| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 281, Jahrgang 1891, Miszellen, S. 96 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Der grösste Dampfhammer.
                           Nach amerikanischen Berichten soll sich der grösste Dampfhammer der Welt in der
                              									Schmiede von Bethlehem (Vereinigte Staaten) belinden. Die Gewichte werden wie folgt
                              									angegeben. Chabotte 1400 t, Amboss 475 t, Hammer 125 t, im Ganzen 2000 t. Die Höhe
                              									soll 27 m, der Hub 5490 mm betragen.
                           
                        
                           H. Boardman's Wächter-Controluhr.
                           Nachträglich gehen uns über Boardman's
                              									Wächter-Controluhr noch folgende Mittheilungen zu (vgl. 1891 280 * 271):
                           Die Uhr ist geschützt durch das englische Patent Nr. 7720 vom 26. Mai 1888. Nach
                              									diesem ist das Papier für jeden Stromkreis und jede Nadel in vier neben einander
                              									liegende Streifen getheilt, die so beschrieben sind, dass in den Tagesstunden, wo
                              									der Wächter keinen Dienst hat, eine mit einer vorhergehenden oder folgenden Nacht
                              									beschriebene Stelle des in seiner Länge für wenigstens 36 Stunden ausreichenden
                              									Papiers unter der Nadel hingeht, zur rechten Zeit aber die auf einer Leiste
                              									sitzenden Elektromagnete und Nadeln um die Breite eines Streifens verschoben werden.
                              									So reicht dasselbe Papierblatt für 2 volle Wochen (von je 7 Nächten und 3 Tagen,
                              									nämlich: Sonnabend, Sonntag und Montag), wenn seine Länge einfach benutzt für 60
                              									Stunden ausreicht. Ein geschlitzter Schirm wird dann so verschoben, dass man stets
                              									bloss die eben gültigen Streifen sehen kann. Bei einer anderen Anordnung fehlen im
                              									treibenden Rade an den den Tagesstunden entsprechenden Stellen die Zähne, so dass
                              									das Papier nur in den Nachtstunden bewegt wird.
                           
                        
                           Dewey's elektrisches Nieten.
                           Nach seinem amerikanischen Patent Nr. 432727 vom 24. April 1890 will M. W. Dewey in Syracuse, N. Y., zwischen die zu
                              									vernietenden Platten eine isolirende Zwischenlage bringen, die Nieten einstecken und
                              									dann durch Platten und Nieten einen so kräftig erhitzenden Strom senden, dass die
                              									Metalltheile sich verbinden. Nach Befinden sollen vor der Stromschliessung auf jeder
                              									Seite Metallblöcke in der Nähe der Niete aufgesetzt, natürlich aber gegen die Enden
                              									der Niete isolirt werden.
                           
                        
                           Wheeler's Stromleiter für elektrische Bahnen.
                           Textabbildung Bd. 281, S. 96 Zufolge der am 2 März 1889 eingereichten Anmeldung ist in Amerika unter
                              									Nr. 431092 an F. Wheeler in Meriden, Conn., ein Patent
                              									auf die aus der beigegebenen Abbildung ersichtliche Anordnung des Stromleiters für
                              									elektrische Bahnen ertheilt worden. Der den Strom zuführende Hauptleiter trägt eine
                              									isolirende bogenförmige Decke oder Schild; ferner hängen von diesem Leiter eine
                              									Reihe von Trägern herab, welche an ihren unteren Enden zwei Drähte oder auch bloss
                              									einen Draht für den Läufer oder Schlitten tragen. Im ersteren Falle besteht der
                              									Läufer aus zwei gabelförmigen, durch eine nachgiebige Verbindung vereinten und auf
                              									ihren oberen Enden Achsen mit Contactrollen tragenden Rahmen.
                           
                        
                           Bücher-Anzeigen.
                           Tabellarische Uebersicht der
                                 										künstlichen organischen Farbstoffe von Gust.
                                 										Schultz und Paul Julius. Zweite verbesserte
                              									und vermehrte Auflage. Berlin. R. Gärtner's Verlag. 128 S. Geb.
                           Ueber die erste Auflage sagt unser Berichterstatter 1888 270 322: „Das Werk bildet das erste genaue, vollständige und
                                 										zuverlässige Verzeichniss aller in den Handel gelangten künstlichen Farbstoffe
                                 										und besitzt hohen Werth als Nachschlagebuch für jeden, der sich mit diesem Thema
                                 										befasst.“ Die neue, von Schultz bearbeitete
                              									Auflage ist ergänzt und durch Hinzufügung neuer und Streichung einer Anzahl nicht in
                              									den Handel gekommener Farben verbessert.
                           Aimé Witz.La machine à vapeur. Paris, B. Baillière et fils. 324 S.
                              									Geb.
                           Das Werk bildet einen Band der „Bibliothèque des conaissances utiles“ und ist
                              									in allgemein verständlicher Darstellung geschrieben. Der Name des Verfassers wird
                              									unseren Lesern bekannt sein. (Vgl. 1891 280 11.)
                           Die Dampfmaschinen der Pariser
                                 										Weltausstellung 1889. Von Fr. Freytag. Mit 89
                              									Textabbildungen und 29 lith. Tafeln. Stuttgart, J. G. Cotta'sche Buchhandlung
                              									Nachfolger. 128 S. Text.
                           Die seiner Zeit in Dingler's polyt. Journal
                              									veröffentlichten Berichte über die Dampfmaschinen der Pariser Weltausstellung
                              									erscheinen in dem vorstehend aufgeführten Werke in ergänzter und systematisch
                              									durchgearbeiteter Ausgabe, so dass die Darstellung nunmehr eine vollständige genannt
                              									werden kann, die, vom Eindrucke des Augenblicks befreit, alles Wesentliche der
                              									ausgestellten Dampfmaschinen enthält. Dass die Ausstellung für den Dampfmaschinenbau
                              									vieles Bemerkenswerthe enthielt, ist bekannt, und wenn auch wesentlich neue
                              									Maschinensysteme nicht geboten wurden, so waren wohldurchdachte Anordnungen der
                              									Einzeltheile in desto reicherer Zahl vorhanden. Ein hervorragendes Interesse boten
                              									die an den Maschinen für raschen Gang – wie sie jetzt in so grosser Zahl für die
                              									elektrische Beleuchtung verlangt werden – befindlichen Constructionen.
                           Der Text des Werkes ist so knapp gehalten, als dies eine durchsichtige Beschreibung
                              									nur gestattet. Die Maschinen wurden in drei Gruppen eingetheilt: 1) solche mit
                              									festen Excentern, 2) mit frei beweglichen Excentern, 3) mit kreisenden
                              									Steuerungsorganen. Innerhalb dieser Gruppen werden Maschinen mit einfacher,
                              									zweifacher und dreifacher Expansion unterschieden. Die Abbildungen – meist
                              									Constructionszeichnungen mit eingetragenen Hauptmaassen – sind so reichlich
                              									vorhanden und so ausführlich, dass das Werk jedem Dampfmaschineninteressenten und
                              									selbst dem Constructeur ein willkommenes Hilfsmittel sein wird. Die Tafeln haben
                              									Formatgrösse, so dass der Gebrauch des Werkes durchaus handlich ist.