| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 285, Jahrgang 1892, Miszellen, S. 48 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           E. A. Gimingham's Leiter für Glühlampen.
                           Nach seinem englischen Patent Nr. 3262 vom 23. Februar 1891 will E. A. Gimingham in London bei der Einführung der
                              									Leitung durch die Glasglocke zum leuchtenden Körper der Glühlampen Platin ersparen
                              									und die luftdicht verschlossene Einführung erleichtern, indem er an ein kurzes Stück
                              									Platindraht einen Draht aus billigerem Metall, z.B. Eisen, Kupfer, Nickel, löthet,
                              									über diesen Draht und die Löthstelle ein den Draht etwas lose umschliessendes
                              									Glasröhrchen schiebt und dieses an dem das Platin enthaltenden Ende, um das Platin
                              									herum, luftdicht verschliesst. Der mit Glas umgebene Draht wird dann in ein Loch der
                              									Glasglocke gesteckt und luftdicht mit dem Glase der letzteren
                              									zusammengeschmolzen.
                           
                        
                           Rauchmesser.
                           Durch eine Reihe von Versuchen ermittelte W. Thomson
                              									dass Papierstreifen durch die Rauchgase einer Feuerung in wenig Secunden dunkel
                              									gefärbt werden und zwar um so stärker, je mehr Rauch durch einen bestimmten Feuerzug
                              									geht. Um vergleichbare Resultate zu erzielen, construirte Verf. seinen Apparat so,
                              									dass die Papierstreifen, welche auf einer mit Wassercirculation versehenen Röhre
                              									angebracht sind, eine bestimmte Zeit den Heizgasen ausgesetzt und durch Hilfe eines
                              									automatisch wirkenden Uhrwerks durch frische ersetzt werden. Man erhält so einen
                              									relativen Vergleich des jeweiligen Arbeitszustandes und der Leistung der
                              									betreffenden Feuerung. (Nach Journ. of Gaslighting,
                              									1892 59437, durch Chemiker-Zeitung, Repertorium 1892
                              									Bd. 16 S. 137.)
                           
                        
                           Goldkäferlack für Lederwaaren.
                           Für einen vorwiegend grün schillernden Goldkäferlack gibt Dr. Stockmeier folgende Vorschrift:
                           150 g höchst fein gepulvertes Diamantfuchsin werden mit einer Lösung von 250 g
                              									Orangeschellack in 1 l Spiritus verrieben. Vor dem Gebrauch ist der Lack gut
                              									umzuschütteln. – Ist ein vorwiegend röthlicher Schimmer erwünscht, so ersetzt man
                              									das Diamantfuchsin durch Methylviolett 4 B. Besonders schöne Wirkung erzielt man
                              									durch ein Gemenge von 100 g Methylviolett 4 B mit 50 g Diamantfuchsin. (Nach Bayerische Gewerbezeitung, durch Bayerisches Industrie- und Gewerbeblatt, 1892 Bd. 24 S.
                              									235.)
                           
                        
                           Schwarzfärben und Appretiren der Haare und Borsten.
                           Dr. Stockmeier in Nürnberg färbt Haare und Borsten wie
                              									folgt:
                           In 1 l Wasser werden 30 g Weinsäure gelöst, hierzu allmählich 30 g krystallisirte
                              									Soda gegeben und alsdann 50 g Wollschwarz und 2,5 g Naphtolgelb S eingetragen. In
                              									das heisse Färbebad bringt man die völlig gereinigten, besonders entfetteten Haare,
                              									lässt sie etwa 1 Stunde liegen, presst die anhaftende Farbstofflösung ab und
                              									trocknet. Nach dem Trocknen wäscht man mit Wasser aus und behandelt schliesslich mit
                              									einer kalten Lösung von 3 g Traganth und 20 g Glycerin in 1 l Wasser. Nach dem
                              									Trocknen erscheinen die Haare und Borsten glänzend schwarz. (Nach Bayerisches Gewerbeblatt, durch Bayerisches Industrie- und Gewerbeblatt, 1892 Bd. 24 S. 236.)
                           
                        
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                           Das chemische Laboratorium des Geh. Hofrathes Professor
                              									Dr. B. Fresenius in Wiesbaden war während des
                              									Wintersemesters 1891/92 von 54 Studirenden besucht. Davon waren 39 aus dem Deutschen
                              									Reiche, die übrigen aus dem Auslande. Assistenten waren im Unterrichtslaboratorium
                              									3, in der Versuchsstation 3 und in den verschiedenen Abtheilungen des
                              									Untersuchungslaboratoriums 17 thätig. Der Lehrkörper der Anstalt besteht ausser dem
                              									Director aus den Herren Dr. Dr. H. und W. Fresenius, Borgmann, E. Hintz, G. Frank und
                              									Architekt Brahm.
                           Ausser wissenschaftlichen Arbeiten wurden im verflossenen Wintersemester zahlreiche
                              									Untersuchungen im Interesse des Handels, der Industrie, des Bergbaues, der
                              									Landwirthschaft, der Gesundheitspflege, der Justiz und der Verwaltung in den
                              									verschiedenen Abtheilungen des Laboratoriums und in der Versuchsstation
                              									ausgeführt.
                           
                        
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                           Physikalische Revue von Graetz. Nr. 6. Stuttgart. Engelhorn's Verlag.
                           Inhalt: Battelli: Thermische Eigenschaften der Dämpfe;
                              										Mathias: Theorem der übereinstimmenden Zustände;
                              										Poynting: Bestimmung der Dichte der Erde; Chassy. Gesetze der Elektrolyse; Stoletow: Actinoelektrische Untersuchungen.
                           Mit dem vorliegenden Hefte ist der erste Band des empfehlenswerthen Unternehmens
                              									abgeschlossen.
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                           [Preisausschreiben.]
                           Die Société Industrielle de Mulhouse veröffentlicht ein
                              									Programm über ihre, im Jahre 1893 zur Entscheidung gelangenden Preise. Das Programm
                              									wird Jedem auf Verlangen durch das Secretariat der Gesellschaft zugesandt.