| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 267, Jahrgang 1888, Miszellen, S. 527 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Smiles' Lochausschneider.
                           Um kreisrunde Mannlöcher, Luken u. dgl. in Schiffswänden an Ort einzuschneiden, wird
                              									nach Industries vom 13. Januar 1888 * S. 36 eine
                              									Vorrichtung gebraucht, die im Wesentlichen aus einem Mittelbolzen A (Fig. 15 und 15 Taf. 25)
                              									besteht, welcher in ein kleineres Rund- oder Ovalloch der Blechwand fest eingesteckt
                              									oder durch eine Gegenmutter angezogen und durch Stellschrauben C seiner Flansche in richtiger Lage eingestellt wird.
                              									Auf diesem Mittelbolzen dreht sich frei ein gut verripptes, aber leichtes
                              									sechsarmiges Stirnrad, an dessen einem Arm ein Stichelgehäuse mittels einer
                              									Druckschraube in beliebigem Abstand vom Radmittel fest einzustellen ist. Der
                              									Vorschub des Schneidstahles wird mittels Sternrädchens erreicht, welches bei
                              									einmaliger Umdrehung des Hauptrades an den Bolzen F
                              									anschlägt. Dieser, sowie das Kurbeltriebwerk sind an einer Hängeschiene angeordnet,
                              									durch deren obere Oese E das Tragseil gezogen wird.
                           
                        
                           Löthen mit trockenem Chlorblei.
                           Im Polytechnischen Notizblatt, 1887 Bd. 42 S. 248, wird
                              									Chlorblei zum Löthen empfohlen. Die Löthbahn des erhitzten Kolbens wird mit
                              									trockenem Chlorblei bestreut und, nachdem dasselbe zum Schmelzen gebracht ist, das
                              									Loth, wie bei dem seitherigen Verfahren, aufgenommen und auf die zu verbindende Fuge
                              									übertragen. Es gelingt auf diese Weise leicht, Blei, Zink, Kupfer, Messing, Eisen
                              									mit oder ohne Anwendung von Löthwasser mit Blei zu löthen. Das Chlorblei eignet sich
                              									auch, um Metallüberzüge auf trockenem Wege durch Aufschmelzen eines Metalles auf das
                              									andere herzustellen, indem die zu übersehenden Gegenstände entweder nach einander
                              									oder gleichzeitig mit geschmolzenem Chlorblei und dem den Ueberzug abgebenden Metalle in
                              									Berührung gebracht werden. Je nach der Form des zu überziehenden Gegenstandes kann
                              									das Schmelzen auf ihm selbst vorgenommen oder der Ueberzug durch Eintauchen in die
                              									geschmolzenen Stoffe bewerkstelligt werden. Auf diese Weise wurden Kupfer, Messing
                              									und Eisen mit Zink, Zinn und Blei überzogen. Die Vorzüge dieses Verfahrens bestehen
                              									in Ersparniſs an Zeit und Materialkosten und ferner darin, daſs auch Blei mit Blei
                              									mit dem Kolben gelöthet werden kann (vgl. auch 1887 266
                              									236).
                           
                        
                           Darstellung von schwefelsaurem Kupferoxyd-Ammoniak.
                           In dem Journal de Pharmacie et de Chemie, Bd. 5 S. 508,
                              									wird empfohlen, zur Darstellung von schwefelsaurem Kupferoxyd-Ammoniak 10 Gew.-Th.
                              									krystallisirten Kupfervitriol in 65,5 Th. Wasser zu lösen und 10,5 Gew.-Th.
                              									Ammoniumsulfat, sowie 14 Gew.-Th. 36grädiges Kalihydrat oder 40grädiges Natronhydrat
                              									zuzufügen (durch Chemisches Centralblatt, 1888 Bd. 59
                              									S. 154).
                           
                        
                           Bestimmung von Mangan im Roheisen, Stahl u.s.w.
                           G. Weissmann empfiehlt in der Chemiker-Zeitung, 1888 Bd. 12 S. 205, folgendes Verfahren zur
                              									Manganbestimmung: 0g,4 der Bohrspäne werden mit 30
                              									bis 40cc einer Lösung, die aus 10 Th.
                              									concentrirter Salpetersäure, 10 Th. Wasser und 2 Th. concentrirter Schwefelsäure
                              									besteht, versetzt; nach erfolgter Auflösung gibt man unter kräftigem Umschütteln 4
                              									bis 5g chemisch reines Bleihyperoxyd zu, kocht 2
                              									bis 3 Minuten und wiederholt diese Operation noch einmal. Nun läſst man absitzen,
                              									filtrirt die Uebermangansäure über gut geglühtem Asbest und decantirt den dunklen
                              									Rückstand so lange, bis die darüber stehende Flüssigkeit keine Spur einer
                              									Rosafärbung mehr zeigt. Die Uebermangansäure wird jetzt mit einer Lösung von
                              									schwefelsaurem Eisenoxydulammoniak (10g des reinen
                              									Salzes mit etwas verdünnter Schwefelsäure in 1000cc Wasser) und einer verdünnten Chamäleonlösung (1g im Liter) entfärbt. Die Anzahl der verbrauchten
                              									Cubikcentimeter des Doppelsulfates mit dem Mangangehalt eines Cubikcentimeters
                              									desselben multiplicirt, gibt die Menge des Manganes in der Probesubstanz.
                           Die ganze Operation erfordert höchstens 1 Stunde Arbeitszeit, so daſs man täglich 8
                              									bis 10 Bestimmungen bequem durchführen kann.
                           Es ist nothwendig, nach erfolgter Lösung der Substanz sofort zur Oxydation und
                              									Titration zu schreiten und in Räumen zu arbeiten, die dem Sonnenlichte nicht
                              									ausgesetzt sind. Ein Bleihyperoxyd, das eine röthliche Färbung auf Weiſs gibt oder
                              									merkbare Quantitäten Chlor enthält, darf nicht angewendet werden (vgl. R. Schöffel und E. Donath 1887 264 34).
                           
                        
                           Prüfung von Gewürzpulvern.
                           Zur Vorprüfung von gepulverten Gewürzen mittels der Lupe kann man nach E. Bergmann in der Art verfahren, daſs man zu 1g des Gewürzes 10cc Wasser gibt, gut durchrührt und die Mischung rasch auf einen gut
                              									glasirten Porzellanteller gieſst. Das Wasser wird vom Teller aufgesaugt und die
                              									einzelnen Theilchen des Gewürzpulvers bleiben von einander getrennt auf dem Teller
                              									haften. Hierdurch wird die Durchsicht sehr erleichtert und auch durch das Wasser
                              									eine Trennung der Gewürztheilchen von etwa vorhandenen fremden Beimengungen bewirkt
                              										(Zeitschrift für analytische Chemie, 1888 Bd. 27 S.
                              									31, vgl. auch 1882 243 346).