| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, Miszellen, S. 87 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Versuche mit Peilen, welche mittels Sandstrahl geschärft
                              									sind.
                           Das Verfahren von A. Richardson, Feilen mittels
                              									Sandstrahlgebläse zu schärfen, findet sich bereits in D. p.
                                 										J. 1879 231 * 25 (vgl. auch Wiebe's Skizzenbuch, 1880 Heft 4) beschrieben. Es ist
                              									dazu ergänzend nachzutragen, daſs der Hauptwerth des Verfahrens nicht in der Anwendung desselben zum Schärfen alter gebrauchter Feilen beruht, sondern vor Allem darin,
                              									daſs die frisch gehauenen Feilen durch Schleifen
                              									mittels Sandgebläses vollendet werden. Aus einer abgenutzten, durch Ausbrechen von
                              									Zähnen unbrauchbar gewordenen Feile läſst sich natürlich durch Schleifen allein kein
                              									vollkommenes Werkzeug mehr machen, während neue Feilen, mit Sand abgeblasen, von
                              									vorn herein gröſsere Widerstandsfähigkeit neben gröſserer Schärfe erhalten und dem
                              									Ausbrechen von Zähnen weniger ausgesetzt sind, so daſs sie nach dem Stumpfwerden 1
                              									bis 2, in einzelnen Fällen selbst 3 maliges Nachschleifen vertragen.
                           Um das Verhältniſs der Schärfe, sowie der Dauerhaftigkeit der mit Sandstrahlgebläse
                              									geschärften zu der gewöhnlicher Feilen festzustellen, hat Tilghman, der Inhaber des Richardson'schen
                              									Patentes, Versuche anstellen lassen, welche folgendes Ergebniſs lieferten. Es wurde
                              									eine neue, 350mm lange, flache Bastardfeile auf
                              									einer Seite (a) mit Sandstrahl geblasen, während die andere Seite (b) einfach
                              									gehauen blieb; ferner kam noch eine gleich groſse, abgenutzte und durch Sandstrahl
                              									wieder geschärfte Feile (c) zur Anwendung. Mit diesen Feilen wurden nun 3 gleich
                              									groſse Stücke Kanonenmetall von gleicher Beschaffenheit bearbeitet, indem ein
                              									geübter Schlosser auf jedem Stück der Reihe nach mit der zugehörigen Feile 50 Stöſse
                              									ausführte und damit so lange fortfuhr, bis endlich eine der Feilen unbrauchbar
                              									wurde. Dieselbe Arbeit wurde sodann noch auf Guſseisen, Schmiedeisen und Stahl
                              									ausgeführt. Bei sämmtlichen Versuchen zeigte sich, daſs die neue ungeblasene Feile
                              									zuerst den Dienst versagte. Die Zahl der Stöſse und das Gewicht der abgearbeiteten
                              									Späne, sowie daraus das Verhältniſs der Schneidwirkung zeigt folgende Tabelle:
                           
                              
                                 Material
                                 Zahl derStöſse
                                 Gewicht der Feilspäne in k
                                 Verhältniſs d. Schneidwirk.
                                 
                              
                                 a
                                 b
                                 c
                                 a
                                 b
                                 c
                                 
                              
                                 Rothguſs
                                 28000
                                 2,980
                                 1,619
                                 2,390
                                 1,84
                                 1
                                 1,47
                                 
                              
                                 Guſseisen
                                   8000
                                 0,544
                                 0,448
                                 0,533
                                 1,21
                                 1
                                 1,19
                                 
                              
                                 Schmiedeisen
                                   4500
                                 0,165
                                 0,160
                                 0,156
                                 1,08
                                 1
                                   0,975
                                 
                              
                                 Stahl
                                 12000
                                 0,344
                                 0,291
                                 0,306
                                 1,18
                                 1
                                 1,05
                                 
                              
                           Während die gewöhnliche Feile durch den Versuch vollständig
                              									abgenutzt war, zeigten sich die mit Sand geblasenen noch gebrauchsfähig, so daſs
                              									also die gröſsere Dauerhaftigkeit der letzteren neben ihrer besseren Schneidwirkung
                              									hiermit als erwiesen angenommen werden kann.
                           Zum Schluſs kann noch bemerkt werden, daſs Friedr. Krupp
                              									in Essen dieses Verfahren in seine Werkstätten eingeführt hat.
                           
