| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 286, Jahrgang 1892, Miszellen, S. 143 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Festigkeitsuntersuchungen mit Condensationsrohren aus
                              									Messing.
                           In den Mittheilungen aus den Königl. technischen
                                 										Versuchsanstalten zu Berlin befindet sich in Heft 3 des laufenden
                              									Jahrganges ein ausführlicher Bericht über Festigkeitsuntersuchungen mit
                              									Condensationsrohren aus Messing, angestellt vom stellvertretenden Vorsteher M. Rudeloff. In Nachstehendem wollen wir nur die
                              									Veranlassung zu den Untersuchungen und deren Endergebnisse mittheilen.
                           Die Beobachtung, dass gezogene Messingrohre in Anwärme- und Verdampfungsapparaten
                              									rissig wurden, gaben auf Antrag von zwei Maschinenfabriken Gelegenheit zur
                              									Ergründung der Ursache dieser Rohrbrüche sowie zum Vergleich der Güteeigenschaften
                              									gezogener Rohre und solcher, die nach dem Mannesmann-Verfahren erzeugt waren,
                              									eingehende Versuche anzustellen.
                           Die gezogenen Röhren waren von der Sangerhäuser
                                 										Actien-Maschinenfabrik und Eisengiesserei vormals Hornung und Rabe in
                              									Sangerhausen. Genannte Fabrik hatte „Messing-Siederohre“ zu einem
                              									Anwärmeapparate verarbeitet, bei dem die etwa 1860 mm langen Rohre auf beiden Seiten
                              									in schmiedeeisernen Böden festgewalzt waren. Die gebördelten Böden waren mit dem
                              									Mantel des Apparates von 800 mm lichter Weite vernietet und wurden in der Mitte
                              									durch einen Längsanker zusammengehalten. Der Apparat war im J. 1885 für
                              									Ausstellungszwecke gefertigt, aber niemals in Betrieb gewesen, sondern hatte nach
                              									Rücknahme von der Ausstellung in einem ungeheizten Raume auf einer Tribüne
                              									gestanden. Als er im November 1891 in Benutzung genommen werden sollte, fand mau,
                              									dass sämmtliche Rohre geborsten waren. Zu den vorliegenden Untersuchungen dienten
                              									Abschnitte von diesen Röhren. Zu den Vergleichsversuchen dienten Stücke von
                              									Mannesmannrohren, die in Abschnitten von 150 mm aus einem längeren Rohr entnommen
                              									waren.
                           Die ausführlichen Ergebnisse sind mit Genehmigung der Antragsteller in der Quelle
                              									mitgetheilt; sie führten zu nachstehenden Schlussfolgerungen:
                           1) Die Spannung an der Streckgrenze lag bei dem gezogenen Rohr in der Längsrichtung
                              									um 125 Proc. und in der Querrichtung um 34 Proc. höher als bei dem
                              									Mannesmannrohr.
                           2) Die Bruchspannung überwog in der Längsrichtung bei dem gezogenen Rohr um 9 Proc.,
                              									in der Querrichtung bei dem Mannesmannrohr um 18 Proc.
                           3) Die Bruchdehnung erreichte bei dem gezogenen Rohr in der Längsrichtung nur etwa ⅔
                              									und in der Querrichtung nur etwa 1/10 der Dehnung des Mannesmannrohres.
                           4) Die Biegungsfähigkeit war bei dem Material der gezogenen Rohre erheblich geringer
                              									als bei dem der Mannesmannrohre.
                           5) Beide Rohre wiesen örtliche Fehlstellen auf. Bei dem Mannesmannrohr waren sie
                              									indessen sehr gering und ohne nennenswerthen Einfluss auf die
                              									Festigkeitseigenschaften, dagegen beeinträchtigten sie die Zähigkeit des Materials
                              									im gezogenen Rohr in dem Grade, dass das Rohr stark brüchige Längsstreifen
                              									zeigte.
