| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, Miszellen, S. 429 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Wells' Compound-Dampfmaschine mit Gewichtsausgleichung.
                           Textabbildung Bd. 259, S. 428 Auf der Mining Exhibition zu Glasgow stellte
                              									kürzlich die Maschinenfabrik von Lamberton und Comp. zu
                              									Coatbridge nach Engineering, 1885 Bd. 40 * S. 469 eine
                              									Compoundmaschine mit völliger Gewichtsausgleichung nach Wells' System aus. Die Maschine, von sogen. Hammer-Typus, besitzt zwei
                              									über einander liegende Cylinder und zwar den gröſseren oberhalb des kleineren; die
                              									Kurbelwelle ist nach beistehendem Schema dreimal gekröpft. An der mittleren Kurbel
                              									greift die Pleuelstange des Hochdruckcylinders an, während der mit zwei Stangen
                              									versehene Expansionskolben auf die beiden anderen Kurbeln wirkt. Die Massen der
                              									Kolben, Kolben- und Pleuelstangen sind genau gleich groſs angeordnet. Die Steuerung
                              									erfolgt durch zwei im Bogen schwingende Schieber, welche mit Ausnahme der
                              									cylindrischen Schluſsflächen in jeder Beziehung dem gewöhnlichen Muschelschieber
                              									entsprechen.
                           Die Gewichtsausgleichung ist derart vollkommen, daſs die Maschine bei weggenommenen Lagerdeckeln der
                              									Kurbelwelle mit 300 Umdrehungen in der Minute zu gehen im Stande sein soll, ohne
                              									daſs die Welle irgend gehoben würde; dieselbe soll vielmehr ruhig in ihren Lagern
                              									liegen bleiben.
                           
                        
                           Pötter's Einspannvorrichtung an Holzhobelmaschinen zur
                              									Bearbeitung windschiefer Flächen.
                           Um das Behobeln windschiefer Flächen auf der Hobelmaschine zu erleichtern, spannt A. Pötter in Dortmund (* D. R. P. Kl. 38 Nr. 33464 vom
                                 									8. April 1885) das Holz an den Stirnseiten zwischen zwei in der Längsrichtung des
                              									Holzes drehbare Spannköpfe. Das Holz lehnt sich mit der zu bearbeitenden, schon
                              									windschief vorgerichteten Fläche an ein gerades Lineal, welches derart angebracht
                              									ist, daſs der Messerkopf längs der Linealkante etwas vorsteht. Bei der Bewegung des
                              									Schlittens, welcher Spannköpfe und Holz trägt, soll sich nun das Holz derart
                              									einstellen, daſs die zu bearbeitende Fläche mit der Längsachse des Messerkopfes
                              									parallel liegt und eine solche Lage bei weiterem Vorrücken des Holzes stets
                              									bewahren, da sich das Holz in der Richtung seiner Längsachse drehen kann.
                           
                        
                           Formular für Seil-Revisionsbücher.
                           Im Anschlusse an die Ergebnisse von Seilzerreiſsungsversuchen, wie solche früher
                              									(vgl. 1885 258 44) mitgetheilt sind, sei auf ein Formular
                              									zu einem sogen. Seil-Revisionsbuche hingewiesen, welches in Oberschlesien Anklang
                              									gefunden hat und von D. Meyer in Gleiwitz und Freudenberg aufgestellt worden ist. Es ist dasselbe in
                              									der Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und
                                 										Salinenwesen, 1885 S. 350 veröffentlicht und dürfte sich zu statistischen
                              									Zwecken mehr empfehlen als die bisherig üblichen Vordrucke, da es behufs einer
                              									richtigen Seilstatistik nothwendig ist, nicht nur die geförderte Nutzlast, sondern
                              									auch die gesammte Leistung des Seiles, einschlieſslich Gewicht des Förderkorbes
                              									u.s.w. in Betracht zu ziehen.
                           