                        
                           
                           Wenner's Vorrichtung zum Blankfräsen von
                              									Fischbandknöpfen.
                           Gebrüder
                                    											Wenner in Schwelm, Westfalen (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 21038 vom 18. Juni 1882) schlagen
                              									folgende Vorrichtung zum Blankfräsen façonnirt vorgeschmiedeter Fischbandknöpfe o.
                              									dgl. vor: Das Fischband wird in einem Spannkloben befestigt, so daſs um den
                              									hervorragenden Kopf eine um einen feststehenden Zapfen drehbare Zange gelegt werden
                              									kann, deren Schenkel an dieser Stelle zwei Fräsbacken besitzen. Läſst man nun den in
                              									einer Drehbank eingesetzten Spannkloben umlaufen, so fräsen die Zangenbacken den
                              									Knopf gleichzeitig an mehreren Stellen ab, wobei es dem Arbeiter überlassen bleibt,
                              									den Knopf mehr oder weniger abzudrehen.
                           
                        
                           J. Cramer's Ausbreitapparat für Bänder, Litzen u. dgl.
                           Für Bänder, Litzen u. dgl. hat Jul. Cramer in
                              										Barmen (* D. R. P. Kl. 8 Nr. 19985
                                 										vom 6. Mai 1882) einen Ausbreitapparat angegeben, in welchem als wirksame
                              									Theile ein Paar elastische Scheiben B angebracht sind,
                              									zwischen welche am Rand unter genügender Pressung eine doppelkegelförmige oder
                              									andersartig gestaltete Walze A einzutreten sucht. Wird
                              									nun das Band o. dgl. zwischen die Walzen A und B eingeführt, so wird dasselbe erfaſst und allmählich
                              									immer stärker in der Breite ausgezogen. Der Grad der Ausbreitung wird durch die
                              									Stellung der zwei Scheiben B unter einander und durch
                              									den Druck zwischen den Scheiben A und B leicht geregelt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 248, S. 87
                              
                           
                        
                           Die Camphausen-Schächte der kgl. Steinkohlengrube
                              									Dudweiler-Jägersfreude bei Saarbrücken.
                           Der Aufschwung, welchen der Saarbrücker Bergbau seit den 1870er Jahren genommen,
                              									machte die Erschlieſsung weiterer Tiefbauanlagen in jener Gegend nothwendig. Von den
                              									3 in Aussicht genommenen Gruben bei Dudweiler, Sulzbach und Altenbach ist die Anlage
                              									der Camphausen-Schächte bei Dudweiler heute in ihrer
                              									Gesammteinrichtung als vollendet zu betrachten. Folgende Mittheilungen über diese
                              									Grube sind der Zeitschrift für Berg-, Hütten- und
                                 										Salinenwesen, 1883 Bd. 31 * S. 1 entnommen.
                           Es sind 3 kreisrunde Schächte in Abständen von je 30m auf 596m,56, 569m bezieh. 386m
                              									abgeteuft. Die Tagesanlagen sind zunächst nur für den Betrieb des ersten Schachtes
                              									eingerichtet. Die Maschine für diesen Schacht ist auf eine Förderhöhe von 700m berechnet und soll mit Rundseilen aus
                              									Guſsstahldraht gleichzeitig 6 Förderwagen zu je 500k Kohleninhalt mit 10m Geschwindigkeit
                              									in der Sekunde heben. Zur Ausgleichung des Seilübergewichtes, welches im ungünstigen
                              									Fall 7000k beträgt, ist ein eigener Nebenschacht
                              									eingebaut, in welchem sich das Gegengewicht bewegt. Dasselbe wird von einem alten
                              									Dampfkessel gebildet und durch eingelegte Guſsstücke regulirt. Die Maschine ist so
                              									stark gebaut, daſs sie im Nothfalle auch das Seilgewicht ohne jede Ausgleichung zu
                              									bewältigen vermag; sie besitzt 2 Dampfcylinder von je 1m,2 Durchmesser und 2m Kolbenhub mit
                              									einer Nutzleistung von 1000e; ihre Entfernung vom
                              									Schachte beträgt 44m und der Durchmesser des
                              									Seilkorbes ist so groſs bemessen (8m), daſs für
                              									die groſste Förderteufe nur 28 Seilwindungen erforderlich sind. Die Umsteuerung der
                              									schweren Maschine erfolgt durch einen besonderen mit einem Dampf- und hydraulischen
                              									Arretirungscylinder versehenen Dampfsteuerapparat. Das Seilscheibengerüst aus 6
                              									Gitterbalken bestehend, welches völlig frei steht, ist bis Mitte Seilscheibe 20m hoch und durchweg aus Schmiedeisen. Für die
                              									Versorgung der Anlage mit Dampf sind 19 Kessel vorgesehen, von denen bis jetzt 9
                              									Stück eingebaut wurden. Dieselben sind Feuerrohrkessel von 7m Länge und je 53qm,79 Heizfläche. Zur Ventilation der Schächte dient ein Guibal'scher Ventilator (vgl. 1878 228 * 31) von 10m
                              									Flügeldurchmesser und
                              										3m Flügelbreite. Eine Luftcompressionsmaschine
                              									mit nassen Compressoren (Humboldt'sche Construction),
                              									anfangs zum Betrieb der Bohrmaschinen benutzt, dient jetzt dazu, zwei unterirdische
                              									Lufthaspel zum Betriebe einfallender Strecken mit gepreſster Luft zu versorgen.
                           