                           6) In Folge dieser örtlichen Fehlstellen gingen die gezogenen Rohre bei Prüfung auf
                              									inneren Druck zum Bruch, ohne dass die Materialspannung der mittleren Zugfestigkeit
                              									auch nur annähernd gleichkam und ohne dass dem Bruch eine merkliche Aufweitung des
                              									Rohres voraufging. –
                           Zur Beurtheilung dessen, welche der beiden untersuchten Rohrarten nach den gewonnenen
                              									Ergebnissen sich hinsichtlich der Betriebssicherheit besser eignet, in
                              									Verdampfungsapparaten verwendet zu werden, wird man zunächst zu berücksichtigen
                              									haben, welchen Spannungen das Rohrmaterial in den Apparaten genannter Art ausgesetzt
                              									ist. Längsspannungen dürften bei
                              									der wohl meist gebräuchlichen Aussenkühlung der Rohre ausschliesslich dadurch
                              									veranlasst sein, dass zwischem dem Material im Mantel des Apparates und dem der
                              									Rohre Unterschiede in der Erwärmung und dem Ausdehnungscoefficienten bestehen,
                              									welche als Längsspannungen durch die mit dem Mantel verbundenen Böden von diesem auf
                              									die Rohre und umgekehrt übertragen werden. Einen irgendwie erheblichen Betrag können
                              									diese Spannungen jedoch schon wegen der geringen Festigkeit der Verbindung zwischen
                              									Rohr und Bodenplatte nicht erreichen, so dass in allen Fällen auch die geringere
                              									Festigkeit an der Streckgrenze von 15,7 k/qmm, welche für das Mannesmannrohr gefunden wurde,
                              									hinreichen wird, den auftretenden Längsspannungen zu widerstehen.
                           Die Grösse der Inanspruchnahme der Rohre auf äusseren oder inneren Druck wird je nach
                              									der Heftigkeit der beim Betriebe auftretenden Dampfentwickelungen und
                              									Condensationserscheinungen schwanken, in keinem Falle aber wohl einen solchen Betrag
                              									erreichen, dass sie bei ruhiger Entwickelung auch nur die ermittelte geringste
                              									Widerstandsfähigkeit der Rohre übersteigt.
                           Aus den dargelegten Gründen wird man weder die höhere Längsfestigkeit der gezogenen
                              									Rohre, sowohl an der Streckgrenze als auch beim Bruch, noch die grössere
                              									Widerstandsfähigkeit der Mannesmannrohre gegen inneren Druck als besonderen Vortheil
                              									für die Verwendbarkeit dieser oder jener Rohrart als Siederohr ansehen können.
                           Eine zweite Eigenschaft des Materials, welche hier in Frage kommt, ist die Zähigkeit
                              									oder Dehnbarkeit. Sie wird nicht allein angesprochen beim Einwalzen der Rohrenden in
                              									die Rohrplatten behufs ihrer Abdichtung, sondern in recht erheblichem Maasse beim
                              									Betriebe der Apparate durch die wiederholt auftretenden Wärmeschwankungen. Wie aus
                              									den beobachteten Bruchdehnungen der Quer- und Biegeproben hervorgeht, erwiesen sich
                              									die Mannesmannrohre ausserordentlich zähe, die gezogenen Rohre dagegen als mit
                              									ausgedehnten sehr spröden Stellen behaftet. Dieser letzt erwähnte Umstand ist es
                              									denn auch, welcher unter den geprüften Rohren von den auf Mannesmann'sche Art hergestellten eine bedeutend höhere Betriebssicherheit
                              									erwarten lässt als von den „auf alte Art“ hergestellten.
                           In wieweit dieses Urtheil sich verallgemeinern lässt, wird durch weitere
                              									Parallelversuche mit verschiedenartigem Material darzuthun sein; denn solange solche
                              									nach einheitlichen Gesichtspunkten durchgeführte Versuche fehlen, wird man nicht mit
                              									Bestimmtheit aussprechen können, ob die hie und da beobachteten Vorzüge der
                              									Mannesmannrohre thatsächlich in dem Herstellungsverfahren begründet sind oder ihr
                              									Bestehen nur der Verarbeitung eines reineren, dichteren Materials verdanken.
