| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, Miszellen, S. 430 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Wasserkraftmaschine von N. Yagn in St. Petersburg.
                           Die durch Stromkraft betriebene Wasserkraftmaschine von N. Yagn in
                              										St. Petersburg (* D. R. P. Kl. 88 Nr.
                                 										21614 vom 7. Juni 1882) hat groſse Aehnlichkeit mit Vogl's Ketten-Wassermotor für Stromwasser (vgl. 1878
                              										230 * 468), Statt der Ketten sind jedoch hier
                              									geknotete Seile, deren Wulste oder Knoten sich gegen gegabelte Vorsprünge der
                              									Scheiben legen, und statt der Schaufeln Zeugsegel (Parachute) angewendet, welche mit
                              									Spannschnüren an dem endlosen Treibseile angehängt sind, sich vor dem Strome
                              									aufblähen und beim Rücklaufe gegen den Strom zusammenfalten. Yagn will den Motor auch zur Bewegung von Fahrzeugen gegen den Strom
                              									benutzen, indem er mittels desselben eine Trommel treibt, welche die Schleppkette
                              									aufnimmt.
                           
                        
                           Benutzung flüssiger Kohlensäure zum Betriebe von
                              									Dampffeuerspritzen.
                           Bekanntlich steht der allgemeineren Verwendung von Dampffeuerspritzen der Umstand im
                              									Wege, daſs dieselben nicht in jedem Augenblicke betriebsfähig sind, vielmehr unter
                              									Umständen mehrere Minuten verstreichen, ehe die genügende Dampfspannung erreicht
                              									ist. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, schlägt Branddirektor Witte in
                              										Berlin (D. R. P. Kl. 59 Nr. 21931 vom
                                 										10. September 1882) vor, jeder Dampfspritze in einem entsprechenden
                              									Behälter eine genügende Menge flüssiger Kohlensäure mitzugeben, welche alsdann im
                              									geeigneten Augenblicke durch ein mit Rückschlagventil versehenes Rohr in den
                              									Dampfraum des Kessels eingelassen wird und vorläufig zum Betriebe der Maschine
                              									dient. Das Anheizen und die Dampfentwickelung gehen hierbei in der gewöhnlichen
                              									Weise vor sich. Es muſs ausreichend Kohlensäure vorhanden sein, um die Maschine im
                              									Gange zu erhalten, bis genügend Dampf erzeugt ist. Die Kohlensäure gelangt auf diese
                              									Weise angewärmt in den Cylinder, was von Wichtigkeit ist, da sonst die Ausblaserohre
                              									der Maschine unfehlbar zufrieren würden.
                           
                        
                           Oury's Herstellung von Ketten ohne Schweisfung.
                           An dem in D. p. I. 1882 244 *
                              									112 beschriebenen Verfahren, hat E. Oury in Paris
                              									sich einige Abänderungen patentiren lassen (* D. R. P. Kl. 49
                                 										Nr. 21638 vom 9. September 1882), welche hauptsächlich darin bestehen,
                              									daſs die Theile c nicht eigentlich herausgestanzt,
                              									sondern nur von beiden Seiten eingekerbt werden sollen, sodaſs das für die
                              									Schakenbildung verbleibende Material den nebenstehend skizzirten Querschnitt t erhält. Auch sollen die Löcher o nicht mehr gebohrt, sondern durch Dorne hergestellt
                              									werden, welche Arbeit durch eine in der Patentschrift beschriebene, in ihrer Wirkung
                              									aber etwas fraglich erscheinende Maschine verrichtet werden soll.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 248, S. 429
                              
                           
                        
