| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 278, Jahrgang 1890, Miszellen, S. 288 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Einschenkliger Gasdruckmesser.
                           Bei einschenkligen Gasdruckmessern besitzt bekanntlich eine der communicirenden
                              									Röhren einen bedeutend kleineren Querschnitt und dementsprechend gröſsere Höhe. Es
                              									verhalten sich also bei einseitig wirkendem Druck auf die in den Rohrschenkeln
                              									befindliche Flüssigkeit die Fall- bezieh. Steighöhen umgekehrt wie die Querschnitte
                              									der Schenkel.
                           Friedr. Lux in Ludwigshafen hat bei seinem Apparate
                              									verschiedene Uebelstände des Langen'schen
                              									einschenkligen Druckmessers vermieden, so das Durchsickern der Füllflüssigkeit an
                              									der Dichtungsstelle des Glasrohres, sowie die groſsen Abmessungen und das wenig
                              									gefällige Aussehen des Apparates.
                           Das weite Glasgefäſs des Lux'schen Apparates (vgl. die
                              									nebenstehende Figur) hat einen lichten Durchmesser von 30mm, das enge dagegen einen solchen von 5mm; das Verhältniſs des Querschnitts beträgt also
                              									1 : 36. Die nutzbare Länge des Steigrohres ist 20cm.
                           Textabbildung Bd. 278, S. 287 Ein 20mm breiter Holzstreifen, welcher
                              									die Theilung trägt, ist mittels zweier Drahtösen an dem langen Schenkel leicht
                              									verschiebbar angebracht; in der Mitte ist ersterer mit einer flachen Nuth versehen,
                              									in welche sich das Rohr hineinlegt. Als Füllflüssigkeit wird Erdöl benutzt. Um
                              									dieses leicht einfüllen zu können, ist das Steigrohr oben mit einer trichterförmigen
                              									Erweiterung versehen. Man gieſst so viel Erdöl ein, daſs der Spiegel in dem
                              									Steigrohre um 2 bis 3mm höher steht als der
                              									Nullpunkt der Scala in der tiefsten Stellung. Man ist dann immer im Stande, durch
                              									Verschieben der Scala den Spiegel auf 0 einzustellen, wenn auch etwas von dem Erdöl
                              									verdunstet ist; sollte der Flüssigkeitsspiegel unter 0 sinken, so braucht man nur
                              									wenig nachzugieſsen. Um das Einfallen von Staub und Schmutztheilen in das Steigrohr
                              									zu verhindern, empfiehlt es sich, das Rohr oben durch einen losen Wattepfropfen zu
                              									verschlieſsen; derselbe beeinfluſst nicht im Geringsten die Genauigkeit des
                              									Resultates.
                           Erdöl wird benutzt, weil dasselbe auch bei niederer Temperatur flüssig bleibt; es
                              									kann also der Apparat auch bei groſser Kälte im Freien benutzt werden.
                           Das zu verwendende Erdöl soll ein spec. Gew. von 0,8 haben, dadurch wird die Theilung
                              									um 25 Proc. gröſser, die Ablesung also genauer. Man verbraucht wenig Erdöl, da nur
                              										12cc,5 = 10g
                              									zum Füllen nothwendig sind und der Verlust durch Verdunstung sehr gering ist.
                           Das untere Ende des Apparates ist in eine Messinghülse befestigt und letztere in
                              									einen kleinen Hahn von 6mm Oeffnung eingeschraubt,
                              									so daſs der Druckmesser leicht an irgend einer Stelle an die Gasleitung
                              									angeschlossen werden kann. Der Hahn ist als Dreiwegehahn construirt, in Folge dessen
                              									durch Drehung desselben der innere Druck sich gegen die Atmosphäre ausgleichen, der
                              									Apparat also jeden Augenblick auf richtige Nullstellung geprüft werden kann. (Uhland's technische
                                 										Rundschau, 1890 Bd. 4 Nr. 43 S. 306, nach gefälligst eingesendetem
                              									Sonderabdrucke.)
