| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 299, Jahrgang 1896, Miszellen, S. 71 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Pneumatisches Pyrometer.
                           Bei dem in der Technik lebhaft empfundenen Bedürfniss nach geeigneten Messwerkzeugen
                              									für hohe Temperaturen ist jede Construction eines derartigen Instrumentes von
                              									Interesse. Ein solches Instrument, welches auf Verwendung eines neuen Principes sich
                              									gründet, ist das pneumatische Pyrometer von Uehling und
                              										Steinbart.
                           Die demselben zu Grunde liegende Idee ist folgende: Lässt man durch einen
                              									geschlossenen Raum mit gleich grosser Eingangs- und Ausgangsöffnung einen
                              									gleichmässigen Luftstrom hindurchstreichen, so wird nach Eintritt eines stationären
                              									Zustandes die Druckdifferenz zu beiden Seiten der Einströmungsöffnung gleich
                              									derjenigen an der Ausströmungsöffnung sein. Der Druckverlust, welchen der Luftstrom
                              									beim Durchgange durch den Raum erleidet, wird sich auf beide Oeffnungen gleichmässig
                              									vertheilen. Erhitzt man nun die Einströmungsöffnung und hält die Ausströmungsöffnung
                              									auf constanter Temperatur, so wird die Vertheilung des Druckverlustes keine
                              									gleichmässige mehr sein, da die einströmende Luft ihrer höheren Temperatur wegen
                              									eine geringere Masse besitzt, und demnach muss der Druck im Innern des Raumes sich
                              									ändern. Diese Druckänderung kann dann als Maass für die Temperatur an der
                              									Einströmungsöffnung dienen.
                           Den von einem Luftstrom durchstochenen Raum bildet bei dem Instrument eine
                              									Platincapillare, die kurz vor ihrem einen geschlossenen Ende seitlich eine feine
                              									Oeffnung von ⅓ mm Durchmesser hat. Die Capillare ist umhüllt von einem weiteren
                              									Platinrohr, das gegen die erstere abgedichtet ist. Das Platinrohr steht durch ein
                              									Luftfilter hindurch mit der äusseren Atmosphäre in Verbindung. Durch das Filter
                              									hindurch wird mittels eines Aspirators Luft in das Innere des Platinrohres
                              									eingesaugt, die alsdann durch die feine Oeffnung in die Platincapillare eintritt und
                              									diese durchströmt. Ein Druckregler erhält die Saugwirkung des Aspirators
                              									constant.
                           Während das von dem Platinrohr umhüllte Ende der Capillare der zu messenden
                              									Temperatur ausgesetzt wird, hält man das andere Ende derselben durch den Dampf
                              									siedenden Wassers oder durch schmelzendes Eis auf constanter Temperatur. Dieses Ende
                              									besitzt gleichfalls eine feine Oeffnung, durch welche hindurch der Aspirator die
                              									Luft absaugt. Das Innere der Capillare ist durch ein Rohr mit dem Steigrohr eines
                              									Wassermanometers verbunden, dessen Scala die gemessenen Temperaturen direct ablesen
                              									lässt. Ueberdies ist das Manometer noch mit einer Registrirvorrichtung versehen,
                              									welche die Temperaturen fortlaufend aufzeichnet.
                           Eine Prüfung von drei Instrumenten dieser Art ist im Stevens Institute of Technology
                              									zu Boston ausgeführt worden, indem dieselben in einem besonders construirten Gasofen
                              									bei Temperaturen bis 1400° verglichen wurden. Die Temperaturen des Ofens wurden
                              									durch calorimetrische Messungen mittels einer Platinkugel controlirt. Die drei
                              									Instrumente zeigten hiernach Abweichungen bis zu 3 Proc. von einander, und die
                              									Aenderungen in den Angaben der einzelnen Instrumente nach wiederholtem Erhitzen und
                              									Abkühlen stiegen bis zu 1 Proc. Diese Pyrometer stehen also anderen, den gleichen
                              									Zwecken dienenden Instrumenten, wie etwa den Thermoelementen, an Genauigkeit nach.
                              									Auch besitzen sie eine viel complicirtere Construction als diese. Gleichwohl
                              									scheinen sie für den Zweck, für welchen sie zunächst construirt wurden, vollauf zu
                              									genügen, nämlich für die Messung der Hochofentemperaturen. Ein von einem solchen
                              									Instrument aufgezeichnetes Diagramm, das die Temperaturen in einem Hochofen mit
                              									Generatorfeuerung registrirte, gab nicht nur genau den Einfluss jeden Wechsels der
                              									Generatorkammern, sondern auch sonst jede Unregelmässigkeit in der Feuerung wieder,
                              									so dass das Instrument zur Ueberwachung von Hochöfen wohl geeignet erscheint. (Nach
                              										Zeitschrift für Instrumentenkunde.)
                           