                           Hansen's Maschine zum Schärfen von Bandsägeblättern.
                           Bei der Maschine von J. P. Hansen in Sorö, Dänemark (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 20752 vom 15.
                                 										Juni 1882) wird die dreieckige verjüngt zulaufende Feile mittels
                              									Pleuelstange und Kurbelscheibe in horizontalen Führungen hin- und hergezogen,
                              									während das in entsprechender Lage unter derselben gebettete Band Sägeblatt, von
                              									einer Schaltklinke nach jedem Feilenstriche unter derselben um eine Zahnlücke
                              									vorgeschoben wird. Die Schaltklinke erhält ihre Bewegung durch Kegelräder von der
                              									Welle der Kurbelscheibe, welche die Feile hin- und herzieht, Damit die zurückgehende
                              									Feile das Vorrücken des Sägebandes nicht hindert, ist die Führung für dieses
                              									elastisch gelagert und wird durch den Schalthebel bezieh. seine etwas excentrisch
                              									gelagerte Antriebscheibe bei seinem Vorschübe weit genug niederdrückt, um dem
                              									Sägebande unter der Feile den Durchgang zu gestatten, während sie darauf wieder
                              									zurückfedert.
                           
                        
                           
                           Telephon in London.
                           Nach dem Electrician, 1883 Bd. 10 S. 363 bezieh. S. 458
                              									hatte die United Telephone Company am 28. Februar 1881
                              									in ihrem Londoner Amte 845 Theilnehmer; im J. 1882 war diese Zahl auf 1505 und am
                              									28. März 1883 auf 2606 gewachsen. Die Gesammtzahl der Anrufe, welche in den Tagen
                              									vom 15. bis 21. Februar 1881, 1882 und 1883 durchschnittlich täglich 4451 bezieh.
                              									9717 bezieh. 19021 betrug, stieg am 22. März 1883 über 20000 (vgl. 1883 247 472).
                           
                        
                           Elektrische Beleuchtung mittels galvanischer Batterien.
                           Da vor einiger Zeit in dem Comptoir d'Escompte in Paris
                              									eine gröſsere elektrische Beleuchtungsanlage mit galvanischen Batterien, nämlich
                              									Doppelchromsäure-Elementen von Jarriant und Grenet ausgeführt worden ist (vgl. Elektrotechnische Zeitschrift, 1882 S. 430 nach La Lumière électrique und Centralblatt für Elektrotechnik, 1883 * S. 249 nach L'Electricien), sind die Ergebnisse interessant, welche
                              										Trouvé in der Revue
                                 										industrielle, 1883 S. 186 bei Versuchen mit seinen Elementen (vgl. S. 389
                              									d. Bd.) erhalten hat. 2 Batterien von 6 Elementen bei Hintereinanderschaltung
                              									speisten 6 Swan-Lampen zu je 16 Kerzen. Die Stromstärke
                              									konnte während 4¼ Stunden constant auf 8 Ampère erhalten werden; dann sank sie in 1
                              									Stunde 25 Minuten auf 5 Ampère herab. Die gesammte Arbeit in 1 Stunde belief sich
                              									auf 253350mk, also 0e,94. Verbraucht wurden:
                           
                              
                                 Façonirtes Zink
                                 1,463g
                                 im
                                 Werthe
                                 von
                                 1,17 M.
                                 
                              
                                 Doppelchromsaures Kali
                                 2,400
                                 „
                                 „
                                 „
                                 3,84
                                 
                              
                                 Schwefelsäure
                                 7,200
                                 „
                                 „
                                 „
                                 1,15
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 ––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 6,16 M.
                                 
                              
                           Mit Hinzurechnung der Bedienung der Lampen und Batterien kommt
                              									man von den 6,16 M. stündlich auf 7,20 M. für 6 × 16 = 96 Kerzenstunden, oder etwa 8
                              									Pf. für 1 Kerze stündlich oder 64 Pf. für 1 Carcel. Für 1 Carcel verbrennt man 1051
                              									Gas, welches in Paris jetzt 2,5 Pf. kostet.
                           