                           
                        
                           
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                                 										Physik von Escherich und Weyr. Heft 7: Ueber
                              									Strombrechung in flächenförmigen Leitern von Haubner.
                              									Ueber den Fundamentalsatz der Theorie der Differentialgleichung von v. Lichtenfels.
                           Der Entwurf einer Patentnovelle,
                              									besprochen von A. Bolze, Reichsgerichtsrath. Leipzig.
                              									Roſsberg's Verlag. 173 S. 4 Mk.
                           Der Inhalt des Werkes erhellt aus nachstehendem Verzeichniſs: 1) Unanfechtbarkeit des
                              									Erfinderpatentes. 2) Gerichtliche Verfolgung des Patentrechtes, insbesondere die
                              									Klage aus dem Patente. 3) Die Nichtigkeitsklage und die Klage auf Zurücknahme eines
                              									Patentes. 4) Abhängigkeitspatent und Entwendung. 5) Die Klage auf Ertheilung des
                              									Patentes. 6) Verfahren und Product.
                           Die Herleitungen des Verfassers erhalten dadurch einen besonderen Werth, und werden
                              									entsprechend nicht wenig zur Klärung beitragen, daſs die Bestimmungen der
                              									ausländischen Patentgesetzgebungen, sowie die aus denselben hergeleiteten
                              									Rechtsauffassungen und Entscheidungen wiedergegeben und mit dem vorliegenden
                              									Entwürfe in Beziehung gebracht werden.
                           Die Formulirung von Patentansprüchen
                                 										und die Anfertigung von Patentbeschreibungen und -Zeichnungen von W. Sterken, Ingenieur und technischer Hilfsarbeiter im
                              									Patentamt. Nebst einem Anhange, enthaltend die patentamtlichen Bekanntmachungen über
                              									die Anmeldung von Erfindungen, den Bezug von Patentschriften und die Patentklassen.
                              									Berlin. Jul. Springer, broch. 73 S. 1,40 Mk.
                           Eine Schrift, von durchaus berufener Seite zu dem Zwecke verfaſst, eine genaue,
                              									zweckentsprechende Fassung der Patentansprüche zu erzielen. Wegen ihrer
                              									allgemeinverständlichen, durch Anwendung auf bestimmte Fälle erläuterten Fassung ist
                              									das Werk als eine willkommene Ergänzung des Hartig'schen Werkes (1890 276 288) zu
                              									begrüſsen.
                           Wesentliche Bestimmungen betr. die
                                 										Invaliditäts- und Altersversicherung nebst Formularen, von Fr. Hitze, Land- und Reichstagsabgeordneter. Preis 20
                              									bezieh. 25 Pfg. mit 5 Formularen zum praktischen Gebrauch. Verlag von A. Riffahrt.
                              									M.-Gladbach.
                           In dem Büchlein ist alles das erläutert, was Arbeitgeber, Dienstherrschaften,
                              									Gutsbesitzer u.s.w., sowie sonstige Arbeitnehmer, Arbeiter, Gesellet de, Gehilfen
                              									u.s.w. über die betreffenden neuen Gesetze wissen müssen.
                           Wie organisirt man eine gemeinnützige
                                 										Bauthätigkeit? Ein Leitfaden zur Gründung von Baugenossenschaften,
                              									Bauvereinen und Letten, baugesellschaften von Walther
                                 										Lange. Lübeck. Dittmer. 70 S. 1,20 Mk.
                           Die Rauchplage und ihre Abhilfe
                              									von Dr. E. Glinzer. Hamburg. Boysen und Maasch. 34 S.
                              									0,50 Mk.
                           Die kurze Schrift entwickelt die Veranlassungen zur Entwicklung des Rauches, Menge
                              									und Kosten desselben, und empfiehlt als bestes Mittel gegen die Rauchplage die
                              									Heranbildung tüchtiger Heizer und Einrichtung von Lerngelegenheiten für dieselben.
                              									Wir theilen die Anschauungen des Verfassers und wünschen, daſs diese Anregung
                              									weitere Schritte zur Erreichung des Zieles zur Folge habe.