| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 294, Jahrgang 1894, Miszellen, S. 167 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Dichtungsring für Wagenachslager von Roessing van Iterson,
                              									Obermaschineningenieur der Holländischen Eisenbahngesellschaft.
                           Da die Bettung auf einem Theile der Strecken der Holländischen Eisenbahngesellschaft
                              									aus Sand besteht, so ist es dort sehr schwierig, die Achslager vor dem Eindringen
                              									des Staubes und dem Heisslaufen zu schützen. Es ist unbedingt nöthig, dass die
                              									Dichtungsringe wirklich dauernd dicht halten. Da die bekannten Dichtungsringe
                              									entweder nach kurzer Zeit undicht wurden oder sich in die Achsen einschliffen, so
                              									hat van Iterson Filzringe mit Paraffintränkung
                              									eingeführt, welche gut dicht halten sollen, ohne die Achsen anzugreifen.
                           Die Tränkung geschieht in einem eisernen Topfe, in welchem das Paraffin durch ein
                              									gewundenes Dampfrohr geschmolzen wird. Nach der Sättigung werden die Ringe
                              									herausgenommen, über eine Holzwalze geschoben, damit sie beim Erkalten richtige Form
                              									und Durchmesser erhalten, und später unter einer Presse eben gerichtet.
                           Die Kosten der Tränkung betragen für einen Ring: an Paraffin 0,168 k zu 0,83 M. = 14
                              									Pf., an Lohn 1 Pf., zusammen 15 Pf. Es dürfte sich empfehlen, diesen einfachen und
                              									billigen Dichtungsring auch anderweitig zu versuchen. (Organ
                                 										f. d. Fortschr. d. Eisenbahnw., 1894 S. 190.)
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                           Sandberg's Goliath-Schiene von 1894.
                           Ingenieur Sandberg hat den Querschnitt seiner Schiene
                              									für Schienen bis rund 50 k/m Gewicht neuerdings in dem Sinne umgestaltet, wie
                              									er namentlich auf amerikanischen Bahnen vertreten ist; die Hauptgesichtspunkte sind
                              									Erbreiterung des Kopfes, der Laschenanlagen unter dem Kopfe und des Fusses,
                              										Gewichtsausgleichdurch Verschwächung des Steges und scharfkantige Endigung der oberen
                              									Laschenanlagen wie der Fussfläche nach aussen, der Kopf wird dabei eher niedriger
                              									als höher genommen, um in dem breiten niedrigen Körper ein gutes und gleichmässiges
                              									Durcharbeiten beim Walzen zu sichern. Im Innern sehr dicker Köpfe ist das Metall
                              									häufig so unvollkommen bearbeitet, dass der Vortheil hoher Köpfe in Folge raschen
                              									Fortschrittes der Abnutzung nach Beseitigung der obersten harten Haut ganz verloren
                              									geht. Die sehr breiten Laschenanlagen vermindern das Einschneiden der Schienenköpfe
                              									in die Laschen, und durch die sehr grosse Fussbreite will Sandberg die Unterlagplatten sparen, ohne deshalb schnelleres Einschneiden
                              									in die Schwellen fürchten zu müssen. (Mit Abbild, im Organ
                                 										f. d. Fortschr. d. Eisenbahnw., 1894 S. 198.)
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                           Neuheiten in Wasserwagen.
                           Die Firma G. Falter und Sohn in München fertigt zwei
                              									Arten von Wasserwägen, welche sich von den herkömmlichen Constructionen beträchtlich
                              									unterscheiden.
                           1) Die sogen. Taschenwinkelwage. Bei derselben ist die Libelle auf dem einen Schenkel eines rechten Winkels so befestigt, dass sie
                              									leicht justirt werden kann, wenn ihre Achse etwa nicht parallel dem Winkelschenkel
                              									sein sollte. Mit der Wage, die für Taschengebrauch eingerichtet ist, können sowohl
                              									wagerechte als senkrechte Richtungen festgelegt bezieh. auf ihre Genauigkeit
                              									untersucht werden.