                        
                           Ueber die Verwerthung von Kanalwasser durch
                              									Berieselung.
                           Die Abflüsse aus der Stadt Darmstadt vereinigen sich in dem Bette des Darmbaches und
                              									dienen zur Bewässerung der 38ha umfassenden
                              									Pallaswiese. Der Graswuchs auf dieser Wiese ist in Folge der auſsergewöhnlich
                              									starken Zufuhr von Dungstoffen im Allgemeinen ein sehr üppiger und soll 1ha einen durchschnittlichen Reinertrag von etwa
                              									300 M. bringen. Klaas zeigt nun im Gewerbeblatt für das Großherzogthum Hessen, 1883 S.
                              									180, daſs die in der Ausführung begriffene Kanalisation der Stadt die Menge der
                              									abflieſsenden Wassermassen und der Dungstoffe wesentlich erhöhen muſs, so daſs das
                              									Kanalwasser zur Berieselung von etwa 200ha
                              									Sandboden, welche in westlicher Richtung 10 bis 30m tiefer als Darmstadt liegen, ausreicht. Da somit hier keine Pumpen zur
                              									Hebung des Kanalwassers erforderlich sind, so erwartet Klaas mit Recht, daſs diese Rieselfelder einen erheblichen Gewinn liefern
                              									werden, um so mehr diese bis jetzt mit Kiefern bepflanzte Fläche einen sehr geringen
                              									Ertrag gibt. (Vgl. 1883 247 459.)
                           
                        
                           Die Entbehrlichkeit des Eises in der Bierbrauerei.
                           Unter der Bezeichnung „Liquide Marcus“ wird von Paris aus eine Flüssigkeit in den Handel
                              									gebracht, welche nach J. P. Roux (Revue universelle de la
                                 										brasserie, Nr. 473) der Würze zugesetzt, das Eis bei der Gährung ersparen,
                              									ja sogar das Eis in den Lagerkellern überflüssig machen soll. – Nach Mittheilung
                              									eines Braumeisters an die Allgemeine Zeitschrift für
                                 										Bierbrauerei, 1883 S. 107 fiel ein damit gemachter Versuch sehr traurig
                              									aus. Es stellte sich dann heraus, daſs diese berühmte Flüssigkeit lediglich eine
                              									Lösung von Natriumbicarbonat war.
                           
                        
                           Herkules-Malzwein.
                           Dieses von Ch. Wolters in Philadelphia gebraute Bier hat
                              									nach A. Schwarz (Amerikanischer Bierbrauer, 1883 S.
                              									141) nach Austreibung der Kohlensäure bei 17,5° ein specifisches Gewicht von 1,067 und enthält 6,27
                              									Proc. Alkohol, 11,64 Proc. Extract; letzterer besteht aus:
                           
                              
                                 Maltose
                                 4,500
                                 
                              
                                 Dextrin
                                 4,900
                                 
                              
                                 Asche
                                 0,535
                                 
                              
                                 Extractivstoffe
                                 0,245
                                 
                              
                                 Protein
                                 1,260
                                 
                              
                                 Säure
                                 0,200
                                 
                              
                                 Phosphorsäure
                                 0,126.
                                 
                              
                           Die ursprüngliche Concentration der Würze betrug 24,18 Proc.
                              									Balling.
                           
                        
                           Ueber den Stickstoffgehalt des Bodens.
                           Nach Versuchen von P. Déherain (Comptes rendus, 1883 Bd.
                              									96 S. 198) ist der Verlust eines bebauten Bodens nicht allein durch die Ernten
                              									bedingt, sondern auch durch die Oxydation der organischen Stoffe. Je häufiger ein
                              									Land umgebrochen wird, je vollständiger daher der Boden mit der atmosphärischen Luft
                              									in Berührung kommt, um so stärker ist diese Oxydation, wodurch die
                              									Stickstoffverbindungen in Nitrate und Nitrite übergeführt werden, welche mit dem
                              									Drainwasser abflieſsen.
                           
