| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 266, Jahrgang 1887, Miszellen, S. 236 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Schub- und Schraublehre.
                           Eine Schublehre, welche zugleich als Schraublehre zu verwenden ist, verfertigt die
                              									Fabrik von Sautter und Messner in Aschaffenburg. Bei dieser Lehre erhält die Schraube C (Fig. 12 Taf. 14) eine
                              									Gewindesteigung, welche der darzustellenden Maſseinheit entspricht. Die an dem
                              									äuſseren Ende der Schraube C befestigte, in 100 gleiche
                              									Theile getheilte Trommel d, in Verbindung mit der am
                              									Schenkel a befestigten Scala e ermöglicht es, die Bruchtheile 1/100 bis 1/300mm der
                              									Maſseinheiten genau angeben zu können. (Nach Metallarbeiter 1887 Nr. 39. Vgl. 1885 257 * 13.
                              									1886 262 * 65.)
                           
                        
                           Lugo's constantes galvanisches Element.
                           Da in den galvanischen Elementen die Constanz der elektromotorischen Kraft von der
                              									Unveränderlichkeit der wirksamen Oberfläche des negativen Poles abhängt, diese
                              									Oberfläche aber in einem Element: Kohle- Kupferchlorid- Zink- kaustisches Kali durch
                              									Abscheiden von metallischem Kupfer auf dem negativen Kohlenpole verändert wird, so
                              									will Orazio Lugo in New-York (D. R. P. Kl. 21 Nr. 39313
                                 									vom 25. Juli 1886) in diesem Elemente freie Chlorwasserstoffsäure in unmittelbarer
                              									Berührung mit der Kohle anwenden und zur Aufnahme derselben die Kohlenelektrode
                              									beckenförmig gestalten. Das sich aus der Kupferchloridlösung abscheidende Kupfer
                              									wird von der Chlorwasserstoffsäure sofort wieder in Kupferchlorid umgewandelt und
                              									gleichzeitig beständig Chlor an das Zink geführt. (Vgl. auch Aron, 1887 264 462.)
                           
                        
                           Anlassen von Uhrfedern mittels Elektricität.
                           Die Sedgwick Mainspring Company in Chicago benutzt die
                              									Elektricität zum Anlassen von Uhrfedern. Von einer Ein-Licht-Dynamomaschine ist ein
                              									Leiter nach einem Punkte in einem gewöhnlichen Oelbade geführt, das in einem
                              									Nebenzimmer auf einer Bank steht; der zweite Leiter ist nach einem Punkte auſserhalb
                              									des Bades gelegt. Das Stück flachen, weichen Stahldrahtes, das blau angelassen
                              									werden soll, wird erst, an den Punkt auſserhalb des Bades und dann an den innerhalb
                              									angelegt; sowie es den letzteren Punkt erreicht, ist der Stromkreis geschlossen, und
                              									der Draht wird sofort gleichmäſsig warm. Besondere Vorkehrungen zum genauen Messen
                              									des Stromes sind nicht getroffen, weil der verschiedene Kohlengehalt der
                              									verschiedenen Stahlstücke verhindert, daſs der ganze Prozeſs des Anlassens ein rein
                              									mechanischer werde. Daher bestimmt auch hier, wie beim Erwärmen mittels Feuers, die
                              									Farbe des Stahles die Zeitdauer, während welcher derselbe erhitzt werden muſs. Beim
                              									Anlassen mittels des elektrischen Stromes soll namentlich der Stahl keine Zeit
                              									haben, zu oxydiren, bevor er nach der Erwärmung bis zur geeigneten Farbe unter das
                              									Oel kommt. (Engineering and mining Journal vom 13.
                              									August 1887 S. 134.)
                           
