrift für analytische Chemie, 1882 S. 165 zur Herstellung von
                              									Normalsäure 10g reines, bei 100° getrocknetes
                              									schwefelsaures Ammonium auf 500cc zu lösen, je
                              										50cc dieser Flüssigkeit mit Kalilauge zu
                              									destilliren und das übergehende Ammoniak in die richtig zu stellende
                              									Normalschwefelsäure zu leiten.
                           A. Schulze (Daselbst S. 167) bestimmte die Ausdehnung
                              									der wichtigsten Titrirflüssigkeiten durch die Wärme. Nachfolgende Tabelle (S. 336)
                              									enthält die Correction für 1cc Flüssigkeit in 0cc,001, welche mit der abgelesenen Anzahl
                              									Cubikcentimeter multiplicirt werden muſs:
                           
                           
                              
                                 Tempe-ratur
                                 Normal-Oxalsäure
                                 Normal-Salzsäure
                                 Normal-Salpeter-säure
                                 Normal-Schwefel-säure
                                 NormalKohlen-sauresNatrium
                                 Normal-Natron-lauge
                                 Wasserin Glas
                                 
                              
                                     5°
                                 + 1,8
                                 + 1,7
                                 + 2,6
                                 + 2,5
                                 + 2,6
                                 + 2,8
                                 + 0,9
                                 
                              
                                   6
                                   1,7
                                   1,6
                                   2,5
                                   2,4
                                   2,5
                                   2,6
                                   0,9
                                 
                              
                                   7
                                   1,6
                                   1,5
                                   2,3
                                   2,2
                                   2,3
                                   2,4
                                   0,9
                                 
                              
                                   8
                                   1,5
                                   1,4
                                   2,1
                                   2,1
                                   2,1
                                   2,2
                                   0,9
                                 
                              
                                   9
                                   1,4
                                   1,3
                                   1,9
                                   1,9
                                   1,9
                                   2,0
                                   0,8
                                 
                              
                                 10
                                   1,3
                                   1,2
                                   1,7
                                   1,7
                                   1,7
                                   1,8
                                   0,8
                                 
                              
                                 11
                                   1,2
                                   1,1
                                   1,5
                                   1,5
                                   1,5
                                   1,6
                                   0,7
                                 
                              
                                 12
                                   1,0
                                   0,9
                                   1,3
                                   1,3
                                   1,3
                                   1,4
                                   0,7
                                 
                              
                                 13
                                   0,8
                                   0,8
                                   1,1
                                   1,1
                                   1,1
                                   1,1
                                   0,6
                                 
                              
                                 14
                                   0,7
                                   0,6
                                   0,9
                                   0,9
                                   0,9
                                   0,9
                                   0,5
                                 
                              
                                 15
                                   0,5
                                   0,5
                                   0,6
                                   0,6
                                   0,6
                                   0,6
                                   0,3
                                 
                              
                                 16
                                   0,3
                                   0,3
                                   0,4
                                   0,4
                                   0,4
                                   0,4
                                   0,2
                                 
                              
                                 17
                                   0,1
                                   0,1
                                   0,1
                                   0,1
                                   0,1
                                   0,1
                                   0,1
                                 
                              
                                    17,5
                                   0,0
                                   0,0
                                   0,0
                                   0,0
                                   0,0
                                   0,0
                                   0,0
                                 
                              
                                 18
                                 –0,1
                                 –0,1
                                 –0,1
                                 –0,1
                                 –0,1
                                 –0,1
                                 –0,1
                                 
                              
                                 19
                                   0,3
                                   0,3
                                   0,4
                                   0,4
                                   0,4
                                   0,4
                                   0,2
                                 
                              
                                 20
                                   0,6
                                   0,5
                                   0,7
                                   0,7
                                   0,7
                                   0,7
                                   0,4
                                 
                              
                                 21
                                   0,8
                                   0,7
                                   1,0
                                   1,0
                                   0,9
                                   1,0
                                   0,6
                                 
                              
                                 22
                                   1,0
                                   0,9
                                   1,2
                                   1,2
                                   1,2
                                   1,3
                                   0,8
                                 
                              
                                 23
                                   1,3
                                   1,2
                                   1,5
                                   1,5
                                   1,5
                                   1,6
                                   1,0
                                 
                              
                                 24
                                   1,6
                                   1,4
                                   1,8
                                   1,8
                                   1,8
                                   1,9
                                   1,2
                                 
                              
                           
                        
                           Reinigung der Schwefelsäure durch Krystallisation.
                           Nach R. S. Tjaden-Moddermann (Zeitschrift für analytische Chemie, 1882 S. 218) wird die zu reinigende
                              									Schwefelsäure nach entsprechender Verdünnung mit Wasser bei Frostwetter ins Freie
                              									gesetzt. War die Zusammensetzung der Formel H2SO4.H2O entsprechend
                              									richtig getroffen, so findet man meist am folgenden Tage die Säure fast ganz
                              									gefroren. Die Krystalle werden in mit Glas ausgelegten Schleuderapparaten von der
                              									Mutterlauge getrennt. Einmaliges Umkrystallisiren ist meist genügend für Blei und
                              									Arsen, nicht immer für die letzte Spur der Stickstoff-Sauerstoffverbindungen.
                           
                        
                           Zur Behandlung von Pflanzenfasern.
                           Um Jute, Chinagras, Hanf, Flachs und andere Pflanzenfasern biegsam und weich zu
                              									machen, will sie J. Sachs in Manchester
                              									(Oesterreichisches Patent Kl. 29 vom 14. October 1880) in eine 1 bis 5procentige
                              									Lösung von Oxalsäure, Phosphorsäure, Essigsäure oder Weinsäure legen, auswaschen,
                              									dann mit einer 10 bis 20procentigen Alkalilauge behandeln, welche man noch mit etwas
                              									Borax, Ammoniak oder Wasserglas versetzt hat. Nun wird nochmals gewaschen, mit
                              									verdünnten Säuren behandelt und mit Wasser gut abgespült.
                           Um die Faserstoffe zu bleichen, sollen dieselben mit Salpetersäure behandelt, dann
                              									mit alkalischen Laugen ausgekocht und mit Wasser gewaschen werden.
                           ––––––––––
                           
                        
                           Berichtigung. In der Beschreibung von Junker und Ruh's Fräsmaschine ist zu lesen: S. 273 Z. 8 v. o. Hebel „q“ statt „g“, Z. 11 v. o. Keil „u“ statt „n“, endlich Z. 22 v.
                              									o. Riemenscheibe „D“ statt „q“.