                           Vom Standpunkte der praktischen Erprobung der Güteeigenschaften von Rohrmaterial
                              									lassen die im Vorstehenden geschilderten Ergebnisse ferner den Schluss zu, dass in
                              									den meisten Fällen schon Kaltbiegeproben mit schmalen Querstreifen, welche an beiden
                              									Rohrenden entnommen sind, den gewünschten Aufschluss geben dürften. Diese Versuche
                              									haben für die Praxis um so höheren Werth, als sie einen nur geringen Materialaufwand
                              									erfordern und von jedermann in kürzester Zeit ausgeführt werden können. Beim
                              									Aufschneiden der Rohrringe zum Zweck des Geraderichtens wird man sein Augenmerk
                              									darauf zu richten haben, dass der Schnitt nicht an einer solchen Stelle geführt
                              									wird, welche schon nach dem äusseren Aussehen des Materials als schadhaft erscheint.
                              									Zerreissversuche mit herausgeschnittenen Längsstreifen versprechen wenig oder gar
                              									keinen Erfolg. Die Materialfehler werden eben beim Ziehen der Rohre in deren
                              									Längsrichtung ausgestreckt, fallen daher bei Zugversuchen mit Längsstreifen kaum ins
                              									Gewicht, wohl aber bei Querzerreissversuchen und bei Biegeproben mit
                              									Querstreifen.
                           
                        
                           Nägel mit Gummikopf.
                           Von David Moseley and Sons, Chapelfield Works, Ardwick
                              									bei Manchester, wird ein Nagel geliefert, dessen flacher Kopf, wie die Figur zeigt,
                              									mit vulkanisirtem Gummi eingehüllt ist. Die Form des Kopfes ist rund oder
                              									quadratisch. Die Nägel, welche einfach durch einen kräftigen Hammerschlag befestigt
                              									werden, sollen sich zum Befestigen von Matten, Cocosläufern u. dgl. vorzüglich
                              									eignen. (Industries vom 7. October 1892.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 286, S. 143
                              
                           
                        
                           Huber's Gliedertreibriemen.
                           Die Firma J. A. Huber's Söhne in Rosenheim (Bayern) hat einen Webgliederriemen mit Splintgelenken
                              									in den Handel gebracht, dessen Glieder aus Gewebe, und zwar dem Anscheine nach aus
                              									Abschnitten von Schlauchgewebe bestehen. Die Verbindung der Glieder wird durch
                              									Splintgelenke bewirkt, deren Gelenke sich in der Mitte des Riemens befinden, und
                              									somit den Riemen befähigen, sich den ballig gedrehten Riemenscheiben gut anzulegen.
                              									Die Gelenke sind mit Rücksicht darauf, dass die Splintgelenke ohne weiteres durch
                              									die Glieder gesteckt werden können, so geformt, dass sie über den cylindrischen
                              									Theil der Splinte nicht hervorragen. Der Schluss des Gliedes wird dadurch bewirkt,
                              									dass die Splinte über ein zum Zusammenfassen des Gliedes übergeschobenes
                              									Zinkplättchen vernietet wird. Diese Gelenkverbindung hat vor den früher erwähnten
                              									von Lee (1886 259 * 110),
                              										Schieren (1889 271 *
                              									255) und Lister (1892 284 *
                              									241) den Vorzug grösserer Einfachheit sowohl in der Anordnung selbst als auch in der
                              									grösseren Leichtigkeit des Auswechselns. Das uns vorliegende Muster ist 90 mm breit,
                              									hat in der Breite abwechselnd 11 und 12 Glieder, die mit der Schnittfläche auf der
                              									Riemenscheibe liegen, während die geschlossenen Kanten senkrecht zur Zugrichtung
                              									fallen und somit dem Riemen in dieser Hinsicht die nöthige Widerstandsfähigkeit
                              									verleihen. Die Riemen sollen für den Betrieb von Dynamomaschinen besonders geeignet
                              									sein. Bei oben angeführtem Muster ist die Entfernung der Splinte 21 mm und ist als
                              									kleinstes Maass für den Durchmesser der Riemenscheibe 110 bis 120 mm anzusehen. Die
                              									Biegsamkeit und Gleichmässigkeit der Webgliederriemen lassen nichts zu wünschen
                              									übrig.