                           2) Die sogen. Universalwasserwage. Auch dieses Instrument dient zum Festlegen von
                              									Senkrechten sowohl als Wagerechten, zeigt jedoch eine andere Construction insofern,
                              									als die Libelle in einem auf der Basis drehbaren Arm befestigt ist, welcher Winkel
                              									bis zu 90° beschreibt. Da das hintere Ende des Armes einen Zeiger trägt, der über
                              									einen Gradbogen fortgeht, können mit dem Instrument auch alle Richtungen, die
                              									zwischen senkrecht und wagerecht enthalten sind, festgelegt werden. Auch dieses
                              									Instrument besitzt den Vorzug leichter Correctionsfähigkeit; die Libelle ist leicht
                              									auswechselbar und im Uebrigen das Instrument sehr haltbar hergestellt, insofern es
                              									aus schmiedbarem Eisenguss besteht und die Libelle in eine gegen Wellenschwankungen,
                              									sowie Feuchtigkeit möglichst widerstehende Masse eingebettet liegt. (Deutsche Bauzeitung, 1894 S. 516.)
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                           Vergiessen von Eisen in Stein.
                           Zum Vergiessen von Eisen in Stein werden bekanntlich verschiedene Mittel angewendet.
                              									Beim Bau der an die Merchantsbrücke in St. Louis anschliessenden Viaductsstrassen,
                              									welche von Eisensäulen getragen werden, hat man eine Reihe verschiedener
                              									Befestigungsarten der Prüfung unterzogen. Eine Anzahl eiserner Stangen wurde in
                              									Probelöcher gesetzt, die in gewachsenen Fels eingearbeitet waren, und theils mit
                              									Schwefel, Blei, reinem Portlandcement, Cementmörtel oder Cement mit Eisenoxydzusatz
                              									vergossen, theils nur einfach verkeilt. Nach genügender Erhärtung der Bindemittel
                              									wurde versucht, die Stäbe herauszuziehen. Die eingekeilten und mit Cement unter
                              									Eisenoxydzusatz vergossenen Stäbe leisteten nur geringen Widerstand. Von dreien, die
                              									mit Schwefel vergossen waren, brachen zwei ab, der dritte wurde herausgezogen; von
                              									sechs mit reinem Cement befestigten Stäben konnte nur einer herausgezogen werden.
                              									Zwei Stäbe, welche mit Cementmörtel aus gleichen Theilen Cement und Sand vergossen
                              									waren, brachen.
                           Die Versuche wurden hiernach noch weiter ausgedehnt. Man richtete eine Anzahl 25 cm
                              									langer und breiter und 30 cm hoher Kalksteinkörper her, durchbohrte sie und
                              									befestigte in den Bohrlöchern 2,5 und 5 cm starke Eisenstangen mittels reinen
                              									Portlandcementes. Die Hälfte der Stäbe war glatt, die andere Hälfte mit
                              									Schraubengängen versehen. Nach 10tägigem Erhärten zeigten die glatten Stäbe einen
                              									Widerstand gegen Herausziehen von 35 k für 1 qc der eingebetteten Fläche; einen noch
                              									grösseren Widerstand zeigten die, welche mit Schraubengängen versehen waren. (Centralblatt der Bauverwaltung, 1894 S. 427.)
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                                 									1895:
                              
                           Die technischen Kalender bekommen mehr und mehr eine feste unabänderliche Gestalt und
                              									einen Inhalt, der im Grossen sich wenig verändert und sich auf die im Laufe des
                              									Jahres bedingten kleinen Verbesserungen und Ergänzungen bezieht. Diese Erscheinung
                              									ist ein erfreuliches Zeichen dafür, dass jeder Kalender für seinen
                              									Interessentenkreis eine hohe Stufe von Vollkommenheit erreicht hat.
                           Dampf. Kalender für Dampfbetrieb.
