| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 286, Jahrgang 1892, Miszellen, S. 69 | 
| Download: | XML | 
                     
                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Zeilenmesser.
                           Die Firma Gutenberg-Haus, Franz Franke in Berlin,
                              									liefert einen Zeilenmesser aus lackirtem Presspan, der Theilungen nach Nonpareille,
                              									Colonel, Petit, Borgis, Corpus, Cicero, Concordanzen und Millimetern enthält. Die
                              									Anbringung so zahlreicher Maasstäbe wurde durch einen etwa 9 mm breiten Schlitz
                              									ermöglicht; welcher aus der Mitte des Zeilenmessers herausgestanzt ist, so dass sich
                              									auf Vorder- und Rückseite demgemäss 8 Kanten bieten, welche in der vorgeschriebenen
                              									Weise ausgenutzt sind. Die Länge der Maasstäbe für Schriften beträgt 60 Cicero. Der
                              									Concordanz-Maasstab ist 17 Concordanzen, der Millimeter-Maasstab 30 cm lang. Ein
                              									Lacküberzug schützt gegen die Einwirkungen von Nässe und Schmutz. (Papierztg.)
                           Auf die vorstehende Mittheilung hin haben wir den Zeilenmesser, der uns von dem
                              									Fabrikanten zur Verfügung gestellt war, von fachmännischer Seite in Gebrauch nehmen
                              									lassen, und erfahren, dass das Hilfsmittel sehr empfehlenswerth ist, weil Zeit
                              									ersparend.
                           
                        
                           Dynamoelektrischer Minenzünder der Gebr. Manet.
                           Der dynamoelektrische Minenzünder der Gebr. Manet,
                              									welchen eine vorn französischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten eingesetzte
                              									Commission als in Bergwerken mit schlagenden Wettern für allein zulässig bezeichnet
                              									hat, hat nach der Revue Industrielle, 1891 * S. 134,
                              									folgende Einrichtung: Die Dynamomaschine besitzt auf einer gemeinschaftlichen Achse
                              									mit Handkurbel zwei Gramme-Ringe, einen aus dünnem Draht und einen aus starkem
                              									Draht; beide laufen in einem gemeinschaftlichen Felde. Zufolge doppelter
                              									Räderübersetzung können die Ringe 2000 Umdrehungen in der Minute machen. Das Ganze
                              									liegt in einem luftdicht verschlossenen Kasten und eineWergdichtung an der Achse
                              									verhütet das Eindringen der entzündbaren Gase.
                           Bei Beginn der Drehung schliesst ein Contacthebel nur den feindrähtigen Ring und
                              									sendet durch eine elektrische Klingel den vom remanenten Magnetismus erzeugten
                              									schwachen Strom von den Klemmen in die Leitung nach den elektrischen Zündern; das
                              									Ertönen der Klingel dabei beweist, dass der Stromkreis nirgends unterbrochen ist.
                              									Mit steigender Umdrehungsgeschwindigkeit entfernt sich ein Centrifugalregulator
                              									mittels eines Hebels vom Contacte und unterbricht so den Stromkreis; bei grösster
                              									Geschwindigkeit aber legt er ihn an zwei andere Contacte und schliesst so den
                              									Stromkreis des Ringes aus feinem Draht wieder nach den Zündern, jedoch unter
                              									Ausschaltung der Klingel, zugleich aber auch den Stromkreis des starkdrähtigen
                              									Ringes durch die Rollen des Feldmagnetes; letzterer wird zufolge der Kurzschliessung
                              									sehr stark erregt, und deshalb sendet der feine Ring einen sehr kräftigen Strom nach
                              									den Zündern, welcher fast augenblicklich die Platindrähte in den letzteren zum
                              									Glühen bringt und das dieselben umgebende Pulver entzündet.
                           Noch ist Fürsorge getroffen, dass nicht etwa die kräftigen Oeffnungs-Extraströme die
                              									Maschine beschädigen, oder gar eine Entzündung verursachen können. Beim Nachlassen
                              									der Geschwindigkeit und dem Zusammengehen der Kugeln des Regulators hält nämlich ein
                              									kleiner Elektromagnet im Nebenschluss den Contacthebel noch so lange an den
                              									Contactarm fest, bis der Strom soweit abgeschwächt ist, dass der Extrastrom keinen
                              									Funken mehr gibt.