                        
                           Heizung und Ventilation des kaiserlichen Winterpalastes in
                              									Petersburg.
                           Für die kaiserlichen Zimmer dieses Palastes wurde mit groſsen Kosten eine
                              									Warmwasserheizung eingerichtet, welche sich gut bewährt haben soll. Wie in Oppermann's Nouvelles Annales, 1883 Bd. 8 * S. 5
                              									mitgetheilt wird, sind im Keller des Palastes 2 mit Holz gefeuerte Kessel
                              									untergebracht. Von diesen führen 2 Guſsröhren das erhitzte Wasser nach 24
                              									Caloriferen, welche in einem Corridor aufgestellt sind. Jeder dieser Heizkörper
                              									besteht aus 4 mit einander verbundenen Röhren mit Hippen. Diese Heizschlange steht
                              									in einer gemauerten Kammer und trägt einen Zinktrog, welcher 200l Wasser enthält; eine besondere Warmwasserleitung
                              									führt in Schlangenform durch diese Tröge und führt somit eine genügende
                              									Wasserverdunstung herbei. Das Warmwasser geht nun von den Kesseln durch alle
                              									Heizschlangen und erwärmt dabei die die letzteren umgebende, von auſsen zugeführte
                              									Luft, welche darauf den zu heizenden Räumen zugeleitet wird. Besondere Sorgfalt ist
                              									darauf gelegt, daſs die Heizkammern stets vollkommen sauber gehalten werden, um die
                              									durch dieselben streichende heizende und ventilirende Luft immer rein einzuführen;
                              									es sind zu diesem Zwecke die Kammern mit glasirten Fayenceziegeln ausgekleidet.
                              									Mittels Thermometer und Hygrometer wird stets die Temperatur und der
                              									Feuchtigkeitsgrad der Luft in den Caloriferen und Zimmern beobachtet und die
                              									entsprechende Regulirung an den Warmwasser- und Luftleitungen mit aller Sorgfalt
                              									vorgenommen. Die Luftabsaugung geschieht durch Saugkamine, welche nahe der Decke
                              									münden und Lockfeuer mittels Gasflammen enthalten.
                           