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                           (Aufmerksam durchgearbeitet, neu bearbeitet: Kohlenstofffeuerungen, Bericht über
                              									Gasmaschinen, Dampfkesselbetrieb; reichhaltige Beilage mit Gewerbeordnung und
                              									anderen amtlichen Bestimmungen.)
                           Fehland's Ingenieur-Kalender für
                              									Maschinen- und Hütteningenieure, herausgegeben von Th.
                                 										Beckert und Polster. 17. Jahrgang. Berlin.
                              									Jul. Springer. Brieftaschenform. 3 M.
                           (Der zweite Theil ist ungebunden und enthält den mathematischen Stoff, Mechanik,
                              									Maschinentheile u. dgl. in bisheriger Weise.)
                           Kalender für Eisenbahntechniker.
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                              									Verlag. Taschenbuchform. 4 M.
                           (Der gebundene Theil enthält dasjenige an Formeln, Tafeln, Vermessungswesen u. dgl.,
                              									was auf der Strecke gebraucht wird; die Beilage bringt Abhandlungen, Gesetze,
                              									Statistisches, Beamtenverzeichniss. Der Text ist vielfach erweitert.)
                           Kalender für Strassen- und Wasserbau-
                                 										und Cultur-Ingenieure. Begründet von Rheinhard, bearbeitet von Scheck. 22.
                              									Jahrgang. Wiesbaden. J. F. Bergmann. 4 M.
                           (Gebundener Taschenkalender mit drei Beilagen; der gebundene Theil enthält die
                              									Kalenderangaben und die öfter gebrauchten mathematischen Formeln, Tabellen u. dgl.
                              									Diesem Theile ist die erste Beilage – Hydraulik – eingelegt. Die zweite und dritte
                              									Beilage enthalten: Mechanik, Vermessung, Melioration, Strassenbau, sowie Bauwesen,
                              									Maschinenbau und Elektrotechnik.)
                           Kalender für Elektrotechniker.
                              									Herausgegeben von F. Uppenborn. 12. Jahrgang. München.
                              									R. Oldenbourg's Verlag. 5 M.
                           (Der Haupttheil in Brieftaschenform [mit abtrennbarem Notizkalender und
                              									Annoncentheil] hat – dem raschen Fortschritt der Elektrotechnik Rechnung tragend –
                              									vielfach Streichungen und Erweiterungen erfahren, insbesondere bezüglich der
                              									Tabellen und der Kraftübertragungen, auch ist der Text im Ganzen einer genauen
                              									Durchsicht unterworfen worden. Der zweite Theil [geheftet] enthält das Erforderliche
                              									aus der Mathematik, Physik, Maschinentechnik und Elektrochemie. Den Sehluss bildet
                              									Gemeinnützliches [Versicherungswesen, Patente, behördliche Bekanntmachungen].)
                           P. Stühlen's Ingenieur-Kalender für
                                 										Maschinen- und Hüttentechniker, 1895. Eine gedrängte Sammlung der
                              									wichtigsten Tabellen, Formeln und Resultate aus dem Gebiete der gesammten Technik,
                              									nebst Notizbuch. Unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner herausgegeben von Friedrich Bode. Dreissigster Jahrgang. Essen. G. D.
                              									Bädeker. Geb. 3,50 M., in Brieftaschenform 4,50 M.
                           Inhalt und Form des Taschenbuchs sind dieselben geblieben. Ausser Verbesserung
                              									einzelner Kapitel, insbesondere der Abschnitte über Dampfkessel und Dampfmaschinen
                              									sind die astronomischen Angaben erweitert worden. Den Inhalt des Kalenders können
                              									wir wohl als bekannt ansehen. Einige Abschnitte sind so eingerichtet, dass sie
                              									unbeschadet des Einbandes aus dem Kalender entfernt werden können. Die gewohnten
                              									Beigaben, als Westentaschenbüchlein, socialpolitische Gesetze, Verordnungen u.s.w.,
                              									finden wir auch in vorliegendem Jahrgang.