                           
                        
                           W. Thomson's Verbesserung des Goldblatt-Elektroskopes.
                           Unter Nr. 1004 vom 20. Januar 1891 hat Sir W. Thomson in
                              									Glasgow eine Verbesserung des zum Messen von elektrischen Spannungsdifferenzen zu
                              									benutzenden Goldblatt-Elektromotors in England patentirt erhalten. An einer in dem
                              									Gehäuse des Instrumentes an einem Vulkanitstücke befestigten Metallplatte ist das
                              									Goldblatt angebracht, ausserdem auch noch eine ⌴-förmige
                              									Platte, welche, wenn sie aufgeklappt ist, eine Beschädigung des Goldblattes durch
                              									eine zu grosse Spannung verhütet, beim Niederklappen dagegen das Goldblatt gegen
                              									Beschädigung beim Forttragen schützt. Eine getheilte Scala ist an dem die Vorderwand
                              									des Gehäuses bildenden Glase befestigt. Die Rückwand und die Seiten des Gehäuses
                              									bilden ein Schild und sind mit der einen Klemme versehen; die andere Klemme stellt
                              									durch das Vulkanitstück hindurch die Verbindung mit der Metallplatte her.
                           Ganz die nämliche Anordnung besitzt übrigens ein Galvanoskop, welches im New Yorker
                              										Electrical Engineer, 1892 Bd. 14 * S. 80,
                              									beschrieben ist, als von Lord Kelvin herrührend. Bei
                              									diesem ist indessen auf der Rückseite des Gehäuses eine zweite Scala angebracht, um
                              									die Parallaxe beim Ablesen unschädlich zu machen.
                           
                        
                           Blitzableiter von Edison und von Truax und Vaël.
                           Der Blitzableiter von Edison (1892) besteht nach Lumière Électrique, 1892 Bd. 45 * S. 484, aus zwei
                              									durch ein Isolirmittel (Papier) von einander getrennten und röhrenförmig
                              									zusammengewickelten Kupferblättchen von etwa 0,10 m Länge, welche in eine
                              									Metallröhre eingesteckt und gegen diese ebenfalls isolirt sind. Das eine Blättchen
                              									ist mit dem zu schützenden Stromkreise, das andere durch einen abschmelzbaren Draht
                              									mit der Erde verbunden. Schlägt ein Blitz ein, so geht er von dem einen Blättchen
                              									durch das Papier hindurch zum andern und zur Erde, indem er den Abschmelzdraht
                              									schmilzt. Der so ausser Dienst gesetzte Blitzableiter lässt sich leicht und billig
                              									wieder in Stand setzen.
                           Truax und Vaël in New York
                              									hängen ein Pendel mit Metalldraht über einer Platte auf, so dass die Kugel von
                              									letzterer nur wenig entfernt ist. Die Platte wird mit der Erde, das Pendel mit dem
                              									zu schützenden Stromkreise verbunden. Eine elektrostatische Entladung springt von
                              									dem Pendel zur Platte über und verliert sich in der Erde. Wenn aber die Spannung im
                              									Stromkreise so gross ist, dass sie einen vom Dynamostrome unterhaltenen Lichtbogen
                              									zu bilden vermag, so wird die Luft unter dem Pendel rasch so verdünnt, dass das
                              									Pendel zur Seite geschleudert und dadurch der Stromkreis unterbrochen wird. Kehrt
                              									darauf das Pendel in seine natürliche Lage zurück, so ist der Blitzableiter wieder
                              									in wirksamem Zustande.
                           
                        
                           Siemens und Halske's Verbesserung an
                              									Elektricitätsmessern.
                           Ihren unter Nr. 11419 von 1889 in England patentirten Elektricitätsmesser, worin ein
                              									mit einem drehbaren Solenoid innerhalb einer von dem zu messenden Strome
                              									durchlaufenen Solenoidrolle verbundener Zeiger sich der Stromstärke entsprechend
                              									dreht, haben Siemens und Halske nach dem Patent
                              									Nr. 14349 vom 11. September 1890 dahin verbessert, dass ein in die Nähe des
                              									drehbaren Solenoids gebrachter Magnet das Solenoid nicht beeinflusst. Dies wird
                              									dadurch erreicht, dass anstatt eines Solenoids deren
                              									mehrere angewendet und diese so auf einer und derselben Achse angeordnet werden,
                              									dass zufolge der Abwechselung der Pole dieser Solenoide ein in ihre Nähe gebrachter
                              									Magnet auf die eine Hälfte derselben anziehend, auf die andere abstossend wirkt.
                           
                        
                           Asphaltlack.
