| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 292, Jahrgang 1894, Miszellen, S. 71 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Zur Bemessung des Winddrucks.
                           Die Deutsche Bauzeitung schreibt S. 147 d.
                              									Jahrgangs:
                           Die Verheerungen, welche der 6tägige Sturm im Februar 1894, namentlich der Orkan vom
                              									12. Februar verursachte, und die Beobachtungen, welche über die Geschwindigkeiten
                              									und Druckverhältnisse des Windes in dieser Sturmperiode von der Hamburger Seewarte
                              									und an anderen Orten gemacht wurden, lassen es angezeigt erscheinen, die Frage
                              									aufzuwerfen, in wie weit die bisherigen Annahmen über die Grösse des Winddruckes den
                              									thatsächlichen Verhältnissen entsprechen. Nach einem Gutachten der Akademie des
                              									Bauwesens vom 13. Juli 1889 genügt, abgesehen von besonders hohen und exponirten
                              									Bauten, die Annahme eines Winddruckes von 125 k für 1 qm auf eine zur Windrichtung
                              									senkrechte Fläche, während für eine geneigte Fläche dieser Druck mit dem Quadrat des
                              									Sinus desjenigen Winkels zu multipliciren ist, welchen die Windrichtung mit der
                              									Fläche bildet. Es wird in diesem Gutachten hervorgehoben, dass diese Annahme den
                              									stärksten bisher im Binnenlande beobachteten Stürmen entspräche und dass nicht
                              									bekannt geworden sei, dass unter Zugrundelegung dieser Zahl berechnete und richtig
                              									construirte Bauten durch Winddruck umgestürzt oder zerstört worden seien. Ob bei dem
                              									Februar-Sturme der Zusammenbruch verschiedener Thürme, Fabrikschornsteine u.s.w. nur
                              									auf ungenügende Annahmen bezüglich der Höhe des Winddruckes oder auch auf andere
                              									Umstände zurückzuführen ist, wird sich mit Sicherheit nur sehr schwer feststellen
                              									lassen. Sicher ist dagegen, dass die Geschwindigkeiten des Windes, welche bei dem
                              									Februar-Sturme beobachtet wurden, und die ausgeübten Pressungen die üblichen
                              									Annahmen weit übersteigen. Nach Beobachtungen der Hamburger Seewarte, welche der Hamburgische Correspondent mittheilt, sind dort in den
                              									einzelnen Windstössen Geschwindigkeiten von über 40 m in 1 Secunde und in längeren
                              									Zeiträumen Geschwindigkeiten zwischen 36 und 40 m ermittelt worden. Die Druckmesser
                              									zeigten mehrfach über 150 k Druck für 1 qm und es ist anzunehmen, dass die
                              									Pressungen thatsächlich noch grösser waren, da die vorhandenen Apparate bei 150 k an
                              									der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt waren. Aehnliche Verhältnisse haben
                              									auch im Binnenlande vorgelegen.
                           Steht hiernach fest, dass die üblichen Annahmen für die Grössen des Winddruckes
                              									thatsächlich zu niedrig gegriffen sind, so besteht die Unklarheit bezüglich der
                              									richtigen Bemessung desselben nach wie vor weiter fort. Die bisherigen unmittelbaren
                              									Messungen des Winddruckes können als zuverlässig nicht angesehen werden, da sie
                              									nicht in genügendem Umfange ausgeführt sind und da namentlich die bei kleinen
                              									Versuchsflächen gefundenen Ergebnisse nicht ohne weiteres auf grössere Flächen
                              									übertragen werden können. Es bleibt also vorläufig nichts übrig, als wie bisher die
                              									Drucke aus der leichter zu messenden Geschwindigkeit zu berechnen. Aber hier fehlt
                              									es dann wieder an genügenden Versuchen, aus denen mit Sicherheit das Verhältniss