                        
                           Bayley's Elektromotor.
                           Einen eigenthümlichen elektrischen Motor für Kleinbetrieb hatte J. C. Bayley in Poole,
                              									vertreten durch H. und E. J.
                                 										Dale in London, auf der Erfindungsstellung in London 1885 vorgeführt.
                              									Derselbe ist „Electric Clutch Motor“ benannt und
                              									enthält zwei hinter einander geschaltetete Elektromagnete. Der eine derselben sitzt
                              									fest auf der Achse, von welcher die Kraft durch einen um eine Scheibe gelegten
                              									Riemen weiter gegeben werden soll; diesem dient als Anker – ähnlich wie bei Achard's elektrischer Bremse (vgl. 1879 233 * 379. 434 * 425) – eine
                              									eiserne Scheibe, welche lose auf ebendieselbe Achse aufgesteckt ist. Von dieser
                              									Scheibe reicht eine Zugstange bis zu dem lothrechten Ankerhebel des zweiten
                              									Elektromagnetes, dessen beide Schenkel über einander liegen; an diesem Ankerhebel
                              									aber ist eine Selbstunterbrechung gewöhnlicher Art angebracht. Wenn nun zuerst der
                              									Strom durch beide Elektromagnete geschlossen wird, so zieht der letztere
                              									Elektromagnet seine Anker an und dreht dadurch die Ankerscheibe des zweiten
                              									Elektromagnetes. Diese Drehung überträgt sich aber auf den anderen Elektromagnet und
                              									dessen Achse mit, weil Ja eben der Elektromagnet durchströmt ist und zufolge der
                              									elektromagnetischen Anziehung zwischen beiden von seiner Ankerscheibe mitgenommen
                              									wird. Tritt dann die Selbstunterbrechung ein, so wird der Ankerhebel abgerissen und
                              									dadurch die Ankerscheibe rückwärts bewegt; der Elektromagnet der Scheibe macht aber
                              									die Rückwärtsbewegung nicht mit, weil er zur Zeit ebenfalls stromlos ist. Dieses
                              									Spiel wiederholt sich fort und fort und liefert eine stetige Drehung der Achse.
                           
                        
                           Elektrische Beleuchtung der Schiffe bei Nachtfahrt im
                              									Suez-Kanale.
                           Vom 1. December 1885 ab ist den Kriegsschiffen und den Postschiffen (etwa 0,22 des
                              									ganzen Verkehres des Suez-Kanales) gestattet, bei Nacht die etwa 0,42 der ganzen
                              									Kanallänge ausmachende Strecke zwischen Port Said und dem 54. Kilometer zu
                              									durchfahren, wenn sie am Vorderende einen elektrischen Lichtausstrahler von 1200m Tragweite, am Hintertheile eine elektrische
                              									Lampe, welche einen Kreis von 200 bis 300m
                              									Durchmesser erleuchtet, und auf jeder Seite eine elektrische Lampe mit Reflector
                              									besitzen. Geht ein die Nachtfahrt machendes Schiff in dem Ausweichhafen vor Anker,
                              									so hat es die elektrischen Lichter zu löschen und die für diese Plätze
                              									vorgeschriebenen Nachtsignale und Maſsregeln zu benutzen. Fahren mehrere Schiffe
                              									hinter einander und kommt eines derselben zum Stillstehen, so hat das letztere
                              									sogleich ein rothes Licht auf der Mastspitze aufzuziehen und 3mal kurz und rasch
                              									hinter einander zu pfeifen. Die bei Nacht zwischen Port Said und dem 54. Kilometer
                              									arbeitenden Bagger erhalten an der Spitze rothes Licht; nähert sich denselben ein
                              									Schiff, so hat dasselbe 3 Raketen steigen zu lassen und der Bagger antwortet mit
                              									einer Rakete. Die Ausweichesignale sind: 3 rothe Lichter über einander für
                              										„Langsam fahren,“ 2 rothe Lichter über einander für „in den
                                 										Ausweicheplatz,“ 1 rothes Licht für „Weiterfahren.“ Sollen diese
                              									Signale für ein von Norden kommendes Schiff gelten, so wird ein weiſses Licht über
                              									den rothen hinzugefügt und für von Süden kommende Schiffe unter den rothen. – Für
                              									die elektrische Beleuchtung des Kanales in seiner ganzen Länge haben Gaulard und Gibbs einen Plan entworfen unter Benutzung
                              									ihrer Secundärgeneratoren (vgl. 1884 251 * 431); die
                              									Ausführung dieses Planes würde nach der Zeitschrijt für
                                 										Elektrotechnik, 1885 S. 697 erfordern für Kabel 571000 M., für Motoren
                              									340000 M., für Dynamomaschinen 340000 M. und für Generatoren, Lampen, Lampenträger
                              									384000 M., zusammen 1635000 M. Die jährlichen Unterhaltungskosten würden sich auf
                              									800000 M. belaufen.
                           