                           Der im Handel befindliche Asphaltlack ist eine Lösung von Asphalt mit einer
                              									Beimischung von schwarzem Pech in Benzol oder auch Terpentinöl und etwas
                              									Leinölfirniss. Nach Gawalowski eignet sich der
                              									Asphaltlack zum Anstrich von Holz; je nach der gewünschten Färbung verdünnt man ihn
                              									mit Benzol. Der Anstrich mit diesem Lack trocknet schnell, hält dicht, blättert
                              									nicht ab und ist gegen Wasser, Säuren, Alkalien, Spiritus u.s.w. widerstandsfähig;
                              									nur von Benzin und Erdöl wird er angegriffen. Letztere Eigenschaft wird benutzt zur
                              									Herstellung von Imitationen. Ausserdem dient der Asphaltlack dazu, um Strohhüte
                              									dunkelbraun zu lackiren und gleichzeitig wasserdicht zu machen. (Nach Malerzeitung, durch Bayerisches
                                 										Industrie- und Gewerbeblatt, 1892 Bd. 24 S. 345.)
                           
                        
                           Herstellung eines gegen Hitze widerstandsfähigen Lackfirnisses
                              									aus festen Fetten bezieh. Fettsäuren und Bleioxyden.
                           Odo M. Meissl in Wien unterwirft feste Fette (Talg,
                              									Knochenfett, Palmkern, Cocosfett) oder feste Fettsäuren, wie Stearin-,
                              									Palmitinsäure, bei einer Temperatur von 250 bis 300° der Destillation mit heissem
                              									Wasserdampf so lange, bis der Blaseninhalt zähflüssig geworden und von Fettsäuren
                              									thunlichst befreit ist. Dieser Rückstand wird alsdann unter Beimengung von Mennige
                              									und etwas Bleiglätte mit auf 400 bis 500° überhitztem Wasserdampf einige Zeit
                              									behandelt und sodann das auf 150 bis 200° abgekühlte Product mit Erdöl verdünnt. Der
                              									auf solche Weise hergestellte Lack trocknet hart mit glänzender Oberfläche und
                              									widersteht einer Temperatur von über 500° trockener und 250° nasser Hitze. (D. R. P.
                              									Nr. 60656.)
                           
                        
                           Brenner mit Sicherheitsvorrichtung gegen Explosionsgefahr beim
                              									zufälligen Erlöschen der Flamme.
                           P. Altmann construirte einen Gasbrenner, der, wenn durch
                              									irgend einen Umstand die Flamme erlischt, die Gaszufuhr selbsthätig absperrt. Die
                              									Construction der Absperrvorrichtung des Brenners beruht auf dem Princip der
                              									ungleichen Ausdehnung zweier fest mit einander verbundenen Metallstreifen
                              									(Compensationsstreifen). F stellt dieses Metallband
                              									dar; dasselbe ist mit dem einen Ende an dem Brennerrohr befestigt, während es an dem
                              									anderen Ende einen Arm b mit dem im Gelenk beweglichen
                              									Hebel k trägt. Wird nun der Brenner angezündet, so wird
                              									das Metallband F heiss und bewirkt durch seine Drehung,
                              									dass der Hebel k an dem Arm b über die Hahnführungsstange a geht. Sobald
                              									nun durch irgend einen Zufall die Flamme erlischt, wird das Metallband F kalt und zieht sich in seine ursprüngliche Lage
                              									zurück, wobei der Arm b mit dem Hebel k ebenfalls zurück geht. Dieser Hebel k schliesst aber nun, indem er die Hahnführungsstange
                              									mitnimmt, den Gaszufuhrhahn selbsthätig.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 70 Die Höhe der Flamme kann durch eine Ventildurchlassschraube S regulirt werden. Zum Schütze der Flamme ist ein
                              									Glimmerkonus aufgesetzt. Der Brenner dürfte sich speciell für Thermostaten eignen,
                              									überhaupt überall da am Platze sein, wo längere Zeit mittels Gasflamme ohne Aufsicht
                              									erhitzt wird. Alle Brenner und Heizvorrichtungen in dieser Anordnung werden von der
                              									Firma Dr. Rob. Müncke in Berlin geliefert. (Nach Chemiker-Zeitung, 1892 Bd. 16 S. 989.)
                           
                        
                           Löthmetalle.
                           Um die vielen in den Metallgewerben gebräuchlichen Löthmetalle zweckmässig zu
                              									verwenden, ist es nöthig, deren wichtigere Eigenschaften zu kennen. Im Allgemeinen
                              									unterscheidet man mehrere Hauptgruppen von Löthmetall, von denen die
                              									gebräuchlichsten einer kurzen Besprechung unterzogen seien:
                           1) Bleiloth: der Schmelzpunkt der gebräuchlichen Bleilothe liegt zwischen 426 und
                              									198°; sie bestehen aus 1 Th. Zinn mit 3 bis 1 Th. Blei; je weniger Blei sie
                              									enthalten, desto niedriger liegt der Schmelzpunkt. Als Flussmittel kommt Colophonium in Anwendung.