                        
                           Brunet's elektrische Verkaufsmaschine.
                           Als Seitenstück zu den selbstthätigen Waagen und den in jüngster Zeit Mode gewordenen
                              									Verkaufsmaschinen, welche gewisse Verkaufsgegenstände, z.B. Cigarren, Zuckerzeug u.
                              									dgl., durch mechanische Vorrichtungen ausliefern, nachdem das als Zahlung dafür
                              									dienende Geldstück in ein Loch gesteckt worden ist, hat Brunet eine elektrische Verkaufsmaschine hergestellt, mittels welcher
                              									zunächst das Petit Journal in den Straften von Paris
                              									verkauft worden ist. Das eingesteckte Geldstück fällt nach Scientific American Supplement, 1887 Nr. 605 * S. 9668 am Boden des Loches
                              									in eine Zange, deren Backen gerade um den Durchmesser des richtigen Geldstückes von
                              									einander abstehen, und schlieſst so einen elektrischen Strom. Der Anker eines vom
                              									Strome durchlaufenen Elektromagnetes wird angezogen und dreht ein Rad, an dessen
                              									Umfange Kästchen für je 1 Nummer des Petit Journal
                              									angebracht sind, um einen Schritt, so daſs 1 Nummer herausfällt und sich dem Käufer
                              									zur Verfügung stellt. Zugleich bewegt aber der Elektromagnetanker den die Zange
                              									tragenden Winkelhebel um einen so groſsen Bogen, daſs das Geldstück aus der Zange
                              									herausfällt. Damit ist dann der Strom unterbrochen und der Anker des Elektromagnetes
                              									muſs durch die Wirkung einer Abreiſsfeder abfallen und die ganze Maschine befindet
                              									sich nun wieder in ihrem ursprünglichen Zustande.
                           
                        
                           
                           Montanstatistik des deutschen Reiches.
                           In den Monatsheften zur Statistik des deutschen Reiches
                              									wird das vorläufige Resultat der montanstatistischen Erhebungen für das Jahr 1886
                              									mitgetheilt. Wie die nachfolgende Tabelle zeigt, hat mehrfach Einschränkung der
                              									Produktion stattgefunden, nichtsdestoweniger sind aber viele Durchschnittswerthe
                              									wiederum zurückgegangen.
                           
                              
                                 Producte:
                                 Gesammt-Production:
                                 
                              
                                 Menge in 100 Tonnen
                                 Werth in Mill. Mark
                                 
                              
                                    1886
                                    1885
                                 1886
                                 1885
                                 
                              
                                 Steinkohlen
                                 580206
                                 583204
                                 300,7
                                 302,9
                                 
                              
                                 Braunkohlen
                                 156170
                                 153529
                                   40,3
                                   40,4
                                 
                              
                                 Steinsalz
                                     4444
                                     3775
                                     2,2
                                     2,0
                                 
                              
                                 Kainit
                                     2404
                                     2423
                                     3,5
                                     3,7
                                 
                              
                                 Andere Kalisalze
                                     7048
                                     6787
                                     7,8
                                     7,4
                                 
                              
                                 Eisenerze
                                   44892
                                   91363
                                   29,6
                                   33,8
                                 
                              
                                 Zinkerze
                                     7052
                                     6807
                                     7,7
                                     7,6
                                 
                              
                                 Bleierze
                                     1585
                                     1579
                                   15,9
                                   15,1
                                 
                              
                                 Kupfererze
                                     4958
                                     6214
                                   14,4
                                   19,2
                                 
                              
                                 Kochsalz
                                     4796
                                     4613
                                   11,8
                                   11,8
                                 
                              
                                 Chlorkalium
                                     1141
                                     1073
                                   15,3
                                   14,7
                                 
                              
                                 Schwefelsäure
                                     3258
                                     3153
                                   11,7
                                   12,3
                                 
                              
                                 Roheisen
                                   34895
                                   36586
                                 140,4
                                 159,4
                                 
                              
                                 Guſseisen zweiter Schmelzung
                                     6729
                                     6436
                                 109,1
                                 109,2
                                 
                              
                                 Schweiſseisen und Schweiſsstahl
                                   12908
                                   13736
                                 144,2
                                 165,4
                                 
                              
                                 Fluſseisen und Fluſsstahl
                                   13606
                                   11968
                                 165,4
                                 155,9
                                 
                              
                                 Zink
                                     1309
                                     1291
                                   34,6
                                   33,9
                                 
                              
                                 Blei
                                       930
                                       931
                                   22,1
                                   19,4
                                 
                              
                                 Kupfer
                                       200
                                       206
                                   17,3
                                 20,8
                                 
                              
                                 Silber
                                 k
                                 319598
                                 309418
                                   42,7
                                   44,1
                                 
                              
                                 Gold
                                 k
                                     1065
                                     1378
                                     3,0
                                     3,9
                                 
