| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, Miszellen, S. 336 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Sicherheitsvorrichtung an Regulatoren.
                           Nordberg läſst bei seinen Regulatoren den Treibriemen
                              									mittels belasteten Winkelhebels anspannen, so daſs beim Abfallen oder Reiſsen des
                              									Riemens der Hebel herumschlägt und mit Hilfe eines Stiftes und einer Klinke, sowie
                              									einer Hebelübersetzung das Regulatorventil schlieſst (Taf. 15 Fig. 8).
                           
                        
                           Popper, über die Messung nicht-inductionsfreier Widerstände
                              									mittels des Telephones.
                           Es ist ein bekannter und wiederholt ausgesprochener Satz, daſs man Widerstände von
                              									Leitern nach der Brückenmethode im Wheatstone'schen
                              									Vierecke nur dann mittels des Telephones messen könne, wenn sie keine
                              									Selbstinduction besitzen. Seit ungefähr zwei Jahren miſst aber Josef Popper in Wien, wie er in der Zeitschrift für Elektrotechnik, 1888 S. 157,
                              									ausführlicher mittheilt, nichtinductionsfreie Widerstände mittels Telephon in ganz
                              									zufriedenstellender Weise.
                           Bekanntlich erzeugt man behufs Verwendung eines Telephones für die Nullmethoden
                              									überhaupt stets Wechselströme, die man z.B. mittels eines Inductoriums oder mittels
                              									eines magnetelektrischen Rotationsapparates erzeugt; in Folge dessen ist es
                              									allerdings nothwendig, daſs ein in die Wheatstone'sche
                              									Brücke eingeschalteter Widerstand mit Selbstinduction Extraströme hervorruft, die
                              									ein Verstummen des Telephones, also die ganze Nullmethode, unmöglich machen. Wenn
                              									man aber in ähnlicher Weise vorgeht, wie es bei den Widerstandsmessungen mit
                              									Gleichstrom und Boussole geschieht, wo man den Brückendraht des Galvanoskopes später
                              									als die Batterie schlieſstEs ist daher zweckmäſsig, am Instrumente (z.B. der Hartmann'schen Meſsbrücke oder dem Siemens'schen Universalwiderstandskasten) einen doppelten
                                    											Kurbelcontact derart anzubringen, daſs in Folge einer
                                    											Parallelogrammconstruction beide Kurbeln mit einem Male Contact geben,
                                    											jedoch die eine von beiden ihren Metallknopf später trifft, als die andere;
                                    											hierdurch tritt stets von selbst das spätere Schlieſsen und frühere Oeffnen
                                    											des Brückenleiters ein; auch bei Quecksilbercontacten läſst sich eine
                                    											dementsprechende Construction anbringen., so hört bei richtiger
                              									sonstiger Anordnung der Uebelstand auch beim Telephon sofort auf.
                           Popper wendet eine gewöhnliche Meſsbatterie, also
                              									Gleichstrom an und schlieſst und unterbricht den Brückendraht des Telephones
                              									abwechselnd, oder schaltet auch einen Stromumkehrapparat ein.
                           Bei vielfachen Versuchen mit seinem Telephon als Nullinstrument zeigte es sich, daſs
                              									es praktischer sei, anstatt eines Tones jenes knackende und knisternde Geräusch der
                              									Telephonmembrane hervorzubringen, das bei bloſs einmaliger Unterbrechung (und
                              									Schlieſsung) und ebenso bei langsam auf einander folgenden Oeffnungen und
                              									Schlieſsungen des Telephonstromes entsteht. Gerade dieses knackende Geräusch drängt
                              									sich dem Ohre stärker auf, als ein Ton, namentlich, wenn beide von geringer Stärke
                              									sind, und es hat noch den Vortheil, durch seine charakteristische Art von anderen
                              									Geräuschen und Tönen ganz scharf unterschieden werden zu können.