                           2) Zinnlothe: bestehen aus 1 Th. Blei und 1,5 bis 2 Th. Zinn; der Schmelzpunkt
                              									schwankt zwischen 168 und 171°. Als Flussmittel dient Colophonium oder Zinkchlorid
                              									(Löthwasser).
                           3) Hartlothe: dieselben dienen besonders zum Löthen von Kupfer, Messing, Eisen. Sie
                              									bestehen aus Kupfer und Zink; ihr Schmelzpunkt liegt über 426°.
                           4) Silberloth: die Silberlothe schmelzen ebenfalls über 426°; sie finden Verwendung
                              									beim Löthen von Gold, Silber, Blechtafeln, Kupfer, Eisen, Stahl. Ihre
                              									Zusammensetzung ist eine wechselnde, je nach ihrer Verwendung. Im Allgemeinen
                              									bestehen sie aus Silber, Kupfer und Zink. Als Flussmittel ist durchgängig Borax im
                              									Gebrauch.
                           5) Goldloth: besteht aus 12 Th. Gold, 2 Th. Silber und 4 Th. Kupfer. Schmelzpunkt
                              									über 426°; Flussmittel: Borax.
                           6) Wismuthlothe: zeichnen sich alle durch ihren niedrigen Schmelzpunkt aus; derselbe
                              									liegt zwischen 160 und 65°. Als Flussmittel eignen sich Colophonium und Zinkchlorid.
                              									Sie enthalten alle Blei, Zinn und Wismuth -(auch Cadmium).
                           Die allgemeinen Regeln, welche beim Löthen zu beobachten sind, sind bekannt und
                              									können hier übergangen werden. Erwähnt sei nur noch folgendes: Die
                              									leichtschmelzbaren Löthmetalle können für Verbindungen, welche geschmiedet werden
                              									sollen, natürlich nicht gebraucht werden. Um Kupfer, Messing oder Eisen zu löthen,
                              									muss Hartloth angewendet werden. Am besten würde sich Silber eignen. Dasselbe kommt
                              									auch thatsächlich sehr dünn ausgewalzt in Anwendung, wenn es sich um besonders gute
                              									Verbindungen handelt. Die Hartlothe werden meist zum Gebrauch gekörnt; die
                              									Silberlothe dagegen in dünne Platten gewalzt. Bei der Herstellung der Hartlothe ist
                              									zu berücksichtigen, dass beim Zusammenschmelzen von Kupfer und Zink etwa die Hälfte
                              									des letzteren verbrennt. Man sucht dies zu vermeiden, indem man eine Schicht
                              									gepulverte Kohle auf die schmelzende Masse bringt. (Nach Metallarbeiter, durch Polytechnisches
                                 										Notizblatt, 1892 Bd. 47 S. 93.)
                           
                        
                           Beitrag zur Kenntniss des Sumachs.
                           Die meisten der vielen Sumachsorten, welche in der Gerberei und Färberei Verwendung
                              									finden, stammen von verschiedenen Arten des zu den Anacardiaceen gehörigen
                              									Sumachstrauches.
                           Die beste Sorte des Handels stammt aus Sicilien. Den guten Ruf, den diese
                              									Handelssorte geniesst, verdankt sie ihrem hohen Gerbstoffgehalt. Letzterer ist, wie
                              										W. Eitner neuerdings nachweist, während der
                              									verschiedenen Wachsthumsperioden der Blätter durchaus nicht gleichbleibend. Der
                              									Gerbstoffgehalt der Blätter ist am grössten dann, wenn die Blätter eben ihre höchste
                              									Entwickelung erreicht haben. Auf analytischem Wege wurde dies zuerst nachgewiesen an
                              									virginischem Sumach von H. Macagno und vom Verf. am
                              									bosnischen bestätigt.
                           Das Ernten des Sumachs zur Zeit des Gerbstoffmaximums hat neben dem Gewinn eines
                              									gehaltreichen Sumachs noch den Vortheil, dass dieser Sumach hell gerbt. Man war der
                              									Ansicht, dass diese Eigenschaft nur dem von Rhus coriaria stammenden Sumach zukomme.
                              									Verf. gelang es, ebenso wie es mit amerikanischem gelungen war, mit bosnischem
                              									Sumach, der zu richtiger Zeit geerntet war, rein weiss zu gerben. Die Gelbfärbung
                              									dürfte von Quercitin herrühren, das sich in zu spät geernteten Blättern, sowie auch
                              									im Holz und in der Wurzelrinde des Sumach Strauches vorfindet.