                           Nach Bauschinger's Untersuchungen reissen die Webglieder
                              									bei 134 k, Lederglieder bei 80 k, beide Angaben als Mittel zu verstehen. Bei
                              									gleicher Dicke wie die Lederglieder würden die Webglieder ungefähr 150 k tragen. Die
                              									Verlängerung bei Ledergliedern fand Bauschinger viel
                              									grösser als bei Webgliedern. Bei vergleichenden Versuchen, welche Bauschinger über die Abnutzungsfähigkeit der Leder- und
                              									Webgliederriemen anstellte, zeigte sich, dass bei gleichartiger Probe der
                              									Webgliederriemen 0,89 Proc. seines Gewichtes verlor, der Ledergliederriemen dagegen
                              									3,95 Proc. Wenngleich wir auf diese Versuche weniger Werth legen, da die
                              									Beanspruchung auf Verschleiss bei der Verwendung in der Praxis sich mit den
                              									Umständen, unter welchen die Abschleissversuche gemacht wurden, nicht deckt, so
                              									halten wir doch die Webgliedertreibriemen in der vorliegenden Anordnung für eine
                              									beachtenswerthe Erscheinung.
                           
                        
                           Raworth, Callender und Webber's Kabel mit Papierröhren als
                              									Isolator.
                           Unterm 23. Februar 1891 haben J. S. Raworth, T. O.
                                 										Callender und C. E. Webber ein englisches
                              									Patent Nr. 3239 auf eine unterirdische Führung elektrischer Leiter erlangt. Als
                              									Isolator werden bei derselben Papierröhren a (vgl. 1892
                              										283 188Auch das an
                                    												J. R. Thame in London ertheilte englische
                                    											Patent Nr. 16747 vom 21. October 1890 bezieht sich auf die Verwendung von
                                    											Cellulose als Isolirmittel; nach ihm soll die Cellulose mit einer Lösung von
                                    											Gummi in Alkohol oder einem trocknenden Oel behandelt werden.)
                              									verwendet, welche, wie die beigegebene Abbildung sehen lässt, in einem metallenen
                              									Kasten c auf Querträgern b
                              									aus isolirendem Stoff ruhen. Die Kästen c werden
                              									mittels eines abnehmbaren Deckels d geschlossen. Die
                              									Zwischenräume werden mit geschmolzenem Erdpech ausgefüllt. Haben die Leiter nicht
                              									Ströme von hoher Spannung zu leiten, so können sie ohne weitere Isolirung in die
                              									Röhren eingezogen werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 286, S. 143
                              
                           
                        
                           Die amerikanische Entscheidung über Edison's
                              									Glühlampen-Patent.