                              
                           
                        
                           Veränderung von sog. Wachstaffet beim Lagern.
                           Gelegentlich einer Revision der in verschiedenen Städten und Festungen Frankreichs
                              									für den Mobilisirungsfall aufgespeicherten Verbandmaterialvorräthe wurde die
                              									Wahrnehmung gemacht, daſs der sogen. Wachstaffet, wenn er nicht an absolut trockenen
                              									Orten aufbewahrt war, sich verdorben und brüchig zeigte. Der betreffende Stoff wird
                              									erhalten durch wiederholtes Bestreichen einer feinen Gaze mit gekochtem Leinöl und
                              									jedesmaligem Trocknenlassen an der Luft. Balland fand
                              									nun, daſs beim Ausziehen des verdorbenen Stoffes mit Wasser sich in diesem
                              									bedeutende Mengen sowohl organischer Säuren als auch besonders von Schwefelsäure
                              									lösten. Balland ist der Ansicht, daſs die Schwefelsäure
                              									durch Verwendung eines mit Hilfe von Metallsulfaten hergestellten gekochten Leinöles
                              									in den Stoff gelangt sei. Durch lang andauernde Einwirkung der Feuchtigkeit fand
                              									eine Zerlegung der Sulfate unter Freiwerden von Schwefelsäure statt, welche die
                              									Zerstörung des Gewebes bewirkte. Balland empfiehlt
                              									deshalb die Anwendung eines anders bereiteten Oeles zur Wachstaffetfabrikation oder
                              									für Malereizwecke. (Journal de Pharmacie et de Chimie,
                              									1887 Bd. 15 S. 18 nach Archiv der Pharmacie, 1887 Bd.
                              									225 S. 270.)
                           [Einfacher dürfte das Auftreten der Schwefelsäure durch die Annahme zu erklären sein,
                              									daſs zur Herstellung des Wachstaffets mit Schwefelsäure gereinigtes Leinöl benutzt
                              									wurde, welches – absichtlich oder unabsichtlich – nicht völlig von dieser Säure
                              									befreit worden war. Das zur Bereitung weiſser Oelfarbe mittels Bleiweiſs dienende,
                              									mit Schwefelsäure gereinigte Leinöl wird nicht immer vollständig gewaschen, da ein
                              									geringer Gehalt an Schwefelsäure das Gelbwerden der Farbe verhindern soll. Vgl. Muspratt's Handbuch der technischen Chemie III. Auflage
                              									Bd. 2 S. 1495.]
                           
                              K.
                              
                           
                        
                           
                           Rothbeize für Kupfergegenstände.
                           Auf kupfernen Gegenständen kann eine braune Farbe erzielt werden durch Einlegen in
                              									ein Bad aus 1 Th. Grünspan und 16 Th. Wasser, welches alsdann mit so viel Ammoniak
                              									versetzt wird, bis eine klare blaue Lösung entsteht. Zu diesem Bade gibt man ferner
                              									eine Mischung von 2 Th. Schwefelleber, 3 Th. Salmiakgeist und 10 Th. Wasser, welche
                              									vor dem Gebrauch gut durchzuschütteln ist. Zur Vermeidung von Fleckenbildung ist es
                              									nothwendig, die Gegenstände gut zu reinigen. Bei schwachem Erhitzen geht die Farbe
                              									in röthlichbraun über und wird heller. (Nach dem Metallarbeiter durch Polytechnisches
                                 										Notizblatt, 1887 Bd. 42 S. 108, vgl. auch R.
                                 										Kayser 1886 260 479 und 261 552.)
                           
                        
                           Ein verbesserter Filtrirtrichter.
                           Um die Filtration durch Papier zu beschleunigen und auch das Reiſsen des
                              									Filtrirpapieres zu vermeiden, schlägt B. Nickels im Journal of the Society of Chemical Industry 1887 Bd. 6
                              									S. 327 Doppeltrichter vor. Der innere Trichter, in welchem das Papierfilter
                              									eingesetzt wird, ist, wie aus der rechten Hälfte der Figur ersichtlich, durchlöchert
                              									und hat auſsen Vorsprünge, so daſs beim Einsetzen in den äuſseren mit Abfluſsröhre
                              									versehenen Trichter ein Zwischenraum offen bleibt. Da das Filtrat durch die
                              									zahlreichen Oeffnungen leicht austreten kann, wird die Filtration bedeutend
                              									beschleunigt. Durch Verschlieſsen der Ausfluſsröhre und Füllen des Zwischenraumes
                              									zwischen beiden Trichtern mit Wasser, läſst sich auch sehr leicht ein Auswaschen des
                              									Filtrirpapieres von auſsen erzielen. Die Einrichtung kann auch so getroffen werden,
                              									daſs der Zwischenraum oben geschlossen ist (linke Hälfte der Figur).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 266, S. 238
                              