                        
                           Das Quellen der Stärkekörner.
                           Wie W. H. Symons im Brewer's
                                 										Guardian, 1883 S. 61 berichtet, sind zum Quellen der verschiedenen
                              									Stärkekörner folgende Temperaturen erforderlich:
                           
                              
                                 
                                 Weniggequollen
                                 Starkgequollen
                                 Völliggequollen
                                 
                              
                                 Kartoffelstärke
                                   55°
                                   60°
                                   65°
                                 
                              
                                 Weizenstärke
                                 60
                                 65
                                 70
                                 
                              
                                 Sago
                                 64
                                 68
                                 74
                                 
                              
                                 Bermuda Arrow-root
                                 62
                                 69
                                 73
                                 
                              
                                 Mais- und Haferstärke
                                 65
                                 70
                                 77
                                 
                              
                                 Reisstärke
                                 70
                                 75
                                 80
                                 
                              
                           
                        
                           Ueber die Zusammensetzung des Seesalzes.
                           Englisches Exportsalz (I) und raffinirtes Istrianer Salz (II) enthielten nach den von
                              										L. Schneider im Laboratorium des Generalprobiramtes
                              									in Wien ausgeführten Analysen:
                           
                              
                                 
                                 I
                                 II
                                 
                              
                                 Wasser
                                     0,561
                                   0,600
                                 
                              
                                 In Wasser unlöslicher Rückstand
                                     0,115
                                   0,098
                                 
                              
                                 Schwefelsäure
                                     1,090
                                   0,514
                                 
                              
                                 Chlor
                                   59,200
                                 59,649
                                 
                              
                                 Brom
                                 Spur
                                 –
                                 
                              
                                 Kalk
                                     0,712
                                   0,300
                                 
                              
                                 Magnesia
                                     0,115
                                   0,125
                                 
                              
                                 Natron
                                   51,575
                                 51,959
                                 
                              
                           Entsprechend:
                           
                              
                                 Schwefelsaures Calcium
                                     1,729
                                   0,730
                                 
                              
                                 Schwefelsaures Magnesium
                                     0,110
                                   0,126
                                 
                              
                                 Chlormagnesium
                                     0,186
                                   0,198
                                 
                              
                                 Chlornatrium
                                   97,327
                                 98,051
                                 
                              
                                 Wasser
                                     0,561
                                   0,600
                                 
                              
                                 In Wasser unlöslicher Rückstand
                                     0,115
                                   0,098
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 100,028
                                 99,803
                                 
                              
                           Der unlösliche Rückstand besteht aus kohlensaurem Calcium, Thon und Eisenoxyd. (Nach
                              									dem Berg- und Hüttenmännischen Jahrbuch, 1883 S.
                              									187.)
                           
                        
                           Zur Verarbeitung von Glas.
                           Nach W.
                                    											Preußler in Liegnitz (D. R. P. Kl. 32 Nr. 22091 vom 25. Juli 1882) wird zur Herstellung einer gepreßten Emailschicht auf Glas eine
                              									im halbtrockenen Zustande sehr zähe Masse aus trockenem Email, dickem Kienöl und Dammarlack auf das
                              									Glas aufgetragen. Nach dem Antrocknen wird die Bemalung eingepreſst, indem man sie
                              									mit gezahnten Rädchen überführt, oder indem man gepreſstes Papier u. dgl. auflegt
                              									und die Erhabenheiten derselben mittels Gummiwalze oder Bürste in das Email
                              									eindrückt. Das Email wird dann gebrannt. Es lassen sich so die Formen der Figur in
                              									schwachem Relief wiedergeben, ebenso die Vogelfedern, die Thierhaare, die Rippung
                              									der Blätter u. dgl.
                           Um Intarsien ähnliche, feinlinige Ornamente auf Glas
                                 										herzustellen, wird nach H. Deutsch in
                              										Zweibrücken (D. R. P. Nr. 22248 vom
                                 										27. Juni 1882) das Glas mit Lack überzogen und in diesem das Ornament mit
                              									einem Stifte radirt, dann die Zeichnung mit dünner Leimlösung bestrichen und mit
                              									Blattmetall belegt. Nach dem Trocknen erhält dieses zunächst einen Anstrich mit
                              									einer Spirituosen Schellacklösung, dann mit Lack oder Oelfarbe.
                           Zur Herstellung von Kathedralglas werden nach A.
                                    											Freystadt in Hannover (D. R. P. Nr. 22306 vom 9. August 1882) farbig überfangene
                              									oder durch die ganze Masse gefärbte, geblasene oder gegossene Glastafeln mit einem
                              									durch Wasser zu einem Breie angerührten Gemische von gleichen Theilen pulverisirtem
                              									Basalt, Potasche, Salpeter und calcinirtem Borax überstrichen und nach dem Trocknen
                              									einer Glühhitze ausgesetzt, welche hinreichend ist, die aufgetragene Mischung zu
                              									schmelzen, wobei gleichzeitig die Glastafel mit erweicht wird, deren Abkühlung dann
                              									auf bekannte Weise erfolgt.
                           