                        
                           Recarburirung des Stahles im basischen Converter mittels des
                              									Calciumcarbides.
                           Die Aufmerksamkeit der Chemiker und Industriellen wurde in den letzten Jahren auf ein
                              									neues Product, das Calciumcarbid (CaC2), gelenkt.
                              									Wie bekannt, entwickelt dasselbe als Ergebniss seiner Zersetzung durch Wasser
                              									Acetylen.
                           Es handelte sich für den Metallurgen darum, ob dieser leicht abgebbare Kohlenstoff'
                              									zur Recarburirung des Stahles im Converter verwendet werden kann. Calcium kann wie
                              									Aluminium das Mangan des Spiegeleisens und Ferromangans unter denselben Umständen
                              									vertreten, unter welchen die genannten Eisenlegirungen Anwendung finden, und müsste
                              									demzufolge der C des Calciumcarbides vom Stahle aufgenommen werden. Durchgeführte
                              									Proben zum Zwecke, eine Legirung von Ca und Mn durch gleichzeitige Reduction der
                              									beiden Metalle durch den elektrischen Strom zu erhalten, ergaben ein negatives
                              									Resultat. Die beiden Metalle waren ausgeschieden, aber nicht legirt.
                           Nachfolgend seien Versuchsresultate von in Deutschland mit Carbid gemachten
                              									Experimenten mitgetheilt, welche unter den Bedingungen, unter welchen die Versuche
                              									durchgeführt wurden, zwar nicht erfolgreich waren, die aber möglicher Weise zu
                              									weiteren Versuchen anregen werden.
                           
                              Erster Versuch.
                              
                           300 g Calciumcarbid in kleinen Stücken in die Pfanne zu 136 k entkohltem Metall
                              									während des Ausgiessens des Metalles aus dem Converter eingetragen. Zeichen einer
                              									Verbrennung wurden nur am Ende der Operation wahrgenommen und schien die Reaction
                              									klar zu sein.
                           Vor der Recarburirung enthielt das Metall 0,04 Proc. C; nach derselben:
                           
                              
                                 Oberer Theil des Ingots
                                 0,050–0,052
                                 Proc.
                                 C
                                 
                              
                                 Unterer   „      „     „
                                 0,052–0,050
                                 „
                                 „
                                 
                              
                           Die Zerreissproben ergaben:
                           
                              
                                 Oberer Theil des Ingots:
                                 
                                 
                                 
                              
                                    Festigkeit pro qmm
                                 38,7
                                 k
                                 
                              
                                    Contraction
                                 50,6
                                 Proc.
                                 
                              
                                    Dehnung
                                 23,5
                                    „
                                 
                              
                                 Unterer Theil des Ingots:
                                 
                                 
                                 
                              
                                    Festigkeit pro qmm
                                 38,7
                                 k
                                 
                              
                                    Contraction
                                 53,3
                                 Proc.
                                 
                              
                                    Dehnung
                                 23,1
                                    „
                                 
                              
                           
                              Zweiter Versuch.
                              
                           250 k Metall. Demselben wurden während des Ausgiessens 900 g Carbid zugesetzt.
                           Eine ausgesprochene, deutlich wahrnehmbare Reaction konnte nicht constatirt werden.
                              									Vor der Rückkohlung enthielt das Metall 0,045 Proc. C. Der Ingot wurde ausgewalzt
                              									und hierauf untersucht, wobei er folgende Zahlen ergab:
                           
                              
                                 Oberer Theil
                                 0,065
                                 Proc.
                                 C
                                 
                              
                                 Unterer   „
                                 0,065
                                 „
                                 „
                                 
                              
                           Zur Desoxydirung ist Ferromangan verwendet worden. Die Zerreissversuche lieferten
                              									folgende Zahlen:
                           
                              
                                 Oberer Theil des Ingots:
                                 
                                 
                                 
                              
                                    Festigkeit pro qmm
                                 39,0
                                 k
                                 
                              
                                    Contraction
                                 52,0
                                 Proc.
                                 
                              
                                    Dehnung
                                 23,0
                                   „
                                 
                              
                                 Unterer Theil des Ingots:
                                 
                                 
                                 
                              
                                    Festigkeit pro qmm
                                 37,1
                                 k
                                 
                              
                                    Contraction
                                 61,1
                                 Proc.
                                 
