| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 265, Jahrgang 1887, Miszellen, S. 287 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Darstellung von reinem Lithiumcarbonat.
                           Im Archiv der Pharmacie 1887 Bd. 25 S. 509 beschreibt
                              										F. A. Flückiger ein neues erfahren, zur Gewinnung
                              									von reinem Lithiumcarbonat. Er scheidet dasselbe durch
                              									Erwärmen einer bei möglichst niederer Temperatur gesättigten Lösung auf etwa 90° aus und filtrirt es
                              									sogleich ab. Unter dem Mikroskop zeigt dieses Lithiumcarbonat sechsseitige Säulen.
                              									Hervorzuheben ist, daſs das Präparat schon in der gewöhnlichen Bunsenflamme
                              									schmilzt, während auf diese Weise weder die Carbonate des Kaliums und Natriums noch
                              									die des Magnesiums zum Schmelzen zu bringen sind.
                           
                        
                           Nachweis von Farbstoffzusätzen in Fetten und Oelen.
                           Ein Zusatz von Farbstoff zu Butter, Oleomargarin und anderen Fetten oder Oelen, soll
                              									sich nach E. W. Martin (The Analyst 1887 Bd. 12 S. 79)
                              									in einfacher Weise dadurch nachweisen lassen, daſs man eine Mischung herstellt von
                              									15 Th. Methylalkohol mit 2 Th. Schwefelkohlenstoff, 25cc dieser Lösung im Probirrohre mit 5g
                              									des zu untersuchenden Fettes versetzt und gut durchschüttelt. Der
                              									Schwefelkohlenstoff scheidet sich mit dem Fette am Boden der Röhre ab, während der
                              									zugesetzte Farbstoff sich in dem Methylalkohol löst und denselben färbt. Die
                              									natürlichen Farbstoffe der Fette ertheilen dem Methylalkohol keine Färbung. Statt
                              									Methylalkohol können auch andere Lösungsmittel für die Farbstoffe, z.B. Aether,
                              									Aceton, Aethylalkohol u.s.w., Verwendung finden.
                           
                        
                           Trennung von Nickel und Eisen.
                           Um Nickel neben Eisen zu bestimmen, wird nach Thomas Moore
                                 										(Chemical News 1887 Bd. 56 S. 3) zu der möglichst von Säuren befreiten
                              									Lösung zuerst etwas glasige Phosphorsäure oder pyrophosphorsaures Natron zugesetzt
                              									und dann mit einem Ueberschusse von Cyankalium erhitzt. Nach dem Erkalten macht man
                              									die Flüssigkeit mit Kalihydrat alkalisch und fügt eine starke Lösung von Brom in
                              									Kalihydrat hinzu, wodurch das Nickel als schwarzes Nickeloxydhydrat niedergeschlagen
                              									wird. Nach gutem Auswaschen dieses Niederschlages wird derselbe in verdünnter
                              									Schwefelsäure gelöst, die Lösung mit Ammoniak wieder alkalisch gemacht und
                              									schlieſslich das Nickel elektrolytisch bestimmt (vgl. auch A. Köbrich 1886 261 275).
                           
                        
                           Eine neue Chloroformreaction.
                           Bekanntlich erleidet das Chloroform, zumal wenn es nicht ganz wasserfrei ist, unter
                              									dem Einflüsse des Tageslichtes eine allmähliche Zersetzung, die durch einen Zusatz
                              									von 0,5 bis höchstens 1 Proc. Weingeist, welcher die Zersetzungsproducte bindet, mit
                              									aller Sicherheit verhindert werden kann. Da jedoch ein Chloroform, welchem eine
                              									gröſsere Menge Alkohol (schon bis zu 4 Proc.) zugesetzt ist, oder das sonstige
                              									oxydirbare Stoffe (Aldehyd, Aethylen u.a.) enthält, für manche Zwecke sich als
                              									unbrauchbar erweist, so war es von groſser Wichtigkeit eine Methode zu finden,
                              									mittels derer man sicher und leicht den Gehalt des Chloroforms an den erwähnten
                              									Beimengungen bestimmen kann. Diesen Anforderungen scheint die Methode, die Adolph Jolles in der Chemiker-Zeitung Bd. 11 S. 786 angibt, vollkommen zu entsprechen: Bringt
                              									man reines Chloroform in ein gröſseres Reagenzglas und setzt einige Körnchen reines
                              									Kaliummanganat (K2MnO4) hinzu, dann darf auch bei längerer Einwirkung weder an der Substanz
                              									noch an der Flüssigkeit irgend eine Veränderung wahrgenommen werden. Behandelt man
                              									in derselben Weise ein Chloroform, dessen Alkoholgehalt etwa 2 Proc. beträgt oder
                              									das mit gleichwerthigen, anderen oxydirbaren Substanzen verunreinigt ist, dann wird
                              									man nach einiger Zeit beim Schütteln an den Stellen, wo die zugesetzten Körnchen
                              									Kaliummanganat den Boden des Gefäſses berührt haben, gelblichbraune Flecken
                              									wahrnehmen, die an dem Gefäſse haften bleiben. Die Gröſse und Intensität der
                              									gelblichbraunen Flecken nimmt mit höherem Alkoholgehalt entsprechend zu und
                              									schlieſslich hat ein Gehalt von etwa 6 Proc. Alkohol die vollständige Reduction der
                              									zugesetzten Körnchen K2MnO4 zu Kaliummanganit, wie der Verfasser angibt zur Folge.