                           Diese Trichter sind besonders zur Filtration mit
                              									Luftverdünnung vortheilhaft. Auch ohne Benutzung eines Platinconus läſst sich sehr
                              									starke Luftverdünnung anwenden, ohne daſs ein Zerreiſsen des Filters zu befürchten
                              									ist. Wenn die Ausfluſsröhre des Trichters verschlossen und ein wie ein Filter
                              									gefaltetes Pergamentpapier eingesetzt wird, läſst sich Nickels' Trichter mit Vortheil auch als Dialysator benutzen, indem man die
                              									zu dialysirende Flüssigkeit in das Pergamentpapier bringt und den äuſseren Raum mit
                              									Wasser anfüllt. Auch zur Filtration von flüchtigen Flüssigkeiten hat der von Nickels vorgeschlagene Trichter Vortheile. Man setzt
                              									den Trichter mittels eines durchbohrten Korkes in eine Glasflasche ein, füllt die
                              									flüchtige Substanz in den Trichter und verschlieſst oben dicht mit einer Glasplatte.
                              									Die durch die filtrirende Flüssigkeit aus dem Glasgefäſs verdrängte Luft dringt dann
                              									durch die Oeffnungen in das Innere des Filters, so daſs die Filtration ohne
                              									Hinderniſs vor sich gehen kann.
                           
                              P. N.
                              
                           
                        
                           Herstellung von haltbarem Filtrirpapier.
                           E. E. H. Francis theilt in Romen's Journal, 1887 Bd. 2 S. 231 eine Methode mit, um Filtrirpapier
                              									besonders für Filtrationen unter Druck haltbarer zu machen. Man taucht Filtrirpapier
                              									einfach in Salpetersäure von 1,42 spec. Gew. bez. benetzt es mit dieser Säure und
                              									wäscht dann mit Wasser aus. Man erhält so ein Papier, welches viel fester wie
                              									gewöhnliches Filtrirpapier ist, ohne dabei so steif oder undurchlässig für
                              									Flüssigkeiten wie Pergamentpapier zu werden. Es hält einen gröſseren Druck als
                              									gewöhnliches Filtrirpapier aus, ist geschmeidig und läſst sich deshalb luftdicht an
                              									die Trichterwand anlegen. Zum Filtriren unter Druckverminderung lassen sich sehr gut
                              									solche Filter verwenden, welche, nachdem sie gefaltet, mit der Spitze in
                              									Salpetersäure von der angegebenen Stärke getaucht und nachher wieder ausgewaschen
                              									sind. Wie viel stärker mit Salpetersäure behandeltes Papier gegenüber gewöhnlichem
                              									Filtrirpapier ist, geht aus Zerreiſsungsproben hervor, welche von Francis mit schwedischem Filtrirpapier vor und nach der Behandlung mit
                              									Salpetersäure angestellt wurden. Während eine aus einem 25mm breiten Streifen des ursprünglichen Papieres
                              									gebildete Schleife bei einer Belastung von 100 bis 150g riſs, trug eine Schleife des gefesteten Papieres von gleicher Breite
                              										1k,5. Durch die Behandlung mit Salpetersäure
                              									schwindet das Papier etwas, das Gewicht der Filter, sowie deren Aschengehalt
                              									vermindert sich. Sticksoff konnte Francis in dem mit
                              									Salpetersäure behandelten Papiere nicht nachweisen.
                           
