| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 289, Jahrgang 1893, Miszellen, S. 240 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Ausmauerung der Gefache bei Fachwerksbauten.
                           Bei Fachwerksbauten ist es bisher üblich gewesen, die Stiele entweder mit einer Nuth
                              									zu versehen, welche der Ausmauerung nach dem Erhärten des Mörtels etwas Halt geben
                              									musste, oder mit einer Dreikantleiste zu benageln, in welche die Ziegeln nach
                              									passender Bearbeitung mit dem Hammer eingeschoben wurden. Dem ersteren Verfahren,
                              									als dem weniger Mühe und Kosten verursachenden, wird der Vorzug gegeben; oft
                              									behelfen sich sogar die Maurer damit, wenn es an Aufsicht fehlt, dass sie das
                              									Mauerwerk stumpf ansetzen und nur einzelne Schichten mit ganz engen Stossfugen straff einmauern.
                              									Dass die auf diese Weise hergestellten Bauwerke, wenn das Holz nicht durchaus
                              									trocken war, nach und nach lose Fache zeigen, darf nicht Wunder nehmen. Ein besseres
                              									Verfahren ist das folgende, nicht allgemein bekannte: Die Stiele erhalten weder Nuth
                              									noch Leiste, die einzelnen Schichten werden mit richtiger Lager- und Stossfuge
                              									eingesetzt. Um den Fachen den nöthigen Halt zu geben, werden in Absätzen von drei
                              									bis vier Schichten beiderseits Drahtstifte von 15–18 cm Länge in das Holz getrieben,
                              									aber nicht in derselben Lagerfuge, sondern versetzt. Der Drahtstift wird auf die
                              									halbe Länge wagerecht eingeschlagen und in den Mörtel gebettet, der zu diesem Zwecke
                              									mit Cement gemengt werden muss. Das Eintrocknen des Holzes schadet in diesem Falle
                              									nicht und die einzelnen Fache haben gegen Kippen genügenden Halt.
                           Hierbei sei bemerkt, dass die neuerdings beliebte bezieh. angeordnete Weglassung der
                              									nicht zu den Fenster- und Thüröffnungen durchaus nothwendigen Riegel, sowie der
                              									Streben einige Nachtheile hat. Namentlich die Eckstiele bauchen leicht aus; man darf
                              									also die Holzersparniss nicht zu weit treiben. (Deutsche
                                 										Bauzeitung vom 26. Juli 1893.)
                           
                        
                           Elektrische Sechs-Kerzen-Glühlampen.
                           Für Verzierungs-, Ankündigungs- und verwandte Zwecke hat die New York and Ohio Company, welche die berühmten „Packard“-Lampen
                              									liefert., eine gleich gute und dauerhafte Glühlampe von sechs Kerzen Lichtstärke in
                              									den Handel gebracht. Dieselbe brennt nach dem New Yorker Electrical Engineer, 1893 Bd. 15 * S. 635, mit etwa 50 bis 52 Volt, und wo
                              									man Ströme von höherer Spannung benutzt, werden zwei Lampen hinter einander
                              									geschaltet. Diese Lampe brennt mit demselben Glühgrade wie die gewöhnliche Lampe,
                              									und dies gibt ihr gleiches Licht und gleiche Dauer.
                           
                        
                           J. G. Lorrain's cartesianischer Ammeter.
                           Das von J. G. Lorrain angegebene, besonders zum Gebrauch
                              									in Vorlesungsräumen bestimmte Ammeter ist eine getreue Nachbildung des bekannten
                              									cartesianischen Teufels. Um den oberen Theil der mit Luft gefüllten Glasröhre ist
                              									nach dem New Yorker Electrical Engineer, 1893 Bd. 10 *
                              									S. 108, ein Draht gewickelt, welchen der elektrische Strom zu durchlaufen hat. Der
                              									Strom erhitzt dabei die Luft in grösserem oder geringerem Grade und demgemäss treibt
                              									die Luft mehr oder weniger Wasser aus dem unteren kolbigen Theile der Röhre durch
                              									das an dessen Boden befindliche Loch hinaus. Die Röhre taucht demgemäss mehr oder
                              									weniger tief in das Wasser ein und ist zur Ablesung der Ampère an ihrem oberen
                              									Theile mit einer Graduirung versehen.
                           