                              									zwischen Druck und Geschwindigkeit abgeleitet werden kann.
                           Bekanntlich berechnete man bisher den Druck des Windes auf eine zu seiner Richtung
                              									senkrecht stehende Fläche aus der Geschwindigkeit nach der alten Weissbach'schen, von Hagen
                              									verbesserten Formel
                              									P=\zeta\,.\,\gamma\,.\,\frac{F\,.\,v^2}{2\,g}, wo γ das Gewicht von 1 cbm Luft in Kilogramm, F die vom Winde getroffene Fläche in Quadratmeter, v die Geschwindigkeit des Windes in Meter in 1 Secunde,
                              										g die Beschleunigung der Schwere = 9,81 und ζ einen sogen. Erfahrungs-Coëfficienten bedeutet, der
                              									nach Grösse und Gestalt der getroffenen Fläche zwischen 1,25 und 3 schwanken soll
                              									und gewöhnlich zu 1,86 angenommen wird. Setzt man in dieser Formel ζ = 1,86; γ = 1,293 k (für
                              									trockene Luft bei 0° und 760 mm Quecksilberdruck), so folgt P = 0,12248 v2. Bei 40 m Geschwindigkeit ergibt sich dann ein Druck von 196 k für 1 qm.
                              									Die Richtigkeit dieser Formel wird neuerdings angezweifelt. Nach Versuchen von
                              									Oberingenieur Friedrich Ritter von Lössl (Zeitschrift des österreichischen Ingenieur- und
                                 										Architektenvereins, 1881 S. 103 u. ff.) soll sich einfach ergeben
                              										P=\gamma\,\frac{F\,.\,v^2}{g}, d.h. es würde im unbegrenzten
                              									Raume dieselbe Formel gelten wie für den Stoss einer begrenzten Flüssigkeitssäule,
                              									der Druck wäre unabhängig von der Gestalt der Fläche und der Druck auf die
                              									Flächeneinheit für kleine oder grosse Flächen derselbe. Nach dieser Formel würden
                              									sich für 40 m Geschwindigkeit sogar 211 k Druck für 1 qm ergeben.
                           Untersuchungen von anderer Seite haben es sogar zweifelhaft erscheinen lassen, ob das
                              									alte Newton'sche Gesetz von der Proportionalität des
                              									Druckes mit dem Quadrat der Geschwindigkeit thatsächlich richtig ist, oder ob nicht
                              									vielmehr noch ein schnelleres Anwachsen vorhanden ist.
                           Jedenfalls aber steht fest, dass auch die Berechnung des Winddruckes aus der
                              									Geschwindigkeit in der jetzt üblichen Weise unsicher ist und dass es demgemäss
                              									überaus wünschenswerth wäre, wenn von berufener Seite durch Versuche in grossem
                              									Maasstabe das thatsächliche Verhältniss zwischen Windgeschwindigkeit und Druck
                              									festgestellt würde.
                           Herrscht, wie im Vorhergehenden ausgeführt, schon grosse Unsicherheit bezüglich des
                              									Druckes, welchen der Wind auf eine normal zu seiner Richtung stehende Fläche ausübt,
                              									so ist dies in noch erhöhtem Maasse der Fall für eine zur Windrichtung geneigte
                              									Fläche. Bisher war es üblich zu setzen: P1
                              									= P sin2α, wo P den Druck auf die
                              									normale Fläche bedeutet und α der Winkel zwischen
                              									Windrichtung und Fläche ist. Nach den Beobachtungen von Lössl verringerte sich der Druck auf die geneigte Fläche dagegen nur nach
                              									dem einfachen Sinus des Winkels, d.h. es ist zu setzen: P1 = P sin α.
                              									Dies wird im Wesentlichen bestätigt durch die rein theoretischen Untersuchungen von
                              									Lord Rayleigh (vgl. die Mittheilungen und
                              									Untersuchungen von E. Gerlach im Civilingenieur, 1885 S. 78 u. ff.). Hiernach ist die
                              									Abnahme des Druckes mit der Neigung der Fläche eine noch etwas geringere, nämlich es
                              									ist:
                           