                        
                           J. Pendleton's selbstthätige Anwortsignale bei
                              									Telephonen.
                           Der Präsident der amerikanischen Equitable Electric Company,
                                 										J. M. Pendleton, hat nach Engineering, 1885
                              									Bd. 40 S. 574 kürzlich eine Einrichtung an Telephonen angegeben, mittels deren
                              									Jemand dafür sorgen kann, daſs, wenn er während seiner Abwesenheit vom Telephon auf
                              									diesem gerufen wird, selbstthätig dem Rufenden eine bestimmte Antwort gegeben, ihm
                              									z.B. mitgetheilt wird, wann der abwesende Gerufene zurückkehren werde. Natürlich ist
                              									es nur eine begrenzte Anzahl von Antworten, die selbstthätig gegeben werden können;
                              									welche von diesen ertheilt wird, dies hängt von der Einstellung des Zeigers der
                              									selbstthätigen Signal Vorrichtung ab. Diese letztere enthält in einer Büchse ein
                              									Laufwerk, das mittels eines Elektromagnetes durch die gewöhnlichen Rufströme
                              									ausgelöst wird und dann ein Zahnrad in Umlauf setzt; das Zahnrad macht eine
                              									Umdrehung in weniger als 1 Minute und wird hierauf wieder angehalten; bei seinem
                              									Umlaufe wirkt das Rad mit jedem Zahne auf einen Hammer oder Schlüssel, der nun die
                              									nöthige Zahl von Stromschlieſsungen veranlaſst und dadurch im Telephon des Rufenden
                              									die gleiche Anzahl von knackenden Tönen hervorbringt. Hört der Rufende z.B. ein
                              									dreimaliges Knacken, so weiſs er, daſs der Gerufene erst um „3 Uhr“ wieder
                              									kommt. Wie viel Zähne des Zahnrades aber auf den Hammer, dessen Contactfläche zum
                              									Schütze gegen ein Verbrennen mit Platin belegt ist, wirken können, dies hängt von
                              									der Stellung des erwähnten Zeigers und der davon abhängigen Stellung eines neben dem
                              									Zahnrade befindlichen Kreisbogens ab. Das Laufwerk ist erst nach 300 Rufen
                              									abgelaufen; schon bevor dies aber eintritt, erscheint eine Tafel mit der Inschrift
                              										„Aufziehen.“ Selbstverständlich könnten bei Anwendung geeigneter
                              									Zahnräder auch Antworten in Morseschrift gegeben werden, wie dies ja auch mit
                              									verwandten, im Eisenbahnwesen, der Feuerwehrtelegraphie u.s.w. gebräuchlichen
                              									selbstthätigen Signalgebern z. Th. geschieht.
                           
                        
                           Ueber Gerstenanbauversuche.
                           Nach M. Maercker (Neue
                                 										Zeitschrift für Rübenzucker-Industrie, 1885 Bd. 16 S. 149) lieferte 1ha beim Düngen mit 100k (I) bezieh. mit 200k Chilisalpeter
                              									(II) im Mittel:
                           
                              
                                 
                                 (I) Körner
                                 Stroh
                                 II) Körner
                                 Stroh
                                 
                              
                                 Saalgerste
                                 3099
                                 4464
                                 3326
                                 4747
                                 
                              
                                 Dänische Gerste
                                 2991
                                 4106
                                 3095
                                 4247
                                 
                              
                                 Mährische Gerste
                                 2977
                                 3626
                                 3166
                                 3883
                                 
                              
                                 Slowakische Gerste
                                 2778
                                 3773
                                 3065
                                  4497.
                                 
                              
                           Nach dem Urtheile der Preisrichter war die Slowakische Gerste
                              									besser als die übrigen. Alle wurden durch hohe Salpeterdüngung etwas verschlechtert,
                              									wie nachfolgende
                              									Zusammenstellung über den „Procentgehalt“ an mehligen Körnern verschiedener
                              									Gersten zeigt:
                           
                              
                                 
                                 Saalg.
                                 Dänische
                                 Mährische
                                 Slowak.
                                 
                              
                                 Originalsaatgut
                                 80,0
                                 90,0
                                 90,0
                                 92,0
                                 
                              
                                 Nachbau mit 100k
                                    											Chili-    salpeter
                                 62,4
                                 70,1
                                 68,7
                                 77,5
                                 
                              
                                 Desgl. mit 200k
                                    											Chilisal-    peter
                                 64,9
                                 65,9
                                 66,8
                                  64,7.
                                 
                              
                           Bemerkenswerth ist auch der Vergleich des Urtheiles der Preisrichter über den
                              									Stickstoffgehalt der Gerste. Die Durchschnittszahlen für den Proteingehalt der als
                              									hochfein, fein u.s.w. beurtheilten Gersten geben hier in der That einen ganz
                              									annehmbaren Beitrag zur Beurtheilung des Zusammenhanges von Beschaffenheit und
                              									Proteingehalt; es enthält Eiweiſs im Mittel:
                           
                              
                                 Probe
                                 hochfein
                                 8,09
                                 Proc.
                                 