                              
                                    Dehnung
                                 26,0
                                   „
                                 
                              
                           Calciumcarbid ist demnach ohne besonderen Einfluss. Es scheint, dass das Calcium,
                              									mechanisch mit dem Eisen verbunden, von nachtheiligem Einfluss auf das Metall ist.
                              									Dass Calcium dem Eisen mechanisch beigemengt geblieben, lässt sich daraus
                              									schliessen, dass keine Schlackenbildung in Folge des Carbidzusatzes wahrgenommen
                              									werden konnte. Der charakteristische, stechende und gefährliche Geruch des
                              									Acetylendampfes erfüllte den ganzen Raum, und dieses Factum genügt, um die
                              									Unmöglichkeit, das Carbid zur Recarburirung des Stahles zu verwenden, klarzulegen.
                              										(Iron and Coal Trades Review vom 18. October 1895
                              									S. 494; nach Oesterreichische Zeitschrift, 1896 Nr.
                              									1.)
                           
                        
                           Instandhaltung galvanischer Elemente.
                           Es ist eine gewisse Unbequemlichkeit mit den kleinen elektrotechnischen Einrichtungen
                              									des Hauses – des Läutewerks und der Telephonanlage – verbunden, die sich daraus
                              									ergibt, dass die Batterie von Zeit zu Zeit nachgesehen werden muss, um in ihren
                              									verbrauchten Theilen ergänzt zu werden. Dem Consum unterworfen sind die Elektroden,
                              									namentlich das Zink, mehr noch die Flüssigkeit – wässerige Salzlösungen –, welche
                              									nicht nur zersetzt werden, sondern auch durch Verdunstung stark eintrocknen, so dass
                              									mitunter etwas von dem Salze auskrystallisirt und sich an der Oberfläche der
                              									Elektroden festsetzt, wodurch deren Wirksamkeit erheblich verringert wird, ja
                              									geradezu aufgehoben werden kann. Auch zeigt sich bei den Leclanché-Elementen die
                              									Erscheinung, dass das Salz an den Gefässwänden über dem Flüssigkeitsspiegel
                              									auskrystallisirt und dann an denselben empor, ja selbst über die Ränder des Gefässes
                              									wächst. Man muss daher vierteljährlich bis halbjährlich das verschwundene Wasser
                              									ersetzen, auch wenn die Batterie sonst noch in gutem Zustande ist. Lediglich in
                              									Rücksicht auf die bequemere Handhabung hat man die sogen. Trockenelemente gebaut,
                              									die sich von den gewöhnlichen nassen Elementen in nichts unterscheiden, als dass sie
                              									allseitig geschlossen sind, so dass die für eine Batterie unerlässliche wässerige
                              									Salzlösung nicht verdunsten kann. Des leichteren Transportes wegen füllt man die
                              									Flüssigkeit nicht als solche in die Elemente ein, sondern man gibt ihr einen Körper
                              									von poröser Beschaffenheit – Sägemehl, Cellulose, Kieselguhr u.s.w. –, von welchem
                              									sie aufgesogen wird,
                              									um dann damit in Gestalt einer feuchten, krümeligen Masse oder eines mehr oder
                              									weniger steifen Teiges in die Elemente eingepackt zu werden. Man begnügt sich damit,
                              									die Trockenelemente, welche fertig von den Fabriken geliefert werden und nur in die
                              									Hausleitung eingeschaltet zu werden brauchen, bis zu ihrer Erschöpfung ein einziges
                              									Mal zu gebrauchen, da sich ihre Wiederbelebung kaum lohnen würde. Auch bei nassen
                              									Elementen kann man die Wasserverdunstung einschränken, wenn man die Gefässe nach
                              									oben mit einem Deckel abschliesst. Einen derartigen Luftabschluss zeigte schon das
                              									Meidinger-Element. Insbesondere verhütet man noch die Salzkrustenbildung beim
                              									Leclanché-Element dadurch, dass man den inneren Rand des Gefässes einfettet oder mit
                              									Paraffin oder Oelfarbe überzieht.
                           Von K. Fischer in München wird neuerdings in dem Bayer. Ind.- u. Gewbl. vorgeschlagen, auf die
                              									Flüssigkeitsoberfläche der Elemente einfach Paraffinöl auszugiessen, welches sich in
                              									1 bis 2 cm starker Schicht über die ganze Fläche ausbreitet und dadurch die
                              									Verdunstung des Wassers hintanhält; gleichzeitig soll es auch das Emporkriechen des
                              									Salzes an den Wänden verhindern. Mit bestem Erfolg ist das Mittel ferner bei
                              									Accumulatoren angewendet worden; die Oelschicht mässigt hier das Herausschleudern
                              									von Flüssigkeitstheilchen, die beim Laden durch die aufsteigenden Gasblasen
                              									mitgerissen werden und welche durch ihren Säuregehalt die Ursache der
                              									Athembelästigung in den Accumulatorenräumen bilden. – Erstmals ist uns die Anwendung
                              									des Mittels schon vor einigen Jahren entgegengetreten bei der von einer englischen
                              									Gesellschaft in Europa eingeführten Edison-Lalande-Batterie, bei welcher die
                              									Elektroden aus Zink und zusammengepresstem Kupferoxydpulver gebildet werden, während
                              									als Flüssigkeit concentrirte Kalilauge dient;, um diese vor Verdunstung und
                              									besonders gegen Aufnahme von Kohlensäure aus der Luft zu schützen, wird sie mit
                              									einer Paraffinölschicht überdeckt. Wir hatten eine solche Batterie monatelang ohne
                              									Störung im Betrieb. Wie wir an derselben wahrnehmen konnten, hat das Beschmutzen der
                              									Elektroden durch Oel beim Eintauchen oder Herausnehmen aus den Gefässen nichts auf
                              									sich, sofern sie vorher mit Wasser benetzt waren; das Oel haftet dann nicht fest,
                              									durch einen Wasserstrahl kann es beispielsweise leicht abgespült werden. (Pf. in Badische
                                 										Gewerbezeitung)
                           