                              P_1=P\,\frac{4+\pi}{4+\pi\,sin\,\alpha}\,sin\,\alpha
                              
                           zu setzen. In der nachstehenden Tabelle sind für die
                              									Neigungswinkel von 10 zu 10° die nach den 3 Formeln bei 200 k Druck für 1 qm auf die
                              									normal zur Windrichtung stehende Fläche berechneten Druckverhältnisse
                              									zusammengestellt, woraus ersichtlich ist, dass die beiden neueren Formeln für kleine
                              									Winkel recht erhebliche Abweichungen von den alten Ergebnissen zeigen.
                           
                              Druck auf die geneigte Fläche bei 200 k
                                 										Druck auf die normale Fläche.
                              
                           
                              
                                 Neigungswinkel
                                 Alte Formel
                                 Nach Lössl
                                 Nach Rayleigh
                                 
                              
                                 10°
                                     6 k
                                   35 k
                                   55 k
                                 
                              
                                 20°
                                   23 k
                                   68 k
                                   96 k
                                 
                              
                                 30°
                                   50 k
                                 100 k
                                 128 k
                                 
                              
                                 40°
                                   83 k
                                 129 k
                                 146 k
                                 
                              
                                 50°
                                 117 k
                                 153 k
                                 171 k
                                 
                              
                                 60°
                                 150 k
                                 173 k
                                 184 k
                                 
                              
                                 70°
                                 177 k
                                 188 k
                                 193 k
                                 
                              
                                 80°
                                 194 k
                                 197 k
                                 198 k
                                 
                              
                           Mit Rücksicht auf die grössere Uebereinstimmung, welche die nach Versuchen ermittelte
                              										Lössl'sche und die rein theoretisch berechnete
                              									Formel von Rayleigh zeigen, haben letztere jedenfalls
                              									die Wahrscheinlichkeit der grösseren Annäherung an die thatsächlichen Verhältnisse
                              									für sich, und man wird gut thun, eine von ihnen anzuwenden. Es wird dabei genügen,
                              									die einfachere Lössl'sche Formel den Berechnungen zu
                              									Grunde zu legen. Aber auch hier mangelt es noch an den genügenden Versuchen, um die
                              									Wahrscheinlichkeit zur Sicherheit zu machen. Wir können also nur den Wunsch
                              									wiederholen, dass durch umfangreiche Versuche, die naturgemäss von privater Seite
                              									nicht ausgeführt werden können, diese für den Techniker so überaus wichtige Frage in
                              									befriedigender Weise gelöst werden möge.
                           