                           Was die Farbe des Sumachs anbelangt, so ist dieselbe nicht durchgängig maassgebend
                              									für diejenige des damit gegerbten Leders. Eine grüne Färbung, welche der Sumach in
                              									trockenem Zustande zeigt, rührt von dem Chlorophyll der Blätter her, das in Wasser
                              									gänzlich unlöslich ist, mithin das Leder nicht färben kann. Es spricht eine
                              									Grünfärbung eher dafür, dass dieser Sumach aus jungen Blättern stammt, die, wenn sie
                              									zu richtiger Zeit gesammelt sind, gerade sehr hell gerben. Bedenklich dagegen ist
                              									eine gelblichbraune und braune Farbe, denn diese beweist, dass die Blätter
                              									vollkommen ausgereift oder überreif waren. Dieser gelblichbraune Farbstoff bildet
                              									sich auch rasch in jungen Blättern, wenn diese in noch feuchtem Zustande grellem
                              									Sonnenlicht ausgesetzt werden; ferner beim feuchten Lagern der Blätter, wobei
                              									Gährung eintritt. In ersterem Falle tritt ein Verlust an Gerbstoff auf; in letzterem
                              									Falle nur dann, wenn Schimmelbildung erfolgt. Farbe und Gehalt des Sumachs wird
                              									ferner beeinträchtigt durch Beimischung fremder Körper, die entweder absichtlich
                              									zugesetzt werden oder als Folge einer unrationellen Behandlung erscheinen, wodurch
                              									manche Sumachsorten stark entwerthet werden. Von allen Sumachsorten des Handels ist
                              									es nur der sicilianische, der eine sachgemässe Behandlung erfährt und deshalb auch,
                              									wie schon erwähnt, besonders gern verwendet wird. (Nach Der
                                 										Gerber, 1892 Bd. 18 S. 51.)
                           
                        
                           Bücher-Anzeigen.
                           R. v. Fischer-Treuenfeld,Die Fortentwickelung der deutschen Feldtelegraphie.
                              									Berlin 1892. E. S. Mittler und Sohn.
                           Der durch seine gediegenen literarischen Arbeiten auf dem Gebiete der Feldtelegraphie
                              									rühmlichst bekannte Verfasser, welcher als früherer Chef der Kriegstelegraphen in
                              									Paraguay und langjähriger Ingenieur der Firma Siemens
                                 										Brothers in London sicher ein sachkundiges Urtheil abzugeben berufen ist,
                              									tritt in diesem kleinen Schriftchen (31 S.) – dem Sonderabdrucke aus dem
                              									diesjährigen Märzhefte des Archiv für die Artillerie- und
                                 										Ingenieur-Offciere des deutschen Reichsheeres – mit voller Entschiedenheit
                              									für eine Weiterentwickelung der deutschen Feldtelegraphie ein und vor allem für die
                              									Einrichtung einer eigenen, selbständigen
                              									Telegraphentruppe, welche der Eisenbahnbrigade an die Seite zu stellen wäre. Im
                              									Anschluss an frühere Aeusserungen des Oberstlieutenants Buchholtz und des Generalmajors z. D. v.
                                 										Chauvin zeigt der Verfasser, dass es nicht genüge, dass der
                              									Telegraphendienst als Nebendienst bei den
                              									Pionier-Bataillonen betrieben, dass jährlich einige Unterofficiere und Pioniere als
                              									Feldtelegraphisten und eine beschränkte Zahl Officiere im Telegraphendienste
                              									ausgebildet werde, wobei jedoch alle im Etat ihrer Truppen bleiben, und betont –
                              									unter vergleichendem Hinweise namentlich auf die Zustände in England –, dass die
                              									heutige Organisation und die durch diese vorgeschriebene kurze Dienstzeit der
                              									Feldtelegraphen – Formationen, trotz aller sonstigen Fortschritte, nothwendig einen
                              									beklagenswerthen Mangel an durchaus zuverlässigen Telegraphisten bei den
                              									Telegraphenabtheilungen und einen noch mehr beklagenswerthen Mangel an im
                              									Telegraphendienste genügend ausgebildeten Officieren hervorrufen müsse, der sich
                              									beim Ausbruche eines Krieges, also in einem der wichtigsten Momente, sehr fühlbar
                              									machen werde. Zudem bleibt abzuwarten, ob sich bei der nach 1870/71 eingetretenen
                              									organischen Umgestaltung der Reichstelegraphie die Entnahme von Beamten aus der
                              									Reichstelegraphie für die Feldtelegraphenabtheilung und die Etappentelegraphie nicht
                              									als unvortheilhafter erweist als zur Zeit jenes letzten grossen Krieges. Ausser den
                              									in v. Fischer's Abhandlung citirten zahlreichen
                              									Schriften über Militärtelegraphie mag hier noch auf einen in der Royal United
                              									Service Institution gehaltenen (auch im Electrician,
                              									1892 Bd. 28 S. 667 im Auszuge wiedergegebenen) Vortrag des Ingenieur-Majors C. F. C. Beresford über das Telephon im Feld
                              									hingewiesen werden.