                        
                           Selbsthätiger elektrischer Feuermelder der Stettiner
                              									Elektricitätswerke.
                           Um den von ihnen hergestellten selbsthätigen Feuermeldern (vgl. 1893 289 112) eine grössere Zuverlässigkeit zu verschaffen,
                              									als dies bei blosser Verwendung der verhältnissmässig nur geringen Ausdehnung eines
                              									Metalls zum Schliessen des elektrischen Stromes durch eine Lärmklingel möglich ist,
                              									benutzen die Stettiner Elektricitätswerke das Ausdehnungsvermögen der Luft. Sie
                              									verwenden nämlich nach dem Elektrotechnischen Echo,
                              									1893 * S. 169, als Stromschliesser eine luftdicht geschlossene, mit Luft gefüllte
                              									dünne Metallkapsel.
                           
                        
                           Verzinken unter einer Decke von Aluminium.
                           Das Verfahren, Zinkbäder (geschmolzenes Zink) der Verhinderung der Oxydation wegen
                              									mit einer Schutzdecke aus Salmiak, Fett und Glycerin zu versehen, ist bekannt. Eine
                              									solche Decke macht aber ein sofortiges umständliches Waschen und Trocknen der
                              									verzinkten Gegenstände erforderlich. E. Stürzet in
                              									Hamburg hat sich, wie die Metallzeitung berichtet,
                              									bemüht, eine Schutzdecke zu schaffen, welche alle guten Eigenschaften der bisher
                              									gebräuchlichen besitzt, ohne die denselben anhaftenden Uebelstände herbeizuführen,
                              									und erreichte das Ziel, indem er sich des Aluminiums bediente (Patent Nr. 70 726).
                              									Das Aluminium wird dabei, weil sein Schmelzpunkt wesentlich höher liegt als
                              									derjenige des Zinkes, in einem besonderen Tiegel geschmolzen und auf das Zinkbad
                              									geleitet. Auf diese Weise soll es gelingen, die Aschenbildung sowohl, wie auch
                              									diejenige des Hartzinkes auf ungefähr die Hälfte desjenigen Betrages herabzumindern,
                              									welcher bei dem bisher üblichen Verfahren in Abfallstoffe verwandelt wurde.
                              									Ausserdem wird es bei der Benutzung einer solchen Aluminiumschutzdecke möglich,
                              									einen ungemein feinen Ueberzug auf den zu verzinkenden Gegenständen herzustellen, so
                              									dass eine wesentliche Ersparniss an Zink herbeigeführt wird.
                           