                        
                           Die Eisenbahnen der Welt.
                           Mc. Cain hat für die Railway Review ein Graphikon
                              									entworfen, welches die Vertheilung der Eisenbahnen auf der Erdoberfläche in
                              									übersichtlicher Weise veranschaulicht. Die angegebenen Zahlen entsprechen
                              									grösstentheils dem Stande vom Beginne des Jahres 1894 und sind daher heute schon
                              									wieder zu niedrig.
                           Man ersieht aus dieser Darstellung, dass Amerika mit seinen 353695 km die ganze
                              									übrige Welt mit ihren 309882 km um 43813 km und Europa mit seinen 238986 km um
                              									114709 km überflügelt hat. Tm J. 1888 hatte Amerika erst ein Schienennetz von 290155
                              									km; es wurden demnach in den darauf folgenden 6 Jahren 63540 km, d. i. in 1 Jahr
                              									durchschnittlich mehr als 10000 km Eisenbahnen neu gebaut. Im Gegensatze hierzu ist
                              									Asien, wenn wir von Britisch-Indien absehen, das an Eisenbahnen weitaus ärmste Land,
                              									so dass es sogar von Afrika in Bezug auf die Dichte des Schienennetzes um das
                              									Doppelte übertroffen wird.
                           Schliesslich sei noch bemerkt, dass die Gleise der Erde, deren Gesammtlänge 663577 km
                              									beträgt, um den Aequator gelegt, die Erdkugel mehr als 16mal umspannen würden. (Zeitschrift für Transportwesen und Strassenbau, 1895
                              									S. 396.)
                           -r.
                           