                              
                                 
                                 fein
                                 8,67
                                 
                                 
                              
                                 
                                 gut
                                 8,93
                                 
                                 
                              
                                 
                                 mittel
                                 9,78
                                 
                                 
                              
                                 
                                 unter mittel
                                 10,24
                                 
                                 
                              
                           
                        
                           Ueber die Wirkung des Eisenvitriols auf den
                              									Pflanzenwuchs.
                           Nach Versuchen von O. Kellner (Landwirthschaftliche Versuchsstationen, 1886 Bd. 32 S. 365) ist der häufig
                              									für Desinfectionszwecke verwendete Eisenvitriol zu den mittelbaren Düngemitteln zu
                              									zählen, welche auf die im Boden vorhandenen Nährstoffe auflösend und vertheilend
                              									wirken.
                           Die Ansicht, nach welcher die Kulturpflanzen in einem an leicht löslichen
                              									Eisenoxydulverbindungen reichen Boden benachtheiligt werden, bleibt nichts desto
                              									weniger zu Recht bestehen. Obwohl selbst nicht unmittelbar schädlich, verdanken jene
                              									Verbindungen ihre Entstehung einem Mangel an Sauerstoff in Humus haltigem Boden und
                              									sind somit die ständigen Begleiter von saurem Humus; der letztere vielleicht, mit
                              									gröſserer Wahrscheinlichkeit aber der Sauerstoffmangel ist es, welcher eine gute
                              									Entwicklung der Kulturpflanzen benachtheiligt. Das Vorkommen leicht löslicher
                              									Eisenoxydulverbindungen ist somit als ein Zeichen der ungenügenden Durchlüftung des
                              									Ackerbodens aufzufassen Und ihr Nachweis durch die Analyse bleibt nach wie vor
                              									werthvoll; jedoch sind dieselben nicht mehr als unmittelbar schädlich
                              									aufzufassen.
                           
                        
                           Verfahren zum Conserviren von Fleisch.
                           Nach A. Wikart in Einsiedeln, Schweiz (D. R. P. Kl. 53
                                 									Nr. 34014 vom 21. Februar 1885) wird in einem Behälter, in welchem das Fleisch
                              									aufgehängt ist, durch Wasserdampf eine starke Luftverdünnung erzeugt. Dadurch soll
                              									die in einer Schale auf dem Boden des Behälters befindliche Salzsäure o. dgl. verdunsten und in das Fleisch eindringen.
                           
                        
                           Ueber Malzpepton.
                           F. Szymanski (Landwirthschaftliche Versuchsstationen, 1886 Bd. 32 S. 389) hat zur
                              									Gewinnung von Malzpepton Gerste und Malz mit kaltem Wasser ausgezogen, die durch
                              									Erhitzen auf dem Dampf bade ausgeschiedenen Eiweiſsstoffe abfiltrirt, die Lösungen
                              									nach der Neutralisation mit sehr verdünnter Natronlauge eingeengt und mit Essigsäure
                              									bis zur stark sauren Reaction und mit so viel Kochsalz versetzt, bis nach
                              									wiederholtem kräftigem Schütteln ein Theil des Salzes Ungelöst blieb. Das Filtrat
                              									wurde mit Phosphorwolfram säure ausgefällt, der Niederschlag mit heiſsem,
                              									Schwefelsäure haltigem Wasser ausgewaschen und mit Barytwasser unter gelindem
                              									Erwärmen auf dem Wasserbade zerlegt. Nach dem Erkalten wurde die Flüssigkeit von den
                              									auskrystallisirten Salzen abgegossen und von dem Barytüberschusse durch verdünnte
                              									Schwefelsäure befreit. Als sie dann mit basischem Bleiacetat einen Niederschlag gab,
                              									welcher auch panische Bestandtheile enthielt, und beim Eindampfen und Einäschern
                              									einen beträchtlichen Gehalt an Salzen zeigte, wurde sie mit Bleihydrat in der Kälte
                              									gehandelt und nach der Entfernung des Bleiüberschusses durch verdünnte Schwefelsäure
                              									unter Zusatz von einigen Krystallen Salicylsäure dialysirt. Sobald der Aschengehalt
                              									der Flüssigkeit sich nicht mehr erheblich verminderte, wurde die Dialyse, zumal da mit
                              									den Salzen auch etwas Pepton durch die Pergamenthaut hindurchging, unterbrochen, der
                              									Inhalt der Schläuche filtrirt, bis zur Syrupdicke eingedampft und in 96 procentigen
                              									Alkohol gegossen. Der erhaltene Niederschlag glich in jeder Beziehung demjenigen,
                              									welchen man durch Fällung einer mäſsig concentrirten Fibrinpeptonlösung mit Alkohol
                              									bekommt. Gerste und Malz ergeben nur geringe Mengen von Pepton.
                           Weitere Versuche ergaben, daſs in neutraler wässeriger Lösung weder das Fibrinpepton,
                              									noch das Malzpepton durch Kupferoxydhydrat gefällt wird, daſs sie im Gegentheile das
                              									Kupferoxydhydrat zu lösen vermögen und daſs sie mittels dieses Reagens von
                              									Eiweiſskörpern getrennt werden können. Malz- bezieh. Würzepepton stimmen in allen
                              									wesentlichen Eigenschaften mit dem Fibrinpepton überein, da es namentlich die
                              									Biuretreaction mit diesem letzteren theilt, ebenso wie dieses optisch activ ist (αD = – 52,8°) und durch Natriumsulfat und Essigsäure
                              									nicht niedergeschlagen wird. Die Angaben von Grießmayer
                              									(1877 225 175) sind daher nicht richtig.
                           