                           In einer vom 4. October 1892 datirten besonderen Ausgabe theilt der New Yorker Electrical Engineer (Bd. 74) die an diesem Tage
                              									erfolgte Entscheidung des U. S. Circuit Court of Appeals für New York in der Betreff
                              									der Gültigkeit des Edison'schen Glühlampen-Patentes
                              									mit; diese Entscheidung schliesst einen langen Streit zwischen der Edison Electric Light Company und der United States Electric Lighting Company ab. In dem vor
                              									4 bis 5 Jahren begonnenen Streite hatte der Richter Wallace am 14. Juli 1891 sein Urtheil abgegeben, die Appellverhandlungen
                              									datiren vom April 1892. Die Entscheidung des Appellhofes enthält eine sorgfältige
                              									Untersuchung über die Zustände vor Edison's Erfindung,
                              									und der Hof findet einen ausgeprägten Unterschied zwischen dem in dem streitigen
                              									Patente enthaltenen Gedanken Edison's und allem
                              									Früheren; Edison's Platinglühlampen-Patent bezeichnet
                              									er als das streitige Patent nicht wesentlich berührend, weil ersteres nur ein
                              									Schritt in der Entwickelung der Glühlampe sei. Die Entscheidung spricht es Edison voll zu, dass er die erste und einzige Glühlampe
                              									erfunden und der Welt gegeben habe, „welche sich ökonomischin Werkstätten und
                                 										grossen Gebäuden, wie in kleineren benachbarten Gebäuden benutzen lasse, mit
                                 										anderen Worten, sich zu getrennter Beleuchtung eigne.“ Nach sorgfaltiger
                              									Erwägung der bezüglich der Gültigkeit und des Umfanges, sowie der Verletzung des
                              									Patentes aufgestellten Behauptungen; erklärt der Hof, der Hauptanspruch des
                              									streitigen Patentes liege darin, dass „der fadenartige, entsprechend carbonisirte
                                 										Kohlenfaden in einer Glühlampe mit einem ganz aus Glas bestehenden, zur
                                 										Erhaltung der Kohle ausreichend luftleer gemachten Behälter als Erleuchter
                                 										benutzt werde“.
                           Das genannte Blatt theilt den vollen Text der Entscheidung des Richters Lacombe mit. Der Streit betraf ursprünglich die drei
                              									Patente Nr. 223898, 227229 und 265777 vom 27. Januar und 4. Mai 1880 und 10. October
                              									1882, wurde aber später auf das erste beschränkt. Die Entscheidung berücksichtigt
                              									auch die englischen Patente von Lane-Fox (Nr. 3988,
                              									4043 und 4626 von 1878, 1122 von 1879) und die amerikanischen von Sawyer und Man (Nr. 205144 und 211262 vom Juni 1878 und
                              									Januar 1879).
                           Im Anschluss daran erörtert Electrical Engineer, Bd. 14
                              									S. 344, die Folgen dieser Entscheidung und deutet darauf hin, dass dadurch die Lampe
                              									der Westinghouse Company sich stärker verbreiten werde,
                              									und erinnert an die schönen Versuche Tesla's mit Lampen
                              									mit bloss einem Zweige und mit Lampen ganz ohne Faden. (Vgl. nachfolgende
                              									Mittheilung und S. 96.)
                           
                        
                           Die neue Westinghouse-Glühlampe.
                           Die Westinghouse Electric and Manufacturing Co. in
                              									Pittsburgh, Penn., kündigt im New Yorker Electrical
                                 										Engineer, Bd. 14 S. 344, eine unter das Edison-Patent oder ein anderes
                              									Patent nicht fallende Glühlampe an, welche kein Platin erfordert und in getrennten
                              									Theilen hergestellt wird, so dass der glühende Brenner erneuert und die Glocke und
                              									die anderen Theile fort und fort benutzt werden können. Der Brenner ist fest
                              									gemacht; seine Wirksamkeit vergrössert, seine Dauer verlängert; die
                              									Normalkerzenstärke beibehalten. Die Gebrauchskosten sollen sich um 30 bis 50 Proc.
                              									ermässigen. Diese Lampe soll angeblich durch ein älteres Patent von Sawyer und Man geschützt sein.