                        
                           Empfindliche Probe auf Wismuth.
                           Starke Jodkaliumlösung erzeugt in Lösungen, welche Spuren von Wismuth und etwas freie
                              									Schwefelsäure enthalten, eine gelbe Farbe. Nach F. B. Stone
                                 										(Journal of the Society of Chemical Industry 1887 Bd. 6 S. 416) soll diese
                              									Probe so empfindlich sein, daſs selbst 0g,00001
                              									Wismuth in 10cc Flüssigkeit eine deutliche Färbung
                              									hervorrufen. Nach Versuchen von Stone können mit diesem
                              									Verfahren auch Spuren von Wismuth colorimetrisch bestimmt werden. Auch zur
                              									Auffindung von Wismuth in Kupfer verwendet Stone die
                              									Probe. Bei Gegenwart von Kupfer und etwas Eisen wird Wismuth mit Ammoniak und
                              									Ammoncarbonat völlig gefällt. Das Wismuthcarbonat wird auf einem Filter mit
                              									verdünntem Ammoniak gewaschen, in etwas Schwefelsäure gelöst und dann mit Jodkalium
                              									nachgewiesen. Noch 0mg,1 Wismuth in 10g Kupfer lassen sich nach diesem Verfahren
                              									auffinden.
                           
                              P. N.
                              
                           
                        
                           Herstellung eines wasserbeständigen Leimes.
                           Man erhält einen der Einwirkung des Wassers längere Zeit widerstehenden Leim, wenn
                              									man 6 Th. Sandarak mit 100 Th. Alkohol und 6 Th. Terpentinöl mischt, in einem Kolben
                              									zum Sieden erhitzt und so viel einer aus gleichen Theilen Leim und Hausenblase durch
                              									Behandeln mit warmem Wasser hergestellten Flüssigkeit zusetzt, daſs ein dünner Brei,
                              									der sich noch durch ein Tuch coliren läſst, entsteht. Zum Gebrauche wird die
                              									Mischung erwärmt und wie gewöhnlicher Leim verwendet. Mit diesem Leim geleimte
                              									Gegenstände sollen der Einwirkung kalten und sogar heiſsen Wassers längere Zeit
                              									widerstehen (nach Polytechnischem Notizblatt 1887 Bd.
                              									42 S. 168 aus Seifensiederzeitung).
                           
                        
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                           Untersuchungen an Kältemaschinen
                                 										verschiedener Systeme. Erster Bericht an den Ausschuſs des polytechnischen
                              									Vereins zu München, erstattet von M. Schröter. 171
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                              									Mk.
                           Der Verfasser beschreibt die einzelnen gebräuchlichen Systeme der Kältemaschinen und
                              									leitet aus einer groſsen Reihe von gründlichen Versuchen die Eigenschaften derselben
                              									ab. Seine Ergebnisse stellt er in einer übersichtlichen Tabelle zusammen und liefert
                              									in dieser einen vorläufigen Vergleichsmaſsstab, sich weitere Versuche vorbehaltend.
                              									Die Schrift ist wegen ihrer Gründlichkeit besonders empfehlenswerth.
                           Neue Theorie der Reibung von N. Petroff, aus dem Russischen übersetzt von L. Wurzel. 187 Seiten. Hamburg und Leipzig. Leopold
                              									Voss. (5 Mk.)
                           Die neue Theorie ist gegen den bekannten Coulomb'schen
                              									Lehrsatz gerichtet, sie verweist die Reibungsfrage in das Gebiet der Hydromechanik
                              									und sucht auf diese Weise das Verhältniſs zwischen Reibungswiderstand und den
                              									denselben bedingenden Elementen durch einfache Formeln zu lösen, deren Bestätigung
                              									Verfasser aus den Versuchen von Hirn, Kirchmeyer,
                                 										Böckelberg und Thurston ableitet.
                           Die Bildung des Natronsalpeters aus
                                 										Mutterlaugensalzen, von Dr. C. Ochsenius. 176
                              									Seiten und 1 Tafel. Stuttgart. E. Schweizerbart. (5 Mk.)
                           
