| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 275, Jahrgang 1890, Miszellen, S. 383 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           H. Corden's Bohrratsche zum Lochversenken.
                           Die Fräserspindel E wird durch das gebohrte Loch
                              									geschoben, darauf der kegelförmige Lochsenker J
                              									aufgesteckt und mittels der Mutter M gehalten, so daſs
                              									sich das Triebwerk und das Werkzeug auf entgegengesetzten Seiten des Werkstückes
                              									befinden (Fig.
                                 										1 und 2 Taf. 17). Das Sperrrad B wird durch die
                              									Hobelknagge A, C getrieben, während die Spindel durch
                              									die Griffmutter G angestellt bezieh. gesteuert wird,
                              									während ein Einsatzring F mit seinem Bord sich an das
                              									Werkstück legt (Englisches Patent Nr. 8834 vom 16. Juni 1888).
                           
                        
                           Pappfüllung für Thüren.
                           Ueber die Vorzüge, welche die Verwendung der sogen. Oel- oder Stanzpappe bei
                              									Herstellung von Thüren bietet, berichtet die Zeitschrift für
                                 										Bauhandwerker Folgendes:
                           Die Pappe wird in zugeschnittenen Stücken zu Füllungen verwendet und in den wie
                              									gewöhnlich aus Holz gefertigten Rahmen eingesetzt. Abgesehen von ihrer groſsen
                              									Widerstandsfähigkeit besteht der Vorzug der Pappe darin, daſs sie den Schall weit
                              									weniger leitet als Holz. Dabei nimmt die Pappe gut Oelfarbe an und wird dadurch
                              									unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Die Zusammensetzung einer Thür mit Pappfüllungen
                              									bleibt im wesentlichen dieselbe wie mit Holzfüllung, jedoch kann der gesammte
                              									Rahmen, da die Möglichkeit gegeben ist, die Füllungen gröſser zu machen, schmäler
                              									und dafür stärker gemacht werden, so daſs seine eigene Neigung zu schwinden und sich
                              									zu werfen möglichst beschränkt wird. Die Pappfüllung wird ebenfalls in die Falze des
                              									Rahmens, und zwar möglichst tief eingeschoben; auch können auf der Füllung selbst
                              									Schmuckformen durch aufgeleimte Leisten erzielt werden.
                           Besonders gut eignen sich Pappfüllungen für Tapetenthüren, die bekanntlich in vielen
                              									Fallen den Vorzug vor den Thüren mit voller Bekleidung verdienen, weil sie billiger
                              									sind und die Zimmerwände nicht unangenehm unterbrechen. Solche Thüren erhalten nur
                              									auf einer Seite versenkte Füllungen, auf der anderen Seite liegen diese bündig mit
                              									dem Rahmen und werden übertapeziert. Bei Anwendung von Holz macht sich dessen üble
                              									Eigenschaft zu schwinden und zu reiſsen durch die in der Tapete entstehenden Risse
                              									und Fugen recht unangenehm bemerkbar. Bei einer Thür mit Pappfüllungen kommt das
                              									nicht vor, hier wird die Pappe in einen offenen Falz eingelegt und mit breit- und
                              									flachköpfigen Nägeln befestigt. Die Fugen und Nagelköpfe werden, soweit nöthig, mit
                              									einem Kitt aus Leim und Kreide glatt verstrichen; die betreffende Stelle wird vor
                              									dem Tapezieren mit einem Papier- oder Zeugstreifen überklebt und so äuſserlich
                              									unbemerkbar gemacht. Die Befürchtung, daſs sich die Pappe, weil nur auf einer Seite
                              									mit Papier bezogen, krummziehen oder ausbauchen möchte, ist bei der Stärke und
                              									Steifigkeit der hierzu benutzten „Kofferpappe“ ausgeschlossen.
                           
                        
                           Schornstein der Halsbrücker Hütte.
                           Ueber die hohe Esse zu Halsbrücker Hütte bei Freiberg macht die Berg- und Hüttenmännische Zeitung, 1890 Nr. 7,
                              									nachstehende Mittheilung: Höhe 140m bei 5m lichter Weite; Ausdehnung des Fundamentes 12m im Quadrat, darauf 9m hohes verziertes Postament, auf demselben die 131m hohe runde Säule, beide im Rohbau von gelben
                              									Thonverblendsteinen der Grube Ilse; Erforderniſs von 1500000 Ziegelsteinen,
                              									eingemauerte Eisen- und Kupfertheile 20000k,
                              									Herstellungskosten 120000 M.; Fundament 60m über
                              									den Hütten. Durch eine Locomobile getriebener selbsthätiger Aufzug zum Emporschaffen
                              									des Materials. Ein Schornstein von 468 Fuſs = 142m,6 Höhe befindet sich in Glasgow und ein solcher von 500 Fuſs = 152m,4 Höhe zu Paisley in Schottland. Der Freiberger
                              									Schornstein kommt an Höhe dem Straſsburger Münster = 142m nahezu gleich.
                           