                        
                           Verfahren zum Tränken von unglasirten Thonwaaren.
                           Um auf unglasirten Thonwaaren namentlich Pflanzenetiquetten mit Tinte schreiben zu
                              									können, soll man sie nach C. W. Wiencke in
                              										Hamburg (D. R. P. Kl. 80 Nr. 22313
                                 										vom 5. September 1882) mit Molke tränken, dann trocknen. Die Molke wird
                              									dadurch hergestellt, daſs man abgerahmte Milch mit etwas Säure versetzt, dann
                              									filtrirt.
                           
                        
                           Verfahren, vulkanisirten Kautschukstoffen ein sammtartiges
                              									Aussehen zu geben.
                           Zu diesem Zwecke wird nach J. Reithoffer's Söhne in
                              										Wien (D. R. P. Kl. 39 Nr. 21518 vom
                                 										23. April 1882) auf den Kautschukstoff direkt nach dem Auftragen der
                              									letzten mit Benzin erweichten Teigmasse eine Schicht fein pulverisirter
                              									Kartoffelstärke gestreut und durch mit Sammt oder Tuch gepolsterte Leisten über die
                              									ganze Fläche gleichmäſsig ausgebreitet. Der Stoff wird nun in der Weise
                              									zusammengelegt (duplirt), daſs die mit Kautschuk und Stärke belegte Seite nach innen
                              									kommt, dann auf den Vulkanisircylinder gewickelt und vulkanisirt.
                           
                        
                           Herstellung von Methylchinolin aus
                              									Orthonitrobenzylidenaceton.
                           Nach Angabe der Farbwerke vormals Meister, Lucius und
                                    											Brüning in Höchst a. M. (D. R. P. Kl. 12 Nr. 22138 vom 25. Juli 1882) geht das aus
                              									Benzylidenaceton durch Nitriren u.s.w. gewonnene Orthonitrobenzylidenaceton bei der
                              									Behandlung mit reducirenden Mitteln in Methylchinolin über: C6H4.NO2.CH.CH.CO.CH3 +
                              										3H2 = C6H4C3H2(CH3)N + 3H2O.
                           Zur Reduction des Orthonitrobenzylidenacetons eignen sich Zinnchlorür und Salzsäure
                              									am besten; auf 20 Th. Orthonitrobenzylidenaceton gebraucht man 75 Th. Zinnchlorür
                              									und 75 Th. Salzsäure (von 1,2 sp. G.) welche mit derselben Menge Wasser verdünnt
                              									ist. Die Bildung des Methylchinolins vollzieht sich unter starker Wärmeentwickelung.
                              									Die Reactionsmasse versetzt man mit Kalkhydrat im Ueberschusse und destillirt die
                              									neue Base im Wasserdampfstrome ab. Das Methylchinolin, welches zur Darstellung von Azofarbstoffen verwendet werden kann,
                              									siedet bei etwa 240° und liefert sehr schön krystallisirende Salze.