                        
                           Deprez' elektrischer Hammer.
                           Dem an Siemens und Halske in Berlin 1879 patentirten
                              									elektrischen Hammer (vgl. 1880 238 91) sehr ähnlich ist
                              									ein neuerdings von M. Deprez in Paris angegebener
                              									elektrischer Fallhammer. Die Kraft wird auch hier direkt zur Hebung benutzt, ohne
                              									erst in rotirende Bewegung umgesetzt zu werden. Der Hammer besteht nach Electricien, 1882 Bd. 3 * S. 454 aus einem
                              									cylindrischen Block von weichem Schmiedeisen mit stählerner Hammerfläche und bewegt
                              									sich in einem Hohlcylinder auf und nieder; letzterer ist aus einer Anzahl flacher
                              									Drahtspulen zusammengesetzt, deren Enden so mit einander verbunden sind, daſs sie
                              									eine einzige ununterbrochene, aber nicht geschlossene Leitung bilden. Die
                              									Verbindungsenden dieser Spulen sind wie bei dem Gramme-Ring in einem Kreise
                              									angeordnet. Verbindet man den ersten und den letzten Contact mit den Enden einer
                              									elektrischen Leitung, so geht der Strom durch alle Spulen der Reihe nach; verbindet
                              									man sie aber z.B. mit dem 7. und 19., so geht der Strom nur durch die dazwischen
                              									liegenden Spulen. Zur Verbindung einer Spulenreihe mit der Stromquelle dienen zwei
                              									radiale Contactarme oder Bürsten, welche auf die gewünschten Contacte unabhängig von
                              									einander eingestellt werden. Wird nun ein elektrischer Strom durch eine Spulenreihe
                              									geleitet, so zieht dieselbe den auf dem Ambos ruhenden Hammer zu sich herauf und
                              									hält ihn, bis der Strom wieder unterbrochen wird, worauf er auf den Ambos
                              									herabfällt. Jeder Oeffnung und Schlieſsung eines Contactes entspricht also ein
                              									Hammerschlag; es läſst sich nach kurzer Uebung mit dem elektrischen Hammer ebenso
                              									gut arbeiten als mit dem Dampfhammer. Beim Schlieſsen des Contactes fliegt der
                              									Hammer zuerst über seine Ruhelage hinaus und man hat daher eine gröſsere Fallhöhe,
                              									wenn man in diesem Augenblicke den Contact unterbricht.
                           
                        
                           Brockie's elektrische Lampe.
                           Brockie verwerthet in seiner neuen Bogenlampe (vgl. 1880
                              										236 253) die von ihm gemachte Beobachtung, daſs der
                              									Widerstand eines Lichtbogens sehr constant ist, wenn seine Länge in einem passenden
                              									Verhältniſs zu den Maſsen und der Beschaffenheit der Kohlenstäbe und zur Stromstärke steht, daſs der
                              									Widerstand dagegen, sowie diese Länge nur um ein weniges überschritten ist, sehr
                              									veränderlich wird. Gerade diese Veränderlichkeit des Widerstandes nun benutzt Brockie nach dem Telegraphic
                                 										Journal, 1882 Bd. 11 * S. 406 zur Regulirung der Entfernung der
                              									Kohlenstäbe, indem er durch sie den Anker oder Kern eines in einer Nebenschlieſsung
                              									zum Lichtbogen liegenden Elektromagnetes in Schwingungen versetzen läſst, die sich
                              									auf ein mit dem Anker oder Kern in geeigneter Weise verbundenes Echappement
                              									übertragen, das nun das letzte Rad eines kleinen Räderwerkes in schrittweise
                              									Umdrehung kommen läſst; so lange also jene Schwingungen dauern, senkt sich der obere
                              									Kohlenhalter, da er eben durch sein Gewicht das Räderwerk treibt. Sind die Kohlen
                              									einander neuerdings so nahe gekommen, daſs der Lichtbogen wieder stabil wird und
                              									sein Widerstand constant, so hören die Schwingungen auf und die Kohlen stehen still.
                              									Anfänglich wird der Lichtbogen durch einen zweiten Elektromagnet erzeugt, welcher
                              									den unteren Kohlenträger zum Niedergehen veranlaſst.
                           
                              E–e.
                              
                           
                        
                           Verwerthung der Batterierückstände.
                           Das Archiv für Post und Telegraphie, 1883 S. 56 bringt
                              									nebenstehende Tabelle über die Verwerthung der Batterierückstände in der deutschen
                              									Reichs-Telegraphenverwaltung. Die Rückstände werden vertragsmäſsig dem
                              									Meistbietenden überlassen. Derselbe Abnehmer übernimmt jetzt meist jahrelang die
                              									Rückstände zu feststehenden Preisen, ohne irgend welche Gewährleistung der
                              									Verwaltung in Betreff des Metallgehaltes. Es hat sich nämlich im Laufe der Jahre
                              									ergeben, daſs das Verhältniſs zwischen den aus den Rückständen zu gewinnenden Mengen
                              									von Kupfer bezieh. Zink nur in ziemlich engen Grenzen schwankt. Die Ablieferung der
                              									Rückstände erfolgt in der Regel jährlich 2mal; zuvor werden die Rückstände durch
                              									Auswaschen in reinem Fluſs- oder Regenwasser möglichst von den beigemischten Salzen
                              									befreit.
                           