                        
                           Gewinnung und Verbrauch von Platin.
                           Nach der Erfindung der elektrischen Glühlampe im J. 1880 hat sich der Platinverbrauch
                              									in Europa und Amerika rasch gesteigert, obgleich die für jede Lampe nöthige
                              									Platinmenge nach und nach bedeutend verringert wurde. Die ersten Edison-Lampen
                              									enthielten 53 mg Platin, die ersten Sawyer-Mann-Lampen über 100 mg. Jene enthalten
                              									jetzt kaum 8 mg und diese gar kein Platin; ebenso haben Siemens und Halske die Menge möglichst ermässigt. Trotzdem ist der
                              									Platinverbrauch zu Glühlampen seit 1880 auf 1705 k im J. 1892 gestiegen. Sollte die
                              									Sawyer-Mann-Lampe Erfolg haben, was man übrigens noch nicht weiss, so könnte das
                              									Platin für diesen Zweck vielleicht ganz überflüssig werden. Andererseits aber kann
                              									man einwenden, dass grosse auf die Platinbenutzung begründete Lampenfabriken so
                              									wenig davon verwenden, dass dessen Werth nur 5 Proc. desjenigen der Lampe beträgt.
                              									Deshalb wird der Bedarf dieser Industrie wahrscheinlich eher wachsen als sinken.
                           Ausserdem gibt es noch zwei wichtige Verwendungen des Platins, zu den
                              									Concentrationsapparaten für Schwefelsäure und zur Zahntechnik. In den letzten Jahren
                              									wurden hierfür 2480 k berechnet. Die Säurefabrikation scheint sich zu vergrössern,
                              									und wenn auch Glas zum Theil Platin zu ersetzen beginnt, so ist die Annahme doch
                              									berechtigt, dass man immer mehr Platin nöthig haben wird. Die Zahnärzte werden
                              									dieses Metall wahrscheinlich immer anwenden, weil es das einzige ist, welches
                              									Schwerschmelzbarkeit, Geschmeidigkeit und. Stärke mit einander verbindet. Allein in
                              									England und Amerika verbraucht man 1860 k, und diese Menge erhöht sich jährlich
                              									wahrscheinlich um 2 bis 3 Proc.
                           Zu anderen Zwecken, chemischen Tiegeln u.s.w., hat man jährlich ungefähr 620 k
                              									nöthig. Alles in Allem werden also 6680 k erforderlich sein; diesen Bedarf deckt
                              									altes Platin mit 30 bis 40 Proc. so dass 4000 bis 4700 k zu gewinnen bleiben. Viele
                              									Jahre hat der Ural den grössten Theil (92 Proc.) dieses Bedarfes geliefert, aber wie
                              									lange wird das dauern? – Nach der amtlichen Statistik hat die russische
                              									Platinproduction im J. 1887 ihren Höhepunkt erreicht; dann fiel sie auf 2700 k und
                              									verblieb auf dieser Höhe bis 1891 unverändert, in welchem Jahre sie zufolge des
                              									abnorm hohen Metallpreises auf 4226 k stieg. Aber viele der alten Uralgruben sind
                              									jetzt erschöpft, und man glaubt, dass der Höhenpunkt der russischen Platingewinnung
                              									bereits überschritten ist. Man muss sich deshalb nach neuen Bezugsquellen umsehen,
                              									und solche sind Columbien, Britisch-Columbien und die Vereinigten Staaten.
                              									Gegenwärtig gewinnt man in Columbien jährlich 125 k und zwar nur durch Waschen.
                           Das platinführende Gebiet ist sehr ausgedehnt, wenn verhältnissmässig auch arm, und
                              									eignet sich zum Wäschereibetriebe theilweise ganz gut. Ein nicht unbedeutendes
                              									amerikanisches Kapital ist dort schon angelegt, und man kann wohl annehmen, dass
                              									Columbia ein wichtiges Productionsgebiet werden wird. Das einzige, einigermaassen
                              									bedeutende Fundgebiet Britisch-Columbiens bildet der Talameefluss. Eine Gesellschaft
                              									für Platingewinnung hat sich bereits gebildet, aber der Erfolg ist noch ein geringer
                              									und bestand in etwa 65 k Metall. In den Vereinigten Staaten hat man viele Versuche
                              									gemacht, Platin zu finden, aber ohne besonderen Erfolg. In den Wäschen Californiens
                              									und Oregons hat man Platin als zufällige Beimengung angetroffen. Vielleicht könnte
                              									man in Californien Platin gewinnen, wenn die dortige Gesetzgebung das Auswaschen
                              									nicht verhinderte. (Teknisk Tidskrift nach Eisenzeitung.)
                           
                        
                           Kohlensäure-Motoren.
                           Zu den vielen vorhandenen Krafterzeugern für den Betrieb von Maschinen im Allgemeinen
                              									und von Strassenbahnen insbesondere hat sich neuerdings die flüssige Kohlensäure
                              									gesellt. Ein Verfahren zur Ausnutzung der Kraft der in den Gaszustand
                              									zurückkehrenden Kohlensäure hat die New Power Co. in
                              									New York patentirt erhalten. Jeder Wagen führt einen Kessel mit flüssiger
                              									Kohlensäure mit, in welchem ein Druck von 70 k auf 1 qc herrscht. Die Säure gelangt
                              									in den erforderlich kleinen Mengen in die Treibcylinder, expandirt hier und setzt
                              									die Kolben in Bewegung. Der Verbrauch beträgt angeblich 4,5 k für die Pferdekraft
                              									und einen Zeitraum von 24 Stunden. Eine Pferdekraft käme also auf 1,20 M. täglich zu
                              									stehen. (Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen.)
                           