                           Ein Werkchen gleich bemerkenswerth für den Geologen wie für den Chemiker. Der
                              									Verfasser sagt in seiner Widmung an den Freiherrn Douglas:
                              									„Die folgenden Blätter berichten über eins der Schicksale, das jenen
                                 										Oceanskindern (den Abraumsalzen) auf ihrem Wege zur Heimath in Chile durch
                                 										Umgestaltung in Natronsalpeter zu Theil wurde; dort habe ich in trostlosen
                                 										Wüsten meine Beobachtungen begonnen, hier in den prachtvollen unterirdischen
                                 										Bauen Ihres Douglashall fortgesetzt und die vielfachen näheren Beziehungen der
                                 										beiden Sedimente zu einander gefunden.“
                           Beiträge zu graphischen
                                 										Ausgleichungen. Inaugural-Dissertation von Carl
                                 										Genge. 45 Seiten und 4 Tafeln. Zürich. Zürcher und Furrer.
                           Jahresbericht des Physikalischen
                                 										Vereines zu Frankfurt am Main für das Rechnungsjahr 1885/86. Frankfurt.
                              									Naumann.
                           Technologisches Wörterbuch,
                                 										deutsch-englisch-französisch. Gewerbe, Civil- und Militär-Baukunst,
                              									Artillerie, Maschinenbau, Eisenbahnwesen, Straſsen-, Brücken- und Wasserbau,
                              									Schiffbau und Schifffahrt, Berg- und Hüttenwesen, Mathematik, Physik,
                              									Elektrotechnik, Chemie, Mineralogie u.a.m. umfassend. Herausgegeben von Dr. Ernst Röhrig. Erster Band
                              									(deutsch-englisch-französischer Theil). Vierte Auflage. 879 Seiten. Wiesbaden. J. F.
                              									Bergmann. 1887. (10 Mk.)
                           Bei der Wichtigkeit der ausländischen technischen Fachliteratur und besonders der in
                              									der französischen (Belgien) und englischen Sprache (Amerika) geschriebenen Werke und
                              									Zeitschriften ist ein Hilfsmittel wie das vorliegende dem Teckniker unentbehrlich.
                              									Dasselbe zeichnet sich durch seine kurze Fassung – es wird nur die Uebersetzung der
                              									Ausdrücke ohne Erläuterung gegeben – sowie durch Uebersichtlichkeit – die
                              									Schlagwörter sind durch den Druck hervorgehoben – vortheilhaft aus. Auf diese Weise
                              									ist es gelungen, eine erstaunliche Menge Material auf den Raum von 880 Seiten zu
                              									bringen. Ueber die Vorzüglichkeit des Werkes spricht wohl am besten die nunmehrige
                              									4. Auflage; eine Garantie für die Richtigkeit der Artikel gibt das Verzeichnis der
                              									Mitarbeiter, unter denen sich Namen vom besten Klange befinden. Aus dem Vorwort zur
                              									4. Auflage entnehmen wir, daſs dieselbe eine Vermehrung um etwa 9000 Artikel
                              									erfahren hat, und daſs sämmtliche frühere Artikel revidirt sind, besonders die der
                              									englischen chemischen Nomenclatur. Es ist also keine Mühe gespart, dem gegenwärtigen
                              									Stande der Technik zu folgen.
                           Dampf. Kalender für Dampfbetrieb.
                              									Ein Hand- und Hilfsbuch für Dampfanlagenbesitzer, Fabrikleiter, Ingenieure,
                              									Techniker, Werkführer, Werkmeister, Monteure, Maschinisten und Heizer, von R. Mittag. Berlin. R. Tessmer. 194 Seiten Text.
                           Es war ein guter Gedanke, die Regeln und Daten, welche dem mit Dampfbetrieb in
                              									Berührung kommenden Gewerbetreibenden von Wichtigkeit sind, übersichtlich zu
                              									sammeln. Der Stoff ist sehr reichhaltig und enthält auſser den unmittelbar in
                              									Betracht kommenden Abschnitten als Wärme, Feuerungen Dampfkessel und Maschinen auch:
                              									Abgabe und Fortleitung von Dampf, Kraftübertragungen, Wasserförderung,
                              									Schmiermittel, Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Recepte, gewerbliche Gesetzgebung,
                              									Untersuchung der Dampfanlage. Letzteres Kapitel wird Manchem besonders willkommen
                              										sein.Vgl.: Dr. F. Fischer, Taschenbuch für Feuerungstechniker.
                                    											Kurze Anleitung zur Untersuchung von Feuerungsanlagen. J. G. Cotta's
                                    											Verlag. Den Schluſs bilden die üblichen technischen und
                              									mathematischen Tabellen. Wir wünschen dem fleiſsig gearbeiteten Werkchen eine
                              									glückliche Reise und einen reichert Wirkungskreis.