                        
                           Zur Kenntniſs der Mineralwasser.
                           Ein bei Srinye-Lipoiz im Saivser Comitate vorkommendes Mineralwasser, welches seit
                              									einiger Zeit unter dem Namen „Salvator“ in den Handel kommt, zeichnet sich
                              									nach M. Ballo (Berichte der deutschen chemischen
                                 										Gesellschaft, 1882 S. 3003) dadurch aus, daſs es die Kohlensäure sehr
                              									langsam verliert. Da eingetauchtes Magnesium Wasserstoff
                           
                              
                                 
                                    
                                    
                                    
                                    Jahr
                                    
                                 
                                    
                                    Zahl
                                       											der
                                    
                                 Durchschnitts-preis v. 100 Stück
                                 Mithin kosten dieunbrauchbar
                                    											ge-wordenen
                                 Kosten des ver-brauchten
                                    											Kupfer-vitriols
                                 Erlös für Batterie-rückstände
                                 
                              
                                 unter-haltenenEle-mente
                                 unbrauchbar ge-wordenen
                                 Zinkringen
                                 Bleiblechen
                                 Bleiplatten
                                 
                              
                                 Zink-ringe
                                 Blei-bleche
                                 Blei-platten
                                 Zink-ringe
                                 Blei-bleche
                                 Blei-platten
                                 
                              
                                 1878/79
                                 109170
                                   62033
                                   9569
                                   539
                                 28,62
                                 15
                                 28,75
                                 17754
                                 1435
                                   155
                                   35464
                                   8755
                                 
                              
                                 1879/80
                                 115208
                                   71508
                                   6648
                                 1027
                                 24,25
                                 15
                                 31,55
                                 17341
                                   997
                                   324
                                   37100
                                 12230
                                 
                              
                                 1880/81
                                 122176
                                   79953
                                   7395
                                 1463
                                 32,88
                                 15
                                 31,50
                                 26289
                                 1109
                                   461
                                   44150
                                 12082
                                 
                              
                                 1881/82
                                 127166
                                   78937
                                   7292
                                   910
                                 24,40
                                 15
                                 32,50
                                 19261
                                 1094
                                   296
                                   43770
                                 13670
                                 
                              
                                 Zusammen
                                 292431
                                 30904
                                 3939
                                 
                                 80645
                                 4635
                                 1236
                                 160484
                                 46737
                                 
                              
                                 Gesammtausgabe
                                 247000 M.
                                 
                                 
                              
                           Hierzu treten 7816 M. als Erlös für unbrauchbar gewordene
                              									Zinkringe, welche bei Herstellung neuer Zinkringe nicht verwendet sind, so daſs im
                              									Ganzen 54553 M. oder 22 Procent der Gesammtausgabe für Batteriematerialien
                              									wiedergewonnen wurden.
                           
                           entwickelt, so nimmt Ballo an,
                              									daſs die Kohlensäure in wässeriger Lösung nicht als Anhydrid (CO2), sondern als Säurehydrat (H2CO3) vorhanden
                              									ist.
                           Die Existenz des Kohlensäurehydrates läſst die Kohlensäure haltigen Mineralwasser und
                              									Getränke in einem anderen Lichte wie bisher erscheinen. Man war bisher gewohnt,
                              									darin eine Verbindung, das Kohlensäureanhydrid, anzunehmen, welchem höchstens
                              									schwach saure Eigenschaften zugeschrieben wurden. Nun ist aber thatsächlich darin
                              									ein Säurehydrat enthalten, welches selbst gewisse Metalle unter
                              									Wasserstoffentwickelung aufzulösen vermag und welchem demnach gar nicht so
                              									unbedeutende saure Eigenschaften zukommen.
                           Die Menge des in einem Mineralwasser vorkommenden Kohlensäurehydrates hängt nicht
                              									allein von den Druck- und Temperaturverhältnissen ab, sondern auch von der Menge der
                              									gleichzeitig vorhandenen kohlensauren Alkalien. So wie die Schwefelsäure pyro- und
                              									überschwefelsaure Salze bildet, ebenso kann in solchen Mineralwassern, wie z.B. dem
                              									Salvatorwasser, das Vorhandensein solcher überkohlensaurer Salze angenommen werden,
                              									welche als schwieriger dissociirbar, die Kohlensäure nur langsam abgeben.
                           