                           
                        
                           H. Aron's Elektricitätsmesser.
                           H. Aron in Berlin hat in seinem englischen Patente Nr.
                              									18916 vom 21. November 1891 einige Anordnungen für Elektricitätsmesser in
                              									Stromkreisen mit Lampen u. dgl. angegeben, welche sowohl bei schwächstem, wie bei
                              									stärkstem Strom ein zuverlässiges Angehen des Elektricitätsmessers und zwar ohne
                              									wesentlichen Spannungsverlust verbürgt. Bei der einen Anordnung sind zwei hinter
                              									einander geschaltete Spulen auf den Schenkeln eines Hufeisenelektromagnetes
                              									angebracht und es hat die Spule auf dem einen Schenkel wenig Windungen aus dickem
                              									Drahte, die auf dem anderen Schenkel viele Windungen aus feinem Draht. Werden nun im
                              									Stromkreise nur wenige Lampen angezündet, so geht der Strom mit grossem
                              									Spannungsverluste durch beide Spulen und der Elektromagnet zieht sofort seinen Anker
                              									an, die Ankerbewegung aber gibt das Pendel des Zählwerkes frei und dieses schwingt,
                              									wie es z.B. in dem Patente Nr. 8856 von 1887 beschrieben ist. So wie sich aber der
                              									Anker den Polen nähert, reichen – z. Th. mit wegen der nun auftretenden magnetischen
                              									Hysteresis – schon wenige Ampère-Windungen aus, ihn angezogen zu erhalten; dies
                              									vermag also die Spule mit dickem Drahte zu besorgen und deshalb kann die andere
                              									Spule durch den angezogenen Anker kurz geschlossen werden behufs Verminderung des
                              									Spannungsverlustes.
                           Bei einer anderen Anordnung sind die beiden Spulen parallel geschaltet, bei einer
                              									dritten auf einem gemeinschaftlichen Kerne gewickelt.
                           
                        
                           Bücher-Anzeigen.
                           Welche Mittel gibt es, um den
                                 										Hochwasser- und Eisgefahren entgegen zu wirken? (Nach einem von dem Geh.
                              									Oberbaurath Hagen auf der 10. Wanderversammlung des
                              									Verbandes deutscher Architekten- und Ingenieurvereine 1892 in Leipzig gehaltenen
                              									Vortrage.) Berlin. Wilh. Ernst und Sohn. 23 S. 0,80 M. Sonderabdruck aus dem Centralblatt der Bauverwaltung.
                           Leitfaden für Zuckerfabrikchemiker zur
                                 										Untersuchung der in der Zuckerfabrikation vorkommenden Producte und
                                 										Hilfsstoffe von Dr. E. Preuss. Berlin 1892.
                              									Verlag von J. Springer. Preis 4 M.
                           Der vorliegende Leitfaden ist in der Absicht geschrieben, dem mit der
                              									qualitativen und quantitativen Analyse genügend vertrauten Studirenden, sowie dem
                              									angehenden Fabrikchemiker diejenigen speciellen analytischen Methoden vorzuführen,
                              									welche derselbe beim Arbeiten im Laboratorium einer Zuckerfabrik fortwährend
                              									auszuführen hat.
                           Im allgemeinen Theile des Werkchens wird die Eintheilung der Zuckerarten gegeben,
                              									auch werden deren wichtigsten Eigenschaften besprochen, sowie die Methoden und
                              									Apparate zur Bestimmung des Rohrzuckers abgehandelt.
                           Der specielle Theil befasst sich mit den Methoden zur Untersuchung des Rohmaterials
                              									(der Rüben), sowie der verschiedenen Zwischen-, End- und Nebenproducte, welche bei
                              									der Fabrikation des Rübenzuckers erhalten werden.
                           Der Preuss'sche Leitfaden ist übersichtlich und mit
                              									grosser Sachkenntniss zusammengestellt und wird jungen Chemikern, welche sich der
                              									Zuckerfabrikation zuwenden wollen, sehr gute Dienste leisten.
                           Nur möchten wir wünschen, dass bei einer Neubearbeitung des Buches den Kapiteln 15
                              									und 16 (Rauchgase und Brennmaterialien), welche ja auch für die Zuckerfabrikation
                              									von grösster Bedeutung sind, eine etwas ausführlichere Berücksichtigung zu Theil
                              									werde.