                        
                           Die Ausbreitung der englischen Sprache.
                           Zu Anfang des jetzigen Jahrhunderts wurde die Zahl der englisch redenden Bewohner der
                              									Erde auf 21000000 berechnet, während französisch von 31500000, deutsch von 30000000,
                              									russisch von 31000000 und spanisch von 26000000 Menschen gesprochen wurde. Selbst
                              									die italienische Sprache wurde von ¾ so vielen Menschen gebraucht und die
                              									portugiesische von ⅜ so vielen als die englische. Jetzt sprechen englisch 125000000,
                              									französisch 50000000, deutsch 70000000, spanisch 40000000, russisch 70000000,
                              									italienisch 30000000 und portugiesisch 13000000. Englisch wird gegenwärtig von fast
                              									zweimal so vielen Menschen gesprochen als irgend eine andere Sprache, und die
                              									englische Sprache breitet sich allem Anschein nach noch immer mehr aus. Auf dem
                              									nordamerikanischen Continent und in fast ganz Australien ist die englische Sprache
                              									zur Herrschaft gelangt. Nordamerika allein wird bald 100000000 englisch redende
                              									Einwohner besitzen, während Grossbritannien und Irland 40000000 zählt. Dieselbe
                              									rasche Ausbreitung zeigt die englische Sprache in Süd-Afrika und Indien. Das sind
                              									schlechte Aussichten für die Volapükisten. (Metallarbeiter.)
                           