                        
                           Verfahren zur Herstellung von Strontiumoxyd.
                           Um aus Cölestin Strontiumoxyd zu gewinnen, will J. Lohsse in
                              										Gruna (D. R. P. Kl. 75 Nr. 21156 vom
                                 										16. Mai 1882) rohes Bariumoxyd mit gemahlenem Cölestin innig mischen,
                              									glühen und den Rückstand auslaugen.
                           
                        
                           Ersatzmittel für natürlichen Asphaltstein.
                           Nach C. Brasche und L. Mitgau in
                              										Braunschweig (D. R. P. Kl. 80 Nr.
                                 										20885 vom 16. April 1882) wird durch Trocknen oder Brennen mehr oder
                              									weniger entwässerter Rohgyps in Stücken mit Mineralöl gesättigt, dann wie
                              									natürlicher Asphaltstein behandelt.
                           
                        
                           Verwerthung von Hochofenschlacke zu Steinen.
                           J. Bergmann in Hattingen a. d. Ruhr (*D. R. P. Kl. 80
                              									Nr. 20309 vom 4. April 1882) will Steinkohlenasche u. dgl. wiederholt mit
                              									Natronlauge auskochen, bis er eine concentrirte Wasserglaslösung erhält. Die
                              									Aschenrückstände werden nun mit der Wasserglaslösung und Wasser zu einem dünnen Brei
                              									angerührt, dieser wird mit Gyps oder kohlensaurem Kalk gemischt und über die in
                              									Formen eingefüllten Schlacken gegossen, um auf diese Weise feste Steine zu
                              									erhalten.
                           
                        
                           Zur Gewinnung von Ammoniaksoda.
                           Zur Ausscheidung von Natriumbicarbonat aus der Lauge, welche beim einmaligen
                              									Behandeln einer Chlornatriumlösung mit Ammoniak und Kohlensäure entsteht und aus der
                              									sich beim weiteren Einleiten von Kohlensäure kein Natriumbicarbonat mehr
                              									ausscheidet, versetzen H. Schüchtermann in Dortmund und
                              										E.
                                    											Koche in Rothenfelde (D. R. P. Kl. 75 Nr. 21590 vom 14. Juli 1882) die Lauge
                              									wiederholt mit Aetznatron oder Ammoniak und leiten Kohlensäure hindurch.
                           
                        
                           Verfahren zur Herstellung dichromsaurer Salze.
                           J.
                                    											Pontius in Elberfeld (D. R. P. Kl. 75 Nr. 21 589 vom 30. Juni 1882) laugt die
                              									durch Aufschlieſsen des Chromeisensteines mit Kalk und Potasche erhaltene Schmelze
                              									mit Mutterlauge vorangegangener Operationen aus, welche soviel Kaliumcarbonat
                              									enthält, daſs das in der Schmelze enthaltene Calciumchromat in Kaliumsalz
                              									übergeführt wird. Diese Lauge wird in geschlossenen Eisengefäſsen mit Kohlensäure
                              									unter einem Druck von mehreren Atmosphären behandelt, wodurch Kaliumbichromat und
                              									Kaliumbicarbonat entsteht: 2K2CrO4 + 2CO2 + H2O = K2Cr2O7 + 2HKCO3.
                           Das schwer lösliche Bichromat fällt aus und wird von der Mutterlauge getrennt, welche
                              									wieder zum Auslaugen neuer Chromeisensteinschmelzen dient. Man kann die Schmelze
                              									auch mit Wasser in geschlossenen Rührkesseln unter Einpressen von Kohlensäure und in
                              									der Wärme auslaugen. Das gebildete neutrale Kaliumchromat, geht hierbei in das Bichromat über, unter
                              									gleichzeitiger Bildung von Kaliumcarbonat, während das neutrale Calciumchromat
                              									ebenfalls in das Bichromat übergeht, sich aber in statu nascendi mit dem gebildeten
                              									Kaliumcarbonat in Calciumcarbonat und Kaliumbichromat umsetzt, welches man passend
                              									aus der Lauge gewinnt.
                           Auf entsprechende Weise stellt man aus der durch Aufschlieſsen des Chromeisensteines
                              									mit Soda und Kalk erhaltenen Schmelze das Natriumbichromat her. Ebenso läſst sich
                              									das Calciumbichromat darstellen, welches dann wieder durch Kalium- oder
                              									Natriumsulfat in Alkalibichromat übergeführt werden kann. Das Magnesiumbichromat
                              									gewinnt man aus dem Calciumbichromat durch Zusatz der entsprechenden Mengen Magnesia
                              									oder Magnesiumcarbonat und Behandeln des Gemisches mit Kohlensäure.
                           