                           Report of the Director and Treasurer
                                 										of the Michigan Mining School 1886–1891.
                           Methode zur Zerstörung von Felsen in
                                 										Flüssen mittels aufgelegter Sprengladungen von J.
                                 										Lauer, k. und k. Oberst der Geniewaffe. Wien. Spielhagen und Schurich. 60
                              									S. 3 Tafeln. 4,80 M.
                           Die Verdienste des Verfassers um die Sprengtechnik sind unseren Lesern bekannt und
                              									verweisen wir auf 1884 251 * 124, 1885 255 * 518, 1891 282 86. Die
                              									vorliegende Schrift enthält eine eingehende Darstellung des Sprengverfahrens nebst
                              									Beschreibung der Sprengschiffe, sowie eine grosse Anzahl von Versuchen und
                              									Erfahrungsergebnissen, denen die zahlenmässig festgestellten Grössen verschiedener
                              									Sprengungen zu Grunde gelegt sind. Diese eingehende Behandlung muss die Schrift
                              									jedem Sprengtechniker werthvoll machen.
                           Ueber das zur Ventilation von
                                 										Grubenbauen erforderliche Luftquantum im Allgemeinen und in
                                 										Braunkohlengrubenbauen des nordwestböhmischen Braunkohlenbeckens im
                                 										Besonderen. Von K. Balling. Teplitz. A.
                              									Becker. 67 S. 2 Mk.
                           Ueber die erforderliche Menge der zuzuführenden Ventilationsluft sind bekanntlich die
                              									Meinungen der Betheiligten noch sehr getheilt. Die vorliegende Arbeit gibt zunächst
                              									eine Uebersicht über die bisher von Fachleuten aufgestellten Grundsätze und wendet
                              									dann diese Grundsätze auf Ausführungen für Braunkohlengruben an. Da die örtlichen
                              									Verhältnisse bei Grubenbauten von wesentlichem Einflüsse auf die Ventilation sind,
                              									so kann man jede eingehende Untersuchung als Beitrag zur Lösung der Wetterfrage mit
                              									Dank begrüssen.
                           Unter dem Gesammttitel Encyclopédie
                                 										scientifique des Aide-Mémoire, publiée sous la direction de M. Léauté, membre de l'Institut, erscheint in Paris bei
                              									Gauthier-Villars et fils (Quai des Grands-Augustins 55) bezieh. G. Masson (Boulevard
                              									Saint Germain 120) eine Sammlung technischer Werke aus dem Gebiete des
                              									Ingenieurwesens, auf die wir unsere Leser aufmerksam machen möchten. Die Sammlung
                              									ist auf 300 Bändchen zu etwa 200 S. berechnet, die auch einzeln zum Preise von 2,50
                              									Fr. zu haben sind und von denen jährlich 30 bis 40 Bändchen erscheinen sollen. Die
                              									bisher ausgegebenen Nummern zeichnen sich durch ihre kurze allgemein verständliche
                              									Fassung und durch ihre gute Ausstattung aus.
                           Gouilly, Al., Ingénieur des Arts et Manufactures,
                              									Répétiteur à l'École Centrale. „Transmission de la force motrice par air comprimé
                                 										ou raréfié.“
                           Picou, R.-V., Ingénieur des Arts et Manufactures.
                              										„Distribution de l'électricité par installations isolées.“
                           Magnier de la Source, Dr. L., Expert chimiste. „Analyse des vins.“
                           Dwelshauvers-Dery, Ingénieur, Professeur à l'Université
                              									de Liège. „Étude expérimentale calorimétrique de la machine à vapeur.“
                           Madamet, Ingénieur de la Marine en retraite, Directeur
                              									des forges et chantiers de la Méditerranée. „Détente variable de la vapeur.
                                 										Dispositifs qui la produisent.“
                           Madamet, A., Ingénieur de la Marine, ancien Directeur de
                              									l'École d'Application du Génie maritime. „Tiroirs et distributeurs de
                                 										vapeur.“ Appareils de mise en marche et de changement de marche.
