| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 274, Jahrgang 1889, Miszellen, S. 528 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Ueber Kettenförderung.
                           Die Kettenforderung findet nach den Ausführungen des k. k. Maschineninspectors A. Gstöttner im österreichischen Ingenieur- und
                              									Architekten-Verein ihrer vielen Vortheile wegen besonders in groſsen Gruben eine
                              									ausgedehnte Anwendung, so z.B. im Saarbrücken Zwickauer und in anderen groſsen
                              									Kohlenrevieren. Die Förderungsanlagen im Forstschachte und im Wilhelm I-Schachte zu
                              									Oberhohndorf bei Zwickau besitzen scheinbar verwickelte, aber überaus zuverlässig
                              									wirkende selbstthätige Weichenstellungen. Bei der Kettenbahn im Mayrau-Schachte zu
                              									Kladno wird für den Betrieb lediglich die Ueberlast eines 560m langen Kettenbremsberges ausgenutzt. Die mittels
                              									Wassermotors angetriebene 1563m lange Ketten bahn
                              									im Julius III-Schachte zu Brüx ist wegen ihres eigenthümlichen, von anderen
                              									Einrichtungen abweichenden Antriebes der Kette bemerkenswerth. In Bezug auf
                              									verschiedene Fördersysteme stellen sich die Förderkosten für die Kilometer-Tonne:
                              									bei Menschenförderung 10 bis 25 kr. Pferdeforderung 3 bis 15 kr., Locomotivförderung
                              									4 bis 6 kr., elektrische Forderung 3,4 kr., Seilförderung 2,5 bis 7,5 kr.,
                              									Kettenförderung 1,8 bis 5,4 kr. In zwei besonderen Fällen von Kettenförderungen
                              									betrugen die Förderungskosten: im Burbacher Stolln (Saarbrücken) bei einer Bahnlänge
                              									von 1km,7, einer Leistung von 1000t-km und einer Geschwindigkeit von 1m,3 Pfg. und bei der Förderungsanlage im Julius
                              									III-Schachte in Brüx mit eingeschaltetem Bremsberge bei einer Bahnlänge von 1km,563, einer Leistung von 900 bis 1000t-km und einer Geschwindigkeit von 0m,6 2,05 kr.