                           
                              K.
                              
                           Otto Hübner's Geographisch-statistische Tabellen aller Länder der Erde.
                              									41. Ausgabe für das Jahr 1892. Herausgegeben von Prof. Juraschek. Verlag von H. Keller. Frankfurt a. M. Geb. 1,20 M., in
                              									Tafelform 0,60 M.
                           Diese Tabellen (in Buchform 90 S.) enthalten eine reiche Fülle statistischer Angaben
                              									in gedrängter, jedoch übersichtlicher Anordnung. Die erste Abtheilung (S. 1 bis 44)
                              									enthält vorwiegend politische Angaben: Regierungsform, Fläche, Bevölkerung,
                              									Religion, Vermögensstand des Staates, militärische und Handelsnachrichten. Die
                              									zweite Abtheilung (S. 45 bis 84) ist vorwiegend dem Verkehr gewidmet, während der
                              									Rest (S. 84 bis 90) statistische Vergleiche enthält. Da Deutschlands Verkehr
                              									vielfach in überseeische Länder reicht, so haben diese Tabellen für den Kaufmann und
                              									Politiker erhöhte Bedeutung gewonnen.
                           Trogschleusen in senkrechten
                              									Hebungen und auf quergeneigten Ebenen, ihre Parallelführungen, Gegengewichte und
                              									Bewegungsvorrichtungen nebst Einrichtungen zur Kraft- und Zeitersparniss von G. Th. Hoech, königl. Regierungsbaumeister.
                              									Sonderabdruck aus dem Centralblatt der Bauverwaltung.
                              									Berlin 1892. Ernst und Sohn. 20 Quartseiten. 3 M.
                           Methodik der Bindungslehre,
                                 										Decomposition und Kalkulation für Schaftweberei. Bearbeitet für die k. k.
                              									Fachschulen und zum Selbstunterricht von F. Donat.
                              									Wien. Hartleben's Verlag. 112 S. Text. 57 Tafeln. Geb. 6 M.
                           Der Verfasser hat seine Aufgabe mit grossem Geschick gelöst und es verstanden, den
                              									vorliegenden Stoff, der bekanntlich viele Schwierigkeiten bietet, dem Schüler, vom
                              									Leichten zum Schweren fortschreitend, zum Verständniss zu bringen. Sehr fördernd für
                              									die rasche Erlernung und klare Auffassung sind die Tafeln, welche in der Grösse des
                              									Buches gehalten und an der passenden Stelle eingeheftet sind; sie sind der
                              									Uebersichtlichkeit wegen in farbigem Druck hergestellt, während derartige Tafeln
                              									gewöhnlich mit Typen von verschiedenartiger Musterung hergestellt werden und schwer
                              									zu lesen sind. Durch die wohldurchdachte Abfassung und anerkennenswerthe Ausstattung
                              									ist ein empfehlenswerthes und verhältnissmässig billiges Unterrichtsmittel
                              									entstanden.
                           Die praktische Wartung der Dampfkessel
                                 										und Dampfmaschinen. Ein Lehrbuch für Dampfkessel- und Dampfmaschinenwärter
                              									von J. W. Mayer. Wien. Karl Gräser. 122 S. 1,60
                              									fl.
                           Der Inhalt des Werkes entspricht dem Titel nicht recht, denn die Wartung tritt gegen
                              									die Beschreibung der Kessel und Maschinen in den Hintergrund. Der Betrieb der Kessel
                              									wird auf 8 Seiten, der der Dampfmaschinen auf 2 Seiten erledigt. Dass dabei manches
                              									praktisch Wichtige vermisst wird, ist erklärlich. Mit diesem Vorbehalt ist der
                              									Inhalt und insbesondere die Figurenausstattung anerkennenswerth und zur Belehrung
                              									der Wärter wohl zu empfehlen.