                        
                           Verfahren, um Papier wasserdicht zu machen.
                           N. A. Alexanderson in Stockholm (Nordamerikanisches
                              									Patent Nr. 326088) empfiehlt zum Wasserdichtmachen von Papier basisches
                              									Aluminiumsulfat, welches er durch Versetzen von Alaunlösung mit Soda herstellt; z.
                              									B:
                           Al2(SO4)3 + 2Na2CO3 + 2H2O = 2Na2SO4 +
                              										Al2(OH4)4SO4 + 2CO2.
                           Damit sich die Lösung nicht zu rasch zersetzt, wird etwas Weinsäure zugefügt. Mit
                              									dieser Flüssigkeit wird Papier getränkt, dann ausgewaschen und zwischen heiſsen
                              									Walzen getrocknet.
                           D. Blackburn in Montreal (Nordamerikanisches Patent Nr.
                              									327714) kocht ein Gemisch von Wasser, Leim, Schmierseife, Mehl und Salz, trägt
                              									dasselbe mittels Pinsel auf das Papier auf, welches vorher mit Alaunlösung getränkt
                              									ist.
                           S. Mitchele in Philadelphia (Nordamerikanisches Patent
                              									Nr. 327813) fällt eine concentrirte Seifenlösung mit Alaun, wäscht die Thonerdeseife
                              									mit Wasser, versetzt mit Alkalilauge zur Löslichmachung derselben, tränkt das Papier
                              									damit und zieht nochmals durch Alaunlösung.
                           
                        
                           Darstellung löslicher Magnesiumseifen.
                           Nach M. Rotten in Berlin (D. R. P. Kl. 23 Nr. 34308 vom
                                 									5. December 1884) können lösliche Magnesiumseifen dargestellt werden, indem der
                              									durch Zusatz von Chlormagnesium oder anderen löslichen Magnesiumverbindungen zu
                              									Seifenlösungen erhaltene Niederschlag von unlöslichen Magnesiumseifen entweder
                              									gleich in der Lösung, oder nach dem Auswaschen und Abpressen mit Alkalihydraten oder
                              									Alkalicarbonaten behandelt wird.
                           Die löslichen Magnesiumseifen können auch dadurch erhalten werden, daſs man
                              									Seifenlösungen sofort mit den genannten Alkalien und dann mit Magnesiumverbindungen
                              									behandelt. Durch Eindampfen der Lösungen gewinnt man die löslichen Magnesiumseifen
                              									als feste Massen.
                           
                        
                           Nachweisung von Mineralöl in Harzöl.
                           Nach Finkener (Mittheilungen aus
                                 										den kgl. technischen Versuchsanstalten zu Berlin, 1885 S. 160) läſst sich
                              									Mineralöl in Harzöl durch die verschiedene Löslichkeit in einem Gemische von 10
                              									Maſsth. Alkohol von 1,818 sp. G. bei 15,6° und 1 Maſsth. Chloroform nachweisen.
                              									Harzöle lösen sich bei 23° in 10 Th. dieses Gemisches auf, Mineralöle selbst nicht
                              									in 100 Th.
                           
                        
                           Zur Prüfung von Jodkalium.
                           Nach Versuchen von J. Mühe (Pharmaceutische Centralhalle, 1886 S. 55) löst sich Jodkalium nur in
                              									solchem Wasser unzersetzt auf, welches keine Kohlensäure enthält. Man muſs daher bei
                              									der Prüfung von Jodkalium gut ausgekochtes Wasser und vollkommen neutrale
                              									Stärkelösung anwenden.