                        
                           
                           Vergleichende Uebersicht über die Frequenz der technischen
                              									Hochschulen des Deutschen Reiches im Winter-Semester
                                 										1889/90.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 275, S. 383
                              Technische Hochschule; Mathematik
                                 										und Naturwissensch.; Ingenieurwesen; Maschinenwesen; Architektur; Chemie;
                                 										Forstwesen (Bergbau und Landwirthschaft); Keine Fachabtheilung zugehörig;
                                 										Gesammtzahlen; Frequenz im Ganzen; Studirende; Hospitanten; Hörer; Berlin;
                                 										München; Karlsruhe; Stuttgart; Hannover; Dresden; Darmstadt; Braunschweig;
                                 										Aachen
                              
                           
                        
                           
                           Bücher-Anzeigen.
                           Der Dampfkesselbetrieb. Allgemeinverständlich dargestellt
                              									von Regierungsbaumeister E. Schlippe. Dresden. W.
                              									Baensch. 256 S.
                           Der Verfasser behandelt in recht verständlicher Weise die theoretische Seite in 4
                              									Kapiteln und zwar im ersten die Wärme und die Wasserverdampfung, im zweiten und
                              									dritten Kapitel die Brennmaterialien und die Verbrennung, im vierten die Wärmeabgabe
                              									der Heizgase an den Dampfkessel. Die beiden folgenden Kapitel gelten den
                              									Feuerungsanlagen. Der weitere Raum ist der Anlage, der Ausrüstung und dem Betriebe
                              									der Kessel gewidmet. Dem Zwecke und dem Titel entsprechend, ist der den Betrieb
                              									betreffende Theil besonders sorgfältig behandelt, so daſs das Werk dem
                              									Betriebspersonal besonders empfohlen werden kann.
                           Lehrbuch der mechanischen Weberei für Textil-Gewerbe- und
                                 										höhere technische Schulen von Franz Reh,
                              									Maschinen-Ingenieur, k. k. Lehrer für mechanische Technologie. Mit 306 in den Text
                              									gedruckten Original-Holzschnitten. Wien. Gerold's Sohn. 223 S. 7 Mk.
                           „Nicht zum Diener eines oder des anderen Webstuhlsystemes soll der Schüler in der
                                 										Theorie der mechanischen Weberei in der Schule gedrillt werden, sondern das
                                 										theoretische Studium soll demselben die Mittel an die Hand geben, das ganze
                                 										Gebiet des mechanischen Webstuhlbaues sicher und mit kritischem Blick zu
                                 										beherrschen. Sie soll ihn das Nebensächliche der Construction von deren Wesen,
                                 										die Form von der Sache unterscheiden lehren.“ So äuſsert sich der Verfasser
                              									über sein Ziel. Als Hilfsmittel zum Verständniſs werden neben der elementaren
                              									Algebra die graphischen Methoden häufig herangezogen. Die Mechanismen sind durch
                              									sehr klare Skizzen zum Verständniſs gebracht. Das Werk empfiehlt sich nach Plan,
                              									Ausführung und Ausstattung aufs beste und wird als erstes seiner Art dankbar
                              									aufgenommen werden.
                           Leitfaden des Maschinenbaues für Vorträge sowie zum
                                 										Selbststudium für angehende Techniker, Maschinenzeichner, Constructeure und
                                 										technische Beamte industrieller Etablissements. Von J. Pechan. Dritte Abtheilung: Werkzeugmaschinen und Transmissionen. Mit 43
                              									Tafeln. Reichenberg. J. Fritsche. 193 S. Text. 8 Mk.
                           Die Arbeitsprocesse, zu deren Ausführung die Werkzeugmaschinen dienen, sind, als in
                              									das Gebiet der Technologie gehörend, im vorliegenden Werke nicht befuhrt und
                              									beschränkt sich der Verfasser auf die Darlegung der Construction der
                              									Werkzeugmaschinen. Die ersten 9 Kapitel sind den Antrieben gewidmet, von denen
                              									diejenigen mit rotirender Spindel naturgemäſs am ausführlichsten behandelt werden;
                              									dann folgen die Antriebe mit Zahnstange, Schraube, Kurbel, Hebel, Schleife, mit
                              									schwingendem Werkzeug und combinirtem Antriebe. Mit einiger Ausführlichkeit sind
                              									auch die so wichtigen Steuerungen behandelt. Dann folgen die Vorrichtungen zum
                              									Einspannen, die Lagerungen und Führungen, sowie die anderweitigen
                              									Constructionselemente. Da bei jeder Werkzeugmaschine die Arbeitsgeschwindigkeit von
                              									hervorragender Wichtigkeit ist, so ist auch dieser Theil eingehend behandelt und
                              									durch Diagramme erläutert. In den Tafeln ist eine groſse Menge recht brauchbarer und
                              									sorgfältig ausgewählter Beispiele gesammelt, die dem Constructeur gute Dienste
                              									leisten werden, da die Zeichnungen gröſstentheils in genauem Maſsstabe ausgeführt
                              									und vielfach mit eingeschriebenen Maſsen versehen sind. Zum Selbstudium sind Text
                              									und Tafeln recht geeignet.