                        
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                                 										Einzelheiten. Verkehr und wirthschaftliche wie militärische Bedeutung der
                              									neuen Mittellandwasserstrasse.
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                                 										Rhein-Weser-Elbe-Kanal nach den neuesten Entwürfen. Im Auftrage des Vereins
                              									für Hebung der Fluss- und Kanalschiffahrt für Niedersachsen zu Hannover unter
                              									Mitwirkung des Vorstandes herausgegeben von F. Geck.
                              									Hannover. Schmorl und v. Seefeld Nachf. 43 S. und 2 Karten. 1,20 M.
                           Officieller Bericht über die
                                 										internationale elektrotechnische Ausstellung in Frankfurt a. M. 1891. II.
                              									Band. Bericht über die Arbeiten der Prüfungscommission. In deren Auftrag
                              									herausgegeben durch die Redactionscommission. Mit 155 Textillustrationen und einer
                              									Tafel Farbendruck. Frankfurt a. M. J. D. Sauerländer's Verlag. 456 S.
                           Endlich ist der Schluss des officiellen Berichtes erschienen und liegt in
                              									gegenwärtigem Bande vor. Gewiss wäre es für die Interessenten erwünscht gewesen und
                              									hätte auch mehr im Interesse von Ausstellern und Käufern gelegen, wenn die
                              									Herausgabe in kürzerer Frist bewerkstelligt worden wäre. An Mitteln und geeigneten
                              									Personen scheint nach dem Bericht kein Mangel gewesen zu sein. Die Versuche
                              									erstrecken sich über 9 Gruppen, von denen die erste und neunte Gruppe am
                              									ausgedehntesten sind. Die erste Gruppe (S. 4 bis 113) enthält die Dynamomaschinen,
                              									Arbeitsübertragungen und Motoren, Transformatoren, Accumulatoren, Messinstrumente
                              									und Leitungsmaterialien, und ist mit vielem Zahlenmaterial und vielen Schaulinien
                              									ausgestattet. Die zweite Gruppe (S. 114 bis 157) enthält die Beleuchtungstechnik und
                              									zwar die Bogenlichtkohlen, Bogenlampen und Scheinwerfer. Gruppe 3 enthält die
                              									Dampfmaschinen und Kessel (S. 158 bis 226), Gruppe 4 die Gasmotoren (S. 227 bis
                              									229). Die beiden folgenden Gruppen 5 und 6 behandeln kurz die Elektrochemie (S. 230
                              									bis 234) und Elektromedicin (S. 235 bis 253). Die siebente Gruppe enthält die
                              									Telegraphie, die Telephonie und das Signalwesen (S. 254 bis 262). Die achte Gruppe
                              									(S. 263 bis 318) behandelt mit einiger Ausführlichkeit die elektrischen Eisenbahnen
                              									und Schiffe, und zwar im einzelnen die Accumulatorenwagen Oerlikon, die Bahnen
                              									Ausstellung–Opernplatz, Frankfurt–Offenbach und das Accumulatorenboot Zürich. Die
                              									neunte Gruppe enthält eingehend die in den weitesten Kreisen bekannt gewordenen
                              									Versuche der Energieübertragung Lauffen-Frankfurt und zwar die Versuche während der
                              									Ausstellung und diejenigen nach Schluss, die Hochspannungsversuche (S. 319 bis
                              									451).
                           Der vorliegende Bericht ist ein ehrendes Zeugniss für deutschen Fleiss und deutsche
                              									Gründlichkeit.
                           Ein Rückblick auf die Weltausstellung
                                 										in Chicago. Vortrag, gehalten im Verein zur Beförderung des Gewerbefleisses
                              									von Prof. A. Riedler. Berlin. L. Simion. (Heft 117 der
                              									Volkswirthschaftlichen Zeitfrage.) 35 S. 1 M.
                           Der vorliegende Rückblick gilt hauptsächlich den wirthschaftlichen Verhältnissen
                              									Amerikas, die in geistreicher Weise mit den unserigen verglichen werden. Auch hat
                              									der Verfasser nicht versäumt, die bekannten Aeusserungen Reuleaux' über das exacte Messen der amerikanischen Arbeiter gebührend zu
                              									beleuchten.
                           Neuer Schauplatz der Künste und
                                 										Handwerke. 22. Bd. Die praktischen Arbeiten und
                                 										Bauconstructionen des Maurers und Steinhauers in allen ihren Theilen. Ein
                              									Handbuch für Maurer und Steinhauer sowie für Baugewerkschulen. Bearbeitet von Dr.
                              										W. H. Behse. Sechste Auflage. Mit einem Atlas,
                              									enthaltend 51 Foliotafeln mit 659 Figuren. Weimar. B. F. Voigt. (234 S. Text. 10
                              									M.)
                           Was zum fachmännischen Betriebe des Maurers und Steinhauers erforderlich ist, findet
                              									man hier in recht praktischer Weise zusammengestellt und durch die Figurentafeln
                              									eingehend veranschaulicht. Auch die Nebenarbeiten, wie Wasserwältigung,
                              									Hebewerkzeuge u. dgl. werden erörtert. Das Werk erscheint auch zum Selbstunterrichte
                              									geeignet. Mit einer kleinen Erweiterung, die sich auf die Berechnung und Behandlung
                              									der in der Neuzeit zu Ueberkellerungen so viel verwendeten Eisenträger bezieht,
                              									würde gewiss manchem Praktiker ein grosser Dienst erwiesen werden. Wir empfehlen
                              									diese Erweiterung dem Herrn Verfasser für die nächste Auflage.
                           Experimente mit Strömen hoher
                                 										Wechselzahl und Frequenz. Zusammengestellt von E.
                                 										de Fodor, revidirt und mit Anmerkungen versehen von N. Tesla. Wien. Hartleben's Verlag. 4 M.
                           Die bisher in technischen Zeitschriften zerstreuten Mittheilungen über den Gegenstand
                              									des Werkes hat der Verfasser gesichtet und zusammengestellt. Die neueren Versuche
                              										Tesla's bilden den Schluss.