| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 266, Jahrgang 1887, Miszellen, S. 335 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Greifzirkel mit rascher Einstellung.
                           Von der „Wright's Machine Company“, Worcester,
                              									Mass. Amerika, wird ein rasch stellbarer Greifzirkel hergestellt, in welchem die
                              									Stellmutter derart schräg ausgebohrt ist, daſs an den beiden Enden, aber auf
                              									entgegengesetzten Seiten, etwas von dem Muttergewinde übrig bleibt. Durch den
                              									Federdruck wird vermittels eines Grundringes die Mutter an die Schraubenspindel
                              									gedrückt, wobei das Einstellen ermöglicht wird. Beim Zusammendrücken der
                              									Zirkelschenkel wird der Federdruck aufgehoben, die Mutter frei und kann nach
                              									Belieben über die Spindel geschoben werden. Es steht aber zu befürchten, daſs durch
                              									oftmaliges Verschieben das feine Gewinde derselben bald Schaden leidet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 266, S. 334
                              
                           
                        
                           Faugier's Schmirgelscheibe.
                           Um das Herausfliegen der Trümmer einer geborstenen Schleifscheibe zu verhindern und
                              									dadurch Nachtheile zu verhüten, hat Faugier nach der
                              										Revue générale, 1887 Bd. 1 * S. 71 ein Patent auf
                              									eine Anordnung der Spannscheiben genommen, welche aus nebenstehender Figur leicht
                              									ersichtlich ist. Die nach der Achse zu verdickte Schmirgelscheibe wird zwischen
                              									hohlen Scheiben durch eine Spindelmutter geklemmt, wodurch selbst die
                              									zwischenliegenden Bruchtheile zurückgehalten werden können.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 266, S. 334
                              
                           
                        
                           
                           Kandiszucker ein Winterfutter für Bienen.
                           Nach Ilgen bildet Kandiszucker, richtig angewandt, ein werthvolles Winterfutter für Bienen
                              										(Deutsche landwirthschaftliche Presse, 1887 Bd. 14
                              									Nr. 26). Schon seit einer Reihe von Jahren hat Ilgen
                              									diese Verwendung nach seinen umfassenden Versuchen und Beobachtungen empfohlen, und
                              									den vielfachen Widersprüchen seine vieljährigen Erfahrungen ohne jeden Miſserfolg
                              									entgegen gestellt. Demnach ist guter Kandis ein viel besseres Winterfutter für die
                              									Bienen, als manche Honigarten, z.B. Rapshonig, Blattlaushonig u.a. Noch niemals hat
                              									er eine bessere Ueberwinterung gehabt, als bei manchen Völkern, welche auf reinem
                              									Kandisfutter saſsen. Der Kandis war im September flüssig gereicht, 2k hellgelber Kandis mit 1l,5 Wasser aufgekocht, und niemals haben, wie
                              									viele Beobachtungen lehrten, Bienenvölker bei Kandis schlechter den Winter
                              									überstanden, als andere Völker mit dem schönsten Weiſskleehonig. Beweis genug, daſs
                              									Kandis ein sehr gutes Winterfutter ist. Auch haben sich die auf Kandis überwinterten
                              									Völker im Frühling und Sommer als sehr leistungsfähig erwiesen, wie folgende
                              									Erfahrung zeigt:
                           Ein kleiner Nachschwarm, der seine Korbwohnung kaum zu drei Viertheilen ausgebaut
                              									hatte und gar keinen Honig besaſs, wurde vor Jahren im September mit 2k gelöstem Kandis (= 3k,5 Flüssigkeit) gefüttert, bekam ein Glas mit hartem Kandis ins Spundloch
                              									und erhielt im Frühjahr weitere Gaben Kandis. Derselbe gab im nächsten Jahre zwei
                              									winterständige Schwärme und blieb selber winterständig. Ein Kastenvolk (Ständer)
                              									wurde mit 1k,5 hartem Kandis in einem Kästchen
                              									ohne Boden über seinem Winterlager eingewintert, so daſs der Kandis auf den
                              									Wabenhölzchen lag. Der Winter dauerte lange. Ina März waren in dem Kästchen
                              									sämmtliche lebende Bienen angehängt, ein Häuflein von der Gröſse einer Faust,
                              									einschlieſslich ein Stück Kandis, etwa doppelt so groſs als eine Wallnuſs.
                              									Wenigstens 9/10
                              									des Volkes waren todt, verhungert; denn im ganzen Stocke fand sich kein Honig mehr.
                              									Fortgesetzte Fütterung mit flüssigem Kandis während des März, April und Mai brachte
                              									den Volksrest so empor, daſs nicht bloſs im Juli ein kräftiges Volk den ganzen
                              									Brutraum füllte, sondern dieses auch noch einige Kilogramm Uberschuſs in den
                              									Honigraum lieferte. Seine Mittheilungen schlieſst Ilgen
                              									mit dem Ausspruche: „Kandis ist ein unübertreffliches Winterfutter, mag man ihn
                                 										nun im Herbst flüssig oder im Winter in fester Gestalt reichen.“
                           
                              St.
                              