                        
                           Die Zukunft der Aluminiumindustrie.
                           In einem Jahresrückblick schreibt das Journal des amerikanischen Franklin-Instituts
                              									bezüglich der Aluminiumindustrie: Ein entschiedener Fortschritt kann in dieser
                              									Industrie nicht berichtet werden. Die elektrolytische Herstellungsart, vertreten
                              									durch das Hall'sche Verfahren in Amerika, und die
                              									ähnlichen Herstellungsarten von Gerault-Kiliani und Minet in Europa sind immer noch die billigsten. Die
                              									Aussichten auf eine wesentliche Verbilligung der Herstellungskosten dieses Metalls
                              									sind sehr gering. Die elektrolytische Methode kann nicht mehr viel verbessert
                              									werden, und die Hoffnung, billigeres Aluminium zu haben, hängt entweder von der
                              									Entdeckung eines radicalen neuen Verfahrens in der Erzeugung des elektrischen
                              									Stromes oder von einer bedeutenden Verbesserung des chemisch-metallurgischen
                              									Herstellungsverfahrens ab. Da die Benutzung der grossen amerikanischen Wasserkräfte
                              									eine elektrische Kraft zu einem Preis von ⅛ C. für die elektrische Pferdekraft
                              									verspricht, so ist kaum zu erwarten, dass in dieser Richtung noch eine
                              									Kostenverminderung eintreten wird.
                           Ebenso ist die Wahrscheinlichkeit der Entdeckung einer chemischen Methode, die
                              									eine billigere Herstellung von Aluminium erlaubt als das gegenwärtige
                              									elektrolytische Verfahren, sehr gering. Die Möglichkeit einer solchen Entdeckung ist
                              									indessen vorhanden, und die berufenen Sachverständigen in dieser interessanten Frage
                              									neigen sich entschieden der Ansicht zu, dass die Verbilligung der Herstellungskosten
                              									von Aluminium durch chemische Methoden ermöglicht werden würde, so dass man das
                              									reine Metall fertig für den Handel direct aus den Erzen durch den Ofenprocess oder,
                              									ohne erst die kostspielige Reinigung vornehmen zu müssen, durch den elektrischen
                              									Process gewinnen können würde. Erhebliche Fortschritte sind hinsichtlich der
                              									Erzeugung von Legirungen mit Aluminium gemacht worden. Dieselben finden in der
                              									Herstellung von Ingenieur-, physikalischen und Zeicheninstrumenten, Feinwagen,
                              									sanitären Hauseinrichtungen u.s.w. Verwendung. Der völligen Lösung des Problems,
                              									Aluminium zu löthen, scheint die hohe elektro-positive Natur des Metalls als ein
                              									ernstliches Hinderniss entgegen zu stehen.
                           Die von Joseph Richards, Mitglied des
                              									Franklin-Instituts, vorgeschlagene Methode, einen geringen Procentsatz Phosphor in
                              									die Löthe zu thun, scheint bis jetzt mehr befriedigt zu haben, als jedes andere
                              									Verfahren, doch es muss gesagt werden, dass noch sehr viel zu wünschen übrig ist.
                              									Die Verwendung von Aluminium zu Küchengeräthen nimmt stetig zu, und die Herstellung
                              									solcher Artikel hat sich zu einer beträchtlichen Industrie entwickelt. Die Frage, ob
                              									sich das Metall zu Gefässen für Nahrungsbereitung eignet, ist sehr eingehend geprüft
                              									worden, und man hat sich einstimmig zu Gunsten ausgesprochen. Wie die Sache jetzt
                              									liegt, ist es sehr wahrscheinlich, dass das Aluminium in wenigen Jahren in keiner
                              									anderen Industrie so viel Verwendung finden wird, als bei der Herstellung von
                              									Küchengeräthen. (Nach Eisenzeitung.)
                           
                        
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                              									Abtheilung, mit Atlas von 19 Tafeln. Braunschweig. Friedr. Vieweg und Sohn. 213 S.
                              									12 M.
                           Der Verfasser behandelt in der vorliegenden Lieferung die Wechselstühle und
                              									beschreibt eingehend diejenigen Mechanismen, welche sich auf den mechanischen
                              									Schützenwechsel und Zubehör beziehen und somit das Wesen der Wechselstühle
                              									ausmachen. In dieser Klasse von Stühlen finden sich die interessantesten
                              									Mechanismen, die der Verfasser in sehr klarer und methodischer Weise beschreibt.
                              									Auch die, grösstentheils schematischen, theils weiter ausgeführten Darstellungen der
                              									Tafeln sind sehr instructiv.
                           Ueber nordamerikanische
                                 										Strassenbahnen von H. Koestler, Oberingenieur
                              									der k. k. österreichischen Staatsbahnen. Wien und Leipzig. J. L. Pollak's Verlag.
                              									184 S.
                           Der Verfasser berichtet über die im Auftrage seiner vorgesetzten Behörde ausgeführte
                              									Studienreise, die den Zweck hatte, das bekanntlich hoch entwickelte
                              									Strassenbahnwesen Nordamerikas kennen zu lernen. Nach einer kurzen geschichtlichen
                              									Einleitung bespricht der Verfasser die Pferdebahnen und die mit mechanischer
                              									Betriebskraft (Kabel, Elektricität, Dampf, Gas), ferner die interessanten
                              									Hochbahnen, die Concessionirung, Anlage und Betriebskosten derselben. Gute
                              									Abbildungen sowie eine grosse Anzahl von statistischen Mittheilungen machen das Werk
                              									besonders lehrreich.
                           
                        
                           Eingesandt.
                           Die von dem kaiserlichen Patentamt herausgegebenen „Patentschriften“ waren
                              									bisher nur von diesem selbst und nur gegen Voreinsendung des Betrages zu beziehen.
                              									Neuerdings ist nun der Verleger des „Patentblattes“, Carl Heymann's Verlag in Berlin, ermächtigt,
                              									die „Patentschriften“ zu den amtlichen Originalpreisen zu liefern. Genaue
                              									Auskunft über den Bezug der „Patentschriften“ ertheilt die genannte
                              									Verlagshandlung.