                        
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                           Kurzes Handbuch der
                                 										Maschinenkunde von E. v. Hoyer. 5. Lieferung.
                              									Th. Ackermann.
                           Vorliegende Lieferung enthält den Schluss des Artikels über Dampfkessel und als
                              									vierten Abschnitt Wärmeanlagen, Oefen, Wärmeträger, Condensatoren. Sodann folgt der
                              									dritte Theil: die Kraftmaschinen.
                           L'Electricite et ses applications à la
                                 										Chronométrie von A. Favarger, Ingenieur. Mit
                              									139 Figuren im Texte. Genf 1892, Preis 6 Frcs.
                           Der Autor dieses Werkes, technischer Leiter und Theilhaber der altbewährten
                              									Neuenburger Firma M. Hipp, jetzt Peyer, Favarger und Comp. geniesst eines vorzüglichen
                              									Rufes sowohl als Ingenieur wie als Praktiker. Seine von ihm auf dem Gebiete der
                              									elektrischen Uhren und Zeittelegraphen gesammelten reichen Erfahrungen sind durch
                              									eine fassliche theoretische Einführung vervollständigt in dem Eingangs genannten
                              									Buche niedergelegt und, von der Genfer Uhrmacherzeitung herausgegeben, bereits in
                              									zweiter Auflage erschienen. Die besagte theoretische Einleitung – 45 Seiten –
                              									beschränkt sich weislich auf das Nothwendige, nämlich auf die wichtigsten Gesetze
                              									des Galvanismus und des Elektromagnetismus. Der dagegen um so ausführlicher
                              									gehaltene technologische Theil des Werkes „Die Anwendung in der Uhrmacherei“
                              									zerfällt in zwei Abschnitte. wovon der erste in neun Kapiteln die eigentlichen
                              									elektrischen Uhren, der zweite in drei Kapiteln die elektrischen Registrirapparate
                              									behandelt. Für Telegraphen- und Eisenbahningenieure besonders interessant erscheint
                              									das sechste Kapitel, das genaue Aufklärungen über die Art und Weise gibt, in welcher
                              									von der Sternwarte Neuenburg das tägliche telegraphische Richtigstellen der Uhren
                              									sämmtlicher Städte und Industrieorte des Kantons bewerkstelligt wird. Diejenigen
                              									aber, welche sich mit der Erzeugung und Einrichtung von elektrischen Uhrenanlagen
                              									beschäftigen, finden hinsichtlich dieses Gebietes im achten Kapitel einen reichen
                              									Schatz an praktischen Winken. Als ein besonderer Vorzug des Favarger'schen Buches darf schliesslich hervorgehoben werden, dass im
                              									praktischen Theile desselben überall auch in die kleinsten Einzelheiten mit Liebe
                              									und angemessener Ausführlichkeit eingegangen wird, was die Darstellung wesentlich
                              									deutlicher, verständlicher und deshalb belehrender macht, als man sie sonst in
                              									ähnlichen französischen Werken zu finden pflegt. Auch die äussere Ausstattung des
                              									Buches ist vortrefflich und dasselbe muss in der That jedem, der mit dem Gegenstande
                              									irgendwie in Beziehung steht, also Elektrotechnikern wie Uhrmachern, oder der sich
                              									sonstwie für den Stoff interessirt, aufs wärmste empfohlen werden.
                           
                              L. K.
                              
                           The Mineral Industrie, its
                              									Statistic, Technologie and Trade, in the United States and other countries from the
                              									earliest times to the end of 1892. Statistical Supplement of the Engineering and
                              									Mining Journal. Vol. I. Edited by Richard P. Rothwell,
                              									Editor of the Engineering and Mining Journal. New York: The Scientific Publishing
                              									Company 1893. Preis 2 $, gebunden 2,50 $.
                           Das Buch enthält neben ausführlichen statistischen Angaben aus den Vereinigten
                              									Staaten auch so vieles über die auswärtige Metallindustrie, dass es mit Vortheil als
                              									Nachschlagewerk dienen kann. Die Angaben sind für die auswärtige Industrie in
                              									metrischen Einheiten angegeben, bei den Angaben aus den Vereinigten Staaten werden
                              									neben dem englischen System auch metrische Angaben benatzt. Die zu Jahresanfang von
                              									dem Engineering and Mining Journal schon seit einer Reihe von Jahren gebrachten
                              									raschen und ausführlichen statistischen Mittheilungen haben wohl zu der vorliegenden
                              									Veröffentlichung den Anstoss gegeben, so dass wir wohl berechtigt sind,
                              									Zuverlässigkeit bei den Angaben voraussetzen zu dürfen.
                           Catalogue of the Michigan Mining
                                 										School 1891–92.
                           Enthält ausführliche Mittheilungen über Einrichtung und Lehrvorträge der betreffenden
                              									Schule.