                           
                        
                           Verhalten geglühter Thonerde gegen Kaliumdisulfat.
                           E. Hart theilt im Journal anal.
                                 										Chemistry, 1887 S. 163 mit, daſs stark geglühte und dadurch in Säuren
                              									unlöslich gewordene Thonerde sich leicht in Losung bringen läſst, wenn man sie mit
                              									ihrem 6 bis 10fachen Gewicht gepulvertem Kaliumdisulfat in einem offenen Tiegel so
                              									hoch erhitzt, daſs Schwefelsäure entweicht. Die Erhitzung muſs mitunter 7 bis 8
                              									Stunden fortgesetzt werden, in der Regel genügt aber kürzere Zeit. Auf diese Weise
                              									soll sich auch Korund vollkommen in Lösung bringen lassen (nach dem Chemischen Centralblatt, 1887 Bd. 58 S. 688).
                           
                        
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                           Weber's illustrirte Katechismen Nr.
                                 										122. Mechanische Technologie von A. v.
                                 										Ihering. 252 Seiten. Leipzig. Weber. (Geb. 4 Mark.)
                           Das Werk enthält die Lehre von den Rohmaterialien, die Verarbeitung der Metalle,
                              									Herstellung des Walzeisens, des Drahtes, der Drahtseile (Verhüttung ist
                              									ausgeschlossen), die Industrie des Holzes, des Papieres und der Gespinnstfasern. Der
                              									Stoff ist etwas ungleichmäſsig vertheilt, im Uebrigen sind die Schwierigkeiten der
                              									Katechismusform glücklich vermieden. Einige Irrthümer wären in den weiteren Auflagen
                              									wohl zu beseitigen, z.B. der Satz, daſs die Triowalzen seltener calibrirte Walzen
                              									haben, sowie, daſs die Mittellinie der Profile in der Mitte der Walzenachsen liegt.
                              									Letzteres ist unbestritten unrichtig.
                           
                           Die Bauformenlehre mit besonderer
                                 										Berücksichtigung des Wohnhausbaues und der bürgerlichen Baukunst von O. Spetzler, Direktor der Baugewerkschule zu
                              									Eckernförde. Ein Handbuch für die Bauausführung, ein Lehrbuch für den Unterricht an
                              									baugewerblichen Fachschulen, Gewerbeschulen und gewerblichen Fortbildungsschulen. I.
                              									Abtheilung: Die Formengestaltung des Ziegelsteinbaues. Erster Theil: Der Bau mit
                              									gewöhnlichen Ziegelsteinen. 27 Seiten Text nebst Atlas mit 29 Tafeln in Mappe.
                              									Leipzig. T. O. Weigel. (Preis 12 Mark.)
                           Das vorliegende Werk soll sich über das ganze Gebiet der bürgerlichen Baukunst
                              									erstrecken, und in 4 Abtheilungen, deren jede einzeln käuflich sein wird, den Bau
                              									mit Ziegelsteinen (auch Formsteinen), den Haustein-, Holz- und Eisenbau behandeln.
                              									Der vorliegende erste Theil der I. Abtheilung enthält den Bau mit gewöhnlichen
                              									Ziegeln, und zwar naturgemäſs nur einzelne Bauformen, die meist der Praxis entnommen
                              									sind. Die Tafeln sind sauber ausgeführt, zur leichteren Verständlichung sind
                              									vielfach isometrische Darstellungsweisen gewählt, welche durch Schraffirung oder
                              									auch Abtönung der Flächen übersichtlich gemacht sind. Der Text enthält nur kurze,
                              									jedoch erschöpfende und klare Erläuterungen. Das Werk verspricht ein vorzügliches
                              									Mittel zum Unterrichte und zum Gebrauche in der Praxis zu werden.
                           Kalender für Maschineningenieure
                              									von W. H. Uhland. 14. Jahrgang 1888.
                           Die Anordnung desselben ist im Allgemeinen die bisherige bewährte; Aenderungen,
                              									Inhalt und Illustrationsweise ist aus dem dieser Nummer des
                                 										Journales beigefügten Prospekt ersichtlich, auf welchen wir verweisen. Wir
                              									möchten dem Herrn Herausgeber, ohne die anerkannte Vorzüglichkeit des Kalenders
                              									antasten zu wollen, Nachstehendes zur Erwägung vorschlagen: Seite 27 in den Klammern
                              									der Simpson'schen Regel die Schluſssummanden
                              									hinzuzufügen, sowie Seite 44 die Festigkeit des Delta-Metalles und des Mitiseisens,
                              									welche beide zu bedeutender Verwendung berufen sein möchten. Erwünscht wäre es, wenn
                              									einzelne Figuren in etwas gröſserem Maſsstabe gezeichnet wären, z.B. Seite 186 und
                              									199; auch dürfte die Angabe von 10 bis 20k Koks
                              									auf 100k Roheisen veraltet sein, über 10k kann als normal nicht mehr gelten.
                           
                        
                           Berichtigung.
                           Seite 180 d. B., Zeile 17 von oben bitte zu lesen „50 M.“ statt 30 M.
                           Seite 531 ist als Besitzerin des Patentes Nr. 37030, Kegelreibungskuppelung, die
                              									Sächsische Stickmaschinenfabrik aufgeführt, während dasselbe der Sächsischen Maschinenfabrik vormals Rich, Hartmann in
                              									Chemnitz zukommt, was wir hier auf Wunsch der letzteren gerne berichtigend
                              									bemerken.
                           
                        
                           Ankündigung.
                           Von den nächsten Heften unseres Journales wird voraussichtlich eine grössere Zahl
                              									auch an Nichtabonnenten zum Versandt kommen, worauf wir die Herren Inserenten
                              									besonders, als auf eine günstige Gelegenheit zur weitesten Verbreitung ihrer
                              									Annoncen, aufmerksam machen und um postwendende Ueberschreibung ihrer geschätzten
                              									Aufträge bitten.
                           Die Expedition.