                           Alheilig, Ingénieur de la Marine, Professeur à l'École
                              									d'Application du Génie maritime. „Recette, Conservation et Travail des bois.
                                 										Outils et Machines-outils employés dans ce travail.“
                           Witz, A., Docteur ès Sciences, Professeur à la faculté
                              									libre des Sciences de Lille. „Thermodynamique à l'usage des Ingénieurs.“
                           Lindet, L., Docteur ès Sciences, Professeur de
                              									Technologie agricole à l'Institut national agronomique. „La Bière.“
                           Le Chatelier, H., Ingénieur en Chef des Mines,
                              									Professeur à l'Ecole Nationale des Mines, Répétiteur de Chimie à l'École
                              									Polytechnique. „Le Grisou.“
                           Schlösing fils, Th., Ingénieur des Manufactures de
                              									l'État. „Notions de Chimie agricole.“
                           Sauvage, E., Ingénieur des Mines. „Les divers types
                                 										de moteurs à vapeur.“
                           Duquesnay, Directeur des Manufactures de l'État.
                              										„Résistance des matériaux.“
                           Picou, Ingenieur des Arts et Manufactures. „La
                                 										distribution de l'Électricite, usines centrales.“
                           Die Regulirung des Polzenflusses im
                                 										Weichbilde von Böhm.-Leipa. Eine Studie unter Mitwirkung von Prof. Laube, Oberingenieur Böhm,
                              									Ingenieur Huber, Stadtsecretair Heimrich, verfasst von dipl. Ingenieur F.
                                 										Steiner. Mit 6 Tafeln und 2 Beilagen. Prag bei H. Dominicus. 4 M.
                           Ueber den Zweck der Schrift äussert sich das Vorwort in nachstehender Weise:
                              										„Denkschriften, wie die vorliegende, wecken zunächst lediglich eine rein
                                 										örtliche Antheilnahme. Wenn wildem ungeachtet die Veröffentlichung für weitere
                                 										Kreise wagen, so möge dies in dem Umstände seine Berechtigung finden, dass die
                                 										in vorliegender Arbeit enthaltenen Mittheilungen in ähnlichen Fällen, die leider
                                 										nicht selten sind, eine Richtschnur zu bieten vermögen.“ Durch das
                              									Zusammenwirken der genannten Verfasser ist eine sorgfältig durchdachte Studie
                              									entstanden, die für dergleichen Fälle mit Vortheil zu Grunde gelegt werden kann.
                           Gährungstechnisches Jahrbuch.
                              									Bericht über die wissenschaftlichen und gewerblichen Fortschritte auf dem Gebiete
                              									der Brauerei, Brennerei, Presshefefabrikation, Weinbereitung, Essigfabrikation,
                              									Molkerei, Kälteerzeugung, Stärke-, Dextrin- und Stärkezuckerfabrikation. Erster
                              									Jahrgang 1891. Herausgegeben von Dr. A. Schrohe,
                              									Regierungsrath in Berlin. Mit 251 Textabbildungen. Berlin. Parey 1892. Preis M.
                              									7.
                           Der Verfasser beabsichtigt, wie er in einer kurzen Vorrede angibt, die Ergebnisse der
                              									Wissenschaft und Praxis, welche in dem verflossenen Jahre auf dem Gebiete der
                              									gährungstechnischen Gewerbe gewonnen worden sind und hier und da zerstreut in den
                              									verschiedensten Fachzeitschriften vorliegen, in dem genannten Buche
                              									zusammenzufassen. Es ist also ein Jahresbericht der gesammten Gährungstechnik, denen
                              									ähnlich, welche für viele wissenschaftlichen Gebiete (Chemie, Botanik u.s.w.) seit
                              									vielen Jahren schon bestehen. Das Buch erfüllt diesen Zweck durch seine ganz
                              									vortreffliche Anlage in jeder Weise. Jeder der in dem Titel genannten
                              									Industriezweige ist ein besonderer in sich abgeschlossener Abschnitt, in welchem die
                              									Rohmaterialien des betreffenden Gewerbes (ihr Anbau, Gewinnung, Schädlinge u.s.w.),
                              									die Chemicalien, die Gährungsorganismen, die Maschinen und Apparate (mit Hinzufügung
                              									von Nummer und Datum des Patents) und die neueren wissenschaftlichen Theorien
                              									Aufnahme gefunden haben. Dieser Stoff ist wie in einem Lexicon alphabetisch geordnet
                              									und jede Mittheilung mit genauer Quellenangabe versehen. Die eingefügten Abbildungen
                              									sind gut und deutlich. Wir können das Buch auf das angelegentlichste empfehlen.