                        
                           Ueber das Volumengewicht der Schwefelsäure.
                           G. Lunge und P. Naef (Chemische
                                 										Industrie, 1883 S. 37) geben folgende Tabelle der Volumengewichte der
                              									höchst concentrirten Schwefelsäuren für die Temperatur von 15°, reducirt auf Wasser
                              									von 4° und luftleeren Raum. Die mit † versehenen Zahlen sind direkt beobachtet, die
                              									übrigen durch Interpolation gefunden:
                           
                              
                                 Proc.H2SO4
                                 Reine Säure
                                 Handelssäure von Uetikon
                                 
                              
                                 Spec. Gew.
                                 Spec. Gew.
                                 Baumé
                                 
                              
                                     90
                                 1,8185
                                 1,8202
                                 65,1°
                                 
                              
                                   †90,20
                                 1,8195
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                   †90,29
                                 –
                                 1,8219
                                 –
                                 
                              
                                     91
                                 1,8241
                                 1,8254
                                 65,4°
                                 
                              
                                   †91,48
                                 1,8271
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                     92
                                 1,8294
                                 1,8306
                                 65,6°
                                 
                              
                                   †92,83
                                 1,8334
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                     93
                                 1,8339
                                 1,8346
                                 65,8°
                                 
                              
                                     94
                                 1,8372
                                 1,8374
                                 65,9°
                                 
                              
                                   †94,09
                                 –
                                 1,8375
                                 –
                                 
                              
                                   †94,84
                                 1,8387
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                     95
                                 1,8390
                                 1,8397
                                 66,0°
                                 
                              
                                   †95,26
                                 –
                                 1,8404
                                 66,0°
                                 
                              
                                   †95,97
                                 1,8406
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                     96
                                 1,8406
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                     97
                                 1,8410
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                   †97,70
                                 1,8413
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                     97,75
                                 –
                                 1,8468Säure von Griesheim, durch direktes
                                          													Eindampfen im Groſsen dargestellt.
                                 66,2°
                                 
                              
                                     98
                                 1,8412
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                   †98,39
                                 1,8406Dargestellt durch Mischen von gewöhnlicher starker Säure mit Anhydrid
                                          													haltiger.
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                   †98,66
                                 1,8409Dargestellt durch direktes Eindampfen von gewöhnlicher starker
                                          													Säure.
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                     99
                                 1,8403
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                   †99,47
                                 1,8395
                                 –
                                 
                                 
                              
                                 †100,00
                                 1,8384
                                 –
                                 –
                                 
                              
                           Das bereits mehrfach (1882 243 418. 246 279) erwähnte Taschenbuch für die Soda-,
                                 										Potasche- und Ammoniakfabrikation von G. Lunge
                              									ist jetzt erschienen. Es enthält nicht nur die zuverlässigsten Angaben über das
                              									specifische Gewicht von Schwefelsäure, Salzsäure, Alkalilösungen u. dgl., sondern
                              									auch alle sonstigen Angaben, welche für die Ausführung von Untersuchungen auf diesen
                              									Gebieten von Werth sind. Das Ganze zeichnet sich durch Uebersichtlichkeit und
                              									Vollständigkeit aus.
                           
                              F.
                              