                           
                              Schb.
                              
                           Dictionnaire de Chimie
                                 										Industrielle par A.-M. Villon, Tome premier,
                              									Fascicule 2. Bernard Tignol. Quai des Grands-Augustins 53 bis.
                           Dieses Werk, von dem uns bis jetzt nur die 2. Lieferung des I. Bandes vorliegt,
                              									scheint als Encyclopädie der chemischen Technologie gedacht zu sein. Diese 2.
                              									Lieferung enthält den wichtigen Artikel „acide“ und zwar Salpetersäure bis
                              									einschliesslich Carbolsäure. Bemerkenswerth und werthvoll ist, dass jeder chemischen
                              									Verbindung, welche beschrieben wird, ausser dem französischen Namen auch die
                              									russische, englische, deutsche, italienische und spanische Bezeichnungsweise
                              									beigefügt ist.
                           Die Sulfosäuren der beiden
                                 										Naphtylamine und der beiden Naphtole von Privatdocent Dr. Ernst Täuber. Berlin 1892. R. Gärtner's
                              									Verlagsbuchhandlung.
                           Der Verfasser hat sich der Mühe unterzogen, die in verschiedenen Zeitschriften
                              									zerstreute und sehr umfangreiche Literatur über die Sulfosäuren der Naphtylamine und
                              									Naphtole übersichtlich zusammenzustellen. In Anbetracht der Wichtigkeit dieser
                              									Substanzen für die Fabrikation der Theerfarbstoffe wird diese Broschüre von den
                              									Chemikern zum Zwecke der Orientirung gerne benutzt werden.
                           Contribution à l'étude des
                                 										Combustibles Determination industrielle de leur puissance calorifique par
                              										P. Mahler. Paris 1893 (?). Baudry et Cie. Rue des
                              									Saints-Pères 15.
                           Der vorliegende Separatabzug aus dem Bulletin de la Société
                                 										d'Encouragement pour l'Industrie nationale gibt eine vollständige
                              									Zusammenstellung der auf Veranlassung der genannten Gesellschaft von P. Mahler ausgeführten Versuche. Die Arbeit ist für
                              									Chemiker und Ingenieure, welche sich mit der Untersuchung der Brennstoffe befassen,
                              									von Interesse.
                           Cours d'Électricité Industrielle.
                              									Quince conférences données aux Ingénieurs de la Compagnie des chemins de fer du
                              									Jura-Simplon par A. Palaz, Professeur d'électricité à
                              									l'Université de Lausanne. Lausanne. F. Rouge. 416 Quartseiten mit 350
                              									Figuren.
                           Der nächstliegende Zweck der vorliegenden Schrift ist der, den in der Praxis
                              									stehenden Ingenieuren, die während ihrer Studienzeit noch nichts über Elektrotechnik
                              									erfahren konnten, weil diese noch zu sehr in den Anfängen der Entwickelung stand,
                              									eine Uebersicht über das ganze Gebiet der Elektrotechnik nach ihrem jetzigen
                              									Standpunkte zu geben. Demgemäss enthält das Werk eine theoretische Einleitung (S. 1
                              									bis 263), die Verwendung der Elektricität zum Bau von Motoren (bis S. 288), die
                              									Accumulatoren (bis S. 318), elektrische Beleuchtung, Leitungen,
                              									Kraftübertragung.
                           Die Darstellung konnte der vorauszusetzenden Vorbildung der Zuhörer entsprechend
                              									knapp gehalten werden. Der Band ist durch gut leserlichen lithographischen
                              									Ueberdruck hergestellt.
                           Das Gas als Brennstoff im Dienste der
                                 										Hauswirthschaft. Unter ausschliesslicher Bedachtnahme auf die neuesten und
                              									vorzüglichsten Gas-Koch- und Heizvorrichtungen zum praktischen Gebrauch für
                              									Hausfrauen, Installateure und Bautechniker, volksthümlich erläutert von Coglievina. München. Oldenbourg. 52 S. 1 M.
                           Das Hobeln von Metallen von Alfred Haussner, dipl. Ingenieur. Separatabdruck aus
                              									den Mittheilungen des k. k. Technologischen Gewerbemuseums. Wien. Selbstverlag des
                              									Verfassers.
                           Der Verfasser sucht in dieser beachtenswerthen Studie den Arbeitsvorgang beim Hobeln
                              									aufzuklären und die günstigste Form des Meissels zu bestimmen.