                           
                        
                           
                           Schwindelseifen.
                           Eine Firma in Neu-Isenburg hat seit einiger Zeit eine stark gefüllte Cocosseife von 300 bis 1200 Proc. Ausbeute in den
                              									Handel gebracht, welche bis auf einen geringen Rückstand zusammentrocknet, in der
                              									Kälte aber fingerlange Ausschläge bekommt.
                           Unter der Bezeichnung „Sinclair's Cold Water Soap“ wird seit Kurzem von England aus eine
                              									Seife zu 80 M. für 100k nach Deutschland
                              									eingeführt. Jedes 454g (1 Pfund engl.) schwere
                              									Stück ist in einen Umschlag gewickelt, auf welchen gedruckt ist: „In kaltem
                                 										Wasser ohne Arbeit vollständig zu waschen; die Seife ist die reinste und
                                 										concentrirteste der Welt; 1k Sinclair-Seife
                                 										leistet dieselben Dienste als 3k gewöhnliche
                                 										Seife“ u.s.f. Eine von L. Borchert untersuchte
                              									Probe dieser englischen Seife war aus etwa 70 Th. Talg, 30 Th. gebleichtem Palmöl
                              									und 25 Th. Harz gesotten, dann mit 3 bis 5 Proc. venetianischem Terpentin versetzt.
                              									Nach 2 Tagen sind dann noch etwa 8 Proc. Wasserglas zugesetzt.
                           Nach anderen Angaben enthielt diese englische Seife statt Wasserglas 1 Proc. Talk, so
                              									daſs sie jedenfalls weniger gut, aber theurer ist als gewöhnliche deutsche
                              									Harzkernseife.
                           Ein süddeutscher Fabrikant bringt unter der Bezeichnung „Teigseife“ ein ähnliches, in Pergamentpapier gepacktes Product in
                              									den Handel. Dasselbe ist nach L. Borchert eine mit
                              									reichlich 20 Proc. Wasserglas, etwas Ammoniakflüssigkeit und Terpentinöl versetzte
                              									Harzkernseife.
                           Als Army blue mottled Soap wird von England aus eine
                              									sogen. Soldatenseife in den Handel gebracht, welche nach Borchert eine nach Eschweger Art aus Kernöl und Cocosöl gesottene, mit
                              									Ultramarin gefärbte und stark durch Laugen gefüllte Seife ist. (Nach dem Seifenfabrikant, 1882 S. 5 bis 171.)
                           
                        
                           Verfahren zur Herstellung von Buchdruckerschwärze.
                           Gebrüder
                                    											Schmidt in Bockenheim (D. R. P. Kl. 22 Nr. 21408 vom 20. Juni 1882) machen den
                              									Vorschlag, zur Herstellung von Druckerschwärze und Stempelfarbe statt Kienruſs
                              									Mangansuperoxyd zu verwenden, damit die mit dieser Schwärze bedruckte Maculatur
                              									wieder zur Herstellung von weiſsem Papier verwendet werden kann.
                           
                        
                           Verfahren zur Herstellung wetterbeständiger
                              									Wandgemälde.
                           Nach A.
                                    											Keim in München (D. R. P. Kl. 22 Nr. 19210 vom 6. December 1881) wird zunächst der aus
                              									gelöschtem Kalk, Sand und Wasser hergestellte Untergrund nach dem Trocknen mit
                              									rauhem Sandstein abgerieben und dann mit Kaliwasserglas getränkt. Der eigentliche
                              									Malgrund wird mit einem Gemisch aus 4 Th. Quarzsand, 3,5 Th. Marmorsand, 0,5 Th.
                              									Infusorienerde, 1 Th. Aetzkalk und der erforderlichen Menge destillirten Wassers
                              									hergestellt. Nach dem Austrocknen wird dieser Malgrund mit
                              									Kieselfluorwasserstoffsäure getränkt, worauf die mit entsprechenden Zusätzen zur
                              									Beförderung der Silicatbildung versehenen Farben, welche vorher zur Verhütung des
                              									Nachdunkelns mit Alkalien behandelt wurden, aufgetragen werden. Das fertige Bild
                              									wird mit einer heiſsen Lösung von Kaliwasserglas bespritzt, getrocknet, mit einer
                              									Lösung von Ammoniumcarbonat behandelt und schlieſslich abgewaschen.
                           Nach einem Gutachten der Kgl. bayerischen Akademie der bildenden Künste in München
                              									zeichnen sich die so hergestellten Wandgemälde durch groſse Widerstandsfähigkeit
                              									gegen atmosphärische Einflüsse aus. Auch vom künstlerischen Standpunkte aus wird das
                              									Verfahren